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Sächsische Volkszeitung : 05.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192801054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-05
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.01.1928
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Vergehen gegen das Nelchsposkgefetz? Dresden, 4. Januar. Der Generalvertreter Schröbler hatte als Leiter der Elek- Irolux G. m. b. H. in Meißen durch seine Untervertreter in Sie benlehn und Riesa Briese an Interessenten versandt, die von den Untervertreter» als Ortsbriese srankiert und ausgegeben wurden, während sür die von Meißen zu versendenden Briefe das Fernporto zu entrichten gewesen wäre. Das Amtsgericht Meißen hatte die wegen Poriohinterziehung Ange klagten freiges rochen. Gegen diesen Freispruch halten die Staatsanwaltschaft und die Oberpostdirektion als Nebenkläger Berufung eingelegt, die gestern vor dem Landgericht Dresden zur Verhandlung kam. Nach längerer Verhandlung kam jedoch die Berufungsinstanz zur Verwerfung der Berufung. In der Begründung heißt es, daß die Untervertreter sich als selbständige Absender angesehen hätten. Aller Voraussicht nach wird sich aber auch das Oberlandesgericht Dresden noch einmal mit der Sache befassen müssen, da die Staatsanwaltschaft wahr scheinlich noch einmal Revision anmelden wird. : Warnung. Das Presseamt des Polizeipräsidiums Dres den schreibt uns: In letzter Zeit sind in Dresden Lose einer „Lotterie der Deutschen Flieger-Liga (Gesellschaft zur Förde rung und Durchführung eines Uebersecfluges Sachsen—Amerika sU. S. A.) Sitz Dresden" vertrieben worden. To die bereits erteilte Genehmigung zu der Warenlotterie von der Kreis- hauptmannschast zurückgezogen werden muhte, ist der Weiter- vertricb dieser Lose nicht mehr gestattet. Jeder etwa trotz dieser Zurücknahme erfolgende Losvertrieb zieht Bestrafung nach ß 286 des Reichsstrasgesehbuches nach sich. : Die Geschäftsräume der Abteilung für Wahlsachen des W'HI- und Listeuamtes befinden sich von Sonnabend, den 7. Januar 1928 ad, Moritzstraße 15, 1. Obergeschoß. Am 5. und 6. Januar 1928 können wegen des Umzuges keine Dicnslgeschäste erledigt werden. : Die Nentennachzahlung nach der 5. Novelle zum Neichs- nersorgungsgesetz wird den Kriegsbeschädigten, wie das Ver sorgungsamt Dresden mitteilt, bis Mitte Januar im Postscheck wege zugehen. Tie Kriegerhinterblicbenen erhalten die Nach zahlung zusammen mit der lausende» Rente sür Februar. Das selbe gilt siir ehemalige Kapitulanten und H nterblicbcne von Kap tulanten. Bei den Versorgungsbcrechtigien, deren Bezüge ganz o^er teilweise ruhen, werden die ruhende» Teile bei der Nachzahlung noch wie bisher einbehalten Nolwendige Aus- gle che erfolgen später. Vom 1. Januar 1928 ab ist das Ver- sorgungs Krankengeld und Versorgungs Hausgeld nach den neuen Rentensätzen zu berechnen. Ausgleiche an Versor gung s k r a n K c n g e l d und Versorgungshausgeld für die Zeit vom 1. Oktober 1927 ab werden nur auf Antrag von dem Versorgnngsamt bewirkt. Neufeststellungen der teilweise geän derten Versehrtheitsrenten können, falls ein Antrag bis 81. Mä'-z 1928 beim Versorgungsamt eingeht. mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 ab eriolgen. Die Umrechnungen und Neufest- stellunoen der Pflegezulage» mit