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Zweites Blau Sächsische Bolkszeitung vom 8. September 1W8 Nr. 2V5 Hohe Kohlenpreise Unl»r Wirtschaftsleben ist noch immer auf der ab- steigenden Kurve; einzelne Industriezweige haben sich zwar erholt und den Tiefstand überwunden; andere aber sehen noch mit Bangen in die Zukunft. Die Landwirtschaft hat eine Ernte gehabt, mit der sie im allgemeinen zufrieden sein kann. Doch leidet unsere gesamte Wirtschaft noch immer, freilich nicht so sehr wie die der Vereinigten Staaten von Amerika. In diesem Stadium sind die drückenden Preise für Kohlen und Eisen besonders unbequem; in der Eisenindustrie — namentlich unter den kleineren Werken — inacht sich daher auch eine starke Reaktion geltend. Man ruft bereits nach Aufhebung der Eisenzölle; aber das heißt das Kind mit dem Bade ausschütten. Auch wir halten die neuen Eisenzölle für zu hoch; wenn die Sozialdemokratie eine geordnete Beratung des Zolltarife? ermöglicht hätte, dann wären diese Zölle sicher herabgesetzt worden. Der Stahlwerksverband muß daher in seinem eigenen Interesse mit den Preisen heruntergehen, sonst kann cs ihm schlimm ergehen. Aber auch die Kohlenpreise sind sehr hoch; ein Zoll auf .Kohlen besteht bekanntlich nicht. Diese Preise können also nicht auf die Zollpolitik zurückgeführt werden; aber sie sind auf das Kohlenkartell zu schieben. Kein verständiger Mensch wird gegen das Kartell an und für sich etwas ein- znwcnden haben; man wird sogar gerne anerkennen, daß das Kartell eine Menge großer nationaler Vorteile ge- bracht hat; es trat dem Raubbau entgegen, es verbesserte die Verhältnisse der Bergarbeiter sehr erheblich: es schuf festere Verhältnisse für den gesamten Bergbau. Nur zu nahe lag es, daß das Kartell infolge dieser Mehrausgaben die Kohlenprcise erheblich in die Höhe setzte. Wir sprechen es aus, daß uns die Preise zu hoch erscheinen. Der Vor sitzende des Oberschlesischen Berg- und Hüttenmännischen Vereins hat in dessen Generalversammlung vom 15. Juni d. I. das Bedürfnis gefühlt, die Preispolitik der Ober- schlesischen Kohlenkonvention zu rechtfertigen. Er beruft sich darauf, daß diese Konvention in der Zeit der Hausse eine mehr als maßvolle Preispolitik getrieben habe und man infolgedessen nicht verlangen könne, daß sie nunmehr in der Zeit der herabgehenden Konjunktur mit den Preisen heruntergehe: das wäre nur gerechtfertigt, wenn man in der vorangegangcnen Hochkonjunktur die Preise gewaltig gesteigert hätte. Zum Beweis, daß dies nicht geschehen, führt er an, daß von 1901 bis 1905 eine fortgesetzte Ver ringerung des Durchschnittserlöses oberschlesischer Kohlen von 8,45 Mark auf 7,60 Mark stattgefundeu habe, daß 1906 eine Steigerung um nur 25 Pf. und 1907 eine weitere um 1,12 Mark pro Tonne eingetreten sei, so daß sich aus diesen Zahlen eine Gesamtsteigerung von 1901 bis 1907 um nur 42 Pf. pro Tonne oder rund 5 Prozent ergibt. Der Vorsitzende des Oberschlesischen Berg- und Hütten männischen Vereins vergißt nur dabei hervorzuheben, daß daS Jahr 1901 das der unerhörtesten Kohlenpreise in Oberschlesien war, daß man damals trotz der rückgehenden Konjunktur die bereits 1900 überaus hohen Kohlenpreise noch weiter stark gesteigert hatte. Die Selbstkosten aber sind nicht in demselben Maße gestiegen, wohl aber wollen die Kohlenbczirke recht hohe Dividenden verteilen. Die in Rede stehende Gesellschaft hat für 1908 14 Prozent Dividende gegeben. Auf 30 Millionen Mark Aktienkapital beläuft sich der Nettogewinn nach sehr reichlichen