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Sächsische Volkszeitung : 20.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192412202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241220
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-20
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.12.1924
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Uonnabend. den 2V. Dezember 1824. «r. 294. Seit« « Tagesneuigketten Der drahllvse Fern-rurker Au» Berlin wird berichtet: Einem Kiemen Interessenten- kreise wurde in Berlin «in sür Draht, und drahtlos« Uebertra- gung geeigneter Ferndrucker vorgeführt. der. beruhend auf einer Erfindung des Engländers Eompare. von diesem in Ge meinschaft mit Dr. Pohle, von der Erich Huth G. m. b. H. in Berlin, durchgebtldet worden ist. Die neuen Apparat« können an jedem normalen drahtlosen Sender, ebenso z. B. an jeden Rundfunksender bezw. -empfänger zusätzlich angeschlossen wer- den. Die Aussendung der Buchstaben erfolgt durch eine Schreib maschine. Jeder einzeln« Buchstabe wir- nicht, wie üblich, durch Morsezeichen übertragen, sondern durch zwei verschiedene Töne. Die Uebermittlung durch di« Töne verbürgt die Geheimhaltung. Durch ein Schaltwerk ist Vorsorge getroffen, daß das jedem Buch staben zugeteilt« Tonpaar sich in Mümillionenfacher Weise ändern mutz, so -atz eine Entzifferung der übersandten Nach richten durch unbefugte Mtthörer unmöglich ist. Auf der Empfangsseite erscheinen die Nachrichten automatisch tn Druck schrift, wie überlzaupt der Druckapparat an der Empsangstell« von der Sendestelle aus automatisch in Betrieb gesetzt werden dann. Erplvslon im Lüneburger Eisenwerk Lüneburg, 18. Dezember. Im Lüneburger Eisenwerk führten aestern di« infolge Verstopfung in einem Ofen angesam melten Gase «ine Explosion l-erbei. Vier Arbeiter wurden schwer verletzt, von denen im Laufe des Tages zwei gestorben sind. Grotzfeuer in einer chemischen Fabrik In der chenrischen Fabrik A-G. in Michendorf bei Potsdam brach in der Nacht zum Mittwoch Grotzseuer in «inem Lagerraum aus. Das Feuer verbreitet« sich in ganz kur zer Zeit, so -atz die Feuerwehren der Umgegend völlig machtlos waren. Eine schwere Gefahr bildete ein 50 Nieter entfernt ge legenes Lager mit Sprengstoffen. Auf Veranlassung des Leiters der Polizei verstärkten die Potsdamer Wasserwerke den Wasser druck, um des Brandes Herr zu werden. Erst gegen 5 Uhr mor gens hatten die Wasserfluten das Feuer eingedämmt. Der Massknmvr-er von Siegen Frankfurt. 19. Dezember. Zu der Bluttat Angersteins wird bekannt, dah der Untersuchungsrichter den Eindruck hat. die bis herigen Aussagen Angersteins seien unrichtig. Die Behör den verfolgen verschiedene Smiren, die zur Klarstellung der tat sächlichen Beweggründe der Mordtat führen können. Angerstein macht den Eindruck eines raffinierten Menschen. Irgendwelche geistige Störungen konnten nicht sestgestellt werden. Der Mör der. dessen Gesundheitszustand sich von Tag zu Tag bessert. l>at dem Richter noch kein klares Bild über seine Beweggründe ge geben. Jum Frauenmord bei Swinemünde Stettin, 19. Dez.'mber. Die Untersuchung ln der Affäre der Ermordung der Spie« kermann bei Warne,iiüuoe bat jetzt zu einem Ergebnis ge führt. Es meldete sich ein Arbeiter aus Delmenhorst bei der Warnemünder Voigtei. Als ihm