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Sächsische Volkszeitung : 05.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192111053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-05
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.11.1921
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Geste 1 «»»« SO. Jahrg. ir möglich ' improvi. ha Per« :tS. Und Marius re» Nolle Zck. Reiner ebentz au» begleitung, csiiot über vöhnlicker blieb ihre strlten bei en viel »i ckilen wr Mclait us !e be'den zur Oper lauli) und schälen", ngen, iiii sckt hätte, rlich whl- «. vordem eiiigcküüi n seriösen >m besten, Baleska eschwingt- i Schade» Lanze, d>e als schön, ie jugend- frnppanle e, die bei i betonen, kiinstlenn, hmeidiger bcstdien unnestion, isierte, da Kollegen, lmhc die llung de» VotiagS ggesiions» ickt irhen. L, ist ras n nnt den iiiaiorstim an diesem ifiiich-rei" >m vorgc- Hppnoti- denen er o. v, 0. iedrich ir.n, " n. b. H gesucht. llezahlung tercnAu-- gst. Frau en,Liebch' 332L kermeister, !i, sucht ei pachten. tlung t'elir rten uiitec Geschäsls- ti-sks 8 intertiquni nknokor enobö — »>«« Süll 8i'e. kl ism 13 »laoit. tierii. oeimmor- ltssaal. - ,»« Fe»»s»»»ch««r «»dattt,» 3272» - »efch<ift«ste»e 32722 ^»itkcki-ckik«>t«: Dre«»e« N». 14797 ÄickMe Sonnabend, S. November 1S2L «Edaktton «»» «eschiistsste«,: Dresden-A, I«, H»lbet«st»«fi« 4G volfsmmna vezua»Vr«iSi ViertelMriich tret HauS Ausgabe I ml! illustrierter Beitaae I».7i» ^ «»«gäbe » 13 28 .« einschließlich Poslbestellgeld. Preis der «inzelmimnier io Lie SSchsilche VollszetNing erichemi an allen Wochentaaen nachm. — Sprechstunde der Redaliioi, S bis « Uhr nachm. Anzeigen, Annahme von TelchSstSanzeigen SIS IN Uhr. von Familienanzeigen bis I I Ubr vorm. — Preis ikr di« PeNI-Svaltzeilc aster Anzeigen t.SU se. im Rcklameleil 1.— .«. — Für imdcntUch geichriedeue lowie durch Ferniprecher aulgegebcne Anzeigen tönnen wir die Veranlworuichlci! !ür die Nlchiigleil de? TexicS nichl übernehmen Ministerpräsident Stegerwald zum Rücktritt des Kabinetts B-rlin, 3. November. Gegenüber einem Vertreter des WTB äus'/rte sich der preußische Miwstelprüstdent Stegerwald über den Rücktri>t der preußsichen Regierung wie folgt: Ein Berliner Blatt schrieb dieser Tage, das Kabinett Sftger- wald sei zurückgetreten, weil es seine iuuerpolit sche Ausgabe, die Schaffung einer breiten Koalition, nicht gelöst habe. Damit ist nickt der Kern der preußischen Regierung» rists getrosten. Der Rück tritt des Kabinetts ist vielmehr letzten Endes nicht ans die Vorgänge in Preußen, sondern aus solche mn R eiche zurückzus n üre n. In Preußen war eine große Koalition schon seit 4 Wochen möglich. Mit ihrer Verwirklichung Wiede zurück- geh üten. um durch Preu en gle chiestig auch für ras Reich eine Gesundung der politisch-Parlamentär-schen Verhältn sie herbeizuführ u. In Preußen waren die Parteien, die in die Regieruugskoastiioi! ein- bezogen werden sollten, einerseits die Nehmenden, als Aitteilnehmer an der Verwaltung des größten Landes im Reiche. Dagegen waren sie die Gebenden als Bewilligen von Besitz- und Mnsseiiverbrauchs- sieii'k. Und nun sind es wieder die Vorgänge im Reiche, ich er innere nur an den Brief der Neichstagsfrakt on der Deutschen Volks. Partei an den