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Sächsische Volkszeitung : 14.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192411141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19241114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19241114
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-14
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.11.1924
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v>eilag, den 14. November 1924 Nr. 264, Seite > Evangelische Zenlrumswühler! (Von einem Protestanten) men, wo die schlotternden Glieder dieses struppigen Alten sich noch einmal straffen, wo die dürre Hand zur Faust wird, die den Stecken schwingt wie eine Keule, und er wird wacksen mit den Millionen, d>e sich zu ik»n finden, mit den Bewohnern der feuchten <scker und Keller, und es wird eine Marseillaise anheben, wie Europa sie noch nicht gehört... wenn er nicht vorher kommt, der Oel und Mein in seine Wunden gießt, der barmherzige Sama- ritan ... Er, der einst gesprochen: Misereor super tur- bam... Me WMiWe KO seeW Wien. 13. November. Der Eiienbah-! erstreik ist t>ern det Zeit Mitternacht ist der Verkehr auf allen Linien «oivSer ausgenommen. (bester» nachmittag fand die Vertrauensmäiinerversamm- luug der E i i e n b a h n e r o r g a n i s a t i o e n statt, in der der gestern mit den Delegationen vereinbar«« Rerinittlungsvor- sck! : zur Tislusiion stand. Es kam zu heftigen Ausein ander s e st u » g c n. Die Sozialdemokraten verlangten eine Er- ire-' u:ig d-.s VorlchlageS. Oiegcn 8 Uhr traten die Delegierten im Sitzungssaal der >s,n raldirektiou der Bundesbahnen zu einer Konferenz rulam- men, dis zwei Stunden dauerte. Wiederholt batte es den An- ic'-ew. als ob die Annahme des Borschlages noch in letzter Mi nute scheitern würde. Erst gegen 10 Uhr wurde bekannt, sah der Vorschlag angenommen und der Streik beige legt sei. Der Vers br auf den österreichischen Bundesbahnen wird um Mit ternacht wieder ausgenommen werden. In Hunderten von Tele grammen ging diele. Mitteilung an alle Kopsstatinnen sofort ab. Die Einzelheiten der Abmachungen mit den EisenbahnLcorga- nisationen sind noch nicht bekannt. M MI-M ill MlllSe» München, 13. November. Gestern Abend sprach hier Eiaais- mimster a. T. Hergt. Er führte mis: Noch dem Ausfall der Reickstagsivahlen vom 4. Mot hätte die Führung der deutschen Bolllik in die Hände der Deutschnationalen Partei übergehen müssen. Diese notwendige Entwicklung sei gescheitert an den bläulichen Versuchen des Reichskanzlers Marx zur Bildung einer utopischen Volksgemeinschaft und daran, daß man das Häuslein Demokraten, denen nur der Mut sehtt, sich Sozialdemokraten zu nennen, zum Richter über das Geschick des deutschen Volkes gesetzt Hot. Die Volksgemeinschaft seieineUtopie. Kaum je hätte sich eine Partei in einem Gemisscnskampfe befunden, wie die Dentschnationalen bei der Frage: Annahme oder Ablehnung der Dmvesgesetze. Heut« bedarf es keines Fo ri der Nem-Sagens, sondern nur einer Partei einig und geschlos sen: denn jetzt oilt es, eine Revision der Londoner Abmachungen zu erreictw'N. Das sei das Ziel der Deutschnotionosen. Die Pa role am 7. Dezember sei: „Rechts schwenkt marsch' » Wie Herr Hergt eine Revision der Londoner Abinachun- oen durchsetzen will, hat er schon bei der Debatte über die Dawes- Gesetze verraten: Er will so lange von der Kriegsschuldsrage re den, bis die Verhandlungspartner zum Saal hinauslaufen. Die Deulschnationalen haben ja gesudelt, als in England ihre „Ge sinnungsgenossen". die Konservativen, ans Ruder kamen. Fetzt sch!! nur noch, daß auch in Frankreich die konservative Führung unter Poincarö