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Kommer 77 Sonnabend Buchdrucklerstreik in Dresden Die Dresdner Tageszeitungen müssen vvtlänsig ihr Erscheinen einsiellen Zn Dresden ist am Mittwochabend in einer ohne Kenntnis des Vorstandes de» Buchdruckerverbandes ein- berufene«, überaus stark besuchten Spartenversammiung der Maschinenseher, Rotationsdrucker und Stereotypeure beschlossen worden, an der gestellten Forderung sestzuhal- tcn, die Kündigungen ausrecht zu erhalten und un geachtet der vom Zentralvorstand ange ordneten Aufhebung der Kampsmahnah- men in den Ausstand zu treten und alle sich daraus ergebenden Konsequenzen auf sich zu nehmen. Dementsprechend haben die Angehörigen dieser Sparten am Freitag, den 30. März ihre Kündigung auf rechterhalten. Ab Sonnabend werden also in Dresden die Zeitungen ihr Erscheinen ein st eilen müssen. Eine Ausnahme macht die kommu nistisch« „Arbeiterstimme", die die Forderungen der Arbei terschaft bewilligt hat. in der „Dresdner Volkszeitung" und dem „Volksstaat" wird gleichfalls über eine Einigung mit der Belegschaft verhandelt Der Streik der Dresdner Buchdrucker trägt unge- wöhnlic'ien Charakter. Er ist ein sogenannter „wilder" Streik, der entgegen einem für verbindlich erklärten Schiedsspruch und en«oegen der von der Organisation ans- qegebene,, Parole ausgenommen wird. Unter diesen Um ständen dürfte der Streik nur von ganz kurzer Dauer sein. Mir bitten daher unsere Leser für den Fall, dah die S. B. ebenso wie die anderen Dresdner Zeitungen in den nächsten Tagen >, u s s a l l e n »i u tz. d > s !li u h e z u b e w a h r e Mt Rücksicht daraus, dah bereits für Palmsonntag dae o-ricy'.'iiirn der S. V, unmöglich sein dürite, bringen mir bereits in der bei'ligen Nummer den Begruhungsartikel für unseren Die'.esanbischof DDr. Schreiber, der auf der Rückkehr von seiner An'er kar-use Sonnabend nacht in Hamburg eintrifft. vo» 29 MitgUedern iahen Gesolg«. Die zur Beringung ne kommen lassen, die M Moskau Amon Allah empfimyl , Moskau, 28, März, Es 'lg nun fest, dag die Ankunft des „Pa Lisch ah »ve A , !> a » i st a II ", wie König Aman Ullah in der MM Lr » u um grober Konsequenz genannt wird, erst in der D r r e ' n bß' a , woche ersolgt. Der König wird sich in Be semer Familie befinden und Sowjetregierung stellt drei und hat aus dem Auslande mit der Inneneinrichtung be- sDie Hauptleitung liegt in den Händen eines Pariser lue u Die militärischen Vorbereitungen ipihen sich ans eine r Parade zu. an der etwa 30 909 Mann Soldaten .,r jrin sollen. Die Ehrenwache beim Einpsang am „se mied von F a b r i k g a r d i st e n. nicht vom w. > „Noten Heer" gestellt werden um dem Padischah zu ran die Arbeiterschatt bewassuet sei Der König wird r Pegche.igung dcr industriellen Staatsbetriebe und der Einrichtungen nngesühr an das gleiche Programm halten, u spanische Großindustrielle Kuhara absolvierte. Der hchl in dcr Sowjetunion soll etwa 1^ bis 17 Doge ml'.en Mukftchen und ihr Kansmeier -sjne Erzählung von Luise von Francois, <4. Fortsetzung.) Sie beiden alteren Herren breiteten bei de» Worte» ihre "eii.i.'