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Drummer 91 — 23. Jahrgang tzmal wöchentl. veruftsprei;: sürAprIl2R.»M. aurschlitßl. Bestellgeld. verechnung ller rinrelgkn nach Rent.'Mark Preise: Die eingespaltene Petitzeile 20«;. f. Familien- u. Pereinsanzeigen, Gesuche 15 H. Die Petit »Reklamezeile 8v mm breit.l^t. Ofsertengrbühr sür Selbstabholer 15«). bei Ueberiendung durch die Post außerdem Portozuschlag. kreis iiir äle klnrelnummer io kenlen-klennis. Veschäjtlicher Teil: Joses Fohmann, Dresden Siickfiscke Mittwoch, 18. April 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung non Anzelgen-Autträgen und Leistung von Schadenersatz. FtirundeuilichunddurchFern- 'precher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. llnverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nichl aufbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 5 bis 8 Uhr nachmittags. Hauptschristleiter: Dr. Holet Albert. Dresden volmelümg Tageszeitung für christliche Politik und tgcschiiftsftell« der Sächsische» «olkSzrttniig und Drink und Verlag! Tarunia-Auchdrulkerci GmbH-, DreSden-A. 18. Holvciustratzo >1», Fernruf 327L2, Post. scheckkontoDresden l47«7 NnPItiiW VS BW « Ae Well »er Nüii« N « Me» Redaktion der Sächsischen Volks,»itung Dresden >A. 18, Hoibeinjirabe «6, FernrnI M7A und L8L38 Poincare fordert Strafmaßnahnen Vor einer neuen energischen Antwort der Dotschafterkonferenz — Rakowskis Stellungnahme gegen den Versailler Vertrag — Der türkisch-deutsche Vertrag ratifiziert — Emnnngers Abschieasgesuch Die fMsWe „Killittmiß" Mas wir sMtii Von Dr. Luise Jöris fen. Es ist eine der traurigsten Begleit- und Folgeerscheinungen deS Krieges, daß die Träger der deutschen Kultur nicht mehr inS Ausland reisen können. Diesem Umstand ist es vor allem zuzu schreiben, daß so viel falsche und böswillige Behauptungen und Urteile überall verbreitet werden können. Das Publikum der auslandsreisenöen Deutschen und die Oberflächenerscheinungen, die dis Ausländer bei uns beobachten konnten, waren und sind wahrlich nicht geeignet, eine günstige Meinung über uns zu bil den. Ein Wunder ist es daher nicht, wenn auch nun wieder eine wohlberechnete Propaganda einsetzt und Erfolg hat, um die so segensreiche und notwendige LiebeStätigkcit im Keime zu er sticken, die für weite Kreise des deutschen Volkes tatsächlich Le- bcnSrettung bedeutet. Wenn wir nun einerseits als Bittende an weite Kreise des Auslandes herantreten, dürften wir anderer seits dis Frage nicht abweiscn, was wir dem Ausland schulden. Cs ist schade, daß diese Frage wieder zuerst draußen hat auf tauchen müssen. Die erste Schuld, die wir endlich einmal abzutragen haben, ist die der Wahrheit und desRechtes, und zwar unserer Wahrheit nnd unseres Rechtes, d. h. einer Darlegung unserer Verhältnisse, wie wir sie wirklich — jeder als Glied sei nes Volkes — erleben. Aber diese Schuld einzulösen, ist schwer; denn wir kennen selbst weder ihren Umfang noch ihre Höhe, meistens nicht einmal ihr Wesen. Wir wissen ;a eben bei u»S selbst im eigenen Lande nicht mehr, auf welche Angaben wir uns verlassen können. . . . Der größte Jammer liegt darin, daß wir für alles immer erst fremde Angaben brauchen; jeder- manu ist ja infolge der individualistischen Entwicklung so sehr mit Scheuklappen aller Art behaftet, daß die Welt um ihn herum ihm meistens vollständig unbekannt ist. Des Nachdenkens wert ist sie den wenigsten; deshalb findet man auch bei uns so wenig zutreffende und tiefer blickende Urteile über Ursache und Wir kung bei unseren verzweifelten Zuständen. Die Masse erkennt und beachtet nur Shmptome, und alle, die sie beeinflussen wollen, erklären die Symptome, wie