das Beil gezeigt wurde, kennte «r erklären, dass er der Eigentümer sei. Das Ver'chwindcn war ihm unerklärlich. Dieser Arbeiter hatte bis Mitte November ein junoel Mädchen angestellt, das ihm den Haushalt führte, „her deren Herkunft jedoch Unklarheit herrschte. Es stellte sich daun heraus, bah das Mädchen wegen Diebstahls steckbrieflich verfolgt und ihre Stellung in Delmenhorst unter falschem Namen «„getreten hatte. Sie wurde verhaftet. Sie. gab zu, zusammen mit der Pauline Sviekerman» »ach Warnemünde gefahren zu sein, sich aber am Strom vom ihr getrennt zn haben. Weiter behauptet sie, das, sie oe» ganzen Tag vorher mit Pauline Spirker- mann verbracht hat nno von dort nach Warnemünde gefahren ist. Man nimmt an, datz das Mädchen das Beil ihrem, Dienstherr» entwendet und dann an eine dritte, vorläufig noch unbekannte Person weitergegcben hat. s Schweres Erdbeben aus Mindanao. Die Moroeublätter melde» aus Menilla: Die Küste Sufiga auf der Insel Mindauoa (Philippinen) ist von eine», schweren Erdbeben heiniaesucht wor den. Nach den bisherigen Meldungen wurden 34 Personen ge tötet. s Typhus in Sollngen-Wald und Ohligs. Die Typhus- Epidemie l>at, nachdem sie in Soli»oen-Wald zum Stillstand ge kommen war, auf Ohligs iibcrgegrifsen. Bisher sind 5 Kranke in das Krankenhaus eingeliefert worden. Ein Todesfall ist zu verzeichnen. s Grubenunglück in Südafrika. Bel dem Zusammenbruch eines Schachtes einer Goldmine in der Nähe von Johannesburg Die Macht -er Drei Ein Roni.au aus dem Jahre 1955 Von Sans Tom, ulk. Copyright 1922 by Ernst Keil« Nach? (Aug Scherl). G m b tz, Leipzig. — Nackbruck verboten. s69. Fortsetzung.) Silvester fast vor einem der Schreibapparate in einem seichten Sessel. Ec hielt den Papierstreisen unbeweglich in oen Hände», als ob er sich von einer einzelnen Nachricht nicht los- reisten könne. Das in rötlichgrüne» Tonen durch den Raum schimmernde Licht umspielte seine Gestalt. Es liest sei» Antlitz fahl wie das eines Toten erscheine». , Erik Truivor warf einen Blick aus die Stelle des Streifens, de» Silvester so beharrlich in den Händen hielt. Der Apparat hatte inzwischen unermüolich weitcrgearbeitet. Viele Met« des Streifens waren ihm entgnollen und lagen in Windungen und Sch leisen auf den Knien Silvesters. Erik Truwor las die Stelle in den Händen Silvesters: „Jane an Silvester. Ich bin geborgen. In England in Mail- land Castle bei gute» Freunden." Der Streifen zeigte die kurze Depesche dreimal hinter einander. Erik Truwor beugte sich z» dem Sitzenden hinab und legte ihm die Hand aus die Schulter. „Freue dich, Silvester! Deine Sorge» sind vorüber. Jetzt weißt du. das; Jane in Sicherheit ist." Unter dem Druck von Er>k TruworS Hand sank die Gestalt Silvesters »och mehr i» sich zusammen. Sie siel nach vorn uns wäre ganz zu Boden gesunken, wen» Erik Truwor nicht mit kräftige» Armem zugegriffen hätte. Ta fühlte er, vast da? Leben aus dem Körper des Freundes gewichen war, das; die Blässe des Antlitzes nicht allein durch die fahlen Reflexe der E'swände verursacht wurde. Dem wechselreichcn Auf und Ab von Freude» und Leide» seelischen Erschütterungen und schwerster Forschungsarbeit war der Organismus Silvester Bursselds nicht gewachsen. Ein Herz schlag hatte sein junges Lebe» in dem Augenblick beendigt, in dem er die Depesche von Jane empfing. Erik Truwor hielt oie schon erkalteten Finger oes Freun des in seinen Händen. Atma trat in den Raum. Er schritt aus Silvester zu und schloß ihm mit sanftem Druck die Auge». „Er hat gegeben, was das Schicksal von ihm verlangte, das Wissen." Erik Truwor nickte und liest seine Blicke auf den blasse» Zügen ruheit. Hannover. 