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Sächsische Volkszeitung : 19.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192411196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241119
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-19
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.11.1924
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Die stillen und offenen Rücklagen in -er Goldmark-Eröffnungsbilanz von Dr. »ölik« (Köln) Vom wirtschaftliche» Standpunkt« ans ist es autzecor- deullich öegrützensn>ert, daß der Gesetzgeber in der Goid- mackdilanz-Berorönuirg sGBllllj dem Kausnmnn siir die Be- iverUrnzs der 'Aktien grmrdsätzlich freie Haird läßt. Bei der Goldniark-Erössnnngsbrianz findet 8 261 HGB. keine An wendung: an seine Stelle tritt vielmehr mich de! Aktienge sellschaften die Borfchrift des 8 40 HGB. mit der Ntatzgabe, dah lediglich die dort ermahnte Oöergrenze gezogen ist. Dem nach kann oer Kaufinonn an und für sich sämtliche Vennö- gensgegenstönde zwischen einer Atark und dem Zeitwert am Bilanzstichtag« einsetze». s.Hervorgehoben sei, dah steuer rechtliche Vorschriften im Rahmen der folgenden Ausführun gen keine Berücksichtigung finden können.) In dem Komplex der Bewertungsfragen spielt die Behand lung der stillen und offenen Rücklagen eine entscheidende Rolle. Borausgeschickt mutz werde», das; naturgemätz in der Goldmark- Eröffnungsbilanz di« offene» Rücklagen der Papiermarkbilanzen, nämlich gesetzlicher Reservefonds sow!« freiwillige, für irgend- w.'Iche besondere Zwecke gebkldete Rücklagen in Wegfall kommen. Die Goldmark-Erössnungs-bilanz bricht eben mit der bisherigen kontinuierlichen Ersolgsrcchnung und bringt eine Ausstellung des Vermögens und der Schulden in Goldmark nach dom Stande vom 1. Januar 1924 oder dein diesem vorhergehenden beziv. folgende» ersten Dilanzstichtage. Sie stellt den Ansgaiurspunkt dar für die Ersolgsermittlunq der nächsten Jahre. Ebenso wie Vermögen und Schulden an Hand einer Gesamtbctriesinvenlur ne» fest ge stellt werden, sind auch die Rücklagen neu zu bemessen, und zwar die stillen Rücklagen durch Unterbewertung von Aktiven und Ueberkeivertuiig von Schulden, die offenen durch Ech-ff- furig von Reservefonds gleich ivelcher Benennung. Die Aufstellung einer wirtschaftlich wichtigen Eröffnungs bilanz erfordert die Benutzung von Rücklagen, und zwar ist hierbei in erster Linie auf die zukünftige Rentabilität des Betriebes Rücksicht zu nehmen. Die Rücklagen können die nachteiligen Auswirkungen etwaiger Koniunkturschivankunaen auf das Unternehmen abschivöchen. Auf keinen Fall darf bei der Bemessung des Grundkapitals die voraussichtliche Rentabilität autzer acht gelassen werden. Wenn auch die heutigen unver- hälinismützig hohen Zinssätze sich nicht Hallen werden, so wird doch noch längere Zeit hindurch mit einem höheren als dem Vor kriegszinssatz zu rechnen sein: deshalb ist es ratsam, das Stamm kapital nicht zu hoch fcstzusetzen. um eine der Lage am Geld markt entsprechende Verzinsung isiirs erste etwa 7 bis 8 Pro;.) der Gesellschastsemlaoe» zu gewährleisten. Anderseits darf bei der Bemessung der Rücklage» auch nicht über ein gesundes Mit- telmatz hmansgcgmigen werden, da zu weitgehende Unterbewer tung mancherlei Gefahren in sich