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Sächsische Volkszeitung : 12.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192802126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-12
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.02.1928
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uns Katholiken amosen und viel, uch ein Gewinn , I-euterLäors i Dresden 11. Februar. die Wohnung hervorzuheben, ür Neubau- >esehen iverden, «are jedoch nur Altwohnungen Fälle allerdings vielmehr drin, «zogene wichen nun« von zwei oird «mpsohlen, sondern sich mii Uebersicht über Bohnungen von dev Wohnung« »unkten Erleich. ringen, können r Stadtbezirk«, werden. Das Problem Konnersreuth Nochmals der kalholische Skan-punlik — Ein bemerkenswerler Dorlrag von p. Dönner 8. in -er Katholischen Kofkirche kinder- npott- Inven- ur aus besten rtsssen m«r- irösse igendsst! lsnl i» » in »srtpl. gibt diesen Sonn- roßes Extra-Kou- Nicnzi bis Par> lländer — Tann- — Götterdämme- ncricrie Sitzplatz« ie ist schwer ek< , besuche». i?" hörbar. ze Harmonie mit des Jungen die > kleinen Fritz, »t. zählt? Es sollte mit dem Erschei nt dem AuflwM' :m Erscheinen de» hieraus folgte das sich selbst denken , hat aber kein« ragen dars!" „Ochse", der einen el" Dresden, den 11. Februar. Das Hauptschiss der Hofkirche war übervoll. Den Raum um «ie Kanzel umsäumlen stehend zahlreich« Zuhörer. Wohl noch kei ner der lehrreichen Iesuitenvortnige, di« aller vier Wochen hier stattfinden, hatte derartiges Interesse geweckt, wie das Thema K o n n e r s r eu 1 h. Man hat zweifellos in weitesten Kreispn das Bedürfnis, von zuständiger Seite aus ohne jen- salioirciien Beigeschmack in klarer eindeutiger Stellungnahme die Haltung der katholischen Kirck)« zu den Vorgängen in Kon nersreuth gründlich kennenzulerncn. Wer in dieser Absicht kam. wird in jeder Hinsicht von dem Inhalt des Bortrages be friedigt worden sein. P. Wilhelm Bönner S. I., der Redner des gestrigen Abends, hielt in seinem Inständigen Vor trag die große Zuhörerschaft mit überaus klaren, folgerichtig sormulierten Ausführungen restlos im Bann. Wie die Spreu im Winde zerstiebe» unter seinen sachlichen Sätzen di« verschie dene» Theorien und Einwendungen gegen Konnersreuth, ohne daß sich der Redner zum einseitigen Verteidiger eines über trieben mystischen Standpunktes gemocht hätte. Die ganze Distanz einer 2000jährigen Weltkirche sprach au» seinen Worten, die für jeden Katholiken ebenso stichhaltig waren, wie für den Andersgläubigen oder Ungläubigen. Die wesentlichsten Thesen, die Pater Bönner aufstellte, sollen etwas ausführlicher nach stehend wicdergegeben werden. Im Konnersreuther Fall ist der Katholik noch der vorurteilsfreieste. Konnersreuth bietet dem Katholiken nichts Unerhörtes. Solche Tatsachen sind ihm vertraut. Sie wären ihm, wenn echt, ein« Bestätigung dessen, was er selbst für sicher kält. Aber er braucht sie nicht. Der Nichtkatholik und »och vielmehr der Nichtchrist stünden jedoch vor Ereignissen, die in ihre ganz« Weltanschauung nicht Hineinpassen würden. In einem aber kommen alle überein, die Ereignisse non Kon- »ersleulh müsse» mit nüchterner, vorurteilsloser Wissenschaft lichkeit betrachtet werden. Wir stellen uns also den Tal fachen von Konnersreuth rein wissenschaftlich gegenüber und fragen: darfman Konners reuth a I s ein W u n d e r a n s p r e ch e n? Zu einem Wun der gehört: 1. daß cs sich um eine Ersahrungstatsach« handelt, also eine solche, die unserer sinnlich-geistigen Nachprüfung zu gänglich ist, 2. um eine Erfahrungstatsache, die geschichtlich ein wandfrei seststeht, 3. um eine solche, die sich natürlicherweise nicht erklären lässt und die 4. eindeutig aus Einwirkung Gottes zurückzusührcn ist. Gehen wir die vier Punkte einzeln durch. Es handelt sich um folgende Ereignisse, die sich in verschiedene Gruppen zer legen lassen: 1. Heilungen: Blindheit, Ausliegegeschwiire, Läh mung, Blinddarmentzündung und Lungeistähmung. 