Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 23.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192803238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280323
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-23
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.03.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
! Kückl-g« üalio,, üer Aummer 7V Sächsische Dolkszeituna 28. M«rz >928 mu ->« Fu«-' kj, Seu ,euei lös! ich des re Mehlis er es den, bei, seines zulow . .-„, "räg-r gj r , 7 ! »nd io licken R»^> t Nürn« dein Kops, soll nur a» ilwcrke hg bis End« und Espe- raliplutten. unde: K!„. > ans dein 1 bis 18.W unge» aus :«I Friebel der Pslam stitut: „Die Bedeutung isch Pbysim liehe Tie». rei. ausktapebe Dresden -ür »e Dre?f»eil (simer?. ikkeilesi ;8s 14 »'s n l ^ SN Züersl e1»w«>t likrunß Osrten »« »« Der Dank an die sächsischen Lehrer-Seminare Das Ministerium für seleendc Kundgebung: Dresden. 22. März. Volksbildung erläht Dstern 1928 ivird der Abbau der sächsischen Lehrerseminare im wesentlichen beendet, ihre nahezu anderhalb Jahrhunderte umfassende Geschichte abgeschlossen sein. Aus einfachen An- iäugen heraus in stetiger Fortentwickelung l>aben die Semi nare an der Ausbildung eines tüchtigen Volbsschullehrerstandes, un der Förderung der Erziehungs- und Unterrichtswissenschaft mit Hingabe gearbeitet, durch ihre Pflege der musikalischen Auiuir reiche» Segen gestiftet. Die Staatsregierung danlt ihnen und ihrer Lehrersckzast siir die Treue, mit der sie jederzeit ihre verantwortungsvollen Aufgaben durchgeführt lieben Die Geschichte der sächsischen Lehrersemi nare in ihrer Verflochtenheit mit der Entwickelung des gesam ten Erziehungs- und Bolksbildungswesens und mit dem geisti gen Leben überhaupt auch späteren Geschlechtern zu n b e r I i e s e r u , sieht die oberste Schulbehörde als eine Dan- in- w-ickt au, für deren Einlösung die notwendigen Maßnahmen bereits getroffen sind. Vreselen unri Umgebung Die Forderungen der Hotelbesitzer TreSdca, im 22 ?Nürz. er: ging nervös dag sich die Fregucnz der llimätzc >>» i Jahre 1927 gehoben hat. dag sich aber doch diese w Fm Hotel Bristol wurden gestern anläßlich der t l Iahreshgupt- nrmbmg des sächsischen H o t e l o e > i y e r v e r b a n d c s H m-e? s g^eu Berbaudlnuge» ivicder a»sge,>om»i.u>. 'Aus d-m 7 - . citsbcricki Heieiee! c"le im P'.-neme infolge Steigerung der Sicncrbclastnng »ich der Lohn- u r eil n, nicht befriedigend anSwirkcn konnten. Mit Entschiedenheit b n>»n!e der Verband die M i t >v i r k u » g der öffentliche» H a n d bei H aIcluenbaute ». Bei dem Hotclbanprojekt in E e!»n i b beteiligte sich die Stadt durch Hxrgabe zweier hoch- >„ > Plünc zu unterivcrtigcn Preisen, ferner durch Bürgschaits- üs ur'.Hnc iür einen Hotel- und einen Volkshausiicnban in halber HHn der Bansimine und mit der llebernabme eines Anteiles von ins! dOOOO -Mark. ?lllcin ans der Hcrgabe der Plähe ergebe sich mi Beniclu ans Verzinsung van 75 bis 125 099 Mark jährlich. Dari» ck ein indirekter siädiischer Zu'chuß zu dem Hotelunternekiiie» erblicken. Bei dem in L e i p z i g betriebenen Proiekl eines Hoch- irirsbo'.cls zu lausend Beite» sei ebenfalls eine Mitwirkung der öf- icatiicken H.ind geplant. Bei der bestimmt z» erwartenden Eröfs- amie des Hochhausbo'els auch-ansterhalb der.Messen werde, sofort ei» ?i! - endcr Ausfall kür das übrige Hotelgewerbe cintretcii, wobei