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Sächsische Volkszeitung : 03.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192406032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240603
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-03
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.06.1924
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Das bklM-sranMjHt Verhältnis Zusammenkunft der belgischen und französische» Minister. Präsidenten am 10. Juni. Paris» 2. Juni. Dem TempS wird anS Brüssel gemeldet, sit». belgische Negierung wünsche s» schnell wie möglich mit dem neuen französischen Ministerpräsidenten nach Beendigung der französischen Regierungskrise in Verbindung zu treten, »in gemeinsam neue Richtlinien bezüglich der Ausführung des Sachverständigengutachtens und des Pfänders»steins zu »er- «breden. Eine Begegnung Hy man 8 und des Minister- Präsidenten mit dem mutmaßlichen französischen Minister präsidenten würde, wie man in Brüsseler Kreisen hört, am 1v. Juni erfolgen. Die belgische Regierung stünde, wie der TempS weiter erfahrt, auf dem Standpunkt, daß die Industriellen, r u h r a b kom in e n bis zur Berwirklichung des Sachverständigen- gutachtenS weiter bestehen mühten. Sie hofft, die Resultate der Ausbeutung des NuhrgcbictcS würden für die ersten vier Monate dieses Jahres als zufriedenstellend angesehen werden können. Belgien ha« anS dem Erlös der Ruhrabkomme» während der ersten vier Monate des Jahres 175 Millionen belgische Franken erzielt. Was die Pfänderkasse in Koblenz anlangt, so habe sie wahren- desselben Zeitraumes den Betrag von stk Millionen Goldmark cin- grbracht, den Belgien aus Grund seiner Prioritätsrechte bei Vor nahme der Verrechnung zu erhalten hoffe. V«S klllkt Zta-llllll lll dkll cnglijih-rilllillhkil vtthMluMli London, 2. Juni.. Laut Sundey Minies ist in diplomatischen Kreisen allgemein bekannt, datz in den englisch-russischen Verhandlungen eine Krisis von äußerstem Ernste entstan den sei. In der Frage der russischen Schulden bestehe eine Lage, die einem Stillstand gefährlich nahe komme. Wenn sich die Haltung der Moskauer Negierung nicht beträchtlich ändere, bestehe wenig Hoffnung auf Vereinbarung. Rakowski habe in einer Unterredung mit dem Vertreter des Observer zugegeben, das; die Konferenz ein ernstes Stadium erreicht habe. Die russische Formel sei Bezahlung der beträchtlich herabgesetzten Schulden im Austausch gegen eine Anleihe. Die britische Antwort habe die Russen bezüglich der Aufbringung einer Anleihe an die City verwiesen. Diese wiederum habe sich auf das Bankier manifest eingestellt. Unter diesen Umständen sei kein praktisches Ergebnis möglich. Die amerikanisch-japanischen Beziehungen Paris, 2. Juni. Aus Tokio wird gemeldet, die japanische Negierung habe der Ernennung des Herrn Schnrman zum amerikanischen Gesandten in Tokio zugestimmt. I» Neuyork scheine man die Meldung als einen Beweis dafür zu erblicken, das; Japan die Ausrcchterhaltung der amerikanisch-japanischen Be ziehungen wünsche. Verlängerung des deutsch-spanischen Handelsabkommens Madrid, 2. Juni. DaS am 31. Mai abgelaufene deutsch- spanische provisorische Handelsabkommen ist b i s z U m 30. Iuni verlängert worden. vic» lirllliWMil! litt iWsliM In der Zentralausschutz