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«r. L»» 21. Jahrg. V ' Fernsprecher: tzsS«»ti-n 32723 - Geschäft,st«L« 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 14797 Mittwoch, 7. Juni 1S22 Redaktion «nd Geschästosteller , Dresden «A. IS, Holbeinftrabe 4S Vesvasprei«, BlertetMrti« frei «n« Hau» »t» -weimonatliib ttl.s« I Ao,eigen Preis, Dt« eingespaltene Pettt-etle Ik für Kamillen, und BerelnSan,eigen, Stellen. IN>!> Metqesuche t.no .». Dl« Petit. Reklame,eile im redak. wonallic- 11 F»,au-schliehlich te 4 ^Zuschlag für V!aiund Juni 1SL3. Smzel» I Nonellen Teil. SS mm breit. »8 Für Inserate mit besonderer Plazierung-Vorschrift auf odige Preise 23 Prozent Anschlag. Offerlengedithr^ für num«er L ^k. D>« Süchiisch» «oUSzennug er>chc,m wbchrnliich sechsmal. I Selbstabholer 2 bei Uebersendung durch die Post autzerdem Portozuschiag. , Im Falle höherer Gewalt oder beim Ausbleiben der Papierltcserungen usw. erlischt jede Verpflichtung auf Erfüllung von Rnjeigen-AustrSgen und Leistung von Schadenersatz. Sprechstunde der Redaktwn: li—o Uhr nachm. 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Aus der Stuttgarter staatlichen Gemäldegalerie ist Rem- brandiS berühmtes Gemälde: „Paulus Im Gefängnis", gestohlen worocn. Es ist ohne Nahmen 72,8 : KÜ^t gross und trägt die Be zeichnung R 1027. 50 000 M. ist für die Wiederbeschaffung aus- lirseyt. ' >- L..>>»- ' Da Irland das englische Ultimatum angenommen hat, be gannen die Verhandlungen im englischen Kabinett. Tie rufilanddeutschen Lehrer und Lehrerinnen richteten Linen Hilferuf an ihre Kollege» im deutschen Mutterland. In Lemberg stürzte ein dreistöckiges HauS eins 8 Leichen und 18 Schwerverletzte wurden geborgen. 15 Personen werden vermißt. Das polnische Kabinett ist zurückgetreten. Unsere Marine beträgt gegenwärtig 15 000 Mann gegen 71000 Mann vor dem Kriege und 117 000 SchifsSivnnenrnum gegen früher 1-L Millionen. > Lenin hat einen Schlaganfall erlitten. Ungefähr 50 000 Metallarbeiter der Lombardei sind wegen Lohndifferenzen in den Ausstand getreten. Paris. Der französische Ministerpräsident Poincare hat an lässlich der Feierlichkeiten in Verdun ain 1. Pfingstfeiertage eine längere Rede über die Wiederherstellungssrage gehalten. Er be tonte nochmals die Unmöglichkeit der Herabsetzung der für die Wiederherstellung festgesetzte» Summen. Frankreich ,nasse eine Macht unterhalten mn sie in den Dienst seiner gerechten Forde rungen zn stellen. Schließlich meinte er, Frankreich hätte gegen über Deutschland den Beweis äußerster Mäßigung gegeben und stets die allcrsriedlichste» Absichten gehabt. Wie er weiter erklärt, hätten die Franzosen schon 21 Milliarden Frank für den Wieder- ausban der verwüsteten Gebiete bezahlt. Die zerstörten Dörser in der Gegend von Verdun könnten nicht wieder ausgebant werden, die Felder seien zur Unfruchtbarkeit verdammt, die Bevölkerung aber zeige sich ebenso wütig im Frieden ivie während des Krieges. Sie habe also ein Recht das zu verlangen, was Deutschland ver sprochen habe. Wenn der Frieden Deutschland gestatten würde sich zn bereichern, dann werde die Sache, die Frankreich und die Ver einigten Staaten zusammen dnrchgesochten hätten, eine Niederlage erleiden, und das wäre für Frankreich der Ruin und eine Er niedrigung. Das Attentat auf Scheidemann (fasset. Zu dein Attentat, daß gestern Nachmittag auf Scheide- mann verübt wurde, werden jetzt noch folgende Einzelheiten be kannt. Scheibemanil ging mit seiner Tochter und seinem Enkel kind im Walde bei Wilhelmshöhe spazieren. Plötzlich trat ein Mann auf ihn zn und warf ihm einen Gummiball ins Gesicht der mit einer zunächst nicht feststellbaren