2. Mit erleben und Mitleiden der Passion Christi. Stigmata an Händen und Füßen, an der Seite und die neun Wundmale der Dornen krone an der behaarten Kopshau!. Alle verbunden mit starken Schmerze» und Blutverlust. 3. Visionen, Stimmen, Herzens- kunde und Prophezeiungen. 4. Fortgesetzt« Nahrnngslosigkeit. 5. Eewichisab- und -Zunahme trotz jeglicher Enthaltung von Speisen. Alle diese Erscheinungen lassen sich entweder direkt oder in ihren Wirkungen unserer Erfahrung zugänglich mack>en, so daß das erste Kennzeichen eines Wunders zweifellos vorliogt. Die zweite Frage ist: Hat sich das alles wirklich, so wie man behauptet, zugeiragen? Po» der Blindheit und den Lähmungen kann man soviel behaupten, daß Therese Neumann sich sür blind und gelähmt hielt, sich ivie eine Blinde und Lahme benahm und für blind uud lagm gehalten wurde bis zu ihrer Heilung auch von den Acrzten. Die Aufliegegcschivüre sind klar naclsgemiesen. Sie waren groß und stark eiternd und verschwanden, wie klar be- - zeugt ist, im Lause von wenigen Minuten: Der gesunde Fuß wird aus einem Verband herausgezogen, der von Blut und Eiter durchtränkt am Bettuch sestgeklebt ist. Die Blinddarm entzündung ist vom besten Kenner der Krankheiten der Gegend sestgcstcllt. Er selbst hält die Operation für notwendig, will sic vornehmen und während alles zur Ueberführung ins Kran- keuhaus hergerichtcl wird, legt die Kranke eine Reliquie der kleinen Therese auf, sieht wieder das Licht und hört die Stim men, die eine so große Rolle in ihrem Leben spielen, steht auf und geht in die Kirche, um zu beten. Einige Stunden später scheidet der Eiter, wie Therese selbst ausdrücklich bezeugt, ans natürlichem Wege aus. Die anfängliche Verheimlichung der Stigwflta ließ sich später ivegen des starken Blutverlustes nicht mehr durchführen. Sie sind heute allgemein bekannt, genau beschrieben und photographiert. Die Schmerzen müssen in der Ekstase nach den Berichten aller Augenzeugen sehr groß sein. Das Milerleben des Leidens ist ergreifend und überwältigend. Die Visionen und Stimmen kann man selbstverständlich) nur aus dem erschließen, was Therese selbst aussagt. Ihre Her zenskunde und ihr Wissen erregen Staunen. Sie ant wortet jemanden ans das, was er im Geheimen denkt, sie gibt Bescheid in einer ganz bestimmten Tatsache, über die sie von ihm selbst und non andern nichts gehört hat. Es wird in ihrer Gegenwart ein Brief geöffnet, sie kennt den Schreiber und den Inhalt des Briefes, sagt, was darin wahr, was falsch ist, worüber der Absender früher anders geschrieben hat, und alles stimmt. lieber die Nahrnngslosigkeit läßt sich kurz fol gendes sagen. Nach ihren Angaben hat sie am heiligen Abend IM zum letzten Mal feste Speise zu sich genommen, von da bis zum 23. Dezember 1926 nur Flüssiges, seitdem überhaupt nichts mehr außer täglich ein kleines Teilchen der hl. Hostie mit einem Teelöffel Wasser. Sie fühlt sich, ivie sie sagt, immer gesättigt und hat kein Verlangen nach Speise und Trank. Sie betet, liw! und schreibt zahllose Briefe, empfängt Besuche, macht jeden I ilag das Leiden durch, hat oft ein Tagewerk hinter sich, das einen gesunden Menschen stark ermüden würde. In bezug auf die Gewichtsverändcrungen will ich nur die absolul