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"MININPP- "sNNsstl'N Dienstag, den 8. Juni 1824. Nr. ,2«. Teile 8 Tagesnettigkeiten Drei Brandkatastrophcn Am M. Mai liefen 7 fthx morgens enistand in der Schoko- ladensabrik N! a r x in H a m in (Westfalen) ein Brand, der dos Fabrikgcbünde bis auf die Grundmauern einäscherte. Die Uber das Gebäude hinwegsührcnden Fernsprechleitungen sind vollliommcu zerstört ivorden, so daß eine ganze Reihe von Fern leitungen nach Köln, Düsseldorf, Duisburg. Dortmund usm. gänzlich unterbrochen sind. — In Lindau am Bodensee brach m einem Gasthaus infolge Brandstiftung Feuer aus. Zwei Kunden im Alter von 9 und IN Jahren verbrannten, zwei weitere Minder wurden von den Eltern ins Sprungtuch geworfen und dadurch gerettet. Die Eltern selbst wurden bei dem Absprung schwer verletzt — Aus Neuyork wird gemeldet: Am 28. Mai nachts siel eines der grössten Hotels in Neuyork (Neiv-Iersey) einem Brand zum Opfer. Bisher wurden 20 Tote und zahlreiche Ver letzte gemeldet. Das Feuer entstand, während die Hotelgäste schliefen. Die Gäste der obersten Etagen wurden später in ihren Zimmern verkohlt aufgefunden. f Verhaftung einer bestialischen Mutter. In Hadmers - ^cbcn brachte die 2üjährige Anna Lougwitz ihren vierjährigen Sohn, den ihr Bräutigam als Ehehindernis bezeichnet hatte, auf bestialische Weise um. Sie ertränkte das Kind in einem Wassereimer und zerschnitt die Leiche in kleine Stücken, die sie auf verschiedenen Stellen auf dem Felde vergrub. Als sie die anderen Reste der Leicl)e in einem Handkoffer fortlragen wollte, sah sie der Gutsinspektor, der beobachtete, datz aus dem Kosscr Blut heraustropfte. Ihre Mitarbeiterinnen schlugen die Mör derin halb tot, ebenso ihren Bräutigam. Dann nahm die Poli zei die beiden in Hast. . . Aus aller 8 — Patade mit Mordesfekt. Nus Pyritz kommt die Nach richt: Am Sonntag fand hier die Parade der Königsgrenadiere statt, die einen jungen Mann als Opfer forderte. Schon tagelang vorher hieß cs in den beteiligten Kreisen, das; mau, bei einem etwaigen Verbot, den Umzug erzwingen würde. Tatsächlich hat der Unizug in der Siadt, trotz des Verbots und trotz der großen Erregung in den breitesten Schichten der Be völkerung, stattgefunden. Schutzleute schritten sogar Seite an Seite mit den Nationalisten. Am Moutagmorgcn fand man dann den Sohn des Ackerbürgers Nosenfeld mit einem Stich in der rechten Brustseite dicht neben dem Schiebstand auf dem Wall tot aus. Die Verwundung rührt von einem Seitengewehr her. Von den Mördern hat man bisher noch keine Spur. — Entdeckung einer neuen Iodquelle in Bad Hall. Die seit einiger Zeit in Bad Hall betriebenen Bohrungen führten zu Ergebnissen, die die bisherigen weit hinter sich lassen. Wie das „Linzer Volksblatt" meldet, ist eine sehr reiche und ausgiebige Quelle erbohrt worden, deren Wassermenge die der anderen Quellen von Btrd Hall um ein Vielfaches über- trisft. Der Gehalt der neu erbohrten Quelle an Kochsalz und Bromsalz erreicht die höchste Zahl, die bei Iodquellen überhaupt bekannt geworden ist. Bei dieser Tiefbohrung, die bis auf mehr als 250 Meter gebracht worden ist, stieß mau in 200 Meter Tiefe auch auf brennbares Erdgas, dessen Menge bis her stetig zugenommen hat. Die Bohrung wird weiter fort gesetzt, zumal eine geologische Neuaufnahme durch den Geologen Dr. Fri dl im allgemeinen nicht nur die Richtigkeit der schon von anderen Geologen gemachten Beobachtungen bestätigt, son dern auch neue Tatsachen zutage gefördert hatte, die wissen schaftlich und praktisch von großer