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Sächsische Volkszeitung : 06.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192409062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240906
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-06
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.09.1924
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i ! Die Frauenaufgaben -er Gegenwart Frau Geheimrat Hestberger-Vcrlin sprach auf dem Deutschen Katholikentag in Hannover üver das Thema „Wir tatbolische» Frauen und die F r n n e n a n f g a b: n der Gegenwart." Wir geben nachstehend die bedeutungsvolle Rede wieder. Ein einziger gequälter Sehrei geht heute durch alle Länder: nach Ruhe und Frieden. Aber wahrer Fried« kann erst kommen, wenn die Herzen der Menschen die inneren Kämpfe unserer Tag« überwunden baden, lind da sind die Frauen in erster Linie die Berufenen. Bor allen Dingen mus; sie ihrem eigenen Leben ein klares sicheres Ziel geben. Heute ist ja die Frau viel, facb hin- und hergezerrt in einer Unruhe, wie sie die frühere Welt nicht kannte. Die Aussicht, am eigenen Herde das Familienglück zu finden, das der Veranlagung der Frau am meisten entspricht, ist gering. Die Ueberzahl der Frauen beträgt beinahe seht zwei Millionen und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten erschweren die Familiengründung von Tag zu Tag. Da verlangt die Zeit, das; die Frau sich aus sich seihst besinnt, das; sie sich entwickelt zur starken zielbewußten Persönlichkeit. Kein anderer Stand hat da ein so herrliches Vorbild, als die katholischen Frauen und uns zwar in Maria der allerseligsten Jungfrau, die durch ihre Frage an den Engel zeigt, das; sie schon als Fünfzehnjährige ihren Lebensplan klar gefas;t hat und entschlossen ist, ihm zu fol gen. Gebt der Frau ein festes Lebensfundament, und ans ihm wird sich alle Frguentugcnd iriederaufbauen. Die erste Forderung ist also, das; aus der Not starke ziel bewusste Frauen erwachsen, daß sie die alte Frauenwürde zu Ehren bringen, und dazu mutz die Frau stark undrein sein. Nur so kann sie sich selbst und der Welt die innere Ruhe und den Frieden ermitteln. Nicht minder ernst ist die zweite Aufgabe, die der Gattin und Mutier, in einer Zeit, wo alle alten Tra ditionen zu zerbrechen drohen auf dem Boden des Staates, wie auf dessen llrbodcn der christlichen Familie. Wenn irgendwo, dann ist hier die christliche Frau berufen, als Kämpferin für die christliche Auffassung der Ehe und Familie. Und seien die Nöten und Lasten auch noch so grotz, so brauchen wir nicht zu verzagen. Wie lag unser armes Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege danieder, nach dem siebenjährigen? Wie würden die armen Deutschen dieser Zeit unsere heutigen Verhältnisse beurteilen? Nur einen Mangel hatte nian damals nicht, den wir heute tief beklagen: Den Mangel an Go tt v e r t r a u e n. Nednerin be suchte kürzlich eine Stadt, die den Schrecken des dreitzigjährigen Krieges gesehen hatte. Aus einer blühenden Handelsstadt waren noch 18 Haushaltungen übrig geblieben, von diesen nur zwei, die noch Steuern zahlen konnten. Aber Golvertraucn und Arbeit hat aus den Ruinen wieder blühendes Leben gemacht. Lebt denn der alte Gott nicht mehr? Freilich dürfen wir nicht klagen, er habe uns verlasse», wenn wir bekennen müssen, das; wir ihn verlassen haben. Also glaubensstark zu sein, das ist die erste grösste Tugend der Frau und Mutter. Und mit dem gläubigen