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Sächsische Volkszeitung : 08.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192801081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler auf S. 15: Datum und Nummer falsch.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-08
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.01.1928
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8. Januar ISS Sächsische Volkszettuna «WM O «WlMSW Gehören Vertreter -er Kirchgemeinde in den Wohifahrisausschus; der Gemeinden bzw. -er Bezirksfürsorgeverbände? Die Kreisbanpimannschaft Dresden als Vernxrl- lungsgericbt halte sich unlängst mit folgende»! für die Kirchgemeinden interessanten Rechtsstreit zn befassen: Nach Paragraph 9 Abschnitt 1 in Verbindung mit Paragraph 8 Abschnitt 1 Ziffer 3 der Verfassung der Stadt Gottleuba vom Februar 192t gebärt dem als gemischten Ausschuß eingesetzten dortigen Wohlfahrtsausschuß auch ein Vertreter der Kirchgemeinde an. Am 27. Januar 1927 lxrben die S'adtver. ordneten zn Gottleuba unter anderem beschlossen .in der erwähnten Berstissungsvorickrist die Worte: ..1 Vertreter der Kirchgemeinde" zn streichen, io daß ein solcher »ich' mehr Aussckußmilolicd ru sein habe. Gegen diesen Bcschlus; l>at der Stadtrat zu Gottleuba, ihn im Sinne von Paragraph 85 der Gemeindeordnung für ungesetzlich haltend, am 19. Februar 1927 Einspruch einaclegt. Von de» Stadtverord neten ist iedoch der Beschluss am 3. März 1927 mit der Bcgnmdung aulrcchtgelxilten worden, das, in verschiedenen anderen Bezirks- gemeindcn ein Kirchgemeindevertreter dein WohlrabrtSaussthuß nicht angehöre und die Kirche durch die übrigen kirchlich gesinnten Mit glieder Vertretung finde Deshalb hat der Stadtrat beim Verwal- tungSgericht acacn die Stadtverordneten Klage auf Aufhebung des Beschlusses erhoben. In der Klage wird die Auffassung vertreten, das, jener Beschluss gesek- oder bestimmunnswidrig sei. Von dem Kläger ist die von de» Beklagten beschlossene Ent- scrnnug des Vertreters der Kirchgemeinde aus dem WohlfabrtSa»?- sch»f! in Got'lcul'a unter .Hinweis auf die Vorschriften des sächsischen W"l,lkabr«svslcoegcsetzes und der Ausführungsverordnung dazu be anstandet worden. Hierzu hat das Vcrwallnngsgericht folgendes zu bemerken: Nach Satz 1 von Paragraph 7 des sächsischen WoblsahrtSvslene- gesctzes hat der Be'irtsverband als Benrkssürsoraeverband die Be- zirksgemeinden zur Miwrbeit in der Wol'l»al,rls,'kleoe hcranzuzicben und nach Satz 3 des Paragraph 7 können die Berirksverbände die Ausübung einzelner Ausgaben und Aufgabengebiete den Gemeinden nir selbständigen Erledigung übertragen. Es sollen ferner nach Paragraph 71 Ablatz 2 der Ausführungsverordnung Abschnitt All „Zu Paragravh 6, 7 des WoblsabrtSpfleqcgelekes" in herirksanaehö- rioen Geweckdc» ,»r Durchführung der örtlichen WohEahrtsvslcge Ortsausschüsse gebildet werden, zu denen die Vertreter der in der Gemeinde in der Woliffahrisvrseuc und Jugendfürsorge wirkenden freien Vereinigungen entsprechend Varagravb n Al'lati 1 des W-'bl- sabrtS>>fle"egeskke? heran-uffehcii sind. Nach letzterem Ge- sctzesabsah ist die Ütiitarbeit sener freien 21er- ein, nun gen durch Heranziehung der dort tätigen erfahrenen und bewährten Männer und Frauen aller Volksschichten s i ch c r z u st e ll e n. Demgemäss ist mm in P'raoravK ziz der