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Sächsische Volkszeitung : 19.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192412199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-19
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.12.1924
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IfteiN» bol 10. Dezember 1S24. Dresden Dle Inlereffengemeinschafi Dresdner wurlstischer , Bereinigungen Kielt a», 10. Dezember ihre Iahreshauptversannnlung ab. Der bisherige Vorsitzende Dr. E. Fehrmann erstattete Bericht über die Wirksamkeit der Interessengemeinschaft im verflossenen Geschäftsjahr: Gegen den Plan, den Kahlcberg durch Stein. brUche abzutrogen. wurde in Verbindung mit dem Sächsischen Heimatschutz ebenso energisch Einspruch erhoben, wie gegen die Filmbauten in der Sächsischen Schweiz, sowie ferner gegen den Bau einer Drahtseinbahn aus den Fichteiberg. <Die inzwi- Mn schon sertiggestellt ist. D. Red.) Di« Bemühungen in den beiden ersten Angelegenheiten waren von Erfolg. Der Kahlc- berg wird mit seinem ossenen natürlichen Steinhang, deren es im deutschen Mittelgebirge nur wenige gibt, erhalten und die Sächsische Schloss von dem Umfang des Filmwesens in Zukunft verschont bleiben. Auch im Dienste des Blumcnschutzes wurde äcin-sinsame Arbeit oeleistet. Bei der Reichseilenbahnüirektion würde die Einführung von R n n d r e i s e - Sonntags-Rückfahr karten: Dresden—Gottleuba—Königstein—Dresden: Dresden- Kipsdorf—Allenberg—Dresden : Dresden—Kipsdorf—Rehe seid— Dresden, sowie Dresden—Kipsdorf—Frauenstein—Dresden und kimgekehrt erwirkt. ' In gemeinsamer Arbeit mit dem Dresdener Berkehrsverein sind Schritte zu weiteren Verkehrsverb esscrungcn eiügeleitet. Unter anderem wird erstrebt, den Zug 2,10 ab Dres den auch im Winter dis Moldau durchzusühren und sllr die Strecke Dresden—Freiberg—Moldau Sonntags-Rückfahrkarten zur Ausoabe kommen zu lasten, sowie ferner an Sonntagen den Zug 7.10 ab Dresden—Bad-Schandau ganzjährig zu erhallen. An Berkehrsübelstünden wurden abgestellt: Rachlössigkeit oei der Uebcrsahrt in Rathen und Wiedererstellung einer öffent lichen Woschgelegenheit in Schmilka. Sehr großen Ankiang, besonders in den Schulen, haben die der Unsitte» bekämpsung ienenden Merkblätter gefunden. Die gesamte Auslage von 0 000 Stück ist vergriffen und wird letzt neu aufgelegt. Von besonderem Erfolge waren die Bemühungen ln Fragen des V ren z üb e r t r i t t s. Aul eine von der Touristcnwelt ge wünschte Ansraae beim Konsulat der Tschechoslowakische» Republik betreffs zollfreier Mengen von Tabak antwortete dieses, datz seweillg von einer Person ohne besondere Bewilli gung: 10 Zioarren oder 25 Zmareltcn oder 35 Gramm Tabak ein-, 100 Zigarren oder 250 Zigaretten oder 250 Gramm Tabak aus. und 200 Zigarren oder NO Zigaretten oder 250 Gramm Tabak durch geführt werden können. Die ln diesem Winter zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Be wältigung des Schneeläufervcrkehrs in Eisenbahn und Gast häusern sind verschiedene Berbesterimoen in Vorbereitung. Dieser nur das Wichtiaste aussührende Bericht bekundet eine ersprießlick)« Tätigkeit der Interessengemeinschaft. Wegen Uebcrsiedelung nach Wien lepte der Vorsitzende sein Amt nieder. Bet der darauf folgenden Neuwahl für di« Acinter wurden