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Donnerstag, 4. Januar 1SL. Nr.I Fernsprecher: 32722 ^iposlscheckkonto: Dresden Sledadtton «nd Geschüstsstell«: Dr»»v««-A. 1«, Holbeinstrab« 4S bl, sächsisch, volk»,«Ituna «rschrtnt ,urz, bl, Pellt, iiletlamezeii» iw redaltlonellen Li Poüozujchlag. Im Fa», che 4« ^ iiiitzerdsi» kvr,chstlmd«d«Rrdakt>»n!ii—«Uhrnachm. Nichtau»t»ralklich,urilikv,rlanat«und I Für undeiiülch gell» rieben« sowie durch Fernsprecher autaeaeben» Nn,eigen 41»« mURückportokitchiversehene »wlendungenai,di,R«dattlon werden nich! ausbewahr». s können wir di« BeraiuworMchkett slir dw Nicht«,letl der Texte» nicht übernehmen. Annahme von «elchöilran,eigen bl» »« Uhr, den Famtlienan^igen »t» Lt Uhr vormittag». — «imahmestellen ln Dresden, Tchmidl'sch« »tichhandlung. Inhaber P. Beck Schlogltrah» 4. in «nutze», Hcauz Nurjat. »In dar Petrilirche t ! Will Md Wkl lm «n M Von Paul Heßletn, Landesvorsitzender der sächs. Zentrumspartei. Das Völkerringen, unter dem wir in Deutschland infolge des verlorenen Krieges im besonderen Matze leiden, steht in dieser Form und in diesem Nusmatze wohl in der Geschichte -er Welt einzig da. Auch sie Völkerwanderung, von der unsere Jugend, von der wir selbst einst im Geschichtsunterricht mit Staunen gehört und gelesen haben, verblaßt angesichts besten, was wir im letzten Jahrzehnt erleben mutzten. Es ist daher durchaus begreiflich, datz es dem Einzelnen schwer wird, ja datz es vielen unmöglich wird, die rechte Stellung -u den heutigen Er eignissen zu finden. NuSmatz und Grütze der Weltenwenve, in der wir leben, sind fast ins Gigantische gewachsen. Und doch, oder vielleicht gerade deshalb, wird das Schicksal so vieler einzel ner davon aufs tiefste betroffen. Ein Meer von Blut hat sich über vier Jahre über die europäische Erde ergossen. Das. was nachher kam, hat so tiefe Wurzeln geschlagen, datz heute vielfach es scheint, als ob in den Herzen eines Teiles des Volkes und der Völker diejenigen vergessen sind, die ihr Bestes und Edelstes, die ihr Leben in vierjährigem Kampfe hingegeben haben. Krasser Egoismus hat mich in weiten Kreisen unseres Volkes Platz ge nommen. Dem Gott Mammon werden täglich Hekatomben ge opfert. Und in diese Zeit hinein sind noch die Parteien ge stellt, die Prinzipien, die Grundsätze vertreten sollen. Ist es ein Wunder, wenn viele zaudern und zögern wenn viele schwanken »und wanken? Ist es ein Wunder in einer Zeit, in der sowohl die kapitalistische Wirtschaftsform als auch die sozialische Lehre von Marx Bankerott gemacht haben. Ist es ein Wunder, das Wanken und Schwanken, das Zau dern und Zögern, wenn die Begriffe wankend und schwankend geworden sind. Wenn ein so konservativer Mann, wie Adam Röder in seiner südeutschen konservativen Korrespondenz ac-S- Mfen mutz: " »Biele tausende Von 'christlichen Konservativen haben kvarenhandelnd oder produktionsmätzig (andere natürlich auch) während des Krieges Hunderttausende „gewonnen", haben ihre jahrzehntealten Schulden bezahlt und sind sehr wohlhabend, viele reich geworden. Jetzt, da der Staat mit neuen Steuern und Achtstundentag von dem mühelos abgeschöpften Rahm er kleckliche Quantitäten abheben will, verbinden sich diese „christ lichen Konservativen" mit NeligionSspöttern und Kirche,ivFr achtern, mit Leuten, die das „alte Regime" einst frech beleidig ten, den Leutnant, den höheren Beamten, den Junker mit Hohn überschütteten, zur grotzen ..staatserhaltenden" Phalanx. Meine Privatbriessammlung enthält nach dieser Richtung bin die interessantesten Dokumente „christlich-konservativer" Be währungskraft." Ist