Saiiung des Be- zir-ks'ürsgrocvcrl'autzes 2lm!Sha»pima»nsckast Psrua vom 19. De'-un- ber 19M den Gemeinden — und darunter ist auch die im jetzigen ReMc>.streit j„ V<>-ruckt kommende BczirkSocm-einde GatKeuba zn versieben — die Dnrcbfübrnng bestnunitec stlickoaben übertragen, inid es haben d«e Geiueindc» nach Varaoravb 18 Satz 1 derselben Satzung ffir die Diirckksibruiiq der ilme» übertragenen Ausgaben ge mischte Ausschüsse nach Varagravb 6l der Gemeiudeorduuug zu bil den. Zu diesen — cs ist in Gvttleuba bei dem bestehenden Ausschuß verblieben — sind nach Satz 2 des Paragraph 18 auch Bertrcier der in der Gemeinde in der Wohlfahrtspflege und Jugendfürsorge wir kenden freien Vereinigungen in angemessenem Umsange heranzuzic- hen. Wie hierzu der Bezirksvcrband der Amlsbaupt»>«»mck>ast Pirna angeführt hat, legt er hierbei in Gemäßheit der angczogene» Vorschriften Wert darauf, das; i» jeder ihm zugehörigen Gemeinde ein Wohlfahrtsausschuß besteht, dem »eben Gemeindevertrelern auch Vertreter der freien Wohlfahrtspflege angchörcn, und er hat cs hier bei als selbstverständlich angesehen, daß die Gemeinden bei Zusam mensetzung des Wohlfahrtsausschusses in erster Linie diejenigen Verbünde der freien Wohlfahrtspflege berücksichtigen, die fick am mei sten wohlfahrtspflegerisch betätigen. Im Bezirkssürsorgeverband Amtshauptmannschaft Pirna gebärt nun nach der Aeußerung des Be zirksfürsorgeverbandes. der das Verivaltungsgcrichl beigcpslichtct hat, der Wohlsahrtsdienst der Inneren Mission zu den Verbänden, die in der allgemeinen Wohlfahrtspflege (einschließssch der unter stützenden Fürsorge) am meisten in die Erscheinung tritt, und für Gottleuba trifft dies nach der Ueberzeugung des Bezirksverbandcs. die in ber Aeußerung mit vertreten wird, in gleichem Maße wie für andere Gemeinden zu. Ferner hat der Gesamtvcrband der Inneren Mission der evangelisch-lutherischen Kirche im Frcistoate Sachsen, der nach Paragraph 81 A a der Ausführungsverordnung als Spitzen» organisatio» der evangelischen Wohlfahrtspflege und Liebestätigkett anerkannt ist, nach seinen Erklärungen die Woblsabrtsdienste ent sprechend der Einteilung des Landes in staatliche Verivaltungsbezirke eingerichtet, denen die Kirchgemeinden als eigentliche Träger der LicbcSarbcit angeschlosscn sind. Bei dieser Sachlage stellt sich die Kirchgemeinde Gottleuba als ein Organ jenes Wohlfcckrtsisienstes der Inneren Mission -dar, so daß auch der dem dortigen WohEidrlSauS- schnß seither zugehörige Vertreter der Kirchgemeinde als ein solcher des. wie bemerkt, auch in Gottleuba wesentlich mit hcrvortreienüen Wohlsahrtsdienstcs der Inneren Mission auznschen ist. Allo hat. wie vom Veruxillungsaerickt rutschigen worden ist. die Mitglied schaft des Kirchgemeind «Vertreters in jenem Ausschuß auch den in Gemäßheit des sächsischen Wohlfahrt spflegesetzes ergangene» Bestimmun gen entsprochen und der gegenteilige Beschluß der beklagte» Stadtverordneten war deshalb zu h ea n sta nd c n. Das Verwaltungsgericht hat daher für Recht erkannt: Der angefochtene Beschluß wird für ungesetzlich erklärt, soweit der Wohlfahrtsausschuß zu Gottleuba auf Grund von Paragraph 18 der Satzung des BezirksfüriorgeverbandeS Pirna vom 15. Dezember 1926 und des Wohtfahrtspflcgegesehcs vom 28. März 1925 tätig ist. — Die Kosten des Verfahrens trägt die Gemeinde Gottleuba. Keiner