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Sächsische Volkszeitung : 17.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192412172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-17
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.12.1924
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Wltwoch, den 17. Dezember 1924. Ar 291. «eit« - Aus -er katholischen Well Sie MW MellimniWii Wahrend dein Bibelinstitnt die Aufgabe obliegt, junge Theo« logen der verschiedenen Nationen durch gründliches Studium der Heiligen Schrift und ihrvr Hilsswissanschasten zu tüchtigen Lehrern und Verteidigern der Heiligen Schrift heranznbttden, h„t die Bibelkomnüssion die Pflicht, gewissermaßen als Anssichtsrat über die biblischen Studien zn ivachen, ihren Fortgang in jeder Weise, namentlich dnrch Beantwortung von Zneijeln zn be schleunige». Durch apostolisches Schreiben vom 30. Oktober 1902 „Bi- gilantiae" wurde von Papst Leo XIll. die näv gliche Bi bel lum Mission ins Leben gerufen. In klar gezeichneten Richt linien und praktische» Winten wurde ihre Anisgabe festgelegt und Rom als Hanptsitz der Kommission angewiesen». Leo XIll. bczeichnete als Feld der Wirksamkeit für die Bibelkommsssion: n»t aller Kraft zu erstreben und durchznsetzen, dass das göttliche Wort jene gründliche Behandlung aus katholischer Seite finde, die von der heutigen Zeit gefordert wird, doch so, das, sie vor jeglichem Hauche des Irrtums und von aller Verwegenheit der Ansichten verschont bleibt. Als Mitglieder der Kommission wurden m-hrere Kardinäle ernannt, denen eine Anzahl hervor« ragender Theologen, hauptsächlich Excgeten, verschiedener Lau« der als Konsnltoren beigegebe» sind. Die Bibelkommission besitzt ein bedenkender Wissenschaft« liche-Z Magazin, cS wurde Ihr ein grosser Teil der Vatikanische» Bibliothek zngewiesen. Als Mitglieder gehören der Kommission n. a die Kardi- iiiile v. Rossuni, Merr» del Bat, GaSgnet an. Tie Zahl der Konsnltoren beträgt zur Zeit über 30, von denen etwa die Hälite m Rom ansässig sind. Deutscher Nationalität sind unter anderen die Konsnltoren: Prälat G n t b erle t°F>ttda, Prälat Bar- d e n h e w e r-München, Professor H o b e r g-Freiburg i. Br., der Rektor des Vibelinstitnts Jesuit Leovold F o n k-Nom, Pcofepor Hildebranb Höpfl sB-nedikts,-«'.) Rom, Titularbi^chof ThoinaS Esser aus dem Dominikanerorden in Nom. Auch der vor Monaten verstorbene Prälat Nickes-BreSlau gehörte der Kom mission als Konsnltor g„. Von den Gelehrten anderer Natio nalitäten, die der Kommission angehörten, seien unter anderen genannt: die Dominikaner Lagrange-Paris, Legidi-Rom und der bekannte Keilschristfor^cher Pater Schiel an der Sorbonne in Paris, ferner Merrati-Mailand. Sekretär der Kommission ist Ti- tnlarbischof Janssens aus dem Benediktinerorden. Die Bibelkommission hat seit ihrem Bestehen essie Reihe wichtiger Arbeiten erledigt. Tie zur Diskussion stehende» Fragen werden durch mündliche und schriftliche Gutachten der Konsnltoren erörtert, auch werden ans Anfrage» Antworte» erteilt. Alle öffentlichen Verlaulbarnnren der Kommission und Ergebnisse der Verhandlungen werden dem Papste zur Genehmigung unter breitet. Pavst Pius X. legte in einem am 18. November 1907 erlassenen Motnvrovrio „Praestantie Scriptnrae" feg, daß a'le und jede der Entscheidungen des Bibelrates, sowohl jene, die bereits erlaßen sind und jene, die weiterhin erlassen werden, gerade so wie den Dekreten der Hl. Kongregationen, die sich auf die Lehre beziehen und von« Papste gutgcheißen sind, aus Ge wissenspflicht sich unter,verfen müssen. Die päpstliche Bibelkommissioi, hat den katholischen EreV getcn für