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Sächsische Volkszeitung : 30.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192408302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240830
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-30
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.08.1924
- Autor
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Nr. 201, Seile »nahend, den 30. August 1924. Tagesneuigketten GehlrnenlzUndungsepi-emie in Japan Tokio. 29. August, In den westlichen Provinzen Japans !ist eine Gehirnentzündungsepidemie ausgebrochen, die täglich Hunderte von Todesopsern fordert. In den letzten Tagen sind ungefähr 900 Personen der Krankheit erlegen. 7b Prozent der Erkrankungen endeten mit dem Tode. Die Regie rung hat eine Expedition von medizinischen Sachverständigen in die betroffenen Gebiete entsandt, um die Krankheit zu er- forschen und den Herd der Epidemie zu lokalisieren. Es ist eine vollständige Isolierung der betroffenen Landesteile geplant, um ein weiteres Umsichgreifen der Volksseuche zu verhindern. Noch eine Mühle abgebrannt Die Grotzmühle Schmal m ü hle i» Bischhausen bei Fritzlar wurde durch ei» Grotzse-u-er verniclstet. Viel Getreide ist mit verbrannt. Der Besitzerssühn wurde bei den Löscharbeile» schwer verletzt. -s- Gros-feuer in einer Zuckerfabrik. In der Nacht vom Mon tag zum Dienstag brannte in Ottleben (Kreis Oscherslebeu) die Zuckerfabrik fast vollständig nieder. Die „Magdb. Ztg." meldet hierzu noch: Nachtö gegen X-2 Uhr brach in der Zuckerfabrik Grosz- sener a»S. In einer halben Stunde stand das ganze Werk in Flammen. Grosze Mengen Teer und Nübensaft gaben dein Feuer reichlich Nahrung. Die Feuerwehren auS NeuwegevSlebe», Hamerslebeu, Beckendorf. AuSlebeu, Oscherslebeu und Hornhausen trmren bald zur Stelle. Gegen 6 Uhr morgens griff auch die Motorspritze der Zuckerfabrik Klein-Wanzlcben ein. Den vereinig ten Bemühungen gelang es,- wenigstens das Direktionsgebände und das Kesselhaus zu retten. Zu Schaden gekommen ist niemand. Die dem Feuer zum Opfer gefallenen Vorräte an Saft und Zucker sind recht erheblich. Von der Fabrik stehen nur noch die Umfassungsmauern. -f- Opfer des Klettersportes. Am Weihkogel stürzte beim Edelweihsuchen ei» Dresdner, Heinz Schramm, etwa 210 Meter in die Tiefe. Seine Leiche wurde geborgen und in Meran beigesetzt. — Bei einer Klettertour am Wilden Kaiser ist der Ingenieur Schmidt aus Nürnberg unterhalb des Pre digtstuhlgipfels aus Erschöpfung gestorben. H Eifersuchtsdrama in Berlin. Aus Eifersucht erschoh gestern nachmittag der 96 Jahre alte Schlächter Gustav Enke den 26 Jahre alten Schlächter Walter Koschwitz in dessen Wohnung und ver wundete durch Nevolverschüsse seine dort weilende Frau. H Bose Folgen einer „Mondscheinsnhrt". Die Inhaber einer Wohnung in einem Hause zu Berlin-Charlottenburg waren ver reist und hatten die Hausangestellte und den Hund zurückgelassen. Als daS Mädchen einmal den Hund spazieren führte, wurde es von einem elegant gekleideten Herrn angcsprochen. Das Mädchen schloß rasch Bekanntschaft mit ihm, und 'cs wurde eine Zusammen kunft verabredet, um gemeinsam eine M'ondschcinfahrt zu unter nehmen. Damit die Freundin de? Mädchen? passende Begleitung habe, versprach ihr neuer Freund einen Bekannten mitzubringen. Man traf sich, wie verabredet, und