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HM i v-/., K ^ . 7 L L '! ß -, '4^- / öirkhahnbal; Jagdplauveeri von D. Feutznrr. Schon seit die Uhl auf ocm alte», wackelige» Kirchturm des kleinen ÜKutddorfes durch , wölf dröhnende Glockenschläge den Beginn der Geisterstunde -»erkünSet hat, liege ich wach in meiner .Halle" und lausche auf den Tropsensall der Zeit. Die dritte Morgenstunde, auch meine leuchtende und weckende Taschenuhr erhebt ihr silberhelles Stimmchen, dag es Zeit ist, aus den Hebern zu kriechen, und hinauszuwandern, in den herrlichen Frühlingsmorgen, nach dem Ort, wo die kleinen, schwarzen Länger, mit dem sriichelten Stotz, dem glänzend-stahlblauen Kleide und den blutioren Backenrosen, ihre Hochzeitsgesänge in die erwachende Natur jubeln und ihre Licbestänze zum Besten leben. Würde ich später gehen, so wäre es vielleicht möglich, r-atz ich den Balzpiatz erst erreichte, nachdem die „Lustspiel- üuvertiire" bereits eingesetzt hat; denn die Tetranonen sind — reionders während ihrer „hohen Zeit" — Frühaufsteher. Aber gerade die stille Erwartung und der leise Beginn des wunder- amen Liebesspieles, gewähren einen eigenen Zauber, den ich nichl gern missen möchte. Der Himmel ist klar, der Morgen kühl: vom Wasser her 'ächelt ein kaumspürbarer Lustzug meinen Nacken, aber doch stark genug, um die Nebelschwaden vor mir in leichte Bewegung zu bringen, so datz die, armlosen Riesen gleichenden, Wacholder büsche bald sichtbar, bald wieder verschluckt werden. Jetzt höre ich das erste Lebenszeichen der erwachenden Natur: Es rührt von einer Lerche her, die tirilierend aufsteht, um an ihrem Liede in die Lust zu klettern. Sie schweigt aber gleich wieder und fällt zurück aus den Boden. Es war eben noch zu früh. . . Sss — Sss — Sss — Sss — Sss — Sss . . . vernimmt jetzt mein lauschend Ohr und lägt mich zusammenrucken. Denn ich weif;, das war der Schwingenschlag eines anstreichenden Birk- liahns. der wahrscheinlich nicht allzuweit von mir eingefallen ist. Aber er bleibt stumm, denn ich vernehme nicht den ge ringsten Valzlaut und falle wieder zurück in mein träumendes Warten und grübelndes Nachdenken Die Stunde, wo der liebe Herrgott durch den morgenlichen Wald schreitet, ist zu schön! „Tschichuit Tschichuit Tschichuit . . .", zischt es jetzt aus dem Nebelmeer deutlich vernehmbar an mein Ohr. Auch von anderer und dritter Seite höre ist die „stimmlosen" Laute, so datz ich genau weitz, es sind mindestens drei Birk hähne in meiner Nähe, die mit dem Einspielen ihrer Valzarien begonnen haben. Aber Nebel und Nacht haben ihre schützenden Schleier noch um die verliebten schwarzen Sänger geschlungen, so datz sie das mit dem wundervollen Urranos bewaffnete Auge vergebens sucht. Jetzt geht der eine Hahn zur zweiten Strophe seines Liebesliedes über, das nun in kurzen immer länger wer denden Strophen aus der Sängerkehle kullert: Eugulu — Eugulu — Eugulu gu! Eugulu — Eugulu — Eugulu — Eugulu — Tschichuit! Tschichuit! Eugulu — Eugulu — Eugulu usw. Nun fangen auch die anderen Hähne an zu kul lern, und bald ist das Balzkonzert im vollsten Gange: das Ohr hat seine „Weide" gefunden, nicht aber auch das Auge, denn noch immer ist von den ritterlichen Minnesängern nichts wahr zunehmen. Geduldig warte ich, bis der Vorhang sich heben oder teilen wird und ich einen Blick hinter die Kulissen tun kann: denn gar merkwürdig benimmt sich der schwarze Sänger während seines Liebesrausches. Endlich bildet sich am östlichen Hori zont ein bleicher Streifen, der sich von Minute zu