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Sächsische Volkszeitung : 10.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192801107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280110
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-10
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.01.1928
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, weqen der Uederlragrmg de» Lehrstuhls für Statistik in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig sind Der- Handlungen mit dem Regierungsrat Im Preußischen Statistischen Landesamt in Berlin und nichtplanmäßigen außerordentlichen Professor an der Universität Berlin, Dr. Meerivarth. ein- geleitet morden. Lliemnilr, Tv/icksu, ?!suen tz. Vom Starkstrom getötet. Ei» folgenschwerer Unfall ereignete sich am Freilagnachmittag im Betrieb der Filztuch- sabrik Chrifisried Petzolü in Lengen selb i. B. Ter ans Bayern gebürtige ingendliche Arbeiter Schmidt kam. nach den Umständen zu schließen, mit einem' eisernen Schraubenschlüssel der Starkstromleitung des Betriebes zu nahe und sand dabei aus der Stelle den Tod. Offenbar ist dabei der Strom auch aus den nahen Fahrstuhl übergesprungen und hat de» dort arbei tenden Heine aus Weißensand so schwer verletzt, daß er sofort in das Lengenfelder Krankenhaus überführt werden mußte. tz Zum 15. Male Sladloerordneteiworsteher. In der ersten öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten in Plauen i. Vogll. wurde der bisherige Vorsteher, Amlsgerichtsdirektor Dr. Otto, zum 15. Male wieder als Vorsteher gewählt; das Amt des ersten stellvertretenden Vorstehers wurde dein Sozial demokraten Schubert und das Amt des zweiten Stellvertreters dem Altsozialisten Langenstein übertragen. Im vorigen Jahre war im Präsidium auch ein Kommunist vertreten. — Die Kör perschaft erhob sodann noch Protest gegen die Verordnung des Präsidenten der Reichsanslall für Arbeitsvermittlung und Ar- beitsloscnversorgung vom 2. Dezember 1927 wonach die Warte zeit sür Arbeitslose in bestimmten Fällen auf zivei bezw. drei Wochen herausgesctzt wurde. tz. Plauen. Bei der am 4. Januar stattgesnnüenen 1. Sladt- verordnetensitzung wurde das Präsidium gewählt; dabei wurde der kommunistische 2. Stellvertreter des Vorsitzenden nicht wieder berufen, da man mit seiner vorjährigen Geschäftsfüh rung incht zufrieden war. An seine Stelle wählte man den All sozialisten Langenstein sFraktion der Mitte), den einzigen Ver treter der Altsozialisten im Staölparlamcnle. tz. Das Stadtoerordnelcn-Präsidium Meerane. In der Tonnersiag-Sitzung des Sladlverordneten-Kollegiums in Mee rane wurde das aus Mitgliedern der sozialdemokratischen und kommunistischen Fraktion bestehende Präsidium wicdergewählt. Die bürgerliche Fraktion halte eine Beteiligung an der Wahl abgclehnt. tz. Das Auto Im Eise. Auf der Straße Altzschilleu Göhren rannte infolge der Glätte ein Personenkraftwagen gegen einen S'lrnßenbaum, rutschte die steile Böschung ab und brach durch das Eis der Mulde. Die Insasse», ein Aulosahrlehrer mit drei Schülern, konnten sich durch Abspringen in Sicherheit bringen. Auch der Wagen konnte nach mehrstündiger Arbeit abgeschlevvt werden. Ku§ cker l.su5iir I Eigenartiger Unfall. Als am