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Sächsische Volkszeitung : 23.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192412236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-23
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.12.1924
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-Dienstag, den 23. Dezember 1924 «r «s. e«Ut H ^ö^/ZZ^e/' 6e§t7/h/7?<?c/f U /1/-O/77L7 I /7e»//s t^oZZe /L)/^7L7/e /»F *^/>«/ L/S L/^S/^SL/HfS/U ^0/ - o^e7/? Ls/e/77 Le/^/Ze/' 6ZA. S . L><7c/,'L/'/ ^/c/c/c. kue eckt mit iürmo: Orisrital. 7absl< - o. Liggrssfsn-fsbrik Xenirlre.' ^jugo /is^.vsSL^sf). die sofortige Wiedereinsetzung der deutschen Verwaltung im Saargebiete angeboten, gegen die politische Abtretung der Stadt Saarlouis und der angrenzenden sieben Bürgermeistereien. Wir sind autorisiert, diese saarländische Behauptung formell zu d e- mentieren. Die französische Regierung hat weder iw--- gebot, um das es sich handelt, noch ein anderes über das Saar gebiet je gemacht. Die französischen Rationalislen an -er Arbeit Paris, 22. Dezember. In Epinnl fand gestern eine Kund gebung der natwnalrepublikamschen Liga gegen die Politik des Kartells der Linken statt. Der ehemalige Kriegsministcr Magi» not, der die Hanptrede hielt, kritisierte scharf die Außen- und Innenpolitik des Kabinetts Herriot. Er wandte sich insbesondere gegen die Aufgabe des Ruhrpsandcs und die Schwächung der Sicherheit Frankreichs, die auch durch den Genfer Pakt nicht ver bürgt würde. Er verurteilte weiter die beabsichtigte Aufgabe der französischen Bertretung beim Vatikan einerseits und die Zu- lassung einer Sowjetbotschaft in Paris als Zentrum revolutio närer Agitation und Propaganda andererseits. Der Redner schloß, die Autorität fei nicht mehr in den Händen der Min'ster. S>c gehe immer mehr an unverantwortliche Organisationen u,.d Gruppen über. Das Regime der Klubs und Komitees herrsche Das iverde zur Revolution oder zur Diktatur führen. MrilW MliWli Washington. 22. Dezember. Präsident Coolidge hat an die Staatssekretäre einen Brief gerichtet: Die Entwicklung des Flugwesens zeigt uns, oaß unsere nationale Verteidigung von der Entwicklung auf diesem Gebiet« ergänzt, wenn nicht von dieser Frage beherrscht werden muß. Es ist sogar wahrscheinlich, daß die Beherrschung der Luft von dem verfügbaren Besitze des Erdöls und seiner Produkte abhängig sein wird. Washington, 22. Dezember. Der Republikaner Britten brachte <m Kongreß «In« Entschließung ein, in der das Staats- departement ersucht wird, dem Repräsentantenhaus« mitizuteilen, welche Einwendungen irgendeine auswärtige Regierung gegen die geplante Steigerung der Tragweite von Geschützen auf amerikanischen Schlachtschiffen machen könne. London. 22. Dezember. Nach einer Washingtoner Meldung sind während mehrerer Monate zwischen den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Japan Verhandlungen im Gange betreffend die Tragweite der Geschütze auf Großkampsschiffen. Man hoffst, zu einer freundschaftlichen Vereinbarung über diesen Pu„kt z» gelangen. Am Japans Freun-schast London, 22. Dezember. Ter diplomatische Berichterstatter des „Daily Teiggraph" meldet, er höre, daß der Abschluß eines Abkommens zwischen Japan und Rußland bevorstehe, daS sehr weitgehenden Charakter habe. Darin werde bestimmt, daß Japan ans seine territorialen Ansprüche bezüglich Nordsachalins verzichte, aber von der Sowjetregierung eine langfristige Koll ision für di« Ausbeutung der dortigen Oelfrlder erhalte, die siir die japaniscki« Kriegsflotte von lebenswichtiger Bedeutung seien. Melbourne, 22. Dezember. Reuter. Der australische Premierminister Bruco lehnte eine Negßerung zu dem Vor schläge des Mitgliedes des amerikanische,,'Repräsentantenhauses, Britten, betreffend Einberufung einer internationalen Kon ferenz der an der Küste des Stillen Ozeans ansässigen