Flüssigkeit gesüllt war. Der Mann ergriff dann eiligst die Flucht. Ans Zuruf seiner Tochter feuerte Scheidemann erst einen, dann einen zweiten Nevolver- schuß hinter dem Täter her, wurde bewußtlos und brach zusammen. Rach einer Viertelstunde kam er durch die Bemühungen eme- zusältig im Walde spazierengchenden Arztes wieder zum Be wußtsein. Der Arzt stellte sest, daß der Inhalt des Balles nur Blausäure sein konnte, da irgend eine ä,ze-.de Wirkung nicht aus- trak, sondern sich lediglich VergistungSerschemnngen zeigten. Das genaue Ergebnis der chemischen Untersuchung, die i» Geisel vorge nommen wird, steht noch nicht sest. Die Spur des Täters ist durch Polizeihunde sosort ausgenommen worden. Bisher jedoch erfolglos. Nach den Beschreibungen Schcidemanns und seiner ihn begleitenden Angehörigen gehört er dem Aeußeren »ach den besseren Stande an. Am Ort der Tat ließ er einen schwere» Eichcnstock zurück. Es ist weiter seltgeskelit worden, daß er sich ans dem Bahnhof Wilhetmshöhe eine Fahrkarte nach Wabern gelöst hat. Ob er nun wirklich den Zug benutzt hat, ließ sich bisher nicht scststellen Ter Polizeipräsident hat zunächst eine Belohnung von -M> Mark aus die Ergreifung des Täters ansge- setzt. Allgemein und den Umständen nach wohl auch mit Recht nimmt inan an, daß der Täter ans politische» Motiven ge handelt Hai. Tie sozialdemokratischen Parteien haben sür Mitt woch bereits große Demonslrationsversainmlungen angesetzt. d'Annurilfio schwenkt ad? Rom. Gabriele d'Annuiizion tritt mit seiner pazifistischen Propaganda immer stärker hervor. Er hat dein Präsidenten der Liga der unterdrückten Voller, Dr. Abdul Hamid Said, der durch seine antiindische Agitation bekannt ist, die „Medaille zur Er innerung an den Marsch aus Fiume" verliehen. Man rechnet damit, daß er in den nächsten Tagen seine Anhänger anssordert, die Fasjisten zu verlassen- Tie Unterredung mit Tschiticherüi soll seine Ansicht über den Sozialismus verliest haben. In der BergmannSsiedlnng Köttingen (Rhelnk.) wurde der .Grundstein für die neue JosephSlirche durch Domkapitular Prälat Dr. Blank gelegt. Zurück zur Vernunft! . Von einem politischen Mitarbeiter wird uns zu den Pariser Anleihevcrhandlungcn geschrieben: Schon gleich beim ersten Zusammentreffen der Vertreter der Politik mit denen der Wirtschaft und Finanz hat sich bei den Pariser Anleiheverhandlungen der heute noch unversohnbare Gegen satz in den beiderseitigen Auffassungen über die zweckmäßige Be handlung der Reparationskrise, die zugleich die europäische Wirt schaftskrise bedingt, ergeben. Die Pariser Bankterkonserenz ist schon in ihrer ersten Sitzung dem von den Wirtschaftlern in Genua ausgestellten Grundsatz beigetreten, daß die Anteihesrage ohne die grundsätzliche Behandlung der Reparationsfrage überhaupt nicht denkbar ist. Die Genueser Wirtschaftsfachleute sind ans Kenna geflohen, weil ihnen die Besprechung dieser Frage dort „verboten" war. In Paris ist das anders. Schon die Beteiligung des amerikanischen Vertreters hatte die Voraussetzung, daß man sich vernünftig und wirklich fachmännisch über die Ursachen der europäischen Wirtschastsnot unterhält, und das hinwiederum hatte zur Vorbedingung, daß man sich zunächst einmal die Frage stellte, ab überhaupt mit den elementarsten wirtschaftlichen Grundsätze» die ungeheuere Schuldenlast zn vereinbaren ist, die man Deutsch land auserlegt hat.. ' Und in dieser Frage, die den Angelpunkt des ganzen Prob lems bildet, hat sich bereits der Konflikt ergeben. Unter Führung ^>eS amerikanischen Mitgliedes der Bankierkonferenz, Morgan, stst die kategorische Erklärung abgegeben worden, daß die deutsche ^Zahlungsfähigkeit