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Montag, den 10 Februar ISIS — Sächsisch« BokkSzeituug — 83. «KM, 4 -aß durch die heutige Versammlung gleichzeitig Protest und Sympathie, diese für unsere Gesungenen, ausgesprochen und vor allem an da» Gewissen unserer Feinde gerührt werden solle, die sich einer unerhörten Rachgier. Grausam- teil und Willkür schuldig machten. Der S. Februar ItOl habe Deutschland den schmachvollen Fneden von Luneoille gebracht, der 9. Februar 1919 dürfe nicht durch Erfüllung der neuen Fochschen Waffenstillstandsbedingungen wieder »in Tag der Schmach für das deutsche Volk werden. Im Residenz-Theater wurde die Versammlung durch Herrn Rechtsanwalt Dr. Hetnemann eingeleitet Hierauf kam Herr Schriftsteller I. A. Geißler zum Wort. In seiner Rede betonte er, daß zu all dem Treiben der Gegenwart auch die Sorge um unsere Gefangenen komme, die durch die Absicht unserer Feinde, sie zu jahre langen Frondiensten zu zwingen, in» »»gemessene gestiegen fei. Die Feinde sollen hören, daß wir noch nicht tot sind, sondern daß wir un» einen in der Forderung: „Heraus mit unseren Gefangenen!" - Herr Verlagsbuchhändler Heinrich Minden. Direktor der hiesigen AuSkunfiSstelle vo« Roten Kreuz, hob in der Schlußansprache hervor, daß wir mit allen un» zu Gebote stehenden geistigen Waffen um die Befreiung unserer Lieben kämpfen werden. — In beiden Versammlungen wurde am Schluß eine gleichlautende Entschließung angenommen, in der die sofortige Her- auSgabe unserer Gefangenen vor Eintritt in die neuen Verhandlungen über eine Verlängerung des Waffenstill standes gefordert wird, und die unter allseitiger Zustim mung der Deutschen Nationalversammlung, Staatssekretär Erzberger, dem Internationalen Friedensbureau in Bern, der Internationalen Sozialistenkonferenz in Bern und der Reichszentrale für Kriegs- und Zivilgefangene, Berlin, telegraphisch übermittelt wurde. — * An der Universität Leipzig hat das Zwi- fchensemester begonnen. All Hörsäle sind überfüllt, und die Studierenden geben sich mit größtem Eifer dem Stu- dium hin. Eine große Not bereitet jedoch die Beschaffung hinreichender Räume, da die größten Hörsäle im Gebäude der Universität des Kohlenmangels wegen nicht geheizt werden können. Bautzen. Die Wirtschaftliche Vereinigung erzielte bei 3957 Stimme« 12 Sitze, Demokraten (2880) 8 Sitze, Sozialdemokraten (4072) 12 Sitze, unabhängige Sozial demokraten (3911 1 Sitz, Zentrum (677) 2 Sitze. Schirgisu»lde, 9. Februar. Während viele Ortschaften und Städte sich noch zur Gemrindevertreterwahl rüsten, haben sich unsere wahlberechtigten Stadtbewohner diese Mühe erspart, denn da nur die Liste des hiesigen ZentrumS- wahlverein» eingereicht wurde, erübrigt sich jede Wahl. Um jegliche konfessionelle Zwistigkeit gänzlich zu vermeiden. w«rden dem Prozentsätze der beiden Konfessionen entsprechend 7 Katholiken und 7 Protestanten vorgeschlagen und somit gewählt. Al» Stadtverordnete gelten demnach folgende Herren: Holzschleifereiarbciter Gustav Hensel, Verwalter Krebs, Landwirt Josef Grob mann, Kaufmann