birgt. Insbesondere läßt sie Zahlung vor» Gewinnen aus der Substanz befürchten: zudem werden derartige „Gewinne" als Reingewinne steuerlich erfasst. Sodann liegt d'r Gefahr vor, datz solche Substanzverschleuderun- geu in besonders hohen, Matze dem Ausland zugutekommen. Da ferner unlerbeinertel« Aktiven »nr entsprechend geringe Ab- schrerbungsguolcn zulassen, di« aber der tatsächlichen Abnutzung keineswegs immer enffprechen. ist zu niedrige Errechnung der Selbstkosten und damit des Verkaufspreises zu befürchten. Der Kaufmann, dessen Bilanz keiner öffentlichen Kritik oder Rechtfertigung vor fremden Geseliscyaffern unterliegt, setzt sein Kapiialkonto am besten mit Hilse von stillen Rücklagen fest. Der Vorstand einer Aktiengesellschaft oder G. m. b. H. aber be dient sich besser der offenen Rücklagen, wenn er nicht eine Ver bindung beider Möglichkeiten wählt, zunächst uni der neuen Eofdmarkbilanz das vor dem Kriege übliche Gepräge zu geben, sodann um den Gläubigern und Aktionären bezw. den Anteils eignern zu zeigen, datz dem dioidcndenberechtigten Stamm- oder Grundkapital noch mehr oder minder grosse Bermögensteite ge- gcniibcrstehen, denen keine Ansprüche auf Ausschüttung von Ge winnen entsprechen. Ein Blick anf die bisher veröffentlichten Bilanzen zeigt denn auch durchweg die Ausführung von mehr oder minder grossen offenen Reservefonds. Ein sehr gewichtiges Wort für bi« Bildung der Letztge nannten spricht das für unsere heutige Wirtschaft typische Kvedit- bediirfnis. Dir von flüssige in Kapital entblötzten Betriebe werden alles tun müssen, um ihre Kreditfähigkeit den Banken und den, breit«,» Publikum gegenüber möglichst klar vor Augen zu führen. Diese Rücksicht auf di« Bank wett ist angebracht, um einsiiveilen ausgedehnten kurzfristigen Kontokorrentkredit zu erhalten: aber auch für die Zeit, wo es wieder möglich sein wird, den so autzer- ordentüch notwendigen langfristigen Kapitatzuslutz gegen Obli gationen oder neue Mtien zu erhalten, heitzt es. das Kapital und die Rücklagen so sestzusehen. datz das Unternehmen gleich mit starken offenen Rücklage» einen Anreiz zur Zeichnung siir Sparkapital geben kann. Wenn auch für den Fast privater Kre- ditverhandiungen die Aufstellung einer gesonderten Kreditöiianz zu empfehlen ist, mutz doch dem offenen Kapitalmarkt allein die Golvmarkdilanz die Kreditimirdigneit des Unternehmens zeigen: den» es unterliegt keinem Zweifel, datz wir aus der Wirtschaft des Lebens „von der Hand in den Mund" herauskommen müssen, wenn unsere Unternehmen einmal wieder gesunde Finanzpolitik treiben solle». Nach dem Borhergesagten dürfte auch klar sein, datz — soiveit es sich nicht um Auswüchse der Rücktagenbdidung handelt, worauf weiter »nie» »och hmgewiesen ist — gesund« Reservebildung auf längere Sicht gesellen, durchaus im Interesse der Aktionäre liegt. Zuletzt ist noch eine Ausgabe technischer 'Natur zu erwähnen, die gemäß 8 !