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Sächsische Volkszeitung : 26.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192408265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240826
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-26
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.08.1924
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Dienstag. den 20. August >024. Nr. 1»7, Leite 2 Presse wiederhergestellt wird und daß die staatsbürgerlichen Rechte der Bewohner nicht mehr beeinträchtigt werden. Fügt man hinzu, daß das Micumabkommen ausgehoben, und daß im allbesetzten Gebiet das Nheinlandabkommen wieder hergestellt wird, so ist das Schlußergebnis dahin zusam» menzusassen. daß außerordentlich weitgehende Erleichterungen sür das besetzte Gebiet sestgelegt sind. Die Bewohner der be setzten Gebiete ohne Unterschied der Parteien und Stünde halten es hiernach für undenkbar, daß die deulsche Volksvertretung es über sich gewinnen könnte, durch Ablehnung der Londoner Vereinbarungen ihnen diese Befreiung von schwerstem Druck unmöglich zu machen. Aber auch im unbesetzten Gebiete wird man hossentlich dafür volles Verständnis haben, welche folgen- schwere Bedeutung es für die Zukunftscntwicklung unseres gan zen deutschen Vaterlandes haben würde, wenn in dieser Schick- salsstunde das besetzte Gebiet durch unverantwortliche Ablehnung der Londoner Abmachungen im Stich gelassen würde. Wer die deutsche Wirtschaft vor dem Ruin, die deutsche Währung vor dem Verfall, das Reich vor dem Verhängnis schützen und die besetzten Gebiete von ihren Leiden und Nöten erlösen will, der kann über seine Entschließung zum Londoner Abkommen nicht im Zweifel sein. Das Spielen mit dem Feuer und die Heraufbeschwörung einer die Unsicher heit unserer Gesamtlage erheblich steigernden, peinliche Ent täuschung und Erbitterung der breitesten Volksschichten nach sich ziehenden, aber im Falle Ablehnung unvermeidlichen Neichs- tagsauslösung kann sich im Innern und vor allem auch in der Außenpolitik aus naheliegenden Gründen bitter rächen. Die Lage im Reichstag Ae MM Berlin, 25. August. Tr. Grimm, der Verteidiger zahlreicher Rhein- und Ruhr» mefniiglueil weilte am Sonunbeuo »ud Sauntag in Berlin. In leincm Interview erklärte Tr. Grimm, dass in London die A m > ne st iean gelegen heit im weitesten Umfange im sentschen Sinne geregelt worden sei. Die Gefangenen werden sofort frcigelassen werden, sobald oer Londoner Pakt in .Kraft tritt, uno zwar, ohne daß neue Verhandlungen über die Modalitäten erst noch notwendig werden. Unter die Amnestie fallen sämtliche politische Gcsangene einschließlich derjenigen, die wegen Sabotage verurteilt worden seiend Dazu kommen die A n S g e w i e j e n e n und Vertriebene», Endlich aber auch die Mehrzahl oer geflüchteten Personen, die sich, um ihrer Verhaftung zu entgehen, im unbesetzten Gebiet aushaltcn müssen, die aber unbesorgt znrücklehrcn können, so- Kalo die Amnestie in Kraft tritt. In allen diesen Fällen ist keinerlei Anfrage auf Rnckkehrerlaubnis uno keine sonstige»!» Formalitäten mehr notig. Es wird auch kein Unterschied zwi schen abgeschlossenen, schwebenden und noch nicht ,'ingeletteten Verfahren gemacht. M t der Amnestie fallen auch alle noch nicht gezahlten Gel oft rasen, insbesondere die ungeheuren Zoll» strafe», die die Erislenz der mittleren Industrie auf das schwerste bedrohen, weg. Für die Amnestierung liegen auch Zusagen in der Richtung vor, wenn sich in der Praxis eine Lücke in den Ab