Sonnabendnachmitlag in Zittau die Frau des Schneidermeisters Greb einem Lehrling einen Handwagen schieben hals der iin Schnee schlick nichi von der Stelle kam, überhörte sie das Herannahen eines Lastkrast ivagens einer Ebcrsbacher Firma, der sie von hinten erfaßte und überfuhr. Tie sechugjährig« hilfsbereite Frau erlag, ohne allzu schwere Verletzungen davon getragen zu haben, infolge des Schrecks nach ihrer Einlieserung in einer Privalklinik einem "öerzschlage. l. Das Jugend- »nd Wohlfahrtsamt des Bezirksfürsorge- vcrbandcs Bautzen-Land hält am Dienstag, den 19. Januar nach mittags 9.39 Uhr im Rathaus Schirgiswalde, Archivzimmer, Sprechstunde ab. I. Kras.wagenlinie Neukirch—Bautzen. Eine weitere Ver besserung im Betriebe der Kraflivagenlinie Neukirch—Bautzen ist dadurch cingetrete», als eine weiters Haltestelle n Neukirch eingerichtet worden ist und zwar in der Nähe der »er Str. bei der Kreuzung der Ostgasse nach der Kornürani!..oe:n-Vrcn- nerci F. A. Günther, Oberneukirch. Begrüßt wird diese Halte stelle besonders von den Einwohnern der Nackbargemcinde Ober neukirch, die bisher zur Haltestelle Goldne Krone lausen muß ten. l Beim Schlittschuhlaufen verunglückt. Ter zwölfjährige Sohn eines Landwirts Lehmann aus K le i n d ö b s ch ü tz brach beim Schlittschuhlaufen auf einem Teiche ein und vcrschivand im Waster Hinzukommende Knaben bemerkten den Unfall. Einem beherzten Jungen namens Paul Herold gelang es. über die dünn - Eisdecke hinweg dem Verunglücklen di« Hai d zu reiche» und vor dem Tode dos Ertrinkens zu retten. Ein unmöglicher Versuch Die Versuche, den marxistischen Sozialismus mit dem Christentum über den moctus vivanä' hinaus in eine irgend wie geartete Verbindung zu setzen, datieren seit der Zeit, wo einsichtsvolle Sozialisten die alle Zeiten und Stürme überdauernde Lebenskraft des Christentums erkannten und daher die einzige Möglichkeit auf eine Verbreiterung der materialistischen Grundlage des Sozialismus in der aus der Betonung des Gemeinsamen gebildeten proletarischen Ein heitsfront erblickten. Von hier aus hoffte man allmählich die Fundamente des Christentums zwar nicht zu vernichten, wohl aber zu schwächen, und das Christentum selbst durch Herausnahme des arbeitenden Volkes zu einer Weltanschau- ung der satien Bourgeoise zu stempeln. Diese Versuche scheiterten und scheitern am Objekt, weil das Christentum seiner ganzen innere» Struktur nach die universelle Gemeinsamkeit aller Stände, Klassen und Völker in sich begreift. Entweder bleibt das Christentum sich selber treu, indem es die gottgewollte Menschenwürde auch der Armen und Unterdrückten mit unnachsichtiger Selbstverständlichkeit verlangt, oder aber es hört auf, Christentum zu sein. Das gilt sür den Einzel nen wie für die Kirchen als die Zusammenfassung der christ lichen Menschen. Jede unsoziale christliche Verbrämung ist Fassage, verlogener Kitsch, aber kein Christentum. Die sozialen Forderungen des Christentums er halten ihre stärkste verpflichtende Kraft aus ihrer Beziehung auf den höchsten Willen, auf Gott, der die vergängliche Materie schuf, aber auch die unsterbliche Seele mit ihrer dirigierenden, die Materie beherrschenden und dafür verantwortlichen Kraft. Tie für Tun