> der Verordnung über die Gvldmarkbilanzen sGBB.) offene Rücklagen dadurch zu über nehmen haben, datz die infolge der Zusammenlegung entstehenden Spitzenbeträge zurüzustellen sind. Bevor zu den die Rücklagen berührenden rechtlichen Fragen Steilung genommen werden bau», ist aus den Unterschied der Auswirkungen von Rücklage» in der Galdmark-Eröffnungsbilanz und der kontinuierlichen Erfolgsermittlungs-Bilanz hinzuweisen. Die Wirkungen, die Rücklagen in der Eröffnungsbilanz auslösen, sind wesentlich anderer Art als bei der normalen Abschlutzbilanz. Während diese, wie bereits oben erwähnt, di« Feststellung des Betlie^ergebnisses bezweckt, stellt die Go!dmark-Erösfnunas- büanz eine Vermögsnsausstetlung dar, auf Grund der die Erträge und Verluste der folgenden Jahre seslgestellt werden. Stille Rücklagen ln der Erösfnuiigscriniitlungs-Büanz min dern den Gewinn.' schädigen also Geivinii spruchsberechtigte sime Aktionäre, Anteilsscheininhaber und Teilhabers in ihrem Divi- dendemecht. Anderseits treten für die Gläubiger sicherlich keine 'Nachteile ei», da an sich Vorhand, »er Reingewinn nicht ausge- jchlittst wird, sondern dem Geschäft verbleibt. Anders bei der Golbmrrkcröfsiiungs-Bilanz: denn hier wird nicht der Ertrag gemindert, sondern das Neinvermögsn heräbgedrückt und infolge dessen das Grmndkovitol erniedrigt. Bei Ariskehrnng der stillen Rücklagen in den 'Nachfahren können sie als Gewinn zur Aus schüttung gelangen, obgbpch Ke!» wirtschaftlicher, sondern nur ein buchmätziger Ertrag vorhanden ist. In Wirklichkeit würde also Bermögenssubslanz zuruckgezahit, die. wie bereits gesagt, zu dem als Gewinn versteuert würde. Dadurch würden auch die Schcrheitsansprüche bereits vorhandener Gläubiger gefährdet. Ebenso täuschen die aus der Substanz statt aus dein Ertrag aus- gcschütteten Dividenden leicht eine »ichtvorhemdene größere Ren tabilität des Unternehmens vor und treiben die Aktienkurse znin Schaden später hinzutrelender Aktionäre ans eine ungerech'ser- tigte Höhe. Trotzdem enllMt die GBB. kein Verbot zur Bil dung stiller Rücklagen, da die oben erwähnten wirtschaftlichen Gründe zu sichr für ihre Schaffung sprechen. Zumal bei juri stisch n Person mutz m'sschsaxzeb.'nder Gesichtspunkt bei der Be messung des Grundkapitals die Rentabilität des Unternehmens sein. Nehnlich liegen die Verhältnisse bei echten offenen Rück lagen. Bei der ErspsgieunUttui'gr-B'san'. können neben der ge- schz, i.b n Rücklage von 1« Prozent des Grundkapitals mit Zu ll m znmi der Aktionäre Riich.sag.il von beliebigem Ansmatze ge bildet Ir»".den. Sie schmälern Len Gewinnan.jprnch des Aktionär-?, können dem Gläubiger aber nur crmünscht sein, da tatsächlicher Gewinn vorläufig nicht zur Ausschüttung gelaugt. Dagegen be deuten esleue Rücklagm bei der UuffHllu.tg au sich Reinrermö- geu van geringerer Gebundenheit als Grundkapiial. Sie drücken wie die Unterbewertung der Aktive» das Nominaik-apital herüö. Die Gefahr der spüieven Ausschüttung ist bei ihnen sogar noch größer als bei den stillen Rücklagen. Diese bedürfen zu ihrer Ausweisung als Gewinn des rorherigen Flnssigmachens. ivährend ossene Rücklagen bereits aus Beschluß der Hauplversommlu.ig a.usgrsch.illet werben können. Desgleichen kann durch die Bil dung offener Rnck.stman bas Zns.nnmeniegnugsverhältnis ver schärft werden. Wenn dieses größer ist als die Zahl der Aktien, die ein Aktionär besitzt, ist er gezwungen, die Spitzen zu unter Umständen ungünstigen Kursen zu verkaufen, falls er nicht in der Lage ist. die ihm fehlende Anzahl Aktien znzukausen. Somit kann es keinem Zweifel unterließen, das; wirtschaft lich die Galdmarkerösinmngs-Bilan', viele