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8 Königsbain. Einen .Katholikentag iin kleinen könnte inan die am 2'). Juni hier begangene 25jährige Jubiläums feier des hiesigen kath. Kasinos nennen. Auster den Ortsvereinen waren besonders stark vertreten die Bruder- Vereine von Jurist und Seilendorf, ersterer mit Fahne und dem uuisormieiten Schiitzenmnsilkorps. Turch Abordnun gen beteiligten sich Wiese und Zittau und von den Erts- vereiuen eer Militär-, Radfahrer-, Männergesang-, Jung frauen- u>>d Ingendveroin. Fm Feslgottcsdicnste führte den gesangliciieu Teil der Männergesaugverei» aus, lväh- rcnd Herr Kaplan Harazim, in Bertretuug des im Bade Lähn lveileuden Herrn Pfarrers Wessela, Vorsitzenden des Kasinos, die Ansprache hielt. Darauf bewegte sich der statt liche Festzng, voran die 5li Gründerjubilare und der Ge meinderat. znni Reitplätze auf der Bergschenke. Schon tage lang vorher war die geräumige Wiese geschmückt und durch Birken and bubten j„ einen Hain verwandelt worden. Der gwl 'ite Pirschende des Kasino-:-, Herr Kirchsckmllehrer Reime, b-'arüs-te die Fewteilnebnicr und gab die eingegangenen tchiückwnnich'chreiben und Telegramme bekannt, worauf -Herr Lelrer Horen;, Zittau, eine begeisterte und zu Herzen gebende Festrede über die P'lichten des katholischen Mannes hielt, oje allerseits lebhaftesten Beifall auslöste. Herr Kavlan Hangbammer (Ellritz) gedachte der Jnbilarc und stellte sie der fugend als »achabmenstvertes Beispiel hin. ! Der Heitre des Felles sprach auf die geistlichen und Welt- ^ lichen Ameiichten. .neraus die Bersammlung die Papst- ^ hn'irne und ..Te«!i''li-l,,ud. Deutschland über alles" sang. Zwillh, n den cnzEnrn Ansprachen trug der Mannergesang verein untre Heilung de: Herrn Johann Trenkler mehrere ! nieder vor und die Musikkapellen spielten heitere Weisen. ! Knche. lollei w und s r! ws,stand, Perkaussbuden uiancherlei ^ A-l sorgten ancb für P ckerbaltung und körperliche Atzung. ! Biel Arbeit batren aa l die Festsnngsranen mit dem Per- ! kauf der Festzeiche» und Fe'slposlkarten, ,ind sie fanden ! überack b"reiln illige Käufer. Gegen abend erstrahlte der j FRu-Ioy in prächtiger Alln'nination, bis ein wohlgelnnge- n s Fene'>nerk den Abschlich des festes verkündigte. Alle lT'üllielnner n.'air» podans befriedigt, am meisten gewiß der fessgebe-'di Pere>n. Er üihlt sich aber auch zn großem Tai'k.- nerpflin^tet allen denen, die zum (Gelingen der Feier l'. igetragen h ckra den Vereinen, dem Gemeindernte, den Fesljnngfranen, deii Banlenten und ganz besonders den -Herren Gutsbesitzern Anton und Ernst Heidrich die eines teils durch eine namhafte Geldspende, andernteils durch un entgeltliche Neberlassnng des sämtlichen Baumaterials dem Vereine die Durchführung des Festes wesentlich erleichterte. Vermischtes. V G e n o s s e I! a l s A r beitgebc r. Fit der sozial demokratischen G^mossenschastsweberei i» (tzens traten jüngst die Arbeitnehmer in den Streik, nm eine Verliirznng der langen Arbeitszeit an bestimmten Montagen, die auf die Wochen folgen, in denen ein Feiertag war, zu erreichen. Die Forderung wurde den „Genossen" von ihren Eber genossen nicht bewilligt und der Streik ging für die Ar beiter verloren. Do geschehen in einem sozialdemokrati schen Betriebe. In Paris streiken die Angestellten der drei größten sozialdemokratischen Konsumvereine, um eine» Mindestlohn von ölt Franken pro Woche zu erzielen. Tie Heilung der Konsunwereine hat den