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Sächsische Dolkszeilung ?ay Leben ft-rmann Gnnsm^dfg Hermann (Oanswindt ist heute 72 Jahre alt, wohnt in Tchimeberg und hat für sich und seine große Familie nicht das NoUnirsliaste zum Leven. Täglich ist er unterwegs, trägt zu Fuß weil er das Fahrgeld nicht aufbringt — seine Gesuche ine Ministerium, zu», Magistrat, Gesuch« und Bemeisschriften. Li« Ln-,:n sollen, dag er der eigentliche Urerfinder s5woh> des lenkbaren Luftschiffes als auch de» ci l»genges ist. Trotz, seines hohen Alters ist er noch sehr r>»iig, »na vor allen Dingen besitzt er eine überaus zähe Energie. Al» ich ihn besuchte, erzählte er, dag er die zwei vor. l,-:g-:;cnden Nächte geschrieben Hütte. Und doch mar er nicht zu mild« mir einen halben Tag lang aus seinem Leben zu erzäh len, aus einem Leben, dessen Kurven so sonderbar tragisch ver lade,', das; man erschüttert vor ihnen steht. Tein Vater hatte in Ostpreuszen ein großes Mühlenwerk, sieraw'n bwnswinbt war der jüngste von zehn Kindern. In Len wüten Räumen der Muhle — so erzählt er — hatten sie Ee- K'gaibüt genug, alle möglichen und unmöglichen Projekte zu walzen, zu basteln, zu konstruieren und zu bauen. Und den Pri de,» gelang es gemeinsam eines Tages, ein Fahrrad Kerzchtellen, ein Fahr,ad mit vier Nädern, das sich fortbewegte, wem, inan eine Maschinerie antrat. Damals war er sieben Jndre alt, und er reichte mit seinen kleinen Beinen nicht bis an die Tretvorrichtung heran. Da bastelte er auf eigene Faust an dem Werk der Brüder herum, bis er diesen Uebelstand beseitigt balle, und cs gelang ihm mit Hilfe des Freilaufs Mit gutem Humor erzählt er von diesen ersten Versuchen und Problemen seiner Kinderjahre. Auch während seiner Studienzeit als Gymnasiast und später als Jurist blieb ihm diese Leidenschaft, zu basteln. Doch gingen seine Gedanken aus größere Projekte au». Da» Problem des Mcnschensluge» wurde hier und da von einigen „Phantasten" berührt. Den Gaobailon, der all enLaunen des Windes und des Wetters aus- geieist war. mühte man steuern können, wohin man will, auch gegen die stärksten Gegenwinde! Das war die Aufgabe, der zuliebe Hermann Ganswindt die Juristerei beiseite stellte und sich ganz und gar dem Studium der Technik, der Mathematik und der Erdkunde widmete. Und obwohl damals — nach meh reren missglückten Versuchen — das Problem des Menschen- sluges ein für allemal auch von der Wissenschaft als unlösbar gleich dem Problem des psrpstuurn mobil« erklärt worden war, üna obwohl nachdem jeder, der sich noch weiter mit solchen wahnwitzigen Dingen bejahte, für einen Narren galt, arbeitete Hernmni, Ganswindt mit langwierigen Berechnungen und Kon struktionen Tag und Nacht an seiner Aufgabe; und im Jahr« !MI legte er die Ergebnisse in einer umfangreichen Bro- Ichure der Öffentlichkeit vor. Neuartig an seinen Berechnungen gegenüber den bisher konstruierten unbrauchbaren Luft schiffen war, dag er als Mindestlänge für ein Luftschiff, das unauhängig von starken Windströmungcn sein soll, 150 Meter anietzte. Und diese Zahl war nicht wahllos gegriffen, sondern aus genauen Berechnungen der möglichen Windstärken, der Luftveränderung, der Tragfähigkeit und anderer Momente be stimmt. Zu seiner eigenen Sicherheit hatte er sich seine Kon struktion schon im Jahre vorher, ehe sein Buch über „aero- statische L e n k l u f t s ch i ff f erschien, also 1883, patentie ren lassen. Dieses Patent trägt die Nummer 20 014 Scr Klasse 77, Sport. Es sei vorausgeschickt, daß die Berechnung der Mindestlänge von 150 Metern für.ein lenkbares Luftschiff später als allgemein gültig anerkannt wurde, und dah die ersten erfolgreichen Schiffe tatsächlich diese Länge hatten. Damals jedoch