Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 13.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192801130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280113
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-13
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.01.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I.eiprig unrj Umgebung ) Bon Leipziger Mehpalüsien. Die Leipziger Messe- und Ausslellungs-dlktiengesellschast hat die geschäftliche Bewirt schaftung -es Meßpalastes Hansa in der Grimmaische» Strasse !n Leipzig vom 1. Januar ab übernommen. Es ist vom Be sitzer des Hauses beabsichtigt, »ach der nächsten Frühjahrs messe bis zum Beginn der Herbstmesse 1928 das gesamte 4. Obergeschoß des Meßpalasles, in -ein Keramik, Haus- und Küche»ge>äte, Lederivarcn. Reiseartikel sowie Kurz- und Ga lanteriewaren untergebrach! sind, auszubaucn und zu Meß- zwechen bereit',»stellen. Außerdem ist für das Jahr 1929 eine Enreiierung -es Meßualastes Hansa durch seine Vereinfachung mit dem Grundstück Grimniaijche Strasse 15 geplant, aus dem ein Neubau errichtet werden soll. — Der Meßpalast Mädlers Kaushous in der Peterstratze. der Nusskellung von Lederivaren und Neiseartikcln enthielt, wir- künftig als Metzhaus nicht mehr benutzt werden. Die bisherigen Aussteller siedeln nach dem unweit gelegenen Zeißig-Haus über. ) Neue Straßenbahn-Endstelle. Die jetzt ungünstig lie gende Haltestelle in der Zweinaundorfer Straße der Linie 20 soll bis zur «tadtgärtnerei hinausgelegt werden. Die beste Lösung wäre, wenn die Straßenbahn recht bald bis Mölkau weiter- gefuhrl würde. ) Drei Personen bei einem Straßenbahnzusaminenstoß ver letzt. An der Kanzlerstraße slietzen am Mittivochnachmittag zivei Straßenbahn,vagen so heftig zusammen, dass beide Wagen erheblich beschädigt wurden. Die Scheiben der Wagen gingen in Trümmer. Leider wurden durch Glassplitter ein ÄÜagen- führer, eine Dame und ein Kind nicht unerheblich verletzt. Wem ein Per schulden bei dem Zusammenstoß trisst. konnte noch nicht ermittelt werden. ) Warnung vor einem ittetriiger. In Wesel ist am 20. De zember 1927 beim Verband Christlicher Maler und verwandter Berussangchöriger eine Person unter Vorlage eines Mitglieds buches. lautend auf den Namen Heinrich Klein, und eines Un- tersiützungssch-.'incs vorstellig geworden und l>at um Unter stützung gebeten. Er erhielt aus Grund der vorgelegten Aus wege 25 Mark. Hiernach wurde scstgestellt, -atz der Unbe kannte in mehreren Städten mit Erfolg seine Schwindeleien bet'ieb u hat. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass er auch versuche:, wird, in Leipzig eine Gastrolle zu geben. Er ist 25 bis 80 Jahre alt, 1 75 bis 1.80 Nieter groß. hat volles frisches G'sicht, Helles slachsartiges .Haar und ist glattrasiert. Bekleidet war er mit dunklem Marcngomantel mit Samtkrage» und dunklem S'chlapphut. Vor ihm wird gewarnt. Lkemnili, Lvicksu, ?Isuen Eine Kundgebung -es Ev.-lulh. Landesschulvereins Chemnitz, 11. Januar. Mi: ocm Zusammentritt des Vildungsausschusses nach den W.'ihnachlsserien wächst die Spannung über die nahenden Ent scheidungen zu», Neichsschulgesetzentwurf. Nachdem »och un mittelbar vor Weihnachten und seit Neujahr in allen Teilen des Landes grötzerc und kleinere Versammlungen der Gruppen des ev.