wiederkehrt, dann kann -Herr Hergt der Revision der Londoner Abmachungen sicher sein, die er wünscht. Diese Revision hat Hugo Stinnes schon in Spaa norgeschlagen, als er zu Fehrenbach sagte: „Lassen Sie den notwendigen Bol schewismus über Deutschland kommen!" Das ist der Unterschied zwischen Zentrum und Deulschna- tionaien: Das Zentrum l>at mit seinen „kläglich, n Versuchen" d-e Einheit des Reiches und das Leben des Volkes durch Tage schwerster Not bis heute erlxilten — die Deutschnationalen aber stnd täglich bereit, mit großartiger (steste dem deutschen Volke d e leisten Sicherungen zu nehmen, die es vor der Katastrophe jcküken. Denn den Deutschnationalen ist die Volksgemein schaft eine Utopie, sie kennen nur ihre Partei, die sich für d i e „Schicksalsportei" hält. Die Wähler werden am 7. De- '- >! >r allerdings dafür zu sorgen haben, daß die unverantwort liche Politik dieser Partei nicht das Schicksal des deutschen Volkes besiegelt. De Me. S e ii»s M se!M W Plauen i. V., 13. November. Die Mitglieder des hiesigen Spar- und Hypothckengläubiger-Schutzverbandes haben mit überwiegender Mehrheit die Ausstellung eines eigenen R e i ch s t a g s k a n d i d a t e n beschlossen. Gegenwärtig wird iw Kreise Vogtland hierüber eine Abstimmung herbeigesührt. — « Wenn die Parteigrimdungcn in dieser Art meitergehen, dann ist der ostsächsische amtliche Wahlzelle! vom 4. Mai nur ein Kinderspiclzeug gewesen gegenüber dem. der uns am 7. Dezem ber bcvorsteht. Eine derartige Zersplitterung sollte man kaum für möglich halten. Die Hypothekcnsrage kann ja für den ein zelnen höchst wichtig sein, aber ein geordnetes Staatswcsen, mit dem kein Kinderspiel getrieben wird, ist tausendmal wichtiger. Dieser Kandidat, der an sich vielleicht etwas vertritt, was alle Voneicn wollen und billigen, muß bei Reichstagswahlen unge fähr so wirken, wie eine süße Zuckerbrezel. Sie ist verlockend für kindliche Gemüter, man wählt und verspeist sie und sie ist verschwunden. Die Stimme der Wähler solcher bodenlosen Par- leichcn mich. Neichsiagswahlen sind doch kein Kinderfrühstück! Fn den Pressemitteilungen der Deutschen Volks partei, Wahlkrcisverbaud Ostsochsen, ist belustigender Weise uuier den Spliitcrparteichen, deren Stimmen bei der letzten Wahl in Sachsen verloren gegangen seien, auch die Zen- t > » m spartet angeführt. Bon dieser Seite sollte man solche Vridrehung der Tatsachen nicht erwarten. Für so dumm kann > 'au in dieser Sache doch die „Hellen" Sachsen nicht halten, daß man die „schwarze" Zcnirumspartci, die nun schon seit Fahren di, deutsche Politik entscheidend und wohltäiig beeinflußt, als „Splitterpartei" glaubt abtun zu können. Wenn es nur ent die D. V. P. schon zu der ansehnlichen Stärke der Deut schen Zentruinspartei gebrockt hätte! Wenn man die Partei des Reichskanzlers Marx mit den wirklichen Svlitter- porteien wie den Elniststch Sozialen Dsutsch-Sazialen usw. in eine Reihe stellt, leistet man der Politik der Mitte, zu der sich der Führer der Deutschen Volkspa'ttei. Stresemann wieder hol! bekannt Hot. einen schlechten Dienst. Fn Sachsen sind wir seht olücklich soweit, daß man überall nie,':, daß dem Zentrum keine einzige Stimme, und ksu m<> sie aus dem entlegendll-n Dörkcke» an der Grenze, ver- (g-on gebt. Fede einzelne Stimme fällt zumindest bet der R eichs! iste in; Gewickt. Atsa hinweg mit derartigen Falsch- , - >gen. Wir wählen im vollen Ernst unserer Verantwortung am 7 Dezember nur die deutsche Zentrum spartet! W W« Ns -k!l KOMM Das Hannoversche Lokalkomitee des Katho lik,niages hat in einer Schlußsitzung über den Erfolg der han noverschen Tagung Bericht erstattet. Oekonomiernt Steiger