Reichspräsidenten, welche die Gesundung der palitisch- pinlam« manschen Verhältnisse in Preußen geiährden In Zukunft w rd Preußen bei der Gestaltung seiner parlamentarischen Verhält nisse »och eigenen Rezepten arbeiten müssen, ohne auf die Vorgänge im Reiche Rücksicht nehmen zu können. In ankeren Ländern arbciien d°e Gegner der Demo'raiie und de» Parlanuntarismusses an deren Unterhöblung. In Dmsichland tim dies die diuioiralisch orientierten Parteien selbst. Die Häufigkeit der Re irttingswechiel in Deutschland und aa»z befand« rs die Art und Wiste, in der sie vor sich geben, sind nickt geeignet, da» parlamen» tar-sche System breiten Volksschichten begehrenswert zu macken. Vor alltiii ist die Obstruktion ein undemokraiisckeS Mistel, gleickgisttici ob es aus der Straße oder in de» Parlamenten anoewendet wiid In England kennt man solche Hilfsmittel der Demokratie in dieser Fc»m nicht. Die Erfahrungen des letzten Jahres haben bewiesen, daß der Preußische Ministerpräsident nach der >bm durch die Verfassung gegebenen Stellung wohl bei der Neubilduno, nicht aber bei einer Regicrungkumbiiriing eine ausreichende Jnitiat vc entwiche n kann. Bei Regierungsumbildungen ist der preußische M>»isteip>ästdent ein geklemmt zwischen den Parteien auf der einen und dein Kabinett auf der anderen Seite. E ne große Bev«ollchk,tt auf der Kabinett-seite verhindert die Verfassung. Gemäß der Verfassung kann drr Minister präsident keinen Min-fter zum Rückiritt anhalten. Im Reiche steht über diesen Dingen nock der Reichsvrästdmt. Zu dieser Sachlage kam noch ein persönlicher Umstand. Ich bin im April bei der endgültigen Wahl zum Ministerpräsidenten gegen die Sozialdemokraten gewählt worden und konnte darum. Für diesen Umstand sollten auch die Kreise der Deutschdemokratischen Partei Verständnis zeigen, die jetzt in Zuschriften an die Presse an meinem Verhalten herumznmäkeln suchen. Besprechungen mit dem Landlaospräsidenle» 3. November. Der Präsident des preußischen Land tag» halte heute die Führer der Parteien zu einer Beiprichung zu sich gtbeien. um die Meinungen der Frakt onen zu hären. Die Sozialdemokraten haben ihre Auffassung dabin ausgesprochen, daß «>t Rücksicht auf die jüngsten Ereigniffe zurzeit eine Koalition mit der Teuischen Volkspartet nicht in Frage komme» könne. Dagegen jei die Sozialdemokratie bereit, an der 'vgenannten Kleinen Koali tion, die nur au» Sozialdemokiatie, Zentium und Demokraten bestehen soll, teilzmiehmcn. Zu einem spüiere» geeigneteren Zeitpunkt soll die Koalition durch Eintritt der Deutschen Volkspartei virbieitert werden. Die Führer der Demokraten «klärten sich beieit, sowohl an einer Kleinen wie auch an ein« Großen Koalition teilzunehme», da? Zentrum hingrge» wünschte die sofortige Bildung der Großen Koalition mit Einschluß der Deuischen VoikSpartei und lehnte »orläufig de» Gedanken einer Kleinen Koalition ab. Die Fraltwn der Deutsche» Voiktpartei sprach sich für eine Koalition auf breiter Ernndlag« an». Eine breite Koalition in Preutzen? föigener Drahtbericht der „Särhs. Bo lkSze > t g") Berlin, 4. November. Was die Krise in Preußen anlangt, so besteht, wie uns aus parlamentarischen Kreisen mitgeteill Wird, die Hoffnung, daß eine breite Koalition zustande kommen kann. Zentrum, Sogialdemokrabig, Deutsche