einstimmig gewählt: Zum Vorsitzenden Dr. Hans Hofmann, zum Schriftführer E. Grunewald und zum Kassierer K. Hädrich. Die Geschäftsstelle verblieb beim Sporthaus Ansel, Gewand- hausstraße 3. — Zwecks Beitritt wollen die Vereine sich direkt an den Vorsitzenden wenden: Dr. Hofmann, Dresden-N. 0, Oberer Kreuziveg 2,2. Telephon 11756 sS—1 Uhr). Ralsdefchlüsse Cinsprüch gegen die unentgeltlich« Totenbestattung Die Aenderung der Strrßcndeke verkehrsreicher Schotter- stratzen, besonders solcher mit lebhastem Krastwagrnoerkehr, in Kleinpflaster erfordert d>r Bereitstellung von 1170000 Mark zur Pjlasterung von 75 Ml Onadralmeter Straßcnkörper, v e zur Einstellung im Hansipsilplan des Tiesbauamtes für 1025 be willigt werden. Zur Erneuerung des Wagenparkes der Krankenbesördcrung beschließt man die Beschaffung von zwei neuen Transportkrait- wüjlen unter Bewilligung von 34 000 Mark und die künstige planmäßige Ergänzung aes Fahrzeugparkes durch Einstellung der Beschaffungssumm« für vier weitere Kraftwagen im Haus- I-altplan der Feuerwehr für 1025 bis 1928. Weiter sollen zur Eriveiterung der Autoschuppen in der KrankenbeförLerungszen- trale auf der Dürerstraße 28 500 Mark in den Haushaüplan 10W eingestellt werden. Einem Ersuchen der Stadtverordneten entsprechend, be schließt man geaen die beabsichtigte Erhöhung des Schulgeldes der staatlichen höheren Lehranstalten beim Volksbildungsmlnf- sterium vorstellig zu werden. Gegen den Beschluß der Stadtverordneten zur Ratsvor lage auf ausschließlich städtische und unentgeltliche Tot-ubestat. tung beschließt man Einspruchzu erheben. Aezirksellernral Die Einfuhr,r»g des We r k „ u te rr i ch t S an den Dres dener Volksschulen beschäftigte kürzlich die christliche» EltrruratS- ,nitglieder sämtlicher Dresdner Vollsschiilen. Obwohl mau üch nicht verhehlte, daß die Kein he eines Dilettantismus groß ,st, and eine fachmännische Ausbildung i» de» verschiedene,, Handwer ken nur durch kundige Handwerksmeister zu leisten sei, stimmte man dem Werkunterricht unter gewisse» Bedingungen trotzdem zu uiitec der Voraussetzung, daß keinesfalls — wia vorgesehen ist — d,e Stunden dadurch gewonnen werden, daß anderer Unterricht, z„m Beispiel Deutsch, eine Verkürzung erfährt. Hinsichtlich der Frage einer etwaigen Auflösung der zweiten Volksschule, mn Raum für di« Realschule zu schassen, wurde beschlossen: „daß die im Bezirkscltcriirat vereinigten Mitglieder der Eltern räte sämtlicher Dresdner Schule der Auflösung und Tei lung von Volksschule» widerspreche»." Befremden erregte es, oaß eine Zuschrift vom Bezirks« schulamt Dresden, an die Leitungen der Volks- und Hilfsschulen und an di« Elteencäte bereits unter dem 18- August 1923 ge richtet (die nach Mitteilung des Schulamts auch I-eute noch zu Nccht besteht), de» meisten EUerinatsmitgliedern nicht bekannt- gegeben worden ist, obwohl sie die wichtige Bestimmung ent hält: „Zu Klassen elter »Versammlungen kann ebenfalls durch Tagcbucheintrcigniig «ingeladene werde», doch ist Zeit, Ort Name des Vortragenden und Vortragöthrma vom Klrssenlehrer schriftlich dem Schulleiter und de», Elternratsvorsitzenden jo zeitig wie möglich mitznteil«»." Diese Tatsache und die andere, daß da? Bezirksschulamt auf Anfrage des Landesverbandes der christlick-en Elternverein« den Wortlaut