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Mm wnrüc gesagt, er wöetne einv's »wr'en Srnlcr in cr ocicvcn wort«», als cr aus dein eei e:> Ol>eegescboi: des Hotels Gm, in -cm die Zimmer liegen, wo sie Diebstä'sie ansgeiühr! wurden, Er nmr etwa 28 Jabre alt, 1,05 bis >,7<! Meier grosj, glanrasierl, balle gc- mandies Aultrclcn »na war beklei-ct mit bräunlichem Mantel und tztelonrhut, Vor il;m wir- gewarnt, Z„ seiner Ermittlung dienliche Mitteilungen erbittet »asKriminaiaml, 1 Aon der Anklage der Unterschlagung sreigesprochen. Bor dem gemeinsamen Schäl,'engericht l,atte sich der Kassierer .Her mann Keller ans Klein-Lehna wegen Unterschlagung zu ver antworten Keller sollte im Juli d. I, Gewerkschaslsgolder in Höhe von 1800 Nlark in seiner Eigenschait als Kassierer der Batioewerlischaft für den Kreis Groß Lehna unterschlagen haben. Er beharrte auch heule ans der Tatsache, -ah er die Manpe mit dem Gelde im Zuge liegen gelassen und nicht wieder erlang! hätte, Ta ein Gegenbeweis nicht z» erbringen war, muhte der Angeklagte t'reioesvrocizen werde». Der Staats anwalt hatte 0 Monaic Gefängnis beantragt, « Diebstahl n» einem Bewußtlose» Ein 37 Jabre alter Krieg? invalide wurde am 25, d, M, auf dein Fußweg der Scuuiesiraßc, ge genüber dem Grundstück Nr, 35, besinnungslos aufgesunden. Er tMtrde nach dem Tiakonisscnliaus in Lindenau gebracht, Während seiuer Bcwußtlosiokeit sind ilnn etwa 1(0 Mark ans den Taschen ge stoben ivorden. Mitteilunoen die zur EnniUsung des gemeinen Die bes nibren können, an das Kriminalamt Leipzig erbeten, Ckemnitr. Lvicksu, l^Isuen Schwere UnglückssüUe Plauen, 20, Tezemoer Gestern tnitlag wurde der aus Wurzen stammende Schacht meister Franz Prislrcr bei>n Bahnbau auf dem hiesigen Oberen Bahnhöfe von der Berschiebemaschine eines Bauzuges über fahren und schwer verletzt ins Krankenhaus geschasst. Ein Bein ivar ihm abgefahren worden; außerdem hatte cr Arm and Ripvenörüchc sowie eine Gehirnerschütterung davongeica- gen, so daß sein Zustand sehr bedenklich ist. Gestern nachmittag stürzten in einem Neubau die beiden verheirateten Schieferdecker Fischer und Fiedler etwa 15 Meter hoch ab und erlitten dabei so schwere Verletzungen, daß sie ebenfalls dem Krankenhause zugesührl werden mutzlen. Ein Krasltvagen aus Fohanngeorgensladt suhr in der Nähe van Plauen infolge der Glätte gegen einen SIratzenbaum, Ter Führer wurde erheblich verletzt, während die übrigen Insassen, eine Frau und drei Kinder, unversehrt davonkame». tz, Mathaus-Weihe in Geqersdors. In Gegenwart des Am! 'hauplmanns, des Bürgermeisters von Annaberg und von Vertreter» der benachbarten Gemeinden, der Bau- und Hand- werksiirm.'n fand Dienstag mittag die Weihefeier des Neubaues des Nalhauses in Genersdars sErzg.) statt. Nach begrüßenden Marten des Bürgermeisters an die Ehrengäste gab Architekt Bevor einen kurzen Rückblick über die Entwicklung des Baues. Nach der Weihe-Rede durch den Bürgermeister brachte der Amlshauptmann die Glückwünsche des Bezirksausschusses zum Ausdruck, Eine Besichtigung des neue» Rathauses schloß sich on, tz. Eine verunglückte Schwarzfahrt. Am Morgen des zwei ten Weihnachls'eiertages wurde in der Glaucliauer Landstraße der führerlose Kraftwagen eines Leipziger Geschäftsmannes im Grabe» liegend vorgesunden. Wie die polizeilichen Ermitte lungen ergaben, hatte der Kraftwagcniührer mit dem Wagen van Meerane ans eine Schwarzfahrt nach Crimmitschau unternommen Dabei ist der Wagen mit einer Stunden- geschwindigkeit van 10—50 Kilometer an einen Kilometerstein und einen Straßenbaum gefahren und dann in den Graben gestürzt. Der Führer, der