sitzung der Reichsbank machte der Präsident des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht folgende Ausführungen zur Kreditpolitik der Neichsbank: Seit der letzten Zentralausschutzsihung hat sich die Anlage der Reichsbank, von gelegentlichen Schwankungen abgesehen, nicht wesentlich verändert. Erfreulich ist, datz an Notgeld zur Zeit nur noch etiva 175 Millionen im Umlauf sind gegenüber 1 Milliarde am Jahresende. Die Wirkung der zurückl)altenden Kreditpolitik der Reichsbank auf die Devisenanlage und aus den Kurs der Mark ist offensichtlich. Die Devisenzuteilung hat ga.iz erhebliche Erhöhungen erfahren können. Die Notierung der Mark im Auslande ist in der letzten Zeit dauernd günstig ge wesen. Die Ausleihungen der Golddiskontbank sind auf nahezu 5 Millionen Pfund Sterling gestiegen. Die Reichsbank ist nach wie vor entschlossen, ihre Kredit politik von währungspolitischen Gründen beherrschen zu. lassen, da ein anderes Mittel zur Ausrechtcrhaltung der Markstabilität zur Zeit nicht zur Verfügung steht. Die Un elastizität der Rentenbank bringt es mit sich, datz die Reichsbank gegenüber ihren Nentenmarkverpflichtungen sich eine Reserve von 300 Millionen Nentenmark halten mutz. Eine Erhöhung der Papiermarkausgabe seitens der Reichsbank ist ebenso wenig möglich, wie die Inangriffnahme dieser 300 Millionen Renten markreserve, da die Höhe des als Papiermarkdeckung dienenden freien Goldbestandes eine Vermehrung der Papiermarkausgabe nicht zulätzt. Gegenüber diesen klaren Tatsachen ist das Drän gen nach Hergabe weiterer Kredite lediglich aus der Notenpresse völlig unverständlich. Solche Kredite können nur eine neue Inflation heraufsühren und sind damit in sich selbst zur Wirkungslosigkeit verurteilt. Aber die Wirtschaft mutz ver stehen, daß die Zentralnotenbank nicht mehr Helsen kann, als bis jetzt geschehen ist. Eine neue Inflation wäre nur eine Schemhilfe und wird einhellig und entschieden von der Reichs bank abgelehnt. Die Politik der Neichsbank ist in den letzten Wochen durch kreuzt worden durch die völlig mißbräuchliche Anwendung der sogenannten GcschäftSaufsicht. Die Wechselschuldner der Neichsbank benutzen die Möglichkeit der oft in kritikloser und unwirtschaftlicher Weise zugebilligten Ge- stl-üftsaufsicht dazu, um der Neichsbank Zugeständnisse bei der Rückzahlung von Wechselfchuiden abzupressen. Alle Bemühungen, Kredite zu liquidieren und Warenbestände abzubauen, werden durch die Einführung der Geschäftsaufsicht als Massen» erscheinuiig sabotiert, um den Schuldnern zum Schaden ihrer Gläubiger und der Allgemeinheit daS Durchhalten von Waren- und Devisenbeständen zu ermöglichen. Das ReichSbanldirektoriuin hat sich deshalb an die zuständigen Regierungsstellen gewandt mit dem dringenden Ersuchen, die GcschäftSaufsicht zu beseitigen oder zum mindesten ihre Auswüchse unmöglich zu machen, eine Forderung, der auch im Interesse der Nufrechterhaltung des Ver trauens in- und ausländischer Kreditgeber hoffentlich mit der nötigen Beschleunigung Rechnung getragen wird. norei mstentzof - mvrlg Nile vmmer mU «alt« aml Wurmwässer ro osaer krellt Mäßig nonlermrflK Die Kcrlilier Achan-InnM Durch die Erklärung der Deutschnationaken, datz die Fort setzung der Verhandlungen mit Marx keine Erfolge versprächen, und