Minute rasch vergrützert: der junge Morgen dämmert frühlingsschön herauf. Mit der zunehmenden Helligkeit verschwindet der Nebel ganz, ich gewinne nun freies Gesichtsfeld und kann mein Auge weiden an dem wundersamen Liebesspiel der Hähne, deren ich im ganzen sieben fcststellen kann. Die Schwingenspitzen auf dem Boden schleifend, so datz die weitzen Flügelbänder weithin leuchten, führen sie, blasend und zischend, bald in gemessener Würde schrei tend, bald in wilder Ekstase hüpfend und hochspringend, ihre Hoch zeitstänze auf. Zwei sind in tollster Eifersucht aneinander ge raten und kämpfen wie kleine böse Teufel miteinander, datz die Federn fliegen. Es ist der Platzhahn, den ein fremder Ein dringling in seinem Heiligtum angegriffen hat. Aber der Rauf bold, dem es vielleicht schon oft gelungen, seinen Hausfriedens bruch mit einem Sieg gekrönt zu sehen, ist diesmal an den Un wenig den Kopf und fanden, datz Gerstel doch ein „ganzer Kerl" sei, wie es nur wenige gebe. Zur Zeit der Kirchweihfeste zog Gerstel mit den anderen ins Land hinaus, spielte aus den Tanzböden, und es war ein Fest, wo er erschien. Er wurde alt, der Gerstel. Das Wan dern bekam ihm nicht sonderlich gut. Von Jahr zu Jahr schleppte er sich mühsamer fort. Doch wenn er manchmal ver sunken in sein eigenes Spiel an der Tür einer Schenke lehnte, kam noch einmal der alte Glanz in seine müden Augen, sein Körper straffte sich, und es schien, als ob er wieder der Gerstel von einst sei, der stolze, aufrechte Gerstel, der gefeierte Künstler. Ls war an einem der ersten Frühjahrstage, als Gerstel gegen Abend — die Sonne war eben untergegangen, und in der Lust lag es warm und würzig vom Duft der tausend sprietzenden Knospen — in unseren Ort kam. Er trug die Geige unter dem Arm und war sehr müde und hungrig. Vor der Schule standen einige Burschen, die hielten ihn aus und baten ihn zu spielen. Und sie liehen Essen und Trinken für ihn holen, und Gerstel satz auf einem Karrenbaum und spielte. Wie dann die Mädels kamen — und man tanzte und scherzte, und sogar die Alten lockte es an, weil es doch schon warm war — wurde ein Abend so voller Jubel, wie man ihn nur selten erlebt hatte in unserem Ort. Gerstel lebte auf. Ein Feuer glühte in ihm, der Wein und die Freude der Jungön verwandelten ihn, und es mar nicht mehr ein verhutzeltes Männlein, sondern es war Gerstel, der an jenem Abend die Geige spielte, Gerstel, der Ge leierte. Nachher nahm dieser Abend dann einen traurigen Abschluß. Zumindest waren wir alle sehr traurig, als Gerstel mit eins die Geige fallen ltetz und mitten aus dem Lachen heraus zusammen brach. Und wir wutzten all«, datz es nun mit ihm aus fei. Wenig später starb er. Aber vielleicht war es doch kein trauri» ges, sondern ein recht glückliches End« für Gerstel, der so mitten au, dem Fröhlichsei« seines Alters abberufen wurde. rechten gekommen: der »Ne „Platzmajor" ist ein starker und er fahrener Kämpe, der eine gute „Klinge" schlägt. Mit glücklichem Schnabelgriff ist es ihm gelungen, den Gegner am gesträubten Kragen zu fassen, und er zerrt ihn nun so energisch hin und her. datz der die erste Gelegenheit benutzt, sich von dem Feinde zu lösen: mit arg zerzaustem Hochzeitskleid streicht er ab. um anderwo sein Liebesglück zu versuchen. Der Sieger aber macht einen richtigen Freudenhopser und ruft sein Tschichuit Guglu — Guglu — Euglugu herausfordernd in den jungen Morgen hinein. Unweit des Hahnhelden äst eine Ricke mit ihren beiden vor jährigen Kitzen, einem Spietzerchen und einem Schmalrehchen. Interessant