Volltext Seite (XML)
dem Qeiode der Mode k^erl)8tlidie ätraläenIcleiclunZ Die Kirche der lateinischen Länder hat der Mode von heute ganz energisch den Krieg erklärt. Nach An sicht des hohen Klerus — und man wird ihm darin durchaus recht geben könne» — ist das moderne Sommer kostüm mit dem weiten und tiefen Halsausschnitt, den freien Armen und dem immer noch kurzen Rock nicht das Gewand, das den Ernst des Kirchenbesuches oder der Teilnahme an bestimmten kirchlichen Zeremonien Rechnung trägt. Die in gewisser Weise wirklich grausame gewisser Weise wirklich Mode, die bei einer grossen Zahl ihrer IUnaerinnen oft wenig Enthüllenswertes schonungslos preisgibt, soll aus der Kirche verbannt werden. Monsignore Balconr machte mit dem Mailänder Dom den Anfang, der französische Klerus folgte in vielen Städten seinem Bei spiel, jetzt trifft aus Mexiko die Nachricht ein, datz der Erzbischof auch den Bubikopf in Acht und Bann getan hat und seinen Trägerinnen das Betreten der Kirchen untersagt. Zum schärfsten Konflikt ist cs in Bologna gekom men, wo sich die elegante Damenwelt den An ordnungen des dortigen Erzbischofs nicht fügen wollte, worauf die Pfadfinder mobil gemacht und an den Kirchenportalen postiert wurden, um oen leicht bekleideten Schönen den Eintritt zu wehren. Wenn gewisse Kreise in diesem Vor sehen einen „Rücksall ins finsterste Mittelalter" ehen wollen, so trifft das doch nicht so recht zu, im datz die Kleidung jeder Lage ange Nr. ILE Mantel mit Llendengarnitur und Knopfschmuck. messe« gewählt werden soll, ist ein« Forderung, die immer erhoben werden wird. Es liegt eben auf der Hand, datz z. B. eine Mode mit starker Betonung weiblicher Reize in einer Trauerversammlung unter allen Um ständen stets Anstoß und Anlaß zur Abwehr geben wird. Die mittelalterliche Polemik gegen die Verirrungen der Mode nannte vielfach das Kind eben nur beim rechten Namen, wenn auch ein Mann wie der beliebte Wiener Kanzelredner Abraham a Santa Clara das in recht töpfe" und „gemalte Sautrüge" apostrophierte. Dabei kämpften di« streitbaren Herren mit dem gleichen Eifer gegen ein Zuviel, wie ein Zu wenig in der Bekleidung, und statt gegen den Bubikopf wandten sie sich rundherum zwei Gruppe« BiefenfSumchen, die sich an de» Manschetten wiederholen. Die Achsel ist verbreitert und ier die Aermel eingesetzt. Die mit Stoff gedoppelte« orderteile find zu Revers umgebogen und mit einem geraden Kragen verbunden, welcher hochgestellt werden kann. Zwei Gruppen Knöpfe vermitteln durch Schnur schlinge den Schluß. Ein Gürtel schließt sich an. Nr. 12 462. (Erforderliches Material: etwa 3,5V m Stoff 120 cm breit.) Aus imprägnierter Gabardine war der aparte Mantel hergestcllt. Die geraden Vorderteile treten übereinander und sind durch Seiten- und Schulter naht mit dem Rücken verbunden. Schalartige Blenden sind vorn und im Rücken durch Einschnitte gezogen und an den abgerundeten Enden festgeknöpft. Dem tief umgelegten Revers ist ein Schalkragen auf gearbeitet. Nr. 12 463. (Erforderliches Material: etwa 3,50 m Stoff 110 cm breit.) Dunkelblaue Gabardine ergab zu dem schlichten, hübschen Kleid das Material. Die lange Bluse tritt schräg zum Knopfschlutz übereinander und hat eingesetzte enge Aermel, die schmale Aufschläge mit Tressebesatz zeigen. In harmonierender Weise ist der Kragen mit anschließendem schlan ken Revers sowie der Tascheneinschnitt im Rock mit schwarzer Tresse eingefaßt. Wickelrock. Nr. 12 464. (Erforderliches Material: etwa 3,50 m karierter, 0,75 m einfarbiger Stoff je Nr. IS 45«. Faltenrock und Jacke für Backfische. fest eingebügelt mit feuchten Tüchern, läßt vorn und hinten eine schmale Bahn frei und wird oben einem Gurtband auf gesetzt. Ein Gürtel verdeckt den Ansatz. Aus dem Stoff der Jacke ist auch'die Mütze hergestellt, eine neue Modeerschei nung, die sich schnell viele Anhängerinnen erworben hat. Sie besteht aus einem runden Teil, welcher emgesaltet von einer schmalen Blende zusammengehalten wird. Nr. 12 451. (Erforderlich etwa 3,25 m Stofs 130 cm breit.) Der hübsche Mantel aus Covercoat kann offen und geschloffen getragen werden. Die durchgehenden Vorderbahnen und