19 Dezember. (Drahtbericht.) Der Vorsitzende Landgerichtsrat Böckelmann verkündete heut« kurz nach 10 Uhr vormittags folgendes Urteil: Der Angeklagte Fritz Haarmann wird «egen Mar. de»l„S4 Fällen unter Frelspkechung »an der Anklage de« Morde« in weiteren » Fällen vterundzwanzigmal zum Tod« verurteilt. Weiterhin werden ihm di« bürgerlichen Ehrenrechte aus Lebenszeit aberkannt. Der Angeklagte Kaufmann Gran» wird wegen Anstiftung zum Morde in einem Falle zum Tode, sowie wegen Beihilfe zum Morde zu 12 Jahren Zuchthau» verurteilt. Auch ihm wer den die bürgerlichen Ehrenrechte aus Lebenszeit aberkannt. O Hannover, 18 Dezember. Ter letzte Derhandlungstag im Haarmann-Prozetz war zunächst den Plädoyers sür Grans ge widmet. Staatsanwaltschastsrat Dr. Wagenlchiefser behandelte die sachliche Seite der Anklage. Grans ist beschuldigt der An stiftung zum Morde in den Fällen Hannapel und Wittig sowie der gewerbsmäßige» Hehlerei in zehn Fällen Der Staatsanwalt geht zunächst wieder aus das Vorleben des Angeklagten ein. Schon >m Alter von 15 Jahren lietz er sich Unredlichkeiten zu schulden kommen. Da er das Elternhaus verlieh, war er schon mit 18 Jahren auf sich selbst gestellt. Grans ist der Typus der Jugend, die im Kriege keine richtige Erziehung erhalten hat. Er hat keine» rechten Hang und keine Neigung, durch rechtschaf fene Arbeit sich Verdienst zu schaffen. Grans ist dreinial wegen Hehlerei und Diebstahls vorbestraft. Der Staatsanwalt schildert dann das Zusammenleben von Haarmann und Grans. Grans hat. wie Haarman» glaubhaft erklärt, diesem meist auf der Tasche gelegen. Er lebte davon, datz er Haarman» zum Vetteln ausschickte. In den Grans zur Last gelegten Fällen hatten die Angaben Haarmanns eine innere Wahrscheinlichkeit für sich: sie seien überdies bestätigt worden durch die Schilderungen des Zeugen Seidel. Der Staatsanwalt hält es für erwiesen, datz Grans den jungen Hannappel Haarmann z »geführt hat. sind ein weitzer und dreißig eingeborene Bergarbeiter getötet worden. Es ist noch nicht gelungen, die Leichen zu bergen. s- Feuersbrunst in Neuyork. Laut einer Neuyorkcr Mel- düng brach im oberen Teile der 5. Avenue am Zentralrark ein großer H ä u se r b r a n d aus. Bisher wurden sechs Per sonen getötet und drei schwer verletzt. Viele Familien sind ob dachlos. da mehrere Häuserblocks in Flammen stehen. 1- Schweres Eickubaknunglück in Graz. Wie die „Neue Freie Presse" meidet, ereigne!« sich bei der Ausfahrt eine- Personenzng'S aus oeni Grazer Hauvtbahnhof ein schweres Unglück, daS durch Entgleisung eines Wagens entstand. Der Wage» stürzte um und begrub zwei Fahrgäste „nter leinen Trümmer,,. Beide pno tot. -t Die höchste Rad ollxttio» der W lt. Ter Pie de M i d i in den Hachvyrenäen ist mit einer Raviostalion ausgestuttet worden. Bei einer Höge von 2877 Meter dürfte sie die zuc:eit bestehende höchstgeiegene Radlostation der Welt und sür radiotechnische Ver suche und Weiching neuer Wege besonders g-e gnct sein. tz