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Svzialdemokrakte und Slaaksgerichksurketl Dresden, 11. Januar. Tic Landcsiiistanze» der SPD. Sachsens und die sozialdemo- Iransche Landtagsfraktion nahmen vorgestern Stellung zur poli tischen Lage in Sachsen und beschäftigten sich dabei u. a. mit der Frage, ob es möglich fei, auf Grund des durch die Presse bekannt gewordenen Urteils des Itaatsgcrichtshofcs über die Waylbeschrän- kling in Hessen, Hamburg und Mecklenburg-Strelitz auch die säch sischen Wahle» anznfechten und dadurch den Landtag zur Auf- lösungzu bringen Ter Dresdner Bolkszcitung zufolge wurde »on einem Anträge der Partei an den Staatsge richts Hof ans Politischen und juristischen Gründen Abstand genommen, nicht zuletzt auch deshalb, weil ein Beschluß des Reichs tages angekündigt ist, der eine neue und gegen das StaatSgerichtshof- «rteil gerichtete Interpretation der Verfassung bringen wird, wodurch eine neue Rechtslage geschaffen wäre. Landtagsfraktion und Landcs- instanzen der SPD. waren jedoch, wie das genannte Blatt weiter meldet, einmütig der Auffassung. Laß nach wie vor die AnflSsung des sächsischen Landtages mit allen politischen Mitteln angcstrcbt »erde» solle. vielen unel Umgrdun9 Zur Errichtung eines siü-kischen Gesun-Heilsamkes Dresden, den 11. Januar. Don der Siadihauptkanzlei wild uns geschrieben: Bei den Stadtverordneten befindet sich zurzeit eine Rats- »»rlage über die Errichtuna eines städtischen Gesund heitsamtes. Sie will dem Vorstand des Gesundheitsamtes auch die Befugnisse des Stadtbcziiksarztes übertragen. Bei einem Teile der Stadtverordneten scheinen hingegen Bedenken zu bestechen. Bei dieser Sachlage verdienen die Auslassungen besondere Aufmerksam keit, die sich in dem jüngst erschienenen Bande „Nürnberg" der Monographien deutscher Städte, berausgcgsben vom Stadtrai zu Nürnberg im Deutschen Kommunalverläge. Berlin-Friedenau, aus der Feder des Leiters des dortigen Gesundheitsamtes finden. (Die se? bereits 1920 gegründete Gesundheitsamt erfreut sich eines guten Rufes.) In dem Aussatz wird gesagt: „Unter kluger Ausnützung der in Bayern vorhandenen staatlichen Organisation des Gesund heitswesens, die für den Vcrwassungsbezirk einer unmittelbaren Stadt einen oder niedrere staatliche Amtsärzte Vorsicht, deren Arbeit fick aus Grund ihrer staatlicher: Dienstanweisung im allgemeinen aus denselben Gebieten bewegt >vie eine wohlansgcbaute städtische Für sorge, wurde, im Einvernehmen mit den maßgebenden Regierungs stellen der staatliche Amtsarzt als ärztlicher Leiter des Gesundheits amtes verpflichtet lind damit zugleich den städtischen Interessen dienstbar gemocht. Sa wurde gegenseitige Reibung staatlicher und städtischer Stellen, ein Nebeneinandcrarbciten und eine Zersplitterung der Kräfte zielbewusst verhütet. Diele Organisationsform, die nun schon sei! sieben Jahren besteht, hat sich, wie auch wiederholt »on den staatlichen Stellen anerkannt wurde, vollauf bewährt. Ihrer Brauch barkeit und ihrer Beweglichkeit ist auch die Tatsache nicht abträg lich, dass das Gesuudbciisamt nicht, wie in manchen grösseren nord deutschen Städten ein besonderes -cm Leiter der städtischen Ver mattung unmittelbar unterstelltes Dezernat bildet, sondern gleich den übrigen Acmtcrn lWohlsabrtsamt, Jugendamt usw.) einem Ver- waltunasdezernentcn zugeicilt ist. Die Nürnberger Lösung, die im Jahre 1920 dos erste bayrische Gesundheitsamt darstcllte, dürste