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Sächsische Volkszeitung : 08.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192801081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler auf S. 15: Datum und Nummer falsch.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-08
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.01.1928
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Zwei sächsische Postmeister Aus Grund der im Dresdner Hauptstaatsarchiv beruhenden Aktcie entwarf Herr Oberpostinspektor Rcnnert In der Versamm lung des Sächsischen AllertumsvereinS am 2. Januar ein lebensvolles Bi'd von dem Wirsen Meier Männer, die in der Verkehrs- und Post- gesckichle Sachsens besonders dervorgelreten sind. Der inbaltreiche Vortrag, dessen Talsachen der Redner bereits in mehreren Veröffent lichungen vorgclcgt hat — über Felgenhauer in der Illustrierten Zeitung über Sieber in der Deutschen Verkchrszeitung—, wurde unterstützt durch eine Reihe vorzüglicher Lichtbilder. Eine größere Anzahl der Bilder stand jedoch wohl nur lose im Zusammenhang mit dem gcwäl'ltc» Thema: Die crstcn beiden Po st meist er Sachsens Sal, Felge »bau er und Jo bann Sieber. Auch nnterlies dem Vortragenden bei ^-r Erklärung eines Bildes ein bedauerlicher Irrtum. Er deutete nämlich die im Lichtbild wiedcr- gegcbene. der bekannten Homannschen Karle der „Hohen Heerstraße" entnommene Abbildung, als eine bildliche Darstellung aus dem säch sischen Postverkehr (I). Sie ist ober in Wirklichkeit eine solche vom alten Frachlfnhrwescn: Fuhrleute mit ihren schwer- beladcnen Fracht,sagen sehen wir vor uns auf der uralten Handels straße ans Polen und Schlesien nach Sachse» und Thüringen dahin ziehen. Ein Blick aus die zwei- und vicrräderigen Wagen mit ihrem Plandach und auf die Tracht der sie begleitenden Männer klärt uns sofort darüber auf. Indes auch schon die Zusammenstellung: Fclgcnhauer und Sieber als die ersten beiden Postmcister Sachsens birgt eine große Unklarheit in sich. Die Stellung Fclgcnhauers als „Post meister" ist eine ganz andere, als die Siebers; ihr Beruf und ihre Tätigkeit sind grundverschieden. Felaenhauer ist, um es kurz zu sagen, ein kurfürstlicher Diener mit dem Titel „Postmeister"; Sieber hin gegen Postmeister nach unseren heutigen Begriffen. — Man findet aber auch »och außer Felgenbaucr schon vor Siebers Amtsantritt Persönlichkeiten verschiedentlich angcsührl. die den Titel Postmeister tragen. So z. B. zahlt im I. 1586 ein „Martin Schönewaldt Postmeister" dem Rat zu Dresden 17 Mark 30 gr. Zinsen für ein diesem von der Caspar Funckin gegebenes Darlehen von 1000 Gulden. (Des Raths zu Dresden Cammcrrcchnung von Walburgis (1586 —87. Aktenband in meiner Sammlung). Der Rat zu Plau en (Voptl.) verehrt im I. 1588/80 dem „Chursürstl. Postmeister" (Georg Hauptvogel) einen rheinischen Goldgulden „wegen fröhlicher Zeitung von Durchs Churfürstin. da unser lieber Gott Ihrer Churs. Tchs ein Fräulein bescheret Oberpostdircklor Eger in seinen Bei trägen zur Geschichte des Postwcsens in der Preisstadt Plauen (1027) Handschrift.) Fclgenbauer stand im Dienst nur einer Person, seines