es noch nötig, zu sagen, das; wir ln dieser Zeit — und auch in Sachsen — eine christliche Volkspartei, wie sie das Zentrum darstellt, nötiger denn je haben! Ist es noch nötig, zu betonen, datz wir heute erst recht eine Presse brau chen — ailso auch im neuen Jahre — welche mit Kraft und Energie, welche mit Entschiedenheit die Ideen und Ziele der christlichen Volkspartei verficht. Schulu-ngsarbeit in Partei und Presse. Aufklärungsarbeit im grotzen Stile ist das, was wir im kommenden Jahre brauchen. Wenn wir das durch- sükren wollen, wenn wir geistiges Rüstzeug schaffen wollen und müssen, dann darf daneben die finanzielle Rüstung nicht vergessen werden. Zur geistigen Rüstung benutze man die politischen Briefe über da» alte und neue Zentvum, die der badische Zentrums führer Abgeordneter Prälat Dr. Josef Schofer im Verlage des PretzvereinS in Freiburg im BreiSgm? bat erscheinen lassen. Er erbringt den Nachweis, datz es'nicht richtig sei. wenn ein Ge- gensatz konstruiert wird, als ob in Bezug mif die Sozialdemo kratie das Zentrum von heute die Bahnen des arohen Führers Windthorst verlassen hätte, und er sagt: „Man konstruiert diesen Gegensatz, um Verwirrungen in die Reiben des Zentrums zu tragen, um dort ein Durcheinander zu machen. Dis Versuche Werden nicbt zum Ziele führen! Die Trnvpen unter der ZentrnmSfahne sind geschult! Sie wissen Bescheid. Sic lassen sich nicht verführenl" Schofer weitzt aber auch darauf hin. datz Windthorst es nicht abgelehnt hat, mit der Sozialdemokratie zusammen politische Arbeit zu leisten, so wenig er eS ablehnte, mich mit Bismarck 1879, also in einer Zeit, da die katholische Kirche unter den Fesseln der Kulturkamvfaesctze seufzte, die Wirtschaftspolitik zu ändern. MindthorstS Grundsatz war: «Den Sozialismus werden wir nickt besiegen, indem wir den Versuch machen, ihn totzuschlagen. Wir werden ihn nur be siegen, wenn wir das Berechtigte anerkennen, und wenn wir mehr, als bisher geschehen ist. Posi tives leisten zur Bekämpfung des Sozialismus." Neuerdings wird sehr viel noch nachträglich dem Zentrum der Vorwurf gemacht, eS habe sich 1918 von den Grundsätzen der alten Fübrer entfernt, indem es für die Reform des Wahlrechtes mich in Preutzen eingetreten ist. Dazu mutz auf die Rede hin- gewiesen werden, die Windthorst schon am 3. Februar 1 890 auf dem Parteitage des rheinischen Zen^ trumS in Köln gehalten hat, wo er aus führte: „Wir wrrdrn auch die Rechte des Parlaments, wie sie in der Verfassung stehen, kräftig schützen gegen alle Angriffe, woher ste auch kommen mögen; insbesondere werden wir das allgemeine, direkte und geheime Wahlrecht gegen alle Angriffe zu schützen Wissen." Uns kann eS nur recht sein, wenn gewisse Kreise, die heute auf Windthorst, mif Keiteler und andere Hinweisen, die Taten und Schriften dieser Männer in die Erinnerung zurückrufen. Aller dings müssen wir den Herrschaften empfehlen, nicht etwa einige Worte aus dem Zusammenhangs herauSzureitzen. sondern die Reden und Sckriften der damaligen Zenttmmsführer wirklich zu studieren »nd ganz zu verwerten. So hat zum Beispiel Bischof von Kettel er in geradezu prophetischer Weise unser Schick, sal vorausgcahnt. Wer sich davon überzeuge« will, der lese Für Freiheit Reichskanzler Dr. Hamburg, 3. Januar. Reichskanzler Cuno hatte bereits am Sonnabend die Absicht, in der Jahresversammlung „ein«S ehr baren Kaufmannes" zu sprechen. Die drnigenden Beratungen in der Revarationsangelegenheit hatten ihn daran gehindert, loch erklärte sich der Kanzler bereit, in einer <.» gestrigen Nachmittag in der Hamburger Börse stattgefundenen