Volltext Seite (XML)
Verbrennungen. Ersnerungen unb velützuugen Nicht selten wird die Hilse der Pflegerin bei Verbrennung«» in Anspruch genommen. Sichen di« Kleider in Flammen, so ist cs am zweckmäßigsten, wenn der Betrofjen« sich zu Boden wirst und durch übergeworfen« leppiche. Decken und nasse Tücher das Feuer erstickt wird. Mit rasch herbeigeholtem Wasser iiber- gie'ge man jetzt den Kraulen, damit di« noch glimmenden Kleider vollends gelöscht werden. Beim Ausziehen und Ab nehmen der verkohlten Kleider sei man vorsichtig, La diese an manchen Stellen fest mit dem Körper verbacken sind. An solchen Stellen lasse man lieber die verkohlten Kleidungsstücke an der Haut haften und schneide das übrige mit der Scher« weg. Bei Verbrühungen durch heiße Milch, Suppe, Wasser und Dampf lasten sich die Kleider bequem abnehmen Im Notfall legt man aus di« beschädigten Hautstellcn in reinem Oel getränkte Tücher oder mit reinem Fett bestrichen« Lappen und deckt den Kranken gut zu, um eine Abkühlung zu vermeiden Auch Auf streuen von Mehl leistet gute Dienste. Brandblasen schneide man nur an einer Stelle auf und lasse das Blutwasscr ab- flichen, damit sich die abgehobene Oberhaut wieder anlegcn kann. Verkohlte Partien bedecke man mit Verbandstoffen. Durch Anwendung von sogenannten Brandsalben und Brand pulver werden die Schmerzen etwas gelindert. Ist ein Drittel des Körpers oder mehr verletzt, so besteht Lebensgefahr und mutz sofort ein Arzt hinzugezogen werden, da solche Kranke, besonders Kinder, sehr rasch sterben können. Man decke di« oft sehr un ruhigen Kranken immer gut zu, gebe Erwachsenen Grog, Glüh wein und heitzen Tee zu trinken. Kindern gebe man heitze Milch, dünnen Tee, auch etwas Wein, und schlag« sie gut in warme Decken ein. Im Krankenhaus werden derartig schwer verletzte Kranke sich oft im Dauerbad am wohlsten fühlen, wo sie natürlich gut überwacht werden müssen, damit sie nicht er trinken. Ist bei einer Verbrennung nur ein« Rötung der Haut zustandegckommen, so spricht inan von einer Verbrennung ersten Grades. Sind Blasen entstanden, so liegt eine Verbrennung zweiten Grades vor, während die Verbrennung dritten Grades sich durch Zerstörung und Verkohlung der Haut, -er weichen Teile und der Knochen auszeichnet. Bei Erfrierungen einzelner Glieder, z. B. Finger, Ohren, kommt es bei unserer Hilse darauf an, daß wir diese steifgefrorenen Teile langsam aufkauen lasten, da sie bei schneller Zufuhr von Wärme infolge Zerreißung kleiner Blutgefäße Schaden leiden und absterben. Man wird also solche erfrorenen Teile zuerst mit kaltem Master übergiehen oder mit Schnee ad- reibcn und ganz langsam erwärmen. Dies« Teile werden dann ihre blatzblaue Farbe allmählich verlieren und eine mehr blatz- rote Farbe bekomme». Da der Blutkreislauf in ihnen aber noch länger« Zeit gestört ist, werden erfroren« Glieder in Verbände gelegt und hochgehängt, nm den Rückfluß des Blutes zu er leichtern Wenn sich der Blut uni lauf nicht wieder hcrstellt, so trocknen dünn« Teile ein und werden schwarz, bei dickeren löst sich die Oberhaut ab und sie gehen in Fäulnis über und müssen später entsern« wcrden. Ist ein Mensch vollkommen erfroren und wurde bewusstlos und steif gesunden, so besteht unsere Auf gabe auch darin, den starren Körper durch Uebergietzen mit kaltem Waster langsam auszutauen, in einem kalten Raum aus zukleiden, wobei man auspassen mutz, datz fteifgefrorene Teile nicht abbrechen. Der Erfrorene wird dann in ein kaltes Belt gebracht und ganz langsam erwärmt. Durch künstliche Atmung und andere Reize werden nun Atmung und Herztätigkeit wieder in Gang gebracht. Wenn das Bewusstsein wiedenzckehrt ist, werden ihm belebcnde Getränke (Kaffee, Wein) einyeslötzt. Nach