Volltext Seite (XML)
hemerkbar. Es sek hier nur an das Schlagwort von oer „Selbstfinanzierung" erinnert, das in den wirt- schastspolitischen Auseinaudcrse!,ungen der jüngsten Zeit eine ziemliche Rolle spielt. Auch Dr. Stresemann hat auf dem Deutschs Industrie- und Handelstag diesen Bestre bungen das Wort geredet, als er erklärte, es komme nicht so sehr darauf an, daß der Aktionär seine Dividende beziehe. Es soll durchaus nicht die Notwendigkeit verkannt werden, daß die industriellen Unternehmungen in Zeiten, die neben einer raschen technischen Entwicklung besondere wirtschaft liche Schwierigkeiten mit sich bringen, erhöhte Rücklagen machen. Auf der anderen Seite verträgt sich eine Ueber- steigerung dieses Gedanken» in der Praxis aber wenig mit dem dauernden Hinweis auf die geringe Rentabilität, die in der niedrigen Dividende zum Ausdruck komme. Die so genannte Selbstfinanzierung stellt ein Unrecht gegenüber den Aktienminoritäten dar. Sie beinträchtigt den nor malen Ausgleich aus dem Geldmarkt und erschwert die Finanzierung der in ihrer Preispolitik weniger unab hängigen Unternehmungen. Das Mißverhältnis, daß fest verzinsliche und hoäMsicherte Leihkapitalien höhere Erträge abwerfen als die mit erhöhtem Risiko belasteten Industriewerte, würde damit auch für die Zukunft als Norm statuiert. Es ist nicht allein mit der staatlichen Steuerpolitik zu erklären, wenn dem Kapitalmangel in Deutschland die Tatsache gegenübersteht, daß sich aus ländische Unternehmungen, wie der Credit Lyonnais im letzten Jahre, wenn auch in übertriebener Vorsicht, gegen eine deutsche Kapitalüberfremdung sichern zu sollen glaubten, oder daß sich zum Teil deutsches Kapital auf dem Weg über die deutschen Ausländsanleihen eine höhere Rente zu sichern sucht. Ein Ausgleich der verschiedenen widerstreitenden Interessen in der deutschen Wirtschaft muß erstrebt werden. Wir glauben allerdings nicht, daß man diesen Ausgleich, wie es von manchen Kreisen in der Lohnfrage gefordert wird, auf dem Weg des rücksichtslosen Kampfes suchen soll, der der deutschen Löirtschaft nur schwer wieder gutzu machende Schäden und Verluste zufügen würde. Wir hoffen, daß die Enquete n und wissenschaftlichen Untersuchun gen wirtschaftlicher Probleme, mit denen in Deutschland immerhin ein guter Anfang gemacht ist, mehr und mehr zur Erkenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge in den breitesten Volksschichten beitragen werden. Sie bieten zum mindesten der Oeffentlichkeit wertvolle Anhaltspunkte und Material zur Beurteilung schwebender Probleme und werden auf die Dauer ohne Zweifel zu einer sachlicheren Wirtschaftsausfasfung und hoffentlich auch zu einer Ver ringerung der Konjunkturschwankungen und sonstigen Störungen des Wirtschaftslebens führen. ?. Ser Wahlaufruf der Mrkschafisparlel Auch die Wirtschaftspakte! erläßt einen Wahlaufruf. Sie wendet sich an „Bürger und Bauern" und sucht ihnen klar zu machen, daß ihr Heil nur in der Wirtschaftspartei zu suchen ist. Da sie nicht in der Lage ist, mit irgendwelchen, wenn auch noch so bescheidenen Leistun gen zu werben, versucht sie es mit einer großen Häufung heftiger Worte, die sie in anerkennenswerter Pari tät gegen alle Parteien richtet. Das Kernstück des Wahl aufrufes bilden folgende Sätze, die sich nicht nur durch demagogischen Inhalt, sondern auch durch Mißbrauch der deutschen Sprache auszeichuen: „Im angeblich freiesten Staate der Welt, der aus den stol zesten Gedankengängen von Freiheit, Gleichheit und Brüder lichkeit anfgcbaut sein will, herrscht Knebelung, Niederknüppe- lung und Ausplünderung des deutschen Mittelstandes in Stadt und Land in unerhörtem Maße. Ob es die preußisch« Links- reglerung