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Nr. LL L«. Jahrq. Montag den 15. Januar 1917, »,»««»» X mit «Ilustr. «eilaac dlerlkyährUch S 4» In Dresden und ganz Deutsch land srei Haus it.wt X; ui Oeslerrcich X. s dsertelsSbrllch s. I« In Dresden und ganz Deuischliuid frei Haus st.« in Oeslerretch 4.»« X. Linjei-Nummrr I« 4. Die Sächsische BoltSzeituna erscheint «m allen Wochentage» „aqniiuagS. Sächsische Geschäftsstelle und Redaktion: Dresden «A. 1«, Holbetnstrahe 4G Fernsprecher 21366 Poftscherttonto Leipzig Nr. 147X1 Anzet,ra: «nnabme don GeschästSaueeta»,, bis INUPr. von isami»cna»jeigen dis II Uhr vorm. Preis slir die PclilSpaltjeile z, t,u Rrkia- melcil «« z. !>ür undeutlich geschriebene, sowie durch Fern sprecher ausgegedene Anzeigen sonnen wir die «eranlworliichteit siir die Nichts',N'U des!e;ieS nicht üdernchmen Sprechstunde der Redaktion: 11—I!t Uhr vorn. -Ä Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe ä mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilage. Die Lage In dt'n Vordergrund der allgemeinen Besprechungen Mid die ix'rschiedencn Noten und Erlasse Mieten, die in der ligeluusenen. Woctie an die kriegführenden Völker gerichtet wurden. Wir >>abeil sie zwar sclzon eingehe'nd gelvürdigt, tdt>r es ist doch notwendig, nochmals daraus hin,zuweisen, daß zw i schm der Note der hritschen Reichsregieriiirg an die Neutralen und der Antwort der Entente auf das deutsche Friedensangebot bezüglich der Wirkung ein grosser Unter- chied besteht. Wer die Not der Neutralen auch nur einiger' -näßen kennt und wer den Zwang und Truck verfolgt, der n.nneiitlich von England ans die nichtkriegführende» Staaten nSznübeir Ersucht wird, der wird eS verstehen, wenn die neutralen Vlätterstimmen sich jetzt außerordentlich mehren sie die schroffe Abweisung des Friedensangebotes durch unsere Feinde bedauern und die den Ton und den Inhalt der Heiden deutschen Noten für ihre Verhältnisse angemessener , mpsiirdeir. Man sehnt sich begreiflicherweise in allen neu tralen Ländern nach Frieden, man wünsch dort naturgemäß wieder geordnete Verhältnisse, nnd daher war man erbaut von dein Friedensangebot, das wenigstens einen Anfang, ja ielleicht die Eirundtage zu einem baldigen Friedensschluß tot, man ist aber ebenso sehr verärgert über die srbrosse Ab weisung, die dieses Angebot vom Vierverband erfahren hat. Wir haben keine neutrale Stimme gehört, die jetzt m die Prüfung der Frage eingetreten ist, wer die schuld an dem AnSbrnch des Krieges trägt, wir haben auch m keinem neutralen Blatte Verachtungen über die Frage wiesen, wer von den beiden Streitenden günstigere Ans ichten ans den vollendeten Sieg hat, sondern alle uns zu (be licht lammenden neutralen Zeitungen haben betont, daß das Friedensangebot von den Mittelmächten in einem Augen- hlick gemacht wurde, in N'elcksem für diese die .Kriegslage mistig ist und es müsse als ein Zeichn von Friedensliebe helrachtet werden, daß das Angebot kam, nnd es einfach ab- lehnen, müsse mindestens befremden. Ans holländischen tzlätter» haben wir nnS heranslesen lassen, daß der Vier erband ruhig einer Konferenz hätte zustimmen können, um Nedingungen abznlehnen, sei es dann immer noch Zeit ge nesen. Nun ist der Augenblick der friedlichen Verständigung