solchen schweren Erfrierungen erfolgt ein langes und schmerz haftes Krankenlager, bis die Gewebe des Körpers sich wieder erholt haben. Um festzustellen, ob in einem solchen hart ge frorenen Körper überhaupt noch Leben ist, wird man nach dein Auftauen einen Thermometer in den Mastdarm einlegen. Ist eine Temperatur von 24 Grad Celsius oder mehr zu erzielen, so ist A»»sficht vorhanden, den Erfrorenen ins Leben znrück- znrufen. Bei Verletzungen der äußeren Haut mit Säuren, z. B. Salpetersäure, Zucker- und Schwefelsäure, »st es vor allen Dingen wichtig, di« Haut mit einer reichlichen Meng* Wasser abzuspülen, dem man auch doppelkohlenfaures Natron, Kreide öder Magnesia zersetzen kann. Bei Verätzungen der Speiseröhre und des Magens durch Verschlucken von Säuren such« man durch Kitzeln des Schlundes Erbrechen zu erregen, last« reichlich lau warmes Wasser, dem etwas Soda oder di« eben aufgrzählte-n alkalischen Stofs« zugesetzt find, trinken, um das Gift zu ver dünnen und abzustumpfen oder durch Erbrechen zu entfernen. Bei Verletzungen mit Lange mutz natürlich umgekehrt dünnes Essig- oder Zit/onenwaster gegeben werden. sDr. A. Oberst, Leitfaden der Krankenpflege", Herder, Frriburg i. Br.) Vehandlung der Milesier und Mel Hautpickel und Mitester müssen mit inneren und äußeren Mitteln bekämpft werden. Da diese Hauterkrankungen durch gewisse Nahrungsmittel hervorgerufen werde», Io ist die Diät zu beachten. Am besten meidet man stark gewürzte, übermäßig gesalzene, schwer verdauliche, settc Speisen und verbietet alko holhaltige und heiße Getränke, di« Blutwallung«» herbeisühren. Manchen Patienten ist auch eine vollständige Veränderung der Lebensweise, nämlich vegetarische Kost, sehr bekömmlich. Die Fleischkost muß aus alle Fäll« engoschränkt werdrn, dagegen soll reichlich Obst. Gemüse, Kompott und Schrotbrot genosten wer den. Der Darmtätigkeit ist die größte Aufmerksamkeit zuzu wenden Um die Zersetzungsprozesse im Darm zu verhindern, werden Heseapparate genosten. Was di« örtliche Behandlung der Mitester anlangt, so kommt es daraus an, di« Psröpsc aus den Ausführungsgängen der Drüse» zu entfernen, und die An stauung der Absonderung zu verhindern. Das älteste Instru ment hierzu ist von Profi Hebra angegeben worden, und besteht aus einem an einem Stiel befestigten Kreisring. Nach Pros. Riehl gelingt es in manchen Fällen, ganze Reihen von nicht jektsitzenden Mitessern aleichzeitia dadurch u» entfernen, daß Die Leber und ihre Tätigkeit Von Dr. Friedrich Arantzius Daß dem Herzen nicht die allgemein angenommen« über ragende Bedeutung eines selbständigen Regulators des gesam ten Blutkreislaufs zukommen kann, hat kürzlich Professor Dr. M. Mendrljohn dargelegt. Wie man weih, ist der Blutkreislauf der wichtigste Faktor für die Lebenserhaltung, weil er den Stoff wechsel sowie die „innere" und „äußere" Atmung vermittelt. Unter innerer Atmung versteht man die Versorgung aller Körper- zcllen mit Sauerstoff,' sie wird von dem „allgemeinen Kreis lauf" zugleich mit der Stofswechseloermitilung besorgt, während die „äutzere" Atmung, d. h. die Aufnahme des Sauerstoffes aus der Luft und Abgabe der Kohlensäure, im „Lungenkreislaus" stattfindet. Nun war man bisher der Meinung, das Herz regu lier« diesen außerordentlich komplizierten Blutiimlauf, indem es wie eine Doppelpumpe wirke und durch Muskelbewegungen das Blut durch die Arterien bis in die feinsten Verzweigungen treibe, um es dann mittels entspannender Bewegungen aus dem Venen-Netz wieder anzusaugen. Dies« Leistung würde aber zur geringen Größe des Herzmuskels und zu seiner physiologischen Eignung in keinem Verhältnis stehen. Noch mehr aber muß anffalleii, daß Herzfehler den Blutkreislauf tatsächlich weniger