zu beachte» sei, daß die Leipziger Hote's beute bereits die schlech teste Frecmenz unter den deutschen Städten ausweisen. Daher trete Pciband entschieden gegen die Verwendung von Ai ittcln ?.r S: e n c r za h t c r zur Förderung derartig risikoreicher und rw'.m! Dastlichcr Unternehmen ein. Ebenso bekämpfe er die steuer- !' lc Bcoorzimung der^ Erholungsheime, die in Wirklichkeit m gemeinnützig s,»d^ sondern vielfach der gleichen Kundschaft dtc- , wie vrivate Saisonbelricbe. Hauvtversaimuluiig sagte zwei E n t sch l i e s; u n g e n. 7: erste 'ordert eine grundlegende Umgestaltung des 'Stcuerverein- l - ichnuosgesctzes. die zweite wendet sich gegen eine Betätigung und H'st.p'rkimg der öffentlichen Hand. kl -"achmittai hielt s7e-ck-sta-sgbgeordiie!ce 2' c y > h i e „ Doit ag über die wirtschaslSpo'ili che Lage im Hotelgewerbe, wäh re!:? Stul-ienrat 28 illarc! » , Heide,» erg. über das Iü. -. oioil !, im Hotelgewerbe sprach. Reichstagsabgeordneter 2!r öd en III befasste sich mit Sieuenrage». Bei den geschäftliche» Bcra- bc'ckloß man de» Name» des Verbandes in „Verband Säch- si'ch.r -Hotels — Restaurants und vernmiidicr Betriebe" umzuänderu. Ai: einem Festabend im Ausstclluugspalast schlossen die Veran staltungen. Al tim MMkU ill M Die Lage nach -er Erkrankung -es langjährigen Minislerpräsi-enken Schwehl , I.. Prag, 19. Mürz. Im Lager der tschechischen Parteien spitzen sich die Dinge zu. Eine wachsende Nervosität macht sich bemerkbar. Seit dem Umsturz wird ein heimlicher und ossener Kampf um die Macht in dem neuen Staate geführt. Wer soll diesem Staate und seiner aus allen möglichen Verfassungen kompilierten Staats- sorin Sinn und Inhalt geben? Zwei Fronten stehen sich gegenüber. Auf der einen Seite die Männer und Parteien, die ihre Verdienste um den neuen Staat auf die sogenannte tschechoslowakische „Auslandsreoolu- tion" stützen. Masaryk, der Wellreilsende im Dienste der tschechoslowakischen Propaganda während des Weltkrieges, Vene sch, der Nersasser von Denkschriften sür die Friedens konferenz. der eine heute Staatspräsident, der andere Austen- minister. und die hinter den beiden stehenden sozialistischen Par teien, das sind die Repräsentanten der tschechoslowakischen „Aus- landsrevolution". Die Geschichtsschreiber der Auslandsrevolution pflegen immer mit ein wenig Geringschätzung auf die Männer der In landsrevolution zu schauen. Die Revolution gegen die Habs burger kam nur langsam in Gang und konnte sich erst durch setzen. als die Desorganisation in Oesterreich vollständig war. Dr. Kramar zum Beispiel, der Führer des rechten nationa listischen Flügels der tschechischen Parteien, hielt säst bis zum Umsturz au dem Gedanke» eines selbständigen tschechischen Staates im Nahmen eines föderativen Oesterreich fest. Erst am 28. Oktober 1918 wurde sich das ischechdsche Volk seiner Selb ständigkeit bewusst, und dieser Tag wurde schlicstlich als Ge burtslag des neuen Staates angenommen, obwohl die Auslands revolution sich die Selbständigkeit des tschechoslowakischen Staates schon einige Monate, ja Jahre früher von den Entente mächten bescheinigen liest. Stuf die „Befreiung" folgte nun das Regieren. Da zeigte sich wieder einmal, das; Verdienste in der Politik nicht zählen. Masaryk und Benesch halten sich auf die Seite der jostalistischcn Parteien gestellt, als der Sozialismus durch den Kommunis mus und seine verfehlte