näheren Begründung bedarf cs hierbei, daß der dar- gelcgte Standpunkt den vom Kläger angefochtenen Beschluß nur inso-- weit bekührcn kann, als der Wohlfahrtsausschuß zu Gotsteuba auf Grund des sächspchen Woblsahrtspflegegesetzes und von Paragraph 18 der -Satzung des Bczirkssüriorgeverhandes Amtsbauptmanwchast Pirna vom 15. Dezember 1926 tätig ist. Außerhalb dieser Veicbräu. kuug. die schon im erkennenden Teile des Urteils ausaesprachc» ist. konnte das Peruxiltungsgericht den fraulichen Beschluß der Beklagten nicht für ungesetzlich erklären. Oberverve.-8ekr. U. lAulier Der Katholikentag 1928 in Magdeburg Das Zentralkomitee der deutschen Katholikentage hielt am 4. Januar in Frankfurt a. M. seine herkömmliche Winter tagung ab. Es wurde sestgestellt, dos; das geistige wie auch das finanzielle Ergebnis des Dortmunder Katholikentages sehr ersrciulich ist. Es wurde beschlossen, dem Bonisatius-Verein für seine Zwecke die Summe von 29 »99 Mark zu überweisen. Professor Dr. Donders fMiinster) hielt bei der Tagung des Zentralkomitees einen Vortrag über die religiös-geistige Lage im Deutschen Reiche und die sich daraus ergebenden Aufgaben der deutschen Katholiken. Daran schloß sich eine ausgiebige Aussprache. Es wurde beschlossen, dieses Thema zum Gegen stand der Behandlung auf einem sogenannten kleinen Ka tholikentag zu machen, an dem Vertreter der sämtlichen katholischen Organisationen teilnehmcn. Dieser Katholikentag soll auch besonders ans die Bedürfnisse der Diaspora Rück sicht nehmen und die religiös-kulturellen Interessen des deut schen Ostens in den Kreis seiner Beratungen ziehen. Unter diesem Gesichtspunkt wurde als Ort des im Herbst 1828 statt- kckdenden Katholikentages Magdeburg gewählt. Es iverden da^an fwie 1929 in Wiirzbnrg) etwa 30V Vertreter der katho lischen Verbünde teilnehmen, außerdem ist gleichzeitig ein öst licher Katholikentag in Aussicht genommen. Der nächste all gemeine deutsche Katholikentag wird im Jahr« 1929 zu Frei st urg i. Br. stattfinden. Der Rttekqana -er Wen-enzahl Bon Volkszählung zn Volkszählung wird das Häuslein unserer wendischen Volksgenossen kleiner und kleiner. So beson ders auch wieder seit 1919. In -der Zeitschrift des sächs. S'alistischcn Laudesamtes macht Reg.-Rat Dr. Binklmrdt nähere Ausführungen über die Verbreitung der wendischen Sprache in Sachse n. Du noch wurden 1925 in Sachsen 29178 Personen mit wendischer Muttersprache gezahlt. Darmitcr waren 93 mit nichtdcutschcr Staats nngehörigkeit. Auf die drei Amtshauptmannschaftc» Bautzen, Ka- ineuz und Lötza», entfielen 28 15V Wenden oder 96,5 v. H., also nur 1V28 auf das übrige Sachse». 1910 gab cs noch 43.358 Personen mit wendischer oder wendischer und deutscher Muttersprackp:. Die Zahl der Wenden bat also seit der Volkszählung von 1919 in Sachsen ganz erheblich abgcno >» in e n. In den drei ge nannte» Amtshaiiptmannschaste» der Lausitz, die inan als Wendcngc- bicl ansprechcn kann, entfielen 1916 auf 1VVV Einwohner 126 wen- di'chsprcchende Personen, 1925 nur »och 84. Dr. Burkhard stellt fest, daß in diesem Gebiet die Zahl der Wenden von >849 bis 1925 um 4V Prozent gefallen ist, während die AcvölkerungSzahl in dieser Zeit um 68 Prozent stieg. Die Bevölkerung des eigentlichen Weuden- gebietcs hat sich von I91V bis 1925 uw etwa 9 Prozent erhöht, wäh rend die Ges-.inilbevülleriiiig