Angestellten den Be scheid zukommen lassen, sie würde die Forderungen bewilli- gen, wenn dies seitens aller Kaufleute in Paris ebenfalls geschehe. Mit gutem Beispiele wollen also die sozialdemo kratischen Arbeitgeber nicht vorangrhen. — Für die deutschen „Genossen", die in roten Betrieben ausgebeutet werden, n ag cs ein Trost sein, daß es rhren schweizerischen und französischen „Genossen" auch nicht besser geht. v Folgende Anzeige enthält das „Luzerner Tageblatt" vom 16. Juni: „Briefträger. Zu sofortigem Eintritt gesucht ein gesunder, kräftiger, intelligenter, solider junger Bursche im Alter von 16 bis 25 Jahren, als Brief träger. Einer vom Lande, der melken kann und die land wirtschaftlichen Arbeiten auch versteht, wird bevorzugt. Familiäre Behandlung und schöner Lohn zugesichert. An meldungen mit Schul- und Leumundszeugnissen sofort an Fridolin Banz, Postablagehalter, Michlischwand bei Escholz- matt." — Das ist jedenfalls eine neuartige „Bestallung" eines Verkehrsbeamten. Aus der Geschäftswelt. Eine der reizvollsten Kojer m der Hygi ne-Äusstellung ist die vornehme E michturg eines Zimmers in der A teilnng .Meldung', die d»s grösste Svezialunterrehinen der Lusstellung, die Fama Hugo Ncumanu, Vertrieb von Erzeugnissen sächsischer (Sardinen-Fabriken ausgestellt dc.t. Vor lichten Ferche-, n bänger, hier zarte, den Künstlergardiren nachempfundene Erzeugnisse der Gardinenveralbeitungskuistt, aus m:b,eren Lessins und Spitzen so kunstreich zusammengesetzt, dotz man die Nähle uud Zule.n merfü iunpi stellen gar nicht wahr nimmt. Vielgestaltig zart und fern find d e dusligen Gebilde aus sächsischen Fab.iken, die hier ia der Zeairale der Firma in der Ma-schallflratze 12,14 und in der FaK-.k Fi:ge!straße 7 fachmännisch ersah enc w o künstlerisch ge chmockooue Verarbeitung und in z hlreiche-. F.lialen in Dresden, Egemn tz und sonst überall im Lande umher eine erfolgreiche Ver di, eiiung und Anerkennung sieden. Ganz außerorbentüch dufcig nuten die mit unendlichem Liebreiz ausgeslat eien englischen Gardincnstosse die in feinstem Gewebe bunle Blumen, Bouketrs und Medaillons von gr.tzer Schönheit zeigen Als ein besonderer Vorteil ist es nnzuseben, daß diese buuien Muster ihre Farben selbst gegen die E Awwäsche bewahren, was ihnen riclmlch in den Augen der ipcvsamen Hauslran einen doppelten Wert verleihen mast Auch diese englischen Eardinenstrffe werden in versch eder cn Dessins aus ilnem UrsprungSl-rnde bezogen und erst hier in der Fabrik von Hugo Neumann zu Gardinen zulammengesetzt. Die Ausstellung zeigt in ihrer zierlichen Anmut, neben der gediegenen Auswahl des Materials in ganz hervorragendem Maße den vor nehme.r künstlerischen Geschmack des Inhabers der Firma Pr»»ukte«börfe. Dees'.-im. 3. Juli. Produttenpretss in Dresden Pr-asi in Mark. Leu«». Gchön. Stimmung: Eiwas fester. Weizen, kr. alter (75—78 Lg) —, neuer 2(5- 211. feucht (73 bis 7« l:g, WU—202, russischer coi 218 -225, Argentinier 22(—223, Aust-aller 230, Manitoba 219—229. Roggen, sächsischer (70—73 kg) 174-180, Zeucht (08—69 Ich) 168—171, russischer 177 -180. Gerste. sächsische —, schlesische —. posercr —, bvhmüche —Futlergerste 150—154 Haler. p,o 1000 Kg netto, neuer lOr-194, beregne'.rr 174—184, schlej 190—194,russ. '82—192 Mais, pro 1000 Kg netto: Einquantine 164—170, L undmais, gelter 140—152, am-rk. mired Mais 156—160, Loplata, gelbe: !56 bis 160. Ervsen pro 1000 Kg netto: 175—190. Wicken pro 1000 kg netto sächsische 