l>esuchte nach beendeter Mond- scheinfahrt noch den Lunapark und einige Lokale. Schlieszlich landet« die Gesellschaft morgens früh 6 jshr im Wartesaal des Bahnhofes Zoologischer Garten. Bei der Rückkehr in die Woh nung zeigte sich nun, dasz Spiehgesellen der Kavaliere an der Arbeit gewesen Ware». Sie hatten daS Tafelsilbcr und die gesamte Aussteuer der Tochter de? Hauses gestohlen. ch Eine gesährlickze Zirkusvorstellung. Bei Eröffnung dos Zirkus Blumenfeld in Bischofswerda am Mittwochabend brach wahrend der Vorstellung ein Teil der hohen Sitz- und Steh galerien zusammen und stürzte in die Tiese. Anscheinend waren die Galerie» überlastet. Unter lautem Geschrei und zum Ent setzen der übrigen Zirkusbesucher glitten mehrere hundert Ga- leriebesuchcr in die Tiefe. Da sich das Balken- und Bretterwerk nur langsam löste, wurde gröszeres Unglück vermieden. Meh rere Personen erlitten Hautabschürfungen und Quetschungen, eine Frau wurde schwerer verletzt und mutzte vom Platze ge tragen werden. Die Zirkusbesuchcr verhielten sich musterhast: es entstand keine Panik und die Vorstellung konnte fortgesetzt werden. si Nette Brüder! — Die Kroaten und die Tschechen. AuS Agram Wird gemeldet: Die kroatische Presse beschäftigt sich nut dem Heranswurf tschechischer Sokolu (Turner) die auS der Tschechoslowakei zu Besuch in Agram (Südslawien) waren. Sv schreibt unter anderem daS „Hrvatsko Bravo" (Das Kroalenrechl): ,.WaS die Tschechen betrifft, so wisset Kroaten, datz sie keinen Platz nnler Euch haben! Und wenn in irgend einer ansländigen kroatischen Gegend so ein tschechischer Schieber und Ausbeuter kommt, dann jagt ihn mit der Nute hinaus und hetzt die Huo.de auf ihn. Etwas anderes verdienen die tschechischen Schmutzfinken nicht." Man mutz sagen, datz diese Sprache ziemlich deutlich ist. tz ZeitnngSverbot in der Tschechoslowakei. Tie deutsch österreichische Tageszeitung <Wien), die sich in der letzten Zeit wiederholt eingehendst mit der Unterdrückung der Deutschen in der Tschechoslowakei befaßte n»d einige Aufsätze veröffentlichte, die der tschechischen Regierung höchst unangenehm waren, wnroe nunmehr von der tschechischen Regierung verboten und ihr das Postdebit in der Tschechoslowakei entzogen. Goelhefeiern in Weimar und Frankfurt Weimar, 29. August. Die offizielle Feier des 170. Geburts tages Goethes begann gestern mittag 12 Uhr im grotzen Arm brustsaal. Der Präsident der Goethe-Gesellschaft, Professor Noethe aus Berlin, entwarf in seinem Festvortrage ein um fassendes Bild der Persöistickzkeit Goethes. Mit einem Lieder- vortrage des Lehrergesangvereins fand die schlichte Feier ihr Ende. — Abends wurde auf dem festlich geschmückten Frauen plan vor dem Wohn Hause Goethes eine Feier ver anstaltet. Alle Häuser des Platzes waren reich mit Blumen gewinden geschmückt und alle Fenster illuminiert. Kurz nach 8 Uhr ertönte von der Treppe des Goethehauses ein Horn signal. Der Seminarchor lictz das Lird vom Heideröslein über den Platz in die Nacht hinaus ertönen Sodann betrat Ober bürgermeister Dr. Müller die Rednertribüne und feierte in kurzen Worten die Bedeutung der Persönlichkeit Goethes sür die Stadt Weimar. Mit dem Gesang des Thüringer Liedes von demselben Chor erfolgte die Ueberleitung zum Bortrag eines Festgedichtes von Friedrich Lienhard durch den Schau spieler vom