mit den Bedingungen von Versailles und den Dpezialauflagen des Londoner Ultimatums gänzlich unvereinbar iist. Die notwendige Konsequenz aus dieser Ausfassung geht dahin, daß erst einmal die deutschen Schuldverpflichtungen auf eilt ver nünftiges Maß herabgesetzt werden müssen. Erst wenn das der Fall -ist, kann überhaupt ernsthaft an die Verwirklichung des Anleihe- Planes gedacht werden. Man hat aber weiter durchblickeil lassen, chaß, wenn Frankreich sich diesen vernünftigen wirtschaftlichen Er- 'Wägungen fügt, die Frage der Herabsetzung der Schulden Frank reichs an England und Amerika in ein neues Stadium käme. Und nun haben wir wieder einmal ein eklatantes Beispiel dafür, wie die Pvlitik alle anderen Erwägungen ausschaltet. Poineare hat in der Kammer von „gefährlichen Versuchen" ge sprochen, „die Frage der Anleihe von einer Amputation unserer Forderungen abhängig zu machen". Er hat hinzugesügt, daß die Vertreter Frankreichs in der Reparationskommission unter richtet worden seien, „daß sie einen solchen Vorschlag nicht an- rrehmen dürfen". Mit Keulen wird also hier die erste vernünftige Regung, die sich nach langem Schwall und Dunst zur Ordnung und Gesundung der wirtschaftlichen Beziehungen der Völker unter einander vemerkvar macht, totgeschlagen. Man weiß noch nicht, was aus den Dingen werden wird. Die Gesahr, daß die Mit glieder der Vankierkonsercnz auch vor solchem Irrwahn lieber die Flucht ergreifen, als daß sie ihre kostbare Zeit unnütz ver trödeln, ist unmittelbar gegeben. Vorerst haben sie sich ent schlossen, von ihren Regierungen Auskunft über ihre Stellung nahme zn folgenden 3 Punkten zu fördern: 1. wie sie über die Herabsetzung der deutschen Schuldsumme denken, 2. wie sie sich zu der Aufgabe der im Versailler Vertrag auf den deutschen Besitz gelegten Generalhypothek stellen — ein Teil dieser Siche rungen müßte selbstverständlicherweise von den Anleihegläubigern zum Unterpfand dienen —, wie sie 3. über die Herabsetzung, über ie Kompensation oder über die Annulierung der Schulden der Alliierteil untereinander denken. Man kann auf das Echo ge spannt sein. Vorläufig haben die Pariser Ankeiheverhandlungcn eine Unterbrechung erfahren, die nicht nur durch die Pfingst- tage, sondern durch sehr tiefgreifende sachliche Differenzen bedingt ist, die aber nicht in der Bankierkonferenz als solcher zu'Tage getreten sind, sondern die in dem unheilvollen Gegensatz zwischen !d«r wirtschaftlichen Vernunft und dem politischen Wahnwitz be- MÜndst sin-.-'»-' - ^^ —- --- -- Ablehnung des Beamtenstreikrechtes l r Von Dr. Ernst Häfner-Derliu Das organisatorische Ringen innerhalb der deutschen Be amtenschaft ist in der letzten Zeit in ein entscheidendes Stadium getreten. An der stärkeren Aufrollung der OrganlsationSfragcn trägt ohne Zweifel die grösste Schuld der im Frühjahr verbrechc- rischerweise inszenierte Streik der Eisenbahner unter der Führung eines Menne, Scharsschwerdt usw. Weiten Kreisen der Beamten schaft wurde damals klar, daß die radikalen Maßnahmen irrege leiteter Beamter nicht dazu beitragen können, den Gedanken des Bernssbeamtentums im deutschen Volk fester zu vertreten. Die viel gepriesene «Neutralität" des Deutschen Beamtenbundes hatte versagt, der Deutsche Beamtenbund selbst zeigte sich als ein Ge bilde, dessen Lebensfähigkeit den stärksten Zweifeln unterliegt. Die vielbesprochene, vielgelobte und vielverehrte „Neutralität" hat nmälich die schlimmen Folgen, vielen an sich bürgerlich eingestellten Beamten einen so dicken Nebel vor die Augen zu legen, daß sie gar nicht merken, wie sie von linksgerichteten Führern allmählich in das frrigewerkschaftliche sozialistische