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Sächsische Volkszeitung : 22.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192408222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240822
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-22
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.08.1924
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Dresden : Rückkehr Dresdner Kinder am nächsten Sonnabend. Die in dem sächsischen Kinderheim Wiek ans Rüge» unterge brachten Kinder treffen 10,65 Uhr vormittags, die in dem Kin derheim in Arendsee untergebrachten Kinder 4,34 Uhr nach mittags, die in dem Kinderheim in Oberschreiberhau uuterge- brachten Kinder 5,33 Uhr nachmittags und die in dem Kinder heim in Königsberg in Bayern untergebrachten Kinder 11,50 Uhr nachmittags auf dem Hauptbahnhose ein. Die Ettern der Kinder werden ersucht, Ihre Kinder zu den angegebenen Zeiten auf dem Hauptbahnhofe in Empfang zu nehmen. : Die sächsischen Goldschuldverschreibungen. Das Finanz ministerium erläßt eine Bekanntmachung, wonach echte Stücke sächsischer Goldschuldverschreibungen außer bei der Landeshaupt- kasse, der Staalsschuldenverivaltung und den Geschäftsstellen der Sächsischen Staatsbank auch bei den Geschäftsstellen der Städte- und Staatsbank der Oberlausitz und der Landcsbank Westsachssn in gesetzliche Zahlungsmittel oder Rentenmark zum Nennwert eingetauscht werden können. Die staatlichen Kassen bleiben nach wie vor verpflichtet, echte Stücke sächsischer Gold schuldverschreibungen bei an di« Staatskasse zu leistenden Zah lungen in Zahlung zu nehmen. Dasselbe gilt von den gemeind lichen Kassen, soweit diese Zahlungen für den Staat entgegen- nehmcn sLandessteuern). Darüber hinaus haben di« staatliäM Kassen kleinere aus dem Publikum kommende Posten echter Stücke sächsischer Goldschuldverschreibungen im Rahmen ihrer verfügbaren Mittel in gesetzliche Zahlungsmittel oder Nenten- mark zum Nennwert einzutauschen. Stücke, die nicht als echt erkannt werden, sind zurückzuweisen. Der Eintausch größerer Mengen echter Stücke sächsischer Goldschuldoerschreibungen, ins- besondere aus dem Kreise der Banken, Girokassen usw. geschieht nur durch die Landeshauptkasse und die Staatsschuldenverwal tung. : Musikinstrumentsteuer. Wer im Laufe des Steucrsahres sl. April 1624 bis 31. März 1625) ein Musikinstrument, das der Musikinstrumentensteuer unterliegt, anschasft oder mit einem solchen in Dresden zuzieht oder wer ein solches Instrument, das er schon am 10. April 1824 besessen hat, bisher nicht angezeigt l>at oder wer bisher noch keinen Musikinstrumenlensteuerbr- scheid zugestellt erhalten hat, muß dieses binnen 14 Tagen beim Steueramt anzeigen. Musikinstrumentensteuer ist zu entrichten: für Flügel, Klaviere, Harmonien (Orgeln), Klavierspielupparate, Klaviere mit Einbauapparaten, Orchestrions, Musikautomaten und sonstige Instrumente zur mechanischen Wiedergabe musika lischer Stücke, in Höhe von jährlich 12 Goldmark und für Gram mophone, Phonographen, Sprechapparate mit jährlich 6 Gold mark. : Vorbildlich« Schaiiscitciicriicuerungcn. Auch bei dem di-'s- jährigen Wettbewerb für vorbildliche Schauseitenerneuerungen, der sich aus die Zeit vom 1. April 1623 bis 31. März 1624 erstreckte, konnte festgestellt werden, daß eine Anzahl