Kulturpolitik bei den letzten Parla- mcntsmahlen 1925 eine beinahe vernichtende Niederlage erlitt, standen Masaryk und Venej^ch isoliert. Bisher hatten die Parteien der Austen- und Innenrevolution in der soge nannten allnationale» tschechischen Koalition znsammcn- gearbeitet. Nunmehr hatte sich das Schwergewicht entschieden ans die Seite der nichtsozialistischen Parteien verschoben. Die allnaiionale tschechische Koalition brach auseinander und er folgte eine Interimszeit. Beamtenkabinett. Diese Interimszeit ist ausgefüllt mit politischen Kämpfen der persönlichsten Art. Die Sozialisten dachten an ein Oktroi. Erst jüngst wurde eine Kontroverse zwischen Benesch und seinem ehemaligen Parteigenossen Stribrny durch die Erklärung Benesch beigelegi, Last er keinen Anteil an den Okiroiplanen St'.ibrnys gehabt habe. Von den nichtsozialistischen tschechischen Parteien wurde der Faschismus gepflegt und begünstigt. In dieser Macht im tschechischen Laaer wurde die keutiae aemstckb nationale d e u t s ch - t s ch e ch i s ch - s l o w a k i s ch e Regie rung geboren. Diese Regierung schien gewissen tschechischen Kreisen zu früh auf die 'Welt gekommen. Die Regierung war von »ichlfozialisti- schen Parteien gebildet. Dadurch wurde zum erstenmal seit Be stand der Republik der Sozialismus in die Opposition gedrängt. An und für sich war den sozialistischen Parteien die Opposition erwünscht, denn man musste sich -- um der kommunistischen Agitation begegnen zu können — wieder ein wenig radikalt- sieren, aber man hatte nicht damit gerechnet, dast sich ein« arbeitsfähige gemischtnationale Regieruna bilden könnte. Der Mann, der aus einer mehr zufälligen gemischtnatio nalen Parbimentsmchrheit, die sich zur Einführung sester Agrar- zölle und Neuregelung der Gehälter für die Geistlichheit gebildet hatte, eine feste Regierung schuf, ist der Ministerpräsident Schweh > n. Er ist heute der erfolgreichste tschechische Politiker. Von der Führung der tschechischen Agrarpartei, der heute stärk sten tschechischen Partei, kam er bald zu führender Rolle in der tschechischen Politik. Als Ministerpräsident der parteienreichen allnaiionalen tsäwchiichen Koalitionen lernte er die Kunst, zwischen den Parteien zu vermitteln, in der er es zu allgemein anerkannter Virtuosität brachte. Niemand anders als Scbwehla konnte die heuiige gemischt- nationale Regierung in die tschechoslowakische Politik einsühren. Er hatte soviel Autorität, den tschechischen Ehanvinismus, der in der Regierungstcilnahme der Deutschen eine groste Gefahr sür den tschechischen Nationalstaat sehen musste, niederzuhalte». Diese Vorgänge must mau sich vor Augen halten, wenn man die verschiedene» Bestrebungen zur Feier des zehnjührigeu Be standsjubiläums der Republik würdigen will. Das Iubiläums- jahr hat bereits begonnen und soll am 28. Oktober seinen Höhe punkt erreichen. Dem Jubiläum soll nach tschechischen Wünschen auch politisch Rechnung getragen werden. Wir haben bereits dargelcgt. dast die politische Position der Männer der tschechi schen Austeiireoolution in mancher Hinsicht gefährde! erschien. Echwehla musste seine Autorität ausbieten, uni 1927 die Wiederwahl Masaryks zum Staatspräsidenten durchzusetzen, er nahm auch Dr. Benesch. der eigentlich einer Oppositionspartei angehört, als Fnchmiiiister in die Regierung auf. Schwehla sollte auch durch Einbeziehung der sozialistischen Parteien an- lastlich