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Nummer 187 — 23. Jahrgang Omal wöchtl. Bezugspreis: f. August 2 R.-M. ausschl. Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Rent.-Mark. Preise: Die euigespaltene Petttzeile 30 ^>, f. Familien« u. Vereinsanz., Gesuche 20 H. Die Pet't-Rellamezeile 69 mm breit, 1 Osfertengebilhr für Selbstabholer 20 H. bei Uebersendung d. d. Post außerdem Porto zuschlag. Preis f. d. Einzelnummer 10 Renten-Psennig. Eeschästlicher Teil: Joses Fohmann, Dresden. SMMe Mittwoch, den 13. August 1921 Im Falle höherer Ge,»alt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfiillung v. Anz.-Auströgen u Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernspr. übermittelte Anzeigen übernehmen w'r keine Beri antwortung. Unverlangt eingesandte u. mit Rückportq nicht versehene Manuslripte werden nicht ausbewahrt, Sprechstunde der Redaktion S bis 6 Uhr nachmittags, Hauptschrislleiter: Dr. JnsesAlbert. Dresden. Geschäftsstelle der Sächsische» ivolkSieituua und Druch und Utcilaa. Sarouia-Buchdruckcret NmbH„ . Dresden-A. lü, Holbeinslratze -Ni, gerne»! 32722, Pott- IchcckkonioDresde» >1767 WnIsMiW ««» WIft!>' M Bell »er Mi, - Hz Mk Leben' »tedaktton der Sächsische» VolkSzeitun« Dresden > A. 16. Holbeins!ranc16. gcrnnn S2712 n„d WV38 Das Tempo -er Rüumung Mmn brei Mmlen? .Paris, 12. August. Das „Petit Journal" verzeichnet Londoner Meldungen, wonach die deutschen Bevollmächtigten die militärische Räumung der Ruhr innerhalb von drei Monaten verlangen werden. Der weitere Artikel deS „Petit Journal" läßt darauf schließen, daß Frankreich — wenn ihm weitgehende Entschädigungen auf wirtschaftlichem Ge biete geboten werden — in ein rascheres Tempo der Räu mung willige. Me Mn Zone London, 12. Angust. Der diplomatische Berichterstatter deS „Daily Telegraph" teilt mit, Herriot habe am Sonnabend nach Paris ein kurzes Memorandum MnvdonaldS mitgenommen, das die Ansicht britischer Juristen bezüglich der mögliche» Ver längerung der britische» Besetzung Kölns enthielt. Es wurde darin erklärt» daß die Räumung dieser Zone bis zum 10. Januar 1925 von der Erfüllung der deutschen Verpflichtungen, sowohl unter dem Versailler Vertrage wie auch unter dem Dawes- plan zwischen jetzt und diese,» Zeitpunkt nbhnngen werde. Herriot sei von diesem Memorandum sehr befrie digt gewesen, da eS die Räumung Kölns durch die Engländer nicht von der Erfüllung der deutschen Neparatimisuerpflichlnngc», sondern auch der deutschen Verpflichtungen in der Frage oer Militärkontrolle abhängig machte. Es bestehe kein Zweifel, das; das britische Memorandum 'verbunden mit Macdoualds Ver sicherungen gegenüber den französischen Ministern in Erwiderung eines kürzlichen Memorandums ClemcntelS, das; dieKonfere n z zur Behandlung der interalliierten Schulden nach den amerikanischen Wahlen z. B. im November einöernfen werden würde, Herriot bei seinen Bemühungen die in Paris vorhan denen Schwierigkeiten bezüglich der militärischen Räumung des RnhrgebieteS zu überwinden, unterstützt habe. Der Berticht- crstatter betont, das; die Festsetzung des TageS für die endgültige Befreiung des Nuhrgebietes' nnvermcidiich von den Ergebnissen der Besprechungen zwischen den französischen, belgi schen und deutschen Ministern abhangen müsse. Reble MeAiW Pari», 12. August. Herriot hat Montagabend Reichs kanzler Marx Im Ritzhotel einen Besuch abgestattet. Es fand