ihre Forschung beachtenswerte Fingerzeige gegeben Als Organ diente der Kommission anfangs d e vortrosöl che „Revue Bibligue" der Dominikaner zu Jerusalem, seit oe,n Jahre 1909 benützt sie di,! „Acta Apostolicae Sedis". Die Intentionen ihres Gründers hat sie iederzeit Iren bewahrt, sie ist eine Förderin gründliches Bibelstudien und ein fester Tamm gegen die eindringsiiden Flute» einer allzu freien Auffassung des göttlichen Schristtwortes. Die päpsssicke Bb»l- b'minission ist dr katholische» Kirche und deren Wst'ic'vkchaft eine mächtige Stühe. Kleine NWW X Posolgiing der Ordenshänser In Wiiln. Die Meiner Sladtvcrwaliniig hat dem dortigen Doininika>:erkonvc»,t e'na Wohnbausteuer von 10 Millionen Krone» pro Monat anferl-cht. Die Dominikaner, die außerstande smd, diese Steuer zu bejahten, haben sich an die christlich.'oziale Partei um Vermittlung gewandt. Sic baten, wenigstens di: Steuer nach den e nzelne» Zimmern zu bemessen. D>« Stadtverwaltung ging schliesslich darauf ein unter der Bedingung, daß dann jedes dnrch Tod oder Versetzung eines Mönches sreiweroende Zimmer vom Wohiningsamtc ange- sordcrt werde. Auch dein Franziskane,Kloster wurde eine gkckch hohe Steuer au'e legt. Als das Kloster erklärte, eine so hohe Summe nicht zahlen zu können, wurde ich,» bedeutet, iich auster- halb Wiens anznsiedeln. Tie Wiener Sozialdemokratie verfolgt Ä lM MIM» Bon P Joseph Wenzel, S. I. A'ariaschein, eines -er ältesten und bedentewdsten Wail- ahrlsorte Nordböhmens, beslszt eine außerordcntsich pnnslige Lage am Fuße des Mückenturmes und liegt an zwei Bahnen. Er hängt zusammen mit -er hochromantischen, altehrwürdiae» Bergstadt Graupen mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten und herrlichen Aussichtspunkten. Nimmt man auf der Südseite das Mittelgebirge mit dem Milleschauer oder Donnersberg, dem Teplitzer Schloßberg und Biliner Barschen hinzu, so -arf man wohl behauvten, daß es am schönsten Punkt des langgestreckten anmutigen Erzgebirges liegt. .Im sehr stark bevölkerten Kohlenbecken von Aussig bis Brüx ragt die herrliche, zweitürmige Wallfahrtskirche als be redtes Bollwerk katholischen Glaubens und treuer Liebe zur Schmerzensmutter weichin sichibar zum Himmel empor. Der Mariäschciner Lnnbengang (Kreuzgang) sticht von den bei uns so beliebten Kreuzgänaen um Kirchen dadurch vorteilhaft her vor, daß hier -ie 7 schönen Kapellen der Schmerzen Mariä orga nisch und harmonisch mit dem Gnadenbild -er schmerzhaften Mutter, mit dem Leichnam am Schosse, in Verbindung stehe». Dieser Idee entsprechend sind daher die 7 Kapellen als die Hauptsache auch historisch früher entstanden und mit dem La», bengang wurden sie erst später zusammenhängend verbanden und die Geschichte des Wallfahrtsortes durch die Wandgemälde sestgehalten. 500 Jahre ein stark besuchler Wallfahrtsort — wer vermag wohl diese Bedeutung zu ermessen! Schon im Einweihungs jahre -er jetzigen Pracht-Wallfahrtskirche s1706) wies der Fest- prcdiger auf mehr als 1500 ausserordentliche, oft wunderbare Gnrürenerweisungen. Krankenheblungen. Gebetserhörungen hin. von denen zwei Bücher s„Ivsu und Mariä Gnadenbüchlcin" von P. Georg Helmrich S. I. Prag 1678. — „Geschichte der Schmer zensmutter bei Grouven" von P. Johannes Miller S. I.. 1693) Zeugnis gaben. Diese Zahl erhöhte sich namentlich in der Blüte der Wallsahrtszcit 1706 bis 1773 und die Gnadenerwcise dauern fort bis in di« Gegenwart wie das seit 1593 sorgfältig geführte Gedenkbuch im Psarrarchiv und die neue Broschüre von P. Joseph Knell S. I. l„500 Jahre Wallfahrtsort Mariaschein") dartun. Die imponierende Reihe 14 schöner Beichtstühle sur- spriinglich 36) mit den