es gerade ihren Zwecken entspricht; mir der Gebildete — in einem tieferen Sinne „Gebildete" — versucht, sich Rechenschaft über das Woher und Wohin seiner Um gebung zu geben. In diesem Nachdenken kann man aber erst zu den Begriffen von Wahrheit und Recht im Leben des Volkes gelange», die den äußeren Ereignissen durchaus nicht an der Stirn geschrieben stehen. Suchen nun die Feinde in böswilliger Absicht, den Geschehnissen einen falschen Sinn unterzuschieben, so haben die objektiv Gesinnten allerorts, die sie nicht selbst mit erleben. ein Recht darauf, von uns, die wir in erster Linie be troffen sind, über den wahren Sachverhalt unterrichtet zu werden, wenn anders wir überhaupt Wert darauf legen, richtig eingeschäht zu werden, wie es doch augenscheinlich der Fall ist und sein muß. Früher stand nun Deutschland durch eine große Zahl von Gelehrten und Künstlern, von kulturell interessierten und hoch stehenden Reisenden in engsten Beziehungen zu allen Teilen der Welt. Durch den Krieg in die Enge gedrängt, hat es die Mittel nicht mehr gefunden — vielleicht auch nicht gesucht, sein Licht un ter den: Scheffel hervorzuholen und auf den Leuchter zu stellen. Während Frankreich seine Propaganda durch die ganze Welt ver breitete, blieben die Deutschen zu Hause, arbeiteten und theorcti- sicrten und viele begriffen nicht, wie die ganze Welt sie so voll kommen verkennen könnte. Von Jahr zu Jahr mußte dies schlim mer werden, die Kluft sich ausdehnen. Man dachte nicht darüber nach, daß im Ausland vielfach Begriffe über Deutschland und seine Bewohner bestehen, die vor langer Zeit, vor dem Kriege und allen Ilmstürzen einmal gegolten haben. Wer reiste, reiste entweder absichtslos zum Vergnügen, ohne sich darüber klar zu sein, daß von allen Seiten Beobachter aus seinem Verhalten Aufschlüsse über Deutschland zu entnehmen suchten; oder man reiste speziell für AgitationSzwccke, eine Stiche, die dem Deutschen nicht liegt und wobei er durch ungsanbliche Ungeschicklichkeiten mehr verdirbt als gutmacht. Dagegen fehlten durchaus die Typen, die das deutsche VolkSwescn am besten spiegeln: der Gelehrte, der seinem Forschungsgegcnstand mit aller Hingabe nachgeht, der Künstler, der mit Freiheit und Leichtigkeit studiert und schafft, der Handwerker, der in der Fremde von deren Vorzügen lernen will, um sein Können zu erweitern und zu vertiefen, endlich der kulturell interessierte Bürger, der aus dem Austausch mit an deren Nationen Anregung und Ausgleich sür seine Lebensart empfängt. Sie alle finden meist unschwer den richtigen Ber. kehrston, der Vertrauen weckt. Aber diese Typen fehlen uns ja auch im Innern oder werden so unterdrückt, daß üe gar keine Rolle mehr spielen. . . , Sie sind aber — darüber müssen wir .uns wieder klar werden — sozusagen der Exponent des deutschen Volkes, aus dem sich sein Standard sofort ersehen läßt. Darüber wollen wir einmal Nachdenken! Dann werden wir die Konsequenz finden, zuerst wahr zu sein, um uns dann auch wieder ohne Scham wahr zeigen zn können. Sehr ähnlich verhält cs sich mit unserm Recht. Weil wir in unsren heutigen beständigen inneren Zerwürfnissen unser Recht preisgeben, weil wir selbst nicht mehr an unser Recht glau. ben, darum gibt »ns niemand Recht, so gern weiteste Kreise unS dazu verhelfen möchten, die fast unbewußt auf unsere Seite ge drängt werden, angesichts des schreienden Unrechtes, mit dem wir beworfen werden. Diesem „Gnten", das sich — man möchte sagen nach einem übernatürlichen Naturgesetz dem Bösen ent gegengesetzt, — zum Siege zu verhelfen, das ist die historische Aufgabe unserer Gegenwart, und daß wir sie weder lösen, noch auch nur zu begreifen scheinen, .das