-lulh. Landesschulvereins stattgesunden hatten, in denen immer wieder baldige Erledigung des Entwurfes gefordert und insbesondere der Zusatzcintrag zu 8 18, kurz „lex saxonica" genannt, begrüßt worden war, saud am Montag, den 0. Januar, In Chemnitz eine große von über 1000 Personen besuchte össentliche Kundgebung statt. Nicht weniger als 0 Redner be grüßten namens des Ev.-lulh. Landesschuloereins den Entwurf. Es sprachen Studieurnl Künzelmann, der Vorsitzende der Arbeitsgeme'nschaft der evangelischen Verbände in Chemnitz, Schulleiter Nt a h n aus Oberhohndorf bei Zwickau, als Ver treter der Schule. Psarrer Große, Chemnitz, als Vertreter der Kirche, und Oderpostschafsner Oehler, Generalsekretär und S'adlvervrdneler Flaig, sowie Tr. Kropat schock, Dresden, als Vertreter des christlichen Hauses. Alle Redner waren sich einig in der Beurteilung der jetzigen immer unhalt barer gewordenen Schulverhältnisse Sachsens. Die bekannten Einwände des Deutschen bezw. Sächsischen Lehrervereins gegen den Entwurf wurden noch einmal widerlegt: vor allem aber wurde den beteiligten Mitgliedern des Bildungsausschusses herrlich gedankt, daß sie bei der ersten Lesung die besonderen Slelange Sachsens berücksichtigt hatten. Sollte jetzt der Ent wurf zurückgezogen werden, oder das bisher für Sachsen Er- leichte wieder gestrichen werden, würden weiteste Kreise der christlichen Wähler ara enttäuscht sein. — Im Anschluß an die Vorträge wurde folgende Der sibirische Express Ein Roman aus der Inflationszeit. Von F ra n k H e ll e r H «Copyright by Georg Müller, Verlag München) (9. Fortsetzung.) „Bceisleak, Spiegelei, Käse. Bier, Schnaps", wiederholte der Kellner und sak am die Ubr. Es war kaum zehn. „Ja, unc> reichliche Portionen", sagte der Einst. De, Kellner murmelte etwas. Er kannte viele Valuiaschweine, die mit ih:en billigen Mark knauserig bezahlte» n»ü obendrein alles noch reichlich lmben wollten. „Sie versiehe»'?" wiederholte der Elast ungeduldig. „So, daß es für zivei genug ist!" Das war für de» Kellner zu viel. „Wenn es für zwei genug sei» soll, muß man auch für zwei bezahlen", sagte er brummig. Dis Valniaschwein schnitt eine Grimasse und sah nach dem Schrank. „Das — das tue ich." „Vielleicht auch zwei Gedecke?" fragte der Kellner satirisch. „Was m.inen Sic? Warnm zwei Gedecke?" „Ich habe mir gedacht, der Herr hat sich vielleicht hierkerauf Gäste cinoeiad »", sagte der Kellner und sah mit schlecht verfehlter Ironie das m hi allzu elegante oder gut ansgcränmle Zimmer an. Der Gast errötete . Besteller Sic, was ich gesagt habe und stellen Sie keine dum men Betrachtungen an!" brüllte er. Der Kellner fand das Cinbcnmädchcn vor der Tür ans ihrem Posten. „2llas Kabc ich gesagt? Der!" „Eine faule Nummer", gab der Kellner zu. „Still", ilüster'c das Sinbcmnädchen. „Jetzt spricht er schon wieder mit sich selbst!" Sie horchten beide. Der irritable Elast schien sich tatsächlich die Zeit mit Monologen zu vertreiben aus die Art wie Hamlet. Sie hörten ihn ganz deutlich sagen: „Das ist nicht so leicht, wenn man es nicht gcwiKnit ist." Dann ein paar gemurmelte Worte. Dann laut, beinahe schreiend: „Herrgott, ich habe über gar nichts anderes nachgcdacht, als tvaS ich zum Frnstück bestelle» soll." Dann schwel le». Dann ein wütendes: „Das schwöre ich!" Entschließung angenommen: „Wie wir von Ansang an den Neichsschulgesetzenlwurf der jetzigen Regierung dankbar begrüßt haben, so haben wir inil besonderer Genugtuung auch davon Kenntnis genommen, daß durch den Beschluß des Büdnngsausschnsses zu 8 18 des Ent wurfes endlich auch für Sachse» Aussicht vorhanden ist. in den einzelnen Schulgemeinden die Rückbildung der jetzigen Zwangs einheitsschule in die alte Ev.