sicheren Daten der Beobachtung vom 13. Juli bis zum 23. Jost v. I. hierhin setzen. Das Gewicht ging von 110 Pfund l13, Julis ans 102 herab sSamstag, den 16). dann wieder hinauf ans 108 iMitimoch, den 20.). dann wieder herab auf 105 (Lamslag, den 23.) und zum Schluß sDonnerstag, den 28.) wieder ans 110 Psnnd. Nahrnniw-anfnahme im somnambulen Zustande oder Einschläferung der Schwestern durch die medialen Kräfte der Neninann. die sich so Gelcgenihcit zur ungestörten Ausnahme von Nahrung geschossen hätte, ist nach Berichten der Beobachtung ausgeschlossen. An der Tatsächlichkeit der Nah- rungslosigkeit und Gewichtsveränderungen kann somit nicht mehr gezweifelt werden. Nun zur dritten Frage: Wie sind die Tatsachen zu erklä ren? Die erste und billigste Deutung ist die Leugnung der Tatsache. Wer so denkt, macht entweder den logisäM Fehler, eine Wie-Froge mit einer Was-Frage zu verwechseln, swenn es auch vollständig unmöglich ist. zu erklären, wie wir mit unseren Auge» sehen, wäre es doch ganz unlogisch, aus diesem Grunde das Sehen zu leugnen), oder aber man fehlt gegen das Prinzip der Voraussetzungslosigkeit und schasst mittet» einer vorgefaß ten Nnschouung «ine Tatsache au» der Welt. Die zweite Deutung kommt der ersten an Wert gleich. Sie wird in der sozialistischen und freidenkerischen Presse in ausgiebiger Weise gehandhabl. Sie nimmt von dem Eigenen und bewirst die Tatsachen mit Kot und unsäglicher Gemeinheit, um sie zu verdecken und lächerlich zu machen, damit die Parteiangehörigen nicht in weltanschauliche Schwie rigkeiten geraten und abtrünnig werden. Auch eine Wissen- schasts- und Geelsorgsmelhode! Etwas ehrlicher sind diejenigen, die von Schwindel oder unbewußter Täuschung reden. Tenn nicht nur aus der Ge schichte des Spiritismus und Okkultismus, sondern auch aus der Geschichte der falschen religiösen Mystik ist soviel als be wußte und »nbewiihte Täuschung bekannt geworden, daß man den Ereignissen von Konnersreuth von vornherein mit berech tigter Skepsis entgegcntreten muß, zumal solchen Sensationen eine ungeheure Suggestivkrast eigen ist. Wenn aber nach gewis- senhostrr Prüfung diese Fehlerquellen ausgeschlossen sind, Hot man kein Recht mehr von Schwindel zu reden. Und olle, die mit Therese Neumann näher zu tun hatten und die Verhältnisse an Ort und Stelle kennenlernen konnten, sind sich darüber klar, daß Betrug ausgeschlossen tst. Wir haben also die Tatsachen anzuerkennen und müssen versuchen, sie zunächst naturwissenschaftlich zu er klären. Jede andere Einstellung muß als unwissenschaftlich abgelehnt werden. Es war zu erwarten, daß inan zur Hysterie in ausgedehn- lern Maße sein« Zuflucht nehmen würde. Zweifellos lassen sich zu manchen Konnersreuther Ereignissen Parallelen aus dem Gebiete der Hysterie finden. Blindheit und Lähmungen sowie deren Heilung sind bei Hysterischen gar nichts Seltenes Aber beweisen solche Parallelen, daß es sich hier um hysterische Er scheinungen handelt? Dann mühten doch auch die anderen sonst immer vorhandenen Kennzeichen der Hysterie vorliegen. Wie paßt aber zu einer solchen Erklärung die Persönlichkeit der Neumann? Alle, die das Mädchen kennen, halten sie für alles andere, nur nicht für hysterisch. Ihre ganze seelisch« und kör- perlicl)« Art ist der Hysterie geradezu entgegengesetzt. Dazu kommt als äußerst erschwerender Umstand, daß die Hysterie nach dem Zeugnis Sachkundiger nicht ausreicht, um dos zu erklären, war dort vor sich geht. Dr. Kröner schreibt: „Weder die ossenbor nicht durch äußeren Eingriff erfolgende Entstehung der Stigmata noch die Nahrungslosigkeit, noch die