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Nr. »«4 21. Jahr,,. Fernsprecher: Redaktion 32722 — Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Ne. 11797 SiiLMde Sonntag, 3. September 1923 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden- A. 16, Holbeinstraste 4L VMMung , --- - -- . .. ... — BezuaSVret», vtonat Seplbr. 8c»,«- E,nzcv»m»ner it.VV Die -dä-iltlcheVoNszeitnnfl ericheuü wöchentlich sechsmal. I Vorschrift auf obige Preise LS Prozent Zuschlag. Offertengebllhr: für Selbstabholer L X, bei Ucberseadmig durch Anzeigenpreis, Die eingcspaUeue Petit,eil« 7.S0^t, sür Kamillen, u. PeretnSanzeigen. Stellen, und Mtetgesuche « s die Post auberdem Porto,ulchlag. Im Kalle höherer Gewalt oder beim Ausbleiben der Paplerllcscrnngeu u,w. erlischt .Die Petit»Aellamezetle tm »edailionellen Teil. 89 mm breit. SS Für Inserate mit besonderer Plazier,,ngS- I >ede Berpsltchlung mit Erfüllung von Anzeigen-Anslrägen und Leistung von Schade,,ersah. Sprechstunde der Redaktion: S—N Uhr nachm. 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Die polnischen Ausschüsse für Dentsch-Oberschlesien gebe» für die Antonomieai'stimmling am 3. September die Parole aus, die Polen sollten sich der Stimme enthalte»; damit ist das Ver bleiben Deiitsch-Oberschlesiens bei Preußen gesichert. Nach einer Parlaincntskorrespondenz wird die Ncichsbank infolge der Geldentwertung und Zahlimgsmiitelnot Bank,Wien zu äi> <»<)«> u„d 1i»0M> Mark, zunächst in kleinere» Mengen herausgcbcn. Halbamtlich wird mitgeteilt, dass der ReichSwirtschaftsmi- nisicr die bisherige Einfuhrsreihcit für Nohtabake durch Erlas; mit sofortiger Wirkung aufgehoben hat. Katholik und Republikaner Von Professor Dr. K. Beyerle, M. d. R. In dubiis libcrtas! Im Unentschiedenen Freiheit I So lautet das Mittelglied eines alten. St. Augustin ztlgeschriebeuen. in der katholische» Welt gern und' oft gebrauchten LcbenSgrund- satzeS. Der deutsche Katholik der Gegenwart ist ohne sein Zu tun ynd Verschulden in eine Zeit staatspolitischer Kampfe hin- eingestellt, da er Stellung nehmen muß für oder wider. Der gesetzmäßig geltende Verfassungszustand des Deutschen Reiches und seiner Gliedstaaten ist die Republik. Daß die rechtmäßige Obrigkeit den Katholiken im Gewissen zur Achtung ihrer Autori tät verpflichtet wird im Grunde ebenso wenig bestritten, wie, daß gewaltsamer Umsturz dieser republikanischen Staatsordnung ein Verbrechen an der Skation wäre. Ein weiter Schritt ist es aber von der formalen und äußeren Anerkennung der häutige» Staatsform bis zur lebendigen Erfassung ihrer staatlichen Grundgedanken und zur freudigen Identifizierung des Indivi duums mit der republikanischen Idee. Hier liegen für viele treue Anhänger der Kirche schwere Hemmungen auf dem Wege. Hier fehlt es aber vor allein nicht an Einschüchterungen von rechts, als ob cS einem treuen deutschen Katholiken unter allen Um ständen verboten sei. mit seinem Herzen sich auf die Seite des deutschen Freistaates zu stellen. Ein Katholikentag kann an den großen Problemen des öffentlichen Lebens nicht achtlos vorübergehen. Das ist oft ge nug betont worden. Es ist nun eine unbestreitbare Tatsache, ,daß deutsche Katholiken sich ebensowohl im Heerlager ver Re publikaner, wie in demjenigen der Monarchisten befinden. Und zwar in solcher Stärke, daß es schwer fallen dürfte, auch