vorbei, das Schwert muß weiter spreck>en, nnd das hat den tzaiser veranlaßt, sich in einem Erlaß an Heer nnd Flotte und in einem anderen an das Volk zu wenden, »in ihnen die Notwendigkeit des Endkampfes darzulcgen und alle zur restlosen Hingabe ihrer Kraft anszusordern. Der Nns wird nicht nngehört verhalle». Wenn der Feind den Frieden so rächt will, dann muß er dazu gezwungen werden. Fürsten »nd Völker sind mit dem Kaiser einig. Das geht aus allen deutschen Zeitungen hervor, es wird aber auch bewiesen durch folgendes Telegramm , welchs der K ö n i g v 0 u si a v e r n an den Kaiser gerichtet k>at: „Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser, Großes Haupt- miartier. Die kraftvollen Worte, die Eure Majestät in der Entrüstung über die anmaßende Antwort unserer Feinde ,um deutschen Volke gesprochen haben, erwecken lebhaf- ten Wiederhall in unser aller Herzen. Mit Eurer Majestät teilt das ganze deutsche Volk den ehernen Willen, den Uebermut der Feinde zu brechen, und ich weiß mich eins mit allen meinen Bayern, wenn ich Eurer Majestät in schicksalsschwerer Stunde erneut ver- iichere, daß wir in unerschütterlick)er Bundestreue den unS mfgezwungenen Kampf fortsetzcn wollen, um den Frieden m erzwingen, den die Feinde uns jetzt noch verweigern. Mit itzren Kriegszielen lxrben unsere Gegner ihre namenlose Er oberungssucht und den Willen, uns und unsere Verbündeten m vernichten, enthüllt. Alle Welt weiß jetzt, wen die Schuld an diesem furchtbaren Völkerringen und wen nach 30 Mo naten des LkanrpfeS die Verantwortung für das weitere Vlutvergießen trifft. Wir waren zu einer Verständigung lvreit. Unsere Feinde wollten es anders. Der .Heldenmut unserer sieghaften Heere, der Opfermut des ganzen Volkes wird auch ferner jedem Ansturm und jeder Tücke unserer Feinde trotzen, wird uns zum Siege und zum Frieden sichren. Gott sei auch weiter mit uns lind unserer gereclften Sack-el Ludwig." König Ludwig von Bayern betont das Wort von dem nns aufgezwunqenen Kampfe, womit die Ansicht unserer Feinde, als ob wir den Krieg gewollt und heraufbeschworcn, mitsprechend beleuchtet wird. Der andere uns gemache Vor wurf, als ob uns der Atem ausgchc und wir deshalb das Friedensangebot gemacht hätten, wird widerlegt in der Nordd. Allgem. Ztg." vom 1t. Januar, in der es heißt: Zur Vorgeschichte des Friedensangebotes der Mittel- machte, das die Feinde als unaufrichtiges Kriegsmanövcr bingestellt haben, ist das nachstehende kaiserliche Handsch? e. iben an d e n N e i ch S k a n z l e r ein Bei- iiag von besonderer Bedeutung: Neues Valais. 31. Ok tober 1010. s Das Neueste vom Tage s >-» ' . : »»»" N «IW llkllllA (W. T. B. Amtlich.) Gro e s H u u p t g u a r t i e r, Im Januar 1017. Westlicher ttriegsschauvlalz Nördlich der Somme hsi das lebhafte Artillerie' icuer an. Während an mehreren Stellen Vorstöße seiudlicher Patrouillen abgewiesen wurden, gelang es eigenen Erkun ünirgSabhsilnngeir durch erfolgreiche Unternehmungen. Ge faugene und Maschinengewehre einzubriugeu. Oestlicher Llrii ^Sschaupluj; Heeresgruppe deS G e n e r aIs e l d m a r s ch a l l S Prinz Leopold non Bayern: Bei trübem Wetter blieb die Gefechtstätigkeil genug. Fron! des Genera lobern Erzherzog Joses: Nördlich des Susita-Tales wurde