Hinrichtung. Gestern früh wurde ans' dein Ho? des LandgerichlsgesängiMeS in Erfurt der Landwirt Eisfeld ans RiiigGben ain Kysfhäicker, der seine Ehefrau erwürgt pkokogrsftkisrsn irt kein Kunststück! Unser lliperiicktskutsns macht 8ie mit cter ttzanckbabnng ll res Fpparoies veitrsnt unck kübrt Lin rin siebei»» - unck gu'en Kuknabme - Ergebnissen Apparats unrt r3mt>icke; Lutrekör in geülttsr, prs svesrisLter üusvvski bsi VOkrokk«, M-gLte. 1» veve» X-ckee Xöickg. „Das Wissen, das mit die Macht schafft." Er wandte sich von dein Toten we.; nach nach dem großen Strahler. Nur die Farbschreiber tickten leise und warfen immer neue Nachrichten von de» Kriegsschauplätzen aus das P rpicr. Mit schweren Schritte» ging Erik Truwor aus den mächtigen Stranler los. Nur ein einziges Wort kam von seinen Lippen: „Auf!" Wie Kampsrnf klang es! Kamps ruf war es! » Doktor Rockwell, oer Leibarzt des Präsident-Diktators, und Hanptmailn Harris, der diensttuende Adjutant, unterhielten sich mit gedämpfter Stimme im Vorzimmer. „Solange der Präsident meinen ärztlichen Rat nicht wünscht, darf ich mich jh,„ istcht ausorängcn." „Es geht so nicht weiter, Herr Doktor! DaS Lebe» hält ans die Dauer kein Mensch aus. Seit zwölf Tagen, seit der englischen Kriegserklärung, ist oer Präsident nicht mehr aus seinen Kleidern gekomnie», hat sein Arbeitszimmer kaum ver lassen ..." „Ich gebe zu, das; solche Lebensweise angreiscnd ist, nament lich, wenn man die Fünfzig überschritten hat. Aber anderer seits ... bedenken Sie die außergewöhnliche Lage. Der Krieg mit einer ebenbürtigen Großmacht. Es geht um das Schicksal der Staale» und... des Diktators. Es ist schließlich nicht zu verwundern, daß er seine ganze Kraft, an die Leitung des Krie ges setzt." „Kraft! Kraft! Herr Doktor! Wo soll die Kraft Herkommen wenn ec so gut wir nichts zu sich ninnnt? Eins Tasse Tee. Ein paar Schnitte» Toast- Das genügt ihm für vicrnndzwinzig Stunden. Dazu kein Schlaf. Ich Habs den Präsident n w ihreno meiner Dienstjtnneen seit zwölf Tagen nicht schlafend gesunden. Meine Kameraden pon den andere» Warben auch nicht." „Er wirv trotzdem geschlafen haben. ViertclstundenweiS, zn Zeilen, in denen »jemand i» seine,n Zimmer war. Zwölf Tage ohne Schlaf hält niemand ans. Das kann ich Ihne» als Arzt versichern. Am dritten Tage machen sich bei vollkommener Schlasentz'shuiig schwere Symptome bemerkbar." „Die Symptoms sind da, Herr Doktor! Darum bitte ich Sie zn dem Präsidenten zu gehen. Sein Wesen ist verändert. Sei» Blick, früher jo ruhig und kalt, ist flackernd und fiebrig ge worden." „Fieber erkennen wir an der Temperatur des Patienten. Seien Sie überzeugt, daß der Präsident in den zwölf Tagen in seinem Lehnstuhl ganz gut geschlafen hat. Die Natur läßt sich nicht betrüge». Am wenigste» um den Schlaf. Tie ärztliche Wissenschaft kennt Beispiele, daß Reiter auf ihren Pferden im Zustande der klsberniüdung fest geschlafen haben, ohne «s zu lvlssen und ohng... das ist besonders wichtig... ohne yer- » M «mW Aehnlich lägen die Verhältnisse im Fall« Wittig Haarmann habe überzeugend geschildert, wie Graus den Wittig immer wieder gebracht habe, so daß er keine Ruhe mehr vor ihm halte. Durchaus glaubwürdig sei auch die Angabe, datz Grans gesehen hat, wie Haarmann die Leiche zerstückelte. Der Staatsanwalt kommt zu dem Ergebnis, datz