Nationalthcater. Illiger. Der Gesang von Wan derers Nachtlied beschlotz die kurze, eindrucksvolle Feier. Frankfurt, 29. August. Das freie deutsche Hochstift Halle !m Verein mit der Stadt Frankfurt gestern die Bürgerschaft zu einer Feier des 175. Geburtstages Goethes in die weiten Räume des Saal bau es geladen, nachdem schon ain späten Nachmittag viele Tausende sich tim das Goethe-Denkmal ge schart hatten um dort musikalischen und gesanglichen Darbietun gen zu lauschen. Die Feier im Saalban, die so stark besuch! war, datz eine zweite am Montag folge» soll, wurde durch Orgelspiel eingcleitet und fand ihren Höhepunkt in einem Vor trag von Professor Dr. Korsf aus Gietzen über die Frage „Was bedeutet Goethe »ns heute?" Beatrice Suttcr-Kotttar trug Suleikas' Lieder in der Vertonung von Schubert vor. ein starker Chor Schüler und Schülerinnen höherer Lehranstalten Mohammeds Gesang. Weimar und Erfurt werden wieder Garnison Erfurt, 29. August. Wie von zuverlässiger Seite versichert wird, sind die miederaufgeiion»»eneit Berhandlnngen hinsichtlich der Belegung Weimars mit einem Bataillon Infanterie setz! zum Abschluß gekommen und auch die Garnison Erfurt scheint gesichert zu sein. Ein Vertragsabschlntz steht bevor. Es wird aber kaum vor nächstem Frühjahr beziv. Sommer mit dein Ein zug der Reichswehr in beiden Städten zu rechnen sein. Die Befreiungslare der Tschechoslowakei Aussig, 29. August. Wie die Regierungsstellen nnlteilen, hat die Tschechoslowakei an die Reparationskomuiitzion eine Be- freinngstnxe im Betrage von 7äO Millivnen Gvldsranks zu bezah len. ES ist dies jene Summe, die für de» Unterhalt und die Ausrüstung der in den Heercsverbänden der Entente gegen Oester reich und Deutschland kämpfenden tschechischen Legionen von der Entente anSgelegt wurde. Die Angsl vor der Konkurrenz Prag, 29. August. Die tschechische Presse befasst sich heute mit den An'S'.virkungen die der DaweSplan ans die Wirtschaft der Ts ch echosl o w akei haben könnte und wirft dem Finanz- miniüer Dr. Betscbka vor, das; er nichts tue, »in die deutsche Konkurrenz ab zun ehren. Dr. Betschka babe sich bisher überbaupt nicht mit den Wirkungen einer eventuellen Ablehnung des Dawes- planes durch Deutschland befasst. Die meisten Blätt.'r fordern energisch den Rücktritt des Finanzministers. Fußball Mitteldeutschland gegen Rumänien i» Dresden! Sonnabendnnchmittag 6 Uhr findet das Spiel im Ostra gehege statt. Der V. M. B. V. stellt hierfür folgende Mann schaft: Schmidt (Dresdens»!). Geißler <G. M.). Kühnel (Bran denburg). Berthold (D. S. C.). Köhler (D. S. C.). Mückenheim (Spielv. Leipzig). Reiter (D. S. C >. Reitzinann (G. M.), Gcdlich. Palluschinjkn. Cchrcmpel (sämtlich D. S. E.>. Als Schiedsrichter ist Martelok (Spandau) vorgesehen. Die Rumänen treffen be reits om Freitag ein und werden ein Spiel ans Sieg vor führen. Wir glauben an ein gutes Zusammenarbeiten der Nüt teldeutschen und damit an eine Ueberlegenhei! — Ein zweites Schloß Lismoyle Erlebnisse in Irland von B. M. Croker. Autorisierte Uebersetzung auS dem Englischen von Alwine Bischer. (Nachdruck verboten.) (72. Fortsetzung.) „Rhoda dachte sich nichts Bö'eS dabei," behaarte Brhda hart näckig. „Und schließlich lag auch ein gewisser Grad von Vernunft in dem Plan. Bedenke bloß, wenn Madame von dem Reichtum ihrer Nichte gewusst hätte! Und