oder die Rechtsregierung im Reiche war, die Wege sind die gleichen gewesen: Dienst an der stets fordernden Masse, soziale und steuerlich« Gesetzgebung gegen jede wirtschaftlich« Bernunst bis zur kknlräglichkeit angespannt unter dem ewigen Druck der Straße und der einen Seite, und rücksichtslose Auf bürdung der wahnsinnigsten Lasten auf den wehrlosen städti schen und ländlichen Mittelstand aus der anderen Seite. Ein« ungerechte, unsoziale, einseitige, existenzvernichtend«, Erspar nisse, Hab und Gut raubende Steuergesetzgebung, von den Par teien der Weimarer Koalition — Sozialdemokraten, Zentrum und Demokraten — geschaffen, von der Rechtsregierung der Deutschnationalen, der Deutschen Volksparte«, der Bayerischen Volkspartei und dem Zentrum ausrechterhalten und bis zur Vernichtung ausgebaut, hat die selbständigen Existenzen in Stadt und Land zur Verzweiflung gebracht und zugrunde o«. richtet." Das ist etwas viel Lärm für eine Partei, die in dem vergangenen Reichstag mit ganzen elf Mann vertreten war und für die mittelständiscken Interessen zwar viel ge redet. aber praktisch gar nichts getan hat. Das wird auch im kommenden Reichstag nicht anders sein: auch dort wird sich die Wirtschaftspartei dank ihrem selbst- gewählten Grundsatz der Verwirtschaftlichung in viele Unterinteressen auflösen und immer wieder bei wichtigen Abstimmungen in mehrere G-»..pen zerfak- len Die in ihrem Wahlaufruf gegen alle politischen Parteien gerichteten Angriffe werden den einsichtigen Mit telständler nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Wirt schaftspartei am allerwenigsten in der Lage ist, die berech tigten Interessen des Mittelstandes wirksam zu vertrete«». Das Rotsront-Verbot Ergebnislose Beratung des Reichstagsausschusfes. Berlin. 25. April. Der st ü n d i g e A u s s ch u ß des R e i ch s t a g e s hat sich gestern in einer vierstündigen Sitzung mit dem Erlaß des Reich-'innenminislers v. Keudell besctstjstigt, in dem das Ver bot des Rol-Front-Kämpserbundes ausgesprochen wird. Im Verlaus« dieser Sitzung wurden von sozialistisci-er und kommu nistischer Seile heftige Angrisse gegen den Minister gerichtet, der durch dieses Verbot den Wahlkamps in unzulässiger Weise habe beeinflussen wollen. Der Retchsinnen minist er verteidigte sich gegen dies« Angriffe damit, daß er ans den außerordentlichen mili tärischen Wert des Rolsrontkämpserbuiides und di« erstaunliche SWOjjkW ill FkMM Sozialisten «ad »Male Paris, 4. April. . Es liegen nunwehr sämtliche W a hl« r g e b « i s j» bis aus ,l»rs »sr. Hieraus ergibt sich, das, 182 Sitze «ndgiUtig «»gebe» sind, die sich aus sslgeub« Peückrien verteilen: Rechtsstehend« 12, Siechtsrepvblilaner (Muri» und Mvgiustj 72, Linksrepvbli- kenrr «2. Radlknl« Linke lLvuchevr) IS, Radikal« 21, tzazink« repnblikauer (Painlev«) ». Sozialisten 15, zusammen 182.' Rach Berufen gezählt sind von de» 182 Gewählten 51 Advokaten, 2« Grundbesitzer, 1« Industrielle, 12 Aerztr, 11 Proseffan» ,»d> Lehrer, 18 Journalisten, 5 Kanflcute, 5 Landwirte, 5 Richter,9 1 Ingenieure, 4 Apotheker, 5 Handelsangrstelltr, 1 Ossizirre,V. 2 Arbeiter, 2 Notar«, 2 Geistliche, 1 Tierarzt, 1 Diplomat." 