gab einen Ueberbiick über die ganze geleistete Arbeit und die Tagung selbst. Die Einnahmen haben die Ausgaben voll ge deckt. so daß der Garantiefonds uo» 60 900 Mark, den die Ka tholiken Hannovers ausgebracht hatten, nicht in Anspruch ge nommen zu werden braucht. Vo» allen bisherigen Katholiken- Der Wahlkampf zwingt uns erneut zur politischen Stel lungnahme. Die Entscheidung wird uns diesmal leichter als je zuvor. Das Zentrum hat das deutsche Volk herausgcführt aus der gefahrvollsten Außen-, Innen- und wirtschaftspoliti- schen Lage. Es gilt nunmehr eine Regierung zu schassen, die zur Sicherung des Errungenen und für die fortschreitende natio nale und politische Beruhigung und Gesundung eine zuver lässige Basis in der Volksvertretung findet. Eine solche könnt» der vorige Reichstag, der noch im Zeichen höchster nationaller Not und Erregung zustandegekommen war, nicht bieten. Es wäre nun eine unverständliche Torheit, wollten wir je tzt dem Zentrum untreu werden. Es ist zwar nicht zu erwarten, daß diese Partei irgendwie geschwächt ans dem Wahlkampfe hervorgehen werde. Was wir aber erhoffen, ist, daß nicht zuletzt auch die Zahl der Protestanten, die im Zentrum ihre politische Gesinnung vertreten sehen, wächst. Es ist deshalb wohl gnt, wenn wir als Protestanten cö unmißverständlich aussprechen, was uns gerade zum Zen trum treibt. Wir werden leine Katholiken oa- durch: es liegt überhaupt kein konfessioneller Untertan darin derart, daß wir weniger gute Protestanten sei«n wollten. Wir erkennen und nehmen da? Zentrum als die politische Partei, die im Staatsgauzen und in der B ziehung der Staaten zueinander politisch die Grundsätze ihres über wiegend katholische,» Anhanges vertritt. Das Allgemein-Ka tholische in diesen Grunoiätzcu ist auch in den Augen jedes Evangeli'cheu gnt chrvtlich und deswegen wohl wert, daß es der bestimmende Faktor in der Politik ist. Das Besonders- Katholische, das in ihnen liegt, und das wir für unseren Teil als Konfession ablehnen, werden wir auch als gute Protestanten! - und gerade als solche — als Gegenstand des öffentlichen, bürgerlichen und politischen Rechts unseren katholische,, Brüdern nicht vorenthalten oder verkürzen wollen. Wir «vollen Ernst gemacht wissen mit der christlichen Forderung der Parität. Gerade dieser zweite Punkt ist, fürchten wir, für viele < evangelische Glaubensgenossen die Ursache, weshalb sie «ich dem Zentrum fernhalten. Sie können sich zu einer weitherzigem und verstehenden Haltung, wie «vir als Protestanten ,4» auf politischem Gebiet von der anderen Sette stets und uneingeschränkt erfahren habe.n, nicht oder noch nicht entschließen. Wen» «vir diesen Punkt hier so in den Vordergrund rücken, so geschieht es, «veil wir vermuten, daß der kommende Reichstag sich mehr als einer seiner letzten Vorgänger mit diesen Fragen der Parität und des kulturellen Lebens zu bc- tagen verzeichnet Hannover mit 4910 die größte Zahl von ver kauften Mitgliedskarten, deren Erträgnis bekanntlich die Haupteinnahmc der Katholikentage ist. Man hatte in Hannover einen Postwerbestempel, für den die Post 7490 Mark erbielt, als Propagandainittel be nutzt. Die Post hat aus Grund eines Antrages des deutkchnatio- nalen Abgeordneten Lic. Mumm das Weiterlausen dieses Stem- pefs oeriragsmidrig eingestellt und ist deshalb wegen eines we sentlichen Nachlasses der vereinbarten Gebühr angegangen wor den. Die Empfindlichkeit gewisser evangelischer Kreise gegen über allein, was katholisch heißt, sei hier festgesiellt. Merkwür dig klingt die Stelle des Berichts, dast infolge des Einspruchs der Stempel gerade in Süddeutschland nicht weiter angewandt wor den ist. Ihrer Heimat nach verteilen sich die Mitglicder des Katholikentages (nickt die Besucher, van denen die größte Zahl nur Tageskarten (löste) wie so'gt: Rheinland 436. Westfalen 631, Hannover (Provinz) 974, Hannover (Stadt) 1888, Olden burg 64, Bremen 28. Hamburg 67 Lübeck 8. Schleswig-Hol- siein 9, Mecklenburg-Schwerin und -Sirelitz 12, B'andenbnrg- Berlin 123. Vomiiierii 10. W-ttipreußen (Grenzmark) 12, Ost preußen 16, Danzig 12, Schlesien 76. Sachsen (Freistaat! 