Volks- Partei und Denwkrate» sind grundsätzlich zu einer Regierung auf dieser Grundlage bereit. Die Vorgänge im Reiche erschwe ren die Verhandlungen, aber ihre Hindernisse sind nicht un überwindlich. Das Zentrum besteht darauf, daß die Deutsche Boltsparlei mitniacht. ebenso will das Zentrum, daß der bis herige Ministerpräsident Stegerwald und der Justizininister am Zehnhofs wieder in das Kabinett eintrcten. DaS Zentrum lehnt «S ab, einen anderen als Stegerwald für den PräsideiuenPosten dorzuschlaqen. Das ist ein Beweis des vollkommensten Ver trauen» für Stegerwald. Die Anleihe de» Industrie (Eigener Drahtberlch» brr „Sächs. Bo lk«z ei t g.") BerU», 4. November. Heute tritt der Reichsverband der Deuischen Industrie zusammen, um sich erneut mit der Frage einer durch die Industrie zugunsten de» Reiche» auszubringendeu Geldanleihe zu -ekchäft'oen. Au» diekem Anlaß tri über den Siand der bi»her getätigten Besprechungen mit ausländische» Fiuanigruppen folgende» M'tgeteilt: Zwischen verschiedenen amerikanische» Finanz, gruppen und den berufenen Vertrelern der Industrie ist Fülilmiq in der Frag» ein« Goldanleihe genommen worden, «hne daß biSbcr irgend ein greifbare» Angebot dabei b«au«aekommen wäre. Ein chizige» liegt «Sein vor von einem sehr kapitalkräftigen englische» Kiminikonzer». Da» «ngebol beziffert sich auf 25 Millionen Pfund. Diefe Summe ist jedoch nicht mit 000 Millionen «oldmark gleichzu- fitze«, du e« sich »et de« englische« Angebot »,l«rgem«ß «« Papier- pstind handelt, die wesentlich schlechter als Goidpiund stehen. Sollte die'es engliiche Angebot zu einem Abichluß führ«», dam, wäre dadurch nickt die ganze nächste fällige Rate von bol) Millionen Gold mark am 15. Januar 1S22 gedeckt, sonver» nur ein bcdculender Bruchteil von ihr. Porjonettnittchsel im Avsw'-rttii.tt Ami«: (Eigener Draht bericht der „Sachs. V o I k s z e i t g,") Berlin, 4. November. Ter Mintsleriaivirelior Bei) re ad im Auswärtigen Amte, der Dirigent der osteuropäischen Abtei lung war, hat »in seine DispositionSstelliiiig gebeten. Sein Nachfolger wird der außerordentliche Gesandte nud Bcvolsmäch- tigte Minister Freiherr von Malt,zahn, der frühere Referent in der gleichen Avicilung war mid als deutscher Ge sandter nach Athen gehen sollte. Man geht wohl nicht fehl, so meint die „Vost'ische", wenn man ans dieser ltnibesedinig schließt, das; der Koalitionewechsel eine Aenderniig des in der letzten Zeit vom Außenminister Dr. Rosen eingeschlageneil Kurses in den Ostfragen zur Folge habe» soll. Die Feier des 9. November m Thüelu. eil (Eigener Draht bericht der „Sachs. B o I k S z e i t g."t Weimar. 4. November. I» Thüringen, wo der l>. Novem ber zum gesetzlichen Feiertag erklärt ist, erläßt das Staatsiniiii- stcriiim einen Aufruf, der zur festlichen Begehung des Feier tages anfsordert. Die unteren Berwastnngsbehörden des Lan des Thüringen sind angewiesen worden, am i>. November alle öffentsicheii Gebäude mit republikanischen Fahnen zu beflaggen. Ferner solle» republikanische Feiern aller drei sozialistischen Par teien stattsinde», an denen die Behvroen ieilneimien sol'en. Auch in den Schulen Thüringens soll der Rrvotutivnslag festlich be gangen werden. Kampf mit Bandüen in My.