kann uns nicht verziehen werden. ES handelt sich nicht um Rechthaberei und nicht um Bettelei: es handelt sich um Würde und Ehre. Die schulden wir dem Ausland, der Welt, der menschlichen Gesellschaft. . . . Dieser wie uns selbst schulden wir unser Sein, unser Wesen, das wir weggeworfen haben, ohne die wir aber den Platz nicht behaupten und nicht wieder einnehmen können, der unS gebührt und den unS deshalb niemand außer unS selbst vor- »stthalten kann. Ob die deutsche Nation in irgendeinem äußeren Paris, 15. April. In maßgebenden politischen Kreisen wurde gestern die Aufsassnng vertreten, daß die französische Ne gierung entgegen den a»S London gemeldeten Nachrichten, die Sachverständigenberichte : » Ihrer Gesamtheit anznn e h - inen bereit sei. Ter o'.ploinatische Korrespondent oee Daily Mail bestätigt dies heute früh. Tic Iranzöjische Negierung so schrc.bt er. wünsche lebhaft dw Haltung des englischen Kabinetts h.»sichtlich der S t r a s in a st » a h in e» zu ceiahre», falls Deutsch lands Verfehlungen von den verbündeten Ncg.eeungcn festste,'teilt werden müßte». Falls .n o.eser Frage eine Verständigung nicht herbe.gefiihrt würde, würde die französische Negierung zn Ihrem großen Bedanern d: e gesamten S a ch v c r st ä n ü i g e n g n t - achten fallen lassen müsse». Par'.S, 15. April. In der diplomatische» Lage ist keine nemieiiswerte Veränderung zu verzeichnen. Mit einer neuen Entwicklung wird erst nach dem Eintreffen der dentschen Ant wort ans oie Einladung der Neparationskommission gerechnet. Neuerdings nimmt man in Paris an, daß das NeichSkcibinett kein: Vertreter zu entsenden beabsichtigt und sich damit begnügen w>ro, eine schriftliche Antwort zu erteilen. Die Neparationskom- missivn wird, sobald sie den offiziellen Berliner Standpunkt erfährt die beiden Mitglieoer Bradbnry - London und Nagst!- Jtalicn, vorausgesetzt, daß diese beioen Herren noch nicht oie Rückreise nach Paris angetreten haben, telegraphisch von der Mitteilung der deutschen Regierung unterrichten. Par-s, 15. April. Am 29. nnd IO. April ist die große Konferenz der alliierten Ministerpräsioenten in Paris zu erwarten/ Brüssel. 15. April. Gestern nachmittag hat unter dein Vorsitz von Thenn iS. ein Kabinetts rat stattgcsnndc». Zur Sprache gelangten hanptsächlich die Sachverständigenberichte. Es verlautet, daß die belgische Negierung mit den in den Be richten nledcrgclegten Grunosätzcn einverstanden Ist und nament lich besonders was oie Aufhcbnng der Wirtschafts» ko »trolle ,,» Ruhrgebiet anlnngt, einen entgegen- kon. n,« n 0 erenden Stanopunkt als das französ. sckie Kabinett cinzunrhmen gedenkt. Die Notwendigkeit der unverzüglichen Annahme London, 15. April. (Drahtbericht.) Ter diplomatische Vertreter des Daily Telegraph glaubt zu wisscn, das, sowohl von englischen Ministerpräsidenten als auch durch eine» offiziösen Schritt der amerikanischen Negierung in Berlin ovf die Notwen digkeit der nnvcrzUglichei, Annahme deS Tawcs-Bceichtes durch die deutsche Negierung hingewiesen worden sei. Die -Nit»»»» der MMr,Menst» Berlin, 14. April. Tos RrichSkabinctt hal heute über das Gutachten der Sachverständige» mit ollen Staats- und Mi nisterpräsidenten der Länder eingehende Beratungen gepflogen, bei denen sich in de,, wesentlichsten Punkten weitestgehende Ein mütigkeit ergab. Der Beschluss des Ncichskabinetts ist morgen zu erwarten. Zu den gestrigen Beratungen der NcichSministcr mit den Ministerpräsidenten der Länder bemerken mehrere Blätter: Stach dein Verlaufe der Besprechungen dürfe man als gewiß annchmcn, daß die ReichSregicrung sich für eine schriftliche Antwort a„ die Reparationskommission entscheide,, werde, da die