dieser Verfügung nicht mitgeteilb hat, führte zu einer Entschließung an das Ministerium für Volksbilvung. die sich gegen eine Vorcnthaltnng einer so wichtigen Bestimmung entschieden verwahrt und Auskunft fordert. : Die Etnweihungsseter des neuen Geselle »Haus- slügels und der Schulräuinc des St. Bennogymna- st ums, Käusferstrase 4. findet Freitag, de» 1». Dezember, vormittags 11 Uhr statt. Der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Ehristian Schreiber wird selbst die Weihe vollziehen. : Dresdner Berkehrsoerein. Am letzten Sonntag ist ein Sonderzug von Hoyerswerda, Taucha und Elsterwerda nach Dresden gekommen, welcher über 1100 Fahrgäste in die Haupt stadt brachte. Er tras vormittags 10 Uhr In Dresden ein. und abends 11 Uhr fuhren die Gäste wieder nach ihrer Heimat zu, rück. Dem Geschäftsleben unserer Stadt ist damit sicherlich rin wesentlicher Umsatz zugeführt worden. Der Verkehrsverein hatte die Fürsorge für die Fahrgäste übernommen, um ihnen den Aufenthalt in Dresden zu einem genußreichen zu gestalten, lk, wirb beabsichtigt, diese Züge im nächsten Frühjahr au» den verschiedenen Gegenden Sachsens und den Nachbarn»meindra regelmäßig durchzuführrn. : BedauungsplanSnderung Kattz-Klrinpesttß-Mvekrlß. Für da» Stadtgebiet, dos begrenzt wird westlich von -er Dippolbis» waldaer Straße, südlich von der Leubnitzer und Friedrich. August-Straße, östlich von der Gostritzer Straße, dem Dorfplatz in Älockritz und der Residenzstroße und nördlich von der Kohlen- strahe, ist «in neuer Bebauungsplan entworfen worben, der von heut« an vier Wocl-en lang zu jedermanns Einsicht im Neuen Rathaus (Ringstraße 19, 4. Obergeschoß, Zimmer 434). ausliegt. Einwendungen gegen ihn müssen zur Vermeidung des Verluste« des Einspruclisrechles, binnen derselben Frist bei der unterzeich neten Behörde schriftlich oder mündlich angebracht ,»erden. ; Verkauf von Freibankfleisch. Vom 1. Januar 1925 ob sollen Versuchsweise di« bisher geforderten Freibankaus weise in Wegfall kommen, so daß van diesem Zeitpunkt ab der Verkauf von Fleisch auf den städtischen Freibanken inner halb der zulässigen Grenzen und nach Maßgabe des Vorrates wieder wie früher okn« Abforderung eines Ausweises ersolgt. Zur käuflich» Erwerbung von Freidanksleisch sin- nur Dresd ner Einwohner berechtigt. Durch Anschlag an den Freibank- Vcrkaussstellen und in den Bezirksinspektionen wird wöchent lich bekanntgemacht, an ivelchm Tage und an welcher Frei bankstelle Fleisch verkaust wird. Der Verkauf beginnt 8 Uhr vormittags und währt, oen ganzen Vormittag über: ein vorzei tiges Anstellen vor den Berkaussständen ist daher zwecklos. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß jede gewerbsmäßige Verwertung von .Frvibankflesich seitens der Käufer verboten und strafbar ist. 1 Erwsltcrung der Leipziger Tabak- und Rarrcherrequifiten- Messc. -Durch den bedeutenden Eriveiterunpsbau der Leipziger Handelshochschule h.ä sich die Möglichkeit ergeben, der in ihr untergebrachten Leipziger Tabak- und Raucherrequisiten-Mest« weitere Ausstellungsräume zur Verfügung zu stellen. Die Lei tung der Leipziger Tobak- und Raucherreguisiten-Messe ist da her zum' Zeit in der Luge, einem Teil der Interessenten, die während der letzten Mene voegen Raummangels als Aussteller l icht brücksichtigt iverden konnten, l-ereits für die Frühjahrs messe 1925 Ansstettungsiäume zuweisen zu können. Aus Sachsen Nus Lea iZandlagsausschttksen DcesLcn. 