stören, als man nach den bisherigen Anschauungen annehmen sollte. Beobachtete doch Prof. Mendelsohn viele Krank«, bei denen trotz hochgradiger Entartung des Herzens der Blutkreis lauf noch lange Jahre seine Tätigkeit ausübte. Der Gelehrt« forschte nun nach den Ursachen dieser Erscheinung und kam schließlich zu dein Ergebnis, daß das Herz gewissermaßen wie der Zentrifugalregulotor der Dampfmaschine wirkt. Denn die Blut strömung nimmt nicht, wie man bisher glaubte, erst im Herzen, sondern bereits in den Oberflächengeweben ihren Anfang, und zwar infolge der beträchtlichen Flüssigkeitsausscheidungen durch die Haut. Nach Prof. Mendelsohns Ansicht sind die eigentlich treibenden Faktoren für den Blutkreislauf die Flüssigkeits bewegungen im Orgamsmus. Diese kommen durch die Haut- transpiration, durch die Nahrungsaufnahme und -ausscheidung und besonders auch durch die Tätigkeit der Drüsen zustande, unter denen, wie die neuesten Forschungen ergeben haben, di« Galle absondernde Leber von besonderer Bedeutung ist. Die Leber wirkt aber nicht nur mitbestimmend auf den „allgemeinen Kreislauf", sie spielt auch eine wesentliche Rolle bei dein Ein fluß des Geistes auf den Körper, eine Rolle, die bisher fälschlich dem Herzen zugeschrieben wurde. Die körperliche Rückwirkung, die Vorgänge im Gemütslcben auslöseit, muß schon deswegen mit der Leber in Verbindung gebracht werden, weil seelische Erregungen den Blutkreislauf teils direkt, teils indirekt beeinflussen. Der unmittelbare Ein fluß äußert sich am deutlichsten in den als Erröten und Er blasten bekannten Beschleunigungen und Verzögerungen der Blntbewegung, sowie in den Blutdrucksteigernngen. die man als Herzklopfen bezeichnet. Mittelbar reagiert der Blutkreis lauf aus seelisch« Störungen als Vermittler des Stoffwechsels. Charakteristisch sind in dieser Beziehung die Verdnuiiiigs- unregelmäßigkeiten bei starker Erregung, »nd die bei Aerger, Neid »nd Verbitterung sich oft einstellenden abnormen Um setzungen der Galle, die zu Gelbsucht und Eallensteinleidcn führen können. Gerade das hätte die Wissenschaft auf die Be teiligung der Leber au den Vorgängen der psycho-physischen Wechselwirkungen aufmerksam machen müssen. Wies doch bereits der berühmtest« Arzt des vorchristlichen Zeitalters, Hippokrates, aus die Bedeutung der Sästemischung für die psychische Indivi dualität hin: Dieser antike Forscher glaubte die verschiedenen Temperamente in erster Linie nach dem Verhältnis der Bei mischung der Galle zu den Darmsästen und zum Blut bestim- me» zu können^ so bezeichnet« er z. B. eine trübsinnige und schwermütige Veranlagung als „Melancholie", d. h. Echwnrz- galligkeit. Wie denn auch heute noch der bildlich sonnende Nolksmund von gelb-, grün- und schwarzärgern spricht und da mit die Reaktion der Galle ans den Temperameittansbrnch nie int. Daß die hyppokratische Temperainentenlehre trotz ihrer rein spekulativen Einstellung manch« Ansätze zu richtiger Erkenittuis enthält, hat die Wissenschaft erst neuerdings anerkannt: Die Galle wird durch die Tätigkeit der Leberzellen aus dem Blute gebildet, teils in der Gallenblase ausgespcichert »nd teils den Darmsäften zugejührt,' und zwar bewirken, wie die neuesten Forschungen ergeben haben, alle seelischen Erregungen eia« stärkere Einschmelzung der roten Blutkörperchen und damit auch ein« vermehrte Eallenabfonderung. Diese regt nun zunächst die Darmbewegung an, woraus sich die Verdauungsstörungen nach starken Assektausbrüchen erklären, und wodurch ferner auch die mit dem Verdauungssystcm iu enger Verbindung stelzenden Blutdrüsen gereizt werden. Vor allem die Nebennieren, deren erhöhte Funktionstätigkeit den Blutumlauf beschleunigt und den Blutdruck steigert, kurz, jene