kunstvollen Kartuschen ist keineswegs ein bedeutungsloser Schmuck. Sie stehen heute noch da als stumme, aber doch laut beredte Zeugen alter Glaubensinnigkeit. Wie Pius XI. für den In dem weiten Rahmen seiner Wirksamkeit hat Pius XI. den Prieslerseminaren seine ganz besondere Beachtung zuge- ivendet. Diese Stätten der Äorbildnng für das heilige Amt sollen dem jungen Priesternachwuchs die denkbar weitgehendste Gelegenheit zu inöglicksst vollkommener geistiger intellektueller und auch körperlicher Entwicklung und Ausbildung dielen. Be reits in dem Apostolischen Schreiben: Oiiiciorum omnium vom 7. August 1922, das als die erste Enzyklika Pius X). bezeich net iverden kann, hat der Pavst einen weise durchdachten Plan entworfen, aus dem hervorgeht, datz der Pontifex den Semi naristen und ihrer gedeihlichen Erziehung seine aanz persönliche Aufmerksamkeit znivendet. Hinsichtlich der Distrikts- sRegiv- nal-> Seminarien fordert der Papst di« Bischüie aus. denselben hilfreiches Interesse zu gewähren, sie so zu unterstützen, als sei es ihr eigenes Hans, in dem die eigenen Söhne lebten und sich geistig entwickelten, sie, die dereinst selbst als Geistliche wirken sollen. Wie die nunmehr fiinswhniährige Erjahrung gelehrt hat, sind diese Re-ssonal- oder Zentral-Seminarien eine von Pius X. aiweordnete Neueruno. eine überaus tegensreiciie Einrichlung. noch deren Muster auch bereits viele südamerikanisckc Diözeien Ihre Seminarien errichtet haben. Pius Xs. hat gleich zu Be ginn seines Pontifikats den Zentral-Semiuarion weiteren Aus bau zugesichert und ordnete schon in, Mai 1922 den Neubau >er Seminarien von Umbrien und Assisi an, die. obwohl erst 1910 bis 1911 «ingerichtet, nicht mehr den gegenwärtigen Ansprüchen genügten. Vor kur'em sind nun die beiden neuen Reglonal-Semi- narll», von Umbrien und den Marken in Assisi und Fano im Namen des Hl. Vaters dnrch den Nräfeltten der hl. Semi- nar-Koiwreoation und Leoaten a latere. Kardinal Gaetmw Bisleli. feiersickst eiw'eweilit werden: znwi siol-e Gebäude, nach den vom Pavst bestätigten Bläuen des Arckitekten Ginsevpe Moma ans Turin, jedes für 150 Alumnen bestimmt. Das neue Seminar der Stadt des hl. Fron'iskns erbebt sich am Hanne des Subossa im Tale der seraphischen Stadt. Es Ist im um- briscken Stile des 3. Jahrhunderts aufoesührt, dicht neben dem St.-Mkolaus-KIrchlein. das noch aus der Zeit des hl. Franzis- mit alten diesen Maßnahmen offensichtlich das Z'et, die katholi schen Ordenshäuser aus der Stadt zu verdrängen. X Wiedereröffnung der rcOg'äsen Privatschnken i» der Türkei. Vor kurzem fanden Verhandlungen des Heiligen Stuh les mit der Türkei statt über die Wiedereröffnung der religiösen Privatschnken. Die Verhandlungen, die von Msgr. Dole, mir großer Geschicklichkeit geführt wurden, begannen in Konstanti. nopel »nd wurden in Angora beendet. Repräsentanten des päpst lichen Gesandten waren Msgr. Eenrano und drei Ordensleute. darunter der Vorsteher der deutschen Salesiancrmissio» von Kon- stankinopel. Nach der getroffenen Vereinbarung werden diese Schulen in konfessionelle und geinsschte Schulen eingekeilt. Die letzteren können auch von Türke», Mohammedanern und Inden besucht werden. Tie Frage der religiö'en Ze chen ist in folgender Weise geregelt: Religiöse Zeichen dürfen in den re u konfessionellen Schulen wieder angebracht werden; in den ge- inischien Schulen aber nur in den für den Religionsnnlerrickt bestimmte» Räumen, lieber der Eingangstür darf ein Kruzifix hängen. - X Katholikentag in Crtsson. Ende Oktober fand die 42. Iahresvcrsammlnng der katholische», Union in Ceylon statt. Sie zeigte eine», sehr erfreulichen Stand und