Lager hineinmanövericrr werden. Finden doch sogar manche Leute, die parteipolitisch weil rechts stehen, durchaus nichts Besonderes an den Abmachungen, die in den letzten Tagen die angeblich „neutrale" Neichs-gewerk- schaft Deutscher Eisenbahnbemntpn und Anwärter, die stärkste Organisation des Deutschen Beamtcnbnndes, mit dem freigewcrk- schafclich-marxistischen Deutschen Verkehrsbund getroffen hat, ob wohl diese Vereinbarungen zu den heftigsten Befürchtungen Anlaß geben müssen. Um so begrüßenswerter ist es, daß Ende Mai die Spitzenorganisation der christlich-nationalen Beamtenschaft, d. i. der Gesamtverbcnzd deutscher Beamten- und Staats-aiigestellte»- Gowerkschaften (Deutscher Gewcrkschaftsbnnd) in Essen mit einer bedeutungsvollen Kundgebung an die Ocsfcntlichkcit getreten ist. Bei dieser Tagung wurden Programmpunkte fcstgelegt, denen nicht nur Wert znkommt für die im Gesamtverband deutscher Beamten- und Staats-angrstellten-Gewerkschaften organisierten Beamten, sondern die sich bestimmt auch auswirken »'ersten für starke Kreise der Beamten, die beute noch glauben, sich von der „Neutralität" nicht trennen zu können. Bereits bei der großen Eröffnungsversammlung betonte der Festredner Ministerpräsident a. D. Stegerwald, daß das Wort vom Wiede cau ftxnl leere Theorse sei» und bleiben werde, wenn es- nicht gelinge, die große Masse der Beamten und Staatsangestellten in ein festes Verhältnis zu Staat und Volk W bringen. Gesunde Beziehungen zu der Be amtenschaft einerseits, Staat und Volk andererseits- lassen sich je doch nicht gestalten auf dein Boden des Klassen'ampseS und des Anspruches auf die Streikfreiheit der Beamten, sondern nur durch wahre Volksgemeinschaft, bei der ein Streikrecht der Beamten keinen Platz finden kann. Es ist zu begrüßen, daß der Vrrtreter- tag des Gesamtverbandes deutscher Beamten und StaatSangestell- ten-Gewcrkschaften bei der Festlegung dr Orgarisalionsricknlinien einmütig zu dem Entschluß kam, daß Streikcecbt und Beruss- beamtentum nicht miteinander im Einklang zu bringen sind. Da ansehnliche Kreise der deutschen Beamtenschaft immer noch in dem Glauben leben, daß genau wie de» freien Almes,elllen und Arbei tern den Beriifs-bcamten ein Strcirrecht znstcbe, so seien an dieser Stelle die lavidarcn Sätze wiedcrg'geben, die der Vertreterlag des Deutschen Beamten, und StoatSaiigestelltcn-Gewerksck>asten zum Streik der Beamten angenommen bat. In den Organisationsricht- linien heißt cs: „Die praktische Anwendung dcS Streike? verstößt zwar nicht gegen die Strafgesetze, bedeutet aber den Einsatz der Beamtenstellnng. Eine Unterscheidung zwischen Lohn- und Exi» stcnzstreik ist unmöglich. Von Regierung und Reichstag wird er wartet, daß die rechtliche Seite der Bcamtenfragc in Bälde durch ReichSgesetz geregelt wird; dabei ist zum Ausgleich von. Konflik ten zwischen Beamtentum und Regierung eine mit ausreichenden Qualitäten ausgestaitctc SckilichtnngSstelle zu schaffen. Die Auer- kenniing der VerhandlungSfähigkcit der Beamtcnscbasten durch Regierung und Parlament ist eine Selbstverständlichkeit. Das Recht des Beamten, seine verfassungSgcmäß gewahrten Beamten, rechte durch das Mittel der Arbeitsverweigerung zu verteidigen, bleibt unberührt bestehen. Ten Staatsarbeitern und Angestellten Hebt das Streikrccht zu. „Mit dieser Erklärung ist die Stellung nahme des Gesaunverbaiiscs- deutscher Beamccn» und SiaatSauge- stelltcn-Gewcrkichasteii zur Streitfrage reskloo geklärt. Da die Beamten jedoch nicht Staatsbürger zweiter Masse sein sollen, so muß nnlvdiiigr die Regierung möglichst bald daran gelten, die tu den Richtlinien geforderte Schlichlungsstelle zn