51 Abgeordnete sind neu gewählt, 1S2 wiedergewählt. Heute treten in allen Wahlkreisen die Wahlprüsungskom- misfionen zusammen, die spätestens morgen vormittag über die Gültigkeit der Wahlen im ersten Wahlgang zu ent scheiden haben. Bis zuin 25 d. M. Mitternacht ist die Be nennung neuer Kandidaturen für den zweiten Wahlgang zulässig. Von dieser Bestimmung wurde bereits allenthalben Gebrauch gemacht. Im Departement der unteren Seine trat der Deputierte Dubreil von der nationalen Union zugunsten seines Gegners zurück, während im Rhöne-Departe- ment sechs Radikale verzichteten. Bereits jetzt zeigt sich durch die bekannt gewordenen Be schlüsse einzelner radikaler und sozialistischer Bezirksoereinigun gen. daß da. wo die Kandidaten dieser beiden Parteien im Kampfe gegen die republikanische Vereinigung von Louis Marin und die auf dem rechten Flügel des Zentrums stehen den Linksrepublikaner einander Schaden zufügen könnten, ein gegenseitiger Verzicht des eigenen Kandidaten zu gunsten des zahlenmäßig begünstigten anderen Kandidaten fast allgemein ausgesprochen werden wird. Es liegen hierüber be reits viele Meldungen vor, und es kann keinem Zweifel unter legen. daß sich die Lage bis Donnerstag geklärt haben wird. Es vestebi die Möglichkeit, gefährdete radikale und sozialistisch« Führer noch in günstigeren Wahlkreisen in die Stichwahl zu bringen. Ungewiß ist die H a l t u n g der Sozialisten gegen über den Kommunisten und umgekehrt. Selbst die .,H umanit L" drückt sich hierüber nicht klar aus. Sie schreibt nämlich: Unsere Partei hält ihre Kandidaten in der Stichwahl gegen di« sozialistischen Kandidaten aufrecht, die unsere Wahl- omschlog«. «ine Einheitsfront zu bilden, abgelehnt hoben und die die Stimmen der Bourgeoisie und das Bündnis mit der Bourgeoisie der einheitlichen Aktion des Proletarits gegen den Kapitalismus und seine Regierung der nationalen Einheit vorziehen. Straßbnrg, 21. April. Di« Gegner der Heimatidee verhehlen ihr Entsetzen über die offenkundige Niederlage nicht, den der von ihnen mit verfochtene nationalistische Kurs am letzten Sonntag erlebt hat. Die antiklerikalen französischen Blätter im Lande begnügen sich damit, die Schuld einem vermeintlichen Bündnis der Katholiken mit den Heimatbündlcrn und den Kommunisten zuzuschieben. Sie rufen alle „Patrio ten" an die Urne, um am kommenden Sonntag durch eine Zu sammenfassung aller nationalen Kräfte zu reiten, was noch zu retten ist. Die katholischen Blätter verweisen besonders darauf, daß man in Elsaß-Lothringen durch Gewaltkuren noch rmmer genau das Gegenteil dessen erreicht Hab«, was bezweckt war. Vor allem habe das Volk durch den Stimmzettel deutlich aus gesprochen, daß es die seit Monaten im Gefängnis fitzenden Heimatbündler als unschuldige Opfer einer Justiz hält, die sich zu politischen Zwecken hat mißbrauchen lassen. Jeden falls hätte alles französische Gezeter über die „deutschen Agea- ten" und „Hochverräter" nicht geholfen. Im Hinblick au, »«,' am nächste» Dienstag beginnenden Kolmarer Prozeß ist di/ Absage an die Hetzpresse gebührend zur Kenntnis genommen' warben. SzgHche VehriHedalile«, (Drahtbericht unseres Vertreters.) London. 21. April Es wird hier wenig Gewicht darauf gelegt, daß der erste Mahlgang in Frankreich stärkere Fortschritte der Mirtc unds Rechten anzudeuten scheint, als erwartet wurde. Der Ruck nach rechts wird nicht abgestritten, obwohl im Hinblick auf nächsten Sonntag alle Vorbehalte gemacht werden. Aber die Ponse? Korrespondenten haben das englische Publikum ergiebig vorf bereitet, daß das einzig wichtige bei diesen Wahlen das Ergebnis, für oder wider das persönliche Programm Poinrar»»! sein würde. Sein Erfolg gilt als sicher. „Daily Telegraph"^ macht allerdings noch einen Unterschied zwischen einer Melnheiti für Poincarä »ud einer Mehrheit, die vier Jahre laug mi> ihms durch dick und dünn gehen würde, wie er selber dies »o> be^ Wahlen als Voraussetzung für die Sanierung der Währung b«^ zeichnet hat. Man hat hier von jeher mit einer Art von un gläubigem Staunen beobachtet, wie der alte Adam der t-»->-! zösischen Parteipolitik unter der Zuchtrute Poincar»? sich selber verleugnete, und so ist auch der „Daily Telegraph' vorlöosig noch im