Gewichtserhaltung, noch manck)es aus den Visionen der Tlieresc läßt sich als Hysterie deuten." Man hat deshalb von medizinischer Seite zu an deren Erklärungsversuchen seine Zuflucht genom men. ?lber was sehr auffällig und verdächtig ist, nicht zu jenem medizinischen Wissen, das die Aerzte ihrer eigenen Praxis zu grunde legen, sondern zu ganz fernliegenden Gedanken. Wenn Dr. Reismann glaubt, „man dürfe die Tatsachen sluidoler Uebertragungen und Einwirkungen nicht im Sinne des moder nen Okkultismus, aber im Sinne der paracelsischen, antiken und chinesischen Medizi» annehmen," so ist das wohl der Aus druck völliger Ratlosigkeit und Beweis, daß dos zünftige medi zinische Wissen im Fall« Konnersreuth versagt. Therese Neumann ist keine H u n g e r k ü n st l e r i n, sie arbeitet, geht bilden und Umgebung Ein neuer Geselleir-Präfes Dresden, den 11. Februar. Der Katholische G e s e ll e n ve r c i n in Dresden hotte gestern einen bedeutsamen Tag. In einer eindrucksvollen Per. sammluug im Kolpiugslause, die von allen drei Dresdner Gesellen- vcreinen stark besticht war, wurde Kaplan Echinger als »euer Präses des Gesellcnvcreincs Zentral cingewiesen. Der Diözesan- präscS. Ordinariatsassefsor Dr. Soppa, war selbst gekonrmcn. um dem bisbcrigcn Präses Direktor Englcrt sür seine jahrelange Arbeit im Gesellenverem zu danken und den neuen Präses mit herzlichen Wünsche» in sein vcranlworlnngsvollcs Amt einzuweiscn. Der Diö- zcsanpräses brachte das Bestättgungsichreibe» des Ordinariates zur Verlesung, wies auf di« bedeutsame» Aufgaben eines Gcscllenvercins- präses im allgemeinen und des Dresdner Vereines im besonderen hin und schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche, daß die Zu sammenarbeit zwischen Präses und Verein immer eine recht ge deihliche sein möge. In poetischer Form hieß der Schriftführer Iewch den neue» Präses willkommen, während der Senior Walter aus die alle» Beziehungen binwcisen konnte, die Kaplan Echinger schon vor Jahren als Vizepräses mit dem Gcsellcnverei» Zentral verbun den haben. Propst Scidlcr überbrachtc die Glückwünsche der Psarrgcnicinde, die darin gip'clien. daß cs dem neuen Präses gelin gen möge, Gescilenhaus und Gescllenverein so zu entwickeln, daß alle Vereine der Gemeinde und Groß-Dresde»s hier wieder ein Heim finden, in dem sie gern weilen. Dann nahm der neue Präses selbst das Wort, sprach herzliche Dankesworte und legte seinen Gesellen in begeisternden Worten sein Arbcitsprogvamm vor. i» dem er den Gesellenvcrein als die Schule eines echten Glaubens, eines tapferen Mutes und einer tvabren Liebe feierte. Die Versammlung brachte ihm stürmische Ovationen, ein Be weis, daß dos Vertrauen zwischen dem geistige» Führer und dem Verein von vornherein vorbandc» ist. Ein guter Zufall war es, daß Präses Echinger am gleichen Abend den neuen Hausmeister des Gescllenhauscs, August Dcpphos, cinsübrc» konnte, von dem man sich eine tatkräftige Mitarbeit an der Weiterentwicklung des Hauses erhoff!. Von ver schiedenen Seilen wurden dem neue» Präses Glückwünsche und Ver sprechen zur Mitarbeit zuteil, so von seiten des Bezirksscniors Wa- raczcwski. den Präsides von Ost und Neuskrdt, Kaplan Dybul und Kaplan Schmitz, sowie endlich i» einer schwungvollen An sprache von sotten eines verdienten Veteranen des Gcscllcnvcrcincs Dresden, Herr» Direktor D ü n n c b i c r. Ein vorzügliches Ge- scllcntria sorgte für eine künstlerische Abcndnnisik und spielte zu den alten Kolpiiigslicdcm aus, die an diesem Tage besonderen Eindruck hiiitcrlicßcn. Der katholische Gesellenvcrein Dresden war in diesen Tagen von seiten