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Sächsische Volkszeitung : 20.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192803207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280320
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-20
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.03.1928
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Ein Ehrenmal fiir Kedwig Dransfeld Den Todeslag von Hedwig Dransfeld, der Mutter des Kalh. Frauenbundes, zu begehen, waren an ihrem Krade in Werl crfchienen: als Vertreter des hochw. Herrn Bischofs von Paderborn Domkapitular Bartels, gleichzeitig als Vertreter des Caritasverbandes Freiburg. In Vertretung des Herrn Reichskanzlers Dr. Marx und des Zentrums rvaren an wesend Frau Ministerialrat Teusch und Landtagsabg. Kle iner. für den Kalk,. Frauenbund Frau Dr. G Krabbcl- Rachen. Für den Kalh. Lehrerinnenverein Frl, Helene Pag 6 s. für den Verband der kaih deutschen Philologinnen Frl. Studienrätin Schulte-Münster. als Vertreterin des Provinziallandtags Frau Driesen-Bocholt Die Feier ei hielt eine besondere Note durch die Einweihung des Grab denkmals für Hedwig Dransfeld, das im Aufträge des Kalh. deutschen Frauenbundes Pros. Eunterman «-Biele feld geschaffen hat. Es stellt im engften Anschluß an die Er füllung der Lebensaufgabe Hedwig Dransfelds einen sterbenden Heiland dar. Um lO Uhr morgens fand ein feierliches Seelenamt in der Werter Propstcitirche statt, das Herr Dechant Hinsen- kamp-Bonn hielt. Der Sinn feiner kurzen Ansprache war der Hinweis auf die besondere Einstellung Hedwig Dransfelds: Lenlirs eum eoelssia. Die Feier auf dem Friedhose wurde eingeleitet durch einen Chor des Lyzeums der Werler Ursnlinen. Propst Münstermann-Werl segnete das Denkmal ein. Alsdann ergriff Frau Dr. Krabbeldas Wort und betonte, daß der Sinn des Lebens von Hedwig Dransfeld di« Hingabe an andere und für andere gewesen fei Aus diesem denkbaren Bewußtsein sei der Gedanke dieses Denkmals entstan den. Sie übergab ras Denkmal in die treue Hut der Stadt Werk. Dann wurden prachtvolle Kränze auf dem Grabe niedergelegt. Bürgermeister Dr. Nachtsheim-Werl übernahm das Denk mal in den Schutz der Stadt Werl und gedachte mit warmen Worten der Tätigkeit dieser großen Frau für ihre Heimatstadt. Vertreterinnen von Berufsorganisation«» und Ortsgruppen des Frauenbundes spendeten Blumenariike vrer<I«n un«i Umgebung Der Slrakenbahn - Ueberlandverkehr Dresden. 19. März. Um vielfach geäußerten Wnnsckzen zu entsprechen, sollen aus wen Straßenbahnlinien der Dresdner Ueberland-Verkehr-G. m b. H. im S o in m e r fa h r p I a n (gegen Ende April) verschie dene betriebliche Verbesserungen durchgesührt werden. Auf der Linie Plauen—Coßmannsdors werden die Wagen der Linie 1 bis gegen 23 Uhr »ach Coßmannsdorf durchlaufen, und auf der Löß nitzbahn wird der 10 Minuten Verkehr nach und von Kötzichcnbroda bis Betriebsschluss ausgedehnt (jetzt nur bis 20 Uhu). Auf der Linie nach K I o tz s ch c / H e l l c r a u wird eine Anzahl neuer Sonderivagen eingesetzt und die Anhänger werden in reichlicherem Maße als bisher beigegeben iveröen. Das Gleiche gilt sür die Linie nach Pillnitz. Alle diese Maßnahmen werden die Betriebssührung der UeberlanL-Linien aber verteuern. Dazu kommt noch, daß die Dresdner Ucberiond V"rkehr-G. m. b H. in den letzten Jahren sehr umfängliche Gleiserneuerungsarbeiten an ihren Bahnanlagen durchgesührt hat. Diese abschnittweise Erneuerung der Strecken wird sich im lausenden und in den nächsten Jahren in erhöhtem Maße