Bedeutung sind. — Die Flitterwochen auf Staatskosten. Aus Belgrad wird gemeldet: Vor einigen Monaten ensendete die griechische Negierung den Griechen Atanas Atanasia nach Jugoslawien mit dem Auftrag, hier Bauholz für Griechisch-Mazedonien einzu- lauseu. Zu diesem Zwecke wurden ihm auch eine Million Dinar zur Verfügung gestellt. Atanasia führte in Belgrad einige Wochen hindurch ein lustiges Leben, vermählte sich dann mit einem serbischen Fräulein und ist jetzt mit seiner jungen Frau und dem ihm anbertrauten Geld spurlos verschwunden. — Aus der Irrenanstalt entsprungen. Ein aus der Irren anstalt Tost entsprungener Idiot hat einem polnischen Zollbeamten au der Zollgrenze bei Hohenlinde den Karabiner ent rissen und auf den Beamten geschossen, der unverletzt blieb und ein auf dem Felde arbeitendes Mädchen schwer verwundet. Der Idiot wurde gefesselt nach Königshütte gebracht, wo er auf der Polizeinxiche nach Abnahme der Fesseln sofort wieder auf einen Polizisten losging. Das Mädchen wurde ins Krankenhaus gebracht. — Ein dreister Banditenstreich. Nachts wurden in der Wache des 18. Polizeireviers in Stopp enberg bei Essen von mehreren Tätern zwei Ncvolvcrschüjse abgefcuert und darauf zwei Hand granaten geworfen. Die erste Handgranate durchschlug ein Fenster und fiel in die Mitte des Zimmers, ohne zu explodieren. Die zweite prallte vom Fensterpfosten ab und explodierte auf dem Bürgersteig. Personen wurden nicht verletzt. Sämtliche Fenster scheiben des Hauses wurden zertrümmert. Der llcbersall auf die Polizeiwache sollte jedenfalls dazu dienen, die Aufmerksamkeit der Polizei von dem katholischen Krankenhaus in Stoppenberg abzu- lcnken aus dem zur Zeit der Explosion der Bergmann Kleiber entwichen ist, der sich vor vier Wochen beim Ausprobieren sstbst- gefertigter Handgranaten verletzte. — Der Bischof von HildeShelm und Oberprnsident NoSke. Vor einiger Zeit weilte der frühere Rcichswehrminister und jetzige Obcrvräsidcnt der Provinz Hannover, Noske, in Hildesheim, um im dortigen Gewerkschafts-Hause vor seinen Parteigenossen einen Vortrag zu halten. Noske hatte vorher von Hannover aus fern mündlich den Wunsch geäußert, die Schätze d«S Hildesheimer Domes besichtigen zu dürfen und um Führung gebeten. Der Bischof von Hildesheim beauftragte einen älteren Geistlichen mit der Führung des Oberpräsidenten. «Zeigen Sie dem Herrn Ober präsidenten unsere alten Kirchenbauten und -schätze", ordnete der Bischof an, aber bloß mich nicht!" WsjlZs Klüsen WeilZe tOsicisi' WeilZe Ltosss Oebrücier 146886 Lrkurt, ^nZer 4l I. Stellung der Windthorstlmnde zur Zentrnmspartei . Bon Max Grütze, Schirglswalde. Der Artikel mitcr dieser Nebcrschrift in Ne. 125 der „Säch sischen VolkSzcitnng" von Herrn cand. math. »arisch enthält einen unklare» Satz unter Abschnitt 7, der aber nach Untersuchung Licht in das von mir angeschnittene Problem bringt. Ter Satz heisst: „Hierzu bemerke ich, das, anS Dresdner B n n d e S k r e i se n mir (Herrn Karisch) die Ausfordernng gegeben worden ist. ich -möchte meine Aemtec in der Partei niederlegen, da in Suclgen Rindthorstbnndwollen und tatsächliche ZentrninSpoliiik zu inneren Konflikten führen müssten. Das hetcisft in gleicher Weise BnndcS- brnder Lehrer Gcätzc-Schirgiswalde, dessen Tätigkeit in der Partei ebenfalls als falsch angesehen wird." Tie helrcffendsn Dresdner Bnndesbrnder meinen also, in Sachse» sei die tatsächliche Zentrnmspolitl'k keine Zentrums- Politik. Mir erscheint es, als gäbe es >n Dresden Bnndes- bcndcr, die es übel nehme», das; es Leute gibt, die bestrebt