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Sächsische Volkszeitung : 07.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192409074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240907
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-07
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.09.1924
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Diamanten für technisthe Zwecke. Diamanten finden in umfangreicher Weise Verwendung für Scä.en von Schneidwertzcugen. Am bekanntesten ist wohl der L..ferdiamant — er schneidet das Glas mit den gebogenen K-ifiallkanlen des Steines. Kupfer- und Stahlstccher ziehen mit Diamanten seine Linien auf der Metallplatte, und die seinen llellungen aus Silber- und Messinggcratcn bezw. aus Glas zu den Mr angen bei mikroskopischen Untersuchungen werden ebenfalls mir spitzen Diamanten ausgeführt. Festes Gestein bohrt man mit Neä.cnbohrern, deren Schneidckante mit Diamanten besetzt ist. Ferner werden Schmirgelscheiben mit Diamanten abgedrcht und endlich werden Bronze, Hartgummi, Guttapercha und ähnliche Materialien mit Diamantwerkzeugen bearbeitet. Für derartige Zwecke finden u. a. die mit Fehlern behafteten, also für Edelstein- schmuck ungeeigneten Diamanten Verwendung; vor allem aber kommen zwei Arten von Diamanten für technische Zwecke in Betracht, der amorphe oder schwarze Diamant, welcher sich durch besondere Härte auszeichnct und der sogenannte .,le Bort", eine durchsichtige und kristallinischeAbart, die auch sehr hart aber brüchig ist. Derartige Werkzeuge finden z. B. zum Abdrehen der glas ier, n Kalanderwalzen (Hartgußwalzen) Verwendung, welche zur Erzielung einer vollkommen glatten Oberfläche mit sehr hohen Schnittgeschwindigkeiten bearbeitet werden müssen — es komme» Geschwindigkeiten bis 2,5 Meter pro Sekunde vor, die dem härtesten Drchstahl eine unausführliche Dreharbeit bleiben. Zu der hohen Ausnützung, welcher der Stahl unter solchen Umständen au:gesetzt sein würde, tritt noch der Mißstand, daß der Stahl zufolge der erzeugten Wärme weich wird und mit der hierdurch in den Vordergrund tretenden Spaltwirkung des Werkzeuges dem Arbeitsstück mehr schadet als nützt. Außer dem harten Stahl der Kalandcrwalzcn sind es besonders Gegenstände aus Papier (z. B. Eisenbahnräder, Papierwalzen) und aus vulkanisiertem Kaulschuck, die mit schwarzen Diamanten bearbeitet werden, da Ciohlwcrkzeuge sich für diese Zwecke nicht als geeignet erwiesen haben. Diese schwarzen Diamanten werden häufig auch als Kohlen ste Diamanten bezeichnet. Sie wurden zuerst 1842 in den brasi lianischen Diamantbcrgwerken gesunden und sind als Edel steine verwendeten Diamanten gar nicht ähnlich. Sie kommen in unregelmäßig geformten Stücken vor und sehen, bei starker Vergrößerung, den Koksstücken ziemlich ähnlich. Sie sind dunkel braun bis schwarz, besitzen eine rauhe Oberfläche und sind von vielen Furchen durchzogen. Es sind aber die härtesten und zähesten aller Diamanten und daher für die bezeichnetcn tech nischen Zwecke wie geschaffen. Der Preis dieser Diamanten beträgt heute etwa 400 Mark für ein Karat. Auch in Südamerika werden Diamanten für technische Zwecke gesunden, die aber von etwas geringerem Werte als die brasili anischen Kohlenstofsdiamanten sind. Sie haben kuglige Form und werden deshalb als Kugeldiamanten bezeichnet; ihr Preis beträgt etwa 200 bis 250 Mark für ein Karat. Diese Steine ent halten nicht nur manche Unreinigkeiten, sondern schließen häufig auch kleine Hohlräume ein, welche mit Gasen gefüllt sind, die unter hohem Druck stehen. Deshalb müssen diese Diamanten sehr vorsichtig