sortsetzen, bis das in der Kriegs- und Infla tionszeit unter dem Zwange der Verhältnisse Versäumte nach geholt ist und die Gleisanlagen so verstärkt sind, daß die Fahr geschwindigkeit erhöht werden kann. Dazu kommt der geplante vollständige Umbau der schmalspurigen Löß nitz bahn in Stadt spur. Die notwendigen Erneuerungsrück lage» und der Zinsendionst sür alle diese außergewöhnlich große» Aufwendungen haben eine weitere Steigerung der Be triebsausgaben znrc Folge. Trotzdem sicht die Gcscllschastc davon ab. eine allgemeine Tariserhöhung varzunehmen. Sie ist aber aus Gründen der Seibsterhaltung genötigt, vom 1. April d. I. ad die 12er-Karten und -Hesle sowie die Monatskarten sür die bereits seit 1. November v. I. nicht mehr bestehenden 15 Psg.- Teilstrecken ihrer Linien nunmehr e'bensalls in Wegfall zu bringen. Gleich'eilig werden im Interesse größerer Einheit lichkeil im Tarifsystem die Fahrpreise fiir die 12er Hefte und -Karlen einiger Ueberoangsstreckcn etwas erhöht, wogegen die Monatskarten im Preise erheblich herabgesetzt werden, derart, daß der bisherige Satz von 10 Mk. für die Monatskarte einer Teilstrecke nunmehr für die ganze Linie gil! und die Karten preise für eine Vorortslinie von 18 bezw. 19 NM. ans 15 NM. herabgesetzt werden. Ne» ist nnch die Einführung der von den Bewohnern der Ortschaften im Plouensche» Grund gewünschten 12cr Karle sür die Uebergangsstrccke Seestraße— Dahnhof Frestal (Linie 1) zum Preise von 3.20 RM. Leipzig Die siebente Kammermusik des Gewandhauses hinlerlicß einen Harken Eindruck. Einer eits bewirkte die Mahl der Werke, daß der kleine Saal bis ans den letzten Scitenpiah ausverkaust war: Mozart, Beethoven, Schubert. — Andererseits vcranlaßtc der Name des Gastes: I o s e s P e m b a u r die rege Teilnahme. Und in der Tat: es war ein seltener Abend. Gesteigertes In- und Miteinander der Vortragende» insvesanit. Und cmpsangsfrohe Einstellung der Musik srcnnde. — Zunächst ließ das Gcwandhans-Onartclt (Wollgandt, Wclschke. Herrmann, Ink. Klengel inst Linder (2. Bratsche) alle die nie verblassenden Farben und wun'dcnw'Tii Linie» des G.Moil- O.ilinlctts von Mozart anslcnchicn. Dieses Adagio insbesondere bleibe der Fi'nllEinhcit unvergessen — Hieraus criönlcn nnler Pcnibanr und Mollgandl die Zanbcrk'äiige der gsückDherwciic festen gespielten V7 lin-on.ttc mit Klavier von Beethoven (Werk 90). Hier iveilci der Komponist die bis dabin streng »mr'fsenc übernommene Sonalcnsnini ans im Sinne von AnSdrucksnunik. Daher will diese? reist Merk der Periode Beethovens, in die tz nein Gedan'cvttingc späteren Onanctle raren, beschaulich, innerlich ociww.men sein. Wie scbr die Vorsteigenden dickem Charakter auch gereist wurde», sie widerstanden der Versuchung, sich iin stickültzsinä igen zu verlieren. (Hier und da s doch nberlöittc der große Koincrstlngcl die Geige — vielleicht wäre >r bester nicht geöffnet wo: den.) Die Betonung der Gcgeniätzc und die glückliche Heranshebung des Thematischen fessel te» von der crk cn bis zur lebst» Note. — In gleichen! Sinne cr- so'glc die Wiedcrgabe des B Dur-Trio (Merk 09) von Franz Schu bert. Klengel vielte das Cello. Es ist nicht länger "ii tengncn: Die Glgenn-art lehnt die Nomontik grundsätzlich ab. Sic weiß mit dem Verminten->!, Gemütvollen. Traninbastc», mit der Auffassung des Lc'cns als eines Märchensvstlö in Tönen nichts anzusangcn. Daß Romantik aber an-ch noch mehr zu sogen, zu bodcnst» hat für den, den das Masten des Knnktgcistcs z» dieser Inncnwcst vn» GcisteS- licht. Fnodcnbolnck und Seclcnreinheit