Unterschiedlichkeiten gegenüber der Jahresbilanz des HGB. nnfweist. Die Rechtsfrage, ob und inwieweit die Stellung stiller und offener Rücklagen in der Goldnmrkeriissnungsbilcmz zulässig ist, inwieweit ihr Cha rakter sie von den handelsrechtlichen Bestimmungen über die Ertragsermittlungsbilanz unterscheidet und wie die Nücklage- bildmig rechtlich sich ansivivkt, bedarf besonderer Erörterung. Dabei ist wiederum davon auszugehen, datz der Gesetzoeber in der GBV. anders als z. B. in der Steuerbilanz die Frage der stillen Rücklagen nicht l-eranskAstallisiert hat. Bezüglich der offene» Rücklagen ist inzwischen die iveiter unten erwähnte Neu regelung durch die ü. Durchführungsverordnung zur GBV ge troffen !vordem Lediglich grundlegend bestimmt 8>>GBV.. datz auf die in Gotdmark aufzustellenden Bilanzen, soweit nickt in der GBB. etwas anderes bestimmt ist. di« allgemeine», »ach dem Gesetz und der Satzung geltenden Vorschriften Anwendung fin den. Darum geben di« für die Jahresbilanz geltenden Grund sätze des HGB. und die jeivelligen Satzungen der Gesellschaft de» Boden für die Betrachtrmqe» ab. Ohne den zahlreichen verschie denen Meinungen nachzugehen (Einzelheiten insbesondere bei Ury. Jur. Wochenschrlft 192t. S. 1992 fs.: DIZ. 192t, S. 31b. NGE. v. 7. November 1916: RG. Bl. 9t. Nr. 93 usw.), kann zu- sammenfassend gesagt iverden, datz, falls die Satzung die Bildung von stille» Rücklagen zuläßt oder vorschreibl. diese in der nor malen Ertragsbilanz gestattet ist. sofern nicht Böswilligkeit, d. h bemüht zu geringe Schätzung, noch Willkür vorliegt, also eine nach kaufmännischen Grundsätzen offeirbar falsche Bilanzierung. Diese Grundsätze sind nach dem oben erivähnten 8 9 GBV. auf di« Goldmarkeröffnnngs-Bilanz zu übertragen: daher steht autzer Zn»eifel, datz stille Rücklagen in der Goldmark-Eröfsimngsbtlanz in unbegrenzter Höhe vorgenommen iverden können svgl. Pinner, Jur. Wochenschr. 192t, S. 1986). Jedoch ist für die Eröffnungs bilanz und damit auch für die Goldniark-Eröisnuiigsbilauz ss. Schlegelberger: BO. über Go-Idmarkbilairze», S. 13) eine Modi fikation zu berücksichtigen: Das siir die Jahresbilanz geltende Verbot von Unterbewertungen zur lsterhütung der Gewinnvertei lung für den Fall, datz die Gesellschaftssatzung sie nicht Vorsicht, ist bedeutungslos, da die Eröffnungsbilanz nur relative Grund lage für die folgenden Ertragsbilanzen, nicht aber unmittelbar eine Ertragsbilanz darstellt. Sonst gilt, autzer der eben angeführten charakierstischen Abweichung, für die Goldmark-Eröffnunosbilanz gemäß 8 9 GBB. alles, was für ander« Bilanzen im Gesetz vorgeschrieben ist. d. h. nutzer den Bemerlungsgrundsätzen die lzandelsrechilicheii und Satzuiigsvorschriften. nach denen den Aktionäre» die Anfechtung von Rncklagcbildunae» und 'Abschreibungen gegeben ist Damit ist also auch g 27l HGB. bezögt. der Anfechtung von Bilanzge- nchmignngsbcschlnssen, die eine Gesetzesverletzmig darstellen, in die GBB. ausgenommen Hier vertritt Fiechiheim lBank-Archiv Nr. 11. S. 168) l-ezgl. der Unterbewertung die Ansicht, das; nicht die Unt-erbeiveriung als solche, vielmehr lediglich als Mittel der Dirüdendenverletznug anfechtbar sei. Eine derartige Beschrän kung der Anfcchlung verwerfen Rascndorsf sBank-Arckiv 1924, Nr. 23. S. 21Z) und'Pinner <Iur. Wochenschr. 