sind, die Windihocsibnnde dahin zn führen, wohin sie gehören, näm lich in oie ZcntrnmSpgrici. Tw Versuche, den Windihocstbnnden -ein anderes Ziel zu geben, sind auch in Schirglswalde »nter- nvmmen, aber vereilelt worden, im Interesse der Zentrmns- partcl. Die Herren in Dresdner Bnndeskrcjsen sehen meine gleichzeitige Tätigkeit in der Parici und in den Wckdthvrst- bnnden als falsch an. Insofern ist der Satz des Herrn Karisch unklar, und ich ergänze, das; nicht meine sachliche politische Betätigung in der Partei etwa von dieser als falsch angesehen wird. Mit der Partei fühle ich mich im vollsten Einverständnis. Es wäre ja auch ein Unsinn, wenn die Bekämpfung der Gegner und Zerirnmmercr des Zentrum? vom Zentrum als falsch an gesehen würde. Es wird aber immer noch in Sachsen versucht, von gewisser Seite Uneinigkeit ins Zentrum zu bringen und Mißstimmungen und persönliche Verärgerung jetzt von außen hincinzuicagcn. Ich dc„kc aber, dafür ist in, Zentrum jetzt kein Sinn mehr vorhanden. Die beiresscnvcn Dresdner Windihorstbnndler sind also der Meinung, ein führender Windihorstbnndler könne nicht gleich zeitig in der Partei tätig sein »nd dort Aeniier bekleiden. Ich bin dcr Meinung, daß es ein Vorteil für d>e Windthorstbnnde ist, wenn sie einen Vertreter im Landesvorstande der Zcntrnms- partei haben. Den Vorteil der Vertretung erstrebt und begrüßt doch jeder interessierte Mensch ans jedem Gebiete! Außerdem enthält diese Tatsache einen auf andere Weise gar nicht erreich baren pädagogische» Vorteil. Wie sollen denn die Windthorst-- biindlcr besser für die Partei erzogen werden, als durch Lcnte. die von der ZentrumSpartei durch ihre Tätigkeit in der Partei überhaupt etwas wissen? ES würden sich die Gegner die Hände reibe», wenn unsichere Leute die Bunde führten, Leute die gleich nach einiger Bearbeitung inS Lager der Gegner des Zentrums übcrsiedebn. Aus dem Vorschlag dcr betreffenden Dresd ner Windihorstbnndler kann also nichts werden. Solange die Windihorstbnndler als Ziel die ZentrumSpartei i,n Auge haben, nno solange ich ihr Vertrauen besitze, denke ich nicht daran, die Bnndesarbeit niederznlege» und ebenfalls nicht daran, die Fühlung mit der Partei und meine Parteiämier cuifzngcben, am allerwenigsten jetzt nicht, wo der Gegner noch Angrisfsver- snche imiernimmt. Meine lieber,zengnn g ist aber die, daß ich mich und auch alle andere» führenden 8', undesbrüder und - s ch wcstern si ch hüte n m n ssen ihre Tätigkeit in der Partei mit der Tätigkeit in den Bunden zu verwechseln. Tie Gefahr dafür ist vorhanden. Meine ganze Absicht bcstmld bisher lediglich darin, vor dieser Gefahr z» warnen. Als Jungzcntrnmsniann kann es sehr gut möglich sein, zu Vcvschiedenem in der Partei eine kritische Stellung einzttnehme». Das darf aber sich nicht in den Windthvrstbunden auswirke,,, denen vorläufig die große Linie der Zeulrnmspokitik und ihr beseelender Geist vorschwebt und vorznschweben hat. Eine kritische Stellung zur Partei esti- zunehinen sind die Windthorstbnnde als solche »och nicht in der Lage. Wenn hier nno da Bnndler durch besondere politische gleise hervorragen, so stehe» sie meiner Ansicht nach nahe am Ziel, habe» sich i'm übrigen aber in de» Bunden nur auf stoffliche Ver tiefung zu beschränken. In der Partcibetätignng können si« weiter Fühler ausstrecken, lind gerade hier können wir im Interesse dieser Reifen nicht ans die enge Fühlung mit der Partei verzichten, wie es einige lleherrcife wünschen, die sogar in großen Zenii'nmsversammlnngcn alte» erfahrenen Zentrnmslentcn