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Sächsische Volkszeitung : 19.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192412199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-19
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.12.1924
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nie wiederkehrende Gelegenheit", schon im Schaukasten an sicht barster Steile a»bring«n. um dem Schwanken der Betrachterin lund des Betrachters»: Soll ich hineingehen oder nicht? den körperlich nicht zu spürende») Stoß in die willkommen« Rich tung zu geben. Ist er aber erst in oer Höhle des Löivrns. dann ist er dem Banne und der faszinierenden Macht der Dinge rettungslos ausgeliesert, und er. der die «chtseiden« Krawatte für 1.1» Mark oder die künstlichen „Riviera-Veilchen" sür S-> Psenig erstehen ivotlte. kehrt arm am Beutel, reich an „Sach werten", dein gastlichen Haus« wieder den Rücken. Denn in diesem Kaufhaus« sind Verkäufer tätig, die des Verkaufe»» Kunst aus dem ff kennen. Sie sind adrett, aber ohne jene be tonte Eleganz gekleidet, die keine wahre Eleganz ist, weil ne sich ihrer zu bewusst ist. Wahre Eleganz ist nämlich «in bis,- chen leger, wie alles, was selbstverständlich ist und so wirkt. Diskret wie ihre Kleidung ist auch ihr Auftreten. Sie haben nichts von der Suada, die man ln Wihblättern den Geschäfts« reisenden andichtet, sie preisen nicht aufdringlich an. noch über- schreiten sie die durch den Takt gezogenen Grenzen der Zu- rückhaltung. in dem sie Kunden oder gar Kundinnen tm Zusam- menhanae mit der Ware persönlich avostrophieren. Und doch wisse» sie einen Kontakt mit dem Käufer herzustellen, ohne daß dieser, so nieist auch ohne das sie selber es fühlen. Dieser Kon takt heißt Suggestion. Ei» guter Verkäufer wird in seinem Partner die Ueberzeugung zu «rivecken verstehen, daß gerade dieser ihm als Kunde am willkommensten ist, er wir- ihm un merklich suggerieren, daß a»e Empfehlungen der Ware nicht im Interesse des Verkaufes-, sondern nur in dem des Käufer, lieot. Kommt der Kunde später wieder einmal an den Laden tisch. so wind man dem Berkousskünstler anmerden. wie sehr er »ch durch den erneuten Besuch geehrt fühlt, ober er wird nicht den Namen des betreffenden Herrn mit Stentorstimme durch den Raum brüllen. a propos: Name. Der gute Verkäufer wird darauf zu achten haben, daß der Name des Kunden, dem da» erworbene Gut ins Haus gesandt wird, vollständig und richtig geschrieben auf der Anschrift erscheint. Der Mensch hat «in heiliges Recht auf sämtliche Buchstaben seines mehr ober minder ererbten Namens. Und er empfindet es bisweilen als Unhösltchkeit, wird ibm der oder jener vorenthalten oder über da, gebührende Maß hinwbewilligt. Ein nicht unbekannter Schriftsteller, dessen Name das Pech l)atke, dem eines Kaufhauses der gleich» Stadt gleich'uklingen. erhielt regelmäßig Sendung und Rechnung, ans den Namen der — Firma ausgestellt, und statt seines recht, mäßigen Vornamens erschien aus allen Zuschriften der des Kaufbmisbeiikers. Schriftsteller sink gemeinhin eitel, und sie begreifen nicht, daß -er Hersteller von Schuhwichse oder Kuust- buttcr bekannter sein könne als der abendfüllender Lustsnlele. In kemem der Geschälte, durch deren Zuschriften ihm die Gren zen sew.er Popularität vor Augrngehalten wi"°de, hat er je wieder eingekauft. Richard Rieß. Mm Mtk schenken... Weihnachtsgeschenke von Kindern! Was für sonderbare, unbrauchbare Gegenstände werden >a ost zutage Le fördert, Dinge, die ernst gemeint sind und bei deren Anblick es einem ost schwer wird, ernst zu bleiben. Uns doch wie unrnht lwben Menschen, die da behaupten, das Zeug, da» die Kleinen zu- sammenbastelten, hätte ja doch keinen Wert. Ebensogut