cmporhebl, das wurde beim wonncvoklc» Singen und Klingen unstrcs einzigen Schubert auss neue offenbar. Dem neuzeitlichen Verlangen »ach Straffheit, rhyth mischer Gebundenheit, K'arbcit und mstgebeider Ungebundcnheit, kaincn die vvrtragcndcn Künstler in wohltuender Geschlossenheit ent legen. Dementsprechend fand ihr Spiel begeisterte, man darf wohl age», herzliche Ausnahme. Pembaur zeigte sich im Verein mit Woll- -andt und Klengel als Meister in der Velonnna dessen, was an dicken Der moderne Slruhenva« Dresden, den 19. März. In der Technischen Hochschule wurde am Sonnabend-Nachmit tag die Tagung der technische» Beamten der Straßen- und Wasserbau Verwaltung Sachsens erösfnct. Stadt baudirektor Gleibe hielt hier einen Vortrag über die neueren Straßenbauweisen der Stadt Dresden, der auch für die Allgemein heit Wissenswertes bot. Der Vortragende ging aus von den Spar maßnahmen aus dem Wege des Straßenbaues. Während man vor dem Kriege auf ein« besonders breite Fahrbahn Wert legte, die in Herstellung und Ucterhaltung am teuersten z» stehen kommt, wird heute die Slraßenabinessuug als wirtschaftlich betrachtet, bei der die Fahnbalm gerade ausrcichl, die Gesamtzbreite aber trotzdem die rich tige Belichtung der (Grundstücke ermöglicht. Ter Fußweg, der in der Herstellung billiger ist, kann daher breiter gewählt werben, den Rad- sahrverkehr sticht man der Sicherheit wegen aus eigene Fahrbahnen zu bringen. Siedlunosstraßen können oft auf ein geringes Maß bis auf 5 Vieler hcrabgedrückt werden. Für den Unterbau sind die Berkehrsgewichte maßgebend. Die Höhe der Packlager des Unterbaues beträgt tu Dresden normaler weise 25 Zentimeter, jedoch wird bei Sicdlungsstraßen bis auf 15 Zentimeter heruntergegange» Bei der De ck e n Herstellung werde» die meisten Einiparuugc» erzielt. Bei de» Fußwegen wählte man früher zur Mgrenzung einen 40 Zcntnneter breiten Granitbord, wäh rend man sich heute mit einem Rohbord bis herab aus 10 Zenti meter begnügt. Als Fußwegbefestigung wäblt man nicht mehr die großen Graiiitplotlen. sondern gestampfte Platten. Auf der Fahr bahn haben sich die B i t» m c n st ra ß c n gut bewährt. Man stellt ltcutc statt der früher wasscrgebundcncn bitumcngebundene Schottcr- straßen her Sie sind bedeutend widerstandsfähiger und in der Be wirtschaftung einfacher. Ein Beispiel dafür ist die Münchner Straße zwischen Bergstraße und Münchner Platz. Weitere Ersparnisse sind möglich mit dem sogenannten Tränlverfahren, bei dem Kaltasphalt in die Schotterdecke eingegossen wird. Als Ziel der städtischen Straßenbanverwaltung bezeichnest der Vortragende die möglichst wirtschaftliche Herstellung einer fugen losen oder zumindestcns fugcnarmen Straßendecke. Durch die Bi tumen-Behandlung versuche man den Füllstost fest genug zu binden, stHaß er von den Gummirädcr» der Krastfabrzeugc nicht zu leicht hcrausgcsaugt werden kann. Gleichzeitig damit verringern sich auch die Unterhaltungskosten und man gewinnt eine verhältnismäßig große Staubfreihcit und Rcinioungsniöglichkcit der Straßen. Der Redner bemerkte zum Schluß, daß die dsts'ährige JcnbreSscha» auch aus diesem Gebiet wertvolles Material bringen wird. Der Aatterihirterlbrief unseres hochmUrdiglten Diözescinbischoks vvn. Schreiber ist in unserem Verlag als Broschüre erschienen — Preis der Broschüre 30 Pfg. Bestellungen erbeten an Germania, A.