unsere neugewonnenen Stellungen von stärkeren russischen und rumänischen Ums ten augcgrissen. Ter Feind ist überall abgeschlagen. H e e r esgruppe de s G e u eraI s e l d m a r s chall s vo» Mackensen: Zwischen Bnzaul- und Serelh-Münöung wurde trotz ungünstiger Witterung der letzte von den Müssen ftidlich des Sereth noch gehaltene Ort Badens im Sturm genommen Mazedonische Front: Unverändert. Ter Erste Geuemlgnartiermeisler: Lndeudorn. Der Ausruf des Kaisers üsscntlich angeschlagen In Bayern wurde der Ausruf des Kaisers au Das deutsch Volk laut „Lokalauzeiger" in allen Gemeinden esseirt lick: angeschlagen. Dir Wirkung der Entrntrnotc ans dir Nrutralc» Die „Voss. Ztg." schreibt: Wenn es die Absicht doi Entente gewesen sei, aus die neutralen Länder zu bauen, so könne das sck>on heute als mißglückt bezeichnet werden. Insbesondere in Holland schirre die Note eine alIge > me i n e V e r b l ü s s u n g ausgeköst zu hben Paris ist ärgerlich Der Panser Unmut darüber, daß die Mittelmächte mit ihrer Bätschst an die neutralen Staaten der Entente z u vorgekommen sind, kommt laut „Verl. Tagebl." am deutlichsten in einem Blatte zum Ausdruck in dem Sinne, daß der beabsichtigte Knalleffekt ürr Entente zu einem Ver sager «wworden sei. Dir Brkanntgabc von Briando Erklärungen ' über die Saloniki-Schwierigkeiten im Haushaltsansfchuß der- französischen .Kammer wurde von der Zensur unterdrückt Aus dem Fortschrittlichen Parteitage in Stuttgart sagte Payer, die Fortschrittliche Volkspartei unterstütze die Negierung aus sachlich» Gründen ohne Nebenabsichten. Die politischen Parteien dürsten ihre Selbständigkeit nicht da durch zeigen, daß sic der Regierung in dieser schwere» Zeit Prügel ins Rad Wersen. Dir rumänischrn Vrrluste Das „Verl. Tagebl." meldet aus Gens: Nach einer Madrodcpesche aus Jassy versteht sich die rumänische Regie rung, die bisher keinerlei Verlustlisten herausgab, jetzt zu der Bekanntgabe, daß von 000 000 Mann, mit denen das rumänische Heer ins Feld rückte, 0 00 00 0 gefallen oderver w u ndet und 100 000 gefangen genommen ünd. „Mein lieber Bethmanu! Unser Gespräch habe ich noch nachher gründlich sidei dacht. Es isr klar, die in Kriegspsychose hesangeneu, von Lw, und Trug im Wahn des Kampfes und im Haß gehaltenen Völker unserer Feinde haben keine Männer, die imstande wären, die den moralischen Mul besäßen, das de Ireieude Wort zu spre ch e u. Ten Vorschau ,»u Friedeir zu machen, ist eine sittliche Dal, die no! wendig ist, um die Welt, auch die Neutralen, von dem in allen lastenden Truck zu befreien. Zn einer jolrheu Der u hört ein Herrscher, der ein Gewissen hat und sich Goli » antwortlich fühlt und ein Herz für seine und die seindlichea Menschen: der, unbekümmert um eventuelle absichtliche Mis: dentnngeii seines Schrittes, den Wille» bat, die Weil von ihren Leiden zu befreien. Ich habe den Mul dazu, ich will es auf Gott »vagen! Legen Sie mir bald die Noten vor u. a machen Sie alles bereit! gez. WiIbe! m I. I'. Unsere Feinde können sich darauf verlassen, das: am Ehrlichkeit des in diesem kaiserlichen Schreibe» he'und '.eu Friedenswillens die rücksrchslose Eirtschlosseirhei! ent sprechen wird, mit der wir den Krieg, desien Fortsetzung p> uns ansgezwnnaen haben, bis zuin siegreichen Ende