schassen, damit ein unparteiliches Organ als Bernfsinüanz der Beamtenschaft zu ihrem .'Hecht verhüfl. Selbstverständlich hat sich der Kongreß des Gesamtvervandes deutscher Beamten- und Staalsangeiielllcii-biewerkschaiien nicht nur mit dem Streikrecht befaßt, sondern alle Fragen, die zur Zeit die deutsche Beamtenschaft bewegen, wurden euier eingehenden Behandlung unterzogen. So wurde zum Beispiel in dem Be- amtenprogramin, das- sich der Besamwerbund gegeben bat, zur Be- soldung der Beamten ausgesübn: ..Die Besoldung soll der Vor bildung, der Ausbildung, der Tiensttätigkeit. der Verantwortung, der Berufkgefahr. dem Wert vergleichbarer Diemke im freien Wirt, schastsleben, dem Ilitterbaltsbedürsnis der Familie und den wirt schaftlichen. zeitlichen und örtlichen Verbälinisseil anacvaßt sein lind den Veränderungen, die in diesen Voraussetzungen enUrelen, unter Wahrung wohlerworbener Rechte rasch und anSrcichend fol gen. WirtsckastSbeihilfen sind nick» Wirtschaftsgebieten zu be messen und die Besoldung soll auch den Beamten der untersten Grvppen das- kulturelle Ertstenzmiiiimum für ihn und seine Fa milie sichern". Für die regelmäßige Arbeirs-zcit wird verlangt, daß sie durch ReichSgesetz zu regeln sei. Der Aufstieg in alle Stellen muß jedem Beamten, der die erforderliche Eignung nach weist, eröffnet sein. Wenn es amt Schlüsse des Beamtenprogramms de? Gesamtverbairdes deutscher Beamten- und Sraa'.s-angestelltcn- Gewerkschafte» heißt, daß eine nach den vorstehenden Grund sätzen in ihrem Rechte gesicherte Beamteilschaft dem Staate und dem Volke allezeit ein: treue Stütze sein werde, so können wir diesem Wort nur beipsllchten. Der erste Kongreß des Gesamt- Verbandes deutscher Beamten- und Tirats-angestellten-Gewerkschaf- ten hat bewiesen, wie stark die christlich-nationale Einstellung in der Beamtensckiaft bereits- Wurzel gefaßt hat. Von dieser Tagung kann für da? denlt'che Vaterland ein reicher Segen erwachsen, wenn die Beamten, die nicht im Verfall und im Ebao- des- Reiches das.Heil sehen, sonder» die treu mitarbeiien wolle» am Wieder aufbau. dorthin gehen, wo für sie der allein richtige Platz ist. Alle Beamte, die sich zum Gedanken >cr VolkSgemeinscbcnr bekennen, gehören hinein in die Reihen der christlich-nationalen Beamten- gewerk'chasten, die zusammengeschlossen sind im Gssamtverband deutscher Beamten- und StaatSangestellten-Gewerkschaste». Wer in der Beamtenschaft die Zeichen der Zeit versteht, wird nicht säumen, die nötigen Konsequenzcii zu ziehen. Aus dem Ausland Die Opfer des Bolschewismus Der russische Kirchenrat bat anläßlich ''er Erklärung Tichstschcrins- daß dcr Bolschewismus ab'olute religiöse Freiheit a währt-, die vffcntlibe Erk'ärung abgegeben, daß unter der bolschcwist scheu Herr schaft 23 Bischöfe »nd 12t5 Priester hine.etichict woiden seien. Die National Tidende 'in Kopenhagen er'M'ürt bei dieser Geleaendcit an die offizielle Liste dcr Hinrichtungen in Ruy and seit November 1917, die von den Sowjets selbst in kaum begreiflichen Zynismus veröffent licht woiden ist. Die L'st« sübrt an: 0775 Schulleiter und Professoren, 8800 Aerzte. K1Ü50 O-sinere. 260W0 Soldaten, 10500 Poll,eio'fi,irr«. 18 500 Polizcisoldaten, 12 950 Giittbcsitzer. 155250 Intellektuelle. 102350 Arbeiter, 81S100 Bauern, im ganzen 1761875 Opfer- Nücküehaltung amerikanischer Truppen am Rhein Parks, 6. Juni. Nach einer Meldung der Pariser Chicago Tribüne au« Koblenz hat der Befehlshaber der amerikanischen Truppen am Rhein am Sonntag vom KricgSdcpartcment tete- grapkisch die Anweisung erhalten, 1000 bis 1200 Mannschaften und Ossi,ziere aus unbestimmte Zeit im Brückenkopf Koblenz zurückzu« behalten.