und Lassen des Menschen jenseitlich verantwortliche Seele ist die tra gende und feste Grundmauer für die soziale Gestaltung des Wirtschaftslebens. Ja. im letzten Grunde die einzige. Wo die Geistigkeit und Unvcrgänglichkeit der Seele ge leugnet wird, bleibt nur die Materie übrig und der Kampf der Klaffen, d. h., das rein irdische Ringen um den höchst möglichen materiellen Besitz und Genuß. Hemmungs- und verantwortungslos. Bloße Klassensolidarität und im Ewigen nicht verankerte Menschenliebe vermag vielleicht in Zeiten gemeinsamer Unterdrückung und Not sogar heroische Opfer des Einzelnen für die Behebung der Not hervorzubringen, aber immer von qualvollem Haß begleitet ohne jene dem Tatchristentum eigene Liebe, die auch dann wirksam bleibt, wenn der einzelne Macht über die Güter dieser Erde er langt hat. Eine Gemeinschaft, die vom Haß gegen die Be sitzenden ihre treibenden Impulse erhält, die nicht an der geistigen Umstellung der Ichsucht bei allen, auch bei sich selber, arbeitet, geht an ihrer Zwiespältigkeit zugrunde. Tägliche Beobachtung und die Geschichte bieten dafür hun dertfältige Beispiele. Und da der marxistische Sozialismus der weltanschauliche Antipode des materiali stischen Manchestertums. ist. schließen sich Christentum und Sozialismus ebenso aus wie Haß und Liebe. Trotz aller Gemeinsamkeit in der Forderung nach den Menschenrechten der Arbeiter. Mit einem geradezu fanatischen Eifer ringt der So zialist Wilhelm Sollmann in der letzten Zeit um die Seele der katholischen Arbeiter. Er ist klug genug,nich! an die tiefsten Tinge zu rühren, und bemüht sich um einc Art Interessengemeinschaft im Sozialismus. So schreibt er in der Nr. 612, 1927, iies „Vorwärts" in einem Ar tikel: „Sozialismus und Katholizismus, ein Versuch zur Klärung": „Niemals wird eine katholisch-sozialistische Syn these möglich sein, weil es zwischen verschiedenen Elementen keine mittlere Mischung gibt. Die ins Ueberweltliche reichende Kirche kann nicht im Sozialismus aufgehen, und die nur mit den Wirklichkeiten einer bestimmten Epoche der Wirtschaftsgeschichte rechnende Sozialdemokratie, die nur an diesseitige Kräfte sich wendet, kann weder einer Kirche, noch einem sonstigen weltanschaulichen System eingegliedert werden. Möglich sind nur katholische Sozial demokraten, sozialdemokratische Katho liken. Und notwendig ist das Zusammenwirken der sozialistischen Kräfte in allen Lagern, aus Wissenschaft und Weltanschauung, aus Interesse und Gesinnung, wenn di« Welt sich erneuern soll." Sollmann irrt. Denn nach dem anfangs Gesagten, ist der Sozialismus kein Element der Erneuerung aus grundsätz licher Gesinnung, und so kann eine Erneuerung der Welt nicht aus einem „Zusammenwirken der sozialistischen Kräfte" Herkommen, sondern nur aus einer allumfassenden Christi anisierung. Eine Interessengemeinschaft von Christen und Sozialisten im marxistischen Sozialismus ist ein Widerspruch in sich. Wenn man an ihre Realisierung ginge, müßte der Sozialismus das Zusammenfaffende sein, also die be ziehungslose materielle Betrachtung aller Dinge den ewigen Dingen übergeordnet sein, zum mindesten aber eine haar scharfe Scheidung eintreten, bei der das Christentum auf hört, in die irdischen Dinge