daß sie eine Kursänderung der seitherigen Politik ver langten, ist die Fraktion der Deutschen Volkspartei vor eine völlig neue Lage gestellt worden. Sie lebte bis dahin in dem Glauben, datz die Deutschnationalen gewillt seien, unter Fortführung der bisherigen Außenpolitik eine Zusam menfassung aller bürgerlichen Kräfte herbeizusühren. Durch die Veröffentlichung des dcutschnationalen Beschlusses aber würden die Bemühungen der Deutschen Volkspartei, mit den Deutsch- nationalen in ein Einvernehmen zu gelangen, zur Frucht losigkeit verurteilt. Die deutschvolksparteiliche Nolle als ehrlicher Makler hat damit ihr Ende gefunden. Zu der neuen Lage nimmt die Fraktion in einer für heute telegraphisch zu sammengerufenen Sitzung Stellung. In der Sitzung, die be reits am Sonnabend stattsand, wurde kein endgültiger Be schluß gefaßt, da eine große Anzahl von Fraktionsmitgliedern fehlte. Man wollte auch versuchen, vor allem die Bayrische Volkspartet, zu den Verhandlungen mit hinzuzuziehen. Bereits am Sonnabendnachmiltag klärte sich auf Grund der Fraktionsberatung die Lage soweit, datz man allgemein zu der Ucberzeugung kam, die Negierung auf der Basis des neuen Bürgerblocks sei nun endgültig unmöglich.gemacht. An dieser Auffassung wurde auch durch die am Sonnabend nachmittag ausgegebene Erklärung der Deutschnationalen nichts mehr geändert, in der gesagt wurde, datz die Verhandlungen über den Viirgerblock nicht als abgebrochen (!) zu be trachten seien, wenn auch die Verhandlungen mitdemKanz- ler Marx nicht fortgesetzt werdenkönnten. (!) (Diese Erklärung wirft ein neues, treffendes Schlaglicht auf das Intrigenspiel der Dcutschnationalen. Die Red.). Das Ge rücht, das; der Neichsinnenminister Dr. Iarres sich aus den von ihm früher innegehabten Oberbürgermeister in Duisburg zurückzlchen wolle, bestätigt sich nicht, wohl aber wird voraus sichtlich der Wirtschaftsminister Hamm auSscheiden. An seine Stelle soll das Mitglied der Deutschen Volkspartet, Professor Moldenhauer, treten. Die Bayrische Volkspartei versammelte bereits gestern ihren Landesausschutz, um zur politischen Lage Stellung zu nehmen. Der Abgeordnete Leicht erklärte, datz die Bay rische Volkspartei jede bürgerliche Koalition und Regierung unterstütze, die alle bürgerlichen Parteien mit Ein schluß der Deutschnationalen umfasse. Leicht äußerte Bedenken über die Tragfähigkeit einer Regierung, die nur von einein Teil der bürgerlichen Parteien gestützt würde. Geheimrat Held, Fraktionschef der Partei, sprach auch über die bayrische Politik. In Bayern mutz unter allen Umständen ein Rechtskurs eingeschlagen werden, ein Rechtskurs der bayrischen konservativen, nationalen Politik, die weit ent fernt von jedem revolutionären Radikalismus sei. MelMlidcrllili i« Msdani Potsdam, 2. Juni. Ter Rkeinländertag in Potsdam am 1. Juni nahm unter Beteiligung der laudsmaunschnftlicheu Hei matsverbände der Rheinländer, Pfälzer, Saarländer Hessen, West fale», Elsaß-Lothringer, Enpcn-Malmedyer und der Ansgeunese- nen eine» glänzenden Verlauf. Nach Begrnßungsworten des Bürgermeisters Tr. Devins, Potsdam, richtete der ReichSministcr sür die besetzten Gebiete, Tr. Hösle, eine herzliche Ansprache an die Versammlung. Er betonte, daß unentwegt die Gedanken ganz Deutschlands ans das