nur geringe Versetzungen erlitten hatte, hat de,! Wagen im Graben liegen lassen und ist davon- gelemseu, ohne den Besitzer auch nur von dem Unfall zu benach richtigen, tz, Zusammenbruch eines Gerüstes. Infolge des starken Sttirmes der letzten Tage brach in Annaberg das große Gerüst, welches vor dein Portal der St, Annenkirche errichtet nmr unter gewaltigem Getöse, die gesamten den Bauplatz ein- zäunenden Planken mit sich reißend, in sich zusammen. Zum Glück siud Menschenleben dabei nicht in Gefahr gekommen, tz, Franz Zchl begnadigt, Franz Zehs, der vor drei Jahren wegen Tpreiigsloifoergeheus und kommunistischer Umtriebe vom Schwurgericht Zwickau zu 5 Jahren 3 Monate» Zuchlbau? verurteilt ward-,'» ivar, bal für den Nest seiner Strafe von über 2 Jabren Zucht smus eine dreiialiriqe Bewährungsfrist erhalten und ist am Wcih- narbtSleste entlassen morden tz, Notlandung eines Flugzeugs. Dienstagmittag landete ein Flugzeug der "Deutschen Luslhansa, das kurz zuvor van Eh emnitz »ah Bremen gestartet ivar. infolge starken Nebels 1 aus einem Felde bei Neukirche», Die Insassen kamen uauer sehr! davon, doch wnrden Propeller und Tragflächen beschädigt. Das Flugzeug wurde abmoutierl und mittels Autos nach Chem nitz transportiert. 5lus l-susitr RaMbersal! Bautzen, 28, Januar, El» Nanbiibersalt wurde am Dienstagabend kurz vor Ladenschluß im Koust mverei» Köblitz-Cuuewalde verübt. Dort erscheienen zwei jung« Leute im Alter von etwa 20 .bis 2b Jah ren und erzwangen unter Vorhalten einer Pistole die Heraus gabe der Ladeniasie mit etwa l,'>» Mark Inhalt, Obwohl außer dem Lagerhalter noch zwei Vorstaudsmiiolieder im Lade» an wesend waren, gelang es de» Tälern, aus Fahrrädern unerkannt -n entkommen. Sie mußten aber aus der Flucht die Kassette sowie ein Fahrrad im tich lassen. Das Geld konnte bis aus einen Teil wiedererlanat werden. l. Verhängnisvoller Weihnachtsbesuch. Der Werkmeister der Kermamischen Werke Heimann in Königs'orück wollte am Weihnachtsheiligabenü einer befreundeten Familie, die eine Etage höher wohnt, einen Besuch abstatten. Oben angelangt stürzte er infolge eines Fehltrittes die Treppe herunter und blieb mit einem schweren S'chädelbruch liegen. Ohne das Be wußtsein wieoererlangt zu haben verstarb Heimann am gestrigen Tage im Barmherzigkeits-Stift in Kamenz, l, Tod eines Schristtelters. Am zweiten Weihnachtsseier- tage ist der Hauptschriftleiter Paul Reinhold Roßberg, lang jähriger Mitinlsaber der Firma Teller u, Roßberg in Nengers- dorf. in deren Verlage die Oberlausitzsr Dorfzeitung erscheint, im 70, Lebensjahre gestorben. Semeineie- un<! Verelnsveren Weihnachten in der Pfarrgemeinde Reichenbach i. V. Ein in jeder Hinsicht schön verlaufenes Weihnachten liegt hinter uns. Schon Wochen vorher hatte der Karitasausschnß seine Arbeit der Nächstenliebe begonnen, dabei miss eifrigste von einigen Damen lFrl. Dieter, Stubner, Winkelhöfer und Zima in Reichenbach, Frau Licll in Mvlau, Frau Schaffer in Netzschkau und Frau Zima in Uitterheinersdnrs) durch Haussanimlung unterstützt, so daß neben einer sehr großen Menge zum Teil völlig neuer Kleidungsstücke, Wäsibc, Stoffe und Schubwerk noch über 500 Mark Bargeld zur Verfügung standen. Allen edlen Svcndern gebührt wärmster Dank! Dabei muß auch in besonderer Dankbarkeit die wertvolle Spende des Rei- chenbacher Wirtschaftsverbandez für Handwerk, Handel und Gewerbe erwähnt werden Nachdem die Gaben in ihrer Gesamtheit (darnnte. Ist- Zentner Melk Zentner Zucker, 1 Zentner Acpfel, 75 Pfund S,ollen njm.j am letzten Adventssonntag in geschmackvoller Ausstel lung der Gemeinde gezeigt woroen