Gott-Vertrauen mus; ein grotzer Opfergei st Hand in Hand gehen. Opferstark müssen die Frauen die Lasten ihrer schweren Haushaltung tragen, müssen sie des Mannes treue Kameradin in allen Sorgen sein. DiS größte Opfer aber verlangt die Erziehung der Jugend, wo die Frau in der Tat Allen alles zu sein hat. DaS dritte, was not wendig ist, ist die heilige grosse Liebe. In einer unvergetz- lichen Rede im Katholischen Frauenbund in Berlin- sprach der Pater Bonaventura einmal über den Reichtum der Armen. Er legte dar, wie alle die Armen und Kranken, die Mühseligen »nd Beladenen, einen Besitz, ein uneingeschränktes Anrecht haben: Das ist unsere tatkräftige Hilfe. Mit erschütternden Worten zeigte er da? Verbrechen, das an den Aermsten begangen wird, wenn man ihnen diesen Reichtum entzieht. Haben wir in den letzten Jahren alles gegeben an Liebe, an tatkräftiger Hilfe für unsere Brüder und Schwestern, was wir geben konnten? Wo bleibt neben der kleinen Liebesgabe die grotze Liebestätigkeit, die dem Notleidenden persönlich beisteht, die auch einmal etwas anscheinend unentbehrliches opfert, weil der Andere noch ärmer ist und es noch notwendiger hat. Altchristliche Karitas muh wie der aufleben, die es für selbstverständliche Pflicht hält, täglich des Armen zu gedenken. Könnte, müsste da nicht viel mehr geschehen?! Da mühen sich in der Pfarrgemeinde einige fromme Frauen, einige Binzensbrüdcr, sie sind noch froh um den kleinen Beitrag, der ihnen ihre LiebeStatigkcit ermöglicht. Wo aber sind die anderen? Hat für diese unser Heiland nicht das Gebot der Nächstenliebe gegeben? Ein Geldstück gibt man für den Armen statt der Tat einen toten Pfennig statt dem Reichtum, der in unserer persönlichen, werktätigen Hilfe liegt. Wo bleiben aber die, die keine Mittel zur Verfügung haben? Sind sie alle, die früher so gern und so viel gegeben, von der große» Friedenstat ausgeschlossen? Nein, und dreimal Nein. Sie alle haben ein mitfühlendes- Herz, eine freie Stunde, die sie den Armen schenken können, in der sie ihm, ohne materielle Hilfe, Wertvolles geben können. Durch die Tat können sie ihm zeigen, das; wahres Christentum den Bruder liebt, ihn stützt, seine Sor gen teilt Wie könnte durch solche stille Nächstenliebe unseren kinderreichen Familien, unseren Kleinrentnern, unseren armen Kranken geholfen werden. Wie schwer wird einmal das- Gericht über unS sein, das; wir den Armen diese ihren letzten Reichtum vorenthiellen. Und nun, katholische Fronen genug der Worte: schreiten wir z»r Tat. Wir sollen und müssen der Welt den Frieden gewinnen. — — Wie in ernsten Exerzitien wollen wir unser Leben prüfen nnd rS auf diese große Aufgabe cinstcllen. Wir geben unserem Volk unsere Lebensarbeit, unsere Frauenkrast, wir wahren Frauenehre und Frauenwürde. Als heiliges Erbe hüten wir den Glauben, da? Gottvertrauen in der Familie und schützen Ehe und Familienleben mit der einen, unaufhörlichen Opsertat unseres- Lebens. Immaculata Von A. von G r o o t e - Schwcionitz. Im Frühling war sie ein munteres Cchulmäochen. T'.