dieser Bauten zur Verschönerung des Stadtbildes beiträgt. Die Zahl der Bau ten, die im vergangenen Jahr vorgerichtet wurden, war nicht so groß wie in den früheren Jahren, da die schlimmste Zeit der Inflation viele Grundstücksbesitzer von der notwendigen In- stanosttzung abgchalten hat. Immerhin war es erfreulich, fest- zustellen, oaß ver Durchschnitt der SchauseiteMerncuerungen sich nicht unweientlich gehoben hatte, wenn andererseits auch die Zahl ver einwandfrei vorbildlichen Schauseiten nicht allzugroß war. Das liegt vor allein daran, daß die Gebäude, die erneuert wurden, in vielen Fällen architektonisch nicht allzu wertvoll sind. Die kommende Zeit wird hoffentlich die Erneuerung von Schauseiten, die sehr oft recht dringlich ist, wieder in größerem Maße möglich machen. : Die Belieferung der Gefangenenanstalten. Das Sächsische Justizministerium hat im Dezember 1823 mit der Großeinkauss- Desellschaft Deutscher Konsumvereine in Hamburg einen Ver trag abgeschlossen, durch den die Belieferung der sächsischen Ge- jangenenanstalten mit Lebensmitteln, Reinigungsmitteln und sonstigem Wirtschaftsbedarf der genannten Gesellschaft über tragen morden war. Dieser Vertrag ist jetzt durch Vereinbarung des Justizministeriums mit der Einkaufs-Gesellschast mit Wir kung für den 31. August 1624 aufgehoben worden. t Entführtes Kind ermittelt. Aus der staatlichen Frauon- klink war, wie berichtet, ein neugeborenes Kind entführt wor den. Tie hiesige Kriminalpolizei hat jetzt den Aufenthalt de? Kindes sestgestellt. Es befindet sich bei einer Witwe Sch. außerhalb Dresden. Die Sch. hat oaS Kind auch selbst in der Klinik ab geholt und sich dabei Friedrich genannt. Leipzig ) Die Denkmäler kommen wieder. Bekanntlich hatte die wachsende Unsicherheit den Rat veranlaßt, im Vorjahre oie kleinen Denkmäler in . den Anlagen unter sicheren Verschluß zu bringen. Ter Rat will jetzt diese Denkmäler wieder ausstcllen lassen. Bereits am Dienstag sino drei Figuren, die seinerzeit die Anlagen schmückten, wieder an ihren alten Platz zurückgebracht worden. Aus Sachsen Jum Fall Sklarz , Wie nunmehr verlautet, bestätigt sich die Haftentlassung 'des Rechtsanivaltes Dr. Klee jBerlin), der als Verteidiger von Sklarz wegen angeblicher Begünstigung verhaftet worden ivar. Von der Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Land gerichtsrat Starck ist im Dresdner Justizministerium nichts be kannt. Näheres kann vom Ministerium nicht mitgeteilt werden, da es sich um ein schwebendes Versahren handelt. Landgerichtsrat Starck ist nicht der Untersuchungsrichter des Landgerichts Bautzen; er versah nur in den Ferien in Ber- tretung diesen Posten. Der Untersuchungsrichter ist jetzt vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Angelegenheit selbst wieder übernommen. Die Meldung, daß Starck nach Dresden zur Berichterstattung und Vorlegung der Akten berufen worden sei und daß gegen ihn ein Disziplinarverfahren eingeleitet sei, wird in Bautzen für falsch erklärt. Landgerichtsrat Starck versehe nach wie vor seinen Dienst als Landgerichtsrat. () Bad Schandau, 21. August. (Protest gegen eine Ehrenpforte.) Anläßlich der hier abgehaltenen sozialdemokratischen Demcnstri- tion war von der Stadtverwaltuna an der Elbe eine Ehrenpforte mit der Aufschrift „Willkommen!