Abschreibungen auf 4 555 443 Mark. An Kohlen wurden verkauft 2 426 853 Tonnen. Wäre die Tonne Kohlen um 1 Mark billiger ver kauft worden, so hätte der Nettogewinn nur 2 129 000 Mark betragen. Auf das Aktienkapital von 30 Millionen Mark hätten demnach nur 7 statt 14 Prozent Dividende verteilt werden können. Nun ist aber der Besitz der Kattowitzer Ge sellschaft an 10^ Millionen Mark Aktien der Preußengrube noch nicht werbend, da dieses Unternehmen 1906 mit einem erheblichen Verlust, 1907 ohne Gewinn abgeschlossen hat. Diese Grube ist eben noch nicht im Stadium der Gewinn- Verteilung; sie wird es zeitigstens erstmalig für das lau fende Jahr sein, voraussichtlich aber in den späteren Jahren sehr erheblich werden. Der Besitz der Kattowitzer Aktien gesellschaft an Kohlengruben war aber schon vot dem Er werb der Anteile der Preußengrube ein so erheblicher, daß sie diesen gar nicht notwendig hatte. Sie zahlt also tat- sächlich ihre ganze Dividende aus dem Gewinn ihrer alten Anlagen beziehungsweise ans dem alten Aktienkapital von 20 Millionen Mark. Für diese würde sie aber auch bei 1 Mark weniger Erlös pro Tonne Steinkohlen immer noch 10 Prozent Dividende geben können. Unter den hohen Kohlenprciseu leidet besonders der Mittelstand; Abhilfe ist sehr nötig und kann nicht mehr lange verschoben werden. In erster Linie sollte der preu ßische Bergbaufiskus alle seine Gruben mehr in Betrieb setzen und die neugewonnenen Felder erschließen; er könnte in Oberschlesien und im Saarrevicr viel zu einer gesunden j Preispolitik beitragen; aber der preußische Fiskus steckt ; selber gern die Millionen in die Tasche. Sodann sollte daS vom Zentrum geforderte Kartellgesetz mit der Reichsauf- sicht bald kommen, damit die Oeffentlichkeit wenigstens in alle Verhältnisse einschen kann. Es wäre auch sehr zu über legen, ob man nicht billige Einfuhrtarife auf den Bahnen gewähren sollte, um die englische Kohle billiger zu erhalten; endlich sollten die billigen Ausfuhrtarife beseitigt werden. Seit Jahrzehnten liefern die Gruben des Rheinlandcs die Kohlen fiir Paris zu Preisen, die wir im Jnlande nie er halten. Es ist aber doch ein volkswirtschaftlicher Unsinn, dem Auslande billige Kohlen und dem Jnlande. teure zu geben. Leider hat die Blockregierung wenig Lust, gegen die Kartelle vorzugehen: denn noch im letzten Winter hielt der Blockstaatssekretär v. Bethmann-Hollweg einen langen Lob gesang auf die Kartelle und sprach sich mit recht kleinlichen Bemerkungen gegen den Zentrumsantrag ans. Das hat uns nicht überrascht; nachdem diese Gruppe so viele Wahl gelder fließen ließ, muß man sie doch schonen und das Schäfchen scheren lassen. Aus Stadt und Land. (Fortsetzung aus dem Haupiblatt.) —* Der Ortsverband Dresden der Pen sion s a n st a l t deutscher Journalisten und S ch r i f t st e l I c r hielt am Sonnabend abend seine erste Sitzung nach den Sommerferien im Hotel Amalienhof ab. Nach der Aufnahme von zwei neuen Mitgliedern berichtete Herr Redakteur Herrlein in ausführlicher Weise über die Generalversammlung der Pensionsanstalt und den Dele giertentag des Verbandes deutscher Journalisten- und Schriftstellervereine in Worms. Der Ortsverband und der Verein Dresdner Presse waren bei dieser Tagung durch die Herren Schriftsteller Georg Zimmermann, Redakteur Ru dolf Herrlein und Schriftsteller Otto Fischer vertreten. Die Versammlung dankte dem Referenten durch Erheben von den Sitzen. Nach Beschlußfassungen über das diesjährige Winterprogramm, für dessen Ausarbeitung ein besonderer