kam diese Angabe überraschend. Nie hatte man mit solche» Riesen gerechnet. Diese Vorstellung war phantastisch, ungeheuerlich. Ein Luftschiff von 150 Metern Länge war ein undenkbarer Be griff. So wandte man sich von Ganswindt mit einem mit leidigen Kopflchütteln ab. Das Kriegsmini sterium, dem der Erfinder seine Konstruktion vorlegte, wollte sie erst gar nicht prüfen. Bis dann der Kronprinz, der spätere Kaiser Frieddrich, die Prüfung befahl, da erhielt Ganswindt seine Pläne zurück, und dick Sachverständigen erklärten ihm. trotz der Anerkennung der Richtigkeit, dah Lustschiffe von 150 Metern Länge „weit über das militärische Bedürfnis hinausgingen." Im Jahre 1804. also zehn Jahre später, trat dann Gras Ieppelin mit seinen ersten Plänen auf. Ein Lenkschiff wurde auch ihm vom Ministerium verworfen, weil es zu schwach wer und offensichtlich nicht fähig war, gegen die verschiedenen üärkeren Luftströmungen ersolgrxich anzukämpfen. Der Fehler lag darin — und das hat Zeppelin später zugegeben — dah das Schiff zu klein war. zu weing Lustverdrängung und damit auch zu wenig Tragfähigkeit für schwere Motoren hatte. Im darauf folgenden Jahr jedoch konstruiert« Zeppelin sein zweites Modell, das die von Ganswindt errechnet« Mindestlänge hatte. Inwieweit nun Zeppelin, der die Gänswindtschen Konstruktionen gekannt hat — Ganswindt hatte sie ja veröffentlicht, hatte sie aber außerdem dem Grafen Zeppelin eigens überreicht — von diesem angeregt worden ist, bleibt wohl eine unlösbare Frage, jeppelin soll jedoch einmal in einem Vortrag erwähnt haben, daß er durch die Gänswindt schen Pläne aus diese neue Kon- sirunia» (die auffallend von allen anderen abweicht und im Prinzip der Gänswindtschen nahekommt) gestoßen sei. Gans- windl jedenfalls kam nicht dazu, sein Projekt auszuführen; denn auf eigene Kosten an die Verwirklichung seiner Idee Ipranji,treten, war ihm unmöglich. Er ging an neue Arbeiten heran. Bis damals war wm »och nie auf einen Plan gestoßen, etwa ohne Ballon, mit eiw , Maschine, die schwerer als Luft ist, Versuche zu machen in die Höhe zu steigen. Ganswindt hat bestimmt als Erster ein« »,-attische Lösung dieses Problems gefunden. Er ging von km Gedanken aus. daß eine genügend große, wagerecht mit m-re >e»der Kraft rotierende Schraube fähig sein müsse, in die Luft aufzusteigen. Ganz besondere Sorgfalt verwendete er »ns die Konstruktion der Luftschraube, deren kunstvolles Triebrad heute als ein - Museumsstück im icsta seiner Schöneberger Wohnung hängt. Als dann der W'pulrit, an das er sein eigenes und eines Verwandten Ver- ,'waai gehängt hatte, fertig dastnnd. lud er die Sachverständigen zu einer Besichtigung in seine Werkstätten «in. Generalstab,, ch-i Graf von Schliefsen schrieb ihm daraufhin ein Gut- «>iiim. da» besagte, daß der Apparat in seiner Konstruktion uiie > Anforderungen genüge, wenn es ihm nur gelänge, den von ch», entworfenen Motor zun, Antrieb zu schaffen. Dies«, Gut- »chn« vom 30. September 1800 war in der nächsten Zeit der 'türkst, Rückhalt Ganswindts. Es bracht« ihm Beteili gungen aus allen Kreisen, und so hätten von nun an da» Lebe» Gin-mindt» und sein Schaffen in eine wahrscheinlich praktisch« und nützliche Bahn einmünden können, wenn nicht eine» Tage» das Schlieffeusch« Gutachten vom Krie-sministerium öffentlich dementiert worden wäre. Die Zusammenhänge d«r damalige» «elckedaist« luör« sich «slrl heut« nickt mebr bi« i« ich«» L4«trr» gründe beleuchten; es steht jrvoch fest, daß das Dementi des Gutachten» in seinen Folgen da» Ganswindische Unternehmen zum Bankerott führte, und daß das handgeschrieben« Schriftstück «och heute bei de» Akte» de» greisen Erfinder» ein- zuseheu ist Gauswindt verzweifelte auch jetzt