behandelt werden; jede unvorsichtige Erwärmung oder Ablichtung kann ein Platzen des Steines herbeisühren. Soll z. B. ein Werkstück bearbeitet werden, so ist zunächst zu prüfen, ob der Dll-mant richtig und fest im Halter sitzt. Er ist dann sehr vor sichtig auf die zu bearbeitende Fläche zu setzen, und beim Schneiden dürfen nur leichte Späne abgenommen werden. Nach jedem Schnitt muß eine neue Prüfung des Diamanten erfolgen. Je härter er ist, desto spröder ist er auch, er ist also vor jedem Stoß zu schützen. Das Festfressen des Werkzeuges im Material muß durch ausgiebige Wasserkühlung verhindert werden. Nach Gebrauch weiden die Diamanten langsam abgckühlt, da sonst im Innern nustrctendc Spannungen den Diamanten sprengen können. was ist Garung? Unter Gärung versteht man eine durch Mikroben hervor- geruiene Zersetzung komplizierter organischer Verbindungen zu einfachen von geringerer Verbrennungswärme und auch gerin gerem Energieinhalt, wobei, meist unter Entwicklung von Wärme, zum Teil gasförmige Produkte entstehen. Die Erreger der Gärung sind niedere Pflanzen, ein zellige Organismen ohne Blattgrün: Hefe, Schimmelpilze Spalt pilze. Ursache der Gärung sind die in den Mikroben enthaltenen Fermente oder Enzyme, die von den lebenden Zellen produziert werden und für bestimmte Lebensfunktionen da sind. Oft sind sie imstande, auch nach Abtötung des lebenden Protoplasmas spezifisch chemische Reaktionen auszulöscn. Man bezeichnet die Gärung entweder nach dem Material, das rgoren wird, oder nach dem gebildeten Produkt oder nach dem sie erregenden Mikroorganismus: G ä , :> n g s s II b st rat: stuck, '.änmg, ste.Inwscgärung, Pcltiiigärmig, EiwcißqSruncc, Aminoscliiregürung. Gärungsprodukt: Alkoholgärung, stsstgeärung, Milchsäuregärung, 'Nuttersäuregärung, stitronensäuregärung, Därungserreger: Hefegärung, Cchir.imelpUzgäruug, Daktcriengärung (Fäulnis). Das Hauptmaterial für di« typischen Gärungen bilden Kohlehydrate und Eiweißkörper. Die komplizierten Ver bindungen dieser Art können aber nicht direkt vergoren werden, sondern müssen erst zu einfachen Körpern durch hydrolytisch wir kende Enzyme aufgespalten werden (Hydrolyse, d. h. Spaltung ui.ier Wasserablagerung). Der eigentlichen Gärung unterliegen daher erst die aus den Kohlehydraten und Eiwcißkörpern ab- gcspa icnen einfachen Zucker resp. die Aminosäuren. Die bekannteste und wichtigste Gärung ist die Alkohol- gärung des Traubenzuckers, d. h. die durch Hefcpilze bewirkte Zerlegung des Zuckers in Alkohol und Kohlensäure. Daneben entstehen Acetalhyd, Elnzerin, Bernsteinsäure und Fuselöl. Während des Krieges wurde von Neuberg im Kaiser- Wilhelm-Institut für experimentelle Therapie in Dahlem und unabhängig davon von Connstein in den chemischen Werken zu Ebarlottenburg die bei dem damaligen starken Glyzerinbedarf der Heeresverwaltung überaus wichtige Entdeckung gemacht, daß bei Zugabe von Natriumsulfit die Gärung in eine andere Rich tung gelenkt wird, so daß Glyzerin als Hauptprodukt gebildet wird. Die Gärung des Zuckers wird durch mehrere im Innern der Hesezellen wirkende Enzyme veranlaßt, die von L. Büchner in München im Jahre 1800 entdeckt und mit dem Sammelnamen Zymase bezeichnet worden. Dieselbe führt die Zerlegung des Zuckers in Alkohol ukid Kohlensäure stufenweise herbei, Zwischen produkte sind Mcthylglyoxal und Vrenztraubensäure. E. Büchner und Meisenheimer entdeckten auch das in jenem, Schimmelpilz wirksame Enzym, das die Essiggärung ver ursacht. Die Pektim- und die Zellulose-Gärung haben praktische Bedeutung für die Flachsröste und die Tabakgärung. Auch die Fäulnis erscheint