^ errichtet worden. Gegen diese Maßnahme haben 40 Schandauer Einwohner Protest eingelegt in dem sie die Demonstration, bei der unter anderen auch ein Fran zose sprach al» eine Provokation und Brüskier»»« des Bürger. tumS bezeichnet«», zu der die Stadt nicht auSgeschmückt werden durfte. Die Stadtverordneten beschäftigten sich lebhaft mit dieser Eingabe, gelangten aber zu keinem Beschlüsse, gaben sie vielmehr an den Stadtrat zur Stellungnahme zurück. () Brockwitz, 21. August. (Geborgene Leiche.) An ver Brockwitzer Führe wurde die Leiche oer 11jährigen Hildegard Berger aus Dresden äuS brr Elbe gezogen. Es liegt Unglücksfall vor. () Chemnitz, 81. August. (Den Vater bestohlen.) Ein lOjähri- ger KaufmannSlehrling hat seinem hier wohnhaften Vater eine Menge Schmucksachen uird Goldwarcn gestohlen, darunter «in paar große Brillantringe, vier golden« Armbänder, verschiedene Ringe und eine Brillantkrawattennadel. Der ungeratene Sohn ist flüchtig. 0 Freiberg, 21. August. (Sächsischer Jägerbund.) Am Sonn tag fand im verlaufe der JSgertagung «ine Jlgervrrsammluna ab, in der der Vorsitzende der Dresdner Ortsgruppe ehemaliger Freibcrger Jäger, Gerhardt, über den am 14. September ds. Js. in Dresden zu gründenden Sächsischen Jägerbund sprach. In diejem Bunde sollen alle in Sachsen ansässigen Jäger vereinigt werden. Die ehemaligen 13 er und 25 er Jäger haben sich vok 14 Tagen in Oschatz und die 12 er Jäger in Freiberg oasiir ausgesprochen. Die 26 er Jäger entscheide» sich iu 11 Tage». Alle Teilnehmer der Versommluug waren mit dem Zusammen schluß der Jäger einverstanden. Im Jahre 1925 soll iu Dres den die erste Zusammenkunft sämtlicher ehemaliger sächsischer Jäger abgehalten werden. () Freital. 21. August. (Von einem Bettler beraubt.) Ein etwa 30 Jahre alter Bettler, der in Zauckerode um Gaben angesprochen hatte, verfolgte auf dem Gemcindcwege von Zaucke rode nach Wurgwitz rin zwölfjähriges Mädchen, raubte iym ein Geldtäschchen mit drei Mark aus der Schürzentasche und flüchtete oaun Uber die Felder. <) Heidenau, 21. August. (Tat einer Geisteskranken.» Ein zwanzigjähriges Mädchen von hier, das bcreils i» einer Nerven heilanstalt in Behandlung gewesen war, erkletterte abends am Fric- hof Heidenau-Süd einen Mast der elektrischen Leitung. Sie hatte eine Schere und einen Strick bei sich und schien die Absicht zu haben, sich das Leben zu nehme». Zwei Männern, di« ihr »ach- gekleliert, gelang es, sie vo» dem Mast, von dem aus sie eine Art Büßpredigt hielt, herabzuholen und in die Wohnung ihrer Eltern zu bringen. <) Kamen.,, 21. August. (Prähistorischer Fund.) Beim Aus nehmen von Kartoffel» tvurde auf dem Acker des Gutsbesitzers Martin Renner in Hennersdorf ein interessanter Fund in Ge stalt eines Steinhammers gemacht. Dieser aus der Steinzeit stammend« Hammer ist sehr gut erhalten, er hat eine Länge von 9 Zentimeter, eine Breite von 5 Zentimeter und eine Dicke von 3 Zentimeter. Die Slielböhlung ist ganz glatt gebohrt. Der sel tene Fund wurde der Lehrmittelsammlung der Gelenauer Schule übergeben. <) Leisnlg, 21. August. (Erweiterung des Krankenhauses.) Der Gesamtvorstand des KrankenkasscnverbaiideS für den Kreis des OberversicheruiigSamtes Leipzig hat in einer Sitzung aner kannt, daß das KcerskrankenhauS iu Leisnig, das für etwa hundert Kranke Platz bietet, den