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tut . . . Studentische Mensuren verschmähen sie angeblich au- katholischen Erwägungen, aber das ist offenbar eine faule Ausrede. Eher möchte man Feigheit annehmen usw." Wir haben uns nach diesem merkwürdigen Zentrumsgro bian erkundigt und folgendes über den „Westfälischen Akra- Ham a Santa Clara" — so nennt ihn der Dresdner Anz. — erfahren: Vor mehreren Jahren vergriff sich ein Postbe amter an der ihm unterstellten Postkasse und wurde deshalb zu einer längeren Freiheitsstrafe verurteilt. Aus dem Ge fängnis entlassen, wandte er sich an die Regierung um Un- terstützung. Er begründete sein Gesuch damit, daß in Wa rendorf zwei Zentrumsblätter beständen und er ein regie- rungsfreundliches Blatt begründen wolle. Als die Regie rung ablehnte, weil sie zu dem Zwecke keine Fonds dispo- «ibel habe, gründete er die „Westfälische Rundschau" mit der Angabe, es sei ein Z e n t ru m s b l a tt I In Wirklichkeit verfolgte er aber mehr oder weniger sozialdemokratische Lendenzen; er bekämpfte zuerst den westfälischen Adel, dann die Landräte und Bürgermeister, schließlich den Klerus und insbesondere den Pfarrer von Warendorf. Ein netter „Zen- trnms"-Grobian! —* Die Los von Rom-Bewegung in Lester- reich wurde aus Deutschland hineingetragen. So haben wir wiederholt behauptet. Die protestantische Presse hat das bis cher geleugnet und als Verleumdung abgewiesen. Nunmehr kommt eine Bestätigung unserer Behauptung. Tie „Munch. Reuest. Nachr." bestätigen am 8. d. M. anläßlich eines Be richtes über die Generalversammlung des Evangelischen Bundes, daß die „evangelische Bewegung in Oesterreich" vom Königreich Sachsen ..ausgegangen" ist. Die „Los von- Rom-Bewegung" und die „evangelische Bewegung" sind das selbe. Die Agitation der Los von Rom-Bcwegnng wurde im Jahre 1898 durch Wolfs, Schönerer, Stein und Konsorten in Szene gesetzt, indem die nationale Verwirrung und die Unfähigkeit der Nordböhmen beherrschenden Liberalen dazu benutzt wurden, um eine radikalnationale Politik zu schaffen, die nach Deutschland schielte, zugleich aber auch die Parole ausgab: Deutsch sein heißt lutherisch sein. Schon bei Beginn der Bewegung wurde von der anständigen Presse die Behauptung ausgestellt, daß die politische und kon fessionelle Agitation von Deutschland aus durch Gelder unterstützt werde. Die „M. N. N." bestätigen den Ver dacht. daß diese Leute ini Einvernehmen mit sächsischen Pasto ren und mit sächsischer Geldunterstübung gehandelt haben. Die letztere Tatsache wird übrigens nicht mehr abgeleugnet. Hat doch der Evang. Bund in Sachsen allein 15,000 Mk. bei der Generalversammlung an Sammelgeldern für die Los ;von Rom-Bewegung in Oesterreich übergeben können! Wer den Umstand in Erwägung zieht, daß ganz Deutschböhmen in den Jndnstrieorten von Protestantischen Fabrikbesitzern aus Sachsen durchsetzt ist. der wird es begreiflich finden, daß die Bewegung vielfach eilte wirksame Unterstützung von ein flußreichen kapitalkräftigen Leuten erfuhr. In der Tat sind die protestantischen Fabrikanten der Mittel punkt und Stützpunkt der Agitation geworden. Sie waren die Vermittler der aus Deutschland gesandten Geldbeträge. Sie ließen die sächsischen Prediger über die Grenze kommen. Es ist also vollkommen richtig, was die „M. N. N." sagen. Kostbar ist es, daß es von diesem Blatte offen eingestanden wird. Wenn der Präsident desLandeskonsistoriums, Dr. von Zahn, am Begrüßungsabend der Dresdner Tagung die Worte sprach, daß der „konfessionelle Friede in unserem Lande ernstlich noch nicht gefährdet erscheint, wenn auch von außen her einzelne Wellen schon bis an unser Ufer schlagen und auf kommenden Sturm deuten könnten", so muß er wahrheitsgemäß