als eine Art Gärung des Ei weißes oder vielmehr der durch andere Enzyme daraus abgespal- tencn Aminosäuren, die in Fettsäuren, Amine, Ammoniak und Kohlensäure zerleg, werden. Dr. W. Peters. Die Sröeutung -er Leipziger Technischen Neffe. (31. August bis 8. September). Die Leipziger Messe — einzig in ihrer Art auf der ganzen Weit — erweitert sich mit jedem Jahr — immer neue Indu strien wenden sich ihr zu und verstehen es, aus den Vorzügen des Meßhandcls ihren Nutzen zu ziehen. Die Angliederung der Technischen Messe und Baumesse im Jahre 1918 war nur die logische Folge dieser großartigen Entwicklung. In den Jahren 1910 und 1911 tauchen zum ersten Mal in den technischen Industrien, so z.B. im Maschinenbau, der chemischen Industrie und Balltechnik, Wünsche nach einer angemessenen Be teiligung dieser Industrien an der Messe auf. Der Ausbruch des Weltkrieges verhinderte die Verwirklichung dieses Gedankens, und erst im Jahre 1918 konnten die wiederholten Anregungen, die namentlich aus Kreisen des technischen Handels kamen, mit Unterstützung des Mcßamtes zur Gründung der .technischen Messe und Baumesse" führen. Die Anfänge waren sehr bescheiden; die beteiligten Kreise erkannten aber sehr bald, welch große Vor teile sich aus dem unmittelbaren mündlichen Verkehr zwischen Käufer und Verkäufer, zwischen Hersteller und Verbraucher von Maschinen, Armaturen, Baugegenständen etc. ergeben, zumal die Messe auch schon in ihren Anfängen einen Ucberblick über die neuesten Fortschritte, über alle Verbesserungen der jüngsten Zeit gewährte. Hierzu kam der ständig zunehmende Auslandsvcrkehr. Tausende von Einkäufern aus sremden Staaten kommen all jährlich zur Leipziger Mustermesse, um sich über alle Neuheiten zu unterrichten. So wurden auf den letzten Messen durchschnittlich 15 000 Ausländer gezählt. Diese große Beteiligung des Aus landes bot schon an sich Gelegenheit, einem großen Kreis von Interessenten aus fremden Staaten auch Arbeitsmaschinen und technische Artikel vorzufiihren, die in den meisten Werkstätten gebraucht werden. Je vollkommener die Beteiligung der Indu strien wurde, um so mehr konnte auch mit einem zunehmenden Interesse des Auslandes gerechnet werden. So konnte es nicht fehlen, daß die Beteiligung an den Sondermessen ständig wuchs, womit der stets zunehmende Be darf an Ausstellungsräumen, und die Errichtung neuer Hallen zusammenhängt. Auch die diesjährige Herbstmesse weist manch bedeutsame Neuerungen auf. In dieser Zeit der glücklich zurückcrlangten Stabilität und des Abschlusses der Londoner Vertrüge auf Grund des Dawcs- Gutachtens, ist, wie man auch in politischer Hinsicht darüber denken mag, die Hoffnung aus eine lebhafte industrielle Tätigkeit und auf den Wiederbeginn einer regeren Bautätigkeit gerecht fertigt. Die Wohnungsnot mutz schließlich einmal beseitigt und den lebhafter emporstrebcnden Industrien müssen neue Werk stätten geschaffen werden. Die Baumesse begnügte sich daher nicht mit den zur letzten Messe belegten Räumen, sondern nimmt nun die Hallen 1 bis 3 an der Rcitzcnhainer-Straße vollständig in Anspruch; sie umfaßt Baustoffe, Baubeschläge, Vaubedars, Eisen- und Holzkonstruktionen und die prächtige Ausstellung des Bundes Deutscher Marmorbruchbesitzcr, der wir schon auf meh reren technischen Messen der letzten Jahre begegnet sind; ferner Baumaschinen, Banartikel und endlich, als besondere Abteilung des Gebietes der Heiztechnik Oesen und Herde. Die Ausstellung der Gas- und Armaturenindustrie (Halle 4) ist vielgestaltig aus- gebaut worden; hier finden mir alle Armaturen für Dampf, Gas, Wasser usw., Meßapparate