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Sächsische Volkszeitung : 08.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192101084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-08
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.01.1921
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Wonnadend den 8. Januar 1921 » Leite « akad.mssch ged ast. Es «Ut eine» neuen WestungS begriff !ür aka, demisch- Uigenau und aludemisck« Arbeit schaffe«: er wird aber pixmals in der stickig«! Atnioiphäre der Kaste sondern nu» in Volks» xemeinschail geschaffen werden. Tie Fehler der Vergangenheit haben sich gerächt, lernen rr>, ans ihnen für Gegenwart und Zukunft. Dr. F«. Um den kirchlichen Kunstbesitz r>e erste Tagung s'ir christliche Kunst, die Miste «»Minder ln Würzburg statlfand sieht noch wegen der Frisch« ,<no LränUichieit nahezu alle, Referate in bester Erinnerung, Um ,a mehr must es begrüßt w.rde.r, daß «ft- llieserate nunmehr in ihren wesentlichen Ge danken im neuesten Heft der »Zeitschrift für christl. Kunst" (Schwann. Düsjel-vrs) vorliegen. zur erneuten Beschäftigung mit dem Ergebnis der Tagung anregend U a, wird das Referat von Dr. E. Bei» über „Tie christiche Konst und die Trennung von Kirche uns Staat" wiedcrgegeben, sas die Bestimmungen der Rcichsversassung ükee dar kirchliche Eigemnn, unc des kanonische» Rechtes binsihtich des Schutz» unieret kirch-ckcn Kunstbcsitzes nebeneinander hält. Be.tz äehl zwar in :<m hertig.-v Verhältnis zwischen Staat und Kirch? in Derv'chland eine geviss Garant!' für die Erhaltung des li chl'-lc.a ilunstbe'iheS, kommt ab': dennoch zu diesen Schlvßsolgerung-.a seir.eS Referates. d!« wegen de. Einbeziehung der zeitgenössischen Ktiniiier in de» Kamps um d u Kunsib-.sitz der Kirche besonderes Interesse bean'p'ücken dürfen: „Wollen wir k«n Kampf gegen die Trennung von Kirche und Staat mis ihr-» Schäden sü- die Kunst siegreich zu Ende führen, dann de dürfen wir vor allen, de: Bundesgenossenschast der lebenden Künst ler. Viele von ihnen sind im Ta, mel der Revolution in c, S soria- kislische Lager binübergegangen. Heute wissen sie dass sie einem Irr licht gefolgt sind, und sie kämen gerne zurück, denn bei den Freun den der T>en»'. >g von Staa und Kirche fanden sie ihre Ideale nicht, dort -ungern sie ui-:- der Sozialismus bewilligt ihnen im Verein mit den ander.n pollst'ckei, Parteien in den Städten von Zeit zu Zeit ttiite'srüNni'gsiin tel wie de» Armen, damit sie nicht Hungers sterb n. Künstlerische Ansträge hat dz» Sozialismus für si? ja bisher nur in ganz a^-ingeu Umfange zu, Verfügung gehabt. Einstweilen hat er mehr zerstört al' ausgebaut und wo zerstört wird, ist für den Künstler kein Narm Bei der heutigen Recbislaae bss-'be» der Kirche immer »och viel Mittel für die Pflege der Kunst. Damit kann sie die beste« Künstle der Zeit in ihren Dienst stellen und ihre Kultnikraft b-w iien Dir Stärke die'er Kraft rntick idet auch beim Kamvs um die Trennung van Kirche und Staat. Diese Kraft mag sich stimm und begeistern an einer glanzenden künstlerischen Ver gangenheit. sie lall a' r nicht an di-ftm Punkte versiegen, sondern vor allem in e'g,->wn aus unser»!