nur mit einiger Sicherheit zu sagen, die weit überwiegende Mehrheit der selben stehe auf der einen oder auf der anderen Seite. Wie aber sollen sich diese Katholiken beider staatlichen Grundrichtungen ans einem deutschen Katholikentag anders begegnen, als unter dem Zeichen jenes alten Wortes: In dubiis sibertaS! Man hat vielfach geglaubt, dem inneren Frieden zu dienen, indem man die Frage der Staatsform nach Möglichkeit aus der Diskussion ausschaltete, indem man nur von Aufrechteryaltung von Gesetz und Ordnung sprach, die Staatsformfrage dagegen für etwa? Sekundäres erklärte. Die jüngsten Ereignisse und die „nichtige Propaganda im Dienste einer monarchistischen Restauration haben dies jedenfalls gelehrt, daß man den Staat nicht so weit chemisch nei.-tralisieren kann, daß die Grundfrage der Staatsform völlig verblaßt. Die Abwehr der deutschen Re publik gegen die Ermordung ihrer Minister ist eine Staatsnot wendigkeit geworden. Die Unterdrückung jedes aufrechten Be kenntnisses zur Republik aber ist heute der Wegbereiter der Restauration. Auch hier gilt wieder einmal das HetlandSwort, daß man heiß oder kalt, aber nicht lau sein darf. Um Mißverständnissen vorzubeugen: aller politische Kainpf zugunsten der Monarchie, ausgcfochten mit "gesetzlichen Mitteln, das heißt in den Formen verfassungsmäßig kundgemachien Volks- willenS, in Ehren! Alle öffentliche Diskussion über Wert oder Unwert der einen und der anderen Verfassungsform, an sich und für di« besonderen Eigenschaften des deutschen Nationalgedan kens, habe freien Lauf! Um so freieren Lauf, wenn sie sich von leidenschaftlicher Verhetzung. von Entstellung geschichtlicher Tat- fachen »nd Entwicklungen, von jedem Beschönigen finsterer Um sturzpläne freihält. Was aber sind Katholiken einander in diesem Punkte schul- »i.g? Die Zubilligung grundsätzlicher Freiheit in der StaatS- zormfrage und die Anerkennung der Notwendigkeit der Mitarbeit positiv eingestellter, republikanischer deutscher Katholiken am Wiederaufbau des Vaterlandes. — Die Zubilligung grünt sätz- sicher Freiheit! Noch kein Verfechter der Monarchie hat es an. gesichtS der gewaltigen Enzykliken Leos XIII. gewagt, zu be haupten, die Pflicht des Gehorsams gegen die Kirche verbiete republikanische Siaatsgcsinnung oder schließe die aktive Mit arbeit von Katholiken am StaatSlebrn eines Freistaates ans. Wir ehren alle die, welche in ihrem Denken Treue zur Kirche mit Treue zu einem der vormaligen Fürstenhäuser so untrenn bar verbunden fühlen, daß sie sich nicht entschließen können, für die deutsche Neprblik oder für den Freistaat Bayern einen Finger zu rühren. Wenn sie nur wenigstens als Gegengabe anerken nen, daß Bekenntnis zum Glauben und Bekenntnis zur Staats- form zwei verschiedene Dinge sind, die nicht begriffsnotmendig miteinander verquickt sein müssen.» Mögen sie denn ruhig in ihren Reihen die Wiederanfricht» H der Monarchie mit gesetz lichen Mitteln betreiben. s , Die Anerkennung der Notwendigkeit der Mitarbeit positiv eingestellter, repnblikaiiiscber Rutscher Katholiken am Wiederauf bau des Vaterlandes! DeutschlaiDs Katholiken haben fürwahr die Revolution nicht gemacht. Sie haben während des ganzen Krieges ihr Acußcrstes fürs alte Vaterland in die Schanze ge schlagen. Ohne daß sie cs hätten verhindern können, sehen sie sich heute in eine neue staatliche Ordnung