und Einrichtungen für Easverwertung. Halle 5 umfaßt die Maschinen für die Landwirtschaft, Nahrungs mittelgewerbe und Haushalt, Halle 6 und 7 die Schuh- und Ledermesse, während der Verein Deutscher Werkzeugmaschinen- Fabriken, die größte und glänzendste Abteilung der diesjährigen Frühjahrsmesse, auf der Herbstmesse fehlt; sie wird erst zur Früh jahrsmesse des kommenden Jahres wiederkehren. Das Haus der Elektrotechnik, das großartnze Gegenstück zur berühmten Beton halle, hat auch mancherlei Veränderungen erfahren. Hier finden wir viele der bedeutendsten und leistungsfähigsten Firmen der Elektrotechnik vereint — sie umfaßt überhaupt alle Erzeugnisse, die für elektrotechnische Anlagen jeder Art erforderlich sind, vom kleinsten Schalter bis zur kompliziertesten Kraftanlage. Dieses Riesenbauwerk wird noch weiter ausgedehnt — es ist der Vau der beiden zweigeschossigen Seitcnhallcn, die eine Länge von 72 Metern und eine Breite von 20 Metern aufweisen, in Arwrisf genommen. In Halle 11 sind wieder die Werkzeuge und Werk zeugmaschinen für Metall- und Holzbearbeitung, sowie autogene und elektrische Schweiß- und Schncidanlagen, Hebezeuge, Pumpen, Kompressoren und Gebläse ausgestellt, während Halle 12 das bereits sehr umfangreiche Gebiet der Radiotechnik umschließt. Die Vetonhalle (Halle 12) mit ihren großen Nebenhallen hat jetzt zum ersten Mal die Gesamtausstellung des Eisen- und Stahlwaren- Jndustriebundes ausgenommen. Neu zusammengefaßt ist die Gruppe Fahrzeuge und Zubehör, die in zwei Hallen untergebracht wurde; sie umschließt die Personen- und Lastkraftwagen, Klein autos, Motorräder, Fahrräder sowie alles was irgend zum Auto und Fahrrad gehört (Halle 12 s und 12 d). Von der ungeheuren Ausdehnung der Technischen Messe kann sich Jemand, der sie nicht im letzten Jahre besucht hat, kaum eine Vorstellung machen. Denn zu den erwähnten Hallen kommen noch weitere hinzu, in welchen sehr verschiedenartige Erzeugnisse gezeigt werden, chemische Produkte, allgemeiner Industriebedarf, Äiiromaschinen und Bürobedarf, Spezialmaschinen für Berg- und Hüttenwesen, ferner die Sondcrmesse für Kino, Photo, Optik und Mechanik und dgl. mehr. Der Aufschwung der Leip ziger Technischen Messe, ihre ungeheure Entwicklung im Laufe weniger Jahre liefert den besten Beweis für deutsche Leistungs fähigkeit und die wirtschaftliche Kraft unseres deutschen Vater landes, die nur Schwarzseher bestreiten oder in Frage stellen können. Sie ist der geeignetste Sammelpunkt für alle Interes senten und Einkäufer von technischen Erzeugnissen, von Ver brauchern und Händlern; auch im Auslande wird man vergeblich nach einer gleichartigen, gleich bedeutenden und regelmäßig wiederkehrendcn Messe suchen, die sich eines so allgemeinen In teresses. einer so großen allgemeinen Anerkennung erfeuen kann. Die außerordentlich schnelle Entwicklung der Technischen Messe ist jedoch nur durch ihre Verbindung mit der Allgemeinen Muster messe zu verstehen, die eine Zentralstelle wirtschaftlichen Schaffens, ein historisches Gebilde ist, da» sich, begünstigt durch Zeine geographische Lage im Herzen Deutschlands, im Laufe von Jahr- Hunderten zu seiner heutigen Bedeutung entwickelt hat. Hiermit hängt das Vertrauen der Industriellen zusammen, di« von vorn herein keinen Zweifel hatten, daß Leipzig auch für die technischen Industrien der geeignet« Sammel- und Zentralpunkt sei; und dieses Vertrauen haben die Entwicklung und die Erfolge der Technischen Messe und Baumesse in vollstem Maße gerechtfertigt, t Fr. Hth. r- Neue Roffsthutz-Verfahren» Von Friedrich Huth, Architekt. Langjährige Erfahrungen, namentlich im Brückend, . n zu der Erkenntnis geführt, daß auch das kostspielig!