könn te» sie sagen: Liebe und Dankbarkeit der Kinder haben keinen Wert. Denn wieviel können geraie die Kindergaben von der Seele des Kindes erzählen. Es ist durchaus nicht gleichgültig, ob. wrs und wie das Kind schenin! Die Weihnachtszeit ist wie keine andere geeignet, auch die Kleinen zum Denken an andere zu erziehen: sie erwarten, daß man ihnen möglichst viel Freude machen wird: sollte man ihnen da nickt von kleinauf cinpräge i, Laß auch sie ihre Angehörigen durch kleine Gaben erfreuen müssen? Man ist nicht berechtigt, de n Kind die Freude des Gebens zu lange vorzue-ltyrtten, die oft schon ganz Kleine gar gut empfinden. Natürlich kommt es sehr daraus an. in welcher Weise die Eltern die Gaben cnt- geoennehmen. Wie ernüchter'id ist es M die Kinder, »venn ihre Geschenke mit kritischen Augen auf Tauglichkeit hin angesehen werden und dann ei» Stück, aas vftl Schweiß, ja vielleicht so gar Tränen gekostet l>at, achtlos beiseite gelegt wird. Die Eltern solllern wahrlich ihre Kinder gut genug kennen, um beurteilen zu können, welche Summe von Mühe an die kleinen Arbeiten gewendet wurde. Glaubt man. saß die Kleinen wirklich ihr Bestes getan haben, daß nur Mangel an Geschicklichkeit oder Begabung nichts Rechtes zustande kommen ließ, so darf man ihre Gabe nicht bekritteln, sondern soll Freude auch über den mißlungensten Gegenstand bezeigen, den das Kind sich vielleicht liebevoll ansgedacht hat. Wenn er nickt schön und geschmackvoll geraten ist. was tut es, es hat eben nicht jedes Geschicklichkeit und Geschmack mitbekommen, entscheidend allein ist der gute Wille, z» erfreuen. Sehr ni bedauern ist. daß man in manchen Fami lien von den Kindern noch recht konventionelle Arbeiten erwartet, anstatt daß man sie ganz frei ihrer Eigenart folgen läßt. Frei lich es gibt Geschenke, die inan nicht auf den Weihnachtstisch Ic-wn kann, oder sollte zum Beispiel ein musikalisches Kind, das sich beim besten Willen keine Handfertigkeit erringen kann, seine Eltern durch ein mit Fleiß eingeübtes Musikstück nicht Amerika nach dem Kriege .Kultiviertheit Karl Linzens, der bereits durch seine» im Okkulten wurzelnden Roman Marte Schlichtegroll Ruhm er warb. In seinen neuen Essay? Zug der Gestalten steigen vergan gene große Zeilen und große Männer lebendig auf. Eine hellere, beglückende Lbelt offenbart sich uns in den Wecke» des Tichter- theologen Josef Wittig, in seiner Kirche tm Waldwinkel und in seinem Leben Jesu in Palästina, Schlesien und anderswo. In immer neuen Forme» kündet dieser echte und wahre Gottes- mcnsch die frohe Botschaft vom Glauben, schlicht, innig und über- zeugend. Tie gleiche Stimmung erfüllt auch das Werk von Georg Terra in are Stimmen am Wege, ein Buch von Franz von Assisi, das in einer Sprache voll Schönheit die Gestalt und das Leben des große» Heiligen in den Augen seiner Mit- und Umwelt sich spiegeln läßt. Hierl-er gehört auch Franz Her wigs St. Sebastian vom Wedding, diese moderne, ganz in Liebe und Opfer wurzelnde Großstadtlegcnde. Mit inbrünstiger Kraft äußert sich da-s religiös« Empfinden in den Werken Rein hard Johannes Sorge s. Nach der Mystischen Zwie sprache bringt der Verlag in diesem Jahre wieder ein neues Werk des früh verstorbenen Dichters, Der Jüngling und andere Dichtungen. Ins Reich des Humors gehören Heinrich Luhmanns Legenden „Tie Heiligen in Holzschuhcn". Eine Mischung von Lachen und Weinen klingt in Heinrich Zerkautens jngend, warmen Erzählungen Tie Spij'weggcisje, Der wandernde Sonn tag und Der kleine Umweg. In die gleiche Reihe gehört auch das hübsche illustrierte Büchlein „O Täler weit, o Höhen!" und Bcrnard Mi ein an ns voetische Stiinmnngsinalerei Er zog mit seiner Mus«. , Ter Kaufkraft der minderbemittelten