weißcin Nationen ao. Ein anoerer Viinbesmknister erklärte, Australien iverde sede Teilnahme an einer solchen Konferenz ablehnen und fügte h»izn, Australien wünsche mit allen seinen Nachbar» in Frieden zn lebe,,. ' Die Wirren in Albanien Skutarl, 22. Dezember. Aus albanischen Regierungskreisen ivird über die Lage im Ausstaiidsgebiet folgendes mitgeteilt: Ah med Zogoili, der ehemalige Ministerpräsident, der im Juni dieses Jahres durch die Revolution vertrieben und zum Tode ver urteilt wurde, greift unter den, Schutz Jugoslawiens Albanien von mehreren Seiten mi. Am 14. dies: Monats überschritten sein« Banden die albanische Grenz« nordwestlich Skutari. Die Front westlich von Dibrar ist gegenwärtig ruhig und von den Banden gesäubert. An der Front von Kossovo fanden noch Kämpfe statt. Die Mallisoreastämme haben Frieden geschlossen und Kämpfen mit den Regierungstruppen zusammen gegen die Banden Ahmed Zogollis. Es haben sich bereits über viertausend Freiwillige der Regierung zur Verfügung gestellt und sind bereit, sofort in die Armee eii^utreten. Die Regierung zeigt sich dem Ernst der Lage voll gewachsen und hält die Ruhe voll aufrecht. Sie hat, nacktem sie die Unterstützung Ahmed Zogollis durch Iu. gosknvicn einivandfrei festgestellt hat, eine Protestnote an den Völ- keround gerichtet. Die Wahlen sind um einen Monat ver schoben. Die Parteien des Landes haben einen Burgfrieden geschlossen, so daß das ganze Land einheitlich hinter der Regie rung steht und sie in ihrem Kampfe gegen Ahmed Zogoili unter stützt. Spaniens Mißerfolg in Marokko Paris, 22. Dezember. Havas berichtet aus Bayonne: Nach einer Mitteilung vom letzten Freitag habe General Primo de Siivera Gerüchten zufolge sich gezwungen gesehen, Tetuan aufzu geben. Diese Nachricht sowie ein entsprechender offiziöser Artikel eines Madrider Blattes von, gleichen Tage, der das Interesse hervorhebt, daß Spanien daran habe, Meiila, Ceuta und Laraich zu behaupten, Hütten in gewisse» Kreisen, wie voraussehen, daß dl« Dinge in Marokko eine ungünstige Wendung nehmen, eine gewisse Beiinrnhigung hervorgeriifen. > — ——E»»—, » , ss Wahlrechtsreform in Matten W M WM MWliiS Rom, 22. Dezember. Die Ankündigung einer neuen Wahkrechtsvorlage durch Mussolini in der Sonnabend« Sitzung kam dem Parlament vollkommen unerwartet und wirkte w>e eine Bombe. Auch in der nächsten Umgebung Mussolinis war nicht vas Geringste über eine derartige Absicht bekannt. Der Ministerrat, der wie „Messagers" nachdrücklichst behauptet, schon seit einiger Zeit diese Vorlage ventiliert hat, hat ieoenfalls die größte Verschwiegt,l>eit bewahrt. Tie Erregung war so allge- mein, daß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Die Wan delgänge blieben bis in die späten Nachtstunden hinein belebt. Tie Opposition im Aventin sieht in den, Vorgehen Mussolinis den letzte» Versuch, sich zu halten, oder sich einen guten Abgang zu sicher,,. Ta die Anhänger GivlittlS, Salandras und auch Orlandos siir ein Wahlrecht mit oer Grundlage der reinen Mehrheit sind dürfte die Vorlage glatt angenommen werde,,. 'Bei der Aventin-Opposition sind die Anhänger Ame>»dolas und, wie man bereits jetzt festzusteklen glaubt, au chivie Sozialisten dakür, so daß eine Spaltung der Opposition kaum eintreten dürste. In Erwar tung eines Wahlsieges in den Industriezentren sollen auch die Populär, erklärt haben, bei der gegenwärtigen Lage keine Schwie- rrgkeilen bereiten zu wollen. Die Opposition ist sich jedoch ermg darin, daß auch bei der neugeschaffenen Lage eine Rückkehr in das Parlament nnd in die Regierung ausgeschlossen sei. Es könnte sein, daß auch die Gi-olittianhänger diese Auffassung vertreten und so die Wahlrechtsvorlage trotz ihrer Annahme indirekt dazu benutzt wird, die moralische Frage, die im Matteotti-Pro zeß auslänft, in den Vordergrund zu rücken und damit den Kampf gegen