-lulh. Volksschule durch Mehrheitsbeschluß der Erziehungsberechtigten bewirken zu könne». Wir würden es als eine schwere Benachleiligung gegenüber anderen Gebieten des Reiches empsinden, wenn nicht seitens der schon bisher für die Rechte der christlichen Eltern eingetretcnen istarteie» und seitens der Rcichsregierung alles getan würde, um die christliche Bevölkerung Sachsens für die ans dem Gebiete der öffenilichen Jugenderziehung jahrelang er littene Zurücksetzung wenigstens einigermaßen zu entschädigen. Wir danken den Mitgliedern des Bildungsaus schusses. die ihr Verständnis sür die durch das Uebergangs- schulgesetz in Sachsen hervorgerufene Schulnöte durch die Tat bewiese» haben." Der sächsisch-thüringische Grenzauslausch Werdau, den 12. Januar. Eine Versammln»«, von Gcmeindevertretern der Amtshaupt- iiiannschast Werdau nabm hier Stellung zu dem Gesetzentwurf über die sächsisch-thüringische Grcuzregulicrung. Tic bisherigen sächsischen Genieinden sind im allgemeinen mit dem Gcbietsm,Stansch einverstan den trotz verschiedener finanzieller Bedenke». Auch kani in der Ver sammlung zinn Ausdruck, daß eine Regelung der Gebietsverhältnisse um Rußdorf und Licbschwitz unbedingt komme» m n ß t e. Kritische Sladlveror-nelen-Vorskandswahl Zwickau, 12. Januar. In der ersten Stadtverordneten- sitzung sollte das Präsidium gewählt werden. Die bürgerlichen Stadtverordneten, die über eine Stimme Mehrheit verfügen, waren bereit, die bisherigen Vorsteher wiederzuwählen, näm lich den Sozialdemokraten Krasser als ersten, Dr. Mai) von der Deutschen Volkspartei als zweiten Vorsteher und den bisherigen drillen Vorsteher Grüneklce von der Wirtsclioftspartei. Nach dem der Sozialdemokrat durch Zuruf zum Vorsteher wieder- gcwählt worden niar. machten die Bürgerlichen aber das Kol legium beschlußunfähig, indem sie den Saal verließe». Es sehlte nämlich ei» bürgerlicher Stadtverordneter, so daß die Rechte und die Linke über gleichviel Stimmen verfügten, und die Gefahr bestand, daß eine Entscheidung durch das Los her beigeführt und ein Kommunist zum zweiten Vorsteher gewählt werden würde. Kl» cler l.su5iir er. Tchirgiswalde. Wie sehr einem dringende» Bedürfnis entsprochen wurde als man im hiesigen Schulgebäude eine Gelegenheit schuf, Wannenbäder zu nehme», beweist die Zahl derjenige», die von dieser Einrichtung Gebrauch machen. Bekannt lich wurden bei Erweiterung des Schulgebäudes vier Wannen in Einzelzcllen ausgestellt. Bald aber zeigte es sich, -daß sich eine Er weiterung der Anlage nötig machte. Und in anerkennenswerter Großzügigkeit entschloß sich der Stadigemeinderat, »och drei Wan nen aufstcllcn zu lassen. Dieser Entschluß ist besonders auch des wegen z» bearüßen, da es infolge der großen Wohnungsnot in so mancher Famtlic nicht möglich ist, zu Hause ei» Wannenbad zu neh me». Im Jabre 1927 wurden an rund 2700 Personen im kiesi ge» Schulgebäude Wiannenbäder gegen Bezahlung verabreicht. Außerdem wurden eine große Anzahl Bäder uncutgclilich gegeben. Badezeit ist Freitags von ft bis 22 Uhr, Sonnabends vo» ft bis 12 Uhr und von 15.80 bis 22 Uhr. Der Andrang ist in de» späte» Nachmittags- und in de» Abendstunde» besonders groß, da crfre»- sicherweisc die werktätige Bevölkerung ausgiebig von der lwgicni- schcn Einrichtung Gebrauch macht. Der Preis ffir ein Wannenbad beträgt 50 Pfennige, Badezeit ist eine halbe Stunde. 