-k Zöpfe lagen wie eine Krone mit daS .Haupt der Neunjährigen, u»o jeder hatte sie gern. Lag doch bei aller Kindlichkeit ein Zug frühreifen Ernstes auf ihrer Stirn, tvie man ihn bei ven Kindern von heute nicht selten findet Unsere kleine Immaculata hatte schon Schwere- erlebt. Denn ihre ersten Erinnerungen reichten in die bang: Kriegs zeit zurück, als oer geliebte Vater ins Feld zog. Tann kamrn Jahre, in eenen die Mutter angstvoll ans einen Brief von ihm wartete, bis der letzte kam, von fremder Hand geschrieben. n»o die Mutter das gefürchtete Wort vom Heldentod des treuen Vaters las. Wie so ganz anders- war dann das Heim geworden. Ja, da gab es für bas kleine Mädchen viel zu tun, die traurige Mutter zu trösten u»d dem größeren Bruder eine getreue Spiel- lameradin zu sein! Wie kam es nur, oaß sie auf einmal so müde wurdest geraoe als die Linden am Marktplätze vor ihrem Fenster blüh ten und überall die Rosen dufteten. Sonst konnte doch sie immer leichtfüßig die Treppen hinaufstürme», und jetzt, wenn sie aus der Schule kam, klopfte das Herz zum Zerspringen, und in den Schläfen pochte und hämmerte es. Aber es würoe ;chon vorlibergehen, sagte sie mir eines TageS, als sie ins KaritaS- Sekrelariat kam. Wißt ihr, was das neunjährige Kind brachte? Ein paar gut erhaltene Gebetbücher für die Kinder in der Diaspora, von denen sie gehört, daß sie oft keinen Religions- unterricht erhalten. Und einmal ging sie hinaus in unser Säuglingsheim uno brachte zwei Kleidchen. Die Mutter hat sie für oie Kinder genäht, die keine Eltern haben. Oh, sie' hatte ein seines Verständnis, die kleine Immaculata. — Dann sahen wir sie wochenlang nicht, uno als ich hinging, um mich nach ihr zu erkundigen, saß sie bleich und still im großen Lehn stuhl uno sah mich mit seltsam wissenden Augen ernst an. Ueber ihr hing an oer Wand ein Bild der Immaculata. „Das ist mein - Lieblingsbild," sagte sie, „das sehe ich mir alle Tage an; Baker hat es mir geschenkt." Und mir war es, als be stehe eine innige Harmonie zwischen dem lieblichen Bilde uno dem kleinen Mädchen, etwas unendlich Zartes, Feines, das wie unsichtbare Fäoen von einem zum andern ging. „Mir geht es nicht gut," sagte sie leise, „uno ich denke, ich werbe wohl sterben; glauben Sie, daß die Kinder ans meiner Klasse zu meinem Grabe kommen werden?" Wir reoelen ibr oie trüben Geoanken ans. „Aber sieh mal: Du kannst jetzt nicht zur Schule, wie wäre eS, wenn der Herr Kaplan käme nno dich hier im Stübchen zur Erstkommunion vorbereitet» würoe?" „O wie schön wäre das!" Sie wurde ganz rot vor Frenoe bei orm Gedanken. Und cS folgten Woche», in denen die junge Seele wuchs, bis baS .Wort vom .Himmelsbrot einen beseligenden Frühling hervorlockte, während draußen vor den Fenstern sich die Linden herbstlich färbten. Uno als die ersten gelben Blätter sielen, siehe, da kam der König zu seiner jungen Braut. Im weißen Kleide, auf oem blonoen Haar den Kranz grünender Myrten, mit brennender Kerze harrte sie des hohen Gastes. So ftanv sie wir fraurn über stehen auf üer crsie, vamit wir Sttmäen schaffen, gute, stille, rin; äenen anaeren straft uncl ölauden weräe... wir «ragen viele Seelen in üen Iränllen verstchenli Helsen fei uns Werk unä Wille, Um! lächeiml können wir uns selbst verfchwemlen. I. Kiem Vor mir, als ich zur Feier kam; über ihr das Bilo der Imma culata. Als dann am festlich geschmückten Hausaltar der Priester ihr schlichte, tiefe Worte vom GotteSlamm sagte, da leuchtete oas weiße Kindergesicht in seligem Verstehen. Von der Wand blickte das Bild des Heimgegangenen Vaters herab, und im Hintergrund des Zimmers kniete die Mutter. Ein feiner Glocken- ton, ein Augenblick höchster Seelenschönheil, die weiße schim mernde Hostie in des Priesters Hono, das verlangende Kind auf oen Knien nnd vom Nebenzimmer her zartes Geigenspiel „Jesus, dir leb' ich". Kinoerstimmen singen dazu. Das war ein Gruß von draußen