Rheinland gerichtet sind, und daß jede deutsche Negierung ihre Handlungen einstellen muß auf das Schicksal des Rhein landes. — Als Vertreter der Rheinländer erklärte zum Schluß Dr. Paß, Köln, die Rheinlande seien gegen jeden Partiku lar! Sinns und Separatismus, müßten aber vom un- b.'cktc» Gebiete auch verlangen, daß die Parteien ihre Sonder- wirsche den vaterländischen Interessen unter- orbnen, wie das seit Jahre» im besetzten Gebiete geschieht. Ermögliche der neue Reichstag nicht eine Außenpolitik, die ans der Änncihi'.., des Sachverständigengutachtens beruhe, dann er warte das b'efi^ Gebiet einen neuen Appell au das deutsche Vot). HaitdlWssehUkiitag in Ehkiniiih Chemnitz, 2. Juni. Aus ganz Sachsen waren am Sonn abend und Sonntag die im Dcutschnationalen Handlungs- gehilfen-Verband organisierten Kausmannsgehilfen nach Chemnitz geeilt, um in ernster Arbeit über die weitere Zukunft zu beraten. In Gegenwart von etwa 2000 Mitgliedern er- öffnete der Gauvorsteher, Herr Hegewald-Leipzig, am Sonnabendnachmittag im großen Saale des Kaufmännischen Vereinshauses den 23. ordentlichen sächsischen Gautag mit be grüßenden Worten, indem er auf die Bedeutung des Tages, des Geburtstages Hardenbergs und der Schlacht am Skagerrak hin wies. Er gab dann der Hoffnung Ausdruck, datz der Geist, der jene Männer beseelt, der Wille zur Freiheit, auch von dieser Tagung ausgehen möge auf das ganze deutsche Volk. — Referate über „Arbeitsvertrag uno Berufsgedanke" (G. Kastenbem- Chemnitz) und „Berufsgedanke und Persönlichkeit" (Ziescl-cmg- Leipzig) beschlossen den Abend. Am Sonntag wurde der 16. sächsische Kaufmannsgehilfen tag unter Anwesenheit zahlreicher Gäste (auch die Sächsische Zentrumspartei war durch den Borstand der Ortsgruppe Chem nitz vertreten) eröffnet. Professor Tr. h. c. Krueger von der Universität Leipzig sprach Uber „Wirtschaft und Volkstum": an schließend hielt der Gauvorstehsr Hegewald-Leipzig einen Vor trag über das Thema „Deutscher Handlungsgehilfen-Verband und das deutsche Volk". Der Redner forderte alle deutsch-den kenden Unternehmer auf, mitzuwirken beim Bau einer sozialen Ordnung, auf der sich eine wahrhafte Volksgemeinschaft ent wickeln kann. Dem Gau Sachsen des Handlungsgehilfenoerbandes, der heute mit 30 000 Mitgliedern der stärkste deutsche Gau ist, wün schen wir im neuen Arbettsjahre Glück und iveiteres Gedeihen. Kurze Nachrichten Neuer Flugrekord. Der bekannte Flieger Udet hat einen neuen Rekord mit einem Leichtflugzeug aufgestellt, indem er mit einem mit 32,5 PS.-Motor versehenen Kleinflugzeug eine Flug dauer von zwei Stunden erzielen konnte. Udet ist es dadurch gelungen, den 2000-Mark-Preis der wissenschaftlichen Vereini gung für Luftfahrt zu gewinnen. Der Länderkampf Holland-Deutschkand, der km Rahmen der rheinischen Sportwoche im Kölner Stadion zum Austrag kam und von zehn der besten holländischen Amateure der für die diesjährige Olympiade bestimmten Mannschaft bestritten wurde, endete mit einem überlegenen Sieg der Holländer, die damit die vom Reichspräsidenten gestiftete silberne Erinnerungs plakette gewannen. Die Sieger wurden bei der Ehrenrunde von einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge stürmisch be grübt. Dritte Dresdurr Iahrestchau Textilausstcllung. Dresden. 