entscheidend und gestaltend ein zugreifen, und somit zu einer kraftlosen sentimentalen Schwarmgeisterei degradiert würde. Sollmann verlangt also nichts weniger, als daß das Christentum seine ureigen« Bestimmung der Zurgeltungbringung des göttlichen Willens in dieser Welt, und somit sich selber aufgibt. Hier gibt es nur ein Entweder-Oder. In der Praxis beweisen die Gesinnungsgenossen des Herrn Eollmann die Unmöglichkeit jeder, wenn auch noch so losen Zusammenfassung von Christentum und Sozialis mus bei jeder Gelegenheit. In der Weihnachtswoche ver anstaltete der sozialistische Allgemeine Deutsche Gewerk« schaftsbund täglich um 19 Uhr im Gewcrkschaftshaus Berlin, Engeluser, Lichtbildervorträgc über: „Die Kirche in der Karikatur", einem Abklatsch jenes ungemein gehässigen, religionsfeindlichen Machwerkes, gegen das der Schutz des Gerichtes angerufen werden mußte. Das Weih nachtsfest wurde vom „Vorwärts" dazu benutzt, eine billige Möglichkeit zur Kirchenaustrittserklärung zu propagieren Die irrtümlich erfolgte Ankündigung eines Weihnachts. gottesdienstes in der sozialistischen „Gastwirtsgehilfen-Zei- tung" wurde dem Redakteur Richter als eine schwere unt nicht wiedergutzumachende Verletzung sozialistischer Grund begriffe ausgelegt, für die er zur Verantwortung gezogen wird. Ganz zu schweigen von dem, was tagtäglich draußen im Lande geschieht. Alles das sind Symptome einer grundsätzlichen antireligiösen Haltung, die die Einheitsbestrebungen des Herrn Sollmann als einen unmöglichen Versuch der Verpflanzung des Sozialismus auf ein wesensfremdes Gebiet erscheinen lassen. Srmeincke- unck Vereinrvesrn § BI»centius-P-- ein — Herz-Iesu-Konserenz, Tresden- Io'mnnstadt. Zur Generalversammlung am 13. Januar 1923 werden nicht nur sämtliche iäliacv Mitglieder, sondern auch die nur zahlenden und die Wohltäter der Konferenz erwartet. 8 Ter K. T- F-. Leipzig wird om 11. März 1923 im großen «iialc des Kyssltäuscr KonseS, Tnrnerstrgße 2, die Obcrominergaiier PgsiionSspielc i»i Li'ckbild zeigen und bittet alle koth. Vereine von Leipzig doch diese» Tag freizulaffen. Ten Vortrag hat Hochwür de» ReligionSobcrlchrcr Tr. N e » b n c r gütigst übernommen. Ter Rc'nertraa dient uns>->--r <»!»verc>'l">lnngosürsorgc. Lvenerverlchl der Dresdner Wetterwarte W'Iternngöaussichtc»: Meliert»» AnbaLcn der Kuben ' chsel- basic» Witterung. BeiondcrS in den Morgenstunden und am Vormittag neblig, iriib und regnerisch, später c'was a»?'larcnd. Temperaturen im Flachland zwischen 2 und 3 Grad ick"'a"kcnd, im Gebirge in den mittleren Lagen zeitweise auch in den höheren nnv höchsten Lagen znmeist an'-allender leichter Frost, Der sibirische Expres; Ei» Roman auS der Inflationszeit. Von Frank Helle-r e'Lopyrixkt dp Georg Müller, Verlag Miwchen 6. Fortsetzung.) Viertes Kapitel. Uever den ^irean des Missverständnisses setzt sich das Gespräch so>t Gerdt Lhmans bärtiger Elast sah seine» Wirt mit einem Aus druck wirklicher Zuneigung a» und sagte: „Nein, wie schade es doch gewesen wäre, wenn ich Sie in der Aufregung erwürgt hätte! Ich war sehr aufgeregt, als ich zum Fenster hereinsprang. Hoben Sie das nickt bemerkt?" ,Was?" sagte Gerdt Lyma». Seine Gedanken waren recht zerstreut „Das ich ausgcregi