Ausschuß, bestehend aus den Herren Schriftsteller Georg Zimmermann, Redakteur Oskar Lecde und Redakteur Ru dolf Herrlein berufen wurde, berichtete der Vorsitzende Re dakteur Müder über den geplanten Zusammenschluß der sächsischen Journalisten- und Schriftstellervereino, der nach den bis jetzt vorliegenden Zustimmungserklärungeu ge sichert erscheint. Weitere interne Vereinsangelegenheiten und ein geselliges Beisammensein beschlossen die sehr gutbc- l suchte Sitzung. —* Ein neues Verkehrsmittel erregt gegenwärtig in den Straßen Dresdens Aufsehen. Es handelt sich um ein großes Lastautomobil mit Anhängewagen, welches von der Felsenkeller-Braueret im Plauenschen Grunde benutzt wird und eine Tragkraft von 180 Zentnern hat. Das neue Beförderungsmittel, dem sicher bald weitere folgen dürften, ist ein sächsisches Erzeugnis. ES wurde von der bekannten Automobilfabrik von Nacke in Coswig erbaut. Geithaiu, 5. September. Ein Gutspächter wurde beim Herausfahren eines Erntewagens aus der Scheune von der Deichsel so unglücklich an den Unterleib getroffen, daß eine Darmzerreißung eintrat. Der Verunglückte starb bald nachher. Pegart, 5. September. Die Gründung einer elektrischen Ueberlandzentrale mit dem Sitze in Oderwitz ist in Angriff genommen worden. Die vorhandene Wasserkraft soll durch Turbinen auf 150 bis 200 Pferdekräfte erhöht werden. ES wird beabsichtigt, die Ortschaften bis 50 Kilometer Ent- fernung niit Licht und Kraft für Landwirtschaft und In dustrie zu versorgen, wobei sämtliche Ortschaften zwischen Zeitz. Hollenmölsen. Lützen und Zwenkau in Betracht kommen. Schon in kurzer Zeit werden in den Ortschaften Versammlungen zwecks Anbahnung von Anschlüffen ab- gehalien n>rll>,-n. Crimmitschau, 4. September. Das Artillcriekorps der hiesigen Schützengesellschaft feiert heute sein lOOjährigeS Jubiläum. Eingeleitet wurde das Fest gestern abend durch einen Kommers; heute fand ein historischer Festzug statt, an welchem auch Abordnungen aus Meerane, Zwickau und Altenburg, sowie Vertreter der hiesigen Behörden teil- nahmen. Limbach, 5. September. Am Donnerstag früh wurde fall in der ganzen Stadl eine gewaltige Detonation ver nommen. In einem Hause der Helenenstraße war durch ein brennendes Streichholz das aus einer schadhaft ge wordenen Gaslampe enlstiöinte GaS entzündet worden. Verletzt wurde niemand. Sebniy, 5. September. Der Gewerbeverein beschieß die Gründung eine- OrlsmnseumS. Es sind bereits viele Gegenstände eingelicfert worden. Sport. np. Dresden, 6. September. A.-ff der Dresdner Rad' rennbahn wurde heute nachmittag der große HerbstpretS sir einein Danerfahrcu mit Motorführung für und Extra- klassc ansgefochten. Für das interessante Rennen, das ohne jeden Zwischenfall verlief, hatten Dickentmann-Amsterdmn. Rosenlöchrr-Dresden, Ryser-Basel und Scheuermann-Breslau gemeldet und unter gewaltigem Jubel der zahlreich er schienen Dresdner Sportsfreunde ging der Dresdner Rosen- löcher als Sieger ans dein Kampfe hervor. Er durchfuhr die Strecke von 100 Kilometer in 1 Stunde 16 Minuten 472/5 Sek. Dickentmann lag 1000 Meter zurück. Scheuer- mann folgte 13 Runden später und Ryser sogar 16 Runden später. Rosenlöcher hatte sich gleich beim Beginn deS Rennens an die Spitze des Feldes gesetzt und behauptete die Führung auch bis zum Schlüsse. Vorher fand ein Dauerfahrer! mit Motorführung für Klasse L über 50 Kilo meter statt. Es starteten Engemai-n-Dresden, de Brutn- Belgien. Miller-Zürich und Ponqs-Crefeld, Der letztere siegle nach 39 Min. 3^/5 Sek. Engemanu