Schichten hat der Verlag Rechnung getragen durch Schaffung seiner Hausschatz- bücher (Verlagsabteilung Regcnsburg), einer Sammlung von Romanen und Erzählungen hervorragender älterer und »euerer Auloken. Die Bände sind gut gebunden, reizend ausgestattet mir einem bunten, in Offset hergestellten Umschlag versehen, der das Schachbrettmuster zeigt. Jeder Band kostet nur eine Mark. Vertreten sink in dieser Serie Gottfried Keller, Otto Ludwig, E. T. A. Hossmann, Theodor Storni. Dickens, Klafft, Fontane, Alexander Puschkin, Eichrndorff, Turgenicsf, Gogol, um nur einige ältere zu nennen. Von heutigen Autoren sinken wir Wilhelm Schüssen, Karl Littzen, Georg Oberkosler, Franz Herwig Ernst Zahn und ander«. Es sind bisher 11 Bände er schienen, weiter« sind in Vorbereitung. Da, ist Amerika für Europa? Ein Wunder und ein Ge heimnis. Was Ist Europa für Amerika? Ein Museum, ein altes Schloß — ein« arm« entfernte Verwandt«, vielleicht eine Mutter, aber eine stet» verkannt« und aus diesem Grunde ent. fremdet, gefürchtete, ja sogar gehaßt« Mutter. Was ist Amerika den Amerilranern? Daraus antwortet er mit Stolz und über, triebenem Pathos „God's own country" (Das Land Got- t e s). Und doch haben heutzutage viele Amerikaner di« leise Ahnung, daß auch Satan sein Eigentumsrecht gelten- macht in dein neuen Amerika, da» während des Krieges und aus seinen Nachwehen entstanden ist. Diese Erkenntnis aber hämmert nicht nur den vielen eifrigen, offiziellen und inossiziellen geistigen Vertretern Deutschlands, die nach dem Frieden Amerika aus- suchten, mn das Land, das Volk di« Verhältnisse zu studieren. Dies« „Forscher" neröffenilichten Berichte in Form von Büchern von kritikloser Bewunderung und Mitteilungsbedürfnisses, wo bei mancher sich mit naiver Bewunderung in der Roll« eines deutschen Kolumbus oefiel. Wie irreführend ivar die Mehr zahl dieser Werke! Selbst da. wo sie eine richtioe Auffassung brachten, konnten sie nur mehr für das frühere Amerika gelten. Der Krjeq bat aber auch in Deutschland ein« neue Art von besonnenen Kritikern Amerikas gezüchtet, zu deren besten unstreitig Friedrich Schöne mann zu rechnen ist, der sich mit großem Bemühen für eine wirkliche „Amerika-Kunde" «in- fekt und unter diesem Titel ein« «usoezeichnet« Broschüre (Anoelsachsen-Verlao. Bremen) veröffentlicht hat. Er Kat neu« schwer« Lerniakr« In den Vereinigten S'aaten zugebracht und ist sicherlich wett berufener, uns d e amerikanische Seele zu oeu. ten. als irgend ein deutscher Literal oder V>-ofesior. den ober flächliche Hotel- nnd Reiseerfohrniwen ?» unbesonnenen, wenn nicht besinnungslosem Lob des koaenannten amerikanischen Ethos verleiten. Vielleicht aber können nur "stnerikaner den Amerikaner verstehen: vielleicht kann er. das Geschicks der Ge fühle und des Inst'nkfes. auch nur -urch den Instinkt und di« Gefühle begriffen werde». Darum ist es lreudigst z» begrüßen, daß uns endlich ein Amerikaner deutscher Abstammung, Hermann George Scheffauer, in einem Buche „Das Land Gottes. Das Ge sicht des neuen Amerika" sPaul Steroemann, Hanover 1923) die Gesichtszüoe der Bereinigten Staaten von heute .zeichnet. Um die deutsche Unkenntnis amerikanischen Wesens richttv.u- stellen. betont er im Antlitz Amerikas hau"tsäch!ich die Schat ten, dämpft er ktte allzu rosige literarische Färbung alles Ameri kanischen. di« allzu grell-oaidenen Lichier, welche di: Dollcir- seucke und eme falsche Auslassung der „amerikanischen" Wohl tätigkeit nach dem Kriege cr-suot haben, zertrümmert er so manchen amerikanischen Gasten made in Germann. v cle lang und liebevoll gebeote Illusionen, in denen wir Deutsche nach immer befangen sind trcß all den schrecklichen, ber"erreißenben Enttäuschungen, die wir