also nicht nur für Bayern, sondern auch für andere Länder, in denen ei» ähnliches Nebeiicinanderarbcttc» staatlicher und kommunaler Stel len aus dem gleichen Arbeitsgebiete besteht, dl« zweckentsprechende und sparsamste Organisation der Gefunidyeitsbeliörde sein." Tresen Darlegungen, die sich durchaus mit der Begründung der hiesigen Ratsvorlage decken, ist mir noch hinznznsügcn, dass mich die Dienstanweisung für die söckffttchcn Bezirksärztc und ihre neuer dings auch im sächsischen Wohlsahrtsgesetz vom 28. März 1925 »ovgesehcnc Mitwirkung auf allen Gebieten der Gesuudhcilsfürsorge die Verbindung ihres Geschäftsbereichs mit dem des künftigen Ge sundheitsamtes durchaus rechtfertigen, nicht zuletzt im Sinne der heute mehr denn je dringend gebotenen Sparsamkeit in der kommu nalen Verwaltung. : Tic Gefahr für Dresden, Sarrasa ui für Immer zu verlie ren, ist beute akulcr als je. denn die ungünstigen Gebäudeverbält- aisse. der Berg tun nahezu 40 verschiedenen Stenern, die dem Un ternehmen nnsgebmdci sind, zwinge» den Zirkus zu einem Domiril- vcclücl, wenn »ich, iin letzten Moment noch ein Künder geschieht. Aus dem Empftnd.» heraus, etnv.s zu verlieren, das mit der Landcs- hanplstadk Sachsens unauslöschlich vcrknüvst ist. drängen sich die DrcSkmcr in getvaliigen Massen zu den Vorstellungen, zum Zirkus, gm dem Un ernebmen ihre Sympathie zu beweisen. Das Hans hätte in manchen Tagen wirklich doppelt so gross sein können, nm all die M gchresvilm M im WeilMkl Von Direktor Dr. Nerschmann, Dresden. Die letzten Wochen haben auf dem Arbeitsmarkt eine sprunghafte Eryöhung der Ardettslosenzaylen gebracht. Ter Be stand an Unterstützungsempjängern im ganzen Reichsgebiet ist in der kurzen Zeit vom 1. bis 15. Dezember um 33 Prozent ge stiegen und sür die zweite Dezember-Hälfte ist nach turn bis herigen Meldungen mit einer gleich starken Zunahme zu rech nen. Tie günstige Entwicklung der Lage auf dem Arbeits markt, die das ganze Jahr zu beobachten war, ist somit zum Jahresschluss plötzlich wieder ins Gegenteil umgeschlagen und es entsteht die wichtige Frage, welche Bedeutung diesem neuen rapiden Anschwellen der Arbeitslosigkeit beizumessen ist. In verschiedenen Wirlsclmftsberichten der letzten Zeit wird die Meinung vertreten, dass im Aus und Ab unserer Wirtschafts- Konjunkturen der Höhepunkt in der Entfaltung der produk tiven Kräfte bereits wieder einmal überschritten ist, und dass, wenn auch nicht ein plötzlicher Absturz, so doch eine rück läufige Entwicklung für das neue Wirtschafts jahr zu erwarten ist. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt, namentlich auf dem unseres engeren Dresdner Wirtfchatts- gebietes, gibt für diese Befürchtung eines allgemeinen Konjunk- turumschkages zunächst noch keine Anhaltspunkte. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit — so gewaltig sie auch zahlenmässig er- - scheint — ist lediglich auf die saisonmähigen Arbeitseinstellungen in den Aussenbcrusen zurü'ckzufiihren. Und wenn diese Zugänge auf dem Arbeits markt in diesem Jahr so plötzlich und zahlreich erfolgten, so liegt dies lediglich an dem frühzeitigen und ausserordentlio, strengen Fr o st, der olle Bauarbeiter, mit einem Schlag still- gelegt und selbst viele Innenarbeiten zum zeitweiligen Einstel len gezwungen hat. Allerdings ist zu befürchten, dass ein längerer Stillstand aller Vauarbeilen nicht ohne ernste Rück wirkung auf manche Industriezweige, so vor allem auf die