als 'Windlhvrstbnndler „gute" Naischläge zu machen sich verpflichtet fühlen, und noch dazu erkläre», diese im Anstrage der Windt- hvcstbnnde anznbringeii. Privciiciktwnen sind keine Bnndesarbeit und stützen sich ans keine» Auftrag. Es wird sogar versucht, in die Windihocstbnnde Unzufriedenheit über den neuen Landesvor- sitzenden Dr. Flügler und Gegensätze hincinzutragen. Ich sehe mm angesichts all dieser Tatsachen ein, das; das ganze von mir aufgcrollte Bunoesproblem ein rein sächsisches ist und die Ursachen eine Folge des Klärungsprozcsses sind, dcr sich int sächsischen Zentrum i„i letzten Halbjahre vollzogen hat. Ich glaube nun vollständig an den einigen belebenden und frucht bringenden Zcntrnmsgeist, der über der Rcichstagung der Windt- horstbmide in Paderborn gcsckpvebt hat. Wenn ich mit diesen Aus führungen und mit meinen früheren Ausführungen den Versuch, Mißstimmungen in die Windthorstbnnde zu bringen, gegeißelt habe, so sotten oie Teilnehmer der Reichstagnng der Wlndthocst- bunde nicht getroste» sein, sondern nur solche, die heule »och eine zweifelhafte politische Rolle spielen. Ich erkläre auch, daß ich mich vollkommen einig mit dem Landesvvrst'tzenden der sächsische» Wlndthorstbnnde (Herrn Karisch) fühle und all sein VnndcSwollen unterstütze. De» Anlaß zu der erfolgten klärenden Aussprache hat allerdings sein Rundschreiben vom 18. März d. I. gegeben, welches in einer Zeit heranskam, die den unklarsten Zeitpunkt in der Lage des sächsischen Zentrums darstellte. Das Rundschreiben mag ein taktischer Fehler gewesen sein. Heute überblicken mir aber die Lage, und auch der Führer der sächsischen Windthorstbnnde, Herr Karisch, steht in vorderster Reihe in der Abwehr der Gegner des Zentrums. Es sind aber doch noch Kräfte am Werke, mit der Absicht, Mißstimmungen hervorzurnfen. Und diese Kräfte mögen sich ernstlich mit unseren Ausführungen weiter beschäftige», damit sie erkenne», welcher Geist in den Windthorstbnndcn herr schen muß. Für die Bunde selbst halte ich die weitere Bearbeitung und Fassung einer Entschließung überflüssig, da ich das Problem „Bnndesrccht und -Pflicht" als geklärt betrachte. Begrüßen würde ich aber eine gelegentliche Führerznsammcnkunfk, welche die An gelegenheit nur noch zu erledigen hat. Meine Ausführungen waren und sind getragen von der Er kenntnis, daß auf jede» Fall die Einheit des Zentrums und das innige Verhältnis der Windthorstbnnde zur Partei zu wahren sind, und alle, die den Anschein der Uneinigkeit erwecken, ani Absicht und politische Einstellung gehörig zu nnicrsiichen lind. Die Zeiten sind vorüber, wo sich >»1 sächjischcn Zentrum jede, breit machen konnte, der keine Partcidisziplin kennt- Wer nun tatsächlich glaubt, das Zentrum vertrete ihn nicht »nd nnüber- zeugbar ist, der sei anständiger ossener Gegner, treibe aber keine geheime Zerirümmerungspvlitik. Einbildung, die tötet Für die überraschende Tatsache, daß die bloße Einbil dung töten kann, werden in einer englischen Zeitschrift er staunliche Beispiele angeführt. So war ein Schassncr aus der sibirischen Eisenbahn zufällig in einem Kühlraum ein geschlossen morden, der sich in dem Zuge befand. Als bei der Ankunft des Zuges der Kühlraum geöffnet wurde, fand man den Körper des Mannes steif und kalt auf der Erde liegen und stellte seinen Tod fest. Mit Kreide hatte er an die Wände eine erschütternde Schilderung der Leiden geschrieben, die ihm die furchtbare Külte bereitet, und zuletzt stand mit versagender Hand hingekritzelt: „Ich sterbe. Lebt wohl!" Zu ihrem gren zenlosen Erstaunen