her, von lebensfrohen uuo frischen Gespielinnen. Ein Schluchzen oer Mutter, und Jmmarulata wendet sich nach ihr um. Wie war es nur möglich, oaß jemand weinen kann, jagt ihr fragend erstaunter Blick, heute und jetzt, wo sie den Höhepunkt ihres jungen Lebens tief innerlich bewußt erlebt? Tann ging es rasch bergab, wie mit oem schwindenden Licht, des Herbstabends. Wollt ihr wissen, was der kleine Philosoph mir bei meinem letzten Besuch sagte: „Sehen Sie mal, es wird doch alles jetzt so teuer, bas Brot, die Milch und auch Kleiber und Schuhe. Nnd ich habe manchmal solche Angst, daß Mutter das alles nicht kaufen kann. Wenn ich »un sterbck, da brauche ich gar nichts mehr — wirklich gar nichts mehr, uno darüber freue ich mich sehr." — Draußen fiel leise der -erste Schnee, als Immaculata heimging. Fleckenlos, leuchteuv lag der winterliche Schnee über dem kleinen Grabe. Und aber wollte das Gebet für die ewige Ruhe nicht von den Lippe»; es drängte uns tief innen, zu sagen: Bitte für uns kleine Immaculata! — Als ich vom Friedhof heimging, da formte sich mir das Erlebnis am Krankenbette unseres Schützlings zu einer Karitas- ftizze. Solche Stunden entschädigen für viele Mißerfolge und Enttäuschungen, trösten über manches Mißverstehen, geben Mut zu unermüdlicher Arbeit auf Wege» der Karitas! Kindliche Furchl Von Gertrud Maaßen. Das Gefühl oer Furcht ist eine der schwersten und nieder- drückendsten Erscheinungen im Leben des kleinen wie auch des Heranwachsende» Kindes. Es belastet nicht nur die kindliche Seele im Augenblick de? Erschreckens, sondern es drängt sich bei jeder neuen Gelegenheit dem Kinde von neuem ans und folgt ihm bis in die Traumbilder qualvoller Nächte. Gewiß leiden nicht alle Kinder gleich darunter. Immer werden eS die schwäch lichen, oie nervösen und vor allem die mit einer reichen Phan tasie begabten kleinen Kinoer sein, die von dem Gefühl der Furcht am meisten bedruckt weroen. Wenn nun dieses Gefühl auch immerhin in oer kindlichen Psyche begründet liegt, so loiro es doch unterstützt von einer mangelhasten körperlichen Konstitution uno von der Leichtigkeit der Jdeenbildung. Hier soll nun an erster Stelle von dem ganz kleinen Kinde die Rede sein nnd dann erst von dem größeren. Gewiß werden nicht alle Kinder durch das Gefühl der Furcht auf gleiche Weise beängstigt. Was baS eine Kind aufs höchste erregt, läßt das andere nur leicht erschrecken und ein drittes wird schließlich wenig oder gar nicht davon berührt. Zu den ersten Erscheinungen, welche ei» Angstgefühl im Kinoe erwecke», gehören gewisse Gehörempfinvnngen. So können starke Geräusche, wie daS heftige Grollen deS Donners und das starke Anschläge» einer zugeworfenen Tür bas kleine Kind oft so erregen, oaß es seine Angst durch Zittern des Körpers und durch lautes Schreien kunotut. So können die mannigfaltigsten Laute das kleine Kind auf diese Weise erschrecken. Besonders wird daS Angstgefühl beim Kinde noch dadurch erhöht, daß eS nickt weiß, woher die Laute kommen, denn gerade das Fremd: und Unbekannte vermehrt oas Gefühl der Furcht. Später als durch GehSrcmpfinbungen wirb das Gefühl o:r Furcht durch G e s i ch t s e i n d r ü ck e herbeigeführt. Ein Kind, das schon mehrere Monate zählt, hat sein Auge an einen bestimmten Zustand seiner Umgebung gewöhnt. Jede Aenbe« rung in der Oertlichkeit und besonders in den Personen kann es erschrecken. Sobald ein fremdes Gesicht ans sein Bettchen blickt, beginnt es zu weinen. Nur selten darf