versetzt. Hätten sich alle Katholiken der Nettnngsarbcit entschlagen sollen, als es galt, unser Vaterland vor dem Chaos des Bolschewismus zu bewah ren? Ein Blick auf die Weimarer Verfassung lehrt, wie tief in diese Gesetzstafeln der deutschen Republik die Mitarbeit katho lischer Führer und Politiker eingcgrabcn ist. Wagt heute im Ernst noch jemand bei aufrichtig erfaßtem kirchlichem und reli giösem Interesse, dies zu bedauern? Oder hätten sich die Katho liken seither von der staatlichen Mitarbeit im Dienste der Re publik zrrückziehen sollen? Hätten sie fragwürdige arbeiter feindliche Verbindungen eingehen und dem Bürgerkrieg in die Hände arbeiten sollen? Zwei Kanzler hat nun schon der deutsche Katholizismus der deutschen Republik gestellt. Plan braucht durchaus nicht mit all ihre» einzelnen Staats-Handlungen einverstanden zu sein und wird doch zugeben müssen, daß sie ihr hohes Amt nach bestem Können zuin Wohle des geprüften Vaterlandes und zum Segen einer freien Kirche im freien Staate ansgeübt haben. Die radel lose Lebensführung eines Dr. Wirth, des trengiäubigen Sohnes seiner Kirche, reicht für sich allein nicht ans, um ihm das Ver- Die Entscheidung der Repko Berlin, 1. September. Die Neparationskommission über sandte der Kriegslastenkommission mit folgender Note die von ihr in der Neparationsftage getroffene Entscheidung: Die Neparationskommission beehrt sich, anliegend der deut schen Regierung ihre Entscheidung Nr. 2119 als Erwiderung des Schreibens zu übersende», welches der Reichskanzler -an sie am 12. Juli gerichtet hatte. Da die Neparationskommission die von der deutschen Negie rung beantragte Stundung nicht bewilligen zu sollen geglaubt hat, hat sie es nicht sür angezeigt erachtet, sich im Augenblick über die von der deutschen Regierung in Betracht gezogenen Vor schläge zu äußern, welche die genaue Ausführung der von der Neparationskommission twrgeschriebcncn Kohlen- und Holzsieft- rrngen sichern sollen. Die Neparationskommission be!>ä!t sich aber das Recht vor, die Inkraftsetzung ähnlicher Abmachungen wie die von der deutschen Regierung vorgeschlagenen zu fordern, wenn in Zukunft die Kohlen- und Holzlieferungcn nicht !n zu friedenstellender Weise ausgeführt worden sind. Die Entscheidung selbst lautet: Die Reparationskommission, welche über das- neue Stun- dungSgesuch vom 12. Juli 1922 Beschluß zu fassen hatte, ent scheidet in der Erwägung, daß das Reich sowohl jeden inneren wie äußeren Kredit verloren hat. und daß die Mark sich fortgesetzt bis auf drcitausendstel ihres Wertes entwertet hat. wie folgt: 1. Sie verschiebt die Beschlußfassung über das eingereickite Gesuch des Reiches bis zum Zeitpunkt, wo sie den Entwurf einer durchgreifenden Reform der öffentlichen Finanzen DeutschtandS feriiggestellt hat. Diese soll mit sich bringen: a» das Gleichgewicht des Budgets; b) falls die in der Neparationskommission vertretenen Re gierungen ihre vorherige Zustimmung gebe» die etwaige Er mäßigung der äußeren Lasten Deutschlands in dein Maße, har zur Wiederherstellung seines Kredits für notwendig erachtet wer den sollte; c) die Währungsreform; d) die Ausgabe äußerer und innerer Anleihen zwecks Be festigung der Finanzlage. 