.'iielaurtS non Kalmuck fürsorglich über den Stein und nab men Platz, irakrend dcr Student, ilmtn gegeniibcrsteiieiid und von nei> Nt 'eil eilten Blick in den Gnlskos iversend, also begann: , W r ballen, ivic ick sagte, in jenem Torfe übernachtet, waren i>»,' DageSgraucn ickon nücdcr ans den Füße», Kaum lagen W d e le> en Häuser lünier uns. als von einem Seitenwege einbicgcnd, ^ ein Fnduvcrk ans die große Straße lenkte und so langsam vor uns chPcha, vß wir eine Strecke dicht bintcr ihm Schritt zu lzaltcn, eng, n.n den, -ämmeruden Nlorge» cS gcnal! i» Augenschein zu nch- inn vemiochlcn, Es war ciu ciufachcr Korbivagcn, mit ein paar LlM» beivatitit und gelcnki von eiticni Manne, dcr. in einen lchnm-m Niantel gebullt uns mit einem totensahlen Gesicht, uns >,»abeu den Eindruck eines Märchenfürsten oder wcnigstcus den eines unheimlich große» Er-enherri« machle. An seiner Seite saß puren'.ich ei» blondes Mädchen eliva nicincs 'Alters in tiefem Sanier''eid. Tie Nüclsihe des großen Holsteiner Wagens waren sim-Kmanmicu und dttrch einen schivarzvcrhüllteu Gegenstand er- ü z . ü b als ett> Sarg nicht verkennen ließ. Unbemerkt solchen w r . >!>> ieNiamc» .Kondukt, wie er in der Näbc des E-elhofcs ab- lüuzS der Gartenmauer sich bewegte und auf diesem Hügel ü:!!e bieli, EÜ.chc Männer kielten bereits vor einem irisch gc- <o,abe: au'cheinend Ticnstleute des Hofes, doch meine iü-, »u',u ilu'ei, mich auch der Gestalt zu erinnern, welche die Hee re» Fiui-ieiti Muthchens HaitSmcier iituliert haben, mir daß er kamiuch in knapper, icklilmeiiierlichcr Tracht und sogar mit einem sichtlich 'u Zopf angetan >var." „l-'-anz recht", siel dcr Hosrat ein: „er hat sich erst an dem Tao-, von iveletnun Sie erzählen, jnnger Freund, den Zopi nickt eiu'<: abr, chnitlen. denn der Zops steckt ihm heute nüe damals im m üi'ue, aber losgcbutidcn und frei als Löwenmähne »in seine Schotter» wallen lasse»; wie denn überhaupt der cheruskische Ge schmack in ckni aufgeivacht ist, nachdem die fränkisch«!» Zieger ihm recht zründüch im Magen lagen." „Tie Sonne", so fuhr Hermann fort, „ging in diesem Augen blick au!, hell itud klar, wie sie seit Wochen nicht geschienen halte. Tos trauernde Paar stieg vom Wage», der Sarg irmrd herunter- grhobcu und schweigend versenkt. Das Gesinde entfernte sich auf rinen Wink des schulnicistcrlichen Anordncrs; das junge Mädchen Sächsische )vlkszeiirrna Das Urteil im BarmaL-Prszetz Das bescheidene Ende einer grotz ausgebauschken Sensationsasfäre Berlin, :49, März, Im Ba r m a k - P r o z e ß ivltrde heilte früh 9 Uhr folgen des kl r t e i l verkündet: Der Angeklagte Julius Barmai wird wegen aktiver Bestechnng in zwei Fällen zu einer Gesamtstrafe von 1k Mona ten Gefängnis verurteilt, wovon 155 Tage durch die Unter suchungshaft verbüßt sind. Im übrigen wird er sreigesprochen. Der Angeklagte Henry Varmat wird wegen aktiver Bestechung in einem Fall zu l> Monaten Gefängnis verurteilt, wovon 157 Tage durch die Untersuchungshaft verbüßt sind. Im übrigen wird er freigesprochen. Der Angeklagte Helimig mirB wegen fortgesetzter ein facher passiver Bestechung zu 6 Wocheu Gefängnis verurteilt, die durch die Untersuchungshast verbüßt sind. Im übrigen wird auch er sreigesprochen. Der Angeklagte Walther von der Allgemeinen Garan tie-Bank wird wegen Vergehens gegen A 108 des Gesetzes über die Privaten Borsicherungsnnternehmunge» von 199t zu eitler Geldstrafe von 209 Mark verurteilt, an deren Stelle im Falle der Nichtbeitrei'dnng 5 Tage Haft treten. Im übrigen wird er freigesznoch-en. Der Angeklagte Stachel wird wegen eines Falles der fortgesetzten schweren passiven Bestechnng und wegen eines Falles der einfachen zmssiven Bestechnng zu einer Gesamtstrafe von drei Monate» lind drei Tagen Gefängnis verurteilt. Im übrigen wird er sreigesprochen, Dem Angeklagten