der „V a t c r I ä n d i s ch c n Verbände" mit dem Pro- tcstausruf sür die Befreiung der Fememörder Schulz und Gen in Zu sammenhang gebracht worden. - Wir haben diese sonderbare Mache bereits an dieser Stelle gekennzeichnet. Die gestern im KolpingS- bause versammelten drei Dresdner Gesellenvereine l>aben einstimmig folgende Entschließung angenommen: „Mit Entrüstung haben die Unterzeichneten katholischen Gc- scllenvcrrine a»S der Presse vernommen, daß sie angeblich z» den vereinigten vaterländischen Verbänden gehören und gleich ihnen für Freiheit der Fehmcmördcr rintretrn. Unsere sofort angcstcllten Nachforschungen haben sicher ergeben, daß das be treffende Schreiben den zuständigen Vorständen bis heute noch nicht zugcftcllt worden ist und infolgedtssr» von «ns nicht gebilligt sein kann. umher, spricht, schreibt, beschäftigt sich, nimmt praktisch gar» nichts zu sich und magert in keiner Weise ab. Nur grenzenlos« Oberslächlichkeit kann moderne Hungerkuren zum Vergleich heranziehen. Das Hören fremder Sprachen (von denen da» Mädchen, das seine Hennat kaum verlassen hat. nie mit der Bahn gefahren ist, keine höhere Bildung hat, natürlich keine Ahnung besitzt), hat selbstverständlich als Gedankenlesen und Telepaihie gelten müssen. Aber auch wenn niemand dabei ist, der diese Worte kennt, hört sie diese Worte und kann sie später wiederholen, ohne sie allerdings zu verstehen. Eideiismus (bild- hasles Sehen in der Vorstellung) kommt ebensoivenig in Frage, da sie solche Worte ja nie gehört oder gelesen hat. Die Tatsachen sind also seststehend und natnrwissenschast- ' lich nicht erklärt. Ist deshalb Konnersreuth als ein stringent bewiesenes Wunder zu betrachten? Nein! Denn erstens sind die Untersuchungen über die Möglichkeiten einer natürlichen Erklärung noch nicht vollständig abgeschlossen und zweiten» ist es noch nicht endgültig bewiesen, datz ein Einwirken Gottes den Erscheinungen zugrunde liegt. Dieser positive Beweis ist aber zur Feststellung eines Wunders unbedingt notwendig. So weit sich diese Punkte bis jetzt erörtern lassen, kann man wohl sagen, daß sie zugunsten eines außerordentlichen Ereignisse» sprechen. Ein endgültiges Urteil über diese innere Seite der Konnersreuther Ereignisse steht wesentlich der Kirche zu. „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin," von einem selbst gefälligen Gottesgnadentum zu unterscheiden, braucht es mehr als Reporterwissen und Prosessorenweisheit. Somit ist klar, daß man ein gläubiger Katholik sein und Konnersreuth doch «blehnen kann. Wir stehen diesen Vorgang«» also sehr frei «ich vorurteilslos gegenüber. » Im Verlag« von Herder, Frciburg, ist ein« Studie „Kon» nersreuth" von Robert Leiber S. I. erschienen. Der Verfasser durste das gesamte im Regensburger bischöflichen Ordina riat befindliche Material über dir Ibtägige Kontrolle der Therese Neumann einsehen. Das gibt dieser Arbeit ihn besondere Bedeutung. (Preis SO Pfg.) Der „Anri-Nerimanii-Brin-" oder «onnersreuth im Film Es war bekannilich auch ein Film über Könners- reuth erschienen. Gegen den Herausgeber, einen Leipziger Filmverleih, hatte Therese Neumann ein Verbot im Wege einer einstiveiligen Verfügung envirkt. Da der Filmverleih Einspruch erhob, hotte sich das Landgericht Leipzig mit dieser Frage zu befassen. Dos Landgericht kam zu der Fest stellung. daß das Kunstschutzgesetz vom Jahre 1907 sich auch auf verfilmte Schausvicldarstellungen erstreckt, bei denen ein photo graphisches echtes Bild der betreffenden Person überhaupt nicht erscheint. In der Sache Wilhelm II. gegen die Piscato-Bühne hatte das Landgericht