6. Sachsen (Provinz! 179. Thüringen 13, Braunschweig 33. Lippe 14. Waldeck 1, Hellen (Freistaat! 107. Hellen (Provinz! 29. An halt 1, Baden 46. Württemberg 23. Bauern 169, Holienzollern 1. Oesterreich 6. Tschechoslowakei 1, Italien (Rom! 4. Frankreich 2, Ungarn 2. Holland 3, Schweiz 2, Polen 2, Spanien 1, Luxem burg 1, Indien 1. Aus -er Zenlrumsparlei Kommiinarpolitllchcr Ausschiitz Dresden. Die für den II. November anberaumte Sitzung des Ausschusses muß ausfal- l e n. Die Sitzung wird voraussichtlich am 28. November stott- finden. Mindestens 3 Tage vor der nächsten Sitzung geht den Mitglieder» noch > ine schriftliche Einladung zu. Der Land-Svorlland der Sächsischen Z'ntrmüsnartei käst am Sonntag, den 16. November vormitlags 11 Uhr in Dres den, Schilds Hotel, eine Sitzung ab, zu der außer de» Mit gliedern des erweiterten LandeSausschussts die Borsitzeud"« samt licher Ortsgruppen eingcladen sind. Diese Sitzung iindet auk Wunsch der Mehrzahl der Ortsgruppen an Steile eines Partes- tageS statt. Es ist daher erwünscht, dast die Vorsitzenden mög lichst aller Ortsgruppen an dieser Sitzung tellnehnie,,. Die Vertrauensleute und der Vorstand der Ortsgruppe Dresden halten am Mittwoch, den 19. abends 8 Ubr im Ge- sellenhaus eine Sitzung ab. Eine schriftliche Entt cknng der Vertrauensleute wird noch erfolgen. Fm Fntereste per Wahl arbeit ist ein vollzähliges Erscheinen aller Vertrauensleute nötig. Die BezirkSgrnpne DreSdeii-Pieschrn der Sächsischen Ze„- trunisvartei hält am Dienstag, de» 18. November abends 8 Uhr iin kleinen Saal von Watzke, Kötzschenbrodaer Straße 1, Ecke Leipziger Straße, eine Bezirksversammluug ab. Alle Mitglie der und Freunde der ZcntrumSpartci in Dresden-Pieschen sind zu dieser Versammlung auf das herzlichste eingeladen. Das Re ferat über „Die Bedeutung der Reichstagswahl am 7. Dezember" hat Generalsekretär Dr. Desczyk über nommen. Das ttattenifche Rumpfparlament Ron«. 13. November. Die Kammer hat heute bei Abwesen heit der Opposition ihre Tätigkeit wieder ausgenommen. Nach dem Reposi (Kommunist), der als einziger seiner Partei der Sitzung beiwohnte, erklärt hatte, seine Fraktion werde der be- absichtioten Kundgebung fcrnbleiben, widmete der Kammerprä sident Matteotti und Easalini einen Nachruf und bezeich net« die Attentate, deren Opfer sie geworden seien, als Attentate gegen die Kammer selbst. Darauf wurde die Sitzung zuin Zei chen der Trauer für eine Stunde geschlossen. Rom, 13. November. Der faschistische große Rat bedauerte in seiner Sikung von heute nackt die Angriffe auf die Kriegsteilnehmer am 4. November; von wein sie auch immer ausgeqangen sein mögen, und versicherte erneut die Kriegsteilnehmer der brüderlichen Solidarität der faschistischen Partei. Rom, 13. November. Die Polizei verhaftete in Rom 60 Kommunisten, von denen ungefähr 13 die Wohnungen der Leiter des Faschismus in zwei abgelegenen Vorstädten ange griffen und dort die Fenster eingeschlagen hatten. Paris. 