im Falle Wittig ebenfalls die An stiftung zum Morde nachgewiesen sei. lieber die Anklage der Hehlerei seien nicht viel Worte zu verlieren Es unterliegt keinem Zweifel, datz Grans wühle, datz Haarmann durch seine strafbaren Handlungen in den Besitz der Sachen gekommen mar. Er wäre also auch hier zu verurteilen. — Oberstaats anwalt Dr. Wilde beleuchtete die Angelegenheit von der recht, lichen lind psychologischen Seije. Er führte u a aus: Es mutz der Beweis erbracht werden, oatz Grans Haarmann vorsätzlich zum Morde angestiftet hat. Diesen 'Nachweis hat die Hauptverhandlung ergeben. Er schickt Haarman» betteln und stehlen, um Vorteile daraus zu ziehen Er läßt Haarmann morden, um die Sachen zu verkaufen. Die Zeugenaussagen hoben ergeben, datz Grans von Haarmcmn ernährt wurde. Der Hauptgrund des Einflusses van Grans auf Haannann war aber der. datz Haarmann Angst Halle. Grans könnte ihn verraten, weil er wußte, datz er sunge Leute umbrochte. Die Mitwisser schaft von Grans lässt sich Nachweisen vom Falle Franke ab. Die Zengenaussagen hab-n mit Bestimm'heit ergeben, datz Grans van dem Treiben Haarmanns wissen mutzte. Am Schluß seines Plädovers beantragte Oberstaatsanwalt Dr. Wilde gegen Grans w-gen Anstiftung zum Morde in den Füllen Hannapvel und Wittig -te Todesstrafe in zwei Fällen und dauernde AberK-nnung der bürgerlichen Ehrenrechte, da das Motiv der Tat Habgier war Wegen gewerbs- und ge- wohnbeitsmätziger Hehlerei beanlragte er eine Zuchthausstrafe von drei Jahren und Stellung unter Polizeiaufsicht. Im Falle der Erkennung auf TodesstraG stellte er anheim, gemäß 8 154 das Verfahren im letzten Falle vorläufig einzustellen Grans nahm den Antrag mit unverändert kaltem Gesichtsausdruck auf. und kann ins Malier geworfen lmtte, und vom Erfurter Schwur gericht znm Tode verurteilt worden war, durch den Scharf richter Grolle aus Breslau h i n g e r i ch t e t. z- Der Einbruch in das Vnvatmn c im dr- Indien- und Afrcknkorsch-rs Heiland in der Friedrichstraße in Berlin ist aus- geklärt. Als Täter wurde der llljährige S o l> n der inr Hanie wohnenden P s ö r t n e r s l c» t e Job» festgenomnt-'t. In »ei ner Wobnung in der Zimnierstraße wurden versch ebene Ellen« bcitifigure», die ,,»r ans dillem Tickstahl herrnhren konnte», ans« gesunden. John gab nach längerem Leugnen die Einbrüche zu und behanvtet, dreimal in der Wolinnng genie r» z„ i?i». Ei» großer Teil der gestohlenen Gegenstände ist wieder herbei« geschasst worbe». Mehr willen und im Vckve die tzeilige» Stätten sehr,, will, wo unser lieber Herr und Heiland lebte, wände te. lehrte und litt, schasse sich d eie Ansichtskarten an. Die Sehnsucht vieler Tausender von gläubigen Christen geht dahin, die geweihten Stätten Palästinas ken»r»zulerne», aber verhältnismäßig we nigen wiro die Erfüllung ihres Wunsches zuteil. Wem ez nun nickst vergönnt ist, anch nur einmal in senei» Leben oi',e Orte selbst zn ichanen, wo sich v e heilige Ge chichte ab'p'eüe, der kann sich ein lebenswahres Bild von ihnen mache,,, wenn er diese vom Künstler an Ort und Stelle gemachten Darstel lungen betrachtet, welche die ganze Farbenpracht des Orients ausweise». Anch kür Zchnlrn sind diese Ansichtslarten und das Palüsti»a-Nlbn»i mit seinen 19 Aauarelten and erläuterndem Tert von Professor Schuck- bcrger ein cinzignrliges