Kurfürsten. Für ihn zeichnete er die ab- und eingehenden Briefe in ein Register, trug für ihre schnelle Beförderung Sorge, überwachte die ihn dazu untersiclllcn, zumeist berittenen Boten und erhielt für diese Tätigkeit, seinen Sold. Sieber dagegen diente der Allgemeinheit. Ihm lag vor allein oh die Beförderung der Briesschaslcn der Kousleutc, des Rats der Stadt Leipzig, der Gelehrten »sw., kn^z jedermanns, sofern sic ihm ihre Sendungen gegen eine bestimmte „leidliche" Gebühr über gaben. Er >var an eine bestimmte behördliche Verordnung vom I. 1608 gebunden, vom Rat wegen seines wichtigen Amtes bc'onders in Pflicht genommen, lieber die Einnahme» aus seiner Tätigkeit fchnldclc er niemandem Rechenschaft. Sogar aus der kurfürstlichen Rcnlkammcr erhielt er einen Zuschuß, wenn es sich um -die Schaf fung einer wichtigen Postanlage handelte. Sieber ist zeitweilig für Sachsen das gewesen, was TariS für das Reich war: Inhaber und Nutznießer einer Nerkehrscinrichtung, die wir erst von Siebers Zei: an in Sachsen als Post im modernen Sinn bezeichnen können. Diese wesentlichen Unlcrichicde der Bedeutung des Wortes „Postmeister" bei Feloenhaucr wie bei Sieber hätte der Vortra gende unbedingt klar hcrvorbcbcn müssen. Es ist sonst zu befürch ten, daß bei den Zuhörern oer irrige Glaube erweckt worden ist, Fcl gcnhauer sei auch Postmeister nach heutigem Begriff gewesen, wäh rend dies nur für Sieber zunächst zutrlfst. Otto Tholotawsky. Dreien und Umgebung Slurunoetter in Sachsen Dresden. 7. Januar. Seit einigen Tagen und beson ders in der Nacht von Freitag zum Sonnabend tobte in ganz Sachsen ein heftiger Sturm, der teilweise erheblichen Schaden anrichtetc. In Dresden ivnrde in der Tchandauer Straße ein Schornsteinkops durch den Sturm abgerissen und am Albcrt- platz ein großes Schausenster eingedrückt. Wie aus Schandau gemeldet wird, steht das Eis der Elbe trotz des Siurmwetlers jenseits der Landesgrenze etwa bis Aussig noch immer i» erheblicher Stärke fest. Ohne Ge fahr war der Strom dort in den letzten Tagen auch m't Hand wagen und Gepäck zu passieren. Doch sieht mau jetzt nach Ein tritt des Tanwelters der weiteren Entwicklung nicht ohne Be denken entgegen. l BekriebsskMegun-1« -er vlasrn-uskrie l Neuer Freiballon „Sachsen" Dresden, 7 Januar. Infolge der allgemein ungünstigen Lage der Tafclglaslnduftrie hat sich die Hirsch Aktien-Grsellschaft für Tafelglas Rad'beeg vcran- laßt gesehen, bei den zuständigen Behörden den Antrag auf Betriebs stillegung zu stellen und gleichzeitig an ibre Gläubig-!,- mit dem Er- suchen um Gewährung eines mehrmonatigen Moratorium» heranzu- treten. : Katholische Hof- und Propstelkirch« Dresden. Sonntag, den 8. Januar 1928, früh 7 Uhr (Kath. Kirchenchor Cäcilia): Mtchaelismesse von Kießlich; Introitus und Communio: Choral (Vaticana); Graduole und Offertorium von Griesbacher; Com- munio-Einloge: O salutaris hostia von Franz Liszt. : Ein Presseprozeß. Das Gemeinsame Schöffengericht ver urteilte heute den 64 Jahre alten Betriebsleiter der Buch- druckerei Kaden u. Co. (Dresdner Volksztg.) Schalle wegen Vergehens gegen 8 21 des Neichspreffegesetzes (Verantwortlich keit