dann, wie viele von ihren netlc» kleinen Freundschaften hätte Rhoda entbehren müssen! Die meisten Leute hätte das- viele Geld scheu gemacht und hätte sie abgehalten, sich harmlos zu geben. Und dann werden die Er'ahrnn- gen, die Rhoda hier gesammelt hat. ihr sicher gut tun. Sie war jetzt auch einmal unter fleißigen armen, und nicht wie bisher unter faulen reichen Leuten. Und wie grotzartig hat sic sich der Tagelöhner angenommen! Ich habe gesehen, wie sie deren Kinder gewaschen, Krankeiispeiseu gekocht, Kartoffeln geröstet und dabei gelacht und gescherzt hat, als hätte sic ihr Lebtag nichts andereS getan. Und wen» wir gewusst hätten, datz sie so reich ist, hätte» wir doch auch entsprechend leben müssen." „WaS? Wie wenn wir siebentausend Pfund im Jahr hätten?" rief Niel. „Gewissermaßen doch Wir hätten ein Auto halten, ihr Zimmer neu einrichten, ei» neues Klavier kaufe» und mehr Dienerschaft Halten müssen." „Statt dessen war sie Stütz« der Hausfrau ohne Gehalt. Hast du je etwas von der Wahrheit geahnt?" „Nein, eigentlich nicht," antwortete Brbda unsicher. „Aber es ist mir ausgefallen, datz ihre ganze reiche Ausstattung nicht im Einklang mit der Stellung einer armen Verwandten stand. Ein mal sagte ich scherzend: „Wenn deine Tante »un wieder heiratete, was würde dann aus dir werden, Rhoda?" Und sie errötete nur und lachte. Nun frage ich dich, Niel, was soll auS ihr werden? Weißt du, sie wird ule einen andern lieben als dich." „Und ich nie eine andere als sie. Schon an jenem Abend, als sie zuerst hier ankam, war ich mir klar, datz ich inciiwin „Schicksal" gegenüberstand, wie man zu sagen pfle.st. Gewöhnlich ist eS Geldmangel, der die Menschen nicht zn'ammenkoinmen lässt, und du, Brhda, weißt daS selbst am beste». Bei mir liegt 'die Sache umgekehrt, da treibt der Eeldübersintz sein Teufelsspiel." „Ich kau» den Grund incht einseüe»," h.'gle Br.ida, zu ibrc.n Bruder hinübersiarreud, denen Geiick! gent.'rhast bl.tz aus rc:n Dunkel hervorleucktete, das den Licln'rei? der einzigen billige» Kerze umgab, die zwischen den beide» auf dem Tisch stand und in de» letzte» Zuckungen lag. «So, du nicht, aber ich," antwortete er mit Nachdruck. „So gar ein unbesiegbarer Grund ist e-S. Man wird denken, ich habe heimlich eine reiche Erbin in mein Hans gezogen und sie dann plötzlich als die Retterin von Lismonle in Erscheinung treten lassen. O Gott, ich sage dir. da dreht sich alles- i» mir »m." „Niel, solch eine Rede in deiner »»würdig, und es siebt dir auch gar nicht ähnlich, dich so in den Vordergrund zu stelle». Wozu sich um das- kümmern, was- die Leute sagen? Unser eigener Großvater war nicht so empfindlich: glaubst du, -atz wir saust überhaupt hier wären?" „Du meinst also, ick solle Rhoda heiraten und von ihrem Geld leben?" „Ja, natürlich," antwortete die unerschütterliche Briioa, „vorausgesetzt, das; du dir nickt selbst Schwierigkeiten in den Weg legen willst und dein Stolz dich nicht zwingt, Rhoda dein Wort zu brochen. Du bist nicht zu stolz, Heu anfznladcn, eine Mak- maschine zu treiben oder dich zu Tom und Marti» zu setzen und mit ihnen zu schwatze», aber viel zu stolz, ein Mädchen zu heiraten, das dich wirklich liebt blotz weil sie zufällig daS hat, was dir fehlt, und das ist Geld " „Nun," sagte er aufstehend. „ich werde Rhoda lieben, bis ich sterbe — mid diese