Entsendung be sonderer Delegierter nach Paris nur Zweck hätte, wenn aus dent. scher Seite der Wunsch bestünde, sich schon jetzt ausführlich über die einzelne» politischen Vorschläge der Sachverständige» zu äußern. Tie deutsche Negierung dürfte in ihrem Schreiben sich aus die Mitteilung beschränken, daß sie die Sachvcrständigcn-Bc- richte als eine geeignete Grundlage anschc, um zn einem Einver nehmen über die RcparationSfrage zn gelangen nnd ihre Bereit willigkeit für die Mitarbeit »»ssprechen. Neue Note -er Botschafterkonkererz Paris, 15. April. Der Matin bcstütillt. daß oie Bot- kchafterkonfcrenz gestern früh über die Frage ver interatli' Sinne groß oder klein ist, wird die Welt nicht aus den Fugen bringen; aber daß sie den Platz nicht einzunehmen versteht, der ihr gehört, daß sie sich in ihrem Sein bis zn dieser Haltlosigkeit hat erschüttern lasse», — das bringt diese ans dem Gleichgewicht. In diesem Sinne ist mancher Vorwurf berechtigt, der an sich geradezu eine Lächerlichkeit darstellt. Aber zu unserem „Sein" zurückzukehren, ist ungeheurer schwer. Der unbedingte Verzicht aus eine gewichtige Zahl materieller Vorteile wäre damit ver bunden. DaS deutsche Wesen hat nun einmal seine Wurzel im Geiste; solange wir nicht zum Geist zurückkehren, werden und können wir keinen Frieden haben. Wem von uns also der Friede mehr wert ist als eine Illusion von materiellen, Wohlstand, dcr hat die heilige Pflicht, sich darauf zn besinnen, waS er selbst zum Frieden beitragen kann, indem er seinem eigenen Wesen treu, — darin seinem Volke treu ist. Wenn wir eingangs betonten, es sei bedauerlich, daß die rechten Deutschen nicht mehr inS Ausland kämen, so können wir nun den Grund dafür angoben. Im Ausland sicht man weit besser, waS uns fehlt. Wer daher in der Lage ist, allenthalben diejenigen zu verstehen und sich ihnen verständlich zu machen, die es gut mit unS meinen, kann in doppelter Weise das Beste be wirken: einmal erkennen, was un? in der Gegenwart am meisten irrten M > l I t ä r k o n t r o l i e in Abwesenheit VeS italienischen nnd englischen Delegierten beraten hat. aber keinen Beschulst fass:» konnte. Das Blatt glaubt zu wissen, daß die Botschasterkonferenz in den nnchstcn Tagen wieder znsammcntr'.tt unk oer Neichc-regie- rung eine umfassende äußerst energische Antwort ans ihre letzte Note vom 1. April zu rrteuen. Die mliiWrst» Mili»«i»tt!rii!>t Düsseldorf. 15. April. In de» gestern fortgesetzte» Verhandlungen mit der Miknm konnte in verschiedenen noch ofienen Fragen eine Eui.giing rrz.elt wecdc», so daß oer Ver trag über die Verlängerung der bisher.ge» Abkomme» unk zwei Monate lös auf die U»tersäir,stc» fcrtiggeitellt ist Düsscloors. 15. Avril. Das von französischer Seite aiiSgcgebeue Komininiignc über oas Ergebnis der MiknnHerlinnd- lnngen deckt sich fast gänzlich mit oei» dentschen Bericht Wie die T.-II. erfährt, beruht wese Gleichheit ans einem Einvernehnie» zwischen den Parteien, daß allster »er amtlichcn Veröncntttchnnst weitere Publikationen ansgcschlosscn sind, bis die nenen Verein barungen wirklich nnterschricbcn sind. Alsdann sott ei» ans- sührlichcr, die Verlmiwlniigen z»snmi»eiiias>knoer Bericht, der bereits jetzt fertig bei der Mit!»» vorliegl, vervssentlicht werden, lieber diesen Zeitpunkt verlautet jcooch bis jetzt »och nichts Gcnanes. Paris, 15. April. Eine Havasmeldnng aus Düsseldorf bestätigt, daß das neue Abkommen zwischen der Miknnt ind den Industriellen so gut wie unterzeichnet Ist. Berlin, IS. April. Der Vorwärts schreibt: Soweit wir unterrichtet sind, werden die Kohlenliefernngsverträge in der bis herigeil Form, wenigstens soweit das Liescrnngssoll in Frage