für die durch die Presse begangenen strafbaren Handlun gen) zu 2000 Mk. Geldstrafe oder 100 Tagen Gefängnis. Als Sachverständiger war Hauptmann Ott vom Reichswehrministe rium in Berlin geladen. Die Verhandlung wurde wegen Ge fährdung der Staatssicherheit unter Ausschluß der Oesfentlich- keit geführt. Auch wurde di« Begründung des Urteils in ge heimer Sitzung verlesen. : SSckffischer Kunstvercin zu Dresden Brühlsch« Terrasse. Die Eröffnung der Ianuarausstellung mit Kollektionen von Mar Slevoot. Walter Jacob, Ernst Opplcr, Johannes User und Christoph Doli findet am Sonntag, den 8. Januar statt und zwar vormittags 1412 Uhr (nicht, wie an anderen Sonntagen, 811 Uhr). : „Sarrasanis Wunderschau" ist die Parole des Sonntags. Es gibt keine Unterhaltung für jung und alt, die interessanter, packender und lehrreicher wäre, als der Zirkus Sarrasani mit seinem Artistenvolk. Menschen aus aller Herren Länder, seinem Tierpark von beispielsloser Reichhaltigkeit. Vier Stunden erlebt man eine Reise um die Welt, in alle ihre Schön heiten und Merkwürdigkeiten. Der ferne Osten grüßt durch das „Hostheater des Mikado", das geheimnisvolle China durch chinesisäi« Gaukler aus den einsamen Wüsten der Sckiamo, in dische Feuersresser und Fakire, Tigergruppen aus Bengalen lassen uns die indische Sagenwelt erleben, arabische und marok kanische Springer repräsentieren sich als Söhne Mohameds, Südamerika entsendet sein« Gauchos, Nordamerika einen stolzen Stamm Sioux-Indianer mit tollkühnen Cowboys und Cowgirls. Sibirien ist mit Sibiricken, der Kaukasus mit Tscherkesse», Georgien, das weite Rußland mit Kosaken ver treten. Der Beschauer erhält eine solche Fülle von Eindrücken, die durch sein ganzes Leben fortwirken müssen. Er lernt dw Welt kennen an vier Stunden — bei Sarrasani. Karten sind noch in genügender An'ahl zu jeder Vorstellung beim Vorver kauf im Residenz-Kaufhaus sRe-Ka), und an den Zirkuskaffen, die ununterbrochen von 10 Uhr an geöffnet sind, zu haben. Am Sonntag finden zwei Vorstellungen statt. Nach mittags 3 Uhr und abends 7 30 Uhr. Nachmittaos zahlen Kin der bei vollem Programm auf allen Sitzplätzen halb« Preise. : Der neue Amtshanptmann von Dresden. Wir mir Zuverlässiger Quelle erfahren, wird der Präsident der süey- sischen Slaalspolizeivenraltung. Dr de Guehery, zum Amishaimtmonn von Dresden ernannt werden. : Schnellbootverkehr a-ich nach Meißen? Der Verkehrs verein Meißen teilt mit. daß er mit der Sächsisch Böhmischen Dampsschissahrts A.-G. bereits seit längerer Zeit in Verbin dung getreten ist wegen der Errichtung von Schnellfahrten zwischen Dresden und Meißen, möglichst ohne unterw-gs zu langen. Die Gesellschaft hat kürzlich geantwortet, daß sie be treffs der Schnellfahrten erst in d-esem Jahre Erfahrungen sammeln will, aber zugesagt, die Meißner Strecke im nächsten Jahre zu berücksichtigen. — Die Konzertfahrten an den Sonn abenden sollen bei günstigem Wetter bereits im Mai ausgenom men werden. Für das Jahr der Iahrtausendfeier hat die Ge sellschaft bere-ts jetzt alle möglichen Erweiterungen des Fahr plans in Aussicht gestellt. : „Ncustädtcr Markt". Der Rat bat beschlossen, den Platz „Am Markt" im Stadtteil Neustadt in „Neustädter Markt" umzubencnnc». : Sonder,züge »ach Leipzig. Der LandeSan8sch'.