den Rückschlag der Wellen der Los von Rom-Bewegung aus Deutschböhmen als Ursache bezeichnen. Der Stein wurde aber in Sachsen von böswilligen Händen über das Ufer geworfen, die nun einmal in Bewegung ge brachten Gewässer, die nach Sachsen hereinschlagen, werden von denselben böswilligen Leuten weiter genährt. Ist der Herr Präsident ein Mann aufrichtigen Friedens, woran zu ziveifeln wir keinen Grund haben, dann ist es seine Amts pflicht, dem verderblichen Beginnen jener Pastoren ein kate gorisches Ende zu bereiten. Im übrigen ist die Los von Rom-Bewegung in Oesterreich im Rückgang begriffen, der auch durch den Evangelischen Bund nicht aufgehalten werden kann. XV. —* Während das Wasser der Moldau noch immer fällt, wurde heute telegraphisch vom Oberlauf der Elbe und Jscr soviel Wasserwuchs gemeldet, daß sich erfreu licherweise die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Gesell- schaft zur Aufnahme der Fahrten auf der ganzen von ihr überhaupt befahrenen Elbstrecke Leitmeritz-Mühlberg ent schließen konnte. Tie dafür nenherausgegebenen Fahr pläne setzen bereits mit Sonntag. 9. a. c., früh ein. —" Donnerstag nachmittag wurde ein frecher Raubanfall in der Nähe des Ausstellungspalastes ver übt. Ein junger Mensch hatte für seinen Chef eine größere Sunune auf dem Hauptpostamte erhoben und war dabei von zwei Chauffeuren beobachtet worden. Als der Betreffende sich auf dem Heimwege befand, fuhren ihm die beiden nach und sagten ihm, er müsse auf das Hauptpostamt zurück, weil etwas nicht in Ordnung sei. Der Kutscher hatte aber den Auftrag erhalten, nach Gruna zu fahren. Als die beiden Strolche in der Stübelallee über den jungen Mann her fielen. um ihm das Geld zu entreißen, sprang der Kutscher zur Hilfe herbei und es gelang, die Räuber zu verhaften. —* Das Loschwitzer Künstlerhaus ist in der Nacht zum Freitag niedergebrannt. Das Feuer kam auf noch un aufgeklärte Weise gegen 2 Uhr nachts auf dem Dachboden zum Ausbruch und wurde durch den herrschenden Sturm angefacht. Die herumfliegenden Funken gefährdeten die Ställe und Futterböden der Kronprinzlichen Villa. Der Schaden ist bedeutend. Das Atelier des Malers E. I. Walther ist vollständig ausgebrannt. Auch die Maler Otto Fischer und Georg Schwenk erleiden beträchtliche Verluste. Eine große Zahl von Feuerspritzen au» den benachbarten Dörfern beteiligten sich am Rettungswerk. Die Dresdner Feuerwehr hatte eine Abteilung mit der Landspritze ab- geschickt. Diese trat aber nicht mehr in Aktion, da sie zu spät anlangte. Sie war irrtümlich nach Bühlau dirigiert worden. Nach mehrstündiger mühevoller Arbeit gelang e». de» Feuer» Herr zu werden. Da» vor etwa fünf Jahren von Herrn Architekt M. Pietzsch erbaute Künstlerhaus ent hielt eine größere Anzahl Atelier», unter denen die oben genannten in den oberen Geschossen gelegenen am ärgsten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Se. König!. Hoheit der Kronprinz, der am morgen in Pillnitz weilte, um sich nach dem Befinden Sr. Majestät de» König» zu erkundigen, besichtigte nach seiner gegen halb 10 Uhr erfolgten Rückkehr mit den Kronpinzlichen Kindern den Brandplatz. Die Wiederherstellung der zerstörten Telle wird einige Monate in Anspruch nehmen. Leipzig. Der Begründer der bekannten Verlagsfirma E. A. Seemann. Herr Ernst Seemann, ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Zwickau. Der Arbeiter Hahn, der in Elterlein an der Witwe Teubner und ihrer Tochter einen Mordversuch verübte, ist in seiner Heimat, dem böhmischen Städtchen Preßnitz, ergriffen worden. Buchholz. Donnerstag Nacht ist das benachbarte Wal- tersdorf von einem großen Schadenfeuer heimgesucht wor den. In einer zur Kartonnagenfabrik der Firma Georg Adler in Buchholz gehörigen