Metallindustrie bleibt. In Dresden hat die Einstellung der Aussen beruse insgesamt etwa 11000 Menschen auf den Arbeitsmarkt gewor fen. Um annähernd die gleiche Zahl hat sich der Gesamtbestand der Arbeitsuchenden von Ende September — wo mit 16 610 die niedrigste Arbeitslosenziffer des ganzen Jahres erreicht wurde — aus 28 000 erhöht. Der Bestand an weiblichen Arbeitsuchen den ist kcnirzeichnendermeise die letzten 4 Monale unverändert geblieben. Im Vergleich mit dem Bestand zu Anfang des Jahres muss die gegenwärtige Zahl trotz der in den letzten Wochen eingetre- tenen Erhöhung als eine erhebliche Verbesserung unserer ganzen Wirtschaftslage bewertet werden. 38 000 Arbeitsuchende waren zu Anfang des Jahres bei relativ günstiger Witterung i» Dresden gemeldet. Es ist gelungen, diesen katastrophalen Umfang der Arbeits losigkeit von Monat zu Monat einznschränken. Industrie und Handwerk zeigten sich nach dem starken wirtschaftlichen Nie dergang des Vorjahres in steigendem Umfange wieder für gute Facharbeiter und -Arbeiterinnen aufnahmefähig. Im ganzen wurde bis zum September eine Senkung der Arbeitslosenziffer um 58 Prozent erreicht. Ter Dresdner Arbeitsnachweis ist hieran massgebend be teiligt. Im Jahre 1927 hat er über 150 000 Arbeitsstellen durch seine Vermittlung besetzt. Diese Zahlen übertresfen weit die Vermittlungsergeb- nisse aller srsihereii Jahre und sind ein erneuter Beweis dafür, dass der öffentliche Arbeitsnachweis ein wichtiger Faktor »nseres gan'cn Wirtschaftslebens geworden ist. uns dass er durch seine grosszügige und mustergültige Organisation Arbeitgeber wie Arbeitsuchende in immer grösserem Umfange an sich zu ziehen verstanden hat Die Znriickfiihrung der Arbeitslosen in den Produktions prozess gestaltete sich nicht immer glatt und reibungslos. An gebot und Nachfrage standen sich oft unvermittelt gegenüber und erschwerten den Ausgleich. Neben einem grossen Üeberangebot on älteren Fabrikarbeiterinnen bestand fast ständig Mangel an jüngeren Hausgehilfinnen. Der Bedarf an landwirtschaftlichen Arbeitskräften sür den eigenen Bezirk konnte nur durch aus wärtigen Zuzug gedeckt werden, während in vielen gelernten Berufen zahlreiche ältere Arbeitsuchende ohne Arbeit blieben. Eine erfreuliche Entlastung brachte das Baugewerbe, das Tau senden von Angehörigen anderer Berufe, so vor allem Metall Massen zu fassen, die Sarramni nvck einmal sehen wollen Es ist aber dem ZlrknS nicht möestich das Gastspiel über den 22. Januar hinaus zu verlängern, weil unaulschiebbare vertragliche Verpflichtungen Hst Eröffnung des transportable» mannmentalc» Mnterbancs m El.cni- nitz nottvcndig machen. Sarra-ani muss wciterziehe», ui» leben zu können — Heilte Mittwoch, zwei Vorstellungen, »achnniiags 3 Uhr arbeitern, Bäckern, Fleischern und oer grossen Zahl der Un gelernten in den Sommer- und Herbstmonaten bei den zum Teil sehr umfangreichen Tiesbauarbeile» Beschäftigung bot. So er. klärt es sich auch, dass jetzt mit Einstellung der Bauarbeiten plötzlich die Arbeitslosenziffer in fast allen Berufsgruppen steigt. Sehr ungünstig blieb das ganze Jahr über der Stellen- markt sur kaufmännische und Biiroangcstellte. Der ältere Bewerber findet in der Regel nur noch in schlecht bezahlten Vertreterposten oder aushilfsweise bei Behö'de» ein Unterkommen. In keinem anderen Berus tritt die Bevorzu gung der längeren und jüngsten Arbeitskräfte so stark in Er scheinung ivie hier, selbst wenn im