1921. Heft 1ö. S. 1987). Nach ihnen gibt 8 k'71 HGB. gegen seden Beschlntz der H.n'ckrcrsaminiung das Anfechtungsrecht. Es ist einlenchteNld, das; die Ansicht Flech'.heims dem Bedürfnis der Wirtschast nach »löslichst freier.'band bei Ansstcllung der Goldmarh-Ecöspnings- bilanz, gerecht wirb, während die gegenteilige Meinung juristisch befriedigender ist ^ .. ,, Während bisher in der GBV. die Frage der Einsteitnng offener Rücklagen nicht restlos geklärt war. findet sich kür sie nunmehr «ine Regelung in der si. Durchführungs-Verordnung zur GBB Es ist hier neuerdings die Möglichkeit gegeben, einen ge setzliche» Reservesan'ds unter der Bezeichnung ..Uinste"ungs- rcserve" und Zwar bis zur Höhe des Eigenkapitals zu schassen. Diese Umstellnugsreserve dient zunächst zur Deckung eines ans der Bilanz sich eroebenden Verlustes. Vor allen Dingen rcker soll sie in gewissein Rahmen eine Unlerpari-Emission ermöglichen; denn der Unterschied zwischen dem Ausaabekurs und dem Nenn wert neuer Aktien kann bis zur Höhe von 29 Prozent des Nenn- betraoes der neuen Aktien durch die Umstellnugsreserve gedeckt iverden. Jedoch müssen 19 Prozent des Eigenkapitals als gesetz- sicher Reservefonds in der Umstellungsreserve bestehen bleiben. Die siir soziale Zwecke in die Umsteliungsreserve eingesetzten Be träge gelten nicht als gesetzlicher Neservefsuds und dürfen in diesem daher nicht enthalte» sein. Die zweite, eingangs erwähnte Veiälpduiig der Rechte der Aktionäre durch die Schaffung stiller Rücklagen, ist die Herbei führung oder Verschärfung des Zusamnieiileipmgsvcrhälliiisses der Aktien. Die bloße Denomination der Aktien sührt kein« Einschränknng des 'Nlitgiiedschastsrechtss der Ai>ucmäre am ister- »iöqen der Gesellschaft mit sich, sondern erst die Zusammenlegung. Da 8 11 GBV. die Zusammenlegung als letzten Ausweg der Ka- pitalherabsetzuna bezeichnet, würde, sobald eine Zusammenlegung als Folge der Bildung stiller und offener Rücklagen notwendig wird, darin eine Benachteiligung der Mitgliedschaslsrcchte der Aktionäre zu erblicken sein. Hier greisen die 8ii 271 fs. HGB. Platz, die die 'Anfechtung bei Schmälerung von Rechten der Ak tionäre gewähret!. Dieser Anfechtungsanjpruch mutz auch schon deshalb gewahrt bleiben, weil der gegebenenfalls a» die Stell« des Verlustes von Mitgliedschaftsrechten tretende Genutzschein s8 12 GBB.) oder Anteilschein <8 17. Abs. 2-6 DB l keinen voll- gültigen Ausgleich für den Berlust des Aktienrechts zu bieten vermag ss. Flechtheim. Bank-Archiv, Nr. 14, S. 169). Nach Regelung der Frage der offenen Rücklagen durch di« 5. Durchfnhrungsinirordnmig kommt eine rechtliche Benachteili gung der Aktionäre durch übermässige Bildung offener Rück lagen nicht mehr in Frage. Die Macht der Drei Ein Roman au» dem Jayre 195S Bon HanS Tomin lk. Copyright 1922 by Ernst Keils Rachf. sAug. Scherl), G. in. b. tz., Leipzig. — Nachdruck Verbote». s44. Forsetzung.) „Es ist gut, Parsons. Sie sahen die einundzwanzig Narren hier abziehen?" Sergeant ParsonS grinste. Die Engländer waren seine Freunde nicht. „Ich sah sie talabwärts ziehe», Herr Doktor." „Sie haben vierzig Mann bei sich?" „Jawohl, Herr Doktor. Vierzig ausgesuchte Burschen." „Gut bewaffnet." „Nebel, Tränen und Morbtau." „Die