des Staarsjubiläums eine groste Koalition schassen . . . Aber Schwehla ist krank. Er ist schon lange leidend. Nun hatte er einen starken Rückfall in seine alte Krankheit. Be rühmte Aerste stehen um sein Krankenlager, und die Oessent- lichkeit versolgt mit grösstem Interesse ihre Bulletins. Wenn Schwehla nicht bald wieder arbeitsfähig wird, dann besteht iiiimerhiil die Eesahr, dast die Kluft zwischen Links- und Rechts parteien immer gröster wird. Das Jubiläum wird dann im Zeichen des Kampfes stehen. Die Deutschen haben kein Inter esse an einer solchen Emwicklung. Ein Negierungseintnit der deutschen Soialdeinokraten etwa könnte den deutschen Einsluh nur stärken. Deshalb ist es so wichtig, dast Ministerpräsident Schwehla im Amte bleibt. : Frühlingsanfang? Mir dem Eintritt der Tag- und Nacht- gleiche Meint des Winters Mach! nun endgültig gebrachen zu sein. Heute früh herrschte in Dresden «ine Temperatur von plus vier Grad. Nach den Berichte» der Landeswetterwarte ist nunmehr auch im Gebirge allgemein Tauivetter eingetrelen. : Die Neustadt soll ein Hochhaus bekommen Aus dem Grundstück Ecke Königsbrücker und Antonstraste am Albertplatz soll in den nächsten Monaten das erste Hoch haus Dresdens entstehen. Das neun Geschah hohe Gebäude soll Wohn- und Bürozivecken dienen. In seiner geplanten architek tonischen Gestaltung dürste es ganz wesentlich zu einer charak teristischen Betonung des ganzen Platzes und vor allen Dinge» des Einganges zur Königsbrücker Strotze beitragen. Wie ver lautet. stegt die Borgonehmigung zu dem Neubau bereits vor. : Das 'Wat wieder teurer. Fn Dresden betrage» die Brot- preise ab 21. Mörz sür 1. Sorte I Pfund 89 Pfg., 2. Sorte 1 Pfund 80 Psg. : Gefährliche Salpetersäure. Auf dem Nangierbahnhof Dresden Friedrickstadt geriet am Miltivochvormittag ein mit 10 Ballons Salpetersäure beladener Eisenbahnwagen offenbar durch das Zerplatzen eines Ser Ballons i» Brand. Das Feuer und schlietzlich auch die Löscharbeiten zerstörten auch die übrigen Ballons. Erst nach längeren Bemühungen der Feuerwehr, wobei mehrere Feuerwehrleute durch die Dämpfe der Salpeter säure leichte Verbrennungen an Kopf und Händen davontrugen, konnte der Brand gelöscht und die ausgelaufene und durch Lösch- wasser stark verdünnte Salpetersäure in schnell gegrabene Erd löcher abgeleitet werden. : Der eingesch'ossene Dieb. Das Kriininala.nt Dresden teilt mit: Vor einigen Tagen bemerkten Hausbewohner des Erimdstücks Münzgosse 1 aus dein Dachboden einen unbekann ten Mann, der sich ofje-irbar dort eingeschliche» halte und stehlen wollte. Sie schlosse» sosorl die Bodentür ab und verständigten die Kriminalpolizei, die ihn sestiiahm. In ihm wurde ein 23 Jahre alter Arbeiter Martin Redlich von hier ermittelt. Bei seiner 'Vernehmung stellte sich heraus, oast er einige Tage zuvor im gleichen Grundstück einen Bodeiikaminerdie'östah! ausgeführt hatte. Weiter konnte» ihm zehn andere Diebstähle, wobei er Schlaskollegen iinb Vermieter bestohlen hat. nach- gewiesen werden. Das Diebesgut will er a» Unbekannte rer- Die Sixiina Najsoels Sixtinische Madonna als Erlebnis -er Nachwett Es war ein schöner Gedanke, die Urteile bedeutender Männer pck.i'miienziisicllen, die sich über Raffaels Sirtinische Madonna ü.