18. D.'ember. Im Haushaliausschuß A des Landtags wurden dir gestrigen Sitzung die einzeinen Ka pitel aus dem Ertrag zum ordentlichen und außerordentlichen Staatshaushalt sür dos Rechnungsjahr 1924 aus die Ausschuß- Mitglieder verteilt. Ferner wurde dem Ausschuß Kenntnis gegeben von einem zwischen der Regierung und den vier Groß städten des Landes üvsr das Ordmingspolizeiwesen getrosje- nen Abkommen. — Der Hausizaltausschuß B führte heute die Erwerbslosenberatungün zu Ende Die von kommunistischer Seit« «ingeb'achleu Ausschußanträge wuvd-cn «egen /.venige Stimmen abgclchnt, ier Antrag des Berichterstatters Abg. Lippe, die kommunistischen Anträge über die Erwerbslosen- frage durch die Erklärungen der Regierung als erledigt anzu sehen, wurde gegen zioei Stimmen angenommen. Ein Ausschuß- nntrag auf statistische Eriiebungen über das Erwerbslosen- und Fürsorgewesen fand einstimmig Annahme. Der Rcchtsou »schuß verabschiedete gestern nachmit tag die Vorlage betr. den Gesetzentwurf über die Neuregelung der Zahlung der Hiulervliebenenbezüge der früher kirchen- musikrlisch tätig gewesenen Berufsschullehrer. Der Entwurf hat durch die gestrigen Ausschuhberatungen verschiedene Aende- rungen erfuhren, um den berechtigten Interessen der Kirchen- schullehrcr weiter entgegenzukommen. Ferner wurde in die Beratung der Vorlnoe über die Wahl der Kreisausschußmit- glieder neu eingetreten. Die Beratung soll demnächst fortgesetzt werden. Ausschlich ans dee fozial-emokralischeu Parlei Dresden, 18. Dezember. Ans Antrag des Frcckerger Be zirks beschloß der Bezirksvorstand Ostsochsen der SPD. mit 17 gegen 8 Stimme», dm. Parteisekretär Bethke „wegen Aus lieferung wichtigen Malerials au einen bürgerlichen Minister" aus der Partei ansz'lschiiehen. Lethk« ist der Führer der RechtssoziaHsi.cn. Ev wurde früher schon sestgestellt. daß Bethke in diesem ihm zur Loft gelegten Faste vollständig korrekt ge handelt hat, daß er eme parteischädigende Handlung nicht vor- genommen. sondern im Gegenteil der Partei und dem ihr an- gehörenden OoerstaG«a»walt Dr. Asmuß genützt hat. Bethke wird wahrscheinlich gegen den Beschluß Berufung beim Partei tage rinlegcn. PrelslrusfchrLsdcn für kWvhmmgsel«rrchl»mger» Dresden. 18. Dezember. Der Verband sächsischer Tischler meister und der Londissieseruu.asvevband sächsischer Tischler meister veranstalten e n Preisausfchre'ben für sächsische Architek ten. Kunstgcwerl>!>er und Kunsthandiverker. Verlangt wird eine Serie non Entvürfen sür Wohnzimmer, Schlafzimmer. Küchen de,zw. Wohnküchen. Es werden im ganzen Preise bis zu einem Gesamtiverle von 2990 Mark ousgewarfen. bestehend aus einem ersten Pr-is von 1000 Mark, einem zweiten Preise von 600 Mark »nd eine n dritten Preise von 400 Mark. Die Enl- «r. ÜSit. Seil« » würfe find di» zum SO. Januar 1VL5 au dt« Geschäftsstelle de, Verbandes sächsischer Tischlermeister Dresden-?!.. Zwinger- stvaß« 8, kostenfrei einzureiären. Dein Preisrichterkollegimn gehören neben Vertretern des Tischlergewerbes «. a. Prosestor Groß. Direktor der Staat!. Modem!