'An Klein rentner, Arbeitslose und andere Bedürftige werden Badekarten »n- enigclilich aus dem Nürgermeisteramte ausgeoeben. Erwödiit sei noch, daß man beim SchulHausmeister gegen Bezahlung Präparate erhalten kann, um sich Fichtennadelbäder zu bereiten. Leider wird das für Schulkinder angelegte Brausebad nicht so benutzt, wie es erwünscht wäre. Manch« Eltern befürchten, die Kinder könn ten sich nach dem SKrde erkälte». Diese Befürchtung ist jedoch unbe gründet, denn die Kinder kommen aus dem Batderanm ins ivarme Klassenzimmer, und außerdem sind die Badezeiten für die einzelnen Klassen so cielegt. daß nach dem Bade bis zum Schulschlusse minde stens eine Stunde Zeit liegt, so daß eine Erkältung als Folge des Badens kaum cintreten kan». Möchten doch alle Eltern ihre Kin der veranlassen, an dem wöchentlichen Brausobade ln der Schule to'lzunchme». Hieraus wurde es still. Der Kellner richtete sich aus und legte bedcuiuugsvoll den Zeigesinger an dle Stirn. „Wer ist dos?" fragte das Stubenmädchen eifrig. „Schau doch nach, wer er ist!" „Ich weiß eines", sagte der Kellner und ging, „ich lasse mir sofort bezahlen. Ter kriegt von mir keinen Kredit." Als er mit dem Essen wiedcrkam, bog er sich geradezu vor Lache». ,Weißt du, ums er ist?" „Nein, ivcts ist er?" Tag Stubenmädchen ivar atemlos vor Spannung. „Irrenarzt! Ja. das sind Zelten, in denen wir heute leben. Na, die Patienten werden eine gute Behandlung bekommen." .Wenigstens lwt er einen guten Appetit", sagte dos Stuben mädchen und sab webmüt-iq ans zwei gigantische Beefsteaks mit Spie geleiern, zwei Schüsseln geröstete Kartoffeln, zwei Portionen Käse, zwei Schnäpse und zwei schäumende Bleigläser. „Valutalckwein", sagte der Kellner lakonisch. „Aber er muß sür zwei bezahle», und zivar sofort in bar, wenn er das Essen habe» will." Ms der Kellner hcreinkam, stand der Gast beim Schrank wie sliihcr. Er naH» das Verlangen des Kellners »ach Barzahlung mit sichtlichem tlnmnt auf. „Kann man das nicht aufschrcibe»? Ich warte — ist kein Telegramm sür mich gekommen?" „Nein, bitte, cs ist kel» Telegramm sür den Herrn Doktor da", sagte der Kellner mit falscher Demut, „lind wir dürfen nur gegen sofortige Bezahlung ans dem Zimmer servieren, sonst natürlich mit dem größten Vergnügen." Ter Elast fuhr sich mit der freien Hand über die Stirn — dle andere war wie gewöhnlich tm Schranke drinnen — und schien nach- zngrübcln. Wieder sah er den Kellner an, als nähme er ihm Maß und beur'eile seine Mnskclsiärke Der Kellner retirierte unwillkür lich. Wollte er sich um das Frühstück raufen? Der Gast scunt« und machte eine Bewegung, als wollte er die Hand ans dem Klcider- sckrank ziehen. Plötzlich hätte der Kellner fast das Tablett fallen lassen, denn der Gast rief mit lauter Stimme: „Herr Eiott, ich will ja nur bezahlen — das Essen bezahlen!" Es lag allerdings auch in den Pläne» des Kellners, daß der Gast das Essen bezahlen sollte. Mer wozu brauchte er diese seine Absicht so