Sonderversammlung zu sprechen. Der Präsident der Handelskammer, Seimtor Witthüft, eröffnet« die stark besuchte Versammlung und begrüßte in ihrem Stamen den Reichskanzler. Von den Anwesenden stürmisch be grüßt. ergriff der Reichskanzler das Wort zu folgenden Aus führungen: «Die neue Negierung war vom ersten Tage an bemüht, eine Lösung des NeparationsproblemS zu finden, die von uns getra gen und von der Gegenseite angenommen werden kann. Wir stehen vor einem Problem, das unendlich schwierig und nur lösbar ist, wenn alle Beteiligten sich entschließen, die Dinge so zu nehmen und z« sehen, wie sie sind. Sie alle kennen das Gutachten de» internationalen Anleihekonti, tees in Paris vom Juni dieses Jahres. Seine Gedankengänge kehren in dem Gutachten der beiden Gruppen internatioimi'er Sachverständiger in Berlin wieder. Die Verbindung des Gedan. ke»S der endgültigen Lösung der Rcparationsfrage mit dem Ge- danken der Anleihen findet sich ebenso in den Vorschlägen an den englischen Ministerpräsidenten gelegentlich der letzten Prenii-r- ministerkonferenz. Diese Vorschläge waren dazu bestimmt, der endgültigen Lösung der Reparationsfrage die Wege zu öffnen Heute handelt eS sich darum, auf diesem Wege weiterzugeheu. Deutschland braucht, nm leisten zu können, internationale Anleihen, hat aber nur dann Aussicht auf solche, wenn seine LristungSpflicht endgültig klargestellt ist. Unser Ziel, die Leistungsfähigkeit Deutschlands festzustellen und Mittel und Wege zu finden, um diese Leistungsfähigkeit für die endgültige Lösung der Reparationsfrage nutzbar zu machen, ist in enger Fühlung mit Personen und Kräften des Wirtschaftslebens verfolgt worden. Das gewonnene neiee Bild von dem noch ver bliebenen Neste unserer Leistungsfähigkeit ist trübe. Die Nep-r» rationskommission hat selbst am 31. August einstimmig die Zah lungsfähigkeit Deutschlands anerkannt. Es bedarf also nicht der Unterstellung, datz Deutschland sich selbst systematisch rui niert habe. Ein unparteiisches Barometer für unsere Leistungsfähigkeit ist der Kredit, den die Finnnzweit Deutschland zu gewähren bereit ist. Kein Gläubiger der Welt aber wird Deutschland Kredit ge währen, ehe die Leistungsfähigkeit so bestimmt umschrieben ist, das; über die Grundlagen seines Kredites man ein völlig klares Bild hat. Wir sind entschlossen, eine erste feste Summe auf uns zu nehme» und sind bereit, diese in Anleihen durch Vermittlung eines internationalen Finanzkonsortiums aufzubringen und, so weit dies nicht im Anleihewege gelingt. Zins und Tilgimgsguote zu bezahlen, da die deutsche Wirtschaft für die nächsten Jahre unbedingt der Ruhe bedarf. Wir machen uns ferner anheischig für eine weitere Reihe von Jahren durch Vermittlung des gleichen Konsortiums weitere Anleihen bis zu begrenzter Höhe anfzu- legen, wenn das Konsortium das für möglich hält. Eine solche Regelung der finanziellen Seite der Frage würde die Wege für die Durchführung der wirtschaftlichen Notwendigkeiten ebnen, die seine Schrift über „Deutschland nach 1868" nach. Von lesonderem Interesse ist, was er dort über die konservative Partei sagt: „Diese Parier (die konservative) hat leider bei Königgrätz eine nicht minder grotze Niederlage erlitten, wie Oesterreich; sie hat dem Erfolge gehuldigt vor den vollendeten Tatsachen und der Macht ihr Knie gebeugt und fast ausnahmslos jene Grundsätze verleugnet, die sie seit so vielen Jahren vertreten hat. Ganz und gar dasselbe, was sie in diesem langjährigst« Kampfe allen ihren Gegnern vorgeworfen, hat ste jetzt selbst getan. Das ist eine schwere sittliche Niederlage, denn eine Partei, die