« Werdau und Wollen geborenen Stilformen den Weg in die Zulunst weisen. Wir alle hoben die heilio," Pflicht ein«», solchen Gegenwart »will?» christlicher Kultur zniii Siege zu verhelfen. Es wäre eine Schmach siff- eine zweiiansendsährige Kulturmacht wie die Kirche, wenn si« di, Pflege ihrer Kunstgüter ein m anderen überlassen müßte sei ell dass sie nicht K äst genug hätte, ihre» Be- sihwillgu dnrch-vsetzen st- es, das, der andere ihr sagen müsste, du warst ein schlechter Ve-walter dieses Gutes und darum enuiehe ich dir diele Verwalt -,.g Es gab einmal eine Z-ft. da war es nicht nötig immer von Knlsi zu svrockm da brauchte man sie auch nicht zu psl-een, fonde-m du batte man sie. Leider geirüai es heute nicht mehr dag die Lüche ist.» Glieder nur aeggn di- Sünden wappnet, di? dst» Zebn G-bol w l,ie'»n es gibt auch Sünden n-'ter den gut n (ste'ch'mach und di- pdl- Kultur, Der Te"stl gegt auch im Lande um l» Gestast prosit-ierirer Paxnieiiicnhändler, '» Gestalt unehr liche- Gest lch'ustde, die ihre Fi-ma in kostbar? Gesäße der Ver gangenheit stanze» wenn si- Ne nur znm Vergolden in dl? Hände bekommen in Gasigst k-,>- Gipssig„rei!sab'iianto!i n„d all der an deren niedore» Dggellhpe eines hohen Geistes, die unb-luat de» Fnß auf beistg " !'.«!- s«I-->». wo ein? lodernde Gntj.-sflamme brennt Dirst» reiä- i d,-r» Wolstn in Schafspelzen erliege» heute noch di? i„ ist,, tbsts-kich,-,- und Lu-'ii, weil ihnen eben das seine tstg>,,?a?stihl sth>t das verranne»' Zeiten gehabt haben, Geben wir all u Gli'dern >e- Knck-- di-'st-z Kui-'irgefnhl wr'dg, bann sind wir ein» Macht ei-,- Mach, wst- stine andere, an d»r der Ged.vke einer Trennung von S'aaj ,»>' Kirche znm Heil? christlicher Knust »u- schand»,, worden muß " der L'tttrJ?Omrss?nfchstft Unterzeichnet Vvu Abt Tw. Ildefons H e r Iv e a - N»Maria L ,ach und Pr'i Dr, Fritz T i l I in a » n - Bonn erschien zu Nestjahr iu der K V ein Ansuil. der alle Freunde dgr Liturgie und der Wissen'chnst zur Bilde .a ei» S „Vereins zur Pflege der Lilnrgie. Wissenschaft" au>'so,dert Es wird darin unter Betonung des in wei teste,, Kreise» »eubelebni, Interesses an der B schästignng mit der Liturgie und de, liin.cssch?,, Forschung darauf hingewiesen. das, die Lituiaiewisienichair in d.n leisten Jahrzehnten durch die Ve bindung mst der Philologie one de, Neligicnsgelchichte einen neuen Ansvo-n erhastci, und auch in T-uilchland in gesteigertem Maße Berücksich tigung gesunden l-gt „G-.mäh der alt^n Tradition praltischer und wissenschaftlicher liturgisch,, Tätigkeit, wie sie i« V-nediktinerorden immer lebendig blieb, hat di« Abtei Maria Laach ln Verbindung mit andere» veuediktn.erabteien und unterstützt von bxrvorragenden Männern der Willenl-Hast geistlichen und tveltliche» Standes «in Nturgiewissrnschastliche« Unternehmen begonnen in dem Quellen und Untersuchungen zur Geschichte der Liturgie herau-gegeben werden.* Ein« Reihe von gedieglr.en Veröffentlichungen, die sich rasch hoher Schätzung im katholische» Deutschland erkreuin durften ist bereit« erschienen. Der Gefahr, dem hoffnungsvollen Anfang von der Not der Gegenwart ein Ende bneftet zu sehen, soll dadurch begegnet werden, daß man die lünrgienistenscha-tliche» Unternehmungen aus die festere Grundlage einer besondere» Vereinigung stellt. Ter Plan, di^er» halb all« liturgisch In«orcisierjen zu einer» ..Verein zur P fiepe de> Liturgiewissenfchafr* qusammei.zuschlie- sie». wird namentlich in. den Kreisen der katholischen Akademiker ver ständnisvoller und tat! - sti lle Förenrrrng begegnen. . Der gedachte Verein plant ein litmgl-.wissm-chastliches Iah-buch zu seinem Organ z» machen. taS Dr Odilo Casel O. S. B. in Maria Laach in Verbindung mit Vros Tr. A Baumstark und Dr. Romano Guardini heraus!