hinauszubrüllen? Der Kellner stellte das Tablett ab, und da der Elast sich nicht rührte, ging er zum Kleidcrschrank hi». Noch immer >var die linke Hand des Gastes im Schrank drinnen. Mit der rechten holte er ,. Bahnsreves. Wie die Reichsbahnvcrwaltung Zittau mit. teilt, wurde in der Nacht znm Sonnabend an -ein Bahnüber- gang Prtnzenstrahe der Kleinbahn Z i t ta u — O o b i n von unbekannten Tätern eine Telegraphenstange guer über die Schienen gelegt und an einem Sperrbock befestigt. Das Hin dernis konnte noch rechtzeitig beseitigt iverden, so daß der Frühzug ungehindert passieren konnte. Die Reichsbahndirek. tion hat sür die Ermittlung der Täter 500 Mark Belohnung ausgesetzt. Lemeinrle- un<I Verringeren Katholischer Gesellenverein „Dresden-Ost" Am 9. Januar 1928 hielt der Verein seine gutbesuchte 4. Generalversammlung im Bereinslokal „Union" ab. Stach der Begrüßung durch den Präses Hoclziv. Kaplan Dybul folgte die Verlesung des Jahresberichtes durch den Senior. Laut Antrag bei der letzte» Generalversammlung, das Ver» etusjahr mit dem Kalendcrjakr gleichzulege», hatte das Vereins jahr nur eine Dauer non OIL Monaten. Mit 53 aktiven und 40 inaktiven Mitgliedern s53 beziv. 37 im Vorjahre), tritt der Verein in das neue Vereinsjahr. Trotz Streichung von 8 und Abreise von 0 Mitgliedern konnte der Verein seinen Mitglie derstand durch 11 Neueintritte und 3 Zureisen bewahren. Von den 53 Mitgliedern sind 21 jugendliche Mitglieder unter 20 Jahren. Der Kassenbericht zeigte eine ivenig erfreuliche Bilanz, verzeichnet aber noch ein Guthaben. Mit 19 Versammlungen, 2 Familienabende» und einer Weihnachtsfeier wurde der Kol- pingssache gedient. Zur Allgemeinbildung und religiösen Vertiefung fanden 22 Vorträge statt. In zwei vierteljährlichen Vereinskom- mnnionen kamen die Mitglieder am Tische des Herrn zusam men. In die Oefsentlichkeit trat der Verein besonders durch das 3. Stiftungsfest mit Ausführung des Films vom „Inter nationalen Geseltentag in Wien": sowie einen Lustspielabend mit Tanz, zu deren Gelingen die Theaterabteilung wesentlich beitrug. Mit Fahne wurde teilgenommen an dem goldnen Jubiläum der Brudervereine Meißen und Bautzen, und bei dem Heimgänge des Schutzmitgliedes Franz Stoppel, der als Erster vom Tod aus unfern Reihen entrissen wurde. „Ehre seinem Andenken!" Bei der Entlastung des Vorstandes durch de» Präses dankte dieser allen für ihre Arbeit im vergangenen Jahre, be sonders aber dem scheidenden Senior Karl W a r a c z e w s k i für seine uneigennützige und mül>evolle Tätigkeit in den 4 Ver einsjahren. Neugewühlt wurde als Senior: Karl Ulbricht, und als Ordner: Alfons Schmitt, Josef Schneider und Jos. Vier kotten. Wiedergewühlt wurden: Wilhelm Hacker. Karl Schnei der und Hanns Vierkotten. Die Beiräte sVertreter der Schntz- milglicder) die Herren Max Cichon und Paul Beck wurden wieder bestätigt und übe» ihre bisherige Tätigkeit aus. Die Verteilung der einzelnen Aemtcr des aktiven Vorstandes er folgt in der nächsten Vorstandssitzung. Der Vizepräses dankte in seinem Schlußwort allen Mit arbeitern und Mitgliedern. Möge das neue Vereinsjahr einen Fortschritt bringen in der Entwickelung und im inneren Aus bau des Vereins zur gemeinschaftlichen Pflege des Familien- geistes im Sinne Adolf Kolpings! H. V. Dresden-Johannstadt V>»zentius-Bcrei» Herz-Jesu- Kvnscrenz Freiing, den 13. Jnnuiir, 20 Uhr, Etencralvcrsammlnng Union, Hiittenftrnße 7. 