nicht, sondern er wandt« Ich -» dt» Öffentlichkeit. Inzwischen hatte «e «in« S t a r t g e w i ch t - V o r r i ch t u n g zu seiner Luzl,cyraube kon- ofst.'Ekt,. die erproben sollte und auch erprobte, welche Energie nötig ist, um der Schraube die für ein Aufsteigen notwendig« Umdrehungszahl zu geben. Mit Hilfe eines Fallgewicht» lieh sich die Kraft genau angeben, und die Schraube hob sich tatsäch lich mit jwei Mann Besatzung durch die Umdrehungen, die ihr das Gewicht beim Fallen mitaegeben hatte, in die Luft. Das war insofern eine Sensation, als sich zum erstenmal seit Bestehen der Welt ein Körper, der schwerer als Luft war, aus eigener Flügelkraft hob. Im Berliner Wintergarten wurde damals dieser Apparat und sein Aussteigen in die Lust als „grötzte Attraktion" rm Film gezeigt. Ganswindt bewahrt noch das Programm des betreffenden Unternehmens, dem eine Beschreibung der Luftschraube beigeaeben ist, und das aus dem Jahre 1901 stammt, unter seinen Papieren auf. Der „New Pork Herald" brachte im März 1902 eine ganze Seite über diese epochale Erfindung vor allen Dingen hob er die Be deutung der Startgewicht-Vorrichtung zur Be stimmung der Motorstärke hervor. Die Gebrüder Wright haben dann später diese Vorrichtung aufgegriffen und damit im Tcmpelhofer Feld Versuche angestellt, nähe bei Ganswindts Werkstatt. Inzwischen aber war ihn, ein Prozeß wegen Betruges und Kreditschwindels anaehängt worden. Seine Gegner be haupteten nämlich, er habe mit der Startvorrichtung die Schraub« an einet Stripp« hochgezogen. Wie fern man damals noch dem Problem des Menschensluges stand, beweist ein Gutachten des Flugsachverständigen vor Gericht, der erklärte, niemals könne man einen Motor kon struieren, der in der Lage sei, die Schraube mit dem Motor hoch- uheben. Ganswindt aber hatte mit seiner Startvorrichtung oeben bewiesen, daß ein Motor von etwa vierzig Pferdekräften dazu ausrciche. Wenn man Ganswindt auch nicht verurteilte, so blieb ihm doch von dem Prozeß und von einer darnach ein setzenden heftigen Besehdung durch die Presse der Geruch eines Schwindlers anhaften, zumal, da oie öffentliche Meinung mehr geneigt war. dem „Sachverständigen" als einem „Phantasten" zu glauben. Ganswindt blieb unten, er war endgültig rui- venn leine Geldmittel waren erlchöoit. niemand aao ihm Katholischer Lehrerverein Dresden Dresden, 25. April 1928, An die Veranstaltungen der Katholischen Schulorganisation, Landesverband Sachsen und Ortsgruppe Dresden-West, schloß sich am gestrigen Abend eine Dcrsammlung des K a t h o l i s ch e n L « h r e r ve r e > n s in der 1. katholischen Volksschule. Grüne Straße, an. Sie wurde vom neue» Vorsitzenden, Lehrer Keil, mit einem ehrenden Nachruf für den verstorbenen Führer des katholischen Lehrerverbandes Deutschlands, Schulrat Rhein land e r M. d. R.. eröffnet. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag des Lesters der Propagandaabteilung der Katholischen Schnl- organisation Düsseldorf. Dr, Ranft, über das Wesen und die (Yeqenivartsausgaben der Katholischen Lchul- organisation. Dr. Ranft ging aus von den vielseitigen pädagogischen Bestre bungen. die unser Zeitalter kennzeichnen, und wies darauf hin. wie gerade die letzten internationalen Pädagogenkongresse dir enge Verbindung mit dem Völkerbund und mit der Wcltfrei- maurerei gezeigt hätten. Er wies weiter darauf hin, daß es gerade für uns deutsche Katholiken, die wir .zahlen mäßig eine Minorität darstellen, »nerbittlick-cs Gebot der Stunde sei. moralisch eine geschlossene Einheit zu bil den. Die katholisck>e Schulorgonisation sei kein Verein, sondern eine Zusammenfassung aller Kräfte, die im Erziehungswesen tätig sind mit dem Ziele, die katholischen Belange