Anforderungen nicht geuügt und erweitert werden muß. DaS für den Erweitevuugsbau erforderliche Ge lände soll angekanst werden. <) Lichtentanne, 21. August. (Eine folgenschwere Spirilns- erplosion.) Am Sonntag nachmittag hatte ein 22jährigeS Mädchen in der Wohnvng seiner Großmutter im Oberdorfs den Spiritus kocher angebranut. Die mit Spiritus gefüllte Flasche, die nebenan stand, entzündete sich durch Neberspringen einer Flamme und explodierte. Der Spiritus setzte die Kleider des Mädchens in Brand. Die Bedauernswerte eilte brennend zur Pumpe, wo ihr die erste Hilfe zu Teil wurde. Die am ganzen Körper erlittenen Brandwunden waren jedoch so schwere, daß sie den Tod dcS Müs chens herbeiführten. Auch die Großmutter des MädkenS erlitt bei der Hilfeleistung mehrfache Verbrennungen. () Moritzburg, 81. August. Schlimmes Enke einer Auto- Partie.) Einige Herren aus Leipzig, die im Auto nach Dresden gekommen waren, unternähme» mit Dresdner Freunde» einen Ausflug nach Moritzburg. In dem Auio, da.S die Gesellschaft dorthin brachte, halten fünf Herren und eine Danie Platz geuoni. men. Als der Wagen die Kreuzung der Bahn Radebeul—Radeburg bei Moritzburg erreicht hatte, wollte ein nach Dippelsdorf fahrender Aug die Straße überqueren. Ei» vor dem Leipziger Wagen fahrendes Automobil kam noch rechtzeitig über die Gleise. Der Führer des Leipziger Wagens kannte durch rasches Ausweichen einen Zusammenstoß mit der Lokomotive, die bereits die Stcaßen- mitte erreicht hatte, vermeiden. Bei deni Versuche, das Auto wieder nach der Mitte der Fabrbahn zu lenken, um einen Anprall an die Straßenbäume zu verhindern, schlug der Kraftwagen am. Die Insassen wurden herauSgeschlcudert und erlitten schwere Ver letzungen. <) Mittsen St. Micheln, 21. August. (Einbrecher im Ge- meindcamt.) Im hiesigen Gemcindoamte wurde ein Einbrncks- dicbstahl verübt und Geld, eine Schreibmaschine usw. gestohlen. () Plauen. 21. August. (Todessturz vom Nadc.) Der 71- sährige Maurer Karl Künzel aus Büsenbrunn stürzte auf der Heimfahrt von Oelsnitz mit seinem Rade so unglücklich, daß er im hiesigen Krankenhaus verstorben ist. Ncichenbcrg, 2l. August. (Gefährlicher Scherz.) Der Kauf mann Joseph Nachtmanu in Frcinzendorf richtete im Scherz eine geladene Pistole aus seine Frau. Plötzlich entlud sich die Waffe. Die Kugel drang der Frau in den Kopf. Schwer verletzt wurde sie nach dem Krankenhaus gebracht. 0 Zwickau, 21. August. (Tödlicher Unglücksfall.) In Wil denfels bei Zwickau ist bei Gelegenheit von Erlveiterungsarbeiten im Umspannen der 30 000-BoltanIage der Zimmermeister Heide! unvorsichtigerioeise der Starkstromleitung zu nahe gekommen und dabei tödlich verunglückt. Unterbringung abgcbauter Beamter n»d Angestellter. Tie sächsischen Behörden werden in einer Verordnung aller Mini sterien angewiesen, bei der Vergebung von Stnatsaufträgen dafür besorgt zu sein, daß die Unternehmer bei Neucinstellung von Personal, insbesondere wenn eine solche durch die Ueberuahme eines Staatsauftrages notwendig wird, vorzugsweise infvlge des Personalabbaues in den einstweiligen Ruhestand versetzte Beamte und entlassene Angestellte des Staates, des Reiches und der Ge meinden berücksichtigen. Dabei ist nach Möglichkeit dahin zu wirken, daß die Unternehmer sich hierzu vertraglich verpflichten