eine einstiindige Unterredung statt. Montagnachmittag fand eine Zusammenkunft des Reichskanzlers Marx und des Reichsministers Stresemann mit den Ministerpräsidenten Herriot und Macdonald statt, in der hauptsächlich die Frage der» militärischen Räumung des Ruhrgebietes besprochen wurde. Im Anschluß daran stattete Stresemann Herriot einen Besuch ab und erörterte längere Zeit mit ihm die Frage der Räumung. Die Aussichten für ein Uebcrcinkommen werden als hoffnungsvoll betrachtet. Reichsminister Dr Stresemann hatte heute nachmittag um 3L! Uhr eine Unterredung mit dem französischen Finanz'- minister Elemente!, in deren Verlauf der Finanzminister ihm die Wünsche Frankreichs in wirtschaftlicher Hinsicht mit teilte. Wie verlautet, habe Clementel auch eine Auszeichnung über die wirtschaftlichen Wünsche Frankreichs über geben. Reichskanzler Marx und Neichsminister Stresemann statteten Montagnachmittag auch dem belgischen Ministerpräsi denten Theunis einen Höflichkeitsbesuch ab. — Die belgischen Minister Theunis und Hnmans machten am Abend dem Reichskanzler Marx einen Gegenbesuch. Die Arbeiten der Konferenz werden künftig fast ausschließ lich auf dem Wege direkter Besprechungen zwi schen den In Frage kommenden alliierten Ministern und den deutschen Bevollmächtigten fortgesetzt werden. Selbe iMWinMeil «Me (Drahtbericht unserer Berliner Vertretung.) Paris, den 12. August. „Ere nouvelle" schreibt: Der Schwerpunkt der Brrhandlnnqen liege augenblicklich in den nicht amtlichen Bespr .<u ngcn. ES herrsche der Eindruck vor, daß einer Einigung keine unüberwindlichen Hindernisse im Weg ständen. Diese sei nur eine Frage der Taktik und Geduld. Alles sei auf gntem Wege. Sauerwein schreibt im „Matin": Zum ersten Male sind die Regierungs-Häupter von Frankreich und Deutschland in direkte Verhandlungen getreten. Man kann es begreifen, daß diese Verhandlungen sehr delikater Natur sind. Werden sie doch geführt zwischen einem Sieger, der von seinem Siege erdrückt wird, und einem Schuldner, der seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Eine Besserung ist erst zu erhoffen, wenn der Sachverständigenplau in Kraft gesetzt ist. lieber die Sicherheit ist keine Regelung möglich, solange das Reich sich weigert, sich kontrollieren zu lassen. Dabei aber sind wir in der Lage, daß wir die Be setzung nur noch wenige Monate aukrecht erhalten können. Wir müssen uns fast entschuldigen, das; wir so wenig in der Hand haben. Früher, als wir noch alle Trümpfe in der Hand hielten, Hütte ein Vorgehen von unserer Seite Wert gehabt. Die Negierungen liebe» Opposition nicht, aber i» gewissen Lage:, ist Opposition notwendig. Es wäre besser gewesen, wenn Herriot i» Paris nicht mit Kundgebungen des Vertrauen?, sondern mit Kundgebungen der Entschlossenheit empfangen worden wäre. Man hätte nicht rufen sollen: ..Es lebe der Friede!" sondern: „Es lebe Frankreich! Zwingt sie zu zahlen!" (!) Der „Petit Parisien" meint, Herriot und seine Mit- arbeiter hätten sich gehütet, den Plan und die Vorteile, die man erwartete, den Deutschen mitzuteilen. Nach Verhandlungen von zwei Stunden zwischen den Delegationssührern sei noch kein bemerkenswertes Ergebnis zu verzeichnen gewesen. As »Me Msmeb inil Sek Ms London, N. Aug«st. Das zwischen der deutschen Negierung und der Neparationskommission abgeschlossene Abkommen, über das- wir bereits kurz berichteten, hat folgenden Wortlaut: 