Fortschritt alssejtigen katholischen Schaffens in dicker Vereinigung, der sich immer mehr katholische Vereine anschließen. Ein spezieller Erziehungsaiis'chnß hat im vergangenen Jahre durch seine energische» Bemühungen von der Regierung bezüglich der Erziehung eine offizielle Erklä rung erlangt, die KlernS und Laien gleichermaßen beruhigt hat. Tie energiscle .daltnug der letztjährige.» Vcr'aniiiilnng hat nicht zuletzt diesen erfreulichen AuSgang herbeigeführt. Bsson- dcre Ausmerksamleit wurde auch den, Pressewerk der Erz diözese geschenkt. Führende Katholiken versorgte» Anstalten und Privathänser mit einer Masse katholischer Publikationen. Es bestehen 39 bei der Kirche befindliche Buchhandlungen und 17 Lesezirkel: im Mittelpunkte dicker Presjcorganisation steht die Zentralbnchhandlnng in Kotahcna. X An der katholisch » Universität Washington haben eine Reihe von Orden und Kongregation«» blühende Kollegien, sv n. a. die Dominikaner, die Franziskaner, d e Kapuziner, die Karineliten, die Oblaten non der unbesleckte» Empfängnis Mariä, die Väter vom heiligen Geist und einige andere Missionskongre- gatioiun. Nunmehr haben auch de Benediktiner dort ein Kolleg gegründet. So haben vor kurze», englische Benediktiner das Kolleg znm heiligen Airelm zu Washington bezogen, um viele Ströme von Seelenfrieden haben sich da im hl. Sakrament der Buße in die Menschcnherzen ergossen! Welch eine übernatür liche Kraft,zentraie bildete der Gnodcnort. wenn im 18. Jahr hundert über 100 900 hl. Wallfahrtskommunionen sährlich Heils- kräste in die Seelen strömen ließen! Und damals gab es keine Eisenbahnen und die Gegend war nur schwach bevölkert. In Mariaschein haben zahlreiche Akatholiken den Heimweg zur Muiterkirche gesunde»! auch namhaste Persönlichkeiten aus Deutschland, zum Beispiel Julie von Massaw, Otto Alexander von Anger, Max Freiherr von Münchhausen n. a. In den Hussiltenwirren und im 39jährigen Krieae war Mariaschein immer wieder der Sammelpunkt und das Zentrum der Katholiken und Taufende traten voin Luthertum wieder zum Katholizismus über. Hobe und höchste Persönlichkeiten pikgerten nach Mariaschein zur Gnadenmutter, wie zum Beispiel Könige von Sachsen. Böhmen, Polen: von König Ludwig von Ungarn sch 1526) Hanoi heute noch ein Weihegeschenk oben im Oratorium. Fürsten, Herzooe und Grafen verewigten sich durch die 7 Kapellen: andere wollten gerade in Mariaschein, im Hei ligtum der Gnadenmutter, ruhen und begraben sein, wie zum Beispiel Graf von Prichonssky, der Bruder des damaligen Erz bischofs von Prag sbcim St. Franziskusaltar): die Freiherren van Burkersrode sbeim St. Barboraaltar): Baron von Rosen sberin Iohannesaltar): Bild und Warmen sind jetzt noch in der Kirche zu sehen. Schon im Jahre 1703 fand man beim Nus graben der Gruft einen Maltelerritter. auf -essen Brust ein Mal teserkreuz ans Email, in Gold aefaßt, ruhte, mit goldenen Sporen, ein Beweis von seinem hohem Range. In Mariaschein bat der verewigte Bischof Hille von Leit- merih sein DiiHesan-Knabenseminar errichtet, das bisher eine erfreuliche Entwicklung nach innen und außen genommen und dos Recht der Oefsentlickkeit im Jahre 1908 und neuerdings 1923 für die Dauer der Erfüllung der gesetzlichen Bestimmungen erlangte. Dieses Seminar in Mariaschein war ein Jungbrunnen, aus dem schon Hunderte von Priestern und Hunderte von ge bildeten katholischen Laien liervorgin"en, darunter Männer von Rang »nd Ritt wie Universitätsprofcssor Dr. Kordax. Erzbischof von Prag, s Ambros Opitz, der Begründer der christlich-sozialen Bewegung in Österreich, twr Schöpfer der „Hausblätter", der ..Bolkswltlmg" und der „Reickisvost", 's Prälat