178—188. Buchweizen, inländischer und fremder 185—190 Leinsaat, p-o 1000 kg netto: feine L65 — 375, intiile c 355 36'r, La Plaia 345—350, Bombay . Rübe! pro 100 kg mit Faß, raff. 67.00. Rapskuchen (Dresdner Martens lange !l.50 Leinkuchen, pro 100 kg (Dresdner Marlen), l. 18.50, lk. G.Ot. Malz, pro 100 Ir-- netto ohne Sack 29,00 33.00. Weizenmehl, 1. Marken, pro 100 Kg netto ohne Sa-! (Dre-d Marken:: ttaiserauszug 35,50—36,00, GrieSlerauszug 34 50 bis 35 00, Semmelmehl 33.50—84,00, Bäckermundmet.st : 2 öl. — 52 5', GrieslcrniunLnich! 24,50—25,50, Pohlmehl l ,50—!ü,5n. Roggen- mehl pro 100 kg netw ohne Sack (Dresdner Marken): Ar. 0 28.00-28.50. Nr. 0/t 27 00-27,50, Nr. 1 26.00-L6.50, Kr. S 2(50-24: 0, Nr3 19.00-26.00. Futtermehl 14 20—14.60. Wetze», kleie grove 11,00—l l 40, feine 11,00—11.40. Roggcnkleie 12.20 bi« 12,40. Die für Artikel pro 100 kg notierten Preise verstehe» tftch für Geschäfte unter 5000 leg. Alle andern Notierungen gelten ftp Geschäfte von mindestens 10002 kg. Feinste Ware über Notiz. Mehlpreise verstehen sich exklusive der städtischen Abgabe. * Echlachtviet, preise auf dem Btetzhofe zu Dresden am Juli tSIt nach amtlicher Feststellung. Lier- «attrniu «u,. trieb «tück «czeichnun« Marttprer« kt». 55 k« Lebend-j Echt -S>t Gewicht Mt. j MI. 9«) «alben und »Sb- .. . 30' Süden. . 34«) «älbrr. . Lchalc. bü») --7«) ktcber- slündcr. 323 478 1133 ,.7-:l zuinlrisien N6i.o BollNeischige. ausgemkslete HSchstk» Scklachlwerter bis zu s Jahrcn. . b. L sterreicher desgleichi-n . . . Anng- Ileilchrge. nicht an-gemLstete, — altere aubaemüslete MLi-lg genährte junge, — gut gcnLhrte ältere «ering genährte jeden «Uerb . . . Bollfteischige. auSgemäslete Kalben HSch. jlen TchlachimerteS Aogfleischtge, auSgevästete Kühe HLch. sten Schchchiweric; blS zn 7 Jahren . «ellcre au-gemäslete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und natben Mshtg genährte Uiihe und Kalben . . Kcr-.ng genährte Kühe und Kalben . . Ballftepchig-- höchsten Schlachtwerre» . Mshig genährte jüngere und gut ge- nährte altere Rerstig genährte . . ' Feinste Mast- tÄollmstchiaast) und beste Saugkälber M.-ttlere Mast- und gute Saugkälber . (Heringe Saugkälber Aellcrc gering genährte (Zrestcr) . . . Mastlämmer Jüngers Masiharnmel Keltere Mnsthammel Mastig genährte Hammel i.-nd Schale (MLjlchafel in 2al!ste!>chige per setneren Aasten und deren ttcenrunge» ti,, Alter kn» zu einuttkeinvlerie! Jahren d. Felllchmeinr Flestchige Gering entwickele, ldtale Sauen , , . «„»ländische 4'!-49 se L» 4l-t» 7lt—8L St!-40 ! 7L—78 3v-8b «4-7L 42-4" 38-42 33-37 27-32 «S-4« 40—44 3t-3v bl-l!t 6N—r»3 42 - 42 45-47 42—4, 3'i-40 74-79 7d-78 «4-'!8 48-5, 78—83 71 -77 SS-70 »4 88 M-83 72—7N 88—M -2-83 7« kV 42- 44 ! 58-30 43- 44 ! 59—t!0 40-41 s 58-57 33—30 ! 51—55 Ausnahmevre'.se über Noliz.— GsschSstSgangi Bci Ochsen, Kalben und Kühen wir längs im, bei Kälbern, Schafen und Schweinen !an> sam.— Von dem Aufi.ieb find 17 Rinder dänischer Herkun l. Lpceipka»« der Theater in Dresden. König». Lebansvielhaas». Mittwoch und folgende Ta^e: Der Leibgardist. Ans 8 Abr Residenztbverter. M.tiwoch: Die Eh,e. Anfang 8 Nhr Lonuecsic.g: Bummelstudentea. Aafang 3 Uhr. Pc ritt ick Theater. Miilwcch: T.ne unmoralische Ehe. Ein Stc mmgast. Ans. 8 Uhr. Dor nerstag. Gofisplel Elte v. Rntiershe'm: Die blaue Maus. Ansarg 8 Uhr. Konzerte. König!