1. Die deutsche Regierung verpflichtet sich, alle geeigneten Maßnahme» zu treffen, um den Plan der Sach verständige» in Wirksamkeit zu setze» und sein bauerndes Funktionieren zu sichern; insbesondere wird die deuische Negierung a) alle notwendigen Maßnahmen treffen, »m die Gesetze und Verordnungen (insbesondere die Gesetze betreffend die Bank, die Reichsbahn und die Industricobligationcn), die z» diesem Zwecke erforderlich sind, in der von der ReparationSlomuiission genehmigten Form zu verkünden und ihre Durchführung z» sichern, b) alle Bestimmungen anwenden, die in der Anlage 1 hin sichtlich der Aufsicht über die verpfändeten Eiunalnne» z»in Zwecke der Sickerung der Jahresleistungen de? Sachverständigen, plane? und hinsichtlich anderer Gegenstände enthalten sind. 2 Die Nepko verpflichtet sich ihrerseits, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, »m den Plan der Sachverständigen in Wirksamkeit zu setzen und sein dauerndes Fnnklionieren zu sichern, insbesondere al die Ausgabe einer deutschen Anleihe, wie sie im Sach- vcrständigenplan vorgesehen ist. zu erleichtern, b) alle Acndernngen finanzieller und rechnerischer Art vor- zuiiekinen, die notwendig sind, um dem Sachverständigenplau volle Wirksamkeit zu geben. 3. Die deutsche Negierung und die Reparationskoininissiou a) verpflichten sich, soweit es innerhalb ihrer beiderseitigen Zuständigkeit liegt, diejenigen zusätzlichen Abmachungen au-szn- führen, die zwischen der Deutschen Regierung und den auf der gegenwärtige» Londoner Konferenz vertretenen Alliier ten Negierungen noch abgeschlossen werden sollten, einschließlich aller Bestimmungen, die vereinbart werden, um de» Sachvcr- ständigenplan in Wirksamkeit zu setzen oder Acndernngen in bezug auf Einzelheiten für das Funktionieren des genannte» Planes vorzunehmen. b) Alle Meinungsverschiedenheiten, welche zwischen dcc deutschen Negierung und der Neparationskommission in bezug auf die Auslegung dieser Vereinbarung und ihrer Anlagen oder des Plans der Sachverständigen oder der deutsche» Gesctmebniig, wie sie zur Ausführung de? SackwerstäiidigcnplanS erlassen worden ist, sollen einer schiedsrichterliche» Entscheidung nach den Methoden und unter den Bedingungen, wie sie die genannte Londoner Konferenz für die Frage der Auslegung deS Planes der Sachverständige» festlege» wird, unterbreitet werden. Ls«»« Mrre«r««»M«WM«ie Von Neichsminister a. D. Dr. Bell, M. d. R. Die obige Aufschrift und Zusammenstellung wird auf den ersten Blick stutzig machen. Tatsächlich beschäftigt sich kein Punkt der Tagesordnung für die Londoner Konferenz mit Kolonialproblemen. Aber gerade dieser Artikel soll versuchen, die unverkennbar bestehende Lücke auszufüllen und den engen Zusammenhang darzutun zwischen den Kolomal sragen und den in London zu Verhandlungsgegenständen fest gelegten aktuellen Problemen. Gewiß darf man sich darüber nicht hinwegtäuschen, daß es im allseitigen Interesse liegt, die Londoner Tagung tunlichst schleunig zu einem für alle Teile be friedigenden und auch für Deutschland möglichst erträglichen Abschluß zu bringen und darum die Hineintragung jeglichen neuen Streitstosses zu vermeiden. Aber früher oder später mutz ohnehin das Kolonialproblem wieder aufgerollt werden. Je früher desto besser für alle Beteiligten. Nicht etwa nur der unverrückbare Standpunkt unserer bei Behandlung des deutschen Kolonialbesitzes schwer