Einzelsall der. ältere Be werber durch seine gediegeneren Berufskenntnisse und reiche ren Erfahrungen den Vorzug zu verdienen scheint. Durch Kurse der verschiedensten Art ivar die Abteilung für Angestellte des Arbeitsnachweises mit Erfolg bemüht, die Leistuiigsfahiglieit der Bewerber und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeits- mardt zu steigern. Für technische Angestellte lag infolge der lebhaften Bautätigkeit der Stellenmarkt wesentlich günstiger. Eine besondere Eigenart in der Entwicklung des Arüeils- marktes im vergangenen Jahr mar die Unbeständigkeit der meisten Arbeitsverhältnisse, die sich in einem häufigen Wechsel der Arbeitskräfte äußerte. Es haben im Laufe des Jahres nicht weniger als 246 000 Arbeitsgesuche dem Arbeitsnachweis Vorgelegen. Die Besserung der wirtschaftlichen Lage führte nicht zu einer steten gleichmäßigen Einstellung von Arbeitskräften, sondern es war ein ständiges Kommen und Gehen, Vermitteln und Wiedsr- anmelüen, bei dem allerdings bis Anfang Oktober im Monats abschluß die Abgänge jeweils in der Uebsrzahl blieben. De Erholung unseres Wirtschaftslebens von den schweren Krisen der Vorjahre ist, wie diese Erscktz»»ung beweist, in den einzelnen Betrieben zunächst nur langsam Schritt sür Schritt erfolgt. Die Kapitalrcserven sind überall noch zu gering, die Geschäfts- beziehungen zu unsicher, die Erinnerungen an die zerrütteten Verhältnisse der Inflation noch zu frisch, als dass durch eins großzügige Lagerhaltung die kleineren Schwankungen >m Be schäftigungsgrad ausgeglichen würden. Selbst grosse Betriebe stellen ihre Produktion nur auf die tatsächlich varlleaenden Auf träge ab und passen die Bclegschaftsstä'-lre lieber den Schwan kungen im Auftragsbestand an, als dass sie das Risiko cinaeben aus Laaer arbeiten zu lassen Durch Wirtschaftskämpfe wurde die günstige Entwicklung des Arbcttsmarlttes nur m vcr? hältnismässig wenig Fälle» beeiui>'äch!:gt. Insgesamt haben im Dresdner Bezirk 1927 drei Aussperrungen und fünf Streiks stattaettmden, die einen Aus-all van rund >-6 00» Arbeitstagen verursacht haben. Zwei Drittel der verlorenen Arbeitstage eut fallen auf die fünftägige Aussperrung in der Metallindustrie Das Jahr 1927 ivar ans dem Arbeitsmarkt ein Jahr der allmählichen Gesundung Es fehlen erfreulicherweise die sensationellen Ereignisse der früheren Jahre, in denen die krisenhaften Zuckungen unser's Wirlsckastskörpers auch die Kurve der Arbeiislasigliett in wlk- dem Zickzack verlausen lieben. Die Hobe Zahl von Saison arbeitern. die zurzeit den Bestand der Arbeitsuchenden in die Höhe getrieben hat. w-rü lick mit dein Eintritt m lderer Witte rung voraussichtlich schnell wieder verlausen, da a>-ch im ne»-,: Jahr mit einer lebhaften Bautätigkeit »> rechnen ist. Trotz der günstigen Entwicklung im vergangenen Jahr muss aber die Lage auf dem Arbeitsmarkt immer noch ctts ernst bezeichnet werden. Der Bestand von fast 17 000 Arbeitsuchen den, der auch in den günstigen Soininermonatt'n noch imm.r den Arbeilsmarkt belastet hat. zeigt, dass durchaus nicht alle Schäden der Nachkrlegs'eit überwunden find. Es bedarf in, neuen Jahr nach viel stiller und zäber Arbeit aller Wirlschatts- krelse. um nicht nur Rückschläge ans dem Nrbettsmarltt zu vi"-- me'd-n. sondern darüber hinaus wettere, heute noch brach ste-., ade Arbeitskräfte dem Produkt ionsvrrness wieder znrnf"''- ren. und ab.