>eudwie kritisch geäustcrt lxrbcn. Angefangen von jenem Giorgio Wckiri. dem Vater der italienischen K»»stsorsch»ng, der in seiner Aieiraplne Raffaels Sen Ruf der Sixtinischen Madonna mit dem kiuügeu Tatz begründen hals: „Für die schwarzen Mönche von San Tino zu Piaccnza schuf er das Geniäkde des Hochaltars, worin er?ie Madonna mit dem heiligen Sirius und der heiligen Barbara darüelste. ein seltenes und wahrliaft einziges Werk." Und fast alle mckdc» sich zum Wort, die im Reiche der Kunst einen Name» haben, zumeist überwältigt von der gebcimniSoalie» Kraft, die von dieser '.w,i?o»iia und »och mehr von diesem Jesuskinde auSgeht, so zum Aüpiel Johann Joachim Wiiickclniann, Julius Mose», August Aildcli» Schlegel, Hcnrik Stessens, Heinrich von Kleist, Sophie VrcM.nio. Gustav Carus »nd ivie sic olle heißen; Namen begegnen lNi? wie Napoleon, Goethe, Theodor Körner. Schopenhauer, Grill- r-irzcr. Friedrich Hebbel. I'bsc», Dostojewski. Fontane, Hermann önnrm. also Männer von so ausciiiandcrgchcnder Lcbensanschall- unz. die sich aber doch in dem Ruhme dieses Bildes vereinen. In diclcs bunte und doch auch ehrwürdige Mosaik sind die kleinen hista. ristben Schicksale des berühmte» Gemäldes eiiigcslochtcn, das bis in dos 18. Jahrhundert hinein i» der Kirche des Heiligen Sixtus zu Piaccnza ei» ziemlich weltabgeschiedenes Dasei» sübric, bis cS 1711 die Bewunderung des sächsischen Kiirslirstensohncs erregte. 1753 gelang es, das Bild für die Dresdner Galerie um d«u Preis von 200d9 Dukaten zu erwerben. Seitdem hat dieser große Raffael Wr in Trcsdeu einen würdigen Platz und bat der hiesigen Galerie in erster Linie mit zu ihrem Weltruf vcrholfc». Und doch, so hoch man diesen künstlerischen Erwerb auch schätze» mag, mit einer ge wisse» Wcbmut müssen wir »och beute konstatieren, daß das Ge mälde dadurch seiner einstigen religiösen Bestimmung in der kleinen Acuediktincrkirche zu Piacenza entfremdet worden ist. Eine» Trost *) HcrauSgcgebcm von Emil Schaesfcr, 'Verlag Wolsganq I c st. Trcsdcn-A. 1. (Preis in Leinen 5 Mark, in Leder 12 Mark). mag cS gewähren, daß auch hier, i» der jetzige» Umgebung von diesem Bilde eine dauernde christliche Krastwelle aus eine viel wei tere Umwelt ausgeht, als das in Piacenza je der Fall sei» konnte. Es ist ein Andachlsbuch, das der Verlag hier im kleine» schmucken Format vorlcgt, obwohl- Künstler und Dichter das Won führen. Denn eine geheimnisvolle Weibe geht von dicicm Bilde aus und von allen, die darüber dichten und reden. Der Verlag bat dem Büchlein sehr wertvolle alte Stiche der Sixtinischen Madonna als besonderen 'Schmuck beigcgebe». —om— Kultur und Geschichte. Freie Schriftciifolge des Stadtarchivs 'München. Heransgegebcii von Dr. Pius Dirr. 2. Münchens musi kalische Vergangenheit von der Frühzcit bis zu Richard Wagner von Tr. Otto Ursprung, mit 15 Kuiistbeilageil und 1 Abbildun gen iin Tcrt. Ltaycrland-'Verlag. München 1927. Gebunden in Leinen. — Der Verfasser lxit das Werk „den musikalischen Künstler» Münchens als Trägern von Münchens musikalischer Gegemvart" ge widmet. — In der Eiulcitung vo» Marli» Greif ausgehend, setzt er sich zunächst mit ..bodenständiger" Kunst auseinander, um daun noch dem luusikgeschichtlicbcn Interesse das Wort zu reden. Der Hanplinbalt umfaßt drei Abschnitte. Zunächst Frühzeit und figu rierter polypboncr Stil Erste Blütezeit unter «eilst und Lasso). In gedrängter Kürze, aber alles Wissenswerte dieser Zeit in den Vor dergrund stellend, befaßt sieb der Schreiber mit den, gregorianischen Ehoral, de» Vertretern der einstimmigen