-ben wird. Tixs Jahrbuch, sowie Ver günstigungen ans alle V-zSEeiillichung-:» des Vereins, wird die !?>-?,renlststung -är den g-wist „eringsi, Mitgliedsbeitrag vo.r 30 M. da-stellen. Stistern de' Ver-inS, d h, alle», die mit einem Mindest beitrag von 1000 Bk Bst?if ng de--- gegenwärtig begreiflicher weise sehr grobe» Aufwendungen des Vereins bgistcueurn, sollen di« „Liturgiegeschichtlichen Quellen" (herausgegeben von Dr. Eunibert Mohlberg O. S B. Maria Laach und Prof. Dr. A. Rük«r. Bres lau) oder die „Liturgiegeichichtlichen Forichunge»" (heransgegeb-n von Pro? Dr. F Dölger-Münster. Dr. Eunibert Mohlberg O. S. B., Maria Laach, und Prof Dr A. Rücker. Breslau) gewidmet sein. Es steht zu erwarten dass de-- idgale ObBriin,, recht zahlreicher gebildeter Katholiken di-? Mittel aufbringen wird, die zur volle» Aus wirkung der dem he-n'-chen Gist unserer Lit"rgie dienenden Bestre bungen des n?i en Veioins unbedingt erforderlich sind, Dr> Tnrch- tühnin,' dessen, was uns hier ots a-'ssichtsvoller Plan gegenäk-ertritt, ist geschaffen, uns rin ke'ond Zi-l des zu einer machtvollen Bn. wann-, oeword-»-',, V-ikani-es der Vereine katholischer A'ademikpr auf besonderem We--e er-eich-m zu lassen: Don gebildeten Katbo- Iik»n in dgr Wechselwirk, na von reliaiösem G lsbnls nnd'wissenfchast- licher Forschung den litnrallchen Schätzen immer »über z„ bringen. tAiimeldniigen für len Vxrein richte man an di? Abtei Maria Laach, Rheinland) Der Kampf nm die Schule Leipzig. Der Verband der christlichen Elternv-'rci»« Leipzig- (Menwlganisntion der vrot. stnnri chen tssenieii den) veranstaltete am 8. Januar im Großen Saale des ZentraltheaterS eine große Kund gebung als n cht öffentlich« Prolestpersannnlung gegen die hier besonders starke und le-dciischastliche Agitation fsi, die weltliche Schule Die katholischen Eltern waren dazu einaeloden mii der Bitte, auch das Wort ergreifen z» wollen. Saal und Galerie waren dicht b-setzt. Als bald heftiger und iniiner hes -gere Zwischen rufe durch den Saal flogen, w rde die „nickt öffentliche" Ver sammlung inne daß mangels jeder Kon, olle ein nicht geringes Aufgebot der Gegner zur Stelle war. D e irrste, den Ausführungen des Redners, Professor Hirkmann, trafen die anwesenden „weltlichen" Lehrer und Sozialisten so empfindlich, daß man die parlamentarischen AnstandSfor-, cn vergaß und sich zu tollen Tnnmllszenen Hinreißen ließ. TaS zu zarte Organ des Redners war dem Tohuwabohu nicht gewachsen, ebensowenig die Tebatterrdncr bis ans den Abge ordneten Philipp, Cssva dreibiertel Stunden war es möglich, daß die VersammlungSleituug sich behauptete, weitere dre viertel Stunden brand.te die Flut der Demo siration, so dnß '/.8 Uhr die Versammlung geschlossen werden mußte. D-e Gegner ließ man nickt zu Worte kommen, d e Katholiken hatten es vorgezogen, zu verzichten. Von den christv'chen Eltern wurde eine Entschließung gegen die ^weltlichen" .Vestrebniigen des Leipziger Lehrcrvcreiv-S angenommen, deren Ve,lesung grösstenteils im Getöse unterg ng. — Leipzig wird im Schulkawpse nach diesem Aultakte wohl noch Schlimmcrs zu erleben haben. Auch die katholischen Elternver- samiulungcn in Leipzig-Reudnitz waren bereits zweimal ein kleines Gegenstück von der geschilderten Versammlung am 