stellten aber die Aufsinder der Leiche fest, daß die Temperatur in dem Kühlraum vollständig normal war, und zwar infolge eines Fehlers in dem Kühlapparat. Die schreckliäw Kälte hatte also nur in der Einbildung des Unglück lichen bestanden. — Eine andere Tragödie ereignete sich vor kurzem in Paris. Ein Kunstschüler im Quartier Latin hatte seine Kollegen so geärgert, daß sie ihm einen gehörigen Denli- zettel zu erteilen beschlossen. Er wurde vor einen Gerichts hof geführt und znm Tode verurteilt. Man trieb den Spaß noch weiter, indem man das Opfer in ein mit schwarzen Tüchern verkleidetes Zimmer führte, in dem ein maskierter Henker mit einem blitzenden Peile nebst einem Block stand. Den; Verurteilten wurden die Augen verbunden; man zwang ihn, seinen Kopf auf den Block zu legen, und dann ließ der Henker ein nasses Handtuch auf seinen Nacken hernieder- sansen. Dann herrschte einen Augenblick tiefe Stille, bis Ge lächter und Gejohle losbrach. „Jetzt wollen wir ihn auch noch begraben!" rief einer; aber als man das zusammengcbrochene Ostster ausheben wollte, fand man, datz es wirklich tot war. Der Schreck hatte den Unglücklichen getötet. — Bor einigen Jahren führte ein englischer Arzt einen interessanten Versuch durch. Er erklärte einem zum Tode Verurteilten, daß er da durch hingerichtet werden würde, daß man ihm die Halsader öffne und ihn sich verbluten lasse. Der Verurteilte wurde mit verbundenen Augen auf einen Tisch gelegt und dann Wasser tropfenweise in ein darunter ausgestelltes Gefäß geleitet. Das Versuchsobjekt glaubte, daß die Wasscrtropfen, die in das Ge fäß fielen, sein Blut darstellten. Nach b Minuten wurde er von dem Tisch heruntergehoben und war tatsächlich tot. Das tropfende Wasser hotte seinem Leben ein Ende gemacht, wie wenn es wirklich die Tropfen seines Herzblutes gewesen wären. Bei einem anderen derartigen Versuch wurde ein zum Tode Verurteilter in eine Gefängniszelle gebracht, in der soeben eine Frau an asiatischer Cholera gestorben war; man sagte ihck aber nichts davon. Dagegen erhielt ein anderer zum Tode c Verurteilter eine Zelle als Aufenthalt angewiesen» die voll kommen hygienisch einwandfrei war, man sagte ihm aber, hier sei die Frau an Cholera gestorben. Der Mann war so erschreckt, daß er unter allen Anzeichen der Cholera erkrankte, während der, der wirklich ahnungslos der Gefahr ausgcsetzt worden war, ganz gesund blieb. — In einem anderen Fall, der kürz lich aus Amerika berichtet wurde, trank eine Frau Blausäure und starb inncrl)«lb weniger Stunden. Eine schriftliche Mit teilung darüber ließ sie zurück. Aber bei der ärztlichen Unter suchung der Toten fand man keine Spur von den Folgen dcr Blausäure, und es stellte sich heraus, daß sie eine ganz harm lose Flüssigkeit in dem Glauben, es sei Blausäure, getrunken hatte. »Feuer auf die Erde zu werfen!" das ist mein Programm, sagt der Tag von Gera am S. Zuli. Aeußere Prachtentfaltung verbietet die Zeit! Kund machung und Erneuerung innerer Merke, das ist mir wertvoller — und echt katholisch! Darauf sott's mir ankommen! Wenn der Bischof denIungen das Firmzeichen und die Jirmgnade übermittelt, dann werden die Großen bezeugen: wir sind noch firm in katholischem Leben und Wesen, das Zeichen ist noch blank, der Wut. es leuchten zu lassen, noch stark. Darum auf, den Feuerbrand auf die Erde — auch die Thüringer hier — zu werfen — »wie wünschte ich. er loderte hoch empor!" 8. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Dr. Josef Albert, Dresden. ,-Für den Inseratenteil: Josef Fohmann. Dresden,