-« el zum Schutze des Eisens gegen Nost, wenn cs wirklich »achhcc.ug wirkt, nicht zu teuer ist, da der Rost die Eßenlonstrultionen, und damit zugleich das ganze Bauwerk, in hohem Grade gefährdet und die Erneuerung der Schutzanstriche ungeheure Summen ver schlingt. Bei zahlreichen Ingenieurbauten ist die regelmäßige Erneuerung der Schutzanstriche schon in verhältnismäßig kurzen Fristen ganz unvermeidlich, und man wird begreifen, welch große Gefahren z.B. im Eisenbahnwesen siir die Beamicn, die Reisenden, sowie für Güter von großem Werte entstehen müßten, wenn die Eisenbahn-Bauvcrwaltnng nicht unausgesetzt ihren energischen Kampf gegen den Nost fortsetze» und die Schutz anstriche immer wieder erneuern würde. Aber die Unterhaltungskosten der Brücken und anderer Ingenieurbauten, bei denen das Eilen Hinipidaumaienal ist, sind ganz enorm, und so ist jedes Mittel, das einen daueri een Rostschutz gewährt oder dessen Wiederholung nur in größeren Zeitabschnitten erforderlich wird, von großer wirlschasiiicher Be deutung, namentlich auch für den Staatssäckel. Im Bezirk der Neichsbahndirektion Hannover sind seit 1020 praktische Versuche zum Rostschutz eiserner Brücken durch An wendung des Metallspritzvcrfahrens gemacht worden, und zwar bestanden die ausgespritzten Schutzbcdecknngen aus Zink und Blei. So wurde z.B. in dcii Jahren 1920 und 1921 eine eiserne Straßenüberführung nach gründlicher Reinigung metallisiert; ein Teil der Oberfläche wurde mit einem Zinlüberzugc versehe», der noch einen Anstrich von Oclfarbe erhielt, während andere Flächen über der Verzinkung noch mit einein Vleiüüerzug versehen wurden. Endlich wurden einige Flächen überhaupt nicht verzinkt, svnd-'rn nach dem Spritzvcrfahrcii nur mit einer Vleideckschicht verschon. Es zeigte sich nun, daß cs im wesentlichen ans die richtige Aus wahl der für jeden Fall am besten geeigneten ..stetalle zur Her stellung der klebcrzüge ankommt. Blei ist völlig ungeeignet, Zink bedarf eines nachfolgenden Farbanstriches zum Schließen der Poren, zeigt aber dann eine außerordenUichc Dcuierliastigleit. In anderen Fällen soll sich die nach dem Ccboopscheii Spritzver fahren hergestellte Aluminiumbedcckuiig gut bewährt haben, d^e u. a. von der Metallisator A.-G. in Altona angewendet wird. Nikolaus Meiner in Neukölln ließ sich kürzlich ein Verfahren patentieren (DNP. 384718), nach welchem man u. a. durch gleich zeitiges Verspritzen von Zink und Aluminium oder Zink und Magnesium sehr wirkungsvolle rostschützende Ueberzüge Herstellen kann. Für die metallischen Ueberzüge, die nach sehr vecstliiedenen Verfahren hcrgestcllt werden können, ist man heut besonders eingenommen, weil sie nach den bisher gewonnenen Erfahrungen die besten Erfolge versprechen. Neben Aluminium und Zink kommen namentlich noch Chrom und Cadmium in Betracht. Sa werden z.B. Eisenteile nach dem sogenannten Pfannhauser- Vcrfahren verchromt. Das Verfahren der Permntit A. E. in Berlin beruht auf der Herstellung einer dünnen Eisen-Ehrom- legierung auf der Oberfläche der Eisenköroer: dieses elektrolytische Verfahren, das aber ziemlich umständlich ist, soll absolut rost- sichere Deckschichten ergeben. Auch die Eadmiu,„Überzüge werde» elektrolytisch aufgebracht. Nach einem anderen patentierien Ver fahren (DRP. 347302) lackiert man die Gegenstände zunächst mit Zinkbronze, dann mit Aluminiumbronze. Auch diese Methode soll rostsichere und auch hitzcbcstäiidigc Ueberzüge liefern. Nach amerikanischen Mitteilungen erzielt man glänzende Erfolge durch Legieren