Dr. Franz Schindler. Universitätsprofcssor in Wien. P. Joseph Donat S. I., Universitätsvrofessor in Ins-brnck, Univerlttütsprofessor und Se nator Dr. .Hiloenreiner, der eben verstorbene Kanzler der Lcit- meritzer Diö'ese, Msgr. Iose'ch Funk, der Preßavostel P. Kolb S. I.. Dr. Willomitzer Dr. Wenzel Laska usw. Priesternachwuchs kug stammt. Verständnisvoll restauriert, erschein! es wie ein nltehrwüvdiger Stamm, dem nun em neues Reis, das stolze Seminar, entsprossen, eine mit alle» notwendigen Einrichtungen der Neuzeit versehene geistliche Erziehungsanstalt. Lustig sin: die Studienräume, durchflutet vom goldenen Sonnenlicht, freundlich, groß und l>«Il die Schlafläle: auch an einer kleinen Krankenabteilnilg fehlt es nicht. Die Kapelle, die der klei neren St.-Fran.siskns-Kirche ähnelt, Ist vom Türmer Professor Chiapasco kunstsinnig ausgeschmiickt und mit einem schönen Chor und künstlerischen Fenstern versehen worden. Von autzcn nmgiebt das Gebäude ein Riesenhok. von dem aus der Blick die wunderbare umbrische Talebene beherrscht: im Hinterqrunde schimmert die Kuppel der Kirche S. Maria degli Angoli, und ganz in der Ferne raot der Felsen von Spolelo auf mit seinem tiesgriinen waldbsdeckten Haupt. Das Seminar von Fano, das nwgen der Erdbebenzone seiner Lage niedrig gehalten werden mußte, ist im Stile des 15. Jahrhunderts der toskanischen Renaissance erbaut worden und ganz in eisenocstiitztem Zement, gegen Erdstöße möglichsten Schutz bietend, aufgeführt. Es steht auf dem Boden eines erst vor 50 Jahren von den Kapussne-n erbaut-» Klosters, dessen Kirche erhalten geblieben ilt. Der Plan des Gebäikdes entspricht nnoefähr Sem des Sankt-Ioseph-Collegium in M»n-a, das als Inssittttstyp vom Hl. Vater als mustergültig hervorgehoben wurde. Außer diesen beiden neuen Seminarien. für die der Navsi bedeutende Summen beiaesteuert hat, sind für verschiedene Seminarien Sommersitze vorgesehen worden: andere wiederum hat der Hs. Baker zum Teil auf eigene Kosten ne» Herrichten lassen, unter andern das Eallealo Lewiiann in Anaani. sowie er die Berarößernna der Seminarien N>i,s' X. in Eantawro und des Negional-Seminars anf dem Polilipo bei Ncavel anaeord- net hat. Bs>wesel,en hat Vins X). weiter zwei neue Seminarien, eines für Molfetta in Apulien und eines in Cnglieri in der Provinz Caaliari anf d-r Insel Sardinien. Asse diele neuen Seminoreinricktunaen »verden bleibende Zeichen sein für das lebba-tte Interesse, das Nius Xs. d-r Ju gend entaegenbrlnat, die sich dem hl. Priesterstand geweiht hat. ihre Studien an der dortigen katholische» Universität sortzn- setzen. Kongretz -er tschechoslowakischen Kirche Zn Prag-Sanichov fand der erste Kongreß der tschechoslowa kischen Kirche statt. Es waren 308 Vertreter, davon 100 Priester und 208 Laien hierzu erschienen. Unter den Laien befanden sich ansfallend viele Lehrer und Professoren. Ter Kongreß hatte eine Spitze gegen die serbüch.octnoooxe Kirche Es wurde das Bekennt nis zu den sieben erste,, ökumenischen Konzilien falle,, gelassen. Der erste Artikel der Verfassung der tschechoslowakischen Kirche kantet: Die tschechoslowakische Kirche bilden Christen, die sich dar»,» bemühen, das sittliche Streben der Gegenwart und das wissenschaftliche Erkennen mit dem Geiste Christi zu erfülle», wie es sich in der Schrift »no der altchristliche» Ueberlieferung erhalten hat und wie «s dem: tschecho'lowakischen Volk durch die hussitische und tichechikch-brüdrische Bewegung geschenkt ist. Es wurde ausdrücklich erklärt, daß die tschechoslowakische Kirche im Unterschied von der römisch-latholsicken die Ueberlieferung der Kirchenväter nicht für bindend