der Rücken erhalten Nr. 12403. Kleid mit Wickelrock. damals gegen die übermäßig hohen Frisuren: „Eine Schande ist es mit den großen ungeheuren Ochsenköpfen und großen Zöpfen von gelben Haaren, die sie um die Köpfe herumlegen wie große Wasch-Pläuel, daß man Pferde darauf rummeln möchte. Des Spiegels können sie gar s nicht entbehren, sie tragen ihn nicht nur tägli in den Beuteln, sondern Spiegel haben sie sogar in den Büchern, die sie mit in die Kirche nehmen. . . . Seht, wie sie ihre Haare bleichen, hängen den Schädel über einen Gang in die Sonne, waschen sich mit sonderlicher, zugerichtetcr Lauge voll lauter Hofsahrt und Ziererei." Und so geschah es, daß wie heute in Bologna und Mailand, so damals in Wien laut kaiserlichem Erlich keine undezent bekleidete Frau den St.-Stephans-Dom noch sonst eine Kirche be treten durste, „wo sic nicht Gefahr lausen will, durch die verordnet«» Aufseher mit Schanden hinausgewiesen zu werden". X. ? «r. 1S48S. Sommermantel für schlanke Figuren. 110 cm breit.) Der großkarierte Frotte- stoff ist zu dem Kleide in gerader Fadenrichtung verwandt. Die langen Blusenteil« lassen einen einfarbigen Latz hervortreten, mit welchem der Schalkragen und die Aufschläge der eingesetzten Aermel übereinstimmen. Die geraden Rockbahnen stehen seitlich zu Taschen ab, sind hinten und vorn in eine Blende gefaßt und aufge knöpft. Vorn sind der Blende los« Schalenden untergesteppt. Nr. 12 482. (Erforderliches Mate rial: etwa 3,75 m Stofs 130 cm breit.) Wenn wir auch noch auf der Höhe des Sommers stehen, so tauchen hier und da schon Gedanken für die Mode des Herbstes auf. Wir bringen hier schon einige Modelle für den Uebergang. Heller Wollstoff oder Covercoat bildet das Material zu dem schlichten Mantel Die Vorl in gerader Form. Vorderteile. vl I » I Nr. 12101. Apartes Mautellleid. Nr. 12 450. (Erforderlich zur Jacke etwa 2,25 m Stoff, zum Nock 2 m Stofs je 130 cm breit.) Der hübsche Bnckfischanzug zeigt eine beliebte Zusammenstellung von kariertem weißen Cheviotrock und glatter Flauschjacke. Dem Vorderteil und Nucken werden die Aermel mit Kappnaht anfgesteppt, sodann erst Seiten- und Aermelnaht im Zusammenhang ausgenihrt. Die mit Stoff gedoppelten Vorverteile schließen durch einen Knopf und haben angesctzten Kragen. Die Ränder sind doppelt abgcsteppt, ebenso die aufgesetzten Ta imen und die Aermelaus- sthläge. Der gerade ver- orb.iiete Nock ist zu beiden Seiten in Falten gelegt und Rr. 12451. Mantel mit Sänmchen schmuck. Dis Gerda-SchuUImuster zu »achlolgcnde» Ablsilduuucn sind durch ; die Brandenburalsche BcrlOsieanUaU. Berlin-Schbncberz, : Msihleuftr. S, zu beziehen. : Rk. 12484. Elegantes Kleid mit abstrchenbem Besatz. mit Gaze leicht gestreift, sind zu Revers breit umgelegt, denen sich ein Kragen anfetzt. Dem rechten Vorderteil ist eine Patte angeschnitten, welche zum Ueberknöpfen dient. Mit knopf- besetzten Blenden sind auch di« eingesetzten Aermel ausgestattct. Nr. 12 483. (Erforderliches Material: etwa 3,50 m Stoff 110 cm breit.) Zur Herstellung des schlichten Kleides diente gelblicher Wollstoff mit lila Karostreifen. Er ist im ganzen ge schnitten, nur durch Achsel- und Seitennaht ver bunden und zum Schlüpfen mit ovalem Aus schnitt versehen. An den Hüften ist der Stoff durch Säumchen eingeengt. Die eingesetzten Aermel habei^ einfarbige Manschetten und Fransenbesatz, der auch am Rock den Taschen einschnitt besetzt. Harmonierend schließt der Schal mit geknüpften Fransen. Nr. 12 484. (Erforderliches Material: etwa 3,50 m Seidentrikot 120 cm breit.) Das aparte Seidentrikoikleid zeigt das einseitige Revers und Metallsadenstickerei. Die Bluse mit eckigem Ausschnitt ist linksseitig bestickt, während der rechte Teil, zum Revers ungeschlagen, schräg darüber tritt, von einem Knopf gehalten. Die eingesetzten engen Aermel haben am unteren Rande zwei hochstehende Volants als Abschluß. Der Rock ist seitlich in schmale Falten gelegt, gleichzeitig den Verschluß verdeckend. Den An satz an di« Bluse verdeckt hinten ein schmaler Gürtel, während der Vorderteil »nt der Slickereibordiire überge-i knöpst wird. Nr. I248S. Hemdkleid mit Scansenbrsatz.