Scheune brach nachts gegen 12 Uhr aus noch nicht ermittelter Ursache Feuer aus, das trotz aufopfernder Löschtätigkeit der. eigenen Fabrikfeuerwehr, der Orts- und der zu Hilfe gerufenen benachbarten Wehren auch auf das Wohnhaus und eine zur Fabrik gehörige frühere Mühle, in der die Kistenbauerei und die Fourniererei untergebracht ist, Übergriff und sämtliche Baulichkeiten in Asche legte. Tie drohende Gefahr, die fiir die ganze Fabrik anlage infolge heftigen Windes bestand, konnte glücklicher weise abgewendet werden. Der Fabrikbetrieb bleibt aufrecht erhalten. Chemnitz. Ein Aerztekonflikt droht hier auszubrechcn. Der Aerztliche Bezirksverein Chemnitz-Land erklärte in einer dieser Tage abgehaltenen Sitzung den vom Verein mit der Gemeinsamen Ortskrankenkasse Chemnitz abzuschließen- dcn Vertrag als „standesunwürdig". Die Ortskrankenkasse Chemnitz hat gegen Ende des vergangenen Jahres mit dem Aerztlichen Bezirksverein Chemnitz-Stadt einen neuen Ver trag abgeschlossen, welcher die beiderseitigen Interessen so wahrnimmt, daß selbst der genannte Verein den beiden Aerzten, welche die Vertragsverhandlnngen vermittelten, seinen Dank darbrachte. Der Vertrag sieht, nebenbei be merkt, auch ein Schiedsgericht vor, in welchem der Rat der Stadt Chemnitz das Schiedsrichteramt in gewissen Fällen übernommen hat. Mit dem Aerztlichen Bezirksverein Chem- nitz-Land, der für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Chemnitz, mit Ausnahme der Stadt Chemnitz, zuständig ist, war seither kein Vertrag abgeschlossen worden. Nachdem je doch dieser Verein in seiner Sitzung vom 3. Juni 1904 be schloß, der Ortskrankenkasse Chemnitz fiir die Behandlung der Mitglieder die Mindestsätze der ärztlichen Gebührentare zu liquidieren, so lange diese keinen Vertrag abschließe, sollte auch mit diesem Verein ein solcher abgeschlossen werden. Der Vertragsentwurf erhielt aber die eingangs erwähnte Zensur ausgestellt. Ter „Vertrauensausschuß" des Vereins erhielt den Auftrag, weitere Verhandlungen mit der Orts krankenkasse Chemnitz zu führen. Löbau. Der Verein für Sächsische Volkskunde hält seine achte Hauptversammlung am 22. und 23. Oktober in Löbau ab. Am 22. Oktober eröffnet ein volkstümlicher Vortag im „Wettiner Hof" den Neigen der Veranstaltungen. Sonn tag vormittag 11 Uhr findet dann die Hauptversammlung in der Aula der städtischen Realschule statt. Herr Dr. Karl Rcuschel-Dresdeu wird einen Vortrag über Goethe und die Volkskunde halten. Bereinsriachrichten. H Leipzig. Gesellenverein: Montag, den 10. Okt., 9 Uhr abends Vortrag des Herrn Kaplan Böueit über „Sozialdemokratie und Religion"; Montag, den 18. Okt., Vortrag des Monsignore Superior H. Schmittmaun über „Entstehung, Blühen und Niedergang des Handwerks." 8 Leipzig. In der gestrigen Generalversammlung wurde der Vorstand des Kath. Kasinos gewählt. Er be steht für das neue Vereinsjahr aus folgepden Herren: Ehrenvorsitzender: Monsignore Schmittmann; l. Vorsitzender: Herr Lehrer Franz Rösler; 2. Vorsitzender: Herr Buch händler .O Pflugmacher; 1. Kassierer: Herr Lehrer Artur Schaal: 2. Kassierer: Herr M. Fuhrmann; 1. Schriftführer: Herr Kaufmann Alex Dunkel; 2. Schriftführer und Biblio thekar: Herr Postbeamter Aug. Hofmanu. Wie rührig und erfolgreich der bis auf einen Herrn wiedergewählte Vor stand im verflossenen Vereinsjahre tätig gewesen ist. be weist das Anwachsen des Kasinos in einem Jahre um 40 Prozent. Möge auch das neue Vereinsjahr dem Kasino neue Freunde erwerben! — Herr Lehrer Hugo Löbmann wurde vom Schulvorstande nach Berlin gesandt, um an den Beratungen des seit Donnerstag im Reichstagsgebäude tagenden „Musik Pädagogischen Kongresses" teilzunehmen. Der Krieg in Ostaften. Tic alltäglich cinlaufenden