andcrn haben Mantelgeschosse. Insgesamt viertanssno Schutz." „Allright, Sir. Werde» uns vorsehc»." „Gut, ParsouS. Folgen Sie nilt Ihren Leuten ungesesM de» Engländern. Sie kennen Ihre Aufgabe?" Den gleiche» Pfad, den vor einer Viertelstunde einuudpvan- ztg Engländer hiiiabgegangen waren, folgte» ihnen seht «>»- undvierzig 'Amerikaner. Dr. Glossin blieb auf der Lichtung zurück. Oberst Trvtter erreichte mit seinen Leuten ln einer halben Stunde das Truworhaus. In der fahle» Nachtdänimerung lag cs deutlich vor ihnen. Er liest seine Leute ln weste,,, Bogen aus- scbwäniie», bis die beiden äutzerstcn Flügel vor der Vorderseite des Hauses zusauliuenstietzen. 'An dieser Stelle des Kreises hielt sich der Oberst selbst auf. Langsam zog sich die Kette bis n» den mannshohen, durch Birkenster braunrot gefärbten Holz- zaun zusammen. Oberst Trolter schwang sich auf den Zaun, um als erster in den Garten zu springe». ^ Da krachte ein Schutz. Er kam aus einer der kleinen Schietzicharstn zu beiden Seite» der Haustür. Haarscharf pfiff das Projektil am Kopfe des Obersten vorüber und ritz «in Stückchen Stoff an der rechte» Schulter ab. Der Oberst gelangte nuveriehrt in den Garten. ,„,d an allen anderen Stellen der llinzänunng solgten ihm sein« Leute. Aber dies Eindringen war das Signal sür ein Massenfeuer, das aus allen Fenstern »nd Luken des Hauses liegann. Das Lrnworhaus war mit Munition gut versorgt. Es hatte den »iertain'end Schüssen der Aiigr.'isec reichlich die dreifache stahl cutgegenzustellen. In geschlossene» Fcuergarben sprühten die Ge schosse aus Fenstern und Luken und fegten durch den Garte». Hier »nd dort verriet ein Aufschrei, datz der «ln« oder der anders von den Engländern getroffen worden war. - Es gab Verwundete und Tote. Nur dadurch, datz die Angrei fer, soweit sie überhaupt »och lebten und beivegungssähig waren, sich zu Boden warfen, jeden Busch, sed« Bodensalt« als Deckung nullten und alle Künste de» Kolonialkrieges anwanoten, gelang es ihnen, Meter »in Meter näher an das Haus heran- zukomm eu. In der Deckung eines starke» Wacholdergestrüppes lag Oberst Trotter. Die Kugeln umpfifsen ihn. Jetzt bedauert« er es, dem Rate des Amerikaners i»cht gefolgt zu sein. Seine Leute schossen nur noch vereinzelt und zielten dabei sorgfältig auf die Punkte, von denen die Feuerström« der Ver teidiger herkaineu. Hier und dort hatten sie auch Erfolg. Oberst Trotter konstatierte trotz seiner recht ungemütlichen Lage, wie hier und dort eine. Schietzscharte »ach einem glücklichen Treffer der Angreiser verstummte. Trotz alledem... das Rezept ocs Amerikaners... d»ni dickste» Lufttorpedo von vbenher »nd unversehens aus den gott verdammten Kasten geworfen... Oberst Trotter wurde die Emp findung nicht las, datz der Plan recht viel sür sich hatte. Zweihundert Meter bergaufwärts stand Dr. Glossin und beobachtete durch ein gutes Glas den Kampf. Er gab für das Lebe» der Engländer keine» roten Cent mehr. Wenn die Ange griffenen ihr Feuer gut leistlen, mutzten sie die wenigen Angreifer bei diesem Munitionsaufwand zu Hackfleisch zerschietzen. Unge achtet aller Deckungen und Schleichküiistc. Um so mehr wun derte sich der Arzt, datz etwa die Hälft« der Engländer immer „och am Leben war, datz sie sogar langsam, aber unaufhaltsam das Feuer