-lom t; Myslowitz, 8. November. In dcn frühen Morg iistnnden enisvann sich zw ichm Banditen eineiic'ts sowie Gmieindewchr und Avobeamten andc-sciiS ein Feucrocsecht. Dabei wurden drei Apobcamle durch Bauchschüsse schwer und zwei Milgstcder der Gr- niciildrivehr leicht verletzt. Zwei ich iverve: letzte Banditen wur-en verhattet, kariiii er der Mörder des polnischen St«dirats Dudzyk in Katiow'tz. Drei Eisenbahner wn:dm von den Po eil trotz Protestes nach SoSnowice geführt und do.t unter Miß- Hand > n u g e n getötet- Kattowitz, 3. November. Eiucr der beiden in MySlowitz vcr- haftelen säwerverivnnseten Mörder wurde als der Raubmörder Musiol festgestellt. (S Trauerkmtdgebung in Nieder chlesien igener Dcahtbericht der „S ä chs. Vol szeit g"> Breslau, 4. November. Der Oberpräsident der Provinz Niederichlesien hat gelegenilich der von lveiten Kreisen der Be völkerung Schlesiens für die nächste Woche geplanten Tranerlund- gebung wegen des Geschickes Obc> schlesiens alle T«>n;!nstbarkeiten jeder Art an, 4., 5. und 6. November verboten und die Polizeistunde am 4. November auf tz Uhr abends festgesetzt. Belgische Zusatzabgabe auf deursche Erzeugnisse Brüssel, 3. stkw-mber. Die Aoevce belge meldet: Ilm der Bedrohung cntgegcuzriwirte», die der belgtichen Industrie daraus er wächst, daß infolge deS Marksturzcs dculsche Erzeiianisse in Erzeugnisse gehen — Anfang der kommenden Woche in Krait trete.''. Um Zollignler- gehungcn aus,iißtließen, soll beabsichtigt sein, ans das System der Ursprungszeugnisse zilriickzngrcFe,,. B, r manns Verhandlungen in Washington London, 4. November. AnS Washington ivstd gemeidei: Der Bestich des frühere» dculschen Snra^sekretärS im Finainininisterinm Bernmaiin, der vvr kil,zml hier eintraf, bat in hiesiaen Kreisen oroßeS Intel.sie bcivoraernsen. Bergmann halte Vrrhandluiigen mit Mellon und Hoover. Man ist hirr der Ansicht. Laß in dirse« Verhandliiiigcn bcioilders di« zukünftigen dcntjchcn HanbeiSbe bt ngnii gen zur Sprache kommen. Die japanische Delegation in Washington Washington, 3. November. Die Hauptmitolieder der japa- nischcn Dclegaiion rnr Waihingiourr Kons rcnz trafen bl»!« im Sonderzug e>n. S>e wnrd n »in Bahnhof vom Staatssekretär Hughes empfangen, der von einer größeren Zahl Beamten be- gleitet war. Der international« Gerichtshof Haag. 8. November. De Erössnung deö iniernationalen Gerichtshofes wird Ende Januar e>wartet. Ter Gerichtshof wird seine erste Sitzung im Friedenspalasl abhalten. Anfragen im englischen Unterhaus London. 8. November. Im Unteihaiisc wurde ans vrrststst-dene Anfragen von RralerungS eite fol ende Mitteilung gemach!: I. Die französische Regierung teilte tun Wortlaut eiiuS ftanzösisch-lürti'chen Abkommens der britischen Regierung mit. Bride Regierungen stche» im MiinungsanStaisich üb« die Frage. 2. D e Bankostk» siir vier Großkampsschiffe, die in Vestellmig gegeben wi::dcu, werden ungefähr 80 Millionen Piund Sterlirig belragc». 