Stachel wird di« Fähigkeit zur Bekleidung öffentlick>er Acinter ans die Datier von drei Jahren aberkannt. Die Angeklagten Klenske, Lauge-Hege r in a n n , Alfred S ta n b . R a b b > n a iv i lz, Hugo Stau b un- H ahlo werden fre, gesproch « n, Folgende Geldbeträge und Gegenstände sind dem Staate verfallen: Gegenüber dem Angeklagten Inlins Barmat 41347 NM,, gegenüber dem Angeklagten Hellivig mehrere Aktien, gegenüber dem Angeklagten Siackzel ebenfalls einige Aktien, eine Uhr, ein Schrankkaffer n, a. Die Kosten des Verfahrens fallen, soweit Verurteilung erfolgt ist, den verurteilten Angeklagten, soweit Freisprechung erfolgt ist, der Staatskasse zur Last. ZügunZM d?i Frankfurt Frankfurt a. M.. 29, März, Lne 'Neichsbahiidirektion Frantsuet a. M. teilt mit: Heute ! vormitiug 4.51 Uhr fuhr im Bahuhos Eppertshausen ! an der Strecke Osscnbach —Dieburg infolge falscher i W e i ch e n st e l l u n g dcr von Ojsenbach kommende Pcrsoncn- ' zng Nr. 3999 aus den im Bahnhos Eppertshausen stehenden Per sonenzug Nr. 3896. der von Dieburg nach Osscnbach sährt, aus. Es wurden 21 Personen verletzt, darunter drei schwer. Unter den Schwerverletzten befindet sich einer der Lokomotivsührer. Die Schwerverletzten wurden ins Kranken haus gebracht, die Leichtverletzten konnten ihren Weg sotrsetzen. Ein Personenwagen entgleiste. Der Verkehr wird durch Um- jtrigen ausrrchterhalten. Alles Nähere mutz dir sosort ein- »rlkitetc Untersuchung ergeben. Der Pro,zek gegen die -eulsrhen Jr-zünloure Kowuo, 28. März. Wie aus 'Moskau gemeldet wird, vecestscnUichtc der oberst« Bolkswiltsihostslnt der SowFtuniv» ciueu Beschluß, wonach das Gejetz über die Heranziehung ausländi scher Spczialistcn in Kraft bleibt. Insbesondere inicressiert dieser Beschluß im Zusammenhang mit den Donez- verhaftungcu, da er besagt, daß die Verträge mit den deutschen Spezialisten automatisch verlange ei werden. Zwischen Vrockdorss-Nantzau und Tschit scher« » sand heute eine neue Besprechung bezüglich der deutschen Ver» hasteten statt. Bei dem gestrigen 'Verhör verlangten die Zn- geneiure Otto und Meier die sofortige Z»st'i,>»ie»I„„st init dem deutschen Konsulatsvertreter in Eharlow. Es wurde ihnen erwidert, daß eine solche Zusammeuluiist nicht vor dem 'Abschluß der Untersuchung Zustandekommen könne. Lei dieser Gelegen heit wurde ihnen erklärt, daß die Zulassung eines deutschen Verteidigers abgelchut sei. Es stehe ihnen srci, sich des amtlichen Verteidigers zu bedienen. Aus gut unterrichteter LUielle wird mitgetcilt, daß Otto gestern eine» Nerven chok erlitte» habe. Wen» er weiter im Gefängnis verbleibt, kan» lein Gesundheitszustand erheblichen Schaden erleiden. Wie «veiler gemeldet wird, erstattete in einer Versamm» euiig, die von etwa 4999 Ingenieuren und Techniker» besucht war, der Vorsitzende des Obersten Volkswirlschasjrraies» Kuibyschew, einen Bericht über die Ingenieurverheslunge« im Donez-Gebiet und den Verlauf der Untersuch » n g. Er wies darauf hin, das; cs jetzt schon llar sei, daß die Schul» di gen zu der höchsten Strafe verurteilt würben, Anderer seits habe die Regierung bereits Maßnahmen ergriffen, damit kein ehrlicher Arbeiter und kein Unschuldiger in Milleiden schaft gezogen werde. Zuin Schluß hob Kubjlmscheu, hervor, dieser Prozeß werde keinen Einlluß aas die cziehungen zwischen der Regierung und der lümmunuUstven-Pa-rtrü eiuers-ils unk» den Spezialisten andererseits haben. In« Gegenteil könne inan annchmcn, daß sich zwischen