« für Kunstqewerbe. Pro fessor Högg von der Technischen Hochschule Dresden. Hosrat Prosestor Seyfsert und Prosestor Schrislsteller Schumann an. Die näheren Unterlagen sind von der obengenannte» Gescknfts- steüe zu beziehen. Aeugers-orf „Sladl" Dresden, 18. Dezember. Das Gesamtministerium hat der Gemeinde Neugersdors die Befugnis erteilt, sich als Sladt zu bezeichnen. Die kostenlose TolenbeslaNnng machl Schule Chemnitz, 18. Dezember. Der Rar der Stadt Chemnltz genehmigte das Ortsgesetz über die kostenlose Totenbestattung. Die Entschließung über den Zeitpunkt der Einführung dieses Ortsgesetzes soll bis zur Beratung des Hauohaltplanes 1925 ans. gesetzt werden. Zur Derlrelunq der Inieressen der höheren Schulen Dresden, 18. Dczember. Der Vorstand des Sächsische» Philologenvereins schreibt u,.s: Ans der „Sächsischen Schulzeitung" ist in die Press« eine Nachricht übergegangen, wonach das Ministerium für Volksbildung künftig nur den Sächsischen Philologenvcvein als Vertreier der Interessen der höheren Schulen zu Verhandlungen herrnziel^n werde und de» Sächsischen Ph'l> logenvcrein ersucht habe, oen Bund entschiedener Schulrelormer davon in Kenntnis zu setzen. Daran wird die Frage geknüpft, warm» das Ministerium, wenn es den Bund der entschiedenen Ochulrcsormer nicht anerkennen wolle, dazu komme, den Reuen Säch sischen Lehrerverein zu hätscheln usw. Ueberschrieben >st diese Noti» in der „Sächsischen Schulzeitung" mit „Partei?". Ti.-l Stellung des Ministeriums zum Neuen Sächsstcheu Lehrerver-.in geht uns nichts an. Zur „Ausschaltung d r Sch»l>.-''orm«r" ist iolgendes zu bemerken. Tas Ministerium FIe>ß»er hat oü Schul- reformcr gleichberechtigt neben dem Sächsischen Philoloqcnvercin herangezogen und si damit als Gewerkichast behandelt. Ter Bund e»ii'ch>eoen!r Schulresormer letzt sich zusammen aus intereisirrten Laie», Votksschullehreru und einer kleinen Zahl Lehrern oer höheren Schulen, d>« fast ausnahmslos auch dem Sächsocheii Phüv« logeuverein angehüren- Tatsächlich wollen, wie eine Abstnnmuua ergeben hat, von 2835 Lehrern an höheren Schulen nur 20 (!) durch den Bund verschiedener Schulresormer vertreten «in. T-aS beweist, daß oas Ministerium Meißner zu Unrecht den Bund ent schiedener Schnlrc^ormer als Vertreter der Interessen dcc höhere» Schulen herangezogen hat, und daß das Ministerium Kaiser, in Versalz rin«r entwrcchenden Mitteilung des PlsilologeuverejnS, nur den tatsächlichen Verhältnissen gerecht geworden ist. Dadurch, daß das Ministerium oen beid-'n Organisationen eine Verstäno gung darüber anheimpegebeii hat, wie die Auffassungen des Bundes durch den Sächsischen Philologcnvereiu bei den Verhandlungen im Ministerium zum Ausdruck kommen können, dürft« den Inieren'eu der entschieoenen Schul stormer hinrejcheud Rechnung getragen sein. Im übrigen haben wir auch nie festslelle» können, oaß der Buna entschiedener Schulrekonner in Vostsschnlfrage» neben dem Sächsischen Lehrerverein als Interestenvertreiung berangezogen worden ist, obwohl in dem Bund entschiedener Schulresormer mehr Bolksschustehrer als Lehrer an höheren Schulen sind. Eine Paral lele zwischen oem Neu u Sächsischen Lehcervere n und dem Bund entschiedener Schulresormer zu ziehen, ist gänzlich irreführend. H Brand bei Halmstein, 18. Dezember. lLntsernung eine« alten Wahrzeiu,.n.) Die uralte Kiefer, die sckan aus alten An sichten des