Entsprechendes gilt für die Vermietung und Verpachtung von staatlichen Grundstücken an gewerbliche Unternehmer. BildmigSgelegenheiten für abgcbaute Beamte. Bei abgebau ten Beamte» und Angestellten besteht vielfach der Wunsch, an dem Unterrichte von Fortvildungs- oder kaufmännischen und gewerb lichen Fachschulen oder an einzelnen Lehrgängen solcher Schulen, insbesondere für Kurzschrift und Maschinenschreiben teilzuuehmen. Die Schulen sind bereit, solche Wünsche soweit als möglich zu berücksichtige». Gebühren werden nicht erhoben. Anträge sind bei den in Frage kommenden Bildungsanstalten zu stelle». Aus den Nachbarstaaten Apolda. (Geheimnisvolle Entführung.) Ein geheimnis voller Vorgang, der sich von Apolda aus iu Bitterseld abgespielt haben soll, macht den Sicherheitsbehörden zu schaffen. Neber die Persönlichkeiten, die mittelbar und unmittelbar dazu in Beziehung stehen, ist zunächst folgendes mitzuteilen: In der Haushaltung des Kellners Max Hennig in Apolda ist durch die Frau aus erster Ehe der Stiefsohn Alfred Schwarz gekommen, ein 17jähriger Bursche, der sich hier in kaufmännischer Lehre befand. Zum dies- jährigen Vogelschießen bewirtschafteten die Eheleute Hennig in der Nähe des Schützenplatzes ein Büfett, wodurch sie viele Nacht stunden vom Haus« abwesend waren. DaS benutzte der 19jährige Schlosser Klöckner, gebürtig aus Essen, der sich schon seit längerer Zeit hier obdach- und arbeitslos hcrumtrieb, Schwartz öfter nachts aufzusuchen. Mit Schluß des Schützenfestes waren beide spurlos verschwunden. Die Annahme, baß Klöckner de» Schwartz entführt hätte, wurde durch folgende merkwürdige Tatsache bestätigt. In der Nacht zum Sonnabend nahm die Schutzmgnnschaft von der Straße in Apolda weg einen Menschen fest, der sich als Klöckner erwies und der in den Kleidern des Schwartz steckte. Darüber, wie er in deren Besitz gekommen sei, gab er an, daß er mit Schwartz nach Bitterfeld gefahren sei, daß sie sich dort einige Tage aufgehalten, dann aber wieder getrennt hätten, nachdem Schwartz ihm seine Kleider geschenkt hätte. Soweit die Be kundungen Klöckner», dem hinzuzufügen ist, daß Hennig die Kleider feines Stiefsohnes mit voller Bestimmtheft wiedererkannt hat. : Jena. (Hochwasser im Saaleaebiet.) Man schreibt UNS: Am Sonnabcnofrüh wurde vom Oberlauf der Saale „Hoch wasser S Wachsens" gemeldet. Auch vom Laufs d«r Nrbrnflüss« Dereinsveranstattungen Königshain bei Kloster St. Marlental. Sonntag. 31. August, dritter Bezirkstag der Marian.-Iungsrauen-Kongregation und Vereine der deutschen Südlaufitz. Erscheinen Ehren pflicht! Dresden-Neustadt. Bolksoerein sllr das katholisch« DeutscljAtznd. Dienstag. 2. September, großes Sommersest im Bad. Dresden. Dramatischer Klub „Teutonia". 30. StiftLFgsstI' 13. und 14. September im Gesellenhaus. Löbau i. Sa. Katholischer Gesellenverein. Fahneniveiltz tag. den 14. September. Die lieben Brudervereiir- herzTH willkommen. (Siehe Inserate!) Orla »„o Roda kamen gleiche Meldungen. Bis Mittag hatte» die Saale iu Jena 3,7 Meter über Nullpuult erreicht. Das Wasser ist stark reißeno und bringt allerlei Gegenstände wie Holz, Getreidegarben, Teile von Holz- und Bretterzäunen mit Unterhalb der Camsdorser Brücke und im Paradies waren Leute aufgestellt, welche versuchten die stärksten Stämme ans Land zu befördern, »in