-nvs 7 30 I.l--r. Naebmitt rS zak'en Kinder ruf alle» Sitz plätzen bei vollem Pi- nniiui halbe Preise. Et wird '»»,.» wieder empfahlen, wegen des grossen Andranges zu allen „ de» Barverkauf im Olegarnz Krustwns (Reka) ri, benutze.,. T,c ZilkuSkasseu sind tiigttch ununlerbiochen von 10 Uhr moemns ge öffnet Zirkns'eicphcn 56218.49. sichkcit mtterordiiclen. Die Philharmoniker sp'icllen unter Kleibers Leitung hervorragend schön. Sie hatten die volle Gcnug- luuiig, nach deni matten tzlbend der 9. Sinfonie mi! einem Abend i» Hlanz und Bravour entschädigen zu können. Der Indes und Vei- xill der Besucher fand kaum Grenzen. —Ist— Musittehrerprüfungen. Nach einer Verordnung des Mini- ltrriuins für Volksbildung sollen die nächsten Prüfungen für Musik. Ichrer und Musiklehrcrinncn nach der PrüsnnzZordnung vom 26. Fe bruar 1913 im Mai 1928 ln Dresden abgcbattcn werden. Zu- lossnngsgenichc sind bis zum 15. März an den stellvertretenden Prü- sungslelter Prof. E. Elans cinzurcichen. Die Befähigung zur L?cr- wenvnng als Mnsitledrer oder als Gesangslehrer an höheren Lehr anstalten kann jedoch durch Ablegung dieser Prüfung nicht mehr er langt werden. Schauspielhaus Leipzig. Bis Sonnabend, den 15. Januar, all abendlich 20 Uhr: Dover—Ealais. Donnerstag, Sonnabend und Sonntag nachm. 15 30 Uhr: Aschenbrödel. Neues Theater Leipzig. Die nächste Wiederholung der ncu- inszcwcrleii ..Flcoerm-rns" iindct Sonntag, den 15. Januar statt. Berichtigung. I» dem Berichte über die „Troubadour Aufführung in der Staatsopcr in Nr. 7 ist eine Satzvcrstiiinnielnng stehe» geblieben. Man leie ab der II. Zeile von unten: „Gerade diese, d'e Zur unumgänglichen Notwendigkeit bei einer Oper gekört, bet de, r Textdichter weniger um die Klarheit der Ereignisse, son n um die Anbringung wirksamer Arie» kümmerte, c»t- spracl r „Leonora" Anne Nosclles und dem „Fernando" Adolf S -y pjlins nicht der erforderlichen Tcullichkei!." äZumor Der Bekannte. Auch Sie wollen ein Trinkgeld zu Ncniabr ha ben? Wer lind Sic ocnn eigentlich? — Ich di» jener tieine Slowak. de» der gnä »ge Herr Punkt von einem Jahre Punkt dasselbe gefragt hat... Der Wert dcS Badens. Ein Ehepaar in Paris Kat eine Bonne a«S der Vrclagnc ausgenommen. Ein scllencs Glück, dem man sich »»»klar zeigen soll. Dem jungen Mädchen werden denn auch alle Vorteile in deren Genuß es sein wird, auscinanocrgcsck«. Und zum Schluss beißt cS: „Das Badezimmer können Sie wöchentlich einmal i bennhen." — Sie winkt aber ab: „Danke. Madame. Ich bin doch i kein Süualino mcbr" ' Die Kanone, die Paris befchotz Wie viel ist über diese Kanone schon phaiitasiert worben. Jetzt dringt eine Wiener Zeitung Einzelheiten, die sich auf An gaben des Geschützführers, des bayerischen Majors Breitung stützen. Die Kanone mar eine Schöpfung des Professors Rauzen berger unb des Ingenieurs Ebcrharbt uns wurde im Frühjahr 1918 erstmalig in Stellung gebracht. Ansangs feuerte es aus einer Stellung bei Laon — 128 Kilometer von Paris —. dann ans der Umgebung von Beaumont (110 Kilomeier) und zuletzt ans dom Raume um Chatcau-Thierry (87 Kilometer). Nach dem Zusammenbruch der deutschen Linie suchten die Alliierten sieberhast das rätselhafte Geschütz. Sie fanden es nicht. Der fchützftihrer war in angcstreugtcster Arbeit sechs Strunden, ehe c Franzosen kamen, mit dein Abbau und der Verladung fertig geworden. Die Kanone stellte sich da als ein 38-Zentimeter-Ge- schiitz. in das eine „Seele", eine Kcrnröhre eingaschoberr worden war, die das Kaliber auf 21 Zcntimeier