8 Planitz, In Anwesenheit des Hochw. Herrn Präses Erz- pricster Rücke rt ans Zwickau hielt das Katholische Ka li tt o zu Planitz und Uing. am 8. Januar im Vercinslokale die diesiährigc Weihnachtsfeier ab. Die im Sinuc einer schönen Aunilicnfeicr gebockt« Veranstaltung verlies z»r größten Zufrieden heit. Musikalische Darbietungen, die Ve'chcrnng der Kinder sowie ein Theaterstück derselben, ferner eine Thcatcranffübrung der Ju gend und nickt zuletzt eine zu Herzen gebende Ansprache des Hochw. Herrn Präses iw Sinne eines echt katholi'cken Familienlebens, ern tete» den allgemeinen Beifall der zahlreich Erschienenen. Die Elirist- bauin- und Paketvcrsteigcrung hielt die Versammelten noch reckt lange beisammen. Tr. T. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Fortbestand des herrschenden Wit- terungscharakters. Flachland: Nach kurzer Aufheiterung er- neut Eintrübung und zeitiveike schwacher Renenfa». Temve- raturen mild, zwischen -l- 2 Grad und 8 Grad. Wieder auf frischende südwestliche Winde. Gebirge: Wieder im ganten Gebirge bis znm Gefriervnnkt und darüber ansteigende Tempe raturen. Sonst wie Flachland. Gelb und ein nickt allzu reichliches Trinkgeld hervor. Der Kellner verließ langsam das Zimmer. Treu wie die Wacht am Rhein und tanh gegen Signale aus anderen Stockwerk«» stand das Stubenmädchen dransten. Der Kell ner legte stumm den Zcigefinoer an die Stirn. Von drinnen hörte man wieder die Stimme des Gastes: „Herr Gott, ich bin ja an der Sache interessier«!" Dann gemurmelte Worte; dann: „Das ist nicht nxckr. das ist eine Lüge! Wer will nicht zwanzigtaiffend Mark verdienen?" Dann kamen keine weiteren Worte; nur das Klappern von Gabeln und Messern und tiefe Seufzer des Wohlbehagens. „Ja, esse» kann der", sagte das Stubenmädchen. „Glaubst du, bei dem heißt das cffen?" sagte der Kellner. „Dü wirst sehen, in vier, fünf Stunden will er wieder >vas habe». So machen es alle Valntastbweine." „Das ist unmöglich!" „Du wirst schon sehen!" Die Mnungcn des Kellners wurden noch nbertroffc». Er tvar kam» halb zwei Uhr, als ihn ein raicndcs Klingeln die Trep pen zum dritte» S'ock lünaufrics. Er verließ ihn hetäubl und suchte das Stubenmädchen aus. „Ich sage nur eines, so etwas ist inir noch nicht unlcrgc» konnnen." „Was denn?" „Ich habe schon viele Valnlaschwcinc ncsclie», aber so eines noch nie. Um zehn Uhr hat er zivei Beefsteaks mit Spieoe'eiern be kommen, zwei Käse, zwei Schüssel» Kartoffel», Bier und Schnaps. Das ist drei Stunden her. Jetzt läutet er, und als ich hinan'fgmme, steht er da und siebt ans. als bä'Ic er seit vicrundrw-inffg Stunden keinen Bissen gesehen, und bestellt das'clbe »och einmal!" „Das ist nicht tvahr!" Die Auge» des Stubenmädchen? brannten. „Zwei Becf —" „Zwei Beefsteaks init Spiegeleiern, zivei Schüsseln Kartof feln. zwei Portionen Käse, zwei Viere und vier Schnäpse", wieder holte der Kellner mit ersterbender Stimme. „Das ist unmöglich!" „DaS ist wahr!" „So etivas habe ich noch nie gehört." „Ich auch nicht" „Glaubst du, daß er letzt genug hat?" Der Kellner zuckle die Achsel». „Es würde mich meiner Seel' nicht wundern, wenn vier Vcosstcaks am Tage sür ihn noch nicht genug wären." lForlschung solar ).
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite