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Sächsische Volkszeitung : 18.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192412185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-18
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.12.1924
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Donnerstag. d«n 1«. Dezember 1SL4. Sir. LS2. Seit« ß simcl kvrtNcbef 6e§ckmock ^vürL>qes Tronic» neue vvtt« foi?mo s. /o/e,/7^dw//e/'6 - /o/e/v <3 - 5x^ö// ft>un- eclitmit ftismo: Ostienftcil. IciOak- u. LiqopelßenfQdl'ik .>enicIrS^n!i. t-iuczo LStL.vnLscteli Dresden. 17. Dezember. Auch im Sächsischen Landtag geschehen „och Zeichen und Wunder, oder es scheint wenigstens so. Tenn es macht last ängstlich, das; die gestrige Beratung nur etiva drei Stunden dauerte. Line dem Sinne nach gleiche Anfrage der Deutschen Volts« Partei uno der Temokraten ersucht die Regierung um Auskunft darüber, worum dei der Belieferung der Landcsanstalten mit Leben:mttleln usw. ausschließlich die sozicilistiscl>en Konsumgenosseii- schc-lten bevorzugt würden. Ministerialdirektor Tr. Maier gab dazu eine gewundene Erklärung ab, die halb zugesteht, halb beschönigt und schließlich Besserung verspricht. Nic-mand wird stlbstversländlich etwas dagegen haben können, daß die Landes- austalten sich die preiswertesten Bezugsquellen suche». Jedoch be> der früheren Regierung ivar ja nicht das maßgebend, sondern das entschied das Parteibuch. Und nicht immer ist Sachsen dabei aut gefahren, wöbe, wir nur an die unbequeme Varnat-Affäre er innern möchten. — Die Demokraten haben einen Antrag auf Bereitstellung ausreichender Kredit« für Industrie, Handel, Hand werk und Gewerbe gestellt, während die Deutsche BolkSpartei die Wiederherstellung des gewerblichen Mittelstandsfonds fordert. Wirt- sihastsming'ter Müller gibt dazu bekannt, daß durch die Gründung der sächj. Zentralgenosstnschostbank 500 000 Mark zur Verfügung gestellt worden seien und der Staat außerdem noch die Bürgschaft ans 51X1000 Mark übernommen Hab«. Wenn diese Summen nicht genügen würden, so müßten weitere Maßnahmen in Erwägung ge zogen iverden. Er warnt jedoch eindringlich vor einer lieber« spannung der Auslandkredit«, da dadurch unliebsame- Wirkungen ans die Stabilität unserer Währung entstehe» könnten. Wenn auch die Abgeordneten Kuichsch sDnat.) und Schmidt (D. Vp.) aner kennen, daß durch die Gründung der Zentralgenossenschaftskasse die Kreditlos,'tschast in Sachsen »vesentlich gesörd-rt worden lei, so betonen sie doch, daß mit den vorhandenen Mitteln nicht Vieh anziifaiigen sei. Auch sie sogen allerlei Z-veifel in die Glanb- würdigkeit der Regierungserklärung über die Konsumvereine. Eine recht eigenartige Situation entwictelt sich bei der zweiten Beratung über die Beschwerde des Ministerialdirettors i. R. Geh. Rats Dr. Böhme, die schon einmal den Landtag bcschästigt hat. Die vereinigte» Sozialisten und Kommunisten stehe» nach im« vor ans dem Standpunkt, den fadenscheinigen Gründew des früheren Kultusministers F.eißner für die zwangsweise Pcnsioii'krung Böh mes zu 'stimmen, worüber sich daun eine ziemlich beivegte Aus sprache 'wictelle, au der sich besonders die Abgeordneten Gündel «Tiiat. . c. Eberle HDnat.s, Blühee (D. Pp.) und Dr. Sichert lDem.) >. eiligten. Einhellig wiesen alle vier Abgeordnete em- traudjriu nach, daß das sogenannte Beamteupslichtgesest oder besser Mc»,lko>vgesep zu Unrecht angewandt worden wäre und der Land tag die Pflicht halte, das schtvere Unrecht, das das verbrecherische System Zciguers iveitcn Beamtenkreise,, angetan hätte, wieder giitz»,mache». Natürlich tat sich der unvermeidliche Menke sRad>- kaljoz.1 mit lauten Zwischenrufen l-ervor, der aber unter schallender K-eiterkeit des Hauses von Tr. Eberle mit einem Zitat aus oer be- l nute» Ministerbroschüre: „Seien Sie rubig, Sie unbeherrschtes - ement" abgesertigt wurin'. Weckel HSindikalsoz.), Sicwert lK.) i. de» natürlich alles herrlich und schön, was Zeigner gemacht, denken nicht daran, das von dieser Karikatur eines sächsischen Sic .smauues in der Vergangenheit angerichtete Unrecht gutzu« mgcyen. T,e neue Staatsjo,,» sott moralische Eroberungen machen. Ob das aus dic'e Weise geschehe» Hann, möchte» wir billig bezweifeln. N»n ereignete sich ei» bemerkenswerter Vor gang. Es wurde namentliche Abstimmung beantragt, da hierzu zwei Anträge Vorlagen. - Ter Antrag der vereinigte» Sozialisten und Ko»,»»,niste» forderte Verwerfung der Beschwerde, während der MinderheitSniilrcig aller bürgerlichen Parteien verlangte daß daS Unrecht an Ministerialoireklor T. Böhne wieder ginge- macht werde» sollte. Diese »anientliche Abstimmung ergab ein Stimmenverhältnis M zu .'!!>, so das; dadurch der sozialistische Antrag abgelchnt und der Minderhritsantrag der Bürgerliche» an- genommen war. Tarauf große Enttäuschung in den sozialistijc>)en Reihen, und sic versuchten eisrjg diese Abstinimnug wieder iimzn« jtoßcn. In höchster Not entsachlen sie eine Gesthästsordnnngs- brbatte, in der man die verlorene Situation zu retten versuchte, > aber nicht gelang. Daraus verließe» die gesamte,, Sozialisten s Kommunisten den Saal, und der Linkssvzialist Schwarz be iseite die Beschluß fähig keil des Hauses. Damit hat er die > nie T»<mheit begangen, da das Haus nun z»>» »äcknen iikt der Tagesordnung ,,„t«r schalle,idem Gelächter der nickt- alistischcn Parteien übergehen tonnte, ,röhrend die Betrübten den Wandelgänge,, das Nachsehen hatten- Besonders minioe« ,n» siel es ans, daß der Abg. Tr. Schneider >D. Vp.) vor der Ahsttmmniig de, Saal verlies-, dadurch sein Einverständnis mit den LinlsraHeien zum Ansdrncl bracht-' und verhinderte, daß das gü» nge Stinimciiverhältnis der Bürgerlichen zu de» Sozialdemo kraten anSgenicht wurde. Aber dicstr Vorgang hat doch eine ernste, sogar sehr ernste Bedeutung. Er zeigt ganz klar zum ersten Mal- einen scharfen Riß innerhalb der Koalitionsparteien. Tie 23 Regier,,„gssozmlisten sal.en doch wieder n», und versuche», um gut Wetter be> ihren radikale» Genossen zu bitte». Das wird sich wiederholen, und dann ist es um den Sächsischen Landtag ge schehe» Ob Nemvahlei, zum Sächsischen Landtage unter so gün stigen, Stern stehen werde,!, wie -s bei den vergangenen Reichs tagswahlen der Fall war, k,nn man beziveisci». Endlich wandte sich das L-aus noch dem letzten Punkt dt, Tagesordnung, der Kleiittent»erjürsorge zu, die besonders von den Abgeordnete» Börner und Tr. Hcrtwig begründet wurde. Man konnte der dieser Aussprache wieder ct,va> bestätigt finken, was man zwar schon lange weiß, aber doch immer wieder sesttirges» muss. Tie Sozialisten pflegen i» bcivegUchcir Töne» vo» den Kleinrentnern zu rede» — v or den Wahle», aber nach den Wahlen zeigen sie ihr wahres Gesicht. Bor den Wähle,,, n», Stimme,, gewinnen, versprachen sie de» Kleinrentnern das Blaue von, HikinneH di--; M .-i,e. bea-lt:: es Fr,,, T l ü m ,» ' l Ein Kabinett Seme NWW Berlin, 17. Dezember. (Drahtbericht.) Der Reichs« priisident empfing heut« mittag den Reichsminister de» Auswär tigen. Dr. Stresemann, zu einer längeren Aussprache und bst ihm im Verlaus« dieser Besprechung die Regierungsbildung an. Dr. Stresemann behielt sich eine Entscheidung bi» heute abend vor. Die Vorgeschichte dieser Besprechung gibt folgende Mel dung wider: Berlin, 17. Dezember. Der Reichspräsident wird voraussichtlich bereits heute den Auftrag zur Regierungsbildung erteile». Rach den gestern im Reichstag umlaufenden Gerüchten soll er die Absicht haben, Dr. Stresemann, der heute vor mittag uns Fürstenberg in Mecklenburg nach Berlin zurück« kehre» wird, mit der Kabinettsbildung zu betrauen. Wie die „Zeit" bemerkt, wird Dr. Stresemann aller Wahrscheinlichkett nach den an ihn ergehenden Austrag nicht annehmen. Man rechnet, wie das Bialt sagt, ziemlich allgemein damit, daß Tr. Stresemann im künftigen Kabinett den Posten des Außenmini sters weiter behalten wird. Tie Möglichkeit der Bildung eines überparteilichen Kabinetts wird als wenig wahrscheinlich be zeichnet, da die kommende Regierung wichtige Ausgaben, vor allem die Lösung der Steuerfragen und der Wirtschaftsprobleme z, erfüllen haben wird, die eine ganz feste Regierungsmehrheit verlangen. Das Blatt hält es allerdings nicht für ganz unbe dingt notwendig, daß eine Persönlichkeit mit der Kabinettsbil dung beauftragt wird, die fest im parlamentarischen Leben wur zelt. — Die „Voss. Zeitung" will sogar wisse», daß Dr. Etrese- mann eine außerhalb des Parlaments stehende Persönlichkeit nennen wird, die nach seinen Ansichten für den Posten des Reichskanzlers besonders geeignet wäre. F.aklionssitzunl, -es Jentrums Berlin, 17. Dezember. jDrahtbericht.) Heute vormittag 11 Uhr trat die Reichstagsfraktion des Zentrums unter Vorsitz des Abgeordneten Fehrenbach in A»,ve,enl)«it von Reichskanzler Dr. Marx zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Reichskanzler Dr. Marx berichtete über die poli tische Lag« und die Aussichten der Regieriingsneubildnng. Nach dem Reichskanzler Dr. Marx »ahn, der Abgeordnete Fehren- doch das Wort und gab seiner Zustimmung zu den Ausfüh rungen des Kanzlers Ausdruck. Die Beratungen iverden am (Lttlkssoz.) uno Fra» Schlag sKomm.) klar zum Ausdruck, daß sir kein Interesse an den Kleinrentnern haben. I», Gegenteil, sür sie sind die verarmte» Schichten der Kleinrentner noch immer dre ehemaligen Kapitalisten, und säst muß „im eine innere Freude be, diesen seltsamen „sozialen" Leute,, darüber seststellen, daß es jenen Aecmste» der Armen sehr schlecht geht. Jetzt nach den Wahlen iverden alle Ladenhüter vom Siandesgesüht bürgerlicher Anschauung usw- der Kleinrentner hervorgeholt, die zur Be gründung der durchaus unsozialen Gesinnung der Sozialisten und Kommunisten herhalte,, müsse,,. Man wird es sich sür die Zu kunft merken müsse» und darauf Hinweisen, daß die Linksparteien ohne Ausnahme gegen eine sofortige Erledigung dieser Klein- rentneranträge stimmte,,, so daß diesen vor Weihnachten nicht mehr eine Freude gemacht werde,, kann; damit wird alles in die Ausschüsse verwiesen und aus die lange Bank geschoben. Auch r-j„ äußerlich kam das zum Ausdruck. Während sonst der Redestrom der Linksparteien ungehemmt fließt, taten sie gestern die Frage der Klemrentiierfürsorge mit kurzen harten Worten, ja mit so ge ringschätziger Eile ab. daß nach kurzer Zeit die Landl.'.gssitzung ge schlossen »verden konnte. Tie nächste Sitzung findet am Donners tag, den 18. Dezember statt. » Die Verpflichtungen zum Staatsdienst Das Gesainimiittsler»»,, har folgende Verordnung v,- ichlossen: d 'k. Jeder Staatsdiener hat bei seinem Eintritt in oe» Staatsdienst mittels Eides „Treue der Neichsversassung und oer Landesverfassung, Gehorm», den Gesetze» uns, gewäßenhasie Erfüllung seiner Amtspflichten" und bei der llebcrttngnng eines Richteramtes oder einer Stelle, in der richterliche Handlungen »orzunehnie» sind, „»»parteiische Ausübung des Rlchteramtes" zu geloben. Di« Eioenslcistung geschieht in der Weise, daß der don Eid abnehmenöe Beamte ihn „ntrr Huizufüguiig der Worte: „Sie schwören bei Gott dem Allmächtige» und AllwisMdei," verspricht und der Schwnrpslichtige mit den Worten: „Ich schwöre es, so >vahr mir Gott helfe" den Eid leistet. Vor der Eidensleistuug ist der SclMlrpslichtige daraus Hinz,„reisen, daß er den Eid ohne religiös« Betenerungssormel ablege,, kan». Macht ec hier« von Gebrauch, so fallen die Worte: „bei Gott de». Allmächtige» und Allwissenden" »nd „so wahr mir Gott helfe" weg. 8 2. Verweigert ein Angehöriger einer ReliHwnsgciell- schasi, die die Eidesleistung ans religiösen Gründe,- verbietet, den Eid, so ist den, zuständigen Ministerinin Bericht zu ec« statten. 8 I. Bei Verneudnttg eines Staatsdieners in einer anderen Stelle findet «ine nochmalige eidliche Verpflichtung oder eine Verpslichiung durch Hand'chlag nicht statt. Bel Aederanstellung ttneS ansge-schicdenen Staalsdiciiers ist nach Paragraph 1 zu verfahren. 8 -1. Wen» ein Beamter, mit dessen Stelle nicht schon nie Bejugnis zu», Proiotouicren »ach dein Gesetz vom 20. Mai 1807 nebst .'lnSsäheniigsverordnuiigen dazu verbunden ist, alS Protokollant verpflichtet werden soll, so hat er dnrcl, Handschlag zu gelvven, die von ihn, abzusasjenden Niederschriften streng d.r Wahrleit ge,näß, vollständig und gewissenhaft aiizilseriigen. 8 5. Personen, die ohne StaaiSdicnereige„jchas> als Beamte verwendet iverden, sind vor Antritt des Dienstes durch Handschlag ans genaue Beobachtung der Vergassung und der Gesetze, gewissen- hatte Erfüllung ihrer Tieusipsiichtcu ,,„d auf Anitsverschiviegen- hcit in Pflicht zu nehme,,. In besonderen Fällen kann das Mini sterin,., anordiien, daß sie de» Eid „ach Paragraph 1 abrn- ttgcu haben. Bei Verwc-uduug in einer richterlichen Tätigkeit ist stets »ach Paragraph 1 zu versahren. 8 0. Soweit Gesetze oder Verordnungen über die Ver« pflichi»,,g von Siaatsoieiicr,, und Nichtstciatödianern besondere Vorschriften enthalt-",,, finden diese Nmveiidnng. M WOlMWO Berlin. 17. Dezember. Die Morgcnblütter melden aus Orau: Zn der französischen Zone an der spanisch-marok kanischen Grenze sind Unruhen ausgebrochen. Im Vezzangebiet sind schwere Kümpfe zwischen regulären Truppen und Rebel len des Detachements entstanden. Paris. 17. Dezember. Nach einer Meldung aus Tanger haben die spanischen Truppen El Ksar, das die Aufständischen vorige Woche besetzt hatte», wieder genommen. Drei spanische Kolonnen non insgesamt 20 01X1 Mann sind gegen die Aufstän dische» ausgrbolen worden. London. 17. Dezember. Ein Telegramm aus Tanger be stätigt die Nachricht, daß die Garnison uo» Alcazar-Segnir sich »ach heldenhaftem Widerstande dem Stamme der Andjeras heute morgen ergeben innßic. Damit ist die Linie von Ceiita nach Stresemann? Nachmittag fortgesetzt. — Der Bor stand der Deutschen Zen. trumspartei tritt heute nachmittag zu einer Sitzung zusammen. Di« deutschnational« Reichstagsfraktion begann ihr« 1. Sitzung um 12 Uhr. Ein« zweit« Sitzung ist für nachmittag 4 Uhr vorgesehen. Um 4 Uhr tritt auch di« Fraktion der Deut schen Volkspartei zusammen, deren Vorstand für 3 Uhr znsmn« menberufci, ist. Die Empfänge beim Reichspräsidenten Berlin, 17. Dezember, lieber die gestrige Aussprache des sozialdemokratischen Parteiführers Müller <Fran- ken) mit dem Reichspräsidenten berichtet der Vorwärts, daß der Abgeordnete Müller dem Reichspräsident«» erklärte, daß nach Auffassung der Sozialdemokratischen Partei das Ergebnis der Weh! die Fortführung der Außenpolitik Marx erfordere »nd daß die Sozialdemokratische Partei bereit fei. das Kabinett Rtarx zu unterstützen, iveil die Garantie für die Fortführung dieser Politik so am besten gewährleistet wäre. Nach Auffassung der So galdemokraten würde es im übrigen keinesivegs dem parlamenwrischen System entinrechen, daß stets die stärkste Partei mit dem Bersuche der Regierungsbildung beauftragt würde, sondern es komnre vielmehr darauf an, st, einem ar'oeits- iähigt i Parlament di« Führung der Geschäfte im Sinne der Mehrheit des deutschen Volkes zu sichern. Rach Hermann Müller wurde vom Neichsvräsideittcn gestern vormittag der deutschnalionale Parteivorsitzende Slbg. Minckler und in der Fortsetzung der mit ihm gepflo. genen Unterredung am Nachmittag das Mitglied der deutsch- nationale» Reichstagsfraktion Abg. Schiele empfangen. Heute vormittag wird der Führer der Bayrischen Bolkspariei, der Abgeordnete Leicht vom Reichspräsidenten empfangen. Dt die Me MM Stellungnahme der deinokratlschen Reichstagsfraktion. Berlin, 17. Dezember. Am Schluß der gestrigen Sitzung der demokratischen Reichstagsfraktion und des Parlcivorstandes wurde solgende Mittelluna bekmintgegeben: Der Ausgang der Wahlen Hot bewiesen, daß die große Mehrheit der deutschen Wähler die Fortführung der bis« herigen Außenpolitik und ein« energisch« revublika- nische Innenvolitik wünscht. Dem entspricht die Wiederher stellung der Großen Koalition, die eine große parlamentarische Mehrheit hinter sich hat und imstande ist. die außen- und in nenpolitischen Aufgaben der Zukunft zu lösen. Eine Ncchts- koalition entspricht nicht dem Willen der Mehrheit der Wähler und »och weniger den außenpolitischen Interessen des Reiches. Tel,in? rbgeschnitten und kann für die Zufuhr von Lebensmit teln nicht mehr verwendet werden. D!e Unruhen in Albanien Rom. 17. Dezember. Tie „Tribuna" meldet, daß die cilba« nischc Regierung drei Jahresklasse,, zu den Fahnen einberufen lyrbc, n.u den Kamps gegen die von Ahmet Zog ul geführte» Aufständischen aufzunehmen. Nach dem genannten Blatte scheint der Sieg der Aufständischen „ach der Einnahme von Kroch sicher. Die Affäre Löb Weimar, 17. Dezember. In der gestrigen Sitzung des Unter suchungsausschusses in der Angelegenheit des früheren Siaats- bankprüsidenien Löb wurde Löb vernommen, der in längerer Rede einen Rückblick über die ganze Angelegenheit gab Er bestritt dabei sämtliche ihm zur Last gelegten Verfehlungen und suchte im einzelnen nachzuweisen, wie die Ansicht entstehen konnte daß er Verfehlungen in banktechnischer und anderer Beziehung begangen haben sollte. Vor allem bestritt er die Ver» sehlungen im Devisengeschäft, da er für diesen Teil der Ge schäfte der Staatsbank überhaupt nicht verantwortlich gewesen sei. Dies sei das Ressort des Direktors Gremlich gewesen, der dafür die Verantwortung trüge. Staatsbankpräsident a. D. Löb äußerte sich dann noch über eine angebliche Schmähschrift von Rechtsanwalt Dr. Kießling und erklärte dazu, er habe keinen Sirasanirag gegen Kießling gestellt, weil die Schmähschrift keine Unterschrift getragen habe. Es kan, ,m Anschluß hieran zu einem Zwischenfall, indem die sozialdemokratischen Mitglieder des Ausschusses an der Geschäftsführung des Vorsitzenden von ThümmeI Anstoß nahmen, dem der "Abgeordnete Dr. Kietz in schärfster Form Ausdruck gab. Er erhielt dasür zwei Ord nungsrufe, woraus die beiden sozialdemokratischen Ausschuhmit» gliedcr aus Anregung des Abgeordneten Frölich die weitere Teil nahme an den Ausschubverhandlungen ablehnten. Dadurch wurde der Vorsitzende veranlaßt, die Sitzung abzubrechen. Kurze WM» Beilegung des englisch-mexikanischen Konflikts. Nach Viel» düngen ans Mexiko steht der Konflikt mit England vor der .endgültigen Beilegung. Mexiko wevde den Tag festsetzen, an den, die beiden Länder die Erklärung abgeben werden, daßs die normalen Beziehungen wieder hergestellt seien. Nachdem di« beidersriiigen Gesandten ern«u«rt sein werden, wird eine ge« imschte Kommission zur Regelung der Schadenfrage zusammen» treten. Ta» lettliindische Kabinett Mel ist zurückgetreten. Das Mitglied des Reichsplenums Jackson bildete das neu« Kabinett. Ein politisches Attentat in Sofia. T«r Staatsanwalt beim Gerichtshof Sofia wurde gestern von einem Unbekannten durch Nevolverschüsle schwer verwnnoet. Ts wird angenommen, daß Kommunisten den Anschlag verübt haben, gegen die der Staats anwalt strenge Maßregeln ergriffen hatte. Tkotzki noch in Moskau. Trotzki hat keine Erholungsreif« nach de», Süden noch nicht angetrete». Voraussichtlich wird er sich erst im Laufe den nächsten Woche nach dem Kaukasus begebe,,. Sporl-Son-erzüge Dresden, 18. Dezember. Um dem Aufschwung Rechnung zu tragen, den der Wintersport genommen hat. sind von den Eisenbahnverivaltungen die Zugverbindungen von den Groß städten nach den Wintersportplätzen vermehrt u>A> verbessert worden. Wo die fahrplanmäßigen Züge nicht passend liege» oder nicht ausreiäian, sind am Werktage vor Sonn- und Fest tagen und an diesen selbst Sonderzüge vorgesehen, die abg«» lasse» werden sollen, sobald günstige Schneeverhältnlss« ein trete». Die Reichsbahndirektion Dresden wird auf allen größeren sächsischen Stationen Anschläge anbringen, aus denen das Nähere namentlich bezüglich der Sonbersahrten zu «riehen ist. Zu allen Zügen gelten di« gewöhnlichen Fahrkarten sowi» die Sonntagsrückfahrkarten. Es kommen sür den Wintersport, verkehr die folgenden sächsischen Eisenbahnstrecken in Frage: Dresden—Geising—Allenberg, Dresden—Kipsdorf. Dresden— Franenstein, Dresden—Freiberg—Moldau. Dresden—Pirna- Gottleuba, Ehemnitz—Okerwiesenthal—Bärenstein. Zwickau— Iohanngeorgcnstodt. Reichenbach—Plauen—Schöneck—Klingen« thal und Plauen—Adorf—Schöneck. WeNerderteb» »er Dresdner Wetter«arl» W.tterungSaussichten für den 17. Dezember, abends, bis 1i. De,ze,über, abends: Wolkig bis bedeckt ohne wesentlich« Ntedeo» schlage, zeitweise etwas Nebel, Temperaturen „in den Gefrierpunkt schnacke Liiftbrivegimg.
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