C. Pech, Fabrikant Hermann Paul, Fabiikarbeiter P. Rafelt, Lehrer M. Janze, Drechslermeister Anton Hocke, Steinmetz Franz Stolle. Als Ersatzmänner sind anzusehen Herr Tischler- Meister Br. Hauptmann und Herr Rechtsanwalt M. Müller. * Neuleutersdorf. In der ganzen Parochie wurden für die Christliche Volkspartei bei der Nationalwahl 176 Stimmen abgegeben, bei der Volkskammerwahl 209! — Jetzt wenden unsere Organisationen ihre besondere Aufmerksam keit den christlichen Gewerkschaften zu. — In den Gemeinde- rat wurde von uns auch eine Frau gewählt. Kunst, Wissenschaft und Vorträge — Dresden. 6 Februar. Da« 5. Philharmonische und da» 18 Volk -S'nfonie-Konzert hatten ein gemein same» Programm Im erste en wirkte solistisch Julia Culp, die wir leider nicht hören konnien, im zweiten Maria Mora von Goetz mit der Elia«-Arie „Hör Israel" und Orchesterliedern von Grieg, Brahm« und H. Wolf. Jyr sh» pathischer und kluger vorlrag ist hier bereit» bekannt. W chtiger aber waren die Orch sterstücke, di« Lindner ge- wählt Halle: Die graz'öle. melodtengeschwrllte Pauken- schlagstnfonie von Haydn und die brillanie, al» Orchester virtuosenstückchen kaum zu Überbielende Ouvertüre .Römischer Karneval" von Berlioz Die Philharmoniker bewältigten hre Aufgaben spielend. Eie brachten ebenso reizvoll die Naivitäten Haydn» wie die Schwierigkeiten de: verliozschen Parttt r herau» und ernteten begeisterten Applaus. 2ek. — Dresden, 7. Februar. Schausvielhau». („Die Insel". Festliche» Spirl von Herbert Eulenberg. Uraufführung) Gr hat wohl geahnt, daß man ihn nicht ganz ungeschoren l ssen würde, der Dichter. Denn er schrieb ein Geleitwort in Form eine» Briefe»! An keinen geringeren al» den weiland deulschen Dichter Johann Wolfgang Goethe. (Dem er sich kongenial fühlt, dieweil der ja auch Verie machte.) Dem also setzt er Zweck und Ziel auseinander und oeisteigt sich dann zu folgendem Satze: „Sie sind kein Rezensent, ich weiß e«, der einem Ui-bereinstimmungen aufnutzt und die Schwächen eine» Werke» herauskratzt, um die Stärken unleischlagen zu können. Etwa» von Ihrem gern mitgehenden Verständnis möchte ich meinen Le'ern und Zuhörern wünschen . . Soll man sich da des Lächeln« wahren? Immer und immer wieder kriegt es Eulenburg mit der Angst zu tun. Immer bringt er seinen Prvlogu», der „ausklären" soll, aber so starke Selbstberäuchorung hat er sich noch nie leistet. Sein Stück spielt diesmal in „Jdealten", bringt FrtedenSgedanken, Anklänge an den Völkerbund, mahnt zum Gdelsein. alle» in mystischen, halb allegorischem Ge wände. Wenig eigentliche Handlung, aber viel von de« Dichter» oft verzapften Pantheismus, vom ZukunfiSstaat mit griechischem Anstrich. Aus den 2. Akt ist er besonder» stolz. Hier will er unter Zuhilfenahme von Dummheit, Philosophie, Sittlichkeit, Unduldsamkeit, Wildheit al» sprechenden Personen ein Charakteristikum der Menschheit als de» „verpfuschten Meisterwerks" geben. Die Wirkung war negat'v Man konnte sich de» Eindruck» nicht er- wehren, daß hier eine krasse Ueberspannung da» Wort hat. Originell ist die