weiteren Schaden zu vermeiden. Die „Unter au" steht völlig unter Wasser, ebenso sind oberhalb der Stadt große Strecken „blank". Mehrere Uferstraßen stehen unter Wasser nno sind nicht passierbar, so ist z. B. die Verbindung von Löbstevt und Kunitz unterbrochen. Auch einige Brücken mußten Polizeilich gesperrt werden. In den Bädern ist bedeutender Schaden nngerichtet. — In Roda hat der Weiherbach und die Nooa ebenfalls große Wegestrecken überschwemmt. In der Näh« der Brauerei ist iu einem Gartengrundstück großer Schaden ent standen und die Brücke ist bedroht. Die Feuerwehr ist eingesept, um durch einen Damm größeren Gefahren vorzubeugen. — In Rutha hat ei» Tammbruch großen Schaden angerichtct. Im Gebiete des Gleisbaches, eines sonst kleinen, ruhigen Baches, ist auch Hochwasser eingetreten. Ter Spiegel des Baches hat sich »m zirka 3 Meter gehoben und ist zum reißenden Flusse geworden. Ta am Gleisbach eine Anzahl Mühlen liegen, ist die Gefahr umso größer, ein Teil von ihnen mußte geräumt werden. Neberall versucht man das Vieh in hoch gelegene Stallungen uuterzubringen. Bis jetzt sind weder Menschenleben noch Vieh zu beklagen. — Im Lause des Sonntags ist der Wasserspiegel durchweg 60 bis 80 Zentimeter gefallen, so daß eine direkte Gefahr als beseitigt angesehen werden kann. Halle. (.Hochstflplcrin und Diebin.) Die angeblich geschiedene Offizier?stau Annemarie v. Suckow fand bei einer hiesigen allein stehenden Dame als Gesellschafterin gastliche Aufnahme. Mitte August teilte sie ihrer Gasthebrin mit, daß sie nach Berlin und von dort nach Königsberg reisen werde. Gleich nacy der Abreise vermißte die Dame ihren gesamten Familienschmuck im Werte von 15 000 Mark. Es besteht der dringende Verdacht, daß die angeb- ' lich« Frau v. Suckow, deren Personalien zweifellos falsch sein dürsten, die Juwelen gestohlen hat. Hcrsfeld. (Deutscher Wandertag.) Die diesjährige Tagung des Verbandes deutscher Gebirgs- und Wandervereine findet vom 6. bis 8. September in Hersfeld statt. Die alte schöne Stadt an der Fulda, die durch ihre nun fast 1200jährige Vergangenheit ein gutes S.ück deutscher Geschichte in sich verkörpert, w>d für alle Freunde deutschen Landes und deutscher Kultur ein Anziehungs punkt sein. Der Besuch der Tagung verspricht ein recht guter zu werden. Merseburg. (Von einem Motorrad überfahren) und schwer verletzt wurde in der Breitenstraße in Merseburg die schon hoch- betagte Frau L. Sie wurde vom Motorrad ersaßt und nieder geworfen, und erlitt dabei einen doppelten Arm- und Beinbruch. Die Frau wurde in schwerverletztem Zustande ins Krankenhaus eiugeliesert. Salzungen. (Nnglücksfall.) Hier fielen eine Dame und ein Herr, als sie in ihrem Kahn die Plätze weckscln wollten, in den See. Da sich der Unfall in der Nähe des UserS zutrug, konnten die Verunglückten rasch gerettet werden, so daß sie lediglich mit dem Schrecken davonkamen. Gemeinde- und Vereinswesen 8 Reichenbach k. B. Um die Männer enger an das Ge- mcin.delebc» anzuschließen, fand am vergangenen Sonnlag ein katholischer Männerabeuo statsi der einen vollen Er folg bedeutete, lieber 30 Herren ans wirklich allen Stände» waren oer Einladung gefolgt. Nach kurze» erklärenden Worten des Ortstzfarrers Kirsch beantwortete dieser in einstiindigem Re ferate die zeitgemäße Frage „Ist