8. Januar 1921. ParLeinachrichten Freiberg. Der Vorstand der Ortsgruppe Fretberg der C n li ve-, Dolksvartsi kZentrum) setzt sich folgcndcrm ßen zu sammen: Vorsitz «der: Letzwe:k?d>r.ktor Lilch, stell». Vorsitzender: Postsckretär Bresan, stchnsiführenn: Jräulein Maria Beck, Kassierer: BankbeoollMächUgter Hsrtmann Beisitzer: s?rLuletn OUtlie Bauhölzer, -Ltr-d enrai Dr.Buchheim, E.ertchlsvoll- zieyer Kuklok. Das Zenirum in der Provinz Sachsen und Thüringen Unter dem Vorsitze des Geheimen Jnstizrates Tonrmann« Magdeburg tagte am 80, Dezember in Halle der Provinins'chuß der Z-ntrnmSpartki der Provinz Sachsen und dpi L nd-'c Anl ult und Thüringen, Aus dem Geschäftsberichte des Abg-ordnote.r Dietrich-Halle sei hervorgehobe», daß den wiederholc.» An trägen ihrer- Vertreter, der Provinz stärkeren Einfluß im R'icksauS- schuß zu gewähren dadurch Rechnung getragen würdn, daß Abgeord neter Propst Pcpve Heiligenstadt, als ständig.-« Mitelird z-»n ReichSauSschuß berufen wurde. Einstimmig wuröe dzr bisherig« Abgeordnete Dietrich als Spitzenkandidat im Wahlkreise Ersort rar nächsten Landtagswahl evsgpstellt und die Vcrbinknng der Partei- listen innerhalb des Wah-ireisverbandes Sachsen beschlossen. D,i- nene Wahlrecht zum Provinziallandtage wirkt in der Vert.ilnng der Mandate für tie Zei trumspartci ungünstiger; da c-'e Reji- flimmen nicht >n der Provinz gesammelt werde«, dürste ein erb-'»- licher Teil »njerer Stimmen in ke» RegiernugSbez'-k n ansi .ll n. Der Ausschuß -bedauert daß hier eine Abweichung vom c-?l>endsn Reichs- und LandtagSr-ahlrecht gesetzlich beschlossen wur'--, die un'ere zissclminäßiae V^rtcetunn in den meisten Provinz-lr stark beeinträch tigt. lieber die Tagnnaen deS Reichs- und LanL.-saus-chusseS in Berlin und die vert>tterlag»nq l» Würzburg erslast-t? St>G'fnral Goldmann-Erfurt eingehenden Ben cht. Die vot-iuiigcn Satzun gen wurden mit einigen Abänderungen endgültig angenommen. Danach entsenden rii"- ProvinzialauSschuß: Magd.-'inra Merse burg 5 und Ersurt-Ti -irin-lln 1ü Bert-eter. Außerdem aehvre-r ihm an die Mitglieder d--' Provinzialvorstandes, die Vortitz'itden der Wahlkreisverbände die jetzigen und früheren ini Bereiche ke« Par- teive-band-s gewählten Reichs- und LandtagSzemrnm'ob-te-'rdneten, die Hai-ptschrfftlelter der innerhalb des Parteiverd,-ch,-s erschein,»' den Zentrumsblätter. die Parteiselretärg der Provinz- und Weh!» keisverbände und die Vorsitzenden d,',- Provinzialorgan« der Windt- horsi.'i.inde und dar Krmmunalpolitisch?,, Versiniiung. D!e Vvr. slandswahl ergab die einstimmige 'Wiederwahl des langl'if.rigen V-.r- sitzenden Geheil» n Rajes T ou rm a nn-Maadeh-i.z Als weifti» Vorstandsmitglindev wurd-n gewählt: Justnral D.-, Bl-mberq» Heiligenstadt, Sndien at Goldmann-Erfurt, Abgeordiirtir Tietrirh- Hall? und R -k-.-n SvlOt Halle, BtZirks» u. Provinz-alausschnf; der Schlesischen Zentrumspnrtei Am 3. Januar KÜ21, nachmittag« 2 Uhr tagte unter dem Vor sitz d?s Avg.ord»e':n 0 <chr>mrates Dr, Porsch der Bezirlsausschuss Breslau der Schlesischen Zentrumspartei, Die Kandicateusrgge zur Wahl der Preußischen L-:»desv?rsan»nlung für dm 20. Februar 1921 siand zuerst zm? Besprechung Die allgeincine Aussprache er gab Einstimmigkeit darüber daß die Kandidatenliste dem parlamen tarischen Bedürfnis elijip'echen müßte, ohne die 1-rechtsten For derungen der Stanko anßer acht zu lassen. Tie vorläufig ausgestellte