dun!' sichren werden. Wer min nocy nicht sehen will, dem is! nicht zu heilen Ter wird auch über die Erfolge hingwegblicken, die unser Wessen andauernd erzielen. Tag für Tag berichten di amtlichen Mitteilungen über neue Fortschritte. Sv msid>: der deutsche Heeresbericht vom Sonntag schwere rusha Verliisle der Russen u> den Ostkarpathen an der >'>oldei: -- Visrntz nnd die Erslürninng einer vom Feinde beie uc» >dee südlich der Oilozstraye. Tie Russen haben anscheinend »am . äleserverr eingesetzt, die nun das Schicksal ihrer Vorgänae- lerlen und überall geschlagen werden, wo sie sich nur blich a lassen. Das bezeugen die Kämpfe in den Karpathen und die am Sereib. wo selbst ein russischer Vorstoß blutig abge'chl: gen wurde und es nns gelang, Vadeni zu nehmen. Mm iiesi je!;! immer »irr von russischen Truppen in Rumänien Das bestärkt die lieber,^enginrg, daß die Rumänen ielhs; nicht mehr kampffähig sind. Wie es nur diese Truppe nn>- nm die Russen in dem schwer heinrgesnchten Lande sieh!, w gibt sich am klarsten aus dem Bericht, den der russische Ga sandte am rumänischen Hofe, Generalleutnant Mossolow nach Petersburg sandle Er schildert darin die Notlage des russischen in Rumänien stehenden Heeres. Tie rninäirsich, Armee befände sich in völligem A n i I ö s n n a : z n st a n d e. Sie müsse sich weit hinter die Front rette», um die unentbehrliche Reorganisation zu finden. Mossolov cmpsielilt dabei, von sichtlichem Verdacht geleitet, diese Reor ganisation in Veßaralnen vorziinelmien. Tie Hilslosiakei! der rumänisch» Behörden Hab- die russischen Truppen in die nnaugeiiehiiiite Lage gebrach!. Die Armee sei weder fort noch ausreichend gekleidet. Die Verwirrung der Eisen Hahnen, der Verlust des größten Teils des rollenden Mah rials und die Verwahrlosung der Wege machen den Russen eine ausreichende Heeresversorgung nnmöglich. Shn dies' Zustände würden die Ausgabe des Restes des rumänisch Landes rechtfertigen. So trifft Gottes Strasgersih den Treulosen. Und wenn die übrigen Völker nicht bald zu- Einsicht kommen, so werden sie ebenfalls ihr Grab ' erben haben. X Der Weltkrieg Dir bulgarische Bericht Aojia . I '1. Januar A in t I r ch e > o e r > berichtvom l 3. Ianuar. Mazedonische Front Oen sich von Eerncr versuchten ztvei feindliche Kompanie-' sich umeren Stellungen zu nähern: sie wurden aber durch Fene' vertrieben. Nur an manchen Stellen der Front ntrmacki!» Arlilleriefener. Rumänische From: Vor Isaccea ietzi.-n wir durch Arlilleriefener ein feiirdlici-es ^chift in Brand dm- brenireird donauabwärts lcieb. -0 n lgari > ckr e > V - r icht v o m 1 1. Ja ir u a r. Mazedomiche Front: Zwiicki 'i dem Vardar und dem Dottan-See lebhaftere Tätigkeit de> siindlichen Artillerie. Der Feind griff südlich vom Darze Ztajakowo an. Aber sein Angriff wurde durch niiser Fcmer abgewiesen. Ans den übrigen Abschnitten der Front schwaches Artillerieferier. Rumänische Front An de, Dona» zwischen Galatz und Isaccea vereinzeltes Artilleri' fener ans beiden Seiten. Don unserem User ans bombar dierten wir Militärairlagen in Galatz sowie den Bahnboc und die Eiseiibahirbrücke in der Nähe der Stadl. Im Bahn Hof brach ein Brand aus. Unsere Flugzeuge rrxrrsen Bomben ans den St Georgs-Hafen und auf die nabe Flugzenn siation ab.