christlich sein will, mutz vor allem der Macht gegenüber den Mut der Wahrheit haben, Huldigung, lediglich der Macht erwiesen, Feigheit der Macht gegenüber, hat mit Christentum nichts zu schaffen. Die konservative Partei in Preutzen hat diese Probe nicht bestanden. Ob ste sich Von diesem Schlage erheben wird, können wir nicht übersehen; wir hoffen eS. Wir wünschen ihr aber, datz nie eine Zeit kommen möge, wo die Revolution in der Lage sein wird, ihr diesen Abfall öffentlich tnit jenem Hohne und jener schneidenden Logik nachzu weisen, wozu sie die Energie und den Geikt in sich trägt. Die konservative Partei hat der Revolution durch d'esen Abfall von ihren Grundsätzen, durch diese Huldigimg für die Tatsacke eine mörderische Waffe in die Hanv ge geben, von der sie unter veränderten Verhältnissen Gebrauch zu Wachen wissen wird." Diese Darlegungen wirken heute geradezu erschütternd. Wenn dieselben in diesem oder ähnlichem Wortlaut heute von einem ZentrumSsührer vorgetragen würden, dann würde wahr scheinlich. ia bestimmt, ein« Flut von wenig angenehmen An. griffen sich über ihn und uns ergießen. Vm so notwendiger ist es, datz wir auf diese Dings heute zurückgreifen. Es kann «nd soll nicht abgcstritten werde«, daß die Zen- rrvmSpartei sich durch ihre Positivs Arbeit der letzten Jahre einer schweren Belastung ansgeseht hat. Sie hat eine ungeheure Verantwortung aus sich geladen, sie hat im wahrsten Sinne des Worte» das Vaterland über die Partei ge stellt. In ganz besonderem Matze ist naturgemäß die säch- 4 2.2. des Vaterlandes Luiro ln Hambuvg die Grundlage für ein Zusammenarbeiten der Industriell Euro pas und namentlich Frankreichs und Deutschlands geben. Zr einer solchen Kooperation sind die deutschen Wirtschastdkreise be- reit. Die Reichsregierung weiß, datz die wirtschaftlichen Kraft, Deutschlands entschlossen sind, die Regierung bei der Durchfüh rung ihres Vorschlages zu unterstützen. Dem Anleihekonsoctium wird jede vernünftige Sicherheit eingeräumt werden können Die Bestimmungen dieser Sicherheiten im einzelnen bleiben Sach« der Verljandlungeru Die endgültige Lösung mutz dem deutschen Volke die Wirt» schaftsvolitische Freiheit und Gleichberechtigung wiedergeben und den Abbau der Besetz«»« der deutschen Lande am Rhein bringen, damit die unproduktiven Lasten und Hemmungen, die dort auj der deutschen Wirtschaft liegen, endgültig verschwinden. Nur ir Verhandlungen und in offener Aussprache von Mann zu Mau« kann die Lösung gefunden werden. Wir haben die Gegenseite er. sucht, einem Vertreter der Reichsregierung Gelegenheit zu geben der in Paris zusammentretenden Konferenz unseren Vorschlag schriftlich vorzulegen und mündlich zu erläutern. Hoffen wir daß diese Aussprache nicht durch Entschlüsse vereitelt wird, du über ganz Europa unübersehbares Unheil bringen würden. Dü Verwirklichung der politischen Pfänderpolitik bedeutet den Tos aller wirtschaftlichen Reparation. Der Wortlaut der Rede d-i Staatssekretärs Hughes liegt zwar noch nicht vollständig vor, ave« so viel kann schon jetzt gesagt werden, datz die Gedankengänge dei amerikanischen Staatsmannes sich nahe mit unserer Auffaß'un, berühren, und datz wir ihnen aufrichtig Beachtung wünschen. I, Frankreich wird die Notwendigkeit der Besetzung des Nheingebietei auch mit der Besorgnis vor kriegerischen Absichten Deutschlaudj begrüi-dct. Diese Besorgnis ist irrig. Denlschlanb ist bereit, gemeinsam mit Frankreich und de« anderen am Nbetn interessierten Grotzmächten sich gegenseitig zu treuen Händen einer am Rhein nicht interessierte» Groß macht für ein Menschenalter feierlichst