-ß Sachsen der Jnmndverbände veranstaffet anläßlich seiner n Lop,zig vom 7 Ja nuar bis 5. Februar 1928 stattsindende» A issielluc-z, Das sungc Deuffchland" zwei S o n d e r z u g s sa b r t e n von Dresden nach Leipzig. Tie beide» Sonderziigc fahren am Sonn'a-i. den 15 und Sonntag, den 20. Januar >0W -stb'.uir' ,-on Dr-8dcn Haum- bohnbof 6 57 Uhr, Rückknnsi in Dresden 21.52 Uhr Dir Fahrt kostet Eiwacbscnc cinschl. Eintrfft zur AuSstcllun, 5 70 Mark, für Ju- ocvdlichc bis zu 20 Jahren 4,10 Mark. Für jeden Teilnehmer ist em Sitzplatz vorocschcn. : Der Na-tzfolgcr von Dr. Költzsch. Die KVHgcmcii'.devcrire- iuno der Krenzkircke bat gestern einstimmig den Superintendenten F > ck " r ans Oelsnih znm ersten P-arrcr an der Kee-n'leche gewü'-lt. Dis LondcSkonsislorini» wird ihn voranSsichilick Superintenden ten 'er Ephorie Dresden-Stadt ernennen. Ficker ilt ans 'Zur!- hardswaldc bei Meißen gebürtig und 40 Jahr'-alt. Dresden, 7. Januar. Kürzlich fand sn Nllnchrltz bei Riesa die Taufe eine, neuen Freiballons des Deutschen Luftfahrt-Verbandes statt. Er ivar auf dem Lustsahrertag In Barmen im Sommer vorigen Jahres beschlossen worden, diesen Ballon als Anerkennung für die eifrige Tätigkeit der Sächsischen Lustfahrtvereine auf dem Gebiete des Freiballonsportes „Sachsen" zu nennen und ihn in Obhut des Direktors Dr. Strauß. Nünchritz, zu geben. Die Taufe wurde vollzogen durch den Vorsitzenden der Sachsen gruppe des Deutschen Lustfahrt-Verbandes. Professor Dr. Weick- mann, der den Tank der Sächsischen Lustfahrtvereine an den Deutschen Lustfahrt-Verband für die Widmung des neuen Bal lons „Sachsen" aussprach. Die anschließende Taufsahrt. bei der auch der Ballon „Chemnitz" den Täufling begleitete, wurde ge führt von Fritz Bertram unter Teilnahme von Professor Weick- mann. Dr. Hochmuts, und Stoche. Der Ballon „Sachsen" hielt sich zuerst in einer Höhe von 500 Nieter, die bis in die Gegend von Halle bei einer mittleren Geschwindigkeit von 30 Kilo meter in der Stunde gehalten wurde. Zu meteorologischen Versuchen st-eg der Ballon in 1250 Meter Höhe. Als nach drei Stunden Fahrt zur Landung geschritten wurde, die sehr glatt Im Windschatten eines Waldes erfolgte, zeigte sich, daß man nicht, wie erwartet, an der Saale, sondern In der Nähe von Wolfenbüttel bei Braunschiveig sich befand. In 1250 Meter Höhe über den Wolken war der Ballon mit einer Sturmgeschwindigkeit von mehr als 90 Kilometer in der Stunde geflogen. : Die Einheit der Kirche (Die katholische Kirche und die Wiedervereinigung im Glauben) ist das Thema des VortrageS, den Kaplan D r. Baum (Hclleran bei Dresden) a»s Anregungen der Vereinigung katholischer Akademiker zur Pflege der katholischen Weltanschauung am Montag, den 9. Januar, abends 8 Uhr im großen Saale des K ü n st l e r h a u s c s hält. Karten find im Barverkauf bei F. RieS, Secstraße, und an der Abendkaffe zu haben. : Sportsonderwagen der Reichspost. Sonkntag, den 8. Januar 1928 verkehren geheizte Kraftomnibusse als Sportsonderwagen der ,ReichSpost nach Geillng