waren, gelangten sie in den näch sten Taac» in Fon» von 82 Paketen, bei deren Befördern»» neben unst'.en Jungwmnicn auch das Auto des Herrn W, Lünebach wert volle Dienste leistete, an ihre Empfänger, durch die Laicuapostel aus- gcbändigt; auch ins Krankenhaus und Gefängnis kamen je vier Pakete, Unvergeßlich wird der Gemetndc di« kirchliche Weih nachtsfeier bleiben, znm erstenmal im neuen Gotteshaus! Scho» im Eugelomt um Mitternacht, das an -100 Besucher sab, er freute uns die Kunst des Chores Im melodischen „Transcamus* lschlciischer Hirtenchor) und das Biolinsolo des Herrn H, Dcmbsky. Alle Erwartungen aber übertrat der gleichfalls von Hunderten be suchte Fesigottccd'ensi am Vormittag, bei dem die „Cacilia" die von der Jubelfeier her bestüekamite Festmesse „Salve rcgina" van Stehle mit vollem Orchester <21 Manu) der Sladlkapellc hinreißend schön unter Leitung von Herrn Lehrer Getsinger aussuhrte, Mit den vielen Andächtigen freuten sich besonders auch vier unserer ältesten Ge- meindcmstglieder, die izusammeu :>20 Jahre alt) von Mhlau mit Auto zum Gottesdienst geholt worden wäre». Ein besonderes Ehren geschenk au das Christkind ivar das eingelegte Cellosolo von Herrn Musikdirektor Löscher; auch die neue von Ungenannt geschenkte Kom- muuioubautdeckc darf inan als solches buchen. Am Stevhauustaqe fand dann im Kaiscrhof die überfüllte weltliche Weihnachtsfeier mit Kindcrbcscherung statt, in der ein liebliches Krippenspiel in Lied und Wort, die Komposition des Liedes „Stille Nacht" durch Franz Grubcr schildernd, trotz vieler Milwirkeiider ohne Zwischenfälle über die Bühne ging, dem später noch ein niedliches Märchenspicl der „Kölner Heinzelmännchen'" folgt«. Wieder wirkte unser Kirchenchor unter dem Stabe von Lebrer Hoff man» sinnig mit, Herr Organist Richter bot c!» feines WcihnachlS- vaipourri, und die Verlosung beendete die schöne Feier, zu der unS Herr Schmidt den Christbanm elektrisch beleuchtet batte, und deren Pfarrerworle den Familieugcist priesen, der im vergangenen Jubl- läumSjahrc die Gemeinde erfüllt und zu so großen Erfolgen mit Got tes Segen befähigt hatte und der auch ln Zukunft unerläßlich nötig sei, um das Erreichte z» erhalten und innerlich immer weiter au«, znbaucn. Mit Gott ins neue Jahr 1028! Kirchennachrichten Nachtrag zum St. Denno-Dlatt Riesa, St, Barbara, Lessingstraßc 0, Fernruf 212, 6, Januar <Hl, Drei Könige) 7,30 hl. Messe, 0 Hochamt mit Predigt und hl. Segen, 11,15 hl. Messe mit Ansprache, Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterunqsaussichtcn. Zunächst noch heiter, später auch wolkig, Fortdauer des Frostwetters. In den höchsten Ge birgslagen zufolge Temperaturumkehr mit der Höhe Minde rung des Frostes, Flachland mäßige, höhere Lagen lebhafte Winde aus östliche» Richtungen, Alles lachl über die lustigen Darbielungen die Sie durch de» Dresdner Arbeitsnachweis — Fachabieilung für Artisten engagieren. Geschäftszeit täglich 10—12, 2—-Vzg Uhr. Große Brüdergasse 25 II, Ruf 18587 (Internationale Artisten-Loge) öffentlicher Arbeitsnachweis Dresden und Umgebung Matcrnistraße 17 Rus: 25881 und 21831 Den Galgen! sagt der Sichele Eine Geschichte aus der gute» alten Zeit von ,H crma n n K n r z, <1, Fortsetzung.) Dieser drückte ibm die Angen zu und eilte ln das Getümmel zurück, wo er ungebärdig linier die Feinde schlug Cs war aber alle-? vergebens. Da der Tag sich ncigie, neigte sich der Sieg ans die Seite -er Bcutclspacher, die Bopsingcr samt ihren Eidgenossen wur den aut's Hauv! ge'chlaoc» und 'loben eilends beit», ein ieo"''-er In seine Hütte, Doch brachten sie ibre Tote» ehrlich von der Walstatt