Berlin und das Kammergericht ähnlich entschieden, daß jedermann das Recht hat. sich gegen eine Ver filmung oder Theatervorstellung seiner Person ebenso zu wehren wie gegen die Verbreitung echter Bildnisse. Das Landgericht Leipzig Hot sich vor seiner Entscheidung den Film selbst vor- slihren lassen. Es ist erfreulich, daß nunmehr diese grundsätz liche Entscheidung vorliegt. Recht bezeichnend ist es. datz der Rechtsvertreter der Therese Neumann dem Gericht ein eigen händiges Schreiben des Filmknhabers vorlegen konnte, in dem für den Fall des Verbotes die Umwandlung des Filmes in einen „D e m o n st r a t i o n s f i l m" angedroht wird, weil das ousgewandte Kapital „aus irgendeine Art" gerettet werden müsse. Wenn der Film in der jetzigen, angeblich „prokatho- lischen" Form nicht anfgeführt werden dürfe, dann wollte man einen „A n t i - N e u ma n n - B u n d" in Bewegung setzen. Da« sind die Aeußerungen eines Kulturzeitalters! Den Beschlüssen der Fuldacr Bischofskonkcrcnz vom Jahre 19251926 gemäß haben wir mit den genannten Verbänden keine Genieinschaft, sondern diente» und dienen dem Vater land schon, ehe überhaupt diese Verbände ins Leben getreten sind. Dem Batcrlande wird nach unserer Ucberzcugmig nicht gedient, wenn Unschuldige hingemordct, Schuldige aber in Freiheit gesetzt werden. Die Im Kolpingshause am 10. 2. 1928 versammelten ka tholische» Gesellenvereine: Dresden Zentral, Dresden-Eft und Dresden-Neustadt." Gasvergiftung wührend einer Versammlung Dresden, 11. Februar. In einer Versammlung der Deutschnationalcn Volkswirte! im Goetbcgarlcn wurden gestern mehrere Teilnehmer infolge Kohlenoxvd- gasvergislung ohnmächtig. Aus eben erst angcheizlcm Ose» drang Ranch hervor, als die ersten Besticher den Saal betraten tzsss der Redner, Landtagsobgcordnctcr Tr. Krcüsckniar, etwa 2k Sun.dc gesprochen hatte, mußten zwei Damen de» Saal verlasse». Plötz lich siel der Vorsitzende. Stadtverordneter Dr Eckelmann, der neben dem Redner saß. ohnmächtig vom Stuhl. Darauf wurden noch meh rere andere Damen und Herren ohnmächtig, die hinauseesührt und zum Teil von der bcrbeigerusencn Feuerwehr nach ihren Wohnungen gebracht wurden. Bei einem Herr» mußte der Sauersionapparat in Tätigkeit treten. Die anwesenden Acrzte bemühten sich um die Erkrankten, doch scheint bei keinem Lebensgefahr zu bestehe». Differenzen im Landesarbeiksamt Dresden, 11. Februar. Die den freien Gewerkschaften angehörcnden Milgliedccr des Verwaltungsausschusses des Landcsarbeilsamtes l)abcn ihre Acniter nicdergelegt. Auch die Stellvertreter zeigte» dem Vorstand der Neichsanstalt und dem Präsidium schriftlich die Niedcrlcguua ihrer Aemtcr an. Grund hierfür solle» Vlcittermclduugen zufolge bestimmte Vorgänge sein, die mit der am 1. d. M, ersotzzic» Siimttcdcrung des Landcsamtes sür Arbeitsvermittlung i» die Rcicksansiali zusammen» hängen. : Belohnungen für die Ermttteknng von Brandstiftern. Die Vrandversicherungskammer hat gemäß ihren Bekanntmachungen in der Sächsischen Siaalszeitung Nr. 30 vom 5. Februar 1927 und Nr. 245 vom 19. Oktober 1927 im Dezember 1.927 in zwei Füllen je 1090 RM. und im Januar d. I. einmal 20>>0 RM. und einmal 500 RM. als Belohnung ttir die Entdeckung von Brand stiftern .zugebilliai und ausgezählt. : Kirchensteuer. Der 4. Termin der evangelisch lutherischen und röiwsch katholischen Kirchensteuer sowie der 3. Termin der cvangelisch-resormierten Kirchensteuer werden am 15. Februar Meiktssüien priins Verarbeitung — in eroüer /tu?>vvabl Nsrk 5.25 5.75 6.50 usiv. v. »>.vkiri, 10 LV7S
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