Nachrichten über Vorposten gefechte geben uns die Gewißheit, daß der seit Wochen von den Korrespondenten in Mukdcn erwartete Vormarsch der Japaner noch nicht angetreten worden ist. Die russische Kavallerie gibt sich vergebliche Mühe, hinter den Schleier der japanischen Sicherungsabteilungen zu blicken. Das gilt natürlich auch für die Japaner, deren Zeitungen sich umsonst den Kopf zerbrechen über den Schauplatz der nächsten Schlacht. Wenn jetzt von Tokio gemeldet wird, man glaube im japanischen Hauptquartier, daß das Dreieck Tieling— Mukdcn—Fuschun den Boden für die nächsten entscheidenden Operationen bilden werde, so sind das müßige Kombinakio- neu. die von den Entschlüssen der Russen Lügen gestraft werden können. In Mukdcn gewinnt unter den Berichterstattern, die jetzt anscheinend größere Bewegungsfreiheit haben als zu vor, die Meinung Raum, daß Kuropatkin sich mit Offcnsiv- plänen trage. Französische und deutsche Reporter geben mit größter Genauigkeit die Stärke und die Verteilung der japa nischen Streitmacht an, die nicht mehr als 144 000 Gewehre, 6500 Säbel und648 Geschütze betrage. Die Uebermacht des russischen Heeres sei bedeutend und der baldige Beginn der russischen Offensive zu erwarten. Für unmöglich kann man solch schneidigen Entschluß des russischen Feldherrn nicht halten. Der gesunkene Mut der russischen Truppen würde neu belebt werden; trotz aller Hindernisse möchte eine siegreiche Schlacht doch noch zum Entsatz von Port Arthur führen, und Kuropatkins Stellung würde sich befestigen. In dessen bisherigen Kriegsplan jedoch paßt solche Stra tegie nicht. Es ist kein Geheimnis mehr, daß er von vorn herein beabsichtigt hat, das Anwachsen seines Heeres so lange abzuwarten, bis ihm eine erdrückende Ueberlegenheit gewiß sei. Ob aber aus eigenem Antriebe oder auf höheren Be fehl, keineswegs würde er dulden, daß die Absicht der Offen- sive durch die Telegramme der Reporter der Welt und dem Feinde angekündigt werde. Im japanischen Hauptquartier sagt man sich zweifellos, daß sie keinen Wert haben und daß die russische Zensur sie nur deshalb nicht beanstandet hat, weil man es für vorteilhaft oder doch für unschädlich hielt, wenn den Japanern solche windigen Gerüchte -»getragen würden. Bemerkenswert erscheint der Umstand, daß Alerejew in Mukdcn gewesen ist. Vor mehr als einer Woche bereits wurde in Petersburg bestimmt behauptet, der Statthalter werde abberufen. Seine jetzige Zusammenkunft mit Kuro patkin kann daher den Zweck der Verabschiedung von dem Oberfeldherrn gehabt haben, dem er vielleicht bis auf wei teres das Statthalteramt übergeben hat, oder — sie bedeutet die Unwahrheit des Petersburger Gerüchtes und ist ein Be weis der unveränderten Stellung Alerejews. Ter Inhalt einer Rede des Grafen Okuma bestätigt, daß die japanische Negierung sich auf eine lange Dauer des Krieges und hohe Kriegskosten gefaßt macht. Die eben erst aufgelegte Anleihe von 80 Millionen Den deckt augenschein lich nur die nächsten Bedürfnisse, denn Okuma kündigt be reits für das nächste Jahr eine weitere Anleihe von 800 Millionen an und berechnet die gesummten Kriegskosten auf zwei Milliarden. Aller Sparsamkeit und Genauigkeit im Staatshaushalte ungeachtet wird das Land an diesen Lasten sehr schwer zu tragen haben. Sympathisch berührt die Auf richtigkeit des Ministers, der dem Volke klaren Wein einschentt. Wie „Daily Telegraph" aus Tschifu erfährt, wurde ein angesehener, in Port Arthur ansässiger Deutscher durch eine Granate getötet. Ten Kaufleuten in Port Arthur ist der Verkauf der Mehlbestände abgenommen worden. Das Mehl wird jetzt durch den Stadtrat verkauft, weil die Kaufleute den Kreis außerordentlich hinaufgeschraubt hatten. — Die Soldaten der Garnison