W>f>ung vom 1. Oktober 1927 ab erfolgen von Amts wegen. Als Härteausgleich kann Hinler- bliel'enenren'e auch dann noch oewöbrt werden, wenn der Ehe mann an einem Leiden, das als Fr>s»e von Di?nstbeschöd'a"lig anerkannt war und für das der N-i-storbmi» b>s zum To^e Rente be-oaen hat. vor dem 1 O'ttob-"- 1927 verstorben ist. N"ckwi''kende Zahstma vom 1. Oktober 1M7 a„ ist aber nur zu- wenn der Antraa v»r dem 1. Avril 1928 gestellt m>r-. Die Einkommens-ren'-m für Eltern-ente lind erhebt. Elternbeihil'en können onck gemöb-st worden, immn d'e. Vorausfeki'na. dab der Vorswvg-^,» e>»r (Ssn,"l,ror aew"s"v ist od-r aeword-v wäre, n'ck't r-ep pvsgisf jp sr^rväaon e>"s laiche Es'ornboibisf-V kann nstt Wi'knno vom 1 O''iober ssR7 ertt- sarochen werden inonn d'r Ans--»» b'S 81 Igay nostolsf wird N-i— Do^o von .ek nierbsiod-'-ov nnre» Ase^r-oneid nach 8 34 R. V sg e^äbe non 1-4 dep nowädrt. Dao ^tord^, gosd lür die seit dow 1. Oktober ^927 Novpnvd-'II.'N H'vs<""s's'e- b"N"n wird auf a»n*rao nachaooadsz a,inioiN-r!„dono von sv->^, sorannas^vwär'o^v die b"inon a'ninr,,ch anl m^ssfi^vnna hai"M, d-n-n ab»r b"lo>'dero a„wendnno»n bewi"im „mr^»» l>nd, bänn-,7 nnnm-b'. an ^mss» doi» Azi-n-o,,- adk»r nv-*'- sonNoisiiisy orßalio,, „vd -war r>"-rkwir'--nd narn 1. O'''ober 1927 ob, W"I'N d"r m,i'rav biy 3». M'ir- zgog fiest-lff wird. d Elnfless mg dor D-wollchitlsfro^Ke RI»*»—nvsth'K^nq? Der V'rkehr ans der Dampssch'lsstrecko Riesa—Strel'sg —M'"'tzl- bero ist von Jahr z» Jahr mehr zurückgeaanaen. Da die Ge sellschaft »icht wei'erhln mit Vers,-st ers-ttt»» Kann, lo träa« sie sich mit der Absicht, den Verkehr aus di»ser Linie em-»st?lleu, wenn ihr nicht von anderer Seite Unterstützung zuteil wird. Kauft bei unseren Jn'erenkenk Katastrophe lm Zlgeunerlager. Im Walde bei Pawlowitz (Poln.-Oberschl.) hatte ein« achtköpsige Zigeunerbande ihr Lager aufgefchlagen. Arbeiter, die nach dem Weihnachtssest Lurch den Wald gingen und denen die unheiml-che Stille in dem Lager aufsiel, fanden beim Nach- sorschen, das, vier Personen erfroren und die vier anderen in Ersrierungsgesahr waren Die Arbeiter brachten diese, die alle schon erfrorene Glieder hatten, nach dem Krankenhause in L» o h r a u. Das treudeutsche Könitz. Zn dem alten Bürgerbuch von Könitz, das seit dem Ver sailler Vertrag zu Polen gehört, findet sich von 1550—1570 nicht ein polnisches Wort. Ein Versuch, im Jahre 1729 polnischen Unterricht in den Schulen einzuführen, scheiterte an der Interesselosigkeit der Bevölkerung. Und wie sieht es heute in Könitz und der anliegenden deutschen Koschneiderei aus? Die polnischen Behörden verkehren mit der deutschen Bevölke rung nur in polnischer Sprache. Der Unterricht findet in polnischer Sprache statt. Deutsche Eingaben wurden nicht beantwortet: die deutsche Bevölkerung muß sich deshalb im Ver kehr mit den Behörden polnischer Uebersetzer bedienen. Die Zurücksetzung der Deutschen verhindert nicht, daß sie in der Wirtschaft die Führung haben und daß sie. je ungerechter man sie behandelt um jo fester an ihrer deutschen Nationaliiüt sest- halten. Der polnische Staat lernt hier die Wahrheit des Wortes kennen: Wer Wind säet, wird Wind ernten! Die schwarze Gefahr in der Psalz. Nachdem mit dem 1. Oktober 1927 aus Grund des Gesetzes min Schutze gegen die Geschlechtskrankheiten im unbesetzten