Sacbsens in derselbe» Zeit nur um 4 Prozent zunabm. Dieser Zuwachs ist in der -Hauptsache auf die Zu nahme der Einwohnerzahlen i» den im südlichen Wcndengebict liegenden, an de» Süvwnsitzcr Iud,-krirstrei>cn ouoreu-eride,, Orten, sowie in den Orten, die sich in der Nähe -der Nordlansitzer Brannkoh- lciiwerke befinden, zurnckznsnhreii. Es ist also sestzustetten, daß hier die Aiilcilonole der Wenden a» der Geiamtbevöl'crung seit 1819 N in 6 4 v. H 'urückoeoaiigeii ist. Dr. Burkhard« stell« weiter fest, daß Gemeinden, die im südlichen Teil des Wendengcbietes liegen »nd an den Indnstriestreisen Löben—Bischofswerda angrcnzen, einen HAondcrs starken Rückgang der weiidi'cke» Bevölkerung anstnwcisen haben. Dagegen haben sich die im Norden des sächsische» Wcndcn- gebiclcs liegenden Gemeinden ini allgemeinen ihre Hobe Wcndcn- pnoie eck-ckten Es wird per Ver>"ut,mg 'Anc-vr-ck "euch-" das; die geringe statistische Bewegung iw Norden dcS sächsi'chcn Wendcngc- bietcs nicht alle:» mit der wirtscliasisacographischen Lage dieser Orte, sondern auch mit den k o n s c s s i o n e l l e n Verhältnissen znsam- menhänge. Es ist ja eine bekannte und erfreuliche Tatsache, daß ins besondere die katholische» Wenden an ihrem Volts'um besonders treu scstlxiltc». Der Bearbeiter der Statistik benicrki zum Schluß, daß über die wendische Mniierspiache noch eingehende statistische Untcr'nckungen angcstellt werden sollen. Insüe'oudrr!- über die Franc ckwiewei» an dem Rück-anu d-r weudi'-a-,' P-"wk-"',>„g die nalürlicke» B-we- gnnasvorgängc Gekurt und Tod beteiligt sind, »nd inwieweit der Nück- eang mit der Wandcrnngsbcwcgung in Zusammenhang zu bringen ist. Es ist aber vorläufig kaum aiizniiehmcii, daß die Bevölkerungs bewegung. Geburt, Tod »„d Wanderungen den starken Rückgang Wendcnzahl zu erklären verwag. Man wird hier ans andere Faktoren zurückgreisen und diesen Rückgang in erster Linie in zn geringer Pflege der Muttersprache i» der Schule, besonders aber auch im Elt er» Hause suchen müssen. .Hoffentlich führt die stati stische Untersuchung zu der Erkenntnis, das; cs wünschenswert und potwendig ist. für Erhaltung dieses wertvollen Sprachen- und Kultur restes »i e als bi-A'-r auch die -Schule verantwortlich zn machen. Luk8prm§6» s°r llsnäv und de, Gesichts, scbmerzhasie» Brennen, sowie Röte und Juckreiz der Haut werden beruhigt und ausgeheilt durch die wundervoll kühlende, reizmildernd» ki-einv I,e<»,t<>r. Gleichzeitig herrlich duftende kosmetische Unterlage für Puder. Tube 60 Ps. und l Mk. Erhältlich In allen Ehlorodoni-Vertaussstellen. Probeiube gratis bet Einsendung diese» Jnjerate» durch Leo-Werte A.-G^ Dresden-N. « „Ihr Mann" z..tftsp>clprcmieke im Dresdner Schauspielhaus. „Ihr Mann" ist eine jener Daheim-Autoritäten, die der kleine» Frau so furchtbar wichtig erscheinen und .n deren „Schutz" sich der Gedanke einer ..