Liste entspricht diestm Ideal durchaus, Abgeordneter LardgcnchtS» direffor Schulte- B'e-lai: sprach über das Wahlgesetz für, de» Provitnrallandtag. Er zeigte die technischen Schwieti-lleist n bei der KandidateiiaussteUnng. und sein kla> nusgegrbeiteter Plan fand ein stimmige Annah-.ii». Di? Ausstellung der Bewerberliste tvird einem späte-,-n Zc-itvunlt vorblbalje». B--ilkLverba,idSsekre'är Felsen benchst-fc über den gegenwärtiae» Stand d-'r Organisation und die Finanzgebaning llebex die Kassenvsrhältnisse gab der Rechner de« Bezirkes RegieNtngS- twd Baurat B a r t e l S EarlowiN, eine» Iledeilssick, 1t,-l 8.30 Lt.'. wurde der glänzend verlaufene, von ein mütigem Geist: getrag'ir- Bezirkstag geschlossen. Am solgotche» Tag, um 1l Uhr vormittags traten die Be« z i rkS a u s s ch ü sse von BreSlan und Lieanitz zu einer pemeiiifamen Sssumn nnl.'c Vorsitz von Gehelmrat Dr Parsch zu- samm.-ii. Als erster gab Schulrat Görlich-Glatz einen „Bericht üb,-»- den Prruhkntaa der ZentrnmSva-tei und über die Bedeutung der bevorstehend?,-. Wallen" Der Redner hob in seine,! Ausfüh rung'» die Hanptoedinkei, der Referate auf dem Preußontoge her vor und wandte sich besonders de» Fragen der Organisation und der Rede von Minister Sieger,rald ans dem 10. Kongreß der Christliche» G-we.lschasten i'> Esse» ?u, Anschließend entspann sich eine reg« Debatte die dm erneuten B<-w«is dafür erbrachte, daß M-de des Minffters Slemnvald besonders von .a-'gnerischer Seite falsch' ansgelegt wird. Weitt-r erhielt der Generalsekretär der S-olesischetk Zentrumspartei Dr. Wolf da« Wort zu seinem Referat» über den Stand des Parteianflailes und der Geldgebarnnq. Ter Redner hob hervor, daß d-e Organist-tion überall im Fortschritten sei, und daß die größt« Arbeir nun dar AkademiVr-, Jnnend- und Landarbeiter» Fraae zugewanll werden müsse. An die ausführlichen Darstellungen schloß sich eine!äna»re Debatte, die dg» erfrmlich.--.. Gosst z>-m wei teren Ausbau der Organisation belund-te. Um 2 Uhr wurde eine P r o v i n z i a l a » s s cl> ii ß si tzn n g des nunn-chr «nt gültig von de,, Bezirken B eslau und Liegnitz gewählten Provin«igla»S!chusseS abg-halten in der der Vorstand des Vrovinflalausschusses gewählt wurll. Dieser letzt sich a--s fokaend-n Mitglied<-,n zusammen: 1, Vorsitzender Gph-im,-at Abq. Dr. Pnrsch-Bes'gu 2 Non sitzender Landaerichtsd irektt r Abg. Dr S ch u l t e»Breslaii 3. Vor sitzender RegieNiiigs- -.-»tz Bauratz Bartels- Earlowitz bei Bus» Sächsische Voss-.'^ijung — Nr, 5 — 8, Januar 1921 „Mich wundert eü mir. Die Richter iwn Satan BolkSroman von Felix Nabor (Nachdruck verboten.) (85, Fortsetzung.) RvsitlaS Hand nmklrmniernd. ging -r mi, ihr hinaus und führte sic in die Schmied« Dort lehOx -n itaele Hrlzrahmen verschalt, ei» --iscrner Heilend,-den Mih, l im letzten Winie» ge schmiedet hatte. „De? ma. mm hier bl-'ö-n und d'e S-limigdx Ig- hüten," sagte r „I) Hab ihn zum F.c?.:?.. i düioui'.rtgev und droben anhofle» wollen ab', jetzt -st «s n'i mehr nötig " Ei. warum denn nickt? "fragte sie neugierig. ' „Wirst eS fl'hen KommI" Er schnallte tick einer 'schweren Rucksack über die Schulte,» und ergriff d«n Berasto«., „So — jetzt woll.n nir unseren Knu" weg antreten . . Jh trag den schweren Sack — uns du trägst dein Sündenp ickerl zu., Kreuz hinauf. Wer trägt da wohl schwerer von nns zw i? „Dumme Frab«I" gab sie giftig zurück daß du mich '«gleiten -. illst." „Freilich b-gleite ich dich. Bis znr Gr«nze — nachh-'r bist dl frei. Komm!" Mit eisernem Griff nmtlammerte er ihre Hand, «rssesl mit ihr die Schmiede und flieg in die Berg«. —- 17. Ter Tag Hing zur Rüste. Ti« Sonn« stieg in Roscngluten hinab in ihr ewiges Reich — und- noch immer stiegen Michael Pallanta und Hin junge Weib bergan. T«r sinsterblickende Mann sprach kein Wort. Rositta die heimlich über ihn gelacht batte, er» schauerte, und dickes Schweigen wurde ihr »»heimlich. „Was hat «r nur vor?" dachte sie Plötzlich blieb Michael stehen und deutete hinab in- Tal, daS. vom Sonnenglar,»p märchenhaft umsponnen, wie ein KönigSkind in Gold und Purrur gelullt zwssch«n den Beraen gebettet lag. Von de« Himmel« Sonnensiuer bestrahlt, von Rose» und R«ben um sponnen. vom Duft ter Blüte» tnr-chhauchi. von den «iSgepanzerten Bergen der Dolomit«» bewacht, ruht« e» friedvoll im Abendsonnen» schein. Weiße Rauchwklkchen stiegen wie silberne Säulen über de« schwarzen Däch.rn und den grünen Vaumwipstkn empor «ie stiller Opferrauch von heiligen Altären. Si-He* sagt« Michael mit leiser, bebender Stimme „d«s ist »ir die Weim-'k da« lftbste auf de* Welt uach Weib und Kind. Ist »S nit «>n Paradies? ... Und d» BaradirS h-b ich dir «lchm« «»» mein Her, dazu und all mein» Liede. A Heimat Hab ich dt, geben wollen, a Heima« an m«in«m H«>)«'>. — Das Beste auf der Welt. Aber du hast d:« Heimat und a l cues Herz v«rrat«n. Sag. was für a Straff hast du dafür verdient?" „Die Freiheit!" kachle sie übermütig. Je näher sie der Paß- Höhe lamen, um so »uhr wuchs ihr Mitt. Sie meinte. ,« müßten ihr auf den. lichten Höhen Schwinge» wachs««, wie dem Vogel, der hoch oben in blauer Luft nach Süden zieht. Michael sah sie sinst«. an und schritt weiter. De,- Abend sank Die Brge glühte» wie goldene Altäre, wie mächiige Erzblöcke in Feuersgluten. Ans ihrem Schoße brachen silberne Ström« und flürzjc» sich in sprühenden Kaskaden über flim mernde Gletscher und dunkle Latschenselder in schwarze Abgründe und Schluchten, in dz-ne» schon die Nacht wi>? ein drohendes Un getüm lauerte. Der graue Mantel der Dämme'ung legt« sich weich um die Schultern der Bergsteiaer ' nd die heiligsten Wunder der Bergwelt umsingen sic wv «in Marchentram». Neberaü Stille und heiliges Schweigen. Durch Michaels S?eie ging ein tieseS Erschauern wie in der Nähe Gr't'es beim Wehen seines A',ni§ — an NosittaS verderbter Seele ging«» die hei ligen Wunder spurlos vorüber. Ihr He>z war auch solch «in Ab grund. in-, dem Nebel brauten und Finsternis wie Natterngezücht nistet«. Kein Heller, reiner Funke sprang aus der dunll«n Ties« empor, kein Sternlein blitzt übw dem Abgrund. Auf den goldenen Höhen erlosch?» die heiligen Bergse»er, vio lett« Schleier, goldo-ssäum:, mit Silber durchwirkk. mit blitzenden Sternchen besät, hüllten die KönigShäupter «in. Golden« KönigS- bind«n mit flatternden Purpurbändern schlangen sich um ihre stei nernen Stirnen — bis plötzlich alle Farben verblaßten und alle Schönheit zerfloß wie ein grauer ReLelrauch im Dunkel ter Nacht- Nur ein einziger Gipfel glüht« noch »nd loderte wie eine hoch- geschwungene rote Fackel z'-m d- nllen Himmel empor. „Derselbige B-rg ist König LaurinS Rosengart." sagte Michael. „Wenn alle andere,, Berge schon verglüht sind, leuchtet der Rasenaart-'g „och. -Toni, rieht König La,"rin' durch fein Reich, schwingt die Fackel und