--G. für Verlag und Druckerei Filiale Dresden, Polierslratze 17 Eine Gedenk eier -es Reichsbanners Für Sonntag, Len 16. März, hatte das Reichsbanner zu einer Gcdenkieicr sür di« März-Gefallenen 1848 Ungeladen. Ter große Saal der Ausstellung ivar voll besetzt: Hunderte mußte» noch stehen in Gängen und aus den Galerien. Die Gedenkrede, die von ausge zeichneten Darbietungen der Dresdner Philharmonie umrghmt wurde (Ouvertüre Leouore Nr. 3, Werk 62, von Beethoven und Ouvertüre zu Rienzi von Wagner), lstelt Minister a. D. S e v e r i n g. Er ging aus von den Bestrebungen des demokratischen Bürgertums nach dem Rechte der Mitwirkung bei der Gesetzgebung, erinnerte an Robert Blum, Jahn, Arndt, Hoffmann von Fallersleben „nd an die vielen Namenlosen, die kein höheres Bestreben batten als ibrem Volke zu dienen. Erst die Verfassung von Weimar bat eigentlich die Sehn sucht aller dieser Demokraten erfüllt. Sevcr.ng betonte besonders, daß die Parteien, die diese Verfassung geschaffen haben, das Reich vor den schwersten Schäden bewahrt haben. Er erinnerte an den Kapp-Putsch vom März 1920 und forderte das Reichsbanner und alle Demokraten aus, unablässig weiter dahin zu streben, daß die Re publik in erster Linie die Hcrzensrepublikaner schütze, daß die Re publik eine soziale werde, und zu vergüten, daß sie von innen heraus vnstrwühlt werde. Die Rede, di« sich frei von jeder Parstipoliiik hielt und mir der Festigung der demokratische» republikanischen Etaastauifassung gewidmet war, fand reiche» Beifall. Anschließend bewegte sich ein Ang von mehrere» tausend Rcichsbanncrleutcn durch die Stadt. Gegen 40 schwarz-rot-goldene Famen zählte der Zug, der gewaltige Zuschauermcugen herbeitockte. Besonderes Interesse erregten einige miigesührte „48cr" Fahnen. Werken der Romantik (Beethoven eingcschlosscn) an Klassizität des Formalen innewohnt. Er ist eine Künst'crpersönlichkcit, an denen wir keinen Ilebcrsluß haben. Die Teilnahme der Zuhörer darf ihm ein Beweis sein, daß er, der einst unser war. hier in Leipzig noch nicht vergessen ist. Dr. Hugo Löbmann. Dresdner Lichtspiele Die Fürstenhos-Lichtsptele haben die Vorführung des Su- dermann-Films „Der Katzensieg" bis mit Tonnerslag ver längert. — Am Mittwoch, den 2l. März, aiachmittags 3 Mn wird in der Kiudorvorsteilung „Rumpelstilzchen", ein Märchen sür groß und klein, zur Vorführung gebracht. Außer dem wird ein besonders lustiges Beiprogramm, darunter zwei . F lip Kater Filme", geboten Die Eintrittspreise für Kinder und Jugendliche sind aus 30 und 50 Pfg. ermäßigt. N.-T.-Lichtspiele. Lcm Chancy. Amerikas hervorragendster Charakterdarsteller, hat in ,.M r. W u" ,zweifellos eine Glanz rolle gewonnen, wie sic »m fette» einem Schauspieler zuteil wird. Tie Fähigkeit, als Angehöriger der weißen Nasse einen Chinesen lebenswahr zu verkörpern, ist allein bewundernswert. Dazu weiß er den „grausamen" Mandarin mit aller geheimnis vollen Dämonie zu crsnlicn, die für n»s der ferne Osten hat, und doch auch mit liebenswerten menschliche» Züge». Diese schau spielerische Leistung und die hervorragende» Bilder und Pau len des Films, die nicht nur in den Formen, sondern auch in der Auslassung, z. B iu der Art, wie die Perspektive gegeben wird, sich die chincsiselze Malerei zum Muster genommen haben, sind dos Bemerkenswerte an dem Film. Weniger bemerkens wert ist die Handlung: die Tochter des Mandarins Wu verliebt sich in einen Europäer: da Sitte und Tradition des Hauses eine Che nicht gestatten, geht dos Mädchen freiwillig In den Tod, ihr Geliebter wird nur durch den Mut seiner Mutter vor der Rache des Mandarins gerettet. Ein echtes amerikanisches Schauerstück: nur veredelt durch die Kunst eines großen Schau spielers und — >vas auch nicht zu verachten