2. Juni. Anläßlich der Eröffnung der dies jährigen Jahresschau fand am Sonnabendabend im Rathaüs ein Empfang mit Begrüßung durch die st äd tische,i Körperschaften statt. Oberbürgermeister Blüh er und Stadtverordnetenvorsteher Fischer empfingen die Gäste, u. a. als Vertreter der Reichsbehörden Staatssekretär Zweyger vym Neichsinnenministeciuni, die Vertreter der sächsischen Regierung, und die Spitzen der obersten Staatsbehörden, ferner die diplo matischen Vertreter der Bundesstaaten und des Auslandes, Ver treter des Landtages, des Rates, der Stadtverordneten und der Reichswehr, unter anderem ferner Bischof Tr. Schreibe r. Vom NeichSministcr Tr. Stresemann war ein Begrüßung-Z tcle- graniin eingetrosscn. In dem festlichen Saale, wo man an lange,, blütengeschmiickten Tafeln Platz genommen hatte, entwickelte sich unter Heu Klänge» der Feiereis-Kapclle alsbald lebhafte Fest- stiiiimung. Oberbürgermeister Blühcr nahm zunächst das Wort zu einer Begrüßung der Festte'lne»,mer,,,j Er richtete insbesoncwre an die Vertreter der deutschen Länder - und der ausländischen Staaten, msbesondere an die Vertreter dcp ausländischen Presse, warme Worte der Begrüßung, dankte auch in d'esem Zusammenhänge für die ausländische Hilfstätigkeit und bat um gerechte Beurteilung der deutschen und sächsischen Ver hältnisse. Weiter wies er in seinen Ausführungen darauf hin, daß die Krqfte unserer Stadt in erster Linie in den gewerbe- fleißigen Ständen Industrie, Handwerk und Handel zu suchen seien. T«r hervorragende Zweig der sächsischen Industrie, die Textilindustrie, habe sich bemüht, in der diesjährigen.. Jahresschau eine Darstellung ihrer LeistnugSfähigkeit zu geben,^ Tie Welt, ebenso wie wir selbst, brauchen nichts so notwendig/,, als die Förderung der deutschen Ausfuhrgewerbe. Ter Redner ging dann auf die noch zu überwindenden Hindernisse ein, die den, Aufblühen unserer Industrie noch i,n Wege stehen, und gab am Schluß der zuversichtlichen Hoffnung Ausdruck, daß die deutsche Industrie die Energie zu neuem Ausstieg besitze. D ie Grüße- des Reichspräsidenten und der Reichs- regiernng überbrachte Staatssekretär Zweyger!. Für die sächsische Negierung sprach Wirtschaftsminister Müller fisr die Auslandsvertreter Kommerzienrat Kvnsul Mittasch. Ganz bejonoeren Eindruck machte die von frischem Humor gewürzte Rede des Kommerzienrats Claviez (Inh. der bekannten Kunst- wcberei Claviez, Adorf i. B.), der im Namen der Aussteller sprach. Er ging von der „Fakultät der Textilindustrie", die einer der größten Faktoren der Welt sei: brauche ja schon das Neugeborene Textilien, und sei die erste Pslnnzenbekleidung bis auf Adam und Eva zurückzuführen. Humorvoll beleuchtete Red ner weiter die Rivalität zwischen Spinnern und Weber», die sich um die „Erstgeburt" zanke», und betonte, er sei neutral denn er sei „Spinnweber". Redner gab weiter der Hoffnung Ausdruck, baß . unser Volk bald klug genug sein und lieber zu Wolle und Baumwolle greifen werde, statt nach Apfelsinen und Bananen. Tie Ausstellung dürfe nicht nur eine glänzende Schale sür einen angesanlten Kern sein, sie müsse vielmehr Kraft spenden, die Textilindustrie als wichtigstes Glied der sächsischen und deutschen Wirtschaft zu erhalten und zu fördern. Tie Ausführungen des Redners weckten einen