Zweifel, ob der nächste Sonntag Poincar,'- die erst-hme Garantie für das vierjährige bedingungslose Wohlverhalien der Kammer bringen wird. I»i übrigen vereinfacht sich sür die englische Presse die, Frage dahin, wie man z» Poincar» selber steht. Wie die Dinge augenblicklich liegen, kann man nicht sagen, daß irgend jemand in England etwas gegen ihn hätte. In der Galerie Lord Rothermeres. der aus alle Parlamente der Welt mit souveräner Verachtung herabblickt, hat der französische Premier neuerdings nach Mussolini Platz genommen. Ein Redakteur der „Dolly Mail" hat ein Buch über die K r i e g s s ch u l d f r a g c ge schrieben und Poincar» das Vorwort dazu geliefert Noch der Ankündigung in den Rothermeres-Vlättcrn zu schließen, die nebenbei bemerkt auch Ihre kurze Begeisterung sür die Sache der Abrüstung bereits als eine» Irrtum erkannt haben, ist dar Buch genau das, was von einem solchen Gespann von Kncgs- schuldsorschern erwartet werden kann. In außenpolitischer Beziehung hat Poincar» durch scin« Wahlrede von Carcassonne hier nachhaltige Befriedigung er zielt. „Poincarö", so meint heute die „Daily News", hat gelernt. Bor vier Jahren würde sein Wahlsieg die schlimmsten Folgen für Europa gehabt haben. Heute wartet Europa mit Gleichmut auf das Ergebnis." Eine gewisse Reaktion aus dieses behagliche Cicherheitsgefühl hat allerdings durch den srnn« zösischen Gegen entwurs zum Kriegsächtungsvakt eingesetzt, dessen Abfassung infolge der Erkrankung Vriand.- hier vielfach Poincard zugeschrieben wurde. Die „Daily News" meint dazu, daß die etwas übcrstürzte Absenkung oer Entwurfes unmittelbar vor den Wahlen wohl aus den W> osch der Negierung zurückzuführen sei, den Wählern ihre Entschlostci» heit in der Eicherheitsfrage zu beweisen, und daß man es am nächsten Montag vielleicht als klüger ansehen würde, den Ent wurf abzumildern. Das Blatt scheint nicht zu bemerken stotz die Aussichten des Kriegsächtungspaktes, wenn der sranzösisth« Wähler dagegen ist, schwerlich besser sein könne, als wemi Poincarö dagegen wäre. Offenheit hinivies, mit dem die Führer des Bundes ihre revolu tionären Ziele proklamiert hätten. Er Hab« es daher sür sein« Pflicht als Innenminister geholten, die weitere Tätigkeit dieses Bundes zu unterbinden. Bei dieser Frag« lzandel« es sich um eine reine Nessortongelegenheit des Reichsministeriums des In nern. Der Reichskanzler, der über das Material unterrichte« worden sei, Hab« wiederholt Bedenken gegen das Verbot ge äußert. Keine irgendwie geortete Stellung des Kabinetts hätte aber den zuständigen Minister in diesem eigenartigen Spezial- satt von der ihm durch das Rcpublikschutzgrsetz auferlegten Ver pflichtungen befreien können. Es entspann sich nun eiirr längere Aussprache über die Be fugnisse des Ausschusses. Von seiten der Rechten wurde betont, daß der Ausschuß Kein Recht habe, in die Exekutive der Regie rung einzugreife». Nur wenn die Rechte des Reichstages bedroht seien, dürfe der Ausschuß eingreifen. Der Ausschuß könne kein Mißtrauensvotum aussprechen, und keine Zurück nahme des Erlasses verlangen. Diesen Ausführungen wurde von de mokroti selber Seit« widersprochen. Die Kommunisten verlangten in einem Anträge Zunicknahme des Erlasses. Die Sozialdemokraten Vorlage des gesamten Materials, auf das sich der Erlaß stütze. Beide Anträge wurden abgelehnt. Bon seiten des Zentrums wurde ein Antrag eingebrocht dahingehend, daß der Ausschuß es vorläufig ablehnt, zu den gesetzlichen Voraus setzungen für das Vorgehen des Innenministers Stellung zu nehmen, dieses Vorgehen aber im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für zweckmäßig hält. Auch dieser Antrag wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt. Ter