«großen Liebe" bei ihr breit mach!. Dieser Maxime ist jedoch, wie alle seinesgleichen, ein kalter Egoist, der sich im Besitze der sehr gutmütigen, liebens- würdiocn. unbedeutenden Frau wohl und sicher fühlt, aber Kanin eine Vorstellung von Liebe und Glück hat. Pünktlich am Schnürchen geht's in dieser kinderlosen Ehe zu. Und so kommt gleich eine große Umwälzung, wenn Maxime plötzlich ein paar Tage nach Brüssel reisen muß. Zunächst tritt dieser beschau lichen Behaglichkeit die kleinere Schivester der jungen Frau Jacqueline, die gänzlich moderne Gisela, energisch entgegen. Sie versucht es, der geliebten Schivester begreiflich zn machen, daß sie ein völlig unnützes Leben lebt und ladt sie zu einem... Saiivinimball ein. Sie versuck)!. die Aelterc also aufzuklären. Vergeblich. Und nun kommt das andere Gegenstück' Andrö Moreuil, de» man neulich in einer Gesellschaft mal gesehen hat und der cs darum, ganz verwirrt und schüchtern, für das Rich tig« hält, ausacrechnet Frau Jacqueline spat abends zu besuchen, um sich mit ihr — ausgerechnet! — über eine von ihm beab sichtigte Verlobung zu beraten. Und dahinein platzt der ver früht zurückgestomn-ene Maxime, wittert Unrat, beschuldigt die Gattin sofort der Untreue. „Daheim-Autoritäten" sotten es so machen! Die arme Jacqueline ist zu stolz, um sich zu vertei digen und hofft, daß der Fall sich von selbst klärt. Der in zwischen mit einem Liebesg-stündnis wieder au« der Bildfläche ersch'encne Moreuil weist sie enerailch ab. Die Schwieger mutter trägt nun das Ihrige zur „Kläruna" des Falles bei und endlick, bie9't Maxime die Hand zur Versöhnung, indem er . . . nerzeil't. Damit hat er nach Ansicht des französischen Autars das Schlimmste getan was getan werden Konnte. Dem min stammt der varlieble More»'' ein drittes Mal. beteuert leinen G'anben an Taeauelines ab «blute Reinheit und besiegte sie da mit. Vach bewährtem Muster wird er künftig der Dritte im Bund" sein d-nn Maximes Prest'ae ist für dauernd erledigt. Paul Geraldn ist als Dichter moderner, z. T. recht feiner Liebeslieder durch den Zsolnay-Berlag in Dentfchland be kannt gemacht morden. Er will auch in seinem Lustspiel — der Typ der keuschen Frau verdient Beachtung — diese zarte Erotik pflegen. Aber er ist doch zu sehr Franzose, um auf Boulevard- Effekte ganz verachten zu können. Die Schwiegermutter und Gisela sind ihre Träger. Für diese steht es fest, daß eine moderne Ehefrau einen Geliebten haben müsse, weit ja eben die Männer im Durchschnitt so sind wie Maxime. Man wird bei dieser Komödie nicht recht warm. Sic fürchtet — das merkt man deutlich! — zno-el zu sagen, um noch als zart gelten zn könne«' und sagt darum zu wenig, um so verstanden zu werden, wie es der Dichter offenbar will. Sie unterscheidet sich bis aus den deutlichen Schluß vorteilhaft von ihren Genossinnen. Das könnte man ihr doch zum Lob" sagen. Und dieser Schluß wiederum wirkt so französisch-undelikat, weil er gleichfalls „zart" ist . . . Umsomehr leistete aber das Ensemble, von Niep er mit Bravour geführt. Alice Verden hatte die altmodische Jac queline darzustellen. Sie war eine rührend gütige und liebe Frau, ganz so, wie sie von Gstela geschildert wird. Die gab Susanne Engelhart mit bemerkenswerter Kenntnis des Mädeltqps von 1928. Ucberwältigend war die Schwiegermut ter Stella Davids, einer Künstlerin des Worts und der komischen Geste, wie man sie anderswo suchen mag. Dazu Nie per. der eitle, selbstsüchtige Autoritätsmann und Wohl brück. der glaubhaft verliebte, anständige Mo>'enil Wirklich ein Meisterensemble der Kammerkomisdic. Das Publikum nahm die Erstaufführung sehr freudig auf. Zck. A'berltkeatcr. „Der blaue Vogel", diese in kurzer Zeit überall beliebt gewordene russisch-deutsche Kleinkunstbühne, ist wieder einmal zu uns nach Dresden neslattert und unter hält im Alberttheater