mit l'iuivca und ließen den Feinden nichts denn einen alten wollenen Kovvcuzipscl, welchen c!n Pfahlbürger ans der Flucht verlor. Der durfte wohl -es Fersengeldes nicht sparen vor den Beutelspachern, denn wenn sie ihn gefangen hätten, >'o hätten sie ibm beide Angen auSoestochcv, weil cr ihnen zuvor verbüraert ivar und batt« 'ihnen geschworen, ivar aber ein unverreclmcter Amtmann, der sich nicht ge traute, leine Rcchnnna ab'nfeacn, »>w holte Uch v->„ sb»«,, entfremdet und ivar Pfahlbürger worden bei den Bovstnaern Die BentelSvacher aber b eiten den erbeuteten Kavveuziviel gar bock, als ein große? Siege zeichcn, sa nickt weniger denn wie wenn sic ein ernegtes Fähnlein zu Hände» acbrackst hätten, seüten ibn ans eine Stange und verumbrlen ibn in der Kirche, Ivo sie ibre Toten benru- ben, und in der Inschrift zu deren Hänv'ern, worin Tag und S'nndc gelchrieben stand, wann diese Biedermänner ehrlich ,,„d ritterlich er- scklaoen worden, denen Gott eine fröhliche Urständ verleiben mftoe, gedachten sie auch de? Kappenzivlels mit den Warten: „Und aus die Stund wurde dieser Kappenzipfcl in Fähnleinsscham den Feinden 'bgcrnnaen," Es waren aber bei der Geschichte ans beiden Seiten viele Ge fangene gemacht worden. Und obwohl die Bopsingcr feldflucklig geworden waren, ko war es dock nicht not, daß Ibre Gefangenen ni't ihnen gestoben wären, denn damals war cs Brauch, iver im Streit zu Gefängnis gedrungen war der leistete Feldsicherbett und konnte ohne wettere« ans freiem Fuß zu den Seinigc» kehren. Nach der Schlacht aber wurden von beiden Teilen diescniaen, die sie ans solche Weise gefangen und gesichert batten, bei ihren Eiden eingeinabnt und mußten sich bei dem Feinde stellen und in offener Herberge bei ihm »nvlelden «tt starkem Leidwesen und allda ihr Hab und Gnl ver zehren und dursten siche sein Wissen und Willen nicht von dannen kommen. Da erbnb sich auf beiden Seiten groß Wehklagen der Weiber und Kinder von Armut? wegen, auch erkannten beide Teile, daß ihnen dieser Krieg in vieler Weise schädlich gewesen sei, und ließen cs zu, daß Freunde dazwischen traten mit wohlbedachtem Mute und gutem Wille», die schieden und verrichtete» und vertrugen den Streit und machten zwischen be'üen eine friedliche Stallung, und wurde auch zuletzt ein steter und fester und ewiger Friede geschlossen, mit dem Beding, daß sie ihn hatten sollten, so lang' es Iknen anstchen würde. Denn das ivar der Brauch in deutschen Landen dazumal. Wer sich aber des Friedens wenig zu erfreuen haste, das war der Eichele, Der wurde von dem gestrengen Herr» Stadtmeister gar üDcl cmv'angen und hart angclassen, darum daß cr seines Söhnlcln? nicht besser gcivartet habe. Er wollte ihm de» Kopf vor die Fuße fegen lassen, da aber nambaste Zeugen gesehen hatte», wie er an gegriffen wurde und ibm das Herrlcin derweil entließ so mußte der Sladlmeiner von solchem Vorhaben ziirückstehcn Er erdachte also einen anderen Weg, nni seinen unversöhnlichen Grimm zu sättigen, und da der Eichele da? geschenkte Ha'sgeschmcide frei öffentlich scbcn ließ, wie er auch mit au'cni Gewissen tun konnte, so zoa er ibn vor Gericht und klagte ihn an. daß er seinem Söbnlci» freventlich einen alten unveräußerlichen Erbsthmuck abocstoblen haben, Dagcaen fchwnr ttvar der Eichele hoch und teuer, das Herrlcin habe ihm den Sminnck zu einen geneben, aber n>ema»d von seinen Freunden Ivar zur Stunde im Streit an seiner Seite aewc'en. und der Stadtmeister wußte vieles vorzubringen, um leine Auslage unglaublich zu machen, D'e Herren vom Rat, da sie l->hen, daß der S'adttncister von seinem Willen nicvl lasten „nd dem