ganze Idee auch kaum zu nennen. Und dramatische Wirkungen fehlen ganz. Bleiben noch die Verse. Die sind allerdings mitunter von olympischem Glanze, manchmal rasseln und klingeln sie aber auch recht aufdringlich. Die Kongenialität mit Meister Goethe („auch" deutscher Dichter) scheint mir nicht erwiesen. Aber man ist modern, um jeden Preis . Die prachtvolle Aus- führung im warmen, dekorativen Rahmen verdankt der Dichter Herrn Wiecke, dessen Ept,Heilung sonder Tadel war. Alice Verden, Lothar Mehnort, Wolter Jltz, Olga Fuchs, Alfred Meyer und Ernst Marten» gestalteien die Hauptrollen durchweg sehr interessant. Wochenspielplan der Theater in Dresden vom ic. bl» mit ia. Februar. Opernhaus. Sonntag: Die Afrikaner!» si/,S). >«»!«» (Sovdervorstellung für den Rat »»Dresden): Der Waffenschmied <«>. DienStag: Do» Rheingold iS). Mittwoch: Der Troubadour («>. Donnerstag: Tic Walküre (k>). Freitag (S. VolkSvorstellung) Die verkaufte »raut i/,7). Sonnobrnd: Siegfried (/,S). Sonntag: Figaro» Hochzeit (0). Schauspielhaus. Sonntag: 4. VolkSvorstellung: Erman- arich der König Der WeitSteufel (7). Montag: KMr Lampe (S). Dienltag: Banmeister Soln-ß l»1. Mittwoch': Dit Insel <6) Donnerstag: Schneider Nippel <S). Freitag: Ermanarlc- der Ktnig (S). Sonnabend: Bürger Schippel (6). Sonntag: Z» gunstcn der heimkeqrendcn BerufSgenosien: Datiench (tzS), D«e »n- lorene Tochter (6). Residenz-Theater. Täglich abend» (V,7): Der Bettel- stndent. Sonntag, Mittwoch, Donnergiag, Sonnabend und Sonn tag: nachm. ('/»>« : Der Binsenmichrl. Zentral»Theater. Montag und Dienstag: Wo die Lerche singt 0 z8, Mittwoch: Der Postillon von Lonjumeau kS), abend» und bis Sonnabend: Wo die Lerchestngt (V,8). Sonntag: Der ersten Liebe goldene Zeit abend» »ad Montag: Wo die Lerche sinut C/,8). Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Hauptschriftleiter Paul Heß lein; für den Inseratenteil: Erwin Schön. — Druck und Verlag der .Saronia-Buchdruckerei A. m. b. H." zu Dresden. vrosäener Iwbrniwtnk lLrNnnlk s 'S? WWWMGM »A»c»i>»«1«I» W <l paadacknl» «Sr »Na tuwga we loadnow tär ßaeüt »w Au» ch vo»«»»»» »»a a»»»va»»«,,»a»i, e» m»a-, umw >n w, w»^». w»o»,«»»»»,«,,»»», n»a«u», »»«» «,««»»«NI», m»«^«gd»»,, vier-- ,,I» - »Min» a»N uw »a»»n a»nvni^», - »Knw n»w«—»a-eo». IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Die rleuMen leslkioliken iinll die neue Leit. Vortragsskizzen i» Aufträge de« Ak'iouSkomiteeS de» kaih. Klerus zu BreSla» herausgegebcn von ve 1 üegwer, vr w. 0Ne und vr. ?. X lleppell BiSber sind erschienen: Heft Ir -Die deutschen Katholiken und die neue Zeit »an Dr Otle. Heft »r Da» Problem der Trennung von Staat und Kirche und die Stellung der deutschen Katholike» zu dem selben. Von Professor Dr. F L Seppelt. Lest «r Trennung von Schule und Kirche? Bon Dr Negwer Heft 4: Vorsehung und Völkerschieksale. »an P Otto La- bau«, S I W«fl »/«: Grundsätzliche« zum Programm de» Zentrum» al, einer chrtstltch-demokr^ttschen Volk»partei. Von Dr G Schuleman» Hcht 7, Dreiheit für unsere Orden. Von «onfiftorialaffesftr Dr. OSkar Poll k. Soeben neu erschienen: Heft 8: Die Sozialdemokratie am Ander! Von Dr Nieder. Heft V Neue Rechte und Pflichten der katholischen Fra« Don P. Alifustin Rö»ler, C. S S. R Preis jeden Hefte» 50 Pfg., portofrei zugesandt »ü Pfg., de» Doppelbeste, b,S 1 Mk.. portofrei 1 Mk. 10 Pf,. SLmtlicve Hefte sind durch die G^schNftS» stelle der „SSchs. Bolkszeitung" zu beziehen «. bitten wir um Bestellung nach Hotbeinstr. 