2. Ilm für die Vorbereitung und die Ausführung der in Ziffer 1 i» Aussicht genommenen Maßnahmen die notwendige Zeit zu gewäbren, wird die Roparasionskommission als Bezah lung der am 15. August und 15. September 1922 fällig wcrren- dcn Barzahlungen und, sofern nicht in der Zwischenzeit andere Abmachungen getroffen sein sollten, der folgenden zwischen kein 15. Oktober und dem 15. Dezember 1922 fällig werdenden Bar Dompropst Prälat Prof. Dr. Mausbach-Münster über christliche Staatsordnung und Staats- gestnnung Vom Volk zum Staat, von dem „religiösen Quellen des VolkStumS" zur „christlichen StaatSgcsiimuiig" — anscheinend ein kleiner Schritt, und doch in Wahrheit ein großer, ja ein schwieriger Schritt, vor allem für das Gefühl und Gewissen un. sercr Zeit! Wer hört nicht gern vom Volke, von seinein Werden und Wachsen, von seinem Singen und Sagen, von seiner Art, Kraft und Innigkeit! Und wie ganz anders klingt das Wort vom Staate, wie herb und trocken, wie gefühlsarm und anspruchs voll! Dort blühendes, anheimelndes Leben, hier abstrakte, starr« Form; dort freie, natürliche Gestalti.iig von innen heraus, hier der äußere Zwang des Rechtes, dort, wie man sagt, Organismus, hier Mechanismus! Und doch, verehrte Anwesende, die Staatsordnung und StaatSgesinnnllig ist seit ältester Zeit ein wichtiger Teil aller sitt lichen Theorie und Volksbclehrung. Die großen Meister der Antike, Plato und Aristoteles, die Achtel Petrus und Paulus, die Kirchenlehrer Augustinus und Thomas, sie alle halten die rechten Grundsätze über den'Staat für eine wichtige und heilige Sache. Der Staat als solcher ist nicht ein Erzeugnis des Bösen, auch nicht Produkt des uZafll. oder roher Gewalt, sondern Anordnung und Stiftung GotteS. Der Schöpfer selbst hat der menschlichen Natur den Gesellschafts- tricb eingesenkt, die Notwendigkeit, sich zu großen Lebens- und Arbeitsgemeinschaften «uszuwachse», zu Stämmen, Völkern und Menschheitsgruppen. Diese bedürfen zum dauerhaften Bestände nick» fruchtbaren Wirken einer feste» Ordnung, einer machtvollen.. trauen der breiten Schichten des deutschen Volke? zu gewinnen, dessen er bedarf, um in schwerster Zeit einigend zu wirken unk das Steuer des Reichsschisfcs zu halten. Dazu gehört sein lau teres und rückhaltloses Bekenntnis zur deutschen Republik, sein Glaube an ihren Bestand und an ihre Zukunft. Wer nicht für mich ist, ist wider mich. Das Verfassungs leben eines großen Volkes steht niemals still. Tie Bewegung der politischen Kräfte ist allezeit im Gange. Parlamente und Beamteukörper lassen sich nicht mit verfassnngspoütisch neutrali sierten und sterilisierten Menschen füllen. Wer an die Lebens fähigkeit der deutschen Demokratie und Republik glaubt, kann als Katholik nicht untätig zufehen, wie Sozialisten und Demo kraten die Amtsstcllen, die NegicrungSiische, die Parlaments- rcihcn füllen. Nein, es ist recht so, wenn auch gläubige Katho liken in großer Zahl als Verfechter der neuen Staatsidee austre ten und damit unserer Weltanschauung auch in der Republik zu der Geltung verhelfen, die ihre» unvergänglichen Kultnrwcrte» entspricht. Darum ist gegenseitiges Ertrage», nicht Verhetzen das Gebot der Stunde im katholischen Lager Deutschlands. In. dubiis libcrtas! zahlungen deutsche Schatzbons annehmcn, welche binnen sechs Monaten in Gold zahlbar und mit Garantien auSgcstaitet fei» sollen, hinsichtlich deren die deutsche Regierung und die belgische Negierung, welcher diese Zahlungen zngcwiesen sind, sich ins Einvernehmen zu