Ge biet des Reiches sämliiche Bordelle aufgelöst worden sind, hat vor einiger Zeit die Interalliierte Rheinlandkommission in Koblenz die Aushebungder öffentlichen Häuser im besetz- len Gebiet genehmigt. Auch die pfälzischen Besatzungs- behürden haben ihr Desinteressement an den össentlichen Häusern erklärt, die seinerzeit aus Beseht der Besatzungsbehörden den Truppen von den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden mußten. Die Bordelle sind nunmehr auch in der Pfalz ausgelöst morden. In Verbindung hiermit sei aber daraus hingewiesen. baß in der Pfalz immer noch 500 schwarze Franzosen stationiert sind, davon allein 350 in Landau. Soll das Reichsgesetz vom 27. Februar 1927 dem Schutze gegen die Gefahr der Sexuallrankheilen wirklich im ganzen Reichsgebiet dienen, so muß seitens der Reichsregierung verstärkt der Abtransport der farbigen Truppen aus der Pfalz und dem übrigen besetzten Gebiet gesordert werden. Die Anwesenheit dieser Farbigen ist ohnehin nicht mit den Rückwirkungen des Locarnooertrages in Einklana zu bringen. Frau Subkofs zieht ihren Einspruch zurück. Gegen das in einem Berliner Verlag erschienene Buch „Der Herzeusroman der Prinzessin Viktoria" hatte die jetzige Frau Sublosf eine einstweilige Verfügung erwirkt, um die wettere Verdreitung des Buches zu verhindern. Inzwischen hat die ehe malige Prinzessin ihre Ansicht jedoch geändert und dem Vertag Mitteilen lassen, daß sie ihren Einspruch zuriickziehe. Prozeß um di« Windstärke. An der Chaussee bei Börnicke (Prov. Brandan'burg) liegt eme Mühle Die Chaussee ist mit hohen Baume» bepslanzr, di« von Jahr zu Jahr höher wurden und. wie der Müller be hauptete. ihm den Wind siir seine Mühle Wegnahmen. Was aber ist ein« Mühle ohne Wind, wenn es keine Wassermühle »st? Der Müller ging gegen die Gemeinde, der die Bäume ge hörten, klagbar vor. Er hatte ausgerechnet, daß die Mühle nur noch 50 Tonnen statt früher 150 Tonnen im Monat zu mahlen imstairde sei. Der Prozeß ist nach langer Dauer vom Kammer- gerickst zugunsten des Müllers entschieden worden. Aus Grund uralter Privairechte, die inzwischen nicht ausgehoben wurden, mußte die Gemeinde verurteilt werden, die Bäume in einem Umkreis von 100 Metern niederzulegen und ans weitere 350 Meter alle Bäume 214 Meter beschneiden zu lasten. Ein WUHelm-Busch-Jubilänm. Am 9. Januar sind es 20 Jahre, daß der niederdeutsch« Dichter und Maler gestorben ist. Sind in der heutigen Zeit auch viele seiner Werke aus denen der Pessimist und Fatalist spricht, nicht so recht angebracht — wir brauchen Anregungen zu Hoffnung und Optimismus —. so enthalten mehrere Schriften dieses fruchtbaren Künstlers doch so viel echten Humor, daß sie auch heute eine gute Senduug erfüllen können. Für das katho lische Haus kommen freilich einige seiner Schöpfungen nicht in Betracht, da er in ihnen dem unseligen Kulturkampf seinen Zoll entrichten zu müssen glaubt. Dahin gehören „der humorijche Hausschatz" (das ältere der beiden großen Busch-Albums) wegen der Kapitel „Fromme Helene" und „Pater Filuzius" und das „Neue Wilhelm-Dusck-Älbum" das den „heiligen Antonius" enthält. Für Katholiken verletzend sind auch einige Abschnitt« der Knopp-Trilogie. Von diesen Dingen abgesehen, bietet Wil- belm Busch unendlich viel, was auch den Katholiken in Stim mung zu bringen vermag. Das