erklärt, wenngl-ich sie dieselbe nicht wie die evangelischen Kirchen rundweg abl.'hnt. Zur Bi bel nimmt sie einen „wissenschaftlich-kritischen" Standpunkt ei». Die sieben Sakramente werden beibel,alten oder anders iittge- faßt als in der römisch-katholijchen Kirche. Die Bischofsweihe: wurde pr-iSgegehe». Es svllen nur mehr die Vrieüer gene.ht werden, die Vischv'e dagegen ohne besondere Weiße eingesetzt werden. Tic tschechische Nationalkirche hatte Anfang 1024 525 332 Anbänger. Ei» Sechstel des tschechischen Volkes ist von der katho lischen Kirche abgefalle»». Tie Prager Erzdiözese, die früher z>, zwei Dritteln tschechisch war, ist infolge des Abfalls jetzt seiner MehrlM nach deutsch. Es stehe» 800 000 Deutsche» 650 000 Tschechen gegenüber. kiemms Ksttes Vvoll- un«> tlisinksnclsl Vsessnri .. vrsrclvn-LNstskN y/vvsrgSLLS 3S ssernspieeker 22020 Xskso Mariaschein kann jetzt auf ein halbes Jahrtausend seines Bestehens zurückblicken. Daher hat sich schon vor drei Jahren ein Festkomitee von einflußreichen Personen gebildet, um dieses seltene Jubiläum würdig zu begehen. An erster Stelle»muhte das Iubiläums-Komitee natürlich Mittel und Wege anssindig mgchen, um die Renovierung der Wallfahrtskirche, des Laubcn- ganaes und der Kapelle zu wagen, da »vir, wie schon der selige Eeneralpräfekt P. Eckinger S. I. sich ausdrückle. „in lauter Ruinen »vandelu". Da aber das einst so reiche Kirchengut durch mancherlei Unfälle und »amenllich seit der Kriegszeit sKriegs- anleihe, Vermögensabgabe, Steuern) kaum die tausenden Aus gaben zu decken imstande ist, geschweige denn die gewaltige Re novierungskosten, die in die Hunderttausende gehen, bestreiten kann, sah sich das Komitee genötigt, den Wohllätigkeitssinn >er Katholiken in Anspruch zu nehmen. Es war dies, bei der jetzi gen Wirtschaftskrise, bei den Millionen, die unser braves opser- freiidiges Volk für Glocken und eigene kirchliche Bedürfnisse ge- spendet hat. ein kühnes Unterfangen. Im vergangenen Herbste erhielt die Gnadenmuttcr das schöne Gesckenk von fünf herrliche» Glocken und mit den vor handenen 'Mitteln wurde die neue Dachcindeckung und die halbe Renovierung der Außenseite der Kirche durchgcsührt. Heuer wird die Wallfahrtskirche innen und außen vollständig ren»> viert. Der Morienbrnnncn geht seiner Vollendung entgegen. Die sieben würdigen Kapellen sind teils fertig, teils in Nnomss genommen. Leider fehlt für den Marienbrunnen und zwei Ka pellen sDuxer und Lauensteinerl noch die Bedeckung. Von den 8000 Lire, die der Hl. Vater Pavst Pius Xs. gespendet hat, wer den acht bemalte Glasfenster tm Nresbyterium hcrgestellt. Die 86 Bilder im Krernganae zu je 3000 Kc. sind schon großenteils zugesichert. Die Ausführung Ist Professor Krattner. von der Akademie in Prag, übertragen wurden. Der Krenzgang wird durch die neuen Bilder eine erstklassige Sehenswürdigkeit. Das Jubiläum wird am 1. Januar ,t>k Pontifikalamt er öffnet werden, die verschiedenen Feierlichkeiten sgroße Männer-, Frauen, und qemischte Waltzsahrten, Marianischer Kongreß. Ge neralversammlung der katholischen Organisationen, verschiedene Exerzitien, verschiedene Tagungen und Kurse, ein Mvsterien« spiel) werden namentlich in der Mallfahrtszeit von Ostern on steigen und ihren Höhepunkt erreichen am Haupiseste des Wall fahrtsortes. am 8. September, zu Mariä Geburt, und es w'rd seinen Abschluß finden mit einem Pontifikalamt am letzten De zember. Die Wallfahrtskirche wurde von Rom bereits zum Range einer Basilika erhoben, und es sind serner Schritte unternommen worden, daß da» Gnadenbild feierlich vom Hl- Vater gekrönt werbe.
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