Anschauungsmittel, das noch dabei oen Vorzug hat, billig zu sein. Gleichzeitig schönstes Gcschentwerkl Preise der Karte»: 1 Stück 10 Psg. (Ladenpreis 20 Pfgst Pa lästina-Album: 1 Stück 1,50 Mark. (Ladenpreis 5,00 Mark.) Dieses letztere sollte in keiner Familte fehle». Die Karte» stellen bar: I. Jerusalem; 2. Jerusalem not dem Oelberg; 3. Bethlehem; 4. Nazareth; 5. TiberiaS mit See Genrgarelh; 6. Taufltelle am Jordan: 7. Kirche des be'li- gcn Grabes in Jerusalem; 8. Götze» Gethsemane: 9 Inneres der Kirche des heiligen Grabes; 10. Abend am Toten Meere; II. Klagenianer der Inden: 12. Via Dolorosa: 13. Grab der Maria: 1l. Tempelplatz mit Omar-Moschee; 1.5. Erlüserkircke: 10. Turnt Antonia; 17. Marienbaui»; >8. M'.>?es-O»elle: 19. K„. unterznsalls». Um wieviel mehr müssen wir annehmcn. daß der Präsident in seinem bequemen Armstuhl den nötigen Schlum mer gesunden hat." „Schlummer? Herr Doktor! S>e können so sprechen, weil Sie die Verhältnisse hier noch nicht aus der Nähe gesehen haben. Auf seinem Tisch stehen zwölf Telephonapparate. Jeder Apparat sür eine besondere Wellenlänge. Er hat ständige Verbindung mit de» Kriegsschauplätzen. Eben spricht er vielleicht mit dem Befehlshaber unserer afrikanischen Fliegergeschwader. Wenige Mi nuten später mit dem Chef oer australischen Flotte. -Unter Um stände» meldet sich schon während dieses Gesprächs das indisch« Geschwader. So geht es Tag und Nacht." „Ihre Mitteilungen in Ehren, Herr Hauptinann. Trotz dem kann ich nicht »»gerufen meinen Rat ansdrängcn. Sollte» sich wirklich ernsthafte Symptome zeigen, kann ich i» zwei Minuten zur Stelle sein." Während dies Gespräch im Vorraum geführt wurde, saß der Präsident-Diktator in seinem Arbeitszimmer tn dem schwe ren hochlehnigen Armstuhl hinter dem mächtigen Tisch. Haupt- ntanil Harris hatte recht. Das Wesen Cyrus Stonards war ver ändert. Bald stierte er Minute» hindurch auf irgendeine vor ihm liegende Meldung. Dam, blickte er wieder starr gegen di« Znilmeroecke. Nervös, unruhig, als erwarte er jeden Moment eine bestimmte Nachricht. Ein Sekretär trat «in. Vorsichtig, aus den Fußspitzen gehend, schritt er über den schweren Teppich bis an den Tisch heran »nd legte eine rote Mappe mit neuen Depeschen vor oen Präsioenteu hi». ES waren gute Nachrichten. Erfolge in Jnoien. Eine für daS Sternenbanner siegreiche Luftschlacht über der Straf,e von Bab cl Manoeb. Auch ein anspruchsvoller Feldherr tonnte taum mehr verlangen. Doch der Präsident-Diktator laS die Nachrichten ohne Freuoe. Seit zwölf Tagen wuroe sein Gehirn nur von dem ein zigen Gedanken beherrscht: Wird daS Spiel »och glücke» oder wird die unbekannte Macht sich eimnischen? Das; seine Streit- kräste mit den englischen fertig werden würde», daran hatte er nie gezweisclt. Aber die Macht! Die „„bekannte Macht, die Maschine» sprengte und drahtlose Stationen spielen ließ! Tie unbekannte Macht, die über so unheimliche Massen und Kräfte verfügte. Telegramm un, Telegramm las er „nd legte es beiseite. Bis er zu den beiden letzten Schriftstücken der Mappe kam. Er las und wischte, sich mit der Hand über die Augen. w,e »in besser z» sehen. Las zum zweitenmal, hielt die Depesche '» de» Hände» und lieft de» Kops mit den Augen auf dt« Papiere sinken. fFortsekuna folgt.t
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