machungen heranSstcllcn sollte, daß diese loyal ansgefüäc wird. Anhcrdcm sehen die Abmachungen für alle Zweifclsfnlle ein SchieoSgericht vor, in dem auch die Deutschen vollständig gleich berechtigt vertreten sino. Tatsächlich ist oer Abbau der französischen Justizbehörden >ni Rnhrgebiet bereits in Vorbereitung, lieber oie Stellung oer «Gesangcnen befragt, erklärte Herr Tr. Grimm, daß die Ge- sangencn, iowvhl wie ihre Angehörigen bestimmt darauf rechnen, das; die Stunde nnmittelbar bcvorsteht, die Khncn die lang ersehnte Freiheit wicloergibt. In-usiriebelaskung und Anleihe Berlin, 25. August. Im Auswärtigen Ausschuß des Reichs tages. der gestern von morgens 10 Uhr bis abends 8 Uhr ohne Unterbrechung tagte, wurden die Gesetzentwürfe über die In, d n st r i e b e I a st u u g und über die Verteilung derselben mit einigen Abänderungen angenommen. Angenommen wurde ferner eine volksparteiliche Entschließung, daß die Neichsregierung bei demnächstiger Bearbeitung der Einkommensteuergesetze die Abzugssähigkeit der nach dem Ausbringungsgesetz zu zahlenden Jahresleistungen und Zuschläge von steuerpflichtigen Jahres einkommen vorsehen möchte. Paris, 25. August. Der „Tcmps" kommt nach näherer Be trachtung zu der Ueberzeugung. das; die Ausführung der Sach verständigenberichte nicht gesichert erscheine, solange die Frage der Obligationen nicht geregelt sei. Ferner habe man das Recht, zu behaupten, das; Frankreich vor der militärischen Räu mung der Ruhr eine Verständigung über die Unterbringung der Obligationen fordern könne j!> Rotterdam, 25. August. Der „Courant" meldet au'- London: Morgan hat dem Tailh-Hcrald-Vcrtreter erklärt: Die Anleihe für Deutschland ist gesichert. Fraglich bleibt für mich nur, ob Deutschland die übernommenen Verpflichtungen wird leisten können und für welche Zeitdauer. Wie „DSanchester Guardian" meldet, haben die englisch- amerikanischen Bankiers ihre endgültigen Beschlüsse über die Emission der deutschen Anleihe auf den l. Sep- te m be r festgesetzt. Die Mitglieder der Kommission haben Lon don inzwischen auf acht Tage verlassen. Die Äommrsstrre London, 25. August. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" erfährt, daß die im Zusammenhang mit dem Dawesplane zu schaffenden Posten wie folgt verteilt wer den würden: Generalagent für die Reparationszahlungen «in Amerikaner. Vankkommissar ein Holländer, Eisenbahnkon» missar ein Franzose. Kommissar für die kontrollierten Ein künfte ein Engländer, Treuhänder für die Eisenbahnbonds ein Italiener, Treuhänder für die Industriebons ein Belgier. SV Jahre Gewerkverein christlicher Bergarbeiter (Drahtbericht unserer Berliner Vertretung.) Köln, 25. August. Die 17. Generalversammlung des Gewerkvereines christlicher Bergarbeiter wurde gestern iw Köln eröffnet. Sie steht im Zeichen des Gedankens daran, daß vor 30 Jahren in Hamm der verstorbene Bergarbeiterführcr August Brust zusammen mit Hermann Köster den Grundstein des Vereine? gelegt hat. Der Gcwerkverein ist nicht nur eine große christlich und soziale Organisation, er hat auch in allen Bergrevieren Deutschlands festen Fuß gefaßt. Die Begrüßungs feier der Generalversammlung wurde durch den 1. Vorsitzenden deS Gcwcrkvereins, den Abg. Im kusch, eröffnet. Nach ihm sprachen der Vertreter des Oberbürgermeisters von Köln, Bür. germeister Kerlett, ferner der Vertreter des Kardinals Dr. Schulte, P. Jungblut, der 1. Vorsitzende des christlichen HandlungSgehilfenverbaiideS Scheidt und als Vertreter der Angestelltenverbände