46. MRwsler 00 <SoaoIi»r«« »0 AmI»I » vivclvr viozrvtrakkvn, I» »nr« <«MSLr»»nIr»I) »taanvaä billig r«rn»prvvdvr 14VKV. TVvltvste» l,»gvr kllr llü»ckler. Xs1"ol. ^ünglings-vvs'kin V^sblisn-M. 8onntsg, lisn 16. fvdpusk Im grovsn 8asls «lo» daibol. Looellendouss», XSukksrstr. 4 HHvnstonakvnil o»» ru Lkran l!or ksimgslcokrton siriogsr. ««o lllalaü 5 Mir. Lnknng K Udr. klntklNrprvis S4 Pfennigs. Lehrstellen bei kath. Meistern für 2 Bäcker und « Schlosser lucht f. Ostern Pfarrer Lange, Borna d. L. Mdelckier Verehrer de» heiligsten Altarsakramcnte» schenkt Ttdorium oder allen Kelch? Pfarrer L-.ngc, Bornab Lcipz Kath Jungfer aesuiht. Schloß Siedkneicden bei Meißen. ILrirniKx«, siuk»»b» uocl lcüosrivrisod x»- «obaitrt«. Ntlcksr, mit uoct oko« R-Kruoa. «aarnlarNna«, billiae u keios»« ^askakrunx-. HV,H,w»»aerdeek«i», Lorrvllaa, 2inn. Silber mit Oioev'neare. ni»«t Lrk»m»i,g;a- dLekor «Nrtat lleli« ll-vkrtie«. Kitt» uin 8-»--ktuvx wviller 8 Sobaukvastvrl kloü «eknrkrl» Drflwrpsr Urracksn. Lek« Sporer- ». SodSeeerg»»»« 2ü. vir. ?. MM'r bevo-z ftin« diNg^l u kau m Kurie beg. 17. Februar abend» 7 vhr t» Holet »Vier I hre-zetir«'. Neun Markt und am l8 Aebr ^ llhr Eaiolagan» , G««9lr. Anmeldung'n erb-'«» d,s. nnd Wintergarten,». «1. siallplverrammillng der §1. Zsttpb-sikLlilrrnIrarrt, Lurcdun- u»a Ztekdelrsttt. Montag. Sen io. Marr i-io. adenüt s llftr. im kath. Gesellenhause. Käufferstr. 4. TageSordnnng: 1. Jahres- »nd Kassenbericht, 2. Bericht des AusstchtSrai«», 3. Richtigsprechung der JahraS-Rechnung und Gnt- lastung des Vorstand««. 4. Verikbiedene Mitteilungen über gegenwärtig« vn« bältnisse der Kaff«, 5. Neuwahlen, 8. Allgemeine». Die Mitglieder oer Kap» weroen um lyr Erfcyei«»» dringend gebeten. Der Vorstand. UoÜLSvKuKv, Luoilso, ^ku-Lntisri: kssilvrirsi, Iivsis k'orm, io ckso barstso Ns-oosr- u. k'rs.usn^röüsn l 90 Ll»rk pro ?»»r. 8övkstvsrks.ui8prsis 7.35 dl pro kaar. Nusteravnckuux l^roüs öaiioesockuop;, sortiert io cksn xao^karsten Orüüvo Hsrrso- u. k'rs.usosvsiosiso) 20 75.— ßl. krank» our xsAso vorherige Liossoliull^ sie» Letra^v. ft»i ^ivsitp-skLlIsn fi;i.reotisrso vir bsrsitviili^s 2uriiok- oasimv unck KüvkLLkIunx äs« Lotra^s l7m xenaa» ^cirssss uvci kür Lativssociunxso ^o^abv ckar Oüter- statioo virck xvbetso Oarantis kür xate ^nkuoft. Vsrsnock xsntattot. LlolSsekal» (sii>il«tz l>Ir) Ber ifs-Borbildung vzler« ISIS - 54. Zcllvljsdr . ^agrsdvllschnl« — LehrlingSschnlr f. Pflichtschüla tl. Handelswiffenschastltche Kurs« für männliche »nd weibliche Besucher 8. Vorbereitung fü» Umttzprüfuuge« lll. Privatkurse Atviä'säk Wels. »«ihm z«Mi«0<sftle HreSde« 4 P, Morttzstrah« » — Fernsprecher 8 OKI»