als Deutsche wie als Menschen erlitten habe». mehr erfreuen können, als durch eine schlechte Handarbeit, die eine Quälerei für den kleinen Verfertiger war. Ganz individuell Ist die Art und Weise, wie die Kinder schenken. Wie bescheiden und ängstlich sind die einen, wie selbstbewußt und sigessicher die anderen. Aber so verschieden auch die Temperamente, eines haben sie all« gemeinsam: sie sind enttäuscht und tiesbetrübt, wenn sie merken, daß ihre klei nen Gaben keine Freude gemacht haben. Man muß sich endgül tig von der Ansicht freimachen, daß das Schenken der Kinder eine so gleichgültige Sache sei. Die Gegenstände an sich sind oft wertlos, das, was dahinter steht, ist unendlich wertvoll: der Wunsch zu erfreuen, Liebe und Dankbarkeit zu zeigen. Nehmen wir den Kindern die Freude am Geben nicht durch Verstau imis- losigkeii! Mas soll der Junge werden? Mit dieser ernsten Frage beschäftigen sich in diesen Wochen Tausende und Abertausende sorgender Eltern und Vormünde. Die Berufswahl ist einer der folgenschwersten Entschlüsse, die ein Mensch fassen kann. Nicht leicht ist es. den richtigen Weg einzuschlagen. Meist fehlt der Urberblick über die Erfordernisse und besonderen Verhältnisse der einzelnen Berufe. Da ist es Aufgabe der Berufsstünde, den Jungen, sowie den Eltern, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, damit kein Beruf ergriffen wird, für den der junge Mensch weder geistig noch körperlich geeignet ist. Eine große Ainiehunsakraft besaß immer die kaufmännische Laufbahn. Hierzu schreibt uns der Deutschnationale Handlungsgehiisen-Derband: Die Ansprüche, di« heute im Kanfmannsberuf an die kör perlichen und geistigen Kräfte derer gestellt werden, die sich ihm widmen wollen, sind weit größer, als je. Es muß ein Grund stock bestimmter Vorkenntnisse vorhanden sein und vor allen Dingen ist -er Trieb zu rastloser Weiterbildung notwendig, denn Die Amerikaner sind setzt in ein Stadium der nationale« Ernüchterung und Selbstkritik eingetreten: es sind vielleicht di, einzigen höheren Werte. 02 der Krieg ihnen gebracht hat. Dies, bewußt« Selbstkritik ist natürlich nicht bei der breiten Mall, zu finden, aber auch sie ist verstört und beunruhigt, von Befürch tungen und Ahnungen erfüllt. Nachwirkungen des Tandämo« niums, das kaum zu toben ausgehört hat. Bewußt selbstkritisch ist bi« kleine, erfreulicherweise stets wachsende Sclmr jener Amerikaner, di« rücksichtslos die Wahrheit erkennen und sie ohne Scheu aussprechen: es sind insbesondere die jüngeren un. erschrockenen, iveniger kleinbürgerliägnr Intellektuelle», di« nicht nur kritisch, sondern pessimistisch geworden sind. Unler diese» Wahrheitskämpsern und Propheten steht Scheffauer mit an erster Stell«. In jedem Kriege hat Amerika einen Teil keines Idealis mus. seiner Tradition und seiner Unbescholtenheit verloren. Be sonders im Weltkrieg ist der materielle Gewinn gepaart mit einem moralischen Verlust. Europa hat das offizielle Amerika moralisch bezwungen, aber weder das aufgeklärte, moderne, frei-enkenbe Europa der Vorkriegszeit, noch das reuige, trau ernde, in sich gekehrte Europa der Nachhriegszeit, sondern La» alt« Europa, wie es in der Phantasie der Amerikaner lebt, da» feudale, reaktionäre Europa vergangener Jahrhunderte. So sehen wir das Land von gewaltiger Steuerlast erdrückt, mit einer Bürokratie behaftet, die aus Horden raubgieriger un- unehrlicher Beamten besteht, von einer unsichtbaren Plutcckrati, geknebelt, die den vollziehenden und gesetzgebenden Körper schaften ihren Willen vorschreibt, von einer Presse in Hörig, kelt gehalten, die über die organisierte Lüge als giftige, un überwindliche Waffe verfügt Wir sehen, wie Zwietracht u.itz Haß herrscht zwischen den sonst