kommt, aufrechterhalten. Aenderungen treten mir für die in den Mikumverträgen vorgesehene» Barleistungen ein. Der deutsch-türkische Dertrng ratifiziert K o n st a ii t n o p e l. 15. April. Das türkische Panament hat gestern clnstiiniiiig den deutsch-türkische« Frenndschasts- vertrag rat.fiztcrt. Genera! Dawss in Rom Nom, 15. April. General TaweS hat sich bekanntlich vor seiner Ende April erfolgenden Rückreise nach Amerika in Be gleitung seiner Gemahlin nach Nom begeben. Dieser Ruse mißt inan allenthalben große Beoentnng bei, weil sie besonocrS »fit der Frage der internationalen Schulde» im Zusammenhang ge bracht wird. Gleichzeitig mit General TaweS ijl auch oer italieni sche Gesanoie in Paris Bacon Avazeno nach Nom abgereist nnd ebenfalls auch oer italienische Delegierte in oer Neoarafiona- kommission Salvago R a g g i. General Tawes halte bereits am Sonniagavend eine Besprechung mit Mussolini, über oie er aber Jonrnaliste» gegenüber jeoe Auskunft verweigerte. GkMtiiUr!iim>l»!ig btt mWe» GiWissüiiii!!«'. Berlin, 15. April. Gestern nachmfitag fand unter dem Vor sitz des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht un ReichsVamgebaude die erste Generalversammlung der deutschen Gold- diSkontbank statt, zn Per etwa 10V Vertreter der Aktionäre erschie nen waren. Nach einer Begrüßungsansprache des Vorsitzenden und einem Bericht über den Gründungshergang, die GeiebäftS- bezichungen und die Zwecke der GvIddiStontba»! wurde zur Wahl des Vorsitzenden, des Aufsichtsrateö und des aus Mitgliedern SeS Aufsichtsrates bestehenden engeren Arbeitsausschusses gesternte». In den Vorstand gewühlt wurden einstimmig die Herren Ge heimrat Kaufmann, Gehcimrat Dr. Bernhard:, ueb »»- rat Tr. Friedrich, NeichSbankdirckior Dr F u ck> 'ämUich Mitglieder des RcichsbankdirektonumS. In den Ansiiwltrut ebenso einstimmig u. a. die Herren Dr. S cy a ch t vom RetchS- bankdircktorium als Vorsitzender nnd Vizepräsident Dr. Gleise- napp vom NeichSbankdirektorium ais stellvertreiender Beruhen der, ebenso in den Arbeitsausschuß des Aufiicti'.erates n. a. die Herren Dr. Sckzacht und Dr. Glase napp. Im Anschluß an die Generalvcrsammlnng fand eine geheime Sitzung des Borstan. deS und des Arbeitsausschusses statt. In »ebercinNinnnnng nnt dein Gutachten des Aufsichtsrates wurde der Diskontsatz der Golddiskontbank auf 10 Prozent festgesetzt. nottut, — ferner aber auch sich so verhalte», daß er ein leben diges Zeugnis sür unseren LebenSwillcn ist. dcr wie alles Lebenskräftige in dcr Wahrheit begründet sei» muß. ES handelt sich also darum, die Verbindung zur Kultur wiederzunnden nnd zu verwirklichen, die »nz so radikal verloren ging, d. h. von uns verachtet wurde; wir müssen an die srüheren alten dentschen Kulturtraditionen anknüpfen und zugleich der vorgeschrittenen Kultur rings um unS die Hand reichen; wir müssen vor allem jeden Sproß von Kultur pflegen, de» wir nur irgendwo in Reichweite entdecke,, können Dazu gehört zuerst, daß jeder ein zelne sich ans seine Möglichkeit besinnt, knltnrsördernd zu sckias- fen, um dann mit dem kultnrschasscndcn Mitbürger eine Gemein schaft von gegenseitiger Anerkennung. Teilnahme und gerechter Unterstützung zn bilde», daß endlich das Volk als Ganzes durch seine Organe sich wieder zu geistigen Werten bekennt. Haben wir unbewußt viel böses Blut gemacht mit den, an spruchsvoll klingenden Satz „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen", so ist es nun eine heilige Pflicht, dieses Wesen wieder einmal rein darznstellen und als Erste bewußt und unzweideutig den Weg zu den geistigen Gütern zu betreten, an denen allein die in all ihren Teilen verzerrte und kranke Menschheit genesen kann