13. November. Nach einer Meldung des Neuyork Herald hat der italienische Botsck>after aus einem Bankett der italienisch-amerikanischen Gesellschaft ln Neuyork erklärt, daß Fialien keine ausivürtigen Anleihen benötige und die in Amerika aufgelegten Schatzschciue am Fäll-igkeiistermin am 1. Februar zahlen werde. fassen haben wird. Wer im Religiösen das Zentrale olle» Lebens sieht, und wer Frieden und Gerechtiglcit ans diesem Gebiete will, kann seine Stimme nicht einer Partei geben, die nicht christliche Politik, svudern politisches Christentum will, wie man es rechts vom Zentrum findet, ooer einer Partei, in der die christlichen Gesichtspunkte ganz aus oem Politischen heraus- gelöst sind, wie es links von uns der Fall ist. Wer Ernst mit seinem evangelischen Ehristentume «nacht, kommt in politischen Fragen genau zu demselben Resultat wie der Katholik. Polttisch treffen sie sich in demselben Punkte. Gerade die besondere Eigenart macht das Zentrum zu der idealen Partei der Volksgemeinschast. Volks gemeinschaft ist uns nicht ein abgedroschenes Schlagivort, sondern das für uns als Vllk und Staat Entscheidende. Ohne Voiks- gemcinschast ist der Zerfall der Reichscinheit unanshnübar. Wir sind wahrlich nicht blind für die Wirklichkeit, und wir leben und erlebe,«« wahrhaftig niit unserem Volke. Aber eben des wegen me.iucn wir mit Recht behaupten zu können, daß unter den Schicksalen der letzten schweren Fahre doch ein gut Stück Volksgemeinschaft gewnchsen ist. Tie Volksgemeinschaft war na mentlich von vier Seiten her bedroht: außenpolitisch unter dem Druck der ehemaligen Feinde — hier ist das Zentrum nüchtern und sich mäßigend, dafür aber zielbewusst und fest vorgegailgen, sich berufend auf oas Recht und mit dem offen baren Erfolge, daß die. Stimme der Gerechtigkeit stärker und stärker zu Gehör kam — innenpolitisch durch die Näs senden politischen und wirtschaftlichen Gegensäke rechts und links. — Das Zentrum, in dessen eigenen Reihe» Angehörige aller Stände und Wirllchaftsgruvpen zusammcnarbeiten müssen, hat sie üb-rbrücken helsci, und dadurch den Bürgerkrieg i» schwerster Stunde verhindert — sina uz politisch unter de»> Zusamineeabruche der Währung — hier sind die Erfolge des Kabinetts Marx vor aller Augen und innerstaatlich unter der ost drohenden Gefahr des auseinandersallenden Reickies — hier wusste das Zentrum klug und klar zu scheide» zwllcken dem, «oas die staatspolitische Notlage gebot und «oas das Recht des völkischen Eigenlebens der deutschen Stämme „iid Länder verlangt. Große Aufgaben stehen in den kommenden Monaieu und Jahren zur Lösung, Aufgaben, die das Staatsganze so sehe angeheu, wie das nllerpcrsönlichste Wobl und Wehe des ei», rclueii Staatsbürgers. Wir «vollen mit Freuden und mit ganzer Hingabe Hand und Herz den katholllchen Volksgenossen darreicke«: damit eine wahre und kräftige Volksgemeinschaft werde a-.,s unserer gemeinsamen Z e n t r u m s a r b e i t. Die Verwirrung in China London, 13. November. Nach Meldungen ans Peking be herrscht Tsckangtsolin und Fengyusiang die Lage in Nordchina. Eie versuchen den alten Staatsmann '"naiisch'.iüi zu bewe-wu. die Ne>"'eruno zu übernehme!'. Eine Reutermev uo. aus Tientsin berichtet, daß der Kriegsrat in Tientsin beschlollen hat, Fengyusianps Truppe» sür den Marsch nach Han kan bereit.ustrlle», während Tickxmgtsoiin 30 000 Mann in Tienrsin und 30 000 Mann in Schanphgikwan untorbringen soll Die Gouverneure der Uang 1 se - Pro v' n z o n kündigen den Kampf gegen Fenayusiang und seine Anhänger an Wuveisu. dessen Armee entwassnet ist. becrillichtini sieb mit eniwen lauirnd Mann nach dem Pangtsetal zu begeben General Teno ist zu Beratungen mit Tichantsolin und Tumillchi Fni in Tienllin ein. geirossen. Da Tschanqtsolin an der Spitze starker Trup^enteila' augekamnien ist, besteht die Möglichkeit, daß d«x inneren Gee<N' sätze sich weiter