ein distingniertes Publikum vortrefflich. D'ese Sckumfung des Direktors Iushnn mit ihrer unbeschreib lichen M'sck'ung von Farbenfreude, russischem Volkstum. Paro die und Musik stellt etwas ganz Einzigartiges dar. Sie ist kopiert winden fauch wir In Dresden mußten es leider er fahren!). ober zur Freude Inshnvs können wir foststell"»: Die Kopie erre-cht n'cht im entferntesten das Original. Warum? Weil es eben nur einen Iushnn gibt, nur einen Direktor, der glänzender Regisseur, famoser Humorist, ausgezeichneter Insze nator und der denkbar beste Kenner seines Volkes ist. Aus einem Programm spricht der russische Emigrant, der den Bol- chewismus haßt und doch kein Zarist war. Viele Tausende sicher Russen sind heimatlos geworden. Für sie und ihr sried- liches Schasfcnwollen wirbt der blaue Vogel nach seiner Art. Da Iushny ein sehr geschmackvoller Künstler ist. verbürgt sein Programm das Fehlen jeglicher Seichtheit und ,vas uns dies mal geboten wurde, reiht sich den frühere» Gastspielen würdig a». „St. Petersburg 1 825". ein gemütliches, poetisches Stück aus der guten, alten Zeit der Puschkin und Gogol, „D i e P f r o p f e „"."eine lustige Alkohol-Angelegenheit. „Othello" die wahrhaft glän'ende Parodie der Verdi'schen Oper. „Die Blinden", eine ernste, nur bei Iushm, in dieser Wirkung moglicki« Szene, waren die stärksten Eindrücke des Abends. Da neben gab es noch manches Gelungene und als Zugaben die berühmtesten Nummern des Bl----",, Voaels „Leierkasten" und „Wolgaschlevper" die den : f dieses Theaters begründet habe». Dcnwiichen Inshnns unverwüstliche Evinerence. die nach wie vor den „Beifall organisiert" und Zuspätkommende durch eme Ansprache ehrt. Es war ein wohltuender Abend der Erholiinq. Zck. Gewerbeklnis. Dr Frieder Weißina»» liätte in Dresden nickt den Versuch macken dürren. Beethovens ,.N e» nl c" zu diri- ciiercn. Dazu ist die'es aewaltige Werk hierorts zu bekannt und von den verschiedensten Orckesterdirisicnten interpretiert worden. Was sich der Berliner Estu'tdiriqent hei uns in einer Reibe von Konzerten anfqebant bat. das Hut er sich mit dem 4 A b o n n e m e » ! - K o n - rert wieder nicderoerisse». In den drei ersten Sätzen bekam man kaum einen Funken von dem Genie Beethovens ;n ivüren. Man wurde den Eindruck nickt los als '>"t-'n die drei erste» Tcii,c wö-lickst schnell erlediut werden, uni dann im letzten mit den, Icksuß-i-ore die Solisten <Mcta Selnemeper. Helene Jung. Mar Hirzel und Robert Bnrqt und die Dresdner B o l k s s j „ «d e- m i c zu einer sieghafte» Krönung zn sülirc». Es k-'»n wock in den Zeitmaßen liier und da AKwe'cknnoen der Scknelligkeitsgrade neben. Dabei spricht eben individnclles Empfinden mW Immerhin muß mau sick an längst bewäl'rte Tradition an die Zcümaße be-M-mter Dirigenten und nickt zrlletzt auch an die Vorstbristcn dcS Sck-''„st','s sAbst batten Ecke in zcitoen'äs'em Gc'ckmivviv^it.-cr-'ckrd vor" "- «s- gelictztc „Nennte" dür'te auck für Dresdens .Konzert'äle etwas Ne--es gewesen sei». Eine kleine Aussöhnung brachien die auSgczcickneten LZerrenskosse TM kMltlolle, AM- iiiid Lodetillolle «act-. Ml- md llnttomWe ke,c. IM hha Dresden- US PL -A., Scheffelskr. 2 t rschel Fernsprecher 1Z72 s Damenkuehe Kostüm-, Mantel-, Klei'e> u. FulkeM'e 5 Samt-, Plüsch- uni» Fellstosse ,
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