durchzusetze» und den Stand des Schulwesens, soweit er durch die Sperr bestimmungen der Reichsverfassung gewährleistet sei. unbedingt zu schützen und zu verteidigen Gegenivartsaufgaben Hab« die .Katholische Schulorganisa tion auf dem Gebiete des gesamten Schulwesens, an- gcfangen vom Kindergarten bis hinauf zur Universität. Was zunächst die Kindergärten onlange, so sei für uns schon hier die Simultanisierung ein Unding. Ueberhaupt sei der Kin dergarten ein Notbehelf. Ueberall wo eine Familie dos Kind noch selbst behüten und erziehen könne, sollte nicht di« Kinder- oärmerin wirken, sondern die Mutter. Gegenüber der So zialisierungstendenz der Kindergärten sei Vorsicht nötig. Wo Kindergärten notwendig seien, müsse sich die Kindergärtnerin answirken können. Aus ihrem ganzen katholrsckzen Bewußtsein, ous Dogma und Moral. Darum sei von uns auch die konfes. sionelle Vorbildung der Kindergärtnerin und Hortnerin zu fordern. Im Mittelpunkt des Interesses steh« lzeute das Volks- schnl wesen. Der letzte Reichsschulgesetz-Entwurf lwbe an der .Haltung der Deutschen Dolkspartei scheitern müssen, weil wir die S taa t s o m n i p o t e n z auf dem Gebiete des Schul wesens ablehnen müssen. Denn ein Staat, der sich in seiner Verfassung als nicht konfessionell und nicht einmal christlich bekenn«, lzabe sich selbst des Rechtes auf die weltanschaulich« Gestaltung der Schule und vor allen Dingen des Religion», nnterrichtr» begeben. Trotz aller gegnerischen Darstellungen seien wir ganz entschieden« Gegner einer Wiedereinführung der geistlichen Ortsschulaussicht. Die bekannten Richi- linien, di« die Bestimmungen über die Schuldekane enthalten, sehen bekanntlich nicht nur Visitationen vor. sondern vor ollem auch Arbeitsgemeinschasten. di« den Religionsunterricht metho disch mit den modernen Methoden In den übrigen Fächern in Einklang hatten sollen Solange wir kein Reichöschulgesetz Koben, sei es unsere Hauptaufgabe, di« katholischen Schulen mehr etwas. Er mußt« die Werkstätten in SchSneverg räumen — da vernichtete er selbst seine Apparate bis aus das Rad der Hebeschraube, da» noch in seiner jetzigen Wohnung hängt. Neben diesen großen Projekten des Menschensluges arbeitet« Ganswindt sieit seine» «n kleineren Erfindun gen. uno es rnngr zag wie Ironie, wenn man ihm gelegent lich einer Besichtigung keines Werkes in Schöneberg zugestand, daß seine Flaschenspülmaschine wirklich eine außer ordentliche Erfindung sei. Bemerkenswerter jedoch ist seine Konstruktion de» Tr et motor». Im Jahre 1894 gelang e» ihm, die erst« ohne Pferde betriebene Droschke zu bauen, womit er durch die Straßen Berlins fuhr und natur gemäß großes Aufsehen erregte. Die ganze Stadt war aus den Beinen. Große Polizeiaufgebote mußten ihm den Weg durch die Mrnschenmassen bahnen. Der Kutscher, der sonst die Pferde lenkte, stand im Hinteren Teil der Droschke und trat den Motor. In zwei Stunden fuhr Ganswindt von Schöneberg nach Pots dam. Und das zu einer Zeit, als noch niemand an Automobile dachte. Den gleichen Motor konstruierte Ganswindt auch für Ackerpslüge — ein Vorläufer des Motorpfluges von Stock. Dah er seiner Zeit so weit voraus war, hat ihm in den meisten Füllen empfindsam geschadet. So erklärte er eines Tages, es müsse eigentlich möglich sein, ein durch Rekeien be wegtes Schiff zu bauen, um es womöglich zum Mars oder zur Venus zu schicken. Und da er das ernsthast jagte, hielt man ihn seitdem endgültig für einen Narren. Er aber eniwars Pläne zur Konstruktion dieses Raumschiffes. Und heute, erst vor wenigen Tagen, ging die Nachricht durch die Presse, daß Valier, Sander und Opel sehr enst an einer ähnlichen Konstruktion arbeiten, ja die ersten Schritte zur Verwirklichung das