Symptome der Assettaus- wirkung Hervorrust, die mail bisher der unmittelbaren Tätig keit des Herzens znschrieb. Damit ergeben sich aber auch neue Gesichtspunkte für die praktische Medizin: Bisher nämlich behandelte inan Störungen des Kreislaufsystems in erster Linie als Herzleiden,' nach den neuen Forschungsergebnissen jedoch muß man neben den eigent lichen Herzleiden die Krankheiten der am Blutkreislauf betei ligten Organe unterscheiden, unter denen die Leber wiederum eine besondere, bisher übersehene Nolle spielt. Durch diese Unterscheidung wird sicherlich künftighin mancher Kranke vor salscher Behandlung bewahrt bleiben, so daß inan die neuen Erkenntnisse auch in praktischer Hinsicht als ivesentlichen Fort schritt werten darf. man eine Schicht Kolodium oder Zelloidin über sie streicht und eintrocknen läßt. Wird die erstarrte Haut mit einer Pinzette abgehoben, so hasten an ihrer Unterfläche mehr oder yrinder viele Mitester. Pros. Unna in Hamburg behandelt die Mit esser mit Pepstnfalzsäur«. Die Pepsindunstumschläge wcrden in Form von Prißnitzumschlägen des Nachts angelegt. Dadurch wird der Inhalt der Hornzclle» verdaut und die Horndecke der Mitesser erreicht, die sich schon nach einigen Tagen sehr leicht ausdriicken und abschaben lasten. Die Haut wird dadurch zarter und ihr Aussehen bessert sich von Tag zu Tag, so daß die Patienten die Behandlung als sehr angenehm empfinden Warum find -ieMeMen am Morgen so rervös? Die Nervosität der Menschen am Morgen nach dem Aus reden ist eine Plage, unter der fast jede Familie leidet. Dabei outen di« Menschen eigentlich am Morgen am sriedsertigsten sein, da sie gut ausgeruht sind und noch nicht unter der ausrei- dendrn Wirkung der Arbeit gelitten haben. Wie kommt es nun. daß trotzdem die Nervosität der Menschen am frühen Mor gen am stärksten ist. und wie ist sic zu verhüten? Wenn auch naturgemäß diese Nervosität körperliche Ursachen hat. so ist doch in erster Reihe darauf hinzuweisen, daß einen großen Teil der Schuld die mangelnde Fähigkeit der Menschen, sich zu beherr schen, trägt. Ein Mensch, der durch Erziehung in der Jugend und durch Selbst crziehuug gewohnt ist. sein« kleinen Launen nicht so oft zur Schau zu tragen, wird stets, auch am frühen Morgen, wenn er besonders nervös ist. die notwendig« Haltung seiner Umgebung gegenüber bewahren können. Das ist aber eine Frage der Erziehung -zur. des Charakters und hat mit medizinischen Anglegenheiten nichts zu tun. Wenn man die Frühiiervositüt beseitigen will, so muß man die Ursachen kennen. Es sei nur darauf hingewiesen, daß die Ursache dieser Ner vosität in erster Reihe auf erregende Mittel zurüchzusühren ist, di« sich im Magen aushäusen und die Nerven beunruhigen Ent weder ist es der Alkohol oder das Nikotin, das meist besonders von Männern am Abend in viel zu großer Meng« den» Körper zugesührt wird, als daß diese beiden Gifte nicht nachteilige Folgen haben müßten. Der Aufenthalt in Gasthäusern oder ein geselliges Beisammensein am Skattisch verleitet die Män ner zu stärkerem Verbrauch von Zigarren, Zigaretten oder Pfeife, da dadurch die Gemütlichkeit des Beisammenseins erhöht wird. Erfahrungsgemäß schmecken aber zum Tabak mehrere Glas Bier und mehrere Schnäpse ausgezeichnet, zumal man dann die nötige Bettschwere hat. um gut schlafen zu können Dies« Bett schwere geschieht aber nur in einer Art Betäubung. Das er regende Gift des Nikotins oder des Alkohols tut aber während der Nachtruhe unausgesetzt seine Wirkung und führt einerseits zu unruhigen Träumen, andererseits zu der berüchtigten Früh nervosität. Wenn nämlich der Mensch am frühen Morgen er wacht, sind seine Nerven durch die genannten Gifte in einem starken Erregungszustand, der sich