auswirken werden. Die strnere Entwickln«» ist noch nicht z» übersehen. Fn einigen ausländischen Kreisen Pe kings zeigt sich Besorgnis wegen der radikalen Tenden'e i Fengs und des provisorischen Kabinetts London, 13. November. Nach einer Neu'eriwttdunr aus Sckanahai liegt bisher kein« Vsst'str'uug der japanischen Mel dung vor, daß der Diktator von Peking. General Fencvusiang, geflohen sei. Doch bestehen viele Anzeigen, daß Tscko.'wts-stw gegenüber dem General eine herrisch« Haltung einuinnnt. Es eilt als unvermeidlich, daß es zwischen den Beiden früher oder soät-ir zu einem Bruche kommen werde. Das deutsche Ekae?i?um ii« Kamerun London, 13. November. Ter Koioinal'elretär hat tst.ttw'i lick der bevorstehende» Versteigerungen des früheren deutsthe» Eigentums in Kamerun entschiede«, daß das zu ve.ste ge. ,st.e Eigentum ausdrücklich für den Verkauf an ehr m a l -? i e i u a- liche Staatsangehörige freigcgebe,, worden sei «ins. die Versteigerung bereits am li. und 15 November vor iick gehen soll, ko sei es unmöglich, im letzten Augenblick die nag» sorgfältigen Erwägungen von dem näheren Kolvrnalsekretär a:,i gehobenen Beschränkungen wieder einzusuinen. Ter Ertrag ans dem Verlause soll den Gesamtbetrag ergeben, der an tue brtti- schen Gläubiger, die gegen Deutschland Fgrderniige» haben, abge- sührt wird. Der Kolonialiekretär sprach in ieiner Erklärung die Hoffnung aus, daß die englllchen Firmen und die Pri vatpersonen die Gelegenheit wahriiehmen und sich de,« größ ten Teil, wenn nicht den gesäurten llmsaiig dieser wertvoll':«, Besitztümer sichern würden. K« «!M>! Leinert pensioniert. In der gestrigen Sitzung des Bürger vorsteherkollegiums wurde die Pensionierung des Oberbürger meisters Leinert beschlossen. Dagegen stimm.en die Konmm- nisien, während sich die Sozialdemokraten der Stimme enthiel ten. Es wurde dann festgestellt, daß damit die Beantragung eines Disziplinarverfahrens hinfällig geworden sei. Biügrlcgter Loh «streit. Fm Tarisstrcit der eisen- und metallverarbeitenden Industrie des Dillbezirks über den Abschluß des neuen Mauteltarifvertrages wurde am 7. und 8. dieses Monats im Neichsarbcitsministerium vor ciiy-m Schiedsgerichte verhandelt. Nach eingclpnider Ervittkruiig wurde ein Schiedsspruch gefällt, der den Parteien de«, Abschluß eines neuen Manteltarisvcrirages vmttchlägt. — Im Lohnst-cit dex B i u i« en s chi ff a I, r t, Gruppe Elbe, fanden am 10. dieses Monats im NrbeitSministerium Verhandlungen statt, lieber die verschiedenen Streitpunkte wurde eine Einigung erzielt. Flic den Dccksmaii» und für den .Heizer «vnrde ein Wochenlolm von 30 Reichsmark festgesetzt. Die Neberstundensätze wurden neu ge regelt. Aus der Jagd erschossen. Bei einer Treibjagd in der Gegend von Wolfsteu« in der Pfalz wurde der 2 t Fahre alt-: Diplom ingenieur Röhr ich aus Friedrichshofen von einem anderen JagdtLiliiehmer aus Niivorsichligkeit erschossen. X Pinccntiiisarbrit in Dresden. ES wird daraus aufmerk'aiu gemacht, daß zu dem Vortrag von Fräulein Otto am Frei tag, den 14. November abends 8 Uhr in« Gesellcnhauje über „Die zeitgemäße Arbeit der Elisabethocr.'ine" auch Herren Zutritt haben. Im besonderen werden alle Mitglieder der Vineentiuskonserenzen gebeten, an diele», Abend teilzunehmen, da dieser Vortrag als erster Abend des Kursus augesehen wird, der zur Schulung der Mitglieder in der Vinzcnzarbeit vorge sehen ist. —— Witterungsauvsichten sür den 13. November abends bis 14. November abends: Kalt, Nachtsrost, vielerorts Nebel und Hoch- nebel, sonst auch Heller bis leicht beivölkt. schivache Winde au» östlicher Richtung. »s,
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