lag 14, Miller 22 und de Bruin 27 Runden zurück. Das Konzert spielte die Gardereiterkapelle in recht anerkennenswerter Weife. Aus der Frauenwelt. k Amerikanische Blihhcirat. Einen Rekord in öer Schnelligkeit der Eheschließung hat Miß Estelle Mayers Snacks aus Philadelphia, die heutige Frau Mac Gregor, mit ihrer Blitzheirät aufgestellt. Von Atlantic City traf sie um 4 Uhr nachmittags in Philadelphia ein. Beim Aus steigen verliert sie ihr Portemonnaie und ein fremder Herr auf dem Perron hebt es galant auf und reicht es ihr. Sie dankt, sie errötet, die beiden sehen sich an und es entspinnt sich ein Gespräch. 10 Minuten nach 4 Uhr spricht man von Heirat und um ein Viertel nach 4 Uhr macht Mr. Charles Mac Gregor in aller Form seinen Antrag, der sofort ange nommen wird. Ohne Zeitverlust eilt man auf die Suche nach einem Geistlichen, man telephoniert zum Bürger meisteramt, schafft Trauzeugen und um 5 Uhr 35 Minuten, nach einer Verlobungszcit von insgesamt 80 Minuten, war der Bund geschlossen und sofort tritt das junge Paar seine Hochzeitsreise an. Aber nicht alle Töchter Onkel Sams finden so rasch den Weg unter die Haube. Die jungen Damen von Planfield hadern mit dem Schicksal, denn in ihrem Städtchen sind die Heiratsschancen gar schlecht, und seit vierzehn Monaten hat keine Tochter der Stadt einen Heiratsantrag erhalten. Nun haben die Mädchen sich zu sammengeschlossen: es kam zu einer Demonstration, zu einer „Heiratsprozession", mit der die zurückhaltenden jungen Herren von Planfield aufgemuntert werden sollen. Große Fahnen vor sich hertragend, zogen an die hundert Jungfrauen durch die Straßen, und auf den Bannern konnte man allerlei vielverheißende Inschriften lesen, die die guten Absichten und edlen Vorsätze der Heiratslustigen aussprachen. „ O.Gott, gib mir einen Mann!" las man auf der einen Fahne. „Ich Null dir deine Knöpfe annähen" auf einer anderen, und auf weiteren las man: „Verlange von meinem Vater meine Hand" und „Ich will für deine Strümpfe sorgen". Aber die schöne Kundgebung scheint Heinrich Sienkiewicz' gesammelte Werke sind in deutscher Uebersctzung in einer neuen Ausgabe von Sonja Placzek im Verlage von I. Habbel in Regensburg in neun Bänden, elegant eingebunden, jeder Band 2 Mark, erschienen. H. Sienkiewicz ist einer der hervorragendsten Schrift- steiler der Neuzeit, welche über viele seiner Zeitgenossen durch die Größe der Kunstauffassung, durch Anschaulichkeit und Kraft der Darstellung, durch die Fülle eigenster Phan tasie und eine unvergleichliche Gestaltungskraft hervorragt. Ein Zug von klassischer Objektivität und Größe lebt in sei nem ganzen Wesen und Schaffen, das dem Guten, Schönen, Edlen und Wahren seinen Tribut zollt und sich von dem Gemeinen, Niedrigen, Alltäglichen fern hält und so die ge sittete, lesens- und wissendurstige Welt von der schlechten, seichten französischen Lektüre befreit. Der erste Band der Sienkiewiczschen Werke enthält den großartigen historischen Roman „tzuo vnckia", welcher sich durch seine packende Darstellung der geschichtlichen Ereig nisse und seine herrliche Sprache die Gunst des Lesepubli kums im Flug erobert hat. Zu seiner Empfehlung hier viele Worte zu verlieren, haben wir darum nicht nötig. Be geistert legt jeder Leser den herrlichen Roman, welcher den Sieg des Christentums über das dahinsiechende Heidentum verherrlicht, aus der Hand. Der 2., 3. und 4. Band enthält die Trilogie: „Mit Feuer und Schwert" — 2. Band — „Die Sturmflut" — 3. Band — und „Pan WolodyjowSki" — 4. Band —, ein Werk, daS sich durch reiche Handlung auSzeichnet, die genial- Eigen historischen Aktionen deS 17. Jahrhunderts, Schweden- kriege, Kosakenrevolten, Bruderkämpfe vor uns entrollt und ein Panorama voll erschütternder Tragik unseren Augen vorführt. Wir erleben den Zusammensturz des pol nischen Staates, bekannte historische Gestalten steigen in ihrem Glanze wieder vor uns auf, die großen Typen des polnischen Volkes und der Geschichte des Ostens. Mit der Sicherheit des Meisters stellt Sienkiewicz jede Gestalt in markigen, festeu Zügen vor uns hin, entwickelt Handlungen und Charaktere, Schicksale und Weltanschauungen. Ein Werk voll Größe und Kraft, voll Tiefe und Schönheit! Da bei ist ihm jeder übertriebene, geräuschvolle Patriotismus fremd. Nur die tiefe Innigkeit patriotischen Gefühles lebt und webt in der Darstellung und gibt dieser einen rühren den Zauber, so daß wir mit Wehmut von diesem wahrhaft großartigen Werke scheiden. Der 6. Band enthält den Roman: „Die Kreuzritter." Es ist in künstlerischer Beziehung vielleicht des Autors reif stes Werk. Wir vermeinen, daß die Zeit der furchtbaren Kämpfe der Polen und Kreuzritter, die Zeit der Fehden und Turniere, der Helden und Sänger wieder aufgelebt sei. Durch ein Labyrinth von Einzelfehden und Intrigen wer den wir geführt. Von Zeit zu Zeit aber ist cs uns, als führe unS der Genius des Autors auf einen hohen Berg, von dem aus wir die Herrlichkeiten schauen, die seine Phan tasie zu schaffen vermag. AlS solche Höhepunkte in dem Roman erscheinen die Irrfahrten des alten Polenritters Jurand, welcher eine der lebendigsten und mächtigsten Ge stalten Sienkicwiczs ist, und der grauenvollen. Qualen, die dieser bei den Kreuzrittern erlebt, seines furchtbaren Grim mes, feiner Buße und seines friedvollen Endes. Ebenso prächtig sind die Gestalten des alten Maszko, der beiden Mädchen Danusza und Jagicnka — die beide Zbyszko, den jugendlichen Helden des Romans lieben —. des treuen Hlawa, und die der einzelnen Kreuzritter, der beiden Hoch meister Konrad und Ulrich von Jungingen und des falschen Lichtenstein wie des dämoniscl-en Rotgier gelungen. Der Roman ist ein Kulturbild einzig in seiner Art. Die Span nung wird am Schlüsse durch die Schlacht bei Tannenberg gelöst. Km 6. Bande wird uns ein Roman geboten: „Dir Familie Polaniccki," dessen Held eine nachdenkliche Natur, aber auch ein Tatmensch ist, der zu Entschlüssen gelangt und sich tatkräftig sein Leben und sein Glück gestaltet. In der Liebe zu einem keuschen Weibe findet er eine Stütze. Diese Liebe führt ihn auch an den Abgründen des Lebens vor über. Wohl sündigt er, aber er bekämpft seine Schwäche, mit Abscheu wendet er sich von dem dämonischen Weibe, das ihn an sich zu fesseln suchte; er sucht in treuer Arbeit sein Heil; er schafft und wirki und gründet sich ein Heim. So spielt das wirkliche Leben in diesem Roman fortwährend tatkräftig und erfrischend hinein. Der Roman stellt sich dar als ein Lobgesang auf die keusche und treue Frauenliebe, auf die Ehe. auf die Arbeit, auf das frisch für sich für die Nächsten und somit auch fiir die Menschheit schaffende Leben Der 7. Band enthält die Novellen: „Au der Quelle", „Die Dritte", „Die schöne Hania", drei Erzählungen, welche mit einer brillanten Darstellung lebenswahre Erscheinun aen verbinden Im 8. Bande möchten wir die Novelle „Zersplittert" besonders bervorbeben. Hier schildert der Autor die merk- würdige Liebesgeschichte zwischen dem Studenten Schwarz der Kicwer Universität und der Witwe PotkanSka. In