haben die drei dem Zweikampf zugeäugt und begin nen nach dessen Beendigung wieder mit dem Arsen. Mittlerweile ist der Platzhahn in seinem Sieger- und Liebestaumel auf Kugelschutzweite an mich herangekommen: auch ist es nun hell genug, um durch mein Gnom-Fernrohr den Kugelschutz zu riskieren. Ich führe ein kleines Schonzeitbüchs- chen mit der sogenannten Vierlingspatrone. Jeder Jäger hat das Bestreben, die kapitalsten Stücke zu erbeuten. So beschloß auch ich, den alten Platzhahn als Beute zu küren. Als er mir günstig stand, tastete sich die Spitze des Zielstachels in die Mitte des aufgeplusterten Körpers, der Finger berührte den Abzug, und ein mattschwacher Knall durchbrach die Stille des Früh lingsmorgens. Ein Birkhahn stellt kein großes Ziel dar, so mutzte ich denn auch sofort wahrnehmen, datz neben ihm noch genügend Platz für mein schwaches Geschoß gewesen war; also gefehlt. Hierdurch wurde der liebestolle Geselle aber nicht etwa krülr!in§ Lieblich schwebt ein lebensfroher Klang Durch die neuerwachte, grüne Au. Frühling kommt mit zauberhaftem Sang. Und du lächelst glücklich, junge Frau. Deine Augen sind vom Glanz umhüllt, Den das neue Leben reich beschert. Und von neuer Kraft bist du erfüllt. Die den schweren, grauen Schatten wehrt. Und des Frühlings schöne Harfe rauscht Hell durch jedes Tal, durch jedes Land. Ties und selig deine Seele lauscht Und wie betend legst du Hand in Hand. kraor Oingla. ernüchtert. Im Gegenteil, er iiiacht nun erst recht seine Luft, sprünge und kullerte verzückt weiter, als hätte ihn nicht soeben der Tod gegrüßt. Ich schob eine neue Patrone in den l!a»j hielt etwas kürzer, und schoß zum zweitenmal — vorbei Die Hennen singen nun doch an unruhig zu werden und machi-A lange Hälse. Da verstummte auch der Hahn und wurde mii einem Male schmal wie eine Weinflasche. Alle „schlechte»' Dinge sind drei, also warum nicht noch einmal vorbeischieße». Aber nein, diesmal erreichte der winzige Stahlblitz das kleine Ziel und warf es in das noch graue Heidekraut Ein wilde; Schwingenschlagen, und es war um den schwarzen Minnesang« geschehen. Er hatte sein letztes Liebeslied gesungen. Erst als ich den Schirm verlasse, um meinen Hahn zu holen, löst sich der Bann, der das Virkwild gefangen hält, und es streicht ab. Auch die Rehe sind flüchtig geworden und bald stehe ich allein auf weiter Flur. Lin blonder Stamm in Nordafrika. Es ist wenig beton»! daß es in Nordafrika am Rand der Wüste einen Stamm blond« Afrikaner gibt, die Shawijaberber, die der abgeschlossenen Lag« ihrer Heimat zufolge, im Auras-Gobirgc, in den Canons vo. Tigihanimine, noch st c inzeitliche Kultur bei behalten haben. Dur-! die Rassenmischung aus nordischen, hamitischen und nigriiW» Elementen ist ihr Aussehen gar mannigfaltig, zum Teil blon> haarig, blauäugig und hellhäutig. Die Auras-Berber wohn«, in Höhlen, die in den Stein gehauen sind und im vorjpriiigen den Felsen ein natürliches Dach haben. Ihre Lebensweise is, primitiv, sie benutzen Gerätschaften, wie sie bereits die allen Aegypter in Gebrauch hatten. Getreide und Datteln pslang der Shawija, aber nicht mühelos gibt ihm der Boden seine Erträgnisse, künstlich müssen die Felder bewässert werden. Um das kostbare Gut vor den Einfällen räuberischer Beduinen schul,«, zn können, werden die Kornkammern zu einer Festung ausge baut und aufmerksam bewacht. Als Haustier genügt die Ziege Ihr Haar wird versponnen und auf längst veralteten Wvbstiihle,, verarbeitet. Diese Arbeit verrichten die Frauen, rasch gleiic! der Faden