Breddemann. Montagfrüh um 9 Uhr be gannen die eigentlichen Verhandlungen der Generalver sammlung. I Tannenbergfeier in Ostpreußen HSstigsberg, 26. August. Zur Erinnerung an dl« Schlacht bet Tannenberg fand am Sonntag in allen Kirchen Fest» t tesdienst statt. Am Nachmittag veranstaltete die staats bürgerliche Arbeitsgemeinschaft eine Tannenberggedenkfeier, tzindenburg und Mackensen wurden begeistert« Huldt- gungm dargebracht. Auch in der Provinz fanden gestern allent halben Tannenbergfeiern statte Sie Men Sk.Weks «nt Sk. klresemnns Unterschrift ohne Reichstag'« — Die verzweifelte Situation der Wirtschaft. — Tie tntcrnatiinale polnische Lage. — Tirpitz, Wall- raf, Bazil.e für Annahme. Dle Situation im Reich Kag Ist auf das allerhöchst« ange spannt. Tie Neichsregierung hat die Parteien wissen lasten, daß sie unter gar keinen Nmstäudeii daran denkt, der Zügel- sührung sich zu begehen. Sie drängt darauf, daß unter alle» Umstände» bis zum Donnerstag die Tchlnßentscheidnug fällt- Tee Reichsregierung hat sich, wenn das nicht erreicht wird, ihre eigenen Maßnahmen Vorbehalten. Tie Lage ist folgenoe: Unterschreiben kann die Negierung am 30. August auch, ohne daß der Reichstag de» Abmachungen offiziell zugcstimmt hätte. Sie kann oas auf Grund der Voll machten, die sie damals vom Reichstag und vom Reichspräsi denten für London selber erhalten hatte. Das wesentliche isr. daß die Fristen zu laufen beginnen, und das» wir zu einer Ent wicklung kommen, oie dem Ausland Vertrauen einflößt. Davon hängen dann die Kredits und Anleihen ab, und ohne Anleihen ist der ganze Aufwand von Londvn, ist das ganze Konferenz- wert endgültig vertan. Bekommen wir die Kredite nicht, ent wickelt sich im Reichstag auf Grund der unglaublichen Vorgänge dieser Tage eine Lage, die dem Auslande zu Gemüte führt, daß mit dem deutschen Volke politisch eben nichts anznsangcn ist, dann stehen die verhängnisvollsten Entwicklungen für nn-err ganze Wirtschaft bevor. Die Situation, in der sich diese Wirtschaft befindet, ist geradezu, tragisch: und die Entschließung, oie die berufenen Vertreter der deutschen Industrie unter ein mütiger Zustimmung der Vertreter des besetzten Gebietes gefaßt haben, zeigt ja den Ernst dieser Lage. Wenn oie Fristen nicht zu laufen anfangen, dann bekommen wir auch die Anleihen nicht. Wir würden die Verhandlungen frühestens in einigen Monaten wieder anfnehmcn Jönne». Tann aber werden wir, waS besonders wichtig ist, gegenüber Amerika in eine peinliche Lage kommen. Denn Amerika steht vor den Nenwahleii, und ein großer Teil derjenigen Ameri kaner, die gegen den gegenwärtigen Präsidenten sind, wünschen >a geradezu, daß die deutsche Anleihe .nicht zustande kommt. ES ist also gar nicht abznjchen, waS werden würde, wenn wir später zu neuen Verhandlungen schreiten müßten. Jedenfails würden Hunderte von Millionen Mark inzwischen zugrunde gehe». Diese verzweifelte Situativ» der deutschen Wirtschaft legt« am Sonnabend der Reichsfinanzminister Lukher der nach dem Reichskanzler Marx zum Worte kam, dar. Er kam zu folgenden Schlußfolgerungen: 1. Wir habe» seit der Stabilisierung eine» erheblichen Zu- schütz ans einmaligen Einnahmen zur Aufrechterhaltung der Rcichs- finaiizcn nötig gehabt. 2. Die lausenden Einnahmen werden bei Nichtaiinahmc der Londoner Abmachungen angesichts der Notlage unserer Wirt schaft zurückgehen. 