Brand in der Sächsischen Schweiz als altes Wahrzei chen zu sehen ist, mußte dieser Tape «ntsernt werden 0 Chemnitz, 18. Dezzc über. <Tas Planitzer „Tladtparla- ment".) Dem „Chemnitzer Tageblatt" wird aus Planitz be richtet: Seitdem es in Planitz zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten säst regelmäßig zu lebhaften Auseinandersetzungen Kommt, werden die Stadtvcrordnetensitzungen vor. der Ein wohnerschaft übermäßig viel besucht. Da der Schulsavl. in dem die Sitzungen bis zur Auflösung des Kollegiums stattsandei:, bei lveitem nicht ausreichle, um die Menge zu fasst», wurde die erste Sitzung des neugewähllen Kollegiums in dem größten Saale der Stadt abgeholten Die Sladverordneten gruvpierrcn sich in der Mitte des Saales >!). und rund herum saßen und standen Zuhörer und Zuhörerinnen, deren Zahl nach vorsichtiger Schätzung 950 betragen hat. Zahlreiche Männer rauchen, zahl reiche Frauen stricken, so wartete mm aus die Dinae. die da kommen sollten. Ter Bericht schliefst, daß di« Sensations- hungrigen diesmal nicht auf ihre Recknung gekommen seien. () Königstein, 18. De ember. <E. ,ähnng der Eintrittspreise aus der Festung Königstein.) Ab 1. Je mar gelten auf der Festung Königstcm neue Eintrittspreis«. Bisher wurden 10 Psg. pro Person «rh-ben. In Zukunft soll der Eintrittspreis sür Erwachsene 50 P,g. und siir Kinder 25 Psg. betragen. Schulen werben für 10 Pfg. pro Person eingelassen. () Kamenz, 18. Dezember (Anmaßung.) Dem Lan desverband der christlichen Elternvereine Sachsens wird berich tet, daß der sozialistische Bezirksschulrat Schneider-Kcrmenz der Gemeinde Cunnersdorf für die Neubesetzung des Postens eine» Kirchsch. llehrers Bewerber vorgefchlagen habe, von denen zwei aus der Kirche ausgetreten seien und der dritte erklärt habe, keinen Religionsunterricht zu erleilcn. Der Landc-sverbaud weist darauf hin. daß durch eine solche Maßnahme die Gefühle der christlichen Staatsbürger und das Gerechtipkeitsaefiih! vcr- Aus den Dr esdner Konzerksälen I Ncnc Musst von Punk Ar«». T e.'chutzrer ine, schützen die Tiere vor Quälereien. Sichcrheitsgesctze schützen vor tollen Hun den. Es gibt aber noch rein Mittel, dir Kunst vor bis zur Siede hitze aufgepritschtcu Komponisten z„ schützen. Ich schrieb schon -ein- ums, daß man diese Art Musik als Nlk nehmen könne. Als Hms« wnrstiade, PosienNisz'rci. Aber um d-s Himinelswillcn nicht als Ernst. Denn als Ernst genommen, ist dic,e Musik die teuf lischste aller Menschcnschmdrreicn. Ich glaube sicher, oaß ei» Mensch, dem man 12 Siunoen hintereinander solche Werke vor spielt, fünfzig Prozent seiner Zurechnungsfähigkeit verlieren kann. Das eine hat diese Musik freilich erreicht, lind das hob 'ch schon vor Jahren als erreichbares Z el vieser Tönewelt heraus. Die atonale Musik ist auf dem tot«,, Punkt gelandet. Das markte man gleich bei den, Kammerkonzert des jugendlichen Tonsetzers Eerhart Münch. Laß jeden spielen, was du willst! Zersetze die Fo-n, mit größter Gleichgültigkeit! Setze Brökstein an Bröckle!»! Und dann mache möglichst viel Lärm und Wichtigtuer«! in diesen Phra,«»! Verfährst d» nach diesen Gesetzen, dann bist du Schöpfer eines nen- zKtlichen Kammockonzcrtes! Von Linie, Einheitlichkeit in per Form, Satzbau und dergleichen ist überhaupt keine Spur. Es wäre wirklich wünschenswert, daß junge Anfänger in der Komposition erst einmal gründlichst Unterricht in der Formenlehre nehmen, und dann ihren Gefühlen Lauf lassen. Tenn em Vergnügen ist es wirk lich nicht, sich eine halbe Stunde lang derart „»vergorene Kost an- höre» zn müssen. Noch dazu in fast dauernder Lärmstimuiung oder in unerträglicher Winselei-Färbung. Man könnte rntgegen- halten, daß doch ein paar sehr hübsche Takte darin sind. Schon recht! Aber die haben bereits vorher schon andere erfunden. Man hat sie irgendwo und irgendwann schon gehört. Mit FranciS Pou- Icnc und Igor Strawinski wurde die Münchsch« Kost noch bis zum Ueberkochen erhitzt. Man ist sich wirklich im Zivrifrl, ob man die Promenaden von Poulenc und die Klavierstücke zu vier Hände» von Strawinski überhaupt noch Wesen ans den drei Dimensionen »uschreiben soll. Es war einfach fürchterlich. Man muß sich direkt wnndern, daß di« Musik überhaupt soviel falschklingend« Töne hat. Natürlich haben di« einzelnen kurzen Kostprobe« auch » > Titel. Damit inan weiß: Ws bin! Aber man kann auch mit Leichtigkeit die lleberschriftcia variieren. So könnte man beispiels weise „Im Autobus" bei Poulenc ancb unitan-en in „Im D-amvft- hammerwerk n„d i» der Kreissäge". „An Bord" würde ich nennen „Ans Versehen in die Fräsmaschine gekommen". Und damit auch alles «inen Sinn hat, so hörte man »yter den nierhändigcn Kla vierstücken von Strawinski «i»e Polka, die eine» aste» Berliner Gassenhauer zum Vater bat. Doch halt! Ein Lichtblick oab es. D e zwei ersten Sätze einer Sonate von Tarins Milhand. Darias Mi!« Hand? Ach nee! Wie sich doch der Mrn'ch irren kann! 'ch hätte nun bestimmt geglaubt, sie sind von Del,»ist) oder Puccini. Doch Msthand her, Debussy obre Puccini hin! Es war -veaigsteiis Paul A r o Nz Adolf Havlik, Rudolf Schön r, Willi Za « da Walter Pausier, Georg Seifert, Arno Sverber, Bernbaro Günther opferten sich mit ganzer Künstlerichaft für oiese Ex» zentritäten der Frau Musika. — Am Schluss« hüllien mir »a« schnell in den Ueberrock. schlüpften in die sternklare W niernacht mit ihren hin- hcrflackernden Straßenlichtern und strahlende» Schaufenstern und waren srok, daß uns w eder fröhlich lachend« und lustig plaudernde Menschenkinder entgegcnkamen. Wie gut hatten sie es! Tenn ihnen hatte nicht atonale Musi d,e Trommel felle zerschnitten und die Nerven in Fa.ern zerrissen! —In— Pädagogium der Tonkunst. Verpflichtet wurden als Lehr kräfte: sür Klavier Herr Pianist Herbert Jäger: sür Vio line Herr Konzertmeister Oswald Schmidt: für Sologesang Frl. Johanna Kaste», früheres Mitglied des Stadt« thcatrrs in Linz und des Hoftheaters In Darmstadt, und Frau Lisa van der Kor«: für französische Sprache Fräulein Camilla Munck au« Genf; für englische Sprache Fräulein Minnic Rost aus London: außerdem hat Deutsch für Aus länder Herr Dr. phil. Erwin Haendcke (Dozent de» Päd» gogiums sür Kultur- und Literaturgeschichte) übernommen. Patronatsgesrlllchast der Dresdner Musikschule. Eonniag. den 21. Dezember >112 Uhr Aufführung, Reumaikt L. Pro gramm: Italienisches Konzert von Bach, Klavierkonzert« in Es-Dur von Liszt, T-Moll von Han« Huber. Arie für Biotin« von Max Reger »nd Gesänge von Neger, vrahm« und Strauß. Eintritt frei.
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