3 Ehanit-erlrin gab bekannt, er hoffe, daß da» Unterhaus am nächst:» Freilag Gelegenheit zu einer «»»spräche über die Washingioner Konferenz erhalten werde, und fügte hinzu» die Regierung hege di: Hoffnung, daß da» Unter« hau» di» Frage in einer Weis« erörtern werbe, die ein« «k?olgre!che Artrlt der Kaufe«»» nicht unzünftig beeinflussen werde. ZnV ReforM Von Dr. Her in an» Rolle, Bautzen Artikel 113, Absatz 2 der Neichsvc'rsajsnng vesiimint: „Die Lehrerbildung ist nach de» Grundsätzen, die für die höhere Bil dung allgemein gellen, für das Reich einheitlich zu regeln." Die darin «ivgeiündigie N »gesiaiinng der Lehrerbildung ist nicht nur eine Angelegenheit der Lehr.rbiioner und der Berins- erzieher. sondern sie verdient das Interesse weitester Krciie. Denn die Frage der Leku.röilduna banal ans ra. innigste zu sammen mil der Gestaltung der Volt, schule, r enn da Wort wahr ist: „Der Lehrer macht die Sr.ule". dann kan» es auch « für sie Volk-rschule nicht gleichgültig sein, a welche Bahnen de beabsichiiarc neue Lehrerbildung eiiilentt und >n wckchem Geiste die Lehrer künftig ans ihren vcrantwor'.m..Knollen Berns vor bereitet werden. Von aßen Ländern schein: Sachs-!' zuerst eine alt n-necke grilndsätziiche Ncuordnnng der Lehrecnstdnna m A giss neh men zu niolleu. Schon Ostern !922 soßeiu sofern die dazu er forderlichen Bvrarbeiien ibce Erledig,mg finde», die i herigen Wege verlassen und die neuen be schrillen Nurden. Eben darum schein: rs geboten, zu der ne: kanten NeugesiaUung der Lehrer bildung Sieilnng zu nehmen. Die neue Lehrerbildung seit nichl melir wie lusber auf einer besonderen Fackschille. eii-er e'gcnen Lehrrrbilonngs«'.- sialt, eisolgen, sondern, wie die llst'rblldnna zu den 'Berufen deö hvh.reii Lehrers, des Theologen, de? Jurist.'», des Arztes, ans zwei Stufen verieil! werden: eine höhere Schule soll die all gemein-wissenschaftliche Bildung vermitteln, während die päda gogische stKrufsbiidiilig auf eine'' Hochschule (auf der Universi tät oder auf einer neue» ..pädagogischen Akademie") erivord-'n werden soll. Man sieht den Vorzug dieser grundsätzlichen Trennung von Allgenirinbildung und Berufsbildung vvr allem darin, daß die Entscheidung für den Lehrerberus erst nach Ab solvierung der höheren Schule zu erfolgen braucht, wie auch darin, daß dann die Abiturie»:e» aller höheren Schnlen. des Gvinnnsiuiiis, des Nealgvmnasinins, der Ol', vrealschule ebe no wie diejenigen der neuen höheren Schulen, die an Stelle der bisherigen Seminare treten sollen, zum Berufe des Bolle schul- lehr»rs übergehen könne,,. Das bisherige Lehrei seminen soll als besondere Fachschule zu existiere» aufhören und in eine neue höhere Schule verwandelt werden, die sich von jenen an deren durch Betonung des deutschen Kvftm-guft's unterscheiden, also den Charakter einer höhere» deutschen Schule, in der der Frcindsvrachenbetrieb stark eingeschränkt ist, ainu'lunen soll. Diese höhere deutsche Schule soll wieder in doppelter Gestalt zur Einführung gelangen: einmal als neuilkiasuge. auf das Piu-ch Volksschiilsahr aufbauende, also mit dem volie>ldr!cu zehnten Lebe.ns'ahre beginnende deutsche Oberschule, die da»» den drei bestehenden höheren Schulen vollkommen parallel liefe, und als sechsklassig« A u f b a u s ch u l e. in die die 13jährigen, die da? siebente VolkSschuljabr zurnckgelegt haben, einzulreten haften. Die akademische Berufsbildung ans der lkniversftäl oder der „pädagogischen Akademie" sell drei Jahre, nach den Forde rungen des „Sächsischen Lehrervereins" sogar vier Fahre nin- fassen. Danach würde also die Vorbercitv.ngszeir ans den Be ruf des Lehrers für diejenigen, die