gilt besonders sür seine Tier- bücher und Kindcrgeschichten: jedoch wird der gewissenhafte Erzieher sorgsam prüfen müssen, welche Busch-Bücher er sür Kinder, und sür welches Alter er sic zulasten darf. Tragischer Tod eines russischen Forscher». Am Weihnachtsabend starb in Moskau plötzlich Pro- I gor Dechteres, ein in Fachkreisen bekannter Gehirn- forscher. der in Moskau zur Vorbereitung für den bevorstehenden Palboiogischen Kongreß weilte. Dechteres hatte vor wenigen Wochen im Anschluß an sein Institut in Leningrad mit Sowjet hilfe ein russisches Pantheon gegründet, ein Museum für die Gehirne berühmter Männer und Wissenschaftler. Das Geschick will es. daß nun sein eigenes Gehirn a!s eines der ersten in diese Sammlung ausgenommen wird. Neunork hat über 7 Millionen Einwohner. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat die Stadt Neuyork im Jahre 1927 eine Einwohnerzahl von 5 979 800 und mit Ein schluß der Vorstädte eine Einwohnerzahl von 7 426 700 erreicht. Chicago zählt jetzt 3102 209 Einwohner. s,eis>rig und Umgebung Der Kärkeparaqraph bei -er AngesleUken-Versicherung Leipzig, 4. Januar. Der Paragraph 385 des Angestelltenversicherungsgesetzes sichert beim Tode des Versicherten der Witwe oder dem Witwer oder — falls solche nicht vorhanden sind, den hinterlassenen Kindern — einen Anspruch aus vier Zehntel der sür die Zeit seit dem 1. Januar 1924 entrichteten Beiträge z», ohne daß ein Recht aus Leistungen nach diesem Gesetz oder aus -er Inva lidenversicherung geltend gemacht werden kann. Voraussetzung dabei ist, daß der Versicherunossall innerhalb der ersten 15 Jahre nach dem 1. Januar 1913 eintritt. Die 15jährige Gel tungsdauer dieses Härteparagraphen taust also am 31. De zember 1927 ab. Mil Beginn des Jahres 19^8 wurden da her alle Versicherten, die wegen nicht erftiilter Wartezeit mit ihren Anträgen abgcwiesen werden müssen, keinerlei Gegcn- le'stung mehr kür ihre oft jahrelange Beitragszahlung zu erwar- t-m haben. Mit Rücklicht daraus, daß die Anwenduna des Härt?rx>raara"hen ltz 365 AVG > jährlich nur rund 50 020 RM von dem Etat der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte be anspruchte, hat der Gewerkschaftsbund der Angestellten bei dem Re.chsarbeitsministerium beantragt, dem Reichstage unver züglich noch vor seinem Wiedcrzusammentritt eine Vorlage zu» geh-n zu lassen, die die Geltungsdauer dieses H ü r t e- paragravhen verlängert. Durchschnitilich sind in den eunelnen Fällen 190 Mark an die Hinterbliebenen gezahlt wanden: also eine Summe, die bei diesen eine wesentliche Bei hilfe, für die Angcstelltenvcrsicherung aber keine wesentliche Belastung bedeutet. Zwei Grotzfeuer Leipzig, 4. Januar. Dienstag morgen brach in einem in der Fockerstraße ge legenen zwei "Scl,uppen der städtischen Stroßenreini- gung Feuer aus. welches in dort lagernden Teermallen reiche Nahrung fand. D'e in Täiiaksit gesetzten 5 Schlauchleitungen konnten nicht verhindern, daß ein großer Teil der im Sclnmpen unlcrgebrachtcn Maschinen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dienstag nacht brach im Neubau des Leipziger Volks- Hauses. in einem im Hof gelegenen Saaigebäude, Feuer ans. welches auch das Hauptgebäude bescbädiate. Die Feuerwehr arbeitete hier mit drei Löschzügen. In be'den Fällen ist der Schaden, der allerdings beträchtlich