die Negierung zn verschärfe,,. Mailand, 22. Dezember. (DralitbcrichtI Die Wahlrechts vorlage Mussolinis hat in ganz Italien starke Sensation ausge löst. Dem Vorgehen Mussolinis wird außergewöhnliche und für die politische Lag« entscheidende Bedeutung beigelegt. Die Blät ter der Opposition verzeichnen die Haltung der Regierung als ein Zetchen der Schwäche, oder als «in Manöver und verlangen de» Rücktritt Mussolinis vor den Neuwahlen. Ter regie- glerungssrgnndliche „Saeoolo" nennt den Schritt Mussolinis ii,ei- sterhast. Ter Opposition werde es schwerlich gelingen, aus dieser Situation heranszukomme». Auch Giolitti hat die Einreichung der Vorlage gebilligt. Die andere» faschistische» Blätter äußern sich ähnlich. Die Opposition bleibt fest Nom, 22. Dezember. Tie Entschließung des Anschusses der vereinigten Opposition zur Wahlvorlage Mussolinis besagt: D,es? Vorlage sei ein Ablenkungsversuch der Negierung, die unfähig sei, die von ihr geschaffenen Verantwortungen ferner zu tragen und bestätige nur die Auffassung der Opposition, daß die gegenwärtige Kaimner illegitim sei. Aber die Organisation könne nicht zugeben, daß unter dem faschistischen Regime Neuwahlen vorgenommen würden, weil diese» Regime und di« Fceihett ziver unvereinbar« Ding« seien. Ihre Haltung könne daher durch dies« Wahlvorlag« nicht beeinflußt werden. Zum Schlüsse pro- testiert der Ausschuß gegen den «ersuch der Regierung, sich selbst ein« Amnestie fistkuthr Vergehe» z„ erteilen. Rom, 22. Dezetnber. In einer von 28 Abgeordneten der recbtsliberalen Fraktion sSalandra) Unterzeichneten Entschließung heißt es: Tie Tatsache, daß einige von ihnen auf der Regierunga Wahlliste ständen, könne keineswegs die Freiheit ihrer Haltung gegenüber der Regierung beeinflussen. Politische Einflüsse dürften niemals den Gang d:r gerichtlichen Verhandlungen bestimmen. M «WM M'llS Rom. 22. Dezember. In der Besprechung des Budgets er- klärte der Finanzminister de Stefan! am Sonnabend in der Kammer: Die Lage des Budyets aesiatiete, die innere Staats schuld im Rechnungsjahr 1923 24 um 1614 0011 MO zu verrin gern und erlaubte außerdem, in den ersten fünf Monaten des lau fenden Rechnunaslcchres eine weitere Verrinaeruna der inneren Schuld um 958 Millionen herbeizusühren. Es sei ferner daran zu erinnern, daß die Bewegung der Staatskasse wieder normal sei. Die Prüfung der normalen tatsächlichen Ausgaben, die sorgfältig von den vorläufigen Krieosausgaben gesondert sind, beweise die Stabilität und Elastizität des italienischen Budgets. Diese Ausgaben gingen von 16 017 000 OM im Jahre 1921/22 herunter auf 15 953 MO MO Im Jahre 1922'23. 15 206 000 000 im Jahre 1923/24 und auf 14 335 000 OM in den bis einschließlich November berichtigten Voranschlägen für das laufende Rechnungs jahr- Die Handelsbilanz habe sich in den zehn Monaten dieses Jahres um rund 1464 000 000 gegenüber den ersten Zehn Monaten des vernonoenen Jahres gebessert Die Ausfuhr über steige um 2 732 000 000 die Ausfuhr von 1923. Die Einfuhr habe sich nur um 1268 009 MO erhöht. Während des Rcchnunasiahree 1922/23 habe man Anleihen von Brasilien. Kanada, Schweden und Holland im Betrage von 100 920 590 Goldlire ausgenommen. Vom 1. Januar bis zum 10. Dezember habe die Vermehrung des Geldumlaufs für den Handel 1 055 600 000 und die Ver> ringerunq für Rechnung des Staates 508 300 000 betrauen, was eine Gcsamivermehrung der Umlauksmittel um 547 300 000 aus mache. Zum Schluß erklärte der Minister, es sei vor allem not wendig, seine Handlungsfreiheit zu wahren. Diese sei durch Zwei fundamentale Umstände bedinat. nämlich das aktive Budget und die Gesundung des Geldumlaufs. Eine dieser Bedin- gungen sei bereits verwirklicht, die andere werde ans Grund der ergriffenen Maßnahmen verwirklicht werden und die finanziell« Lage Italiens werde stabilisiert werden. Daraus nahm die Kammer