durch die deuiscke Oberschule oder auch eine andere neunklassige höhere Schule zur Hochschule geben. lL hezw. 13 Jahre dauern für die ander.»,, die den Weg durch die Aushauschule zur Hochschule wählen, ll beim. Ist Fabre betrugen. Das wäre gegenüber der bi-heftgen Ausbildungs dauer von sieben Jahren im ersten Falle eine Perläugeruu.t um fünf bez. sechs Fahre, im zweite» Falle uni zwei bez. drei Fakre. Die meisten würden aber auf drn längeren crstrn Weg gewiesen sein, den» der sächsische Reformblan begünstigt die neunklassige deniscke Oberschule ganz en!schieden vor der sechs klasiigen Aufbauschule, die nach dein jetzt borliegende!' Enin urf nur dreimal anfirele» soll. Dft'se Zlirüctdrängili'g der Al!'bauschule ist ui» so verwunderlicher, als nr spBin stich der neuen höheren deutsche» Schule gerade die Ansaat'!' /gedacht war. die Volksschule, die bisher nur im Seminar ein-'n Zugau z zur höheren Bildung besaß, nach oben forizusetzen bis an die Schwelle der Niiiversitäi und der anderen Hochschulen. Die wirk lichen Bedürfnisse fordern, daß auch ferner von der Ober stufe der Volksschule (wie bisher schon durch das Seminar' ein Weg zur höheren Bildung offen ist. der namentlich den Be gabten vom Lande und ans kleinen Städten, di« leine böbcre Schule besitzen, den „Aufstieg" ermöglicht, ohne daß diese wie dies die neue OBerschttle bedingen würde, schon im zarte» After von zehn Fahren der Er'.irherftrrso>'ge des Elternhauses ent rissen zu werden brauchen. Wenn aber von 2t> Seminaren, die bisher gerade die Befähiglen aus dem eigentliche» Voile »ach Lein Durchlauft» der Volksschule eftur höheren Bildung zu- fühclrn. nur drei in Aiifballschuleii, die anderen aber alle in Oberschule» verwandelt oder mir anderen n'unklassigen Anstal ten verschmolzen werden sollen, dann werden damit diejenigen Kinder, die die Volksschule ganz durchlaufen, noch vi.u eul'chie- dener von dem Zugänge zur höheren Bildung auSgeschlosie», als sie cS bisher waren, wo ihnen wenigstens da? Seminar osfenstand. Die Volksschule aber verliert bei einer so'chen Be schränkung auf drei Aufbanschnle» in ihrem Oberbau die Ver bindung mit dem höheren Schulwesen fast ganz und wird nun erst recht zu einer „Bildungssackgasie" obne genügende Fortsetzung nach oben hin, und wer nicht als Zehnjähriger zur rechten Stunde in eine der neunklassige» Schulen schlüpfen konnte, der mag dann sehen, ob noch in einer der drei Aufbaulchuftu eine Möglichkeit für den „Aufstieg der Begabien" vorhanden ist. In jedem Falle aber, ob nun der neue Weg zum Berufe drS Lcbrers durch die Aufbansckmle oder die deutsche OHerscbule oder auch durch eine der drei bestehenden höheren Schulen führt, bedeutet die geplante Reform der Lehrerbildung gegenüber der. jetzigen siebenjährigen Studiendauer eine ganz gewaltige Ver teuerung der Ausbildung. Auch die Bildungspolitik muß doch schließlich Realpolitik bleiben. Ueber den grundsätz »cheu ideellen Forderungen darf man nicht die realen Gegebenheiten, das heißt in diesem Falle die finanziellen Folgen, außer acht lasse». Ob der Staat die Lasten für die durch di« Reform notwendig werdenden neuen Einrichtungen wird auf bringen können, mag dahingestellt bleiben. Es genügt, dt«
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