zu verpflichten, ohne besondere Ermächtigung durch Volksabstimmung keine Kriege gegeneinander zu führen. Eine solche Verpflichtung würde alle Völker auf den Frieden ein stellen und die denkbar sicherste Friedensgarantie geben. Die Be reitschaft Deutschlands haben wir durch Vermittlung einer dritte: Macht der französischen Regierung mitgeteilt. Zu meinein Be dauern hat Frankreich dieses Anerbieten abgelehnt. Reichskanzler Dr. Cuno erwähnt am Schluß, Europa und die ganze Welt ersehne dringend den Frieden, zu dem Seine Heiligkeit der Papst in seiner erhabenen WeihnachtSbotschajt die Völker der Erde ausrnft, wofür «hm der tiefempfundene Dank aller, die guten Willens sind, sicher ist. Wir glaube» nicht besser als ans dem von »us betretenen Wege an der Er reichung dieses hohen Zieles Mitarbeiten zu könne». Der Rede des Reichskanzlers folgte stürmischer Beifat, Darauf erhob sich der Präsident der Handelskammer, Senats Witthöft, zu kurzem Schlußwort. Er gab die bestimmte Erklärun ab, daß Handel, Industrie und Schiffahrt in allen ihren Zweig« bereit sein würden, zu den alleräußersten Opfern, wenn es gelt« die deutsche Wirtschaft aus den Fesseln zu befreien, in die de unglückliche Ausgang des Weltkrieges mit seinen Folgscrscheinun gen und die auf falschen Voraussetzungen beruhende Politik ur serer einstigen Gegner m>S verstrickt habe. fische Zentrumspartei in den letzten Jahren in eine überaus schwierigen Lage gewesen und ist es heute noh. Ten, hier in Sachsen wirken sich zudem noch in außerordentliche Weile bezw. mehr als anderswo die Kämpfe um die christlich Kultur aus. Wir haben hier in Sachsen aber nicht nur de« Kampf gegen links führen müssen, wir muhten ihn auch gege, rechts führen, weil er u»S von rechts aufgedruugen worden iß und noch aufgedriliigen w:rd Es war die Pflicht der Sächsischen Zentrumspartei — und eS entsprach zu gleicher Zeit ihrer tteber- zengung — die Neichspolitik des Zentrums zu ver teidigen. Die Sächsische Zentrumspartei muß alle Bestrebungen und Bemühungen, sie vom Neichszerttruni loszulösen und mit irgend einer anderen auf der äußersten Rechten stehenden Pariei — sei eS. in welcher Form es auch immer geschehen soll — zu verschmelzen, mit Entschiedenheit ablehnen. Diejeni gen, die solche Bestrebungen verfolgen und in deutschnationalen Organen dafür eintreten. haben aber am allerwenigsten ein Recht, uns anzuklagen, wenn wir pflichtgemäß und mit Energie auch gegen rechts die Belange der christlichen Volkspartei verae- ten. DasZentrum mußsich auchin Sachsen — trotz allem — behaupten. Und es wird sich behaupten. Es wird sich behaupte», wenn alle diejenigen, die guten Will »S sind, im neuen Jahre nach Kräften ideell und materiell Partei und Presse unterstützen. Vor Jabressrist hat der Reichsparteitag des Deutschen Zentrums an die Spitze seiner Richtlinien die Worte gestellt: „Die Zentrumspartei ist die christlicke VolkSpar» tel, die bewußt zur deutschen Volksgemeinschaft siebt nnd fest entschlossen ist, die Grundsätze des Christentums in Staat und Gesellschaft, In Wirtschaft «nd Kultur zu verwirklichen. Sie sieht in einer zielklaren christlich-nationnlrn Politik die sichere Gewähr für die Erneuerung und die Zukunft deS deutschen Volkes." In diesem Sinne wollen wir auch im neuen Jahrs arbeiten. In diesem Sinne rufen wir zur Mitarbeit alle auf, die von dem Gedanken überzeugt sind, daß in Sachsen und !n< Reicks eine starke christliche Volkspartei Rettungsanker allein lür Volk und Vaterland werden kann. In diesem Sinne also: GI ü ck auf im neuen Jahre! Mit Gott für Wahrheit, Recht und Freiheit! »