das Budget für die Finanzen «n und vertaqtc sich bis zu», 8. Januar Berlin, 22. Dezember. Der Premierminister der Südafrika nischen Union General Hertzog, hielt »ach Beendigung seiner Inspektionsreise durch das Mandatsgebiet Südwestasrika, die ihn an alle größeren Plätze der ehemaligen deutschen Kolo nie führte, in Windhuk gelegentlich einer ihm zu Ehren von den Deutschen veranstalteten Feier eine Rede, in der er seine Eindrücke zusammensahte und zu den Petitionen der deutschen Bevölkerung vorläufig Stellung nahm. Diese Rede bedeutet, wie auch das Regierungsblatt der Union hervorhebt, eine restlose An erkennung der deutschen kolonialen Leistungen in Südwest und somit eine offizielle und bündige Widerlegung der kolonialen Schuldlüge. General Hertzog erklärte u. a.: „Ich kann versichern, daß mich mein Besuch in Südwest be friedigt hat. Die Rolle, die die Deutschen in der Entwicklung des südlichen Teils dieses Kontinents gespielt haben, kann und wird nicht verborgen bleibe». Es hat mich überrascht, was die Deutschen in den wenigen Jahren ereichten, in denen Südwest im Besitz dos deutschen Volkes war. Gehen Sie nach Swa - k 0 pmund und Sic finden in der sogenannten Wüste aus einem Sandhaufen eine Stadt, die einem viel länger zivilisierten Lande zur Ehre gereichen würde. Sie finden hier In Windhuk eine Stadt, die sehr wenig hinter der Verwaltungshauptstadt der Union znrücksteht. Ich wünschte, die Union könnte eine Stadt zeigen, die, wie Grootfontein, so weit vom Zentrum der Zivilisation entfernt, einen dcrnrtig festen Willen zeigt, die Zi- vilisation zu festige». Wenn wir aus der Union die Mitarbeit des deutschen Elements in dickem Lande wünschen, so ist es erste Pflicht, anzuerkennen, was die Deutschen geleistet baben! Und es ist zweite Pflicht, zu zeigen daß wir nicht als Herren hierker- gekommen sind, sondern als Männer, die den Deutschen gleich sein wollen, die keine anderen Rechte wollen als die. die unsere Mitbürger in Südwest genießen!" Was die MiMärkontroUe kostet Die Ausgaben für die internationalen Kontrollkommissio nen in Deutschland betragen im laufenden Jahre bis November einschließlich: Für die Entschädigungskommission 2.41 Mill. Mark für die Rheinsandkommission 3.75 Mill. Mark siir die Militärkoniroll-Kommission 3 07 Mill. Mark zusammen also 9,23 Mill. Mark Es wäre sehr segensreich für die Verständigung zwischen den Völkern und höchst notwendig für die Wiederherstellung der deutschen Wirtschaft, wenn diese ganz unnützen Ausgaben endlich wcgsielenl Zur Freilassung -er bayrischen politischen Gefangenen München, 22. Dezember. Zur Freilassung der politischen Gefangenen werden folgende Einzelheiten berichtet: Die mit Bewährungsfrist bedachten Gefangenen haben vorgestern mittag ihre Freilassung erlangt. Das Postamt Lands berg ist mit zahllosen Glückwunschtelegrammen für Hitler und Kriebel überschüttet worden. Hitler traf vorgestern mittag gegen 1 Uhr im Kra-ftwaaen in München ein und fuhr zu seiner Wohnung. In den Abendstunden fand im Beisein eines engeren Kreises von Freunden und Parteimitgliedern «ine Begrüßungs feier statt. Fechenbach ist sofort nach seiner Freilassung zu seinen Eltern nach Würzburg abgereist. Er will sich mit dem bloßen Gnadenakt der bayrischen Regierung nicht zufrieden ge ben. sondern die Wiederaufnahme seines Prozesses durch Reichs- tagsbeschluß anstreben, da er überzeugt ist, daß das Reichsge richt ihn sreisprechen wird. Dr. Gargas hat sich nach Berlin be geben, wo er bis zu seiner Verhaftung Wohnung und Büro hatte. Der zn 10 Jahren Zuchthaus verurteilte Redakteur Lempkaist körperlich und geistig so gebrochen, daß ihm die Mitteilung von seiner Freilassung durch die Anstaltsleitung nur in der scho- nendstcn Weise beigebracht werden konnte. Er hat sich zu seinen Eltern außerhalb Bayerns begeben. Erich Mühsam, der zu 16 Jahren FestungslM verurteilt wurde, Ist krank und begab sich nach seiner Freilassung außerhalb Bayern», da er sich in München nicht mehr aufholtcn darf. Am 12. Januar Znsammenlrlil -es Thüringer Van-Iaas Weimar. 