in de» ersten Stunden besonders bemerkbar macht. Nach dem Frühstück, wenn die Magennerven bereits wieder eine andere Tätigkeit haben, flaut diese Ner vosität allmählich ab, und der Mann ist wieder gemütlich wie am Tage zuvor. Bei der Frau wird diese Nervosität heut auch oft genug durch übermäßiges Rauchen von Zigaretten her- vovoerulen. bauotläibllch ober durch übermäßigen Genuß von i Kaffee oder Tee. Besonders am Abend, wenn ein Täßcheu Kaöfce ausgezeichnet schweckt, oder ein Glas Tee eine ange nehme Zugabe zu belegtem Brot ist, werden die in diesen beiden Getränken wirksamen Gifte dem Körper besonders lästig, da »ach dem Abendbrot meist notwendige Bewegung fehlt, uin die Gifte durch Verdauung aus dem Magen zu entserne» und. so weit wie möglich, für Erregung der Nerven unschädlich zu machen. Kaffeeund Tee ist übrigens a-uch sehr häufig die Ursache für die Frühnervosttät der Männer, da ja die Männer bekannt lich nicht selten große Kasfee- und Teesreunde sind. Kann man nun diese Ursachen der Frühnervosttät völlig be seitigen? Die selbstverständliche und leichte Antwort besteht darin, daß man einfach den Gebrauch von Tabak. Kaffee, Tee und Alkohol vermeidet. Damit ist aber nur wenigen geholfen, denn diese Eeniißmittel sind trotz ihrer Schädlichkeit dock, für sehr viele Menschen ei» unentbehrliches Vergnügen, das ihnen über die Kümmernisse des Lebens hinweghilft. Zu ihrer Freude sei darum mitgeteilt, daß sie nicht daraus verzichten brauen, und trotzdem die gefürchtete Nervosität meiden können. Man ver meide es unter allen Umständen, Kaffee und Tee kurz vor dem Schlafengehen zu genießen. Das kann man in jedem Falle ver meiden. Hat man aber dem Nikotin und dem Alkohol reichlich -»gesprochen, dann bewege man sich vor dem Schlasengehen 20 bis 30 Minute» in frischer Luft. Genieße dann einen Apfel oder trinke eine Zitronenlinionade. die beide dir wohltätige Wir kung haben, die Magennerven zu beruhigen. Man wird dann nicht nur besser und ruhiger schlafen, sondern man wird auch am Morgen das angenehme Gefühl haben, von der üblen Erreg barkeit völlig frei zu fein. Reibt man sich nocki kurz na-^ dem Ansehen den Körper naß ab, dann ist man ruhig und gemütlich. 0 A Wirkung der SchoumdSder Der Schaum besteht gewöhnlich aus mit SLasser umhüllten, stehenden Luftbläschen. Sine der wesentlickisten Eigenschaften des Schaums ist seine geringe Wärmeleitungsjähigkeit. Der Schaum behält die einmal ausgenommen« Temperatur für längere Zeit bei. Das Schaumbad stellt ein .zweischichtiges Bad dar. unten das verschieden temperierte Wasser, oben der anders temperierte Schaum. Es ist sicher, daß der Reiz des wärmeren Grundwassers stärker ist als der des kühleren Silzaums. Zu dem Wärmereiz kommt der mechanische Reiz der ständig platzenden Schaum bläschen: er bewirkt eine dauernde Reizung der Nervenendigung, der auch eine Rolle spielt bei den gashaltigen Wasserbädern, wie den Kohlensäure- und Sauerstofsbädern. Man spürt daher im Schaumbad ein ganz seines Prickeln und hört ein dauerndes Knistern. Nach Untersuchungen, die in der Hydrotherapischen Anstalt der Berliner Universität angestcllt wurden, worüber in der .Deutsch, med. Wocheittchrift" berichtet wird, erzielt« man bei Len Schaumbädern gute Erfolge bei Fettleibigen. Es tras hier starkes Schwitzen ein und infolgedessen Gewichtsabnahme, bei einem Patienten betnig diese nach einein Bad von !ZO Minuten Dauer 1100 Gramm. Schädlich« Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Die warmen Schaumbäder wurden ferner versucht bei chronischem Geienkrhcumatismus, bei welcher Krankheit sie in angenehmer Weife zur Schweißabsonderung und auch zur Wärme stauung führe«. Zur Echaumbildung wurde Kohlensäure be nutzt.