sein dürfte, vorläufig nicht zu übersehen. Theater und Musik Leipzig. Las zehnte Gewandhauskonzert lam Neujahrstagej trug, der Bedeutung des Tages entsurcchond, einen etwas ernsten Charakter. Ihm wurde gerecht der den Abend beginnende Vortrag von Praeludium und Fuge iEs-Tur) von Ioh. Seb. Bach (1685—1750). Der Organist des G-wand- hauses Günther Ramin bewies überragende Technik, sicheres Gefühl sür Phrasierung (bekanntlich eme schwierige, vielfach vernachlässigte Seite des Orgelspiels und guten Geschmack für Klangfarben. Dem'ufolge errang sich der anerkannte Meister aus der prächtiaen Orgel einen vollen Erfolg. — Daraus saug Frau Lotte Schöne. Berlin. 2 Arien sür Sopran u. Orchester von Wilibald Gluck« 11714—1787l. Sie gaben erneut Bowms, mit wie weniger »,usikalisck)en Mitteln der Komponist nachhaitiae Wirkungen erzielen kann, wenn er ein Meister ist. Tie weiche, liebl'che, guiausgebildete Stimme wurde alles in allem genom men dem Charakter des Anmutigen, Seelenhasten. der Kom positionen gerecht und brachte ols dritten Bortrag die auf voll endeten Wohllaut eingestellte Arie aus „Zaide" von Mowrt (1756—1791) zu guter Geltung, wenn auch die Stimme teilweise als etwas dünn sich erwies. — Die folgende Gavotte aus der Oper „Idomeneo von Mozart) spielte «Os Orchester mit einer wohl kaum zu übcrbielenden Meisterhastigkeit, eingestellt aus Zartheit und Sanglickkeit, so daß sich das völlig ausverkaufte Haus dieses Juwel Mozarischer Kunst noch einmal ausbat. — Ten zweiten Teil füllte die 7. Sinfonie (E-Dur) von Anion Bruckner (1824—18961 ans. Dieses b"deutungsvolle Werk führte seinerzeit Arthur Nikftch 1884 in Leipzig erstmalig auf. Erst seit dieser Zeit wurde vor keiner Gewandhaustätigkeit die große Welt auf oen bitter bekämpften Bruckner aufmerksam. Der langsame Satz insbesondere sucht an Innigkeit und seelischer Wärme in der gesamten Literatur seinesgleichen. Wilhelm Furuvängler gab diesem geoankcnreichen Werke eine Auslegung, die von der ersten bis zur letzten Note zu felleln ivußie und ihn zu einem -er berufendstsn Bruckner-Dirigenten erhebt. Ter begeisterte Beifall zeugte von Verständnis >ür die Le stung von seiten des Führers und seines mit ihm gehenden Orchesters. ' —b—- Der Leipziger Operndirektor Walther Brügmann wir- ftr den Intendantenpostrn der Kölner Oper als Nachfolger des wegen hohen Alters ausscheidenden Generalintendanlen Hos- rats Nümond neben Hörlh, Berlin. Turnau, Breslau. Ehr hardt, Dresden, und Treda, Zürich, in die engere Wahl ge zogen. D>>r ehemalige Kaiserliche R'issllcke CKor, jetzt Russi scher Staats-Chor, den Prof. M. Klimols dirigiert, be ginnt seine erste Euro"a-Tournes. — Das Dresdner Konzert (einmalig) ist Freitag, den 27. Januar, abends 8 Uhr im Ge- werbehaus. Der Chcw besteht aus 60 Erwachsenen und 40 Kin dern. — Karlen bei F Ries, Seestr. 