deiitschsprachigcn Musik (unler andere» Hosicrcr, Spiclleutc, Meistersinger, „Münchener Liederbücher") und der ikiehrsiüimiigen Musik (unter anderen Hos- musik unler Albrccht dem Dritten und Albrcckt dem Vierte», Justru- »ici>talii,»sik, 'Aventins musiktheorctisches Büchlein, Ludwig Senil, Orlando di Lasso, Tridcnttnische Reform der .Kirchenmusik, Musik- pflege bet den Jesuiten. Iesuitenghmiiafiu,,, und Gregorianisches Seminar, Münchener Notendruck und Musikverlag (16. bis 19. Jahr hundert. Musikhandschriflen, Mu-ikbibliotheken). Der zweite Ab schnitt umfaßt den monodischen"und konzcrtaiilen Stil (zweite Blüte zeit unter Kerll. Stessani, E. Vernabei und Abaco). Auch in die sen, Teile unterrichtet der Verfasser eingehend über diese Periode und hebt di« Einzelerscheinungen klar heraus, so n. a. unter Ser Früh- monodistcnzeit: Herzogliches Kapcllinvcutar 1656, Gregorianischer Choral und Neformchoral, monoidisches Kunstlied, Schausvieleoivesen. Münchens Kantoreien, Ehorordiiung 1635: nnler den beiden füh renden Kuiiststätten des 17. und 18. Iahrb.: „Hosknabeii." welt liches Musizieren, Hosmusik, Münchener Schule. Musikpslcge der Wit- lelsbacher, Meister der Hochblüte. Oper, Italienische Komöviaittcn- baiidcii, Ballett, Kirchenmusik. Konzcrtmusik. Der dritte Abschnitt „Die Zeit der Mannheimer Vorklassiker und der Wiener Klassiker' streift das Münchener Eäciliciibüiidnis 1719 und gib! dann Aus. schluß über ivelitiche und Kirchenmusik. Non der Oper ausgehend, werden Demokratisierung des Musiklebens, 'Akademien, „Nationale Schaubühne", .KarnevalSoper, Münchener klassizistische Richtung, di« Aera Secau, Hof- und Nationalthcater, RossinismuS. Hoftbcater- neubau, Volksbühnen, .Kindkrmiisik, Marionettcntbealer. Kamps zwi schen italienischer und deutscher Oper, Konservatorium, symphonischer Kirchenstil, Säkulariiation, Erweckung einer zweiten Palcstrina-Re» naissaiice, deutsches Kirchenlied und Schullied, Musikstilistischc Typen a» den drei Hofkirchcn, evang. Kirchenmusik, israclit. Kulimnsik, grlech.-ortbodoxer Kirchcngesang in fcssclcudcr Weise behandelt. Der Schluß leitet zu Münchens milsikalischcr Gegemvart über. — Das Werk ist für de» Musikwisseii'chaftter vo» cbeuio hoher Bedeutung ivie für den Musikliebhaber, Es ist ein ansgezeichneles Nachschlage werk und ein zuverlässiger Führer durch die Musikgeschichte Münchens. Die vornehme Ausstattung und die interessanten künstlerischen Bild beilage», die kulturgeschichtliche» Reiz haben, empfehlen das Buch auch als wertvolles, gediegenes Geschenkwerk. ES dürste in keiner Bibliothek fehlen, die Werl ans eine vollständige Musikltteratnr legt. -Ist- Tres-ner Konzerke Donnerstag, 22. Mürz. 7.30 Uhr im Gewerbe!,aus. Letzte-, Abonnements-Konzert. Dirigent: Dr. Frieder Weistmami mit der Dresdner Philharmonie. Solisten: Meta Seiiiemeyer. Zol- tan Szökcly (Violine). Programm: Sanderberger Viola. Simon. Gedicht, 2 Russische Arien, Glazounow 'Vioiin-Koiizert. Weist- mann Lieder, Orchester, Beethoven Eroica-Sinkonie. Sonnabend, 21. Mürz, 7.30 Uhr im Küiisttcrhalis spielt Frederic Lamond Brahms. Soniicrbend. 21. März, 7.30 Uhr im kl. Saal der Kauf mannschaft. Vortragsabend von Elisabeth Metzig: Balladen, Lyrik, Heiteres von Em. Geibel, Felix Dahn. Sophie Klaertz, Karl Spitteler. Th. Fontane. Heinrich Zerkmilen. B. von Münch hausen, Manfred Kybcr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)