Lage verwünschen, auch bis ich sterbe." „Da haben wir wieder deine» Stolz!" rief seine Schwester. „Oder vielmehr etwa? Schlimmere?. Es ist sehr nahe verwandt mit persönlicher Eitelkeit. Ich mutz sagen. Niel, ich bin recht enttäuscht von dir." „Wenn das der Fall ist. dann mutz ich allerdings in einem schlimmen Fahrwasser sein, Broda. Mein persönlicher Wunsch ziebt mich natürlich auf deine Seite — tauseudmal mehr als du, wünschte ich aber. . . „Und noch etwas," unterbrach ik» Brhda. „Als MrS. KoleS Telegramm vor einigen Tagen ankam, sagte Rboda: „Tante Ehar- lvtle wird bald hier sei»? und da»» mutz ich etwa? beichten." „Jbr?" fragte ich. „Nein," antwortete sie. „dir und Niel!" Jetzt weiß ich natürlich, was sie meinte Ich begreife jetzt auch, warum sie, die sich sonst so eifrig an allem beteiligte. so geringe? In teresse an nuscrcu Vorbereitungen sür die Auktion zeigte. Nach dem wir deinen Brief erhalten hatte», machten wir u»S alle so fort au die Arbeit, sortierten, staubten ab. stellten Sachen zu sammen als ob unser Leben davon abhinge. Alte Schreibtische und Kommoden wurden durchsucht, Briefe und Andenken, Schnupftabaksdose» und Döschen für Schönheitspflästerchen und Der Mars mach! uns rrreschugge . . . (In Amerika und in England wollen Nadio- statione» »ihslcriöse Funtsignale empfangen haben oie angeblich nur vom Mars herrühren könne».) Am Himmel wauoelt ein Planet Mit feuerroter Nase, Er nähert sich, wie'? ninuchmal geht,' Ter Eroe, seiner Base. uuo alles lauscht entzückt empor Uno alles ist ganz Ohr: Tein einen sunkt's i»i Nndiophon, Ter anocre sieht Signale schon, .Hier spürt man dies, dort spürt man d i Auf jeoeu Fall spürt jeder was, Uno jeder fragt: „Wer war'?'?" Na, oer Mars! In, der Mars — Ter Mars macht uns nieschngge, Ter Mars macht uns veroreht. Man schwärmt wie eine Mncke Uno wird noch selbst Planet! Im Reichstag spricht man stuuoeula Mit feuerrotem Kopfe, Ter Tntenorang wichst tagelang, Tan» faßt ina» sich beim Schöpse. Erlöseno wirkt die Prügetei Uno olles ist dabei: Ter eine schwingt »en Aktenbano, Ter anoere iiinlint die btotze Hand, Ter hält oen Bauch, und der die No Alls jeoen Falt spürt jeoer was, und jeder fragt: „Wer war'??" Na, der Mars! Ja, der Mars — Ter Mars macht sie meichngge, Ter Mars, der macht sie dumm, Sie han'n sich auf oie Hucke Uno wissen nicht warum! Europa uuo Amerika Erleben Sensationen, Te Wirtschaftskrise wechselt oa Mit Wettcroepressioncii. Tie Felle schwimmen jcoem weg. Uno alles steckt ini Treck: Ter eine stirbt als armer Hnuo, Ter anoere geht im Gold z>igr„„d', Te» trisft's im Ernst, unv den im Spas. Aus jeoen Fall trifft jeden was, Uno jeder fragt: „Mer war's?" Na, der Mars! Ja, der MarS — Ter Mars macht »ns meichngge, Der Mars regiert oie Welt, Ta bleibt dir weg oie Spucke, Die Sprache uuo das Geld! Max uuo Moritz. Spiel der Rumänen wird am Sonn lag ! , l Uhr in Chemnitz aus dem Preutzeup-tatz absolviert. Für dieses Spiel stellt der B. M. B. V. eine Mannschaft von Leipziger, Chemnitzer und Hallenser Spielern. Hz. Doxsporl Der deutsch« Schwergewichtsmeister Samson-Körner I» Dresden. Morgen Sonnabend findet im Zirkus Sarrasani seit längerer Zeit wieder ein Boxabcnd statt. Das Hauptinteresse beansprucht der Kamps des deutschen Schwergewichtsmeisters Samson-Körner gegen den bei uns noch wenig bekannten