durch ihre schlanken Finger, auch die Töpferei ist ihr Werk, einfach mit den Händen kneten sie den Lehm und form«.! Schüsseln und Krüge, wie sie sie gerade brauchen. Auf vorge schichtlick-e Getreidemühlen mahlen sie das Korn und backe» ungesäuerte Brote. Die Ziegeabälge dienen als Butterfaß und zum Wasserträger« Ihre Körbe, Sette und Sandalen flechten sie aus Halfagras. Ihre Religion ist mohammedanisch. Wem, unser Fuß ihren Boden betritt, dann versinkt die Gegenwart das Hasten und Drängen der neuen Zeit wird gegenstandslos, denn die Shawija-Berber loben wohl heute, sind aber nicht mit der Zeit gegangen. Mn/ ^Mrnu^on ^^//or^oAorr Kreuzworträtsel. Wortlette. 1—2 Kopfbedeckung, 2—3 Fessel. 3—1 Pfarrer, 4—5 Teil einer Kirche. 5—6 kleiner Raum, 6—7 Strom in der Unter welt, 7—8 Aufgabe, 8—« Flecken, 9—lO Winzergerät, lii I! Zeitpunkt. 11—12 Liebe, 12—18 römischer .Kaiser, lü-ll Mädchenname, 14—15 Fruchtform, 15—16 Führer, 16—17 Folier Jode Zahl ist eine Silbe. Die Endsilbe eines Wortes ist wieder die erst« des nächsten Wortes usw. tt. n. vv. Silbenrätsel. Aus den Silben: Wagerecht: 3. Berg a. Kreta. 5. Ninderart, 7. Stadt in Holland, 9. Abtrünniger, 12. Brettspiel. 13. Spielkarte, 14. Redner. 17. weiblicher Borname, 19. Bettuch, 21. Italienische Not«. 22. Stütze, 24. Farbe, 35. Alkoholisches Getränk, 27. Fluß in Italien, 28. Berg in Tirol. Senkrecht: 1. Fluß in Italien, 2. Stadt an der Wolga, 4. Französischer Philosoph, 6 griechischer Buchstabe, 8. Aegi)ptisck)er Sonnengott, 10. Baustil, 11. griechische Kolomestadt in Süditalien. 15. Männlicher Vor name, 16. Sohn des Agamemnon, 18. Fluß in Deutschland, 20. Raubvogel, 23. Prophet, 26. Flachland, 27. griechischer Buchstabe. prsuünsr. Kreiswortproblem. Die vier Buchftabenkreise obiger Figur sind so lange M drehen, bis l2 sinnfällig« Wörter mit je vier Buchstaben ent stehen die von außen nach innen lesbar sind. Wie lauten die Wörter? So«. Der Toast. Neun Pevsonen, die zu einer Absthiedsseier vereint war«,, tränten Wein. Rach einem Toast stießen all« Anwesenden mit ihren Gläsern an Frage: Wievietenol ercklangen dt« Gläser? »tack. a — a — an — an — as — das — den — Iisn8 — sol — in — ckarn — ckas — «ksl — ckon — cksr — rlo — s — s — ein — ein — ei' — kurt — 8a — 8a — 8« — 8sl — 8«l — 8vnt — bei — lrirsstr — Irolr — i — jael — jus — lonci — li —- lio - rna — ini — nau — ns — ns — rs — rsi — »s — ssn — »ei — ssl — si — sis — so — spruok — ts — ti — tis — tisk — m sind nachstehende Wörter zu bilden, deren Anfangs- und drill« Buchstaben von oben nach unten gelesen einen Spruch vo» W. Müller ergeben. 1. Strom 2. Kaufmännischer Vermittler. 3. Salz. 4. Be rittene Söldner. 5. Schwarzes Holz. 6. Hund. 7. Stadt am Neckar. 8. Kochgefätz. 9. Männlicher Vorname. 10. Kiinstlci- werkstatt. II. Ältrömischcr Rechtsgelehrter. 12. Bekanntes Doif bei Weimar. 13 Weiblicher Vorname. 14 Luftkurort im harz 15. Tier. 10. Stadt an der Nordsee. ,17. Ansteckuugsstoff in der Luft. 18. Stadt in Hannover. 19. Dänischer Märchendichtei. 30. Abdruck eines Stempels. 2t. Französischer Fluß. 22. Rechts mittel gegen eine Entscheidung. 23. Weiblicher Vorname. X Austausch-Rätsel. Grahl — Jahn — Hegel — Reigen — Regen — Wold — Base — Karten — Grat — Kauf — Tonne — Rand — Bier Di« Worte sind durch Austausch eines Buchstabens in ei» anderes sinnfälliges Hauptwort umzuwandeln. Die hinzuge nommenen Buchstaben nennen in gleicher Reihenfolge eine» Jahresabschnitt. K. v Rösselsprung. » ^— — .7^ blay lllow. verantworttich: Jgn« «ari» ZS«»««»«. Berlin. L