luchi seine verloren« Ehr —" „WaS geht mich König Lau-in an?" fragt, Rositta spöttisch. „Vielleicht mehr als du glaubst" antwortete Michael und er zählt« im Bergaufwärttsteige» di« Sage von König LaurinS Glück und Schande. . König Lnriri» liebte da« schöne falsch-- KönigSlind Kunbild, und da sie ilm glauben im-ckte daß sie seine Liebe erwidere, entführte er sie und brachte sie bknans in lein herrliches Reich, um ihr aus flammende» BergeSaipseln einen Thron zu rrrichttn. Sie oder ver riet den Jhlige» ihren Aufenthalt, indem li« die lodernde Hochzeit«- sackel hinabschstuberte >nS Tat. Da zog ,hr Bruder. Herr Lieche« d»n Bern, an«. MN si« ,« brsrelen. Gr besieat« König Laurin «nd entriß ihm seinen Z,:uv«>gürt«i, woraus all die herrlichen Rosen verwelkten und d«r König zum Zwerg« wurde. Daraus schleppte Tiether den Stolzen i-ach Lern und in aast« ihn zum Hoinarren an seinem Königsl-off- . . Aber eines Tages «uffta,» Laurin und fuhr im golden«» Scn„e>,-,vag«>! zurück in sein zerstörte» Reich. Ans T euer üb«r sei»!! Scdmack iveinse er ohne Unterlaß und dir Tränen erstarrten z» Glerscher» AllnüH'lich zieht er mit lodernder Fackel aus. s in« verlor.-ne Ehr« zu flicke» —" „Läckcrkich!" e widerte Rositta als Michael geendet taste . . . „Waruni sucht sich de, dumme Zwerg nicht «i» anderes W«ib?" „W«il e- tie «in? die o ge > bt ha> nie- ver-vise» tan»," anttvorstte Michael, „weil ihm die Treue über alles geht „Bah, der Franenräuber!" „Er hat Kunh- o aus Lieb- zu sich genommen und si« hat ihm Lieb« geheuchelt. Ihre Seele hat er sich geholt, nachdem sie ihm ihr Herz geschenkt hat. Daß si« ihn belogen und betrogen »nd zu letzt verraten «at das ha! «r nit vorauswissen können. Und die ser Ve'rat hat ihm da» Herz gebrochen. . . Und schan so wi« in der» Sage, so 'st es »in Äl«n . . . An« Liebe wird mancker Mann zum Narren und ans Frauentreue ist nit zu bauen ... Die ist lau nisch wie daS Wester »m April." , Dar jung«» Frau wurde plötzlich d«r tiesxve Sinn der Sag» offenbar Ts war ibr als Uesen dunilc, geheime Fäden von König Laurin« Rosengarten hinab zu Michael Pallanta« Haus . . . Dost droben in den Bergen Liebe und Treue . . . hier unten Falschheit unk Be-wat . . Und das Ende das Ende? . . . In atemloser Hast stieß Rositta hervor: „Und was geschah mit Kunhild? . „Sie hat schließlich den eigene» Bruder verraten, weil ihr di« Falschheit im Blut lag wie der Schlange das Gist im Zahn . . . Da hat si« Diether lebendigen Leibes an einen Felsen schmieden lassen — und wer m still-» Nächten durch die Bstae acht, der böst ihr leise« Weinen und Seufzen, ihr wildes W'mmern und Weh klagen —" Rositta erbebte unter dem furchtbaren Mick, den ihr Michael zuwarf. „Ach tvaS," setzte sie sich ül>»r ih-e aussteigende Angst hin weg, „da« ist ja nur ein dummes Märchen!" , „DaS Leben ist » «in Märchen," versetzte Michael rast tiefen» Ernst, „oft a Hefter-« vnd anmutiges, oft a düst-neS. mft Blut gc- schri-ben»S Märch«n. Und der Narren, die an die Treu« glaube» wir König Laurin, eilt r« aar viel« im Lande." „Ja — d«r Nariwn gibt e« g«nug," wiederholte, sie mit beim» lick-n Triumphe nnb sti-q rüsiig weiter. Aber eine heimliche Furckss b'ieb in ihr zurück .Wenn ick ihn nur los wäre!" dack'e sie. >.E< ist ko ftVam. redet s» unheimlich. Venn nur Angeio komme» nudi mich befreien würde!" Wortsehung f»lM
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