- Belvedere Ans. 8 Uhr. Internat. Hygiene - Ausstellung (Mcmeberg, R( p nach) 8 u 4 U. Gr. irSirt chrfl (Lchu.idh 4 Uhr. Waläschlößchrr-Ler. (Her:mann) Uhr. ! Frankes Etabllsi. (FciereiS) »/,7 U. Vtujltibnste Löbto» (Lange) 8 U' Lagecleller Plauen (tzclbig) 8 ll VarletSO. ^ Fliwa-Varietü (Hammers H.) »F9. > nnnrqsnot <S,tr-drr»«ÄU'. V4S U. s ReichLhof-K.(üLaiseuhouSfir.)>/,9. Lpiclplan der Thearer in Leipzig. Neues Theater Mittwoch: Der fliegende Holländer. Donnerstag: Martha. — Alies Theater. Täglich bis Montag: Bummelstudenten. — Schauspielhaus. Mittw och u d Donners tag: Mlycrs — Neues Operetlsn-Theaier (Zennal-Thectter) Mittwoch und Donnerstag: Das Himmelbett. — llb! — aber jetzt ans die Verumiimg bracl>!e, daß Reynell auf ir.zend eine Weise van dein Dclininngel Aennlnis erhalten habe, den sie trieben. Aus guten Gründen batte er verschwiegen, was sich seinerzeit zwilchen ihm und Reynell vor dein „Lausenden Hirschen" zngetragen, als ihm der Ränkeschmied den Glauben beizubringen suchte, daß Leenard Wynter ein von der Zollbehörde entsendeter Dpion sei. Dbschvn er (either erkannt hatte, daß diese Angabe falsch war, batte ihn die Furcht Var dein Zorn seines zukünftigen Schwieger vaters veranlaßt, auch weiterhin Schweigen zu beobachten, und darum mnßE er sich begnügen, in unbestimmten Worten ans eine mögliche Gefahr hin- zndenten. „Es ist lischt unmöglich, daß »ns Gaynor einmal Unannehmlichkeiten bereiten wird," weinte er möglichst nnbesangen. „Leute wie Sie können seinen Griffe» lange entschlüpfen: aber dann kommt so ein Schuft von An geber, der alle Pläne and Vorsichtsmaßregeln zuschanden inacht." Sie waren inzwischen in der Hauptstraße eines kleinen Dorfes ange- langt, 100 sie daran denken mußte», ihre verboteue Ware abzusetzeu. Sie maelüeii deu Vegiuu mit einem größere» Uramlade», wo sic am Zahltisch eine DchachEl Slreühbölzer kaufte», woraus sie von dem Geschäftsinhaber in ei» Hüiterzimmer gesührl wurde», wo sie eine» Handel initeinauder abschlosseu, der jede» ehruauea Zollbeamte» in Raserei versetzt hätte. Und solche Ge schäfte machte» sie bei ihre» Ueeuz und Diiergäugen »och gar oft. Siebe» Uhr abends war vorüber, als sie Uilmiugha»: verließe» und ihre» Weg »ach Aulto» antrate», wobei sie von der Landstraße »icbt mehr ab- znschmeise» branchte». Es war schon ziewlich finster, und ihre Schmuggler ware balle» sie so gründlich an de» Man» gebracht, daß sie sehr erleichtert aus- schreile» und damit rechne» tonnte», doß alle Gefahr so gut wie vorüber war. Roch wollle» sie dem „Lausenden Hirschen" eine» Besuch abstattcn, und sich dann heimmärls inenden, als diese angenehme Hofsiumg mit einem Male durch das .Knattern und Psanchen eines kleine» Automobils vernichtet wurde, das sich hinter ihnen vernehmen ließ. Rasch zog der schwarze Dick, der nie mals eine Borsicht außer acht licß, seinen Gefährte» hinter eine Hecke, wobei er nur turz bemerkte: „Es ist am besten, wenn man uns nicht siebt." S'e befanden sich kaum in dem schützenden Schallen der Hecke, als aus der Ferne, aber ans der entgegengesetzten Richtung, von Aulton her, das Klapper» von Pserdehnsen, begleite! von Räderrollen, an ihr Ehr drang. Doch ihre AnlmertsamteU galt hauptsächlich dem Automobil, das ohne rasch ,zn fahren, sie jedenfalls zuerst überholt haben würde. AIS es ihnen schon ganz nabe aetonnnen war, aab der kleine Einzylindermotor mit cinem Male einen Knall, der den schwarzen Tick an einen Schuß seines Schroh Wehres ei innerte. der Wagen blieb stehen, obendrein guer über den Weg, und eine Flut von