getrossenen und unerträglich verletzten deutschen Ehre und nationalen Würde zwingt uns die Stellungnahme gebieterisch auf, sondern es sind auch ivirtschaftliche und finanzielle Gesichtspunkte, die in unlösbarer Verbindung mit der Erfüllbarkeit der in London festzulegenden Abmachungen schließlich unsere Verhandlungs- gegner gleichfalls zu dem nämlichen Ergebnis führen müssen. Ringt ma» sich dort, nach zehnjähriger friedloser Zeit, allmäh lich zu der Erkenntnis durch, daß die Wiederbelebung des schwerkranken und noch heute aus tausend Wunden blutenden europäischen Gesamtorganismus durch Faustschläge auf das Herz Europas schlechterdings unmöglich ist, und daß auch jeglicher Rettungsaktion für die bedrohte abendländische Kultur durch einen Deutschland als bedeutsamen Kulturträger der Welt aus- schliehenden Völkerbund der Erfolg versagt sein muß, dann bleibt zur ersprießlichen Durchführung des neuerdings in an erkennenswerter Weise gezeigten Bestrebens, Deutschland zum Eintritt in den Völkerbund zu bestimmen, nur die einzige Mög lichkeit übrig, daß der Völkerbund eine Form und Gestalt an nimmt, die dem Deutschen Reich die Gleichberechtigung und Gleichivertung im Völkerkonzern gewährleistet. Wird diese Gleichstellung, auf die wir nach unserer Geschichte und jahr tausendalten Kultur unveräußerlichen Anspruch haben, rück haltlos anerkannt, dann wird man auf unsere ehrliche und un ermüdliche Mitarbeit zur Erreichung des Hochziels des europäi schen Wiederaufbaues und der Festigung des Weltfriedens bedingungslos rechnen können. Dann wird zudem der engere Zusammenschluß der europäischen Staaten, dessen Notwendig keit hoffentlich in Bälde Gemeingut wird, bei allseitig gutem Willen die herrschenden Hemmungen und Erschwernisse über winden. Eine der ersten und vornehmsten Aufgaben des Völker bundes aber wird darin bestehen, die brennenden Kolonial- fragen neu aufzurollen, und mit gebotener Beschleunigung zu einem guten Ende zu führen. In Versailles kann über die deutschen Kolonien unmöglich das letzte Wort gesprochen sein. Sonst müßte man nicht nur jedes Vertrauen auf Gerechtigkeit und Weltgewissen verlieren, sondern auch an der die Grund lage erfolgverheißender Zukunftsarbeit bildenden Vernunft und Einsicht der Nationen verzweifeln. Nachdem allenthalben die Kriegspsychose allmählich einer ruhigeren und besonneneren Einstellung Platz gemacht hat, darf man die als Vorwand zur Wegnahme des gesamten deutschen Kolonialbesitzes unter offen sichtlicher Verletzung der 14 Punkte Wilsons ausgenutzte „koloniale und zivilisatorische Unfähigkeit" Deutschlands ins Märchenreich versetzen. Daran kann auch im Auslande heute niemand mehr glauben, der die vom Reichskolonialministerium unter des Verfassers letzter Leitung herausgegebenen Denk schriften über unsere und der anderen Kolonialstaaten zivili satorische und kolonisatorische Betätigung dem verdienten Stu dium unterzogen und in Verbindung hiermit den besonders von dem früheren Gouverneur Dr. Schnee in hervorragenden Schrift werken überzeugend dargelegten heutigen Zustand der früheren deutschen Kolonien vergleichend gewertet hat. Die Tatsache, daß unser Außenhandel infolge des Verlustes wertvoller Rohstoffgebiete, der wirtschaftlichen Be lastungen des Versailler Vertrags und der Abschnürung der be setzten Gebiete geradezu katastrophale Rückgänge aufweist, sollte auch unseren, an praktischer