21. Wllhe'm Furtwäimler wurde vor kur-em zum Ehrenmit glied-' der Gesellschaft der Musikfteunde in Wien, der ange sehensten W'"ncr Verewigung einannt. Auch an dieser Stelle aufrichtigen Glückwunsch. —b— Professor Gustav Wohlgemutst, Leipzig, wurde kurz vor dem Feste von dem Bunde deutschsingender Vereine Polens (de» eh>"naligen Russisch Polens) nach Lodz berufen, um dort den 500 Sänger zäblend"» Maksenckor der Bimde-wer- sa'umluna z» dw,'gi"ren. Zu'" Vortrag gelangten ausschließ lich Lieder und Gesänoe von Wohlgemutst die sich seit Iabren ewer steio-m"«» Boli-cktheft erfreue». Die polnische Landes- bebörl'e und der deutsche Konsul nahmen an der Feier teil. — Von Lodz bat mau Wvhloemuth nach Bromberg, wo man ihm zu Ehren einen Festabend veranstaltet, der durch Vortrag von Li"dern d»s Meisters verschönt wurde. Der von ihm geleitete Leivziaer Männerchor erfreut sich in maßgebenden Kreisen un eingeschränkter Anerkennung. Dresdner Konzerke Donnerstag, 5. Januar, 7.30 Uhr im Gewerbehaus diri giert Tr. Frieder Weißman» Beethoven: Neunte Sinfonie mit den Solisten Meta Seinemener, Helene Jung, Max Hirzcl, Robert Lurg. Orchester: Dresdner Philharmonie.' Chor: Volks-Singakademie. Es ist das 4. Abonnements-Konzert unter dem Protekiorat des Nichard-Wogner-Verbanves Deutscher Frauen. Einzelkarten und Nachabonnements bei F. Ries, See- strahe 21. 9. Januar, 7.30 Uhr im Polmengarten. Einmaliger Lie derabend von Margarethe Thum mit Karl Moria Vembaur am Bechstein-Fiügel. Das Programm vemeichnet Mozart, Schubert, Schumann. Karten bei F. Ries, Seestr. 21. Montag, 9. Januar, 7.30 Uhr im Dereinshons. Sonder- Kon'ert. veranstoltct vom Mozart Verein mit Jan Dahmen fV ei ne) als Sei st. Gespielt werden Vivlin Koinerte mit Orchester von Bruch. Tartini. Brahms. Dirigent: Erich Schnei der. Karlen bei F. Ries. Seestrotze 21. Diens'ag, 10. Januar. 7.30 Uhr im Dewcrbehaus diriaiert Generalmusikdirektor Erich Kleiber d-e gesamte Dre>-Lmer Vhilharm'mie. Prooramm: W-ber Oberon-Ouvertüre, Momrt Iupiter-S'nfonie. R^ch. Strauß Till ssuleus-'ieoel. Wagner Meisterllnger-Vorspiel Karten bei F. Ras. Seestr. 21. M'ttwoch 11. Januar, 7.30 Uhr im Na'menoarten. Beet hoven-Abend von Frederie Lamonb. Er swelt: Sonaten E Dur ov. 109, F-Dur ov 10 Nr. 2. E Dur ov. 2 Nr. 3. Mondschein- Sonate Eroiea Variationen und Fuoe. ^ Dur-Polonaise, 6 Ba gatellen. Karten bei F. Nies. Seestr. 21. Montag. 16 Januar, 7 30 Uhr im Palmengarten. Ein maliger Klavierabend von Katharina Goodson. Ebo''in ?lbend. S'e spalt: Sonate B Moll Mozurka. Etüden. Walter, Scherzo H Moll. Sonate H Moll. Korten bei F. Ries. Seestr 2t. Mittwoch. 18. Januar. 730 Uhr im Polmengarten spielt Max Pauer Brahms. Karten bei F. Ries. Seestr. 21. Preisgekrönte Ostpreußen Chöre. Dem Preußischen Provinzial-Sängerbund sind aus Grund seines Preisnusjchreibens sür die Gewinnung eines Ostgreuße»- chors mit ostpreußischem Text von ostvreußischen Tondicluern 85 Kompositionen eingereicht worden. Folgende vier Männer chöre wurden mit vier gleichen Preisen bedacht: „Der ostpreimi'che Mann" (Gedicht von Herbert Lipp), vertont von Alfred Binne- weiß, Kontrabassist am Königsberger Stadttheatcr: „Ostprenßcn- lied (Gedicht von Maria Sckiade), komponiert von dem staat lichen und städtischen Musikdirektor Franz Nob-Jnsterburg; „Heimat" (Gedicht von Clara Nast), vertont von Musikdirektor Adolf Prümcrs-Herne-Wcstfalen. dem laiioiährinen Dirigenten des Männcrgesangvcreins „Harmonia"-Tilsit: ..Ostoreiißenlied". nach dem bekannten Gedicht von Johanna Ambrosius von Dr. Fricdr. Wcller-Berlin-Lichtcrfelde. geboren in Endtkuhnen. kom poniert. Von der Zuteilung eines ersten Vreises nahmen die Preisrichter Abstand, weil diese vier besten Kompositionen gleich hoch zu bewerten waren.
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