setzen haben oder mangels eines entsprechenden Einvcrnebmens durch ein Golddepot in einer ausländischen Bel gien genehmen Bank sichergestcllt werden sollen.'" Die Pariser Presse zur Entscheidung der Reparationskommission Paris, 1. Scplember. Man muß sagen, daß die gestrige Entscheidung der Neparationskommission im allgemeinen keine günstige Aufnahme gefunden hat. Herr Poincare hat heute morgen ebenso die Presse der Linke» wie die der Rechten gegen sich. Was die Haltung des bcutige» Ministerrates gegenüber der gestrigen Entscheidung anbelangt, so ist man heute in der Morgen- Presse insofern optimistischer, als man glaubt, daß sich der fran zösische Delegierte der gestrigen Entscheidung nicht angeschlosseii habe, besonders nicht in der Frage der Annahme der deutsche» Schatzschcine. Befriedigung der englischen Presse London, 1. Scpt. Die hiesige Presse zeigt sich im allge meinen über die Entscheidung der Reparationskommission reckt befriedigt. Sie mnterstreicht, daß die Lösung günstiger ausge fallen sei, als man erwartet habe. Ter konservative „Daily Telegraph" schreibt: Die Neparationskommission ist endlich zu einem Entschluß gekommen, der glücklicherweise besser ausgefallen ist, als es selbst offizielle Kreise angenommen haben. Eine Erklärung des Reichskanzlers Vertu, 1. Sepk. Im Reichstage trat beute der Uebcr- wackungSausschnß zur Besprechung über die Durchführung des Gesetzes zum Schutze der Republik zusammen. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte Reichskanzler Dr. Wirth, daß die Be schlüsse der Neparationskommission inzwischen durch die Presse bekannt geworden'seien, daß er es aber sür verfrüht halte, dar über schon jetzt amtliche Mitteil,ungcn zu machen. Die Herren, die in Paris mit der Neparationskommission verhandelt hätte», kämen Sonnabend srüb nach Berlin zurück, und es märe not wendig, sie erst zu hören. Sie könnten über den Sinn und den Geist der Entscheidung der NeparaiionSkommisjion zuverlässige AuSkunst geben. Alsdann werde der Reichskanzler so bald wie möglich die Parteiführer zu sich bitte», um mit ihnen die außen politische Lage zu besprechen. Schntzwehr nach außen wie einer einheitlichen Führung und Ge. setzgcbnng im Innern; beides verleiht ihnen der Staat. Diese naturrcchtlicbe Idee vom Staate sagt »ns aber nichts über die Abgrenzung und die Verfassung der Einzclstaaten; jene Idee ist eine allgemeine, rechtlich-soziale Norm, die erst in der Geschichte ihre mannigfaltige Ausprägung findet. Wie der ein zelne Mensch im sittlichen und wirtschaftlichen Handeln einem allgenieinen Gotlesgebot untersteht, und dennoch mit Freiheit sich die Wege zum irdischen LcbenSglück wählt, wie jene Vorschrift „Wachset und mehret euch" in der Ehe eine allgemeine natur- rechtliche Grundlage gewinnt, und doch die einzelne Gattemvahl ganz der persönlichen Freiheit überläßt, ebenso bat Gott das Grundgesetz des Staatslebens dauernd und einbeitlich festgelcgt, aber die Entstehung und Rechtk-form der Einzclstaaten der ge- schichtsichen Entwicklung und freien Entschließung anheimgegeden. Auch die positive Offenbarung Gottes und die Lehre der Kirche hat keiner bestimmten Verfassung de» Vorrang zuerkannt, vielmehr zu allen Zeiten die Möglichkeit verschiedener StaatSfor» men offen gelassen. Franke Schokolade M bürgt für Dualität / Dresdsn--(N., Priesznihstrasze 44—46