3. Tie AnSgnbc» des Reiches werde» sich nicht vermindern, sondern vermehren. Die Krevitnot wird bei Nichtannahme der Londoner Ab machungen unvermeidlich steigen. Die Kreditpolitik der Neichs- bank müßte ans dev ganzen Linie zue äußersten Zurückhaltung zurückkchren. Ta in solchem Falle die jetzt in der ganzen Welt stark vorhandene Hoffnung auf alsbaldige Wiederherstellung der wirtschaftlichen Ordnung Europas sofort stark >»S Wanken käme, würde auch das Vertraue» zur Rentenbank sofort in Mit leidenschaft gezogen werden. Bei oer Landwirtschaft würde hinzu- kornme», daß der Plan durch Ilingründniig der Menlenbcink gegen standslos würde. Die Neichsbank würde voraussichtlich auch genötigt sein, im größten Umfange die fällig werdenden land wirtschaftlichen Wechsel einzusorocrn. — — Nach dem Neichssinauz- minister legte Reichsautzenminisler Skresemann die internationale politische Lage dar. Er führte ans: Es wird uns so heftig vorgeworsen vom Standpunkte der Gerechtigkeit, daß wir überhaupt zngestanden haben, daß das Rnhrgebiet nicht unverzüglich militärisch geräumt wiro. Gewiß haben wir imscrew Protest gegen oie Nechtswidrigkeit der Besetzung erneuert. Wie lange haben Sie (nach rechts) gesagt, daß der Poinrarismus nie- mals in Frankreich seine Herrschaft ansgebeu würde? (Zuruf bei den Nationalsozialisten: Hat er auch nicht!) Das Londoner Programm jedenfalls und der Londoner Vertrag sind keine Ausflüsse poincaristischen Geistes. (Zustimmung bei der Mehrheit. Zurufe bei den Kommunisten.) Eine bedeutsame politische Frage ist das Sau ktiius- gebiet. Die Gutachten oer Konferenz sind einstimmig zu fol gender Auslegung gekommen: Die Alliierten werden ui vol'ee Uebercinstimmung mit den Bestimmungen des Friedensvcrtrages handeln, wenn sie schon einige Zeit vor dem 10. Januar prüstm, ob Deutschland die Bedingungen des Vertrages getreulich gehalten Hai. Deshalb braucht die Räumung nicht in Aussicht genommen zu werden, bevor Deutschland seine vertragliche» Pflichten über die Abknstnng ersnllt hat. Insofern stellt sich also Heiriot völlig auf den Boden des Vertrages, und er gibt die bisherige Diele aus. Er erwähnt mit keinem Worte, daß die Fristen noch nicht z» laiifen begonnen hätte». Bedenken Sie, daß wir vier Jahre hindurch die ganze öffentliche Meinung der Welt gegen uns hatte», daß alle gegen standen und niemand auf unserer Seite. Welch ein Fortichritt, wenn heute erklärt wiro, die deutsche Delegation habe mit ihrer Rechtsverwahrung recht, wenn Herriot erklärt, er hätte ganz allein gestanden, wenn er einen anderen Standpunkt eingenommen Hütte. Das ist doch eine Wandlung, deren wir uns freuen sollten. (Lebh. Beifall.) Gewiß, das Gutachten ist die Aufgabe unserer Sou veränität. Aber diese war schon im Versailler Vertrag ent halten. Auch unter der Negierung Cuno ist die Haftung der Reichsbahn, die Haftung der Industrie und der Landwirtschaft angeboten worden. Wenn Deutschland nun auch als Ganzes zur Reparationsprovinz geworden ist, so hat Deutschland aber auch die Pflicht, als Ganzes einzutreten für sein besetztes Gebiet, das so sehr viel seelisch und wirtschaftlich gelitten hat. (Stürmischer Beifall bei der Mehrheit.) Die Ersetzung des Spezialpfandes durch ein Gcneralpfand war die Erfüllung einer sittlichen Pflicht. (Erneuter, stürmischer Beifall.) Von Ver sailles bis London war ein weiter Weg voller Demütigungen und Bedrückungen. London ist nicht der Schlußpnnkt, es kann der Anfang sein zu einer Entwicklung, die ein Zusammenwirken der Völker schafft. Geben Sie Deutschland diese Möglichkeiten, damit wir eS auf dieser Grundlage zu einer Gesundung führen können. Der Eindruck der Reden