Eichele an Leib und Leben gehen wollte, so sieben sie der Sache ihren Lauf, In der Gemeinde dagegen batte er viele Freunde die ans seine Unschuld schwuren und mit Gut und Bin: zu ibm stehen wollten. Es war ohnehin eine Spaltnna zwischen der Nnraen'chast und ihrem Rai entstanden; denn die Znntte, die bei den nnaustiörttchen Krieoslänsten in Webr und Harnisch frcisain ge worden waren, wollten sich die Herrlichkeit der Geschlechter, die Im Gericht und Rate laßen, nicht alleweae gefallen lasten. Die Miß- bcllung wurde ie länger, ie größer, und wußte man oft kaum mehr zu saaen, ob es ein Rechtsbandcl sei de? Siadtmetstcrs mit dem Eichele oder eine Jache» zwischen Rat und Bürgerschaft, Darüber verzog sich der Entscheid, aber der Rat, der Im langen Herkommen des Regiments gewitzt war, machte sich den Frieden zu nutze, um sich zu befestigen, und wie er allmählich seine Macht wie der erlangt turtle, so ivagle er's doch zuletzt und sprach das Todes- * urteil, daß der Eicliele wegen ehrbrüchiger Bcsteblung eines Kampf- gcsährlen zwischen Himmel und Erde an seinem Hals gehenkt wer den sollte. Da nun das Armesünderglöcklein grillte, machte sich alles Volk ans und zog zum Tor hinaus, um den Eichele aus seinem letzten Gang zu begleite». Niemand nnlerstand sich, ihm z» helfen, aber sie rie fen ihm Abschiedsgrüße zu und sabcn ibn traurig an, denn er war ein treuer, kühner, fröhlicher Gesell, Fröhlich und aufrecht schritt er auch bei diesem saueren Gang einher, also daß sich männiglich über Ibn verwunderte; sa cs schien zuweilen, als ob er sich Gewalt antun müßte, um das Lachen zu verbeiße». Zu seiner Rechten ging ein Priester, zu seiner Linken sein Prokurator und Rechtsanwalt, der seine Sache vor Gericht geführt batte. Endlich, als sic zur Ricbtstättc nclanotc». sab sich alles Volk um, still und verwundert; aber bald brachen sie in ein großes Gelächter an?, denn cs war ihnen aus einmal klar, warum ihr Freund solche fröhliche Zuversicht blicken ließ. Die Bopsingcr batten, erst über dem Kriegs'ärmen, daun über dem Rccbtsbandel, ganz und gar ver gessen, was mit ihrem Galaen vorgegangc», und wie ibven derlekbiae von den Bcutelspachern weaocbrocbcn worden war. Nun erst, ak« sic im Eifer dabcrkamcn und ihn nicht mehr a»f seinem Platze sahen, nedachtcn sie daran, und waren die Gerichts- und Ratsbcrrcn last lehr erbost und befahlen daß alsbald ein neuer Galaen ansgericlttet werden solle. Da trat Eickelcs Proknra'or hervor »nd sprach: „Mit nichten, edtt Herren, das wäre wider Reckt »nd Getttz; habt ihr den Esittaen nicht mehr la habt ihr auch die Gcrecbttokeit verloren, denn wüst könnte ein ieattchcr, der etliche Batten aufeinander zu Ummern vermaa de» Blntliann ansnben; wollet ihr aber henken nach wie vor, lo müsset ibr entweder das emsige bei den Beutelspachern oder ecker einen neuen Freibrief für Galaen und Sttck »nd alles Hochacricbte, auch was das Blut und Leib »nd Gut betrifft, bei dem Kaster holen* Was der Proknrator oesprocbcn batte, das wurde von dem gan zen Volke mit einer Ssime für Recht erkannt, und der Rat mußte sich, wiewohl mit widcrbärigem Herzen, darein süocn. Der Stadtmeister wollte zwar den EickAe al? rin«,, stinkenden Nnstiancr, der den Vtt,t- ban» meineidig, cbrlos loblos, treulos an den Feind verraten habe, vor der ganzen Gemeinde zu Tode steinigen lassen, konnte aber nicht dinckdrlnaen, sondern der Eichele wurde dieser Schuld halber fret- ncsprocbeii, Auel, legten seine Freunde eine große Sichcrbelt und Bürasebast für ibn dar. daß er bis zu AnSIrag der ganzen Sache auf freien Fuß gestellt werden mußte. (Fortsetzung folgt.)