so einträchtigen Elementen de« verschiedenen Nationen, wie das Volk von einem harten, ma schinenmäßigen Militarismus pswiirgt wird, wie den Bürgern von den Profitmachern das Blut ausgesooen wird, wie aas Gesetz in Wirklichkeit durch Privatorganisationen, durch or ganisierte Terrorbanden verdrängt worden ist. wie die ftüheren Soldaten von der Regierung und von ihren Arbeitgebern be trogen werden. Wenn wir das heurige Amerika mit Scheffauer» Augen sehen, so stellt es sich uns als ein modernes Barbarentum dar ini Guie» wie im Bösen, als ein Barbarentum, das nach oer ma« Ierie"en. sinan.'.ielleii und wirtschaftlichen Unieriochung Euro pas Ehrgeiz aenua besitzt, um der aainen M°iischl>eft eine ober flächliche, mechanische und materialistische Geftilschafts,. Wirt schafts- und Staatsordnung aufzwiiwe» ni wollen. Dürfen wir aber mit ihm hassen, daß dieses Amerika einst den Haiclpsch. träum seiner suiwbearündeten Ucberlegenheit abfchiittoln und Kraft seiner gewaltigen Bftualität dann ans einer Festuna Le» Kapitalismus, des Konservatismus und der Reakttm «w« starke Macht des Fortschritts und -er Freiheit, ein Werkzeug und ei» Weg zur Erfüllung hoher Ideale wird? K. Arno-Bochum. gerade auf aussichisvolleren und besser bezahlten Posten wird heute ei» hohes Maß fachlichen Wissens und Könnens verlangt. Wer heute den kaufmännischen Beruf ergreifen will, muß zumindest gründliche Kenntnisse der deutschen Sprache und Ge. wandtheit im Rechnen haben. Insbesondere müssen die jungen Leute praktisch veranlagt. geistig geweckt und sittlich gesestigl sein. Gute Schulzeugnisse bieten im allgemeinen noch keine Gewahr für eine Eignung für unseren Stand. Nur denen, di? ganz besondere Bovkenntniss« und Fähigkeiten sür unseren Be. ruf besitzen, können wir den Eintritt in die Kausmannslcyre empfehlen. Der Daseinskamns ist infolge der iEnschrünknngen in der Wirtschaft und im Außenhandel durch die Versailler und Londoner Diktate in unserem Beruf« besonders hart. Mit unseren langjährigen Erfahrungen stehe» wir aus den angeführten Gründen den jungen Leuten, Ettern und Vormiin. den gern bei. Wir vermitteln geeignete Lehrstellen und für den Abschluß des Lehrvertrages stellen wir den Eltern einen Lehr, vrtrag. der alle rechtlichen Bestimmungen über Las kaufmän nische Lehrverhältnis enthält, kostenlos zur Bersügunq. Wei tere Auskünfte erteilt Kaufmännische Beratungsstelle des D.H.V., Geschäftsstelle Dresden. Ostra-Allee 2e. boiel ürflentzol°L«g Holet »er Lewrig vesuchcnüen siaMolltzen Alle Limmer mit »alt- una Wärmwaller ro VÄlier krtllt MäDig «onferrnrsitle Auch der Jngend bringt der Verlag zu Weihnachten die reichsten Schätze in Leo WcismantelS Blumenlegende, in Elisabeth Dauthendeys Märchen Akaleis Reise in de» goldenen Sckuhen, in Peter Bauers Tiergeschichten Das Dreigespann, in Johanna Arntzens Legenden Vom Heiland und seinen Freunden und ihrem köstlichen, mit Schwind-Bildern ausgestatteten Buch Mit Moritz von Schwind ins Märchenland und schließlich in Franz Traut« manns Abenteuer des Herzogs Christoph von Bayern. Zum Schlüsse sei noch darauf hingewiesen, daß in diesem Jahre der bekannt« „Literarische Ratgeber für die Katho- liken Deutschlands" wieder erscheint, der, von Dr. Funk redi giert, ein zuverlässiger Führer durch bis Fülle literarischer Neu erscheinungen ist (Verlagsabteilung Kempten). Und das litur gische uale.iderbüchlcin der Verlagsabteilung Regensburg sei nicht vergei edas, von der Abtei Maria Laach unter dem Namen „Ter Weg zur Kirche im heiligen Jahr 1985" herausgegeben, >11 t-.en großen gottesdienstlichen Kreis «infükrt und dem Ver tan. ' nach tätigem Anschluß an das liturgische Leben der Katho- l si - ...irche Liitgegenkomiiit. Dir