überreichten General Stöffel eine Adresse, worin sie ihre Bewunderung für ihren tapferen Führer zum Ausdruck bringen und erklären, sie würden seinem Beispiele folgen; Port Arthur könne dann niemals fallen. Die Russen sind eifrig mit der Reparatur der Festungswerke von Port Arthur beschäftigt. „Tally Telegraph" meldet aus Söul vom 5. d. M.: Der russische Einmarsch in Korea nimmt nunmehr bestimm tere Gestalt an. Die japanischen Garnisonen im Norden werden verstärkt, man erwartet einen Zusammenstoß. Von der Armee des Generals Oku wird dem Reuter- scheu Bureau aus Fusan vom 5. d. M, gemeldet, die Japaner schaffen ungeheure Mengen Proviant und Munition für den Winterfeldzug heran, wozu sie die umgebauten Eisenbahnen und Dschunken auf dem Liau- und Taitzeflusse benutzen; der Eisenbahnverkehr findet ununterbrochen statt; es kommen fortwährend Truppenverstärkuugcn an. Die Truppen ver tragen das Klima ausgezeichnet; die Anzahl der sich krank Meldenden ist gering. Das Wetter beginnt kalt zu werden. Es verlautet, das Feuer der japanischen Landbatterien vor Port Arthur habe vier russische Kriegsschiffe im Hafen von Port Arthur schwer beschädigt. Eins sei völlig zum Wrack geschossen worden. Die Namen der Schiffe sind nicht gemeldet worden. General Hasegawa, zuletzt Kommandeur der Kaiser lichen Gardedivision, ist nach Korea abgereist, um das Kom mando über die dortigen japanischen Truppen zu überneh men. Wahrscheinlich wird die Koreanische Armee aufgelöst oder unter japanisches Kommando gestellt werden. Neues vom Tage. Frankfurt a. M.. 7. Oktober. Die Frankfurter Zeitung meldet aus New-Zork: Ein Automobil, in welchem fünf Frauen und drei Männer saßen, stürzte an der Jerome-Avenue von einem 30 Fuß hohen Abhang herab auf ein Gleis der Zentralbahn, auf dem ein Zug heran brauste und das Automobil zertrümmerte. Zwei Insassen wurden getötet; die anderen sechs wurden tödlich verletzt. Cöthen, Oktober. Bei dem gestrigen Wasser- und Schlammdnrchbruch in den der Grube „Leopold" gehörigen „Franz"-Kohlenwerk sind 18 Bergleute tödlich verunglückt und vorläufig nicht erreichbar. Tie tiefste Sohle ist größten teils verschlammt. Auf der Obersohle wird die Förderung in dem bisherigen Umfange fortgesetzt. Ein Teil der Beleg schaft ist von der Grube „Leopold" übernommen, so daß etwa zwei Drittel der bisherigen Förderung des „Franz"-Kohlen- werkes erzielt werden können. Die stärkeren Wasserzuflüsse haben aufgehört. Mit dem Ausschlämmen wird alsbald be gonnen werden. Elbing. 7. Oktober. Wie die „Elbinger Ztg." mel det, hat die Rosenberger Wurst- und Flcischwarenverkaufs- genossenschast, welche vor etwa 10 Jahren von Großgrund besitzern des Kreises Roseuberg gegründet worden ist, den Konkurs aumelden müssen, weil sich der Leiter derselben große Veruntreuungen, Unterschlagungen und Fälschungen hat zu schulden kommen lassen; die Unterschlagungen sollen angeblich 40 000 Mark betragen. Basel, 7. Oktober. Heute früh brach Feuer im hie sigen Stadtthcater aus. Der Jnnenraum war gegen 4 Uhr total ausgebrannt. Die Feuerwehr ist machtlos, so daß die anstoßende Kunsthalle schwer gefährdet ist. Ein Feuerwehr mann erlitt schwere Verwundungen. Antwerpen, 7. Oktober. Heute fand im Pulver magazin im Fort Sainte Marie in Calloo eine Explosion statt; cs explodierten drei Geschosse, wodurch das ganze Pul vermagazin zerstört, elf Soldaten getötet und viele andere, darunter zwei schwer, verwundet wurden. Chamb 6 ry, 7. Oktober. 300 Bauern aus den Ort schaften Moyans und Chignin haben trotz des Einschreitens der Gendarmerie in der Gemeinde St. Andröe die vorge- nonnnenen Kanalisierungsarbeiten zerstört, durch die sie de» Wassers beraubt waren. Marseille, 7. Oktober. Der allgemeine Ausstand