des Eisens mit Kupfer. So wird z.B. mitgcteilt, daß Eisenkörpcr. die st,» Prozent Kupfer enilst 'lten. in einer Jndustriegegend 35 Jahre der Einwirkung der Almasrh re ausgcsctzt worden seien und dann ein vorzügliches Aussehen zeigten. Ferner sollen sich Kochherde ans kuvserhaikinen Bleben sehr gut erhalten haben, und zwar um so besser, je m hr Kugs. r sie enthielten. Bei Herden, die einem ständigen Wechsel oon Feuchtigkeit, Hitze und Trockenheit ausgcsctzt sind, ist i.atürlich der Nostschutz auch von großer prakHschen Bedeutung. Es wäre ge wiß sehr angebracht, zum Zwecke des Versuchs bei eisernen Brücken oder sonstigen, der Einwirkung der Atmosphäre im hohen Grad ausgesetzten Jngeiiieurbautcn, einige Stäbe aus Kupser- Eisciilegicrungen verschiedenen Knvsergchasts miteinznbamn, um festzustellcn, ob wirklich schon ein geringfügiger Zusatz von Ku-uer, eine so nachhaltige Wirkung auszuübcn vermag. Elektrische Simeleksen mit De! den elektrischen Bügeleisen normaler Größe ist es nicht möglich, dieselben dauernd zu überlasten, da sic in turzer Zeit durchbrennen. Dieser Nachteil kann dadurch behoben werden, daß ein in Spiralen gelagertes Widerstandsmaterial unter außerordentlich starkem hydraulischen Druck in eine gut wärme leitende Steinmasse von sehr hohem spezifischen Gewicht gebettet wird. Bei entsprechender Formation der Würmcspiralc wird die Stcinmasse Infolge ihres vorzüglichen Wärmeleitvermögens in kurzer Zeit zum Glühen gebracht und bildet so einen ausgezeich neten Glühkörper für Heizapparate mit höchsten Tcmocraturcn. Der ganze Heizkörper wird unmittelbar in den beireffcnden Apparat unter starkem hydraulischen Druck cingeprcßt, was neben dem Vorteil der Billigkeit eine vorzügliche Lagerung des Heiz körpers in bezug auf Wärmeübertragung gewährleistet. Dieses Einpressen zur Vermeidung der ungünstigen Eigenschaft, daß die Jsoliermasse auf die Hcizzone des Widerstandmnatcrials selbst wärmeisoliercnd cinwirkt, erhöht natürlich auch den Nutzeffekt. Der Vorteil der starken Hitzeentwicklung liegt darin, daß damit außerordentlich rasch gebügelt werden kann. Der Stromverbrauch ist allerdings um etwa 50 Prozent höher, jedoch steigt die Leistung dabei um 100 Prozent. Die große Hitze vermeidet auch ein schnelles Erkalten des Bügeleisens bei nasser Wäsche. Die einige Minuten länger dauernde Anwärmung wird dadurch wieder aus geglichen, daß infolge der Wirkung des Glühkörpers als eine Art Wärmeakkumulator nach dem Ausschalten noch etwa 20 Minuten lang trockene Wäsche ohne Strom gebügelt werden kann. Solche Heizkörper kommen auch für viele andere Apparate der Wäscherei- und Bekleidungsindustrie, Kochtöpfe usw. in An wendung und bedeuten nicht nur wegen ihrer längeren Lebens dauer, sondern auch wegen ihrer soliden Bauart einen C ab' ns- werten Fortschritt. öefchäfikgung -euischer 3»?gsnieurL in Ehma. Der „Chinesische Verband Deutscher Ingenieure", Shanghai, teilt mit, daß di« in Deutschland herrschende Sehnsucht nach lleberse« und die Unkenntnis der dort herrschenden Verhältnisse mehrfach von verschiedenen Seiten ausgebeutet worden ist, um deutsch« Ingenieure und Techniker gegen gänzlich ungenügende Bezahlung nach China zu verpflichten. Da das im Interesse de» Betroffenen und de» Ansehen» der deutschen Ingenieure zu vermeide« ist, ersucht der Verband alle Fachgenosien, di« nach Ostasien kommen wollen, ihren Vertrag vor Abschluß von dem Verband für den Fernen Osten, Berlin W., Ä>er auch vom Ost» astatischen Verein, Hamburg, Ferdinnndstraße 68, begutachte»! zu lassen. Nr kvtu. Mgrvü. 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