ein fremder Arm es wiegen und fremde Hände es betreuen. Auch zeigt das Kind eine Abneigung gegen dunkle, besonders gegen schwarze Farben, gegen Kopsbedeckungen und Augengläser. Selbst die Muttrr kann ihr Kind erschrecke», wenn sie plötzlich in Traugrklcidung vor seinem Bettchen steht nnd der Vater, wenn er unerwartet ein Augenglas aussetzen würde. DaS Kind ist nicht gewöhnt, Vater und Mutter so zu sehen, und so können diese kleinen Aeußcrlichkeiten es schon erschrecken. Das größere Kind wird wohl durch nichts so in Furcht versetzt, als durch das Alleinsein in dunklen, wenig bekannten und abgeschlossenen Räumen. Keller und Boden stehen vor seinen Augen als oas ärgste Gefängnis. Die kindliche Phantasie bevölkert es mit allen möglichen und unmöglichen Gestalten. Die Angst vor dunklen Räumen ist riesengroß, und ein Aufent^ halt als Strafe in einem ounklen Raume, und sei er noch so kurz, gehört zu dem schwersten, was daS Kind treffen kann. Da klopft oas Herz so laut, und oie Auge» blicken so bange und mit Gewalt versucht es oft, sich aus oer Dunkelheit zu befrei:». Ieoe Strafe will es auf sich nehmen, nur nicht eingesperct sein in onnkle Räume. Zwar kann Gewöhnung und liebevolles Zu reden viel erreichen. Ta aber immerhin die Dunkelheit bei den mehrjährigen Kindern das größte Angstgefühl erzeugt, sollten sich oie Eltern dergleichen Strafen bei ihren Kindern ersparen; denn sie beeinslussen bei schwächlichen und phantasiereichen Kin dern zu sehr oie Nerven. Die Kinderpsychvlogie könnte gerade über diese Art der Furcht Bände von Material liefern. Vesser wäre es, wenn eine weise Pädagogik schon bei dem mehr jährigen Kinoe vie Furcht so weit wie möglich dämmte, be sonders muß die Angst vor oer Dunkelheit weichen. Gespenster uno Spukgestalten gibt es nicht, weder am Tage noch in der Nacht, noch in oer Dunkelheit der Kellerränme. Das wäre eine notwendige nnd pädagogisch wertvolle Belehrung in den erstem Kinoerjahre». Praktische Winke Der König als Keilmiitel Der gute, reine Honig ist "es» gesundes, angenchmes Genuß- mittel. und, was- leider nicht genügende Beachtung findet, auch ein vorzügliches Heilmittel. Bei B r u st k ra u k h e i t e u verschiedener Art hat sich die balsamische Kraft und Wirkung des Honigs in geradezu über raschender Weise gezeigt. Auch M a g e n e r k r a n k u » g e n können durch den Ge nuß von Houig beseitigt werde». So soll er nach dem Urteil ver schiedener Aerzte kleinere Magengeschwüre rasch zusammeiiziehcn, znm Reifen und damit zum Ausheilen bringen. Selbstvevsiänd. lich muß der Behandlung von Magenübeln eine strenge, sorgsam innegehaltene Diät zur Seite gehen. Mischt man eine» ha'öen Löffel voll Koriander mit einem Löffel roll reinen Blülenhouig und kocht beide? in einem halben Liter Wasser, so erhält man ein Getränk, daS, stündlich eingenommen, den Magen gut und gesund erhält. Für schwächliche Kinder ist als Stärkungsmittel fol gendes zu empfehlen: Täglich zwei Messerspitzen reinen Honig in einem Viertelliter Milch gekocht. Das Gedeihen deS'leidenden Kindes soll dabei schon nach kurzer Zeit wahrnehmbar werden. Geradezu überraschend ist auch die balsamische Wirkung deS HonigS bei der Behandlung von Halslcide». Ein Lössel voll Honig in einem guten Viertelliter Wasser einige Minuten lang gekocht, läßt bei einem stündlichen Einnehmen von zwei bis vier Löffel schon sehr bald die Kennzeichen der begonnenen Heilung wahcn-ehmen. Auch bei Husten, Schnupfen. Katarrhen, Entzündungen