der Verteidiger zum Schweigen brachten. Jetzt feuert« die eine Schmalwand des Hanfes nicht mehr. Ter letzte Treffer von englischer Seite hatte dort eine kräftige Explosion verur sacht. Bedeutendere MiintttonSineng«,, mutzte» tu die Luft ge gangen sein. Wenige Minuten wartete» die Angreifer noch. Dann stürm ten sie gegen diese schmale S-'rte vor. Eine schmale Tür, aus starken Bohlen gesägt, war ihr Ziel. Axthicbe trafen das Holz. Krackcend gaben Schloss und Angeln nach. Die Angreifer wollte» über die gefallene Tür ln das Innere dringgn, aber sie kamen nicht dazu. Es war ganz klar. Dr. Glossi», der den Gang der Dinge als ruhiger Beobachter verfolgte, war sich dessen sicher. Mit der Türe war eine Kontaktvorrichlnng verbunden, di« im Innern/ des Hauses eine schwere Explosion hervorriof, sobald oie Tür aus den Angeln wich. Weithin über die Berglehnen zu beide» Selten des Tornea rollte der dunipse Donner der Explosion und übertönte das Rau schen des Flusses. , Die Angreiser, eben noch im Begriff, das Hans mit stür mender Hand zu nehme», taumelten zurück. j Ein Brand war in« Innern ausgebrochen- Rotglühend er leuchtet flammte hier und dort ein Fenster auf. > Und dann... Dr. Glossi» hatte zweifelsohne eine» gün stigeren Platz gewählt als der Oberst Trotter, der sich erst jetzt hinter feinem Wacholdergebüsck l»erporwagen konnte... Dr. Glossin sah von seinem zweihundert Meter höher gelegenen Standpunkt, wie das ganze Dach beS Hauses sich leicht iiob und dann öffnete, wie der Krater eiues auSbreichvnden Vulkans, Eine ungeheure Flammeiisäule stieg empor und ritz viele Tau sende von hölzernen Schindeln mit. Brennend stiegen die leichte» Holzstückchen hoch in den fahlen Himmel. Brennend kiele!« si« wieder langsam H» Boden. Das Haus war nach der Explosion mir noch ei» einziges wogendes und brausendes Fouermeev. In seinen Kellern mutzten «norme Mengen brennbarer Oele lagern. Sie hatten durch di« Explosion Feuer gefangen und sandten nun Flammeiiberge und schwere Wolken dichten schwarze» Quaiines empor. Schon war der obere Fachiverkban des HanieS bis aus wenige Sparren verzehrt. Reichlich genährt brodelte das Flam menmeer weiter. Die uralten Zyklopenmauern des unteren Teiles, vor Jahrhunderten gesägt, sür die Ewigkeit gebaut, wurden rot glühend. Dr. Glossin beobachtete das Schauspiel und vergas; vor seiner wilden Schönheit für kurze Zeit Sorgen und Pläne. Die Glut drang von innen nach autzen durch. Auf den wei ten dunklen Mauerflkchen zeigten sich plötzlich rosa Fleck-!», Wuchsen, wurden immer Heller, flössen zusammen, bis schliess lich die ganze wohl meterstarke Wand in voller Rotglut oastand. Und dann begann der Mörtel, der diese erratischen Blöcke zum Mauerwerk verband, in der höllischen Hitze zu schmelze». Flüssig und weiß glühend lief e« an hundert einzeln^, Stellen au» den Mauerfugen. Dann stürzten die letzten Reste des Truworhauses zusammen Im Augenblicke bildete das Rechteck der Zyklopenmauern nur noch einen wirren Hansen rot- und weitzglülcknder Blöcke. Ein glühendes Hünengrab, das unter schmelzende» Fels- brocken die tausendjährige Geschichte einen heldenhaften Geschlechtes begrub — und mit ihr de» letzten dieses Geschlechtes, sFortsetzung folgt.; -
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