Raumflug-Gedankens bereits mit Erfolg getan haben. Ganswindt ruht auch heute noch nicht. In seiner Wohnung bewahrt er das Anschauunasmodell eines neuen B ootes gut verschlossen aus. Er ist scheu geworden. Er will sich diese Konstruktion nicht wieder abnehmen lassen. So zeigt er niemandem das Modell. Es handelt sich um ein Boot, das ohne Motor, Rotor oder Segel kentersicher im Winde fährt. Jüngst veröffentlichte er in einer illustrierten Zeitung da» Projekt einer Zukunftsstadt. Jedenfalls würde, wenn stch sein Plan verwirklichen läßt, die Zahl der Autounfälle sehr verringert werden. Nicht, um dies Projekt als eine end gültige Lösung des Großstadt-Problems hinzustellen, sei es hier erwähnt, sondern um zu zeigen, wie vielgestaltig seine Pläne und wie rege dieser Mensch noch heute ist, den man in seinen besten Jahren für irrsinnig hielt, weil er fliegen wollte, weil er sogar daran dachte, zum Mars zu fliegen. Vor 40 Jahren schon! Immer noch ringt er um die Anerkennung. Ob es nicht der Mühe verlohnte, den ganzen Fall Ganswindt an Hand seines umfangreichen Materials und der geschichtlichen Begebenheiten, die heute noch zu prüfen sind, auszurollen'? Hermann Gans windt ist heute 72 Jahre alt. Und er lebt mit seiner Familie ln äußerster Not. l- innerlich so zu gestalten, daß sie auf aem Gebiete der Bil dung und Erziehung bis in die tiefsten Wurzeln echt katho lische Schulen, Lebens- und Talschulen seien. Bedeutsame Aufgaben bringe auch bas Privatschul- wesen mil sich. Auch bas beste Reichsschulgesetz iverde noch Wüusclze offen lassen. Es würden immer noch 30 bis 40 000 katholische Kinder übrigbleiben. die nur nur durch Privalschnlen erfassen könnten. Das M i t t e l s ch u l w c s e n steuere heute etivas sehr im Geiste eines verkehrten Realismus. Der philosophische Determinismus und der historische Materialismn» fanden in dieser Umgestaltung dankbaren Nährboden Die katholisch« Schulorgonisation sehe deshalb ihre besonder« Auf. gäbe darin, die Lehrbücher kritisch zu überprüfen. Aeußerst wichtig sei auch das Berufsschulwesen, iveil es den Menschen in dem Atter erfasse, in dem sich der junge Mensch am wenigsten offenbare. Gerade in diesem Alter, in der sich Wahlversammlungen der Jenlrnmsyarkei In den nächsten Tagen sprechen folgende Roiclzstogs- abgeordneten in Wahlversammlungen der Sächsischen Zentrumspartei: Ministerpräsident a. D. Stegerwald in Dresden, Saal des Kolpingshauses, am Sonnabend. 28. April, abends 8 Uhr; in Zittau. Mahners Saal, am Sonntag, den 29. April, nachm. 2.30 Uhr; Reichstagsabg. Dr. L. Perlitius in Ostritz. Saal des Weißen Roß, am Sonnabend, den 28. April, abends 8 Uhr; in Schiroiswalde, Saal der Weintraube, am Sonntag. 29. April, abends 8 Uhr; in Bautzen, gr. Saal des Gesellenhauses, am Montag. 30. April, abends 8 Uhr; Reichstagsabg. Crsing in Zwickau am Dienstag. 1. Mai. abends 8 Uhr; in Chemnitz am Dienstag, 2. Mai. abends 8 Uhr; in Plauen am Donnerstag. 3. Mai. abends 8 Uhr. Alle Zentrumsangehörige in den genannten Orten müssen es als eine Ehrenpflicht betrachten» für diese Ver anstaltungen zu werben und zum guten Gelingen der Versammlungen nach Kräften beizutragen. » Zentrumspertet Düdteusttz. Die für Sonntag, den 20. April vorgesehene Versammlung in Königsbai,> wirb auf eine» sjxiteren Termin verlegt. Dr. Stegernurld spricht an diesem Tage >43 Ubr in WobmrS Saat, Ztttau-Vorsladt. Die Mitglieder werden gebeten, bei dieser Kundgebung zu erscheinen. Der Kreis ist es seinem An sehen schrädig, für starken Bestich bedacht zu sein Unsere Parole muß lauten: Alle ZentruiuSanhängcr versammeln sich am Sonntag in Zittau! — Der Kreisvsrsitzende. Gegemvarlsaufgaben Dr. Ranft über die Arbeit -er katholischen Schulorganisativn