22. Dezember. Wie aus zuverlässiger Quelle ver lautet, tritt der thüringische Landtag am 12. Januar, der Haus- haltausschutz bereits am 6. Januar 1925 zusammen. Die MissionsaustteNung eröffnet Rom, 22. Dezember. Die Missionsausstellung wurde Heu!« vom Papste in Anwesenheit von 24 Kardinalen, dem divlomati- schen Korps beim Heiligen Stuhl, vielen Bischöfen, Prälaten und päpstlichen Würdenträgern feierlich eröffnet. Die Sichtvermerke -er Finanzämter Berlin, 22. Dezember. Bet der Reichsregierung soll die Ab. sicht bestehen, die bisher vorgeschriebenen Sichtvermerke der Fi« nanzämter abzuschaffen, und zwar möglichst schon zum 1. Januar. Beschlüsse darüber liegen allerdings noch nicht vor, sollen aber in den nächsten Tagen erfolgen. Es bleibt zunächst auch eine amtliche Bestätigung dieser Meldung abzuwarten. K« MWen Die Türkei will »in« Flotte haben. Nach einer Meldung de» „Daily Teleqraph" aus Konstantinovel, hat der Ausschuß sür di« nationale Verteidigung einen Gesetzentwurf über die Bildung eines Marineministeriums vorbereitet. Das britische Imperium und bas Genser Protokoll. Wie „Daily News" zusolge verlautet, sollen die Regierungen der Do minions cingeladen werden, Vertreter nach London zu senden, um das Genfer Protokoll zu erörtern. Dolksverein sür -as katholische Deutfchlan- „Die Welt ist Gottes Reich", so spricht das viert« Bolksvereinsheft diesmal zum deutschen Katholiken Gewiß, das kann gar nicht anders sein; wer wollt« sich vermessen, dies« ewige Linie alles Geschehens durchbrechen zu wollen! Aber cs ist doch ein Unterschied, ob der Mensch diese» Gesetz aus freien Stücken seinem Sinnen und Wollen aufpräat oder ob er den Sinn der Welt nicht mehr versteht und die Harmonie der Welt- symvhoni« stört. Leider klingen aus dem Leben gewaltige Dis harmonien heraus. In der Morgenstill« des Adventssonntag« singen die Menschen: „Adveniat regnum tuum". „Zu uns komm, dein Reich": vor den KIrchtiiren beqinnen dann zuweilen die- selben Menschen ihre Händel und säen Zwietracht Mammons geist und Adventsgeist sind auch unvereinbar wie Feuer und Wasser. Das Dolksverolnsl)eft rührt an die größte Krankheit unserer Zeit. Nachdrücklich betont es den christlichen Be<- rufsgedanken im Wirtschaftslebn den einzigen Rettungs weg aus den Ketten des Götzen Mammon. Einige echt religiös« Bilder von Augustinus Heu mann zeiaen dem Leser Welt, Familie und Natur in einem anderen Licht«, als der profane Mensch sl« zu sehen pflegt. Hoffentlich findet das Heft auf seinem Ganq durch Deutschland viel« ernst« Menschen, die eine so tief religiöse Sprache ver stehen und Jünger Christi, die sie zu anderen noch zu sprechen vermögen. Das Frauenhest will der Mutter und Tochter Im Hause «in Wegweiser sein, wie sie jene heilige Atmosphäre schaffen können, in der religiöse Menschen, das heißt echt« Gotteskinder, wachsen. Darum spricht es von der Heiligung de« Taaes, von der Mutter als Vriesterin, von dem Familiengebet. Es spricht von dem lieben Sonntag, dem Tag, da der Mensch geistig« Nahrung, Licht, Kraft, „Gottes Dort" in sich aufnimmt für di« ganze Woche. Es redet zum Leser von heiligen Zeiten und Fest tagen, wie sie in den Familien gefeiert werten sollten und müßten. Vielleicht gehen mancher Leserin über dem Heft di« Augen auf. daß sic sich sagt: Ach wie weit sind wir doch herunirrgekommeni Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten sür den 22- Dezbr., abends bi» 23. Dezbr^ abendS: Roch verwiegend heiter, Flachland Nacht frost, tagsüber einige Grabe über dem Gefrierpunkt, schwach« bi* mäßige südwestlich« Winde, sonst wie Flachland.
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