war." „Aber nein", sagte Gcrdi Lhman mit einer Stimme, die er so stetig als möglich zu machen versuchte. LSarum waren doch nichi alle Häuser Giebelhäuser? Warum, warum? „Sagen Sie mir eines", fuhr sein geisteskranker Elast fort, „und sagen Sic es mir ansrichlig, n-as haben Sie eigentlich von mir gedacht, als ich so zum Fenster bcrcmkam? Sah es nicht eigen- tümlich aus? Was dachten Sie? Sic gkaublcn wohl, ich sei närrisch?" „Aber nein", ries Gcrdi Lyma», „tr-arum sollte ich das glauben?" Man brauch! kein Psychiater zu sei», um zu wissen, daß, wenn elwas einen Narren über alle Beschreibung reizt, cs ist, wen» man glaubt, daß er nicht vollkommen klug ist. Warum tvar «r nur je in dieses verfluchte Land gereist? „Ach. cs wäre ja denkbar, und ich süicktcie schon, das, Sie eS hotten glauben können", sagte Gerdt Lym-ins Gast sichtlich bcrubigl, „Me!» Auftreten war ja recht erreg', und ein Mcn'ch ohne Urieil hätte es mißdeuten und als ein Symptom von Geisteskrankheit anf- sasscn können. Ich bi» überzeugt, ei» Irrenarzt bätie cS gelan. Penn es ein Geschlecht gibt, das ich hasse und verachte, so sind es i« Irrenärzte. Sie kommen und fragen: Wann war die Schlacht bei Wckcrkoo? Mit wem ist der jüngste Sohn des Kaisers verhei ratet? Wieviel ist elf mal sünszch»? Kann inan nicht antworten, so liat man — wie beißt cs doch? — ein ungeordnetes Vorstcllungs- leben. Wenn man Lust nns Tinge hat. aus die nicht auch alle ande re» Lust haben, dann Ist das Gcsüblsleben gekört. Das ist noch schtiinmcr. Ich will Ihnen eines sagen: Wenn man cs ganz genau nimmt dann gibt cS keinen Men'cken, her vollkommen klug ist." „Sagen Sie das nicht!" murmelte Gcrdi Lmnan vernichtet. Seine eigene LieblingStlicoric! Ein Geisteskranker halte sic zu der seinen gemacht! Warum war er nickt in Zopvol geblieben? Tau sendmal. ach, tausendmal besscr'allcs zu verspielen — „Sagen Sie nur eines", snbr der Bärtige mit wachsender Kraft fort. , Me lind dock nicht am Ende Irrenarzt?" , „Wie können Sie das glauben?" murmelte Gcrdi Lvman Ja, tankend- und aberlauiendmol besser das ganze Vorleben in Zoppot zu verspielen, als diesem Onadratnarrcn in die Hände zu sak „Ich glaube ja nicht, daß Sic einer sind", sagte der Bärtige srcundlich. „Nur anfangs sckie» cs wir io Sic batten etwas an sich, das — ich sage Ihnen ich habe de» Instinkt, ick wittere sie, wie die Here,, Ebristcnblut! Kein Irrenarzt wird mich hinters Lickt führen! (Gerdt Lvman sckaudcrlc > Ter erste, der wir »nterkommt, wird unter meinen Händen sterben! Nein. Sie sind zu witzig und zu mutig, um einer zu sein. Sie lagen da und erzählten mir gerade ins Gesiebt die tollkcn Räubergesckickten. ohne auck nur mit der Wimper zu zucken! Ah bakiabal'a! Von vier Jahren Weltkrieg und kgmmnnisliicken Zaren und weiß Gott was! Kennen Sie Professor Frcudcnkl'al?" „Nickt perwn'ieb!" sckwor Gerdt Lyman. „Nur dem Namen »acb. nur dem Name» nack!" „Ter!" sagte sein bärtiger (3ast mit einem viessanenben Ton fall. „Das wird der erste sein, de» ick ervedicre, wenn ick an ihn hcrankann! Weil er n-c den Fuß über Danzig hinausgesctzl bat während ich n merz» um die Erde reise reise, reise, erklärte er, daß ick verrückt bin, daß ich interniert werden muß! Serben S-c je so etwas gehört? Ick frage Sie: Haben Sic so elii-as gebürt?" „Es ist cmvörciid", sckrie Gerdt Lvman mit lauter Stimme, denn die Augen des Gastes brannten gefährlich, und er .zeigte Nei gung. die Behandlung, die er Profcstgr Frendcntlml zudackt«. an seinem Gastgeber zu demonstrieren. Wenn Gerdt Lvman selbst se im Leben Professor Fre»dc»t!