ist — durch her vorragend« photographische Technik. Prinzeß-Theater. Der bekannte Roman von Ludwig Wolfs hat dem Film „Zwei unterm Himmelszelt" a's Vorlage gedienl. Derjenige aber, der die Geschichte In der „Berliner Illustrierten" nicht »erfolgt Hot. muß schon «in wenig Phantasie hoben, um dein Bildromon au! der Leinewand in Nachdem der Dresdner Reichsbannerführer Frenke in einer km, ze» Ansprache auf die Notwendigkeit der Wahlarbeit des Reich-, banncrs bei der bevorstehenden Reichslagswahl bingewiese» lallt, löste sich der Zug gegen 12,30 Uhr mittags aus. Die würdige K„n!>, gebung verlief ohne jeden Zwischenfall. N M. Die neue Werlznwachssteuer Dresden. 19. März Die Steuer sür die i» der Inslationszeit (1. I. 1910 bis 20. 11. 1923) erworbene» Grundstücke, wenn sie jetzt verkühl werden, wird durch die jetzige Neuregelung, von 30 Prozent aus 331-; Prozent des Wertzuwachses, also auf Z4 des Unterschiedes zwischen dem für die Steuerberechnung maßgebende» Enverbs- preis und Vcäußerungspreis her aufgesetzt. Dies ist ge. sck-ehen, um die Steuer bei dem Inslqtionsbesitz den — all«, dings gestaffelten — Steuersätzen, die für den sogenannten AK. und Neubesitz gellen, anzunähern. — Weiter ist die gesetzlich Haftung des Erwerbers, ivenn er die Steuer in dem Kaufpreis nicht überhaupt übernommen hat, von 2 Prozent des Vermiß!- runFspreises aus 10 Prozent erweitert worden. Das bedeute! aber keine Härte gegenüber dem Erwerber, denn dieser wird »ach 8 23 Absatz 2 Satz 3 der Wertzuwachssteuervorschrislen erst dann im Grundbuche als Eigentümer eingetragen, wenn die Zuivachssteuer gezahlt oder sick>crgestcllt ist. Zahlt der stcuer. pflichtige Veräußerer die Steuer nicht, so ist bisher in nicht wenigen Fällen der Erwerber dadurch geschädigt worden, daß er glaubte, sich genügend gesichert zu haben, wenn er 2 Prozent des Kaufpreises zwecks Sicherstellung der Steuerfordcrurig zu. rückbehielt, während er später vielfach, um überhaupt im Grund, buche eingetragen zu werden, neben dem von ihm gezahlten Kaufpreis die Sleuer noch einmal aus seiner Tasche bezahlen mußte. — Eine weitere Aenderung der Steuerordnung liegt in. sofern vor. als bei Stundung der Zuwachssteucr bisher nur 5 Prozent Stnndungszinsen gefordert werden konnte», währen- s!e künftig bis zu 1 Prozent über den Reichsbankdiskantsaß sotten erhoben iverden können. Auch dies liegt im Interesse der Steuerpflichtigen, weil sie jetzt eher ans Stundungsbewilli- gung rechnen können. — Die übrigen Aenderungen sind im wesentlichen redaktioneller Art. 7 Deutscher Esperanto-Bund e. V-, Zweigvereln Dresden. In der M o na t s v e rfa m m l u n g am 16. März erstatteten die Uebungsgruppen des Zweigvereins Bericht über die in ihnen während des verflossene» Geschäftsjahres geleistete Arbeit und die hinsichtlich der Ausbildung und Fortbildung ihm Mitglieder und der praktischen Anwendung der Esperanto- spraäze gemachien Erfahrungen und festgestellten Erfolge. Der Vertreter der kaufmännischen Esperantogruppe teilte mit. daß der Leiter der persischen ZwcigstelIe dieser Gruppe in nächster Zeit Dresden besuchen und eine» Ver trag über Sitten und Gebräuche seiner Heimat halten werde. Im zweiten Teile des Abends bot Lichtbildner Otto Weh litz einen Esperanlovortrog über die Frage, ob eine Aus wärtsentwickelung der Menschheit möglich und sestzustcilen sei, der Redner ging hierbei in der Hauptsache von den dem Vegetarismus zugrunde liegenden elhisckien G.-li.h!»- punkten aus und beantwortete die gestellte Frage bejahend. Eine interessante Aussprache zum Thema beschloß die Ver anstaltung. . 