und Allenberg. Abfahrt 7 Uhr am .Haupt bahnhof (Wiener Platz). Rückfahrt 17-45 Uhr ab Attenberg (Markt) und 18 Uhr ab Geising (Bahnbofshotel). Platzvorbestellunge» sind dringend nötig: bei allen Postämter» in Dresden, im Rcisebureau Nohn. P-'aoer Straße 26 nn-d beim Dresdner Vcrkchrsvercin. : Der Dresdner Preffeball am 14. Januar rückt näher, lieber den Saalschmuck war bereits Einiges mitgeteilt worden. Jetzt wird die Öffentlichkeit interessieren, was zum Presse- bolt an k ü n st l e r i f che n Genüssen In Aussicht steht. Für diese Darbietungen ist der Konzertsaol vorgesehen, wo in einer dem Charakter des Festes angepaßten Form erlesene Kunst- aenüsse in Aussicht stehen. Von der Staatsoper haben ihre Mitwirkung freundlichst zugesagt die Damen Irma Ter- vani und Aenne Re seile, ferner Ivar Andresen, der geschützte stimmaewaltige Bassist, und die Tnöre Lorenz und Fazzini. Die pianistische Kunst wird durch Paul Aron und Marga W ü st » e r vertreten sein. An den musi kalischen Gaben werden auch die ehemaligen Hoftrompeter be teiligt sein. Später bietet das gesamte Ballettkorps der Staats oper mit der Ballettmeisterin Frau Ellen v. Cleve-Petz und Gine Neppach im großen Saale Tanzausführungen. Damit ist aber die Reihe der Hörens- und Sehenswürdigkeiten noch nicht erschöpft, denn für eine „Bunte Bühn e" sind erste Kräfte der Dresdner Overettenbühnen zur Mitwirkung ge wonnen worden. Endlich ist auch die Anwesenheit prominen ter Persönlichkeiten aus dem Reiche des Films zu erwähnen. So wird mau Gelegenheit haben, zum diesjährigen Presseball den bekannten Regisseur und Darsteller Friedrich Zei se ick mit seiner berühmten Gattin Lya Mara und iveiter den ..Schwarm" aller Kinobesucherinnen. Harry Liedtke, zu sehen. Ferner hoben ihr Erscheinen die Filmschmispielerin Elisa di Porta und der Filmdarsteller Fryland aus Berlin zngesagt. Der Kartenverkauf für den Preffeball be findet Och bei der Kon-ertdir-ktion Ries (F. Plötner). Fürstenhos-LIchtlpiele. Pom 6. bis mit 12. Januar: „Wochenzauber" mit Harry Liedtke. Mittwoch, den 11. Januar, nachmittags 3 Uhr, Kinder-Vorstellung: „Rübezahls Hochzeit". d. Schwerer Unfall Infolge Glatteises. Als am Donners taovormittag fünf Arbeiterinnen aus der Staatsstraße in Flur Dölzschen heinioinge» und wegen des Glatteises znm Teil auf der Straße liefen, wurden sie an einer Straßenbiegnng von einem rntsch"nden Personenkraftwagen anoefahren. Alle fünf Mädchen wurden erbeblick verletzt, drei von ihnen mußten im Krondenhanse bleißen. Der Wagen fuhr bis an das Eisen, oeländer. das die Straße vom Bette dör Meißeritz trennt und blieb an dem llorßem E's-'naeländcr bänaen. d. Rudolf Send-g 89 Jahre. Ter bekannte Hotelmeister und Begründer und Leiter des ..Europäischen Hofes" in Dres den (jetzt Evropa-Hos). der Sebiwser großniaiger Hotelbanten 'n Bad Schandau. Generaldirektor Rudolf Sendig, feiert am Sonnabend, den 7 Januar seinen 80. Geburtstag. Sendig Ist Ehrenbürger der Stadt Schandau. Solisten und der in trefflicher Verfassung singende Ehor der Volks- singakademie. Aus die oberflächliche Vclmndlung der drei ersten Sätze cinznnebcn, erübrigt sich von