>ak traf, dann batte er dem guten Pro fessor für leine eigene Nccknmeg ein paar Worte zu sagen. Daß er diesen Quadratnarrcn einsperrte, war so klar und lclbltuerstSnd'ick Das war seine verdammte Pflicht u»d -Schuldigkeit. Aber daß er ihn io elend schlampig rinsperrte, daß der Kerl ausbrack und mitte» in der Nackt durchs Fenster z» jüngeren Kollegen des Pro'ek'or? bereinkam, da? war nnverteihlick, daß 'ab beinahe nack itlovakcr Konkurrenz aus, IlebrigenS ries cs ein« flüchtige Verwunderung in Um: bervor. daß seine, des Narren und des Professors Lcbcns- linicn sich hier In Danzig kreuzten. „Einen Menschen ein,„sperren, weil er zuviel reiß", subr cvcrdt Lvmans Gast fort, „wenn das „Ich! Wabnwltz ist, dann weiß ich nicht, ivaS Wahnwitz ist! Es ist, als ivo'lte man einen- Flick sauen: E-S ist vollkommen abnorm, so viel im Wasser zu sein wie du Jetzt mußt du dich mal au-rasten und an? dem Lande leben! Var hundert Jahren heilten die Doktoren die Mc'anckolte in der Weile, daß iic den Leuten die Kräke elnimviten. Oder sie ließe» sie anck gen-Kend lange im Karnstcl w'-ren. Ick glaube daß es melanckolilcken Men schen. die die .Krähe bekamen, schwcrsiel. slillzusitzcn und zu grübe!», und daß die Leute, die vier, sünf Stunden unuuterbrockcn K-'imstcl subren. ein bißchen erregt wurden, aber ick wöckte leben, wo- au> dem Doktor würde, wenn er seine e>oce Kur durckmacken mückte'" Gerdt Lvwan hörte leick' erstaunt zu: Hatte Professor Freu dcntbal aus Grund von kraickbaflcr Nellc'uck' Ein'verruna ordkri'ert, lo batte er sieb unleugbar eines groben Rück-alls in die Heilmethoden srübcrcr Zeiten schuldig oemackt. lind eines, der ibm teuer -u stehen konnuc» konnte. Im übr-gen war c-S c'geutüm'ick. daß ein geistes kranker Menich der behauptete >>om Norduok >u kommen und >>'on sprach, in acktria Sekunde» rund »m die Er^c >u reiben, -i""e1t konische Schlüsse ziebcn konn'e. wie der V itioe Freilich, lein Vor- stellnngsKben brauchte ja nick! inebr als parti-l! gestört Km „Jetzt", sagte der Bärtige und beugte lick vertraulich zu Gerdt Lvman vor. „seht ist »och eine Sacke, die SK ordnen wüsten " ,Wa? demck" -ragte 9Kcki Li'M-'n. während M,, S Handel über den Rücken lies. Was wollte d-e?er b-k-stene Men'ck von !Bn? Solle er ihm besten, ProKssor Frcndentbal z» ermorden? Ver mutlich. „Antwor'cn Sie wir zuerst aul eines und ant--onen Sie mir chrlick" sagte der Bärtige .SK gc'est'en mir. Ge-'a!'e ick ÜOuen?" „Sic haben mir vom erste» Moment an gefallen", ric? Gerdt Lvman .Gleich vom ersten?" leigte der Vab-isinnige erstaunt. „Aber ick habe Ibne» dach am Haste wcdgetan!" „Das macht nichts", versickerte Gerdt M,,,/,,, großzügig. „Sic yc'allcn mir immer besser »nd bester. Das sage ick Kbncn ganz a-iricktig. Na, dann sind wir alio gute Freunde*" Die besten von der Welt (Fortsetzung so?at)
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