außerordent lichen Beifall. Ein Vertreter der Berliner Presse sprach sodann noch von dem Interesse, welches man auch außerhalb Sachsens der diesjährigen Jahresschau entgegenbringe. Alle Reden klangen aus in dem Wunsche, daß die diesjährige Ausstellung in allen ihren Teile,, von größtem Erfolg begleitet sein möchte. — Wäh rend der Tafel konzertierte dis Feiereis-Kapelle, worauf man >m Borraum in zwangloser Weise noch geraume Zelt beisammen war. 3V4 Konkurse im Mai Bcrlln, 2. Juni. Die deutsche Krebitkrise wirkt sich immer deutlicher in den Ziffern der Zahlungseinstellungen, insbesondere in der Statistik der Konkurse aus. Im Mai sind nach einer Zu sammenstellung der Finanzzeitschrist Die Bank 304 Konkurse gegen, über 135 im April, 62 im März, 42 im Februar und 28 im Januar zu verzeichnen. Unberücksichtigt geblieben ist die ungleich größere Anzahl der verhängten GeschäftSaufsichten. Berliner Devisenkurse vom 2. Juni (amtlich) mitgeteilt von der Commerz- und Privatbank, A.,G., Dresden Die Notierungen ersolgen vom 4. März ab s!>r io 100 Einheiten der an?« ländlirhen Währung, ausgenommen England und Amerika, die mit 1 Pfund bezw. l Dollar notiert werde», sowie Oesterreich und Ungarn mit 188808 Kr. und Polen mit 100 gioih. Motientzigen in Billionen — Koldmark.I Telegravbiiche Aus zahlung auf Amsterdam . . Brüssel . . . Ehristianla . . ctovenhagen. . Stockholm . . .HelslngforS . . Rom .... London ... Neuhork . . , Paris .... Ärtch. . . . Madrid ... Wien .... Prag .... Budapest. . . Sofia .... Buenos «Ire» . Rio de Janeiro Daiizig . . . Kaltowip, . . Warschau. . . Japan. . . . Agram ... Lissabon... Riga «... Reval. , . Kowno Bukarest. . . »0 r. Neid 8. Briet °/° 41. Seid 8. Briet 187.11 ,81.89 >87,88 >88.48 >7.88 18.88 18 88 ,8.18 S7.II 87,: 9 87.81 87M 70,17 78.93 7Ü.87 78.33 111.22 M.78 II 1.22 II, 73 >0.47 18.83 >8.47 18.83 18.18 ,8.28 1838 18 48 is.os 18.17 I8.IS8 >8 245 «.IS 4.2, 10 4.19 42, roso rv.so 21.88 21.M 78,72 74,88 73,81 74.29 88.86 87,1« 87.86 873« 8.89 8.91 8.89 8.91 12.-7 12.33 >2.298 I2.38S 4.89 4.81 4.89 46, 2.d9 3,81 2.99 3 81 IMS 1.368 1.388 1.368 0.41b 8.418 8.418 8.428 73,38 73.88 72.72 73.88 79.80 81.7, 78.89 81.9, 1.868 1,878 1.868 1.878 8.8 8.11 8.14 8,18 >1,87 tr.ar 12,37 >2.43 89,89 82,31 >868 1,128 «8,89 48,41 1.84 IM Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Luftdrnckvertelliing: Depression unter 760 Milli meter Süosumdinavien, hoher Truck über 765 Millimeter, Is land, westlich von England, Südfrankreich, Spanien, sowie nord östliches Europa. Wetterlage. Di« gestern über Europa ge legene Depression ist unter Vertiefung nach dein südlichen Skan dinavien fortgeschritten, auf ihrer Rückseite sind Ansätze zur Ausbildung von Teildepressionen zu erkennen, deren Vorübergang voraussichtlich kühlere Witterung mit Böenbildungen verursachen wird. Die Temperaturgegensätze sind über dem europäischen Fest land auf engem Raume groß (Helder plus 6 Grab, Hamburg plus 12 Grad, Swinemünde (plus 20 Grad). Unser Gebiet wirb voraussichtlich im Lauf krS morgigen Tages in die kühle West strömung eiugezogeu werden. Vorhersage: Wolkig bis be deckt, .Strichregen, Böenbildungen. Temperatur abnehmend, west-, liche zeitweise böige Winde. , >c Mo
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