verringerte. Dazu er hielt das Rohr noch einen glatten Ansatz, um die Pulvcrgase besser auszunutzen. Das Rohr hatte die unglaubliche Länge von 34 Meier Das Bemerkenswertest« an ihm war eine sla- schenartige Aufhängevorrichtung, die verhindern sollte, dass das Rohr gar zu arg ausschlug. Und doch hatte es nach jedem Schuss eine Minute lang einen Ausschlag von bis zu einem Meter auf- und abwärts der Ruhelage. Das Eeskoss — eine Granate mit Spitzen- und Bodenzündcr — war etwa zwei Zentner schwer. Die Patrone wog gar scckrs Zentner. Das Geschütz wurde natür lich wittels Eisenbahn an die Stellung herangebrächt Der Ein bau dauerte etwa eine Woche. Besondere Vorkehrungen mussten zum Schutze gegen jede Entdeckung getroffen werden. So wurde sie hansartig eingebaut. Trat die Kanone in Tätigkeit, dann wuvc-e die Gregend des Standortes umnebelt. Es wurden ferner zur Verhinderung der Entdeckung des Standortes durch das Schlillrnessverfahren gleichzeilig »och andere Geschütze abgescuert. Das Geschoss hatte eine tz. iangsgcschwindigkcit von etwa 1800 Meter in der Sekunde, also niehr als doppelt so viel als bei dem modernsten Jnfanteriegewehr. Es wurde bei einer Hochlichtung des Rohres von 55 Graden abgefchossen. Die Rohr Mündung stand 34 Meter Über dem- Boden. Das Geschoss erreichte eine höchste Flughöhe von 40 Kilometer. Damit kam die Granate über die die Erde umgehende Lufthülle hinaus. Es mussten alst, nicht nur Temperatur, Luftdruck, HöhenuntsrfchiH, Wind und Luftwiderstand sondern kur einen anf-hnlichen Icti des a-e- schossweges auch das Ausfallen des Lnstwiveistandes und mit Rücksicht auf den weiten Weg auch Erd-krümmung und Erdrotatton bei Vestiwmung der Flugbahn in Betracht gezogen werden. Die eisten Schicssverfuche — das Einfchiessen — wurden längs der deutschen Küste vorgenommen. Dabei wurde eine Tragweite von 132 Kilometer scstgestellt. Der Schrecken, den das erste Ein schlagen der Geschosse in Paris verursacht hat, ist den Parisern noch heute in frischer Erinnerung, Man zeigt den Fremden noch die Stadtviertel, di« getrossen wurden. Leipziger Sender Donnerstag, 12 Januar: 10,05 Uhr: Wetterdienst, Schneeberichte und Berncyrszunn, 10,20 Uhr: Bekanntgabe des Tagesprogramms, 10.25 Uhr: Was sie Zeitung bringt, 11,45 Uhr: Wetterdienst und -Voraussage (Deutsch una eripe- raiilo), Schneeüerichte und Wasserstandsmeidungen. 12,00 Uhr: Mittagsinusik ans der Hupfeld-Triphonolo, (Ueber- tragung aus dem Hupseld-Hans, Leipzig, Petersstraße 4.) 12,55 Uhr: Nauener Zeitzeichen 13.15 Uhr: Presse- und Börsenbericht. 16.30— 1800 Uhr: Nachmittagskonzert der Tres-rener Runü- sunkhauskapelle. Dirigent: Gustav Agunte. 18,05—1820 Uhr: Aufwertungsrundftlnk. 18,20—18.30 Uhr: Steuerrundsunk. 18.30— 18.55 Uhr: Deutsche Welle, Berlin. G. v. Eyseren und C. M. Alsieri: Spanisch für Fortgeschrittene. 19.00—19.30 Uhr: Vortragsreihe: „Geschichte des Romans und der Novelle". 15. Bortrag. Pros. Dr. Wilkowski von der Leipziger Universität: „Der Zeit- und Gesellschastsroman". 19.30— 20.00 Uhr: Vortragsreihe: „Probleme der modernen Psychologie". Letzter Portrag. Prof. Dr. Hans Driesch von der Leipziger Universität: „Parapsychologische Probleme". 20.00 Uhr: Wettervoraussage, Schneeberichte und Zeitangabe 20.15 Uhr: Volkstümliches Orchesterkonzert. Ausgesührt vom Leipziger Rundfunkorchester. Dirigent: Hilmar Weber. 2200 Uhr: Funkprangsr. 22.05 Uhr: Pressebericht und Sportsunk. 22.30 Uhr: Funkstille.