Bcrgstadt. Monatsblätter, berausgegebeN von Paul Keller. Jahrgang 13, Hest 2 und 3, November und Dezember. Berg- stadiverlag, Wily. Gottl. Korn, Breslau, Leipzig, Wien. Sowohl bas November- wie daS Dezemberheft bieten wie derum ein« Füll« von Belehrung und- Unterhaltung. Tie Aus gestaltung der Bergstadt geht in der Tat von Heft zu Hefts immer weiier vorwärts. Die Auswahl bezüglich der Beiträge wiro immer sorgfältiger. In erster Linie, wird Wert auf eine gute Unterhaltungsliteratur, aus Romane, Novellen und Humo resken gelegt. Daneben aber werden interessante Abhandlungen aus allen möglichen Gebieten des Wissens gebracht. Wad aber vor allein immer deutlicher in dir Augen springt, ist die ge. diegene Auslese der künstlerische» und sonstigen Bilderbeilagen. Unzweifelhaft wird die Zeitschrist unter solchen vorzügliche» Vor- auSsetzungen immer iveiter an Abonnenten gewinnen. Rudolf Haas, Auf lichter Höhe. Roman. "(Verlag L Strack- mann..' Haas wird es sicher gelingen, in die Reihe der besten deutschen Erzähler zu gelangen. Seit seinem „Volksbeglücker" hat man acht ans ihn. Er ist der Autor der großen Spannungen und Neberraschungen und zeichnet mit Vorliebe dein Leben abgr- lauschte Typen. Mit der Handlung geht er freilich etwa» groß- zügig „in. Sein Bergroman «Auf lichter Höhe", der bereit» 1622 erschienen ist, hat das Talent des Dichters auch sür anschau liche Naturschilderung gezeigt. Z. Max Dauthendey, Letzte Rette Aus Tagebüchern Brie fen und Aufzeichnungen. (Verlag Albert Langen, München 1925.) Auch Max Dauthendey gehört zu jenen Dichtern, denen der Weltkrieg sein Veto entgegensetzte. Er mußte, just da die Abklä rung bei ihm begann, in Indien einer tückischen Krankheit znnr Opfer fallen. Sein Lebenswerk war die Naturschilderung, die er mit idealistischer Neigung betrieben hat. Biese wirst ihm einmal Einseitigkeit vor. Ich stimme damit nicht überein. Ge rade in der Mannigfaltigkeit dieser liebevollen, großzügige» Schilderungen ließt ja seine Vielseitigkeit. Auch ist er oab'.t Philosoph und ein tirfschSpfemder obendrein. Man hat nach seinem Tode ein« Unmenge Konzepte und ei» riesiges Tagebuch werk gefunden. Dazu kommen die Briefe, die der Dichter ans Indien geschrieben hat. Aus diesem Material stammte bereits der im vorigen Jahr erschienene Band „Erlebnisse ans Java". Jetzt hat man eine zweite, noch umfangreichere Auslese zur „Letzten Reise" zujammengestellt. Die hohe Kultur des tiesen Südens und die Romantik dieses schaurig-süßen Dschungellebens spricht an» den Auszeichnungen, noch mehr aber des Dichters Kindergemüt. Zck. Aalender für Deiitsche. Ein Abreißkalender in 53 Kunstblättern nnd begleitenden Texten. Herautzgegcben von Anton Michel unter Mitwirkung von Fritz und Johann Döllgast, Anton Escher, Rudolf Fries und anderen. Im Verlag Haas «. Grab Herr. Augsburg (2.50 Mark). Der Kalender will an die deutsche Not und Schmach ge mahnen. Der Text ist auf di« große» Lebensfragen unser:» VolkStumS eingestellt und gibt einen kurzen Ueberblick über ge raubte» Land und unterdrückte» Volkstum und den ganzen Ver- > nichtungswillen des Versailler Vertrages- Bilder von de» ver lorenen deutschen Gebieten, gute Landkarten und bildliche Dar stellung unserer wirtschaftlichen Verluste ziere» den Kalender, De» Regensburger Marsenkalendrr (Kosel u. Pustet, Abtei- lung Regensberg, 60 Pfg.) tritt in seinen 60. Jahrgang ein. Er zeichnet sich wie sein« Vorgänger durch große Reichhaltigkeit aus, bietet gediegenen, gut illustrierte» UnterhaltwigSstosf, wozu bedeutende Schriftsteller wie Peter Dörfler. Franz Uillam, I. Turgenjew beigetragen haben, iver Kalender ist bekannt und beliebt in s«d«r Familie.
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