Religion für den Mann modern?" Mit gespannter Aufmerksamkeit lauschten die Anwe'en« den den Ausführungen und bewiesen ihr lebendiges Interesse in der mehr als zweistündigen Aussprache, an der sich 10 Herren, wiederum aus allen Kreisen vom Arbeiter bis zum Akademiker, beteiligten. Manches aktuelle Thema wurde gestreift, mancher Zweifel in gegenseitigem Austausch gelöst, manche Lebens erfahrungen, zum Teie auch Erinnerungen aus den ersten Jahren der bald 50 jährigen Gemeinde, vorgebracht. Einhellig war i» später Stunde der Entschluß, solche nur ernster Arbeit gewidmete Männerabende in Zukunft allmonatlich zu veranstalten. Tie Männer sollen auch im religiösen Leben Führer sei»! Das neue Karlgel- Der Miiiizgesetzentwurf ist fertiggestellt. Die neue Gesetz gebung hatte anzilkiiüpfen an oie Uebergangsgesetzgebuug, die zwischen oem alten Münzgesetz von 1909 und dem neuen Entwurf liegt. Au sogenannten kleinen Münzen hat man die Renten» pfcniiige in Stücken vo» Zahl 1, 2, 5, 10 und 50 Pfennigen (Verordnung voin 9. November 1923), die Reichsgeld sink und nicht Rcntcilbankgelo, da sie nicht durch Rentenbricsc gedeckt sind. (Verordnung vom 11. Februar 1924). Ferner wurden die alten Kupfermünzen wieder in Umlauf gesetzt (Verordnung vom 11. Februar 1924). Außerdem befinden sich die neuen Silber münzen im Umlauf (Verordnung vom 20. März 1924 und 8. April 1924), in den Einheiten von 1 und 3 Mark. Am 30. Juni waren von diesen Silbermünzen im Umlauf 31,73 Millionen! Einmarkstücke und 75,08 Millionen Dreimarkstücke (die Ausprä« guiigsgrc»ze geht bis 300 Millionen Mark). Diese neuen Sil- bermünzen bleiben kurssähigeS Geld, die alten Silbermiinzeik aus der Vorkriegszeit nicht. Dann wird man auch neue Goldstücks bekommen. Nus 1 Kilogramm werden, wie früher, 8790 Mark geprägt (Gold: Kupfer — 9:1). Freie Prägung ist zngelassen. Tie Deckung der Noten beträgt 40 Prozent in Gold oder Devisen (also mehr als Drittelocckung-. Für den Anfang be steht natürlich keine Einlöjungspflicht oer Bank, also wird die Goldausprägung noch einige Zeit ans sich warten lassen; infolge- dessen geht auch die Stückelung der Noten bis auf 10 Mark herunter. Ter Entwurf bringt entsprechend den Forderungen oes Tawes-BerichtS eine Aenoerung über oie Höhe der Ausprägung von Scheidemünzen, wie sie bisher bestand. Nach der Derord« nung vom 11. Februar 1924 war die Auspräguugsgrenze für Rentenpkcnnige auf 8Vr Mark auf den Kopf der Bevölkerung festgesetzt, für Reichssilbermünzen betrug die Grenze 10 Mark, die aufL 20 Mark hinausgeschoben werden konnte (nach Zu stimmung des Reichsrats und eines Reichstagsausschusses.- Nun beträgt nach dem neuen Münzgesetzentwurs die Auspräguiigs grenz« für alle Münzen unter 5 Mark, 20 Mark auf den Kopf der Bevölkerung (vor dem Kriege 22,5 Mark). Für die Scheidemünzen beträgt Nnnahmcpfllcht für die Pfennigstücke bis zu 5 Mark (vor oem Kriege 1 Mark), für Silbermüuzenj bis zu 20 Mark (wie vor dem Kriege.) Gesetzliche Zahlungsmittel sind also i» Zukunft die Reichsbanknoten und die alten und neuen Gold münzen. Tie alten Nickel-, Aluminium-, Eisen- und ZinkmünzeN fallen fort. Wird dieser Entwurf zmn Gesetz erhoben, so kommt damit Klarheit und Rechtssicherheit t» unser Geldwesen nach» 10 Jahren.
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