des Reichskanzlers und der beiden Minister ist trotz der zahlreichen Zwischenrufe (oder viel, leicht wegen dieser Zwischenrufe und wegen ihrer schlagenden Erwiderung durch die Regierungsvertrcter) im ganzen Hanse außerordentlich tief und nachhaltig gewesen. Der Außenminister hatte nicht, wie seine beiden Vorredner, ein fertiges Manuskript. Er konnte ohne diese Bindung, besonders bei der Auseinander setzung mit seinen Widersachern, in temperamentvoller Weise seinen Standpunkt mit großem Erfolge verfechten. Aus den Kreisen fast aller Parteien kann man hören, daß die Wirkung der ReichslagSverhandlnngen weit über das stim mungsmäßige Moment hinausgeht, und daß zweifellos auch ein sehr bedeutsamer politischer Erfolg zu erwarte» ist. In erster Linie gilt daS für die weitere .Haltung der Deutschs nationalen. Er dürfte, wenn nicht alle Anzeichen trügen, dieser Fraktion nicht möglich sein, gegenüber dem politischen Ge wicht des Inhaltes der drei Ministerreden weiterhin auf dem starren Oppositionsstandpunkte zu verharren. Wahrscheinlich bringt die heutige Fraktionssitzung der Deutschnationale» in dieser Hinsicht eine Entscheidung. Viel beachtet wird die Mitteilung der Magdcburgischen Zeitung, wonach der Großadmiral v. Tirpitz, der Reichstagspräsident Wallraf und der Abgeordnete Bazille in der letzten Fraktionssitznna der Deutschnntionalen für die Annahme der Londoner Beschlüsse cingetreten seien. Heute finden auch noch andere Fraktionssihungen statt. Tie Plenarsitzung beginnt mittags 12 Uhr und wird mit einer Rede des deutschnationalen Fraktionsvorsihendeii Hergt eröffnet werden. Von dieser Rede wird man zum erstenmal etwas Sicheres über die künftige Stellung der Deutschnationale» bei der entscheiden den Abstimmung erwarten können. Erzberger-Gedüchlnisfeier Berlin, 26. Anglist. Anläßlich des dritten Todestages Erz- bergerz findet am 26. August im großen Sitzungssaal deS Herren hauses eine Gedächtnisfeier statt. DaS Programm zeigt eine Reihe musikalischer Darbietungen, deren Ausführungen der St. Clemenschor unter Leitung von Musikdirektor Franz Büning über nommen hat. Tie Feier beginnt um 8 Uhr. Der Erzbergermöröer Schulz i-enlifizieri Budapest, 25. August. Die nach Budapest entsandten deut schen Kriminalbeamten gingen in Begleitung eines Beamten der deutschen Gesandtschaft zur Polizeidircktion. Der angebliche Heinrich Förster wurde aus seiner Zelle vorgeführt. Der eine deutsche Kriminalbeamte hatte Heinrich Schulz persönlich gekannt. Als der falsche Förster in das Zimmer geführt wurde betrachtete ikn der deutsche Kriminalbeamte aufmerksam einige Minuten, ging dann auf ihn zu und sagte: Sie sind Heinrich Schulz. Schulz leugnete cs und stellte alles in Abrede. Darauf zog der andere Kriminalbeamte einige Lichtbilder vor und zeigte sie den anwesenden ungarischen Polizeibcamten. Die Aehnlichkeit war so groß, daß Zweifel nicht mehr möglich waren. Ohne ein Wort zu sagen, nickte der OberamtshauptmannssteNvertreter znislimmend und gab Befehl, daß Schulz in die Zelle zurückgcführt wird, von wo aus er in daS ElefängniS der Staatsanwaltschaft in der Marksslraße überführt wurde. Der zweite Gast deS Abgeordneten GoempöS, der sich mit der Tochter dieses Abgeordneten verlobt hat, befindet sich noch in der Villa des Abgeordneten GoempöS, während der dritte Gast, der sich Mayer nannte, verschwunden ist. Man nimmt an, daß dieser mit dem zweiten Erzbcrgermördcr Heinrich Tiklesen identisch ist, und daß er sich bei einem anderen Parteigenossen deS 