den Arbeitern und Len Ingenieure« herzlichere Beziehungen entwickeln würden. Arheiterlundsiebungen w West eu ch and Die katholische» Arbeitervereine West» v e u t sch l o n d s halte» am Sonnlag, den I, April, zwei praß» politische Kundgebungen ab. Die erste Kundgebung sinder urn tl Uhr vormittags im Paulushaus in Düsseldorf, Luisenstraße 33, statt. Diese Kundgebung ist als VeranslaUung der rheinischen Arbeitervereine gedacht, Die zweite Kund gebung für die katholischen Arbeitervereine Westfalens nnd«t ebenfalls am t, April, nachmiltaas um 3 Uür, in« Fredenlnrunw Saal in Dortmund itatr Zweck und Ziel der Kundgebungen zou zein, o>« ««euung oer katholischen Arbeitervereine und der in diesen zusammeiigeschlosse« nen katholischen Arbeiter zum politisäzen Leben darzulegen, Zn dem einheitlichen Thema in beiden Kundgebungen: ,,Di» katholischen Arbeitervereine und die komnumdeu Wahlen" werden sprechen Neichstagsabgeordneter Ioos und Verbandssekretär Letterhaus - MGladbach, sank ans die Knie, wübrenb der bleiche Herr im Trauermantel nebst den« im Zops Schausel um Schaufel die Grube füllte. Als das Werk vollbracht war, streckle dcr, welche» ich dcu Baler iienncn ivill, dcu rechte» Arm i» die Höhe wie zu einem Schwur, Seine Lippe» bewegte» sieh, was er aber sprach, war so leise, daß wir es nicht verstehe» konnten, Tas junge Mädchen erhob sich, legte nü> ruhiger Gebärde ihre Rechte in die seine und rief ver nehmlich: „Ich schwöre cs!" Tann wcndclen alle drei sich langsam den« Hause zu; sic ginge» dicht an „ns vorüber; der Herr blickte fin iter auf die knabenhafte» Zeuge», -Die Dame schaute »ns voll ins Gesicht; ihre Züge nmreu jünger und zarter als beute, aber die näm lichen, die ich vor einer Stunde aus den ersten Bück wiedcrerkannte Die Züae Fräulein Mutbcheus," „Ibre Schilderung", sagte der Hosrat, nachdem Hermann ge schlossen batte, — „stimmt genau mit dem überein, welche, selbst in jener Zeit allgemeinster Aufregung, die Gemüter lebhaft beschäftig! hat. Wie die beimlicbe Szene eigentlich kund geworden ist, weiß Gott. So etwas fliegt in -der Luft, Tie einen lächelten darob, die anderen füblten sich zu Tränen gerührt. Der Major Kettenloß war einer von den wenigen -Sachsen, der in dem Feldzug von 1806 den Sturz -es gehaßten Imperators erwartet hatte. Wie er nun heim- kebrte von -er Doppelniederlage des vierzehnten Oktober, die Seele zerwühlt durch die Eindrücke der allgemeine», wüsten Entwutigung, ivic durch die Gewißheit des klebertritis seines .Kriegsherrn zu dem gelxrßten Fremdling, findet er seine allzeit kränkelnde Gattin der Angst und Qual um ihr Eigenstes, wie um da? Allgemeine »nlcr- liegcnd. Alle teueren Aa»-e sind ihm mii einem Schlaoe zerrissen. Um sich selbst und seinem einzigen Kinde -ie peinigende Erinnerung unauslöschlich einzuprügen, fäbri er bei Nacbl und Nebel allein mil seiner Tollster die Galt!» vo» Leipzig, wo sic gestorben war, nich-l etwa in die Famiüengrust, die sich auf einem anderen Gute befindet, sondern bier am diesen Hügel, den der Volksglaube zu einem Hüncngrabe stempelt, das heißt z» einer Massenarm't jener llrarman- icn, schicsäugigen Barbaren, welchen -er Finkler in dieser Gegend -en GarauS «nachte und das Osterland für alle Zeit von ihnen be freite, Er, der Major nämlich, bestattet die Leiche in der van Ihnen beabachlcicn Weise und nimmt bei dcr Gelegenheit seiner Tochter das Gelübde ab, nicht früher einem Manne anzngchörcn, als bis die Scharte des