Deutschamerikaner M oll. Da jedoch M o I l in Amerika zu den besten und gefährlichsten Schwergewichten gehört, und sich zur zeit tu bester Form befindet, wird er für unseren Meister einen harten Gegner abgeben. Im Nahmen des Abends bringt das Programm weitere harte Tressen. Unser Lokalmatador Richter hat als Gegner seiner Gewichtsklasse Peter (Berlin). Im Federgewicht stehen sich Noack (Berlin) und Dörfer (Leipzig) gegenüber. Der bei uns bestens bekannte und beliebte Mulatte Morgens (Chemnitz) klettert diesmal mit dem jüdischen Ex- Amatcurmeister Harry Stein durch die Seile. RH. lvortksus KZ fNSgb! vfOrÄLN -A., LskMNNLSLrlSKS 21 am pifnsincksn Pis?!, nedsn rler »Islirsnspokt'ek« L sogar für Pillen zusammeugettageu. aber mertivürdig. Rhoda hals uns kaum, stand meist mir dabei »nd schaute zu." „Und doch fiel sie von der Leiter herunter." sagte Niel; „hat sie von da aus auch zugejebeii?" „Nein, eine Sprötze brach au dem allen T. ig. als sie einige Stiche berunterholeii notlie." «Ist die Verstauchung schlimm? ' iragte er äiigülick. „Ja, ziemlich. Der Fuß batte sieb förmlich verdretu. und eö wird schon einige Tage dauern, bis sie wieder geben kann.' „Brhda, armes Kind' Du sieb» ganz big» vor Kälte ans. Ich will mal rauh in meinem Zimmer ein lücistiae-:- Feiger m Wir können dort zu Avend esien. und ick zeige dir dann -nie meine Geschäslspapiere. Ah, bi-'r iow-.nt Bestie! Na Bestie : „Miß sagt, sie könne oi.stlcicbt icln.Ner, und n!> inöckle üe jetzt nur allein lassen. So habe ich die Lampe berumc:zesevranot und bin fortgegangen." Allein die Patientin sübtle fick viel zu unaiinllick. n u setila- sen zu können. Heil wacb lag sie da und mackste nur die Anger, z», wenn jemand leise durckis Zimmer icklicki. Wenig mehr als eine Woche war vergangen, seitdem sie sich mit Niei verlobt batte und so glückselig gewesen war. An jenem Abend beim Etzen war ans ihr Wobt getrunken worden u»d später war Bestie mit Träne» in den Auge» in ihr Ziminer gekommen, »nd batte sie gesegnet, und sie hatte sie herzlich daiür umarmt. lind nun — was- für eine Veränderung! Ans sonnigem Himme! batte iick ein- schwarze, undurchdringliche Wolke ans ihr Leben berniederaesenkt. Wenn Niel ans seinem Stolz beharrte, ibr unerbittlich wegen ib er Heimlichkeit zürnte, dann muszte sie in wenigen Tagen von ibm und Von Lismonle Abschied nehmen sür immer. Von diesem Schreckgespenst gepeinigt, lag sie wachend da und hörte wie eine alle Uhr auf dem Vorolatz keuchend Stunde »m Stunde schlug, bis das fable Lickt eines Dczembermorgens durch die Ritzen der Fensterläden drang. ZweiuiiddreitzigsteS Kapitel Trotz der schlechten Nackt und deS schmerzenden Knöchels setzte Rhoda eS durch, ausznsieben. Sie zag sich an und humpelt« in die frühere Nähstube, wo ein Feuer augczündet und ein Liegestuhl heraugcschobeu worden war. Sie brannte da aas, Niel zu sprechen und daS Schlimmste lieber gleich zu erfahren. Aus ihre Bitte, zu komme», erschien er denn a»cb iosi-'t und angst voll suchte sie in seinen Zügen za lesen, während sic :hm die zitternde Hand entgcgcnstreckie. «Verzeih mir, Liebling," sagte er indem er sich m-! (zähster Ehrerbietung auf ihre Hand neigte und einen Kuß darauf drückte, „ich war gestern abend ein roher, ungeschlachteter Bär." (Fortsetzung folgt,)
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