'Abgeordneten GoempöS wahrscheinlich in der Umgebung von Kuskemet aufhält. Die »ngarische Regierung wird wahrscheinlich der Auslieferung Schutzs an Deutschland zustimmen. WoknunZsn M Nie tksllMllöllWiig in vkllilsii. Vom 5. dis 12. September vollen rn lken Vorstößen cker Dsgung äes kstkoliscken ^kallemikervecbsrlles eine xsnre Ueikv Priester unll Ltullsnten ller Ptieologie, llensn es nickt möglieli ist, die Unterkunft in Oresllen voll ru derakteii, kommen. Die 0>ts- pstuppe vresllen Kat sekon cluccd Stellung von Ureikarten gekosten. Sie Kat aber ferner in ikren Ueiden viele von llen Kellnern unll kch'tvirkenllen nnterrubringen, sollaö es ikr nickt möglick ist. alle Vkllnscke von sied ans ru erlösten, lm Vertrauen aut llen Opter- vvisten lles ksstiotiselien Volkes tür seine Priester bittet sie lles- datb alle vresllener katkoliseken Kreise, llenen es tinanrisll mög- lick ist, uns preiqusrtiere unll eventuell aiielr Verp'Iegung ru stellen, äber Lile tut not. äuck Spenllen tür lliesen besonderen 2veck verllen mit Dank entgegengenommen llurck llie Kanrlei ller Vereinigung kstlroliscder äkallemiker rui- pklege ller kstko- liscken V/eltanscti»uurig, vresllen, portikusstraüe 12, II, post- .sckeckkonto 13102. ÄW «Mil Der amerikanische Staatssekretär Mellon in Paris. Der amerikanische Staatssekretär Mellon ist in Paris eingetrosfen. Er hat sofort nach seiner Ankunft Fühlung mit den politischen und wirtschaftlichen Kreisen genommen. Der „Matin" mißt den Unterredungen des amerikanischen Staatssekretärs große Be deutung bei und weist darauf hin, daß es Mellon wahrscheinlich war. der das englisch-amerikanische Abkommen geregelt hat. Berliner Börse MitgcteM von unterem Berliner Börlenvertreter (Drahtberlcht) Aktienkurse In Billionen Berliner Anfangskurse Dt. etaatSaukelbr »Proz.ReichsanIeibc 4 Pro-, Rcichsanleibc V/, Pro». ReichSant. SProz.RcichsanIeihc BerkehrSwerte Etektr. Hochbahn. Schantnng . . . - DI. Ansstratien . . 'i'akellahrt . . . . Hamburg-Süd . - Hanta Norddeutscher Lloyd Rohland-Linie . . Bankakttrn Berl-Sandelsgetell. Kommerz-».Prwatb. Darinst. u.Nalioiialb. Deutsche Bant . . Diskonto . . . . Dresdner Banl . . Milteid. Kredit . . tpergwrrksaktle» Bochnmer . . . . '-"»der»- EI. L»x Essener Stcintohle». Gelscnilrchen . . . Hagener Hocsch . . . . . Hohenlohe . . . . Ilse Laura. . . . . . Mannesman». . . Mansselder. . . . Oberschi. Eiienbcd. Oberschi. Eiienind. Phönix Rhein. Braunl. . , Rheinslnhi . . . . Rombacher« . . . ?S. k. S«a > I» >roo ISbv se.s 447S rs.erb ss.s ir 7 n.rb rs.s s.src S.«1b I I 7S ISS KI.«7i IZ.4 SI SS S47S k» :cys iv.irs 77ö ss.:s SO ESTS SS.7S S0.s-b SIS >8 rr. s. TSV iwa 1070 isoo 48 48 S -7.4 37.7S >?.rs K.K2S n.irs rs 8,7» 8.7b >1 12» >3.2» 7.I2K kl.» ir,7» »02» »8 »4 8 22.2» IK7K 7.8 » 38.» ».« 12.8 I«.» 38 82» 3t 30,8 II Kaliaktien Deutscher Kali . . Kali Aschersleben . Miem. SIktten A.M. IslrAnilinsabril. Anglo Guano . . - Patz. Anilin . . . Dynamit . . . . Eibcrselder Farbw. . Goldichmibt Th.. . Höchster Narben . . Küin-NoNweN. . - Oberlchi. Kokswerle. Riedel RüigerSW Glcktri,itiit«-Nk>. Akkumulatoren . - A E. G Bergmann . . . - Licht n. Krast. . . gelten». Gnilleanme Gei. s. Elektr. Unt. . Schlickert . . - - Siemens u. Halske Linke-Hoffmann . . Maschlneu-Ll ktien Bert. And. Maschinen Berl. Nnrlsr.Indnsir. Daimler Dcntschc Maschinen Deutsche Werke . . Hanla Lloyd . . . Hartman» Ma'chin. Loewc Orenitei» ». Kovpet Schubert n. Salzer . Mmmerma»» . . . 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