Vaterlandes cmsgeweht sei» werde, und, notabene, auch bann nur einem solchen Manne, dcr sich an diesem bedenklichen Morügeschäste hcldemnäßig beteiligt habe» wird. Der Major war überhaupt, ich weiß nicht ob ein Don Quirote, oder im Ernst so eine Art von Eata, als welcher er sich -arzustellcn beliebte; jedenfalls ein crzcssiv ungeinüllichcr Gesell. Er zeigte schon vor jener Katastrovhe die lzalsstarrigste Verachtung des Iahrbun-crtS, dessen anfklärendcn Beruf wir andere» preisen. Keiner seiner Koryphäen fand Gnade vor seinen Augen, der alte Friß etwa auSgenonmicn und auch dieser nur als Soldat und mit einem saucriüsien Gesicht, denn wie er auch den Germanen beransbeißcn mochte, oer Major büeb ein Sachse und -er Friß ei» Preuße, das heißt Hund un- .Katze von Natur, junger Herr, lieberall witlene er Berweillüi.huna, Ent artung und Versals, selber, — obgleich er ein Kenner war, — in dem Ausblübeu umcrer Literatur und Kunit, mindestens in deren Einfluß auf das deutsche Volk, Die Eindrücke der srauzösischen Revolution und der Rbeinseldzüge, an denen er teilnahm, tonnten seine pessimistische Anlage nur verschlimmern Seit den Tagen von Rastall sab er Teuischlands Untergang voraus, und seine Hoisnung auf Erfolge vo» 1806 muß eine Inkoiiscauenz genannt wcr-en, i» welche auch solche starrköpnge Naturen, ja diese erst recht, z» ver fallen pflege», Diesem eigensinnigen Eisenfresser war cS nun aber beschieden, alles, was Zärtlichkeit an ibm hieß, an eine Fra» zu Venen, so weich un- durchsichiig, daß ein Lnsthauch sic nmbiasen konnte, und sechs S-ölme, die sie ihm schenkte, bald nach der Geburt wieder sterben zu sehe». Nur ihr letztes Kino, ein Mädchen, kam so lebensfähig zur Welt, daß an ihm eine beldemnäßigc. spartanische Erziehung ins Werk gesetzt werden durste. Ter Anfang derselben wurde mit dem Namen Erdmuthe gemacht, Tic Mutter mochte -en Aberglauben des Volkes teilen, nach welchem ein Kino, aus dessen Namen sich das Wort „Erde" zusammensetzen läßt, gegen -c» Tod gefeit ist, Ten Vcücr bestimmte die Zusammensetzung mit „Mut", die Eigeustbast, welche er zuerst, ja einzig am Menschen schätzte. Man kann sich der Versuchung kaum entschlagcn, den wütigen Heißsporn im Grunde seines Herzens für eine Memme zu halten, Tenn wer führt das, was wirklich sein LebenSvrinstp ist, bei jeder Gelegeiilnni ans der Zungenspitze? Oder wer schätzt an anderen nicht zumeist da?, was ec in sich selber vermißt?" — „Sic tun dem Manne nnrellu", fiel liier -er Simdilüs ein. „ich bin in den mannjzz»altigstc» 'Beziehungen zu dem Major von Keiieniaß gewesen, habe ihn aber niemals vor einer Ge'abr zurück weichen, nie ein Unrecht begeben oder auch »ur dul-en seben, sobald er es zu hindern imstande war, habe ihn niemals eine llnwabrbeit sagen, niemais schmeicheln oder heucheln baren, IIn- das sind doch wobl die Kriterien eine? angeborene», nicht eines sieb leider a»>- gcdningencn Mutes, Was dagegen die Erziehung seiner Tochter betrifft, lieber Freund, so l>abe„ Sie recht: Er stillste die Eigenschaf ten in ibr aus,znbil-c», an deren Mangel er seine Generation krank wähnte. Alle Welt Ibcorelisiertc ja dazumal über Erziehung. Die einen verlangten Freiheit, ja Willkür, die anüere» Ebrerbielniig und Unterordnung; diese Bild»»» zum Schönheitsideal, jene Natürlich keit bis zur Umbildung, Unser Major forderte Mut, positiven Mut, das heißt zunächst Kraft, auch bei de» Frauen, dcu Mütter» des künftigen Geschlechts, (Fortsetzung folgt,,