Ausschuß ging also aus einander. ohne ein positives Ergebnis erzielt zu haben. Die „Kongregation sür di« christlich«« Arbeiter-. Sie ist im Jahre 1889 in Wien entstanden und bat am 8. Februar 1926 die päpstliche Anerkennung und Gutheißung ihrer Konstitutionen erhalten. Bereits in sieben Niederlassun gen in Oesterreich und Ungarn wirkt sie überaus segensreich in ihrem einzig schönen Berufe, der die ganze Arbeiterfamilie vom Kinde bis zum Arbette^zreis umfaßt. In Institutionen, eimen, Lehrstellen- und Arbeitervermittlungen, Vereinen und ongregationen ist sie sür deren leibliche» und geistige« Wohl ergehen bemüht. Priester, Studenten, Jünglinge an» Stadt und Land, auch Knaben mit Priesterberus finden liebevoll« Ausnahme im Generalatshaus« Wien XV„ Gebr. Langgass« 7» wohin all« Anfragen zu richten sind. Polen reklamiert für sich den Hauptmnn» Köhl. Es ist zum Lachen Als Hauptmann-Köhl den Ozea» istg imt der „Bremen" vorbereitete, schrieb der „Dziennik Dydga st": „Die deutsche Ente wagt sich nicht Uber den großen Teich! ' -o- bald der Flug gelungen war, stellte die polnische Presse, d-e auch nicht zugeben konnte daß ein Deutscher eine Heldentat er bracht habe, den irischen Mitslieger Major Fitzmnurice als di« Seele des Unternehmens hin. Da es sich auf die Dauer > ber nicht verschweigen ließ, daß auch ein gewisser Hauptmann ! bhl nicht ganz unerheblich das Geschick dieses einzigartigen FU;cs in den Händen gehabt hat. machte man aus der Not eine rü gend, das heißt, aus einem Deutschen einen Polen. Denn xr zweifelt auch nur einen Augenblick daran, daß Haup.mmn Köhl ein guter Pole ist? Höchstens er selbst. Aber das ist völlig unwichtig. Die wichtige Entdeckung blieb dem L 'zer „Expreß" Vorbehalten, der frank und frei erklärte, daß Kohl ein Pole seif da sein Vater aus Lodz stamme und dort S-,,'->»« war. Damals habe er den gutpolnischen Namen Kiel a?tr. »n. Leider Hab« er vor etwa 35 Jahren seine Heimatstadt Lodz cev lassen und sich in der Zwischenzeit in einen Germanen verwandelt. Wie wird der alte Herr über seine Abstammung staunen, die ihm bisher völlig unbekannt war. Bereits vor 2V Jahren war Vater Köhl Festungskommandant in Ingolstadt, das be kanntlich soweit von Lodz entfernt ist. wie der dortige öi- preß" von der Wahrheit. Heilte ist er Generalleutnant a D. mit dem Titel Exzellenz. ' Die „bessere" Schule. Die kommunistische „Junge Garde" vertreibt zur Zeit in vielen Orten im Handverkauf eine illustrierte Kindcrzcstsii rist „Die Trommel" (für Arbeiter- und Bauernkinder), deren <--eist,- unter der llebcrschrist „Die begossene Lehrerin", folgende Lei-l stung aus der Märznummer charakterisiert: Ein Wandbrett im Schulzimmer' daraus drei Flaschen mit Etiketten: Religion, Tugend, Morast Die Lehrerin bei der Arbeit, vermittels Saugröhre und Trichter den Kindern den Inhalt zu „versetzen". Text: „Den Inhalt dieser Fl s hen' müssen alle Schulkinder binnen acht Jahren in sich aufnchi , n." Zweites Bild: „Hier seht ihr, wie das gemacht wird. Den Kindern »st schon ganz übet." „Doch (drittes Bild) Alfred packt den ganzen Plunder nntß schmeißt ihn der Lehrerin an den Kops." — „Begossen und hilf los steht sie nun da, während die Kinder vergnügt" (und mit den entsprechend dargestellten Pantomincn) „aus der Schale laufen". — „Draußen geben Alfreds Freunde den Kinder» di« neue „Trommel zu lesen". „Nun folgen sie freudig der roten Fahne (6. Bild), di« ihnen den Weg zu einer besseren Schule zeigt." Ach, sie wird den Kleinen nicht den Weg zn einer bcs rcii Schule zeigen, sie wird sie in den Abgrund führen, >» ''ar namenlose Elend, in da» ein« Welt, «in Volt, eine Schule ohn« Gott und Moral versinken muß.