zornigen Worten wnrde ans seinem Innern vernehmbar. „Das Pneumatik ist geplatzt, aber nicht infolge der schlechte» Fahr straße, sonder» unter Ihren, Gewicht," wore» die ersten zuiaminenhängenden Worte, die man unterscheiden tonnte. „Sie täten darum am besten, aus zusteige» und zu Fuß zn laufe». Ich habe zwar einen Ersatzreifen, aber es wird lange dauern, bis ich den anfmvntiere." — 119 — Durch die Hecke ipähend, sahen die beiden Schmuggler eine unförmige Fleischmasse ans dem Wagen klettern und unter Scheltworten vor das Auto stampfen, von wo sie alsbald mit einer der hell erleuchteten Acetrylenlampen znrückkehrte. „Das ist Gaynor, der Zollinspektor, so wahr ich lebe!" raunte Dick Holt seinem Gefährten ins Ohr. „Ter hat es auf uns abgesehen, oder ich will ge hängt werden. Jemand muß uns angegeben haben." Jetzt langte auch das von einem Pferde gezogene Vehikel an, das, aus der entgegengesetzten Richtung kommend, sich als eine kleine Mietkutsche ent puppte. Ta das Automobil querüber stand und die Straße fast der ganzen Breite nach versperrte, konnte der Wagen nicht vorüber und so hielt der Kutscher sein Pferd an. Gleich darauf wurde das Fenster rasselnd nieder gelassen und eine rauhe Stimme fragte: „Was ist denn los? Weshalb fahren Sie nicht weiter?" Roch bevor der Kutscher seinem Fahrgaste antworten konnte, nahm es der gestrandete Insasse des Kraftwagens ans sich, eine Erklärung zu geben. „Das ist wohl Herr Roger Daubeny aus Wynter Grange zu Aulton?" fragte er. an das Kntschenfenster tretend. „Ich bin der Zollinspektor Gaynor, wie Sie wahrscheinlich wissen. Glaube, Ihnen irgendwo mal begegnet zn sein." „Das ist noch kein Grund, nm die Landstraße zu verrammeln," lautete die unfreundliche Erwiderung. „Weshalb sagen Sie denn nicht Ihrem Manne, er möge den Kasten etwas zur Seite lenken, damit ich durch kann. Ich habe Eile." „Ich auch," behauptete der Zollbeamte. „Ich bedauere den Unfall in unser beider Interesse und möchte Ihnen zu bedenken geben, ob es nicht besser wäre, wenn Sie wenden und mich eine halbe Meile weiter bringen wollten, bis Joseph einen neuen Pnenmatikreifen aufzieht. Das können Sie um so leichter, als Sie liier tatsächlich nicht vorüber kommen. Ich dagegen befinde mich ans meinem Dienstgange und muß zu meinem Wachtmeister und Poli- zisteii, die auf Turpius Wiese hinter einem Heuschober versteckt sind. Wir befinden »ns ans der Jagd nach einem bekannten Schmuggler, mit dem wir schon längst abrechnen wollen und der jeden Moment hier sein kann. Sie kommen, wie gesagt, nicht durch, wenn Joseph den alten Klapperkasten Smith- Jentins nicht beiseite schafft, und wenn Sie meine Bitte erfüllen, so leisten Sie dem Gesetz Vorschub." Es währte ziemlich lange, bis Roger Daubeny antwortete und auch da richtete er zuerst die scharfe Frage an den ganz unbeteiligten Joseph: Wie lange wnrd die Geschichte wohl dauern?" Der Ehnnssenr des Doktor Smith-Jenkins meinte, es werde wenigstens eine Stunde dauern, vielleicht auch länger. „Dann will ich mit Ihnen znriickfahren, Herr Gaynor. wenn Sie aus- springen wollen," tönte die scharfe Stimme a»S dem Wagen und auf ein Haar hätte der schwarze Dick laut aufgelacht, als er das Wort „aufspringen' hörte, und sah, welche Anstrengungen der dicke Inspektor mochte, um dieser Aufforderung nachzukomme». Als der Wagen Kehrt gemacht hatte, um auf demselben. Wege zurück- zufahren, auf dem er dahergckommcn, flüsterte Dick Holt seinem Gefährten