Erfüllungspolitik interessierten ehemaligen Kriegsgegnern ernstlich zu denken geben. Man verlangt von uns aufrichtige Erfüllung. Dazu sind wir ehrlich bereit, bis an die äußerste Grenze des Erträglichen und der Leistungsmöglichkeit. Dann darf man uns aber auch die Wege zur Erfüllung nicht versperren, sondern muß ehrlich darauf hin- wirkcn, lins die Bahn frei zu machen. Die statistische Tatsache, daß in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Mat 1024 der Wert unserer Einfuhr den Ausfuhrwert um rund eine Milliarde Goldmark überstieg, dürfte jeden Kommentar überflüssig machen. Ver sagt unser notwendiges Bestreben, unsere Handelsbilanz aktiv zu gestalten, verteuert die Höhe der Gestehungskosten, die stän dige Steigerung unerschwinglicher Lasten und Abgaben die Preise derart, daß wir auf dem Weltmarkt trotz erweislich an erkannter Qualitätsarbeiten und Qualitätslelstungen nicht mehr konkurrenzfähig sind, dann gehen unsere Währung und unsere Wirtschaft unvermeidlich zu Bruch, und dann scheitert an diesen harten Tatsachen auch die ehrlichste und aufrichtigste Erfüllungs- Politik gegenüber unseren Vertragsgegnern. Faßt man die wirksamen Mittel und die geeigneten Wege, uns aus unserer traurigen Lage wieder aufzuhelfen, tiefgründig ins Auge, dann kann man an der Kolonialfrage nicht achtlos voübergehen. Die Tatsache hat auch vom wirtschaftlichen und finanziellen Standpunkt richtig erkannt und zutreffend ge würdigt der Reichsbankpräsident Dr. Schacht. Gibt man uns unseren Kolonialbesitz zurück, dann bietet sich uns die greif bare Möglichkeit, einen beträchtlichen Teil der benötigten Roh stoffe und Lebensmittel statt zu unerschwinglichen Preisen aus dem Ausland, aus unseren eigenen Kolonien zu beziehen, und andererseits andere Halbfabrikate und Fertigfabrikate an die Kolonien großenteils abzusetzen, anstatt durch Veräußerung an das Ausland die ausländische Konkurrenz zu schädigen. Ver nünftige wirtschaftliche Einstellung und zweckdienliche Finanz politik sollten also auch unsere Vertragsgegner im wohlverstan denen eigenen Interesse auf den Weg der Rückgewährung unserer Kolonien, wenigstens eines erheblichen Teiles, führen. Daß man diesen streng sachlichen und beweiskräftigen Argu menten nicht mit Schlagworten, wie „Imperialismus" und „Ex pansionspolitik" begegnen kann, wird bei richtiger Würdigung unserer Gesamtlage, die uns nach Lust und Atem zu ringen und den schweren Kampf ums Dasein unter bittersten Bedingungen anszukämpfen nötigt, sedem urteilsfähigen Kritiker cinlcuchten. Für »ns wird die Rückgabe unseres rechtmäßig erworbenen und in ehrlicher Zivilisalionsarbeit und Wirtschaftsführung ge diegen verwalteten Kolonialbesitzes mehr und mehr zur L c b e n s n o t w e n d i g k e i t. Dagegen können die anderen beteiligten Länder in Anbetracht ihrer kolonialen Uebersätti- gung diese Kolonien ohne nennenswerte Einbuße sehr wohl ent behren. Dafür sind folgende statistische Feststellungen von durch schlagender Bedeutung: Der Kolonialbesitz Englands übertrifft das Mutterland um das 129fache und umfaßt ein Mertel der Erde und ihrer Bewohner. Frankreichs Kolonien übortreffcn das Mutterland um das Llfachc; sie umfassen ein Dreizehntel der Erde und ein Siebenzehntel ihrer Bewohner. Ergänzend sei bemerkt, daß Belgiens Kolonien schon vor dem Krieg 81mal so groß wie das Mutterland waren und die doppelte Bewohner» zahl hatten.