der Luftröhre, sowie bei Erkrankungen der Mundhöhle, des Schlundes und der SltmungS- organe ist der anhaltende Gebrauch des reinen Blütenhonigs bei gleichzeitiger Jnnehaltung einer diäten Lebensweise sehr zu empfehlen. ES sei darauf hingewiesen ,das; verschiedene Medika mente, die für Erkrankungen solcher Art von Bedeutung sind und verschrieben werden, aus- Honig hergcsiellt sind, so zum Bei spiel daS wohlbekannte Vertussin. Weniger bekannt dürfte sein, das; der Honig sich auch bei Vergiftungen- als Rettungsmittel erweist. Zwei bis vier Löffel voll sollen schon genügen, denn der Honig duldet kein Gist im Magen. Noch weniger erprobt, oder besser gesagt, fast der Vergessen, heit anheimgefallen, ist die Tatsache, daß Honig-Augen- Wasser für die Augen einen heilenden und kräftigenden Ein fluß ausübt. Zur Herstellung diese- Mittels genügt cS, einen Kaffeelöffel voll Honig in einem Viertelliter Wasser etwa fünf Minuten lang zu sieden. Die Lösung wird mittels eines weichen, reinen Läppchens auf das angegriffene Auge gebracht. X Gurken einzulegen, daß sie hart bleiben. Di« sauber ge waschenen, gut abgetropften grünen oder Seiifgurken, werden in leichtem, kochendem Essigwasser mit wenig Salz und Zuckerzusatz immer nur einige aus einmal. 1 bis 2 Minuten rasch aufgekocht, dann mit dem Gewürz in die Gefäß« fest eingepackt, mit dem kochenden Essig übcrgossen und obenauf ein mittelgroßer Senf- beutel, etwa em Viertelpfund auf 10 Pfund Gurken gelegt, ehe man sie erkaltet, verbindet. X Wolle porös-wasserdicht zu machen. Wollen« Stoffe wer de» am einfachsten wasserdicht oder richtiger wasserabstoßend im prägniert, wenn man darauf Aluminiumseife niederschlägt. Dazu wird das Gewebe in eine lauwarme Lösung von etwa 200 Gramm Kernseife oder noch besser Oelsäureseife (Marseillerseife) i» etwa 10 Liter eingetaucht, unter der Flüssigkeit durchgeknetet, nm ein geschlossene Luftblasen zu entfernen und die überschüssige Lösung leicht auSgedrückt. Dann bringt man den so behandelten Stoff in ein zweites lauwarmes Bad. das man durch Auflösen von 200 Gramm Alaun in 10 Liter Master herstellt, läßt daS Gewebe einige Zeit in der Lösung unter Durchkneten verweile», drückt gut aus- und hängt zum Trocknen auf. DaS imprägnierte Ge webe stößt nach einer Mitteilung in der „Umschau" derart Master ab, daß darauf geschüttete? Wasser in Form einer ganzen Kas kade von Wasserperlen abrinnt. ES ist damit für längere Zeit porös-wasserdicht geworden. Noch bester wird die wastcrabstoßcndr Wirkung, wenn man Fette, Oele oder Wachse in geringerer Menge mit etwas Seifenlösung in warmem Zustand schüttelt nnd zum obigen Seifenbad seht. Ruch etwas Leinölfirnis, mit Seifen» lösung emulgiert -und zugegeben, arbeitet in gleicher Richtung. X verrostet« Wäschekestel zu reinigen. Stalldünger, am besten aus Pferdeställen, wird frisch in den Kessel getan, mit Wasser zum Kochen gebracht. Am zweiten Tag legt man 3 bis 4 Pfund Soda hinein, läßt alle? gut kochen nnd schüttelt die Flüssigkeit aus. Jetzt werden die Kestelwände gescheuert nnd end- lich trocken gerieben. Sollte nach einmaliger Reinigung der Rost nicht verschwunden sein, so wird das Verfahren wiederholt. Die .Welt der Frau" erscheint unter Mitwirkung de» Katholischen Deutschen Frauenbundes. In- n. aMMche FWlStler für Zerren- v. Danien-Mden Echnilllnusler-Merligung. 8 Favoril-SchiM vorrölig! Sliin-iger Eingang von NeuheUen. —^
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