7 Deutscher Sprachverein. In der Märzsitzung bmchir Geheimrat Professor Dr. Stürenburg die Reihe der Win terveranstaltungen mit einem inhaltreichcn Vortrage über "-es Schnaderhüpsel zu einem würdigen Abschlüsse. Er stellte da» Scknaderhüpfel neben das Epigramm, umschrieb de» Bereich seiner Slosfe und seiner räumlichen Ausbreitung und gedachte der Männer, die als Dichter oder Sammler oder in miksmschasi- licher Behandlung sich um die Ausgestaltung und Würdigung des Schnaderhüpfels verdien! gemacht haben, besonders des- ver. storbenen Führers der Sprachvereinsbewcgung und -insercs Zweiovereins. Konrektor Professor Dr. Dünger, der die Niwdas und Neimsprüche des Vogtlands gesammelt hat. Am 17 Im, treffen sich die Mitglieder der sächsischen Sprachvereine nü den denisch-böhmüchen Freunden in der Hossmannsmültte in Schmilka. Konrektor Dr. Müller hält den Hanplrwrtrag. Mannigfaltige Darbietungen der Mitglieder sind' in Aussicht gestellt. Rege Beteiligung ist dringend erwünscht. Es ist daran zu erinnern, daß Anfragen. Mitteilungen, Anregungen an den Zweigverem. nicht an die Berliner Geschäftsstelle zu richten sind, da sie von dieser sa doch zur Erledigung an den Dresdner Vorstand gegeben iverden. England legt den Ostersonntag fest. Durch Ge'etz ivu.dc in, englischen Unterhaus die Festlegung des Osterfesten besinn:,:' 7a- nack ist als Ostersonntag der ans den 2. Sonnabend im Ar: i lei gende Sonntag endgültig scstgclegt. Der Gesetzentwurf wurde in zweiter Lesung ohne Abstimmung angenommen. allem folgen zu können. Zwei Handlungen lausen neben einander: die eine endet in Harmonie, die andere führt i» die Verbannung nach Guayana. Und hier IM der Film seine stärkste Wirkung. Angehörige einiger Bcibannten stehen in La Rocheil«, von wo diese mit dem Schiss abtraiisportiert werden. Stmlicr. Soldaten mit anfgepflanzten Bejonetten. mii stoßen- den Kolben drängen sie zurück. Man sieht das Weh auf beiden Seiten, die Szenen sind so erschütternd und markant, daß man vergißt, daß diese Männer, die man wegschleppt. Ve>drecl>er waren. Was sonst nennenswert ist in der chaotisch durch-ium»» gefa-lieiten Handlung, ist überragende Darstellungs-Kumt van Ern st Deutsch. Neben seiner Gestaltungskraft verblauen die übrigen Darsteller um einiges, obschon auch sie mii gu'sn Lei stungen answarten. Wundervolle Bilder von der Riviera nni> eine feinsinnige Musik geben dem Ganzen einen stimm»» -rva'ik» Rah inen. Leipziger Sender Dienstag, 20. März. 11.45 Uhr: Wetterdienst und -Voraussage (Deutsch und ötve- ranlo) und Wasscrslandsmcidungen. 12.00 Uhr: Mittagsmnsik aus Ser Hupselo-Triphonoia 13.15 Uhr: Presse- und Börsenbericht. 15.00—15.30 Uhr: Leseproben aus den Neuerscheinnnge» au! dem Büchermarkt. 16.30— 17.00 Uhr: Vortrag über Oberschlesien 17 00—18 00 Uhr: Frühlingsanfang. (Zugleich Uedertragvng aus den Deutschiandsender.) 18.05—18.30 Uhr: Frauenfunk. Bertha Witt: „Henrik und die Frauen." 18.30— 19.00 Uhr: Steuerinspektor a. D. Hornauer: Lohusicuev ei-slattung 1927. I9 60 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 19.15— 19.45 Uhr: Dr. Rudolf Sängerniann: „Die neueste» ßori- schritle der Physik und Technik im Jahre 1927/28." 1. Teil 19.45—20.15 Uhr: Pros. Dr. Helmut de Boor: „Ibsen". 20.15 Uhr: Hörspiel: Die Wildente. Schauspiel in sün! Akte" von Henrik Ibsen Spielleitung: Julius Witte. 82.00 Uhr: Pressebericht und Sportsunk. 22.15— 24.00 Uhr: Tanzmusik. Dresdner Rundsunkkapcile
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