selbst. Es sei nur hcrvorgchobcn. daß der Csastdirigent durch die schnellen Zeitmaße namentlich de» Blä sern des P h i I b a r in o n > s ch« n Orchesters ein Mitgcbc» bei nahe zur Unmöglichkeit machte. Darum Hut ab vor unteren tresf- l'che» Philharmonikern, daß cs nicht z» einer Katastrophe kam! Ge ben wir uns der angenehmen Hoffnung hin, daß die nächste Auffüh rung der „Neunten" an Beethoven wieder gut machte, was ikim dies mal angetan wurde! . . . —ei— Die Musikalischen Bo» Kurl Tucholsky. Soeben ist im Verlag von Ernst Rowohlt, Berlin, unter dem Titel „Mil 5 P S." eine Sammlung von Skizze» und Gedichten Kurt Tucholskys erschienen, der durch seine Bücher „Rheinsberg" und „Träume reien an preußischen Kaminen" sebr bekannt geworden ist Die politische und weltansckwnliche Einstellung Tu ch ffskys, die der unseren i» wescnilichen Punkten ent gegengesetzt ist. darf uns nicht bindern, den ansgezcich- ncten Stil und die lebendige Kraft der Schilderung bei diesem Au'or anznerkcnnen. Tucholsky siebt ans der äußersten Liiffen. aber selbst der bcrvorragcndste Fcnil- Ik'onist der Rechtspresse, Slein-Nrimvclstilzcbcn, hat solche Anerkennung gerade für die geistvolle Art diele» : politischen Gegners gefordert. Zudem cntbält die Sammffmg viele Stücke unpolitischen Charakters vo» hoben, Reiz, eins dieser Stücke bringe» wir znm Ab druck. D. Red. Ich bi» „»musikalisch. Wen» ich cs sage, antworten die Leute mit einem frohen Gefühl der Ueberlegen' eit: „Aber »ein — das ist sa nicht möalich! Säe verstehen gewiß sehr viel vo» Musik . . ." und freuen sich Cs ist aber doch so. Musik läßt mich aushorchcn; wenn ich sie höre, habe ich ein Bündel blödsinniger Assoziationen — nd dann verliere ich mich im Gewirr der Töne, finde mich nicht mehr heraus . . . Und um rat- und hilffos z» sein, dazu brauche ich schlicfflich nicht erst in eine Over zu gehen. Gut. Was aber die Musikalischen sind, so ist das eine eigenartige Sache mit ihnen. Ganz vcrnünflige Menschen, slffcbe mit einer Stell,,»» oder einem Mann oder einer oder mehreren Ucbcrzcngnngcn — diese also fallen psötzlich in das Musikfcld ein. Gurgelnd jagen sic durch die Notenstoppeffi. Was gibts —? Plötzlich lind sic drin, und ich bin draußen. Ans einmal sind sie alle verwandt, und ich bin eine Waise. Der Nune eines Diri genten fällt: und Haß leuchtet a»S ihren Augen, ihre Zähne zer malmen ein Gekeff. sie ereifern sich, Hitze bricht ans den Kühfftcn — Ivos gibts. »m Gotlcsn'illenß Sie sind eine große Familie, wen» sic über M»flk sprechen ja. sic zanken sich, wie man sib nur in Fa milie zankt, niit iciicm kundi-um Haß der Nöbe. jeder Hieb sffit, wei! man weiß wo eS web tut. sie schnattern, w'rtschaftcn im Irrgarten ihrer Munk — was nibtsß Ich weiß cs nickt. Auch ist viel S'olz in i'nen und schöne Gesinnung, weil daß sic so musikalllch sind, uns sie off mit mnsuch verwechseln — besonders die Franc» hasten das Gemeine, sind unentwegt e-del und schweben hörbar eine Handbreit über dem Erdboden. So: „Ich bin eine Hohepriester!» der Musik, und das will ich mir auch ausgcbcte» haben." Auch zeichnen sich Musiker durch einen fühlbaren Mangcl an Humor aus — das ist grauslich Sie verständioc» sich schon von weitem durch kabbalistische Terminologie; kaum haben sie sich be rochen, so bricht cs ans ihnen hervor, jeder hat ein Klavier im Stall oder einen schwarzen Stcinway Rappen und cnäblt vo» seinen Feld- zügcn ans diesen geschundenen Tieren . . . Stehn Sie einmal so kulturlos draußen herum, vor der Tür, so durchuni und durchaus nicht dazu gehörig . . . Horch! Wie sie murmeln! „Fnriwänglcr habe ich doch noch gcbört, wie er . . , Also van Mahler versteht er nichts, davon soll er die Finger lassen . . Die Baßsagc bei der Kulb iß in der letzten Zeit nickt so . . Beschämt, zerknirscht, ein Trällerliedchen aus Palcstrina aus den Lippen — so sch'eiche ich betrübt aiffs Lavabo. P. S. Selbstverständlich babe ich die falschen Musiker kennen, gelernt, Karikaturen musikalischer Menschen — Ansnahmesällc. „Denn Sie werden doch nicht leugnen, daß die Musik . .Gute Nacht. stunrt und V/irnenrclistt Vom K. V- Der Kartcllverband der katholischen Studenten- vereinc Deutschlands hatte ini letzten Wintersemester znm ersten Mal in Rhöndorf eine Schulnngstagung für leine Fuchsmaiore veranstal tet. Die damals erfolgreich begonnene Arbeit wurde kürzlich in der Weise fortgesetzt, daß der Verband die Erzieher seines Nachwuchses In kleineren Gruppen von 12 bis 15 Teilnehmern zu mebrtnoigem Zusammenleben unter Leitung se eines älteren, meist auS den Kreisen der Studcntenseeksorger genommenen Alten Herrn und eines lunge ren Wien Herrn zusammensaßte. Die Tagungen bearbeiteten in Vor- trägen und Aussprachen einheitlich das Thema: „Das VenissetboS der katholischen Jungakademikcr unserer Tage und seine Stärkung durch die Korporation". Daneben suchte man besonders dringkiche praktische Fragen ans ^er grnnd'ätzllchen Einstellung -es K. V. her auszulösen. Die Z mmeiffassnng der Teilnehmer zu kleineren Gruppen ermöglichte ein geschlossenes Zusammenarbeiten und damit ein intensiveres Eindringen in den zur Behandlung gestellten Stoff. — Der K V zählte am 15. Dezember 875 Füchse, 1121 aktive Bur schen, 1014 ortsansässige und 755 ausw. Jiw'tive, all» 3765 stu dierende Mitglieder. — Durch Teilung zweier Vereine, die beide bc- rei's ihr goldenes Jubiläum begehen konnten, der Borussia in Kö nigsberg i. Pr und der Alamonnia in Tübingen entstanden in die sem Semester die sungen Korporationen Tanncnberg und Nccbberg. Damit zähst der K V. 0t Korporationen. Aus dem CB. Am 30. Dezember starb im Krankcichause zu Ackern in Baden Professor Hans Fsieocn. der seit über 25 Jahren Kassenwart des CV. war. im 68. LcbenSiahrc. Professor Fliegen wirkte bis zum Kriegsende in Straßbnrg im Elsaß und wurde van dort durch die Franzosen vertrieben. Eine Zeitlang war er noch In Köln beruflich tätig und zog sich dann nach seiner Versetzung itz den Ruhestand nach Oppena» im Renck'al zurück. Professor Fliegen gab lange Jahre das Gekamtverzcichnis des EV. heraus und leitete auch lange die Stellenvermittlung des Verbandes. Besonders bekannt war er auch als Vorkämpfer für die Zicke des deutschen Sprachvereins. Kaust bei unseren Inserenten!
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