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Sächsische Volkszeitung : 17.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192802175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-17
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.02.1928
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Kammer <0 Sächsische Voikszettung >7. Febrnar in ans dem e» Laiides- lem Gebiete ?i, Direktor hr: lteber- ener Rund- innigen <r»s rat Fricliel isenm Miiiu wr Theater. ipziti: „All >er heutigen l»! Ewig! e der M>>»» nnal. Nur t — oh, »H, acht. Sein ibalds Arm Sir Archi- llase begann Taschentuch ii Sit niir: ?' ige» an. sie? ie nicht für dt Danzig.' ,n können?' re» Bertre- s eigenem en doch ein, angeiiiialtcn von meinen Dresden. NI, le Dresden Uenntzzirslle bis 20 Uki Dresden, 10. Febrnar. Tie Ortsgruppe Dresden des Verbandes Sächsischer Indn- stncll« luetl am Mittwoch einen Vortragsabend ab, aus dem Innen- muwtcr Tr. Np eit über das Thema: „Lönderkonserenz und Ver- wgiluugsresori»" sprach. Der Minister betonte, -das; er überzeugter -.Mängel des E i» h c i i s staa t e s sei. Trotzdem sehe er ein, daß ,'„gn sin den Augenblick nicht zuviel verlangen dürfe. Die Ländcr- koni'erenz >»abe nur diejenigen enttäuschen können, die mehr als das non 'endige erwartet hätten. Der süddeutsche Föderalismus habe sich n'icocr in votier Vetcuchtung gezeigt. Bemerkenswert sei es aber gc- ive-cii, dass Preußen keinerlei Opfer bringen wolle. Der Minister präsident Braun habe immer nur gesagt: „Wir können abwarten, denn wir sind die Stärkeren". Nus dieser Seite fördere man den Ei>i!,citSs>«atsgedanken nicht. Für die Gegenwart müsse man sich w»N mil der V e r wa l t u n g s r e s o r in begnüge». Eine wichtige ltnigabe dabei sei es, das Nebeneinander von Reich- und Staats- bclöidcn zu beseitigen, und zu einer Nnglcichnng der Lanücrgesetze nnlercinander zu kommen. Das Grnndübel sei die Hhpertrop h ! e de- Rechtsschutzes. Man solle die Instanzen bis aus zwei ab- tignen und die Oievisioncn an das Rcichsvcrwaltungsgericht geben. An Lachsen soll man die Kreist,auptmaiinschastc» überhaupt besei tigen, da die Aufhebung der Krcishauptmaniischastcn Bautzen und Zwickau allein nur sehr wenig Borteile verspreche. In seinem Mini- jhunm sei ausgerechnet worden, das; die Aushebung der Kreisiiaupt- »unnichasle» Bautzen und Zwickau tausende jährliche Ersparnisse von 12" Ott) Marl, aber erhebliche einmalige Koste» verursachen würde. Mi der Aushebung sämtlicher Kreitzhauptmannschasten dagegen dürfe - man mit jährlich 050 000 Mark Ersparnissen rechnen. Weiter würde die 'Aushebung des Oberverwallungsgericlilcs 250 000 Mark und die dcr Tlaatspolizeivcrwaltnng 100 OM Mark bringen. Weiler sprach sich der Redner für eine N e u e i n t c i l n n g >d e r A e; irkc »ach verfchrswirtschaftlichen ltzesichtSpnnkten und für eine Miunigung der kommunalen Organisation aus. Die Frage des A b- ba »c s der Staatsaus g a b e n sei setir Vorsichtig zu behandeln, aber man müsse einmal osten ans'vi cchen, das; nicht zu viel voni^taale — veclangt werden dürfe. Zum Schluß bete» e Dr. Npelt, da humnl ei» großes Maß von Selbstdisziplin beweisen müsse, wenn aus eer Vcrwallungsresorm etwas Gutes werden solle. Setze wichtig sei e> dabei, -daß sich die öffentliche Meinnng mit Nachdruck hinter das Wert stelle. vrrsclen unri Umgebung Tauwetter im Erzgebirge Dresden, 10. Februar. Nach den Berichten der Sächsischen Laiidcswetterwarie ist nunmehr auch ini Erzgebirge allgemein Tauwetter ein- gei- 'en. Tic Gebirgsbäche, namemilch die Riügiitz, führen in»»» der Tchnceschmelze ,zuin Teil wieder Hochwasser, doch besteal keii-e uninitlel'bare Ucberschivcmmnngsgcfahr. In Tre-D n tzelnig dcr Pegelstand der Elbe heule morgen plus 0 Zentimeter, während von den oberen Plätzen teilweise bereits ei» Fall des Eibwasserstaiides gemeldet wird. : Die tt e b e r w t » d u n g der Renaissance, lieber dieses Thema spricht an Hand guter Lichtbilder der Kölner Stu- dcnlenseelsorger Dr. Grosche am Donnerstag, den 10. Febrnar I'iM, abends 8 h. c. t.. Kiinstlcrhaus, Grunaer Straße. Gäste Pud herzlich willkommen. : Die Fastnachtsseier der katholischen Miliiär- tgemeinde am II. Februar im „2 o I da te n h e i m" verlief ie - sliwmnngsvoll und vergnügt. Dcr Besuch war sehr zahl- r eh und ist ,zn hvffen, daß die monatliche» Familienabende sich im allgemeinen Interesse gnl bewähre» werden. Die humoristi schen Darbietungen der Geschwister Fischer und der jungen Mäd- ch u der „Inng-Lodia" fanden allgemeinen Beifall. Ihnen sen'ie den sideien Schuhplattlern sInf.-Schnlej herzlichen Ton!!. Herr Kaplan Dybnl und ein Herr der D. I. K. baten d i o baten, Mitglieder der T. I. K. zu werden; einige Kame le v und es bereits schon. — Dcr nächste Familienabend ist am 0- Marz abends 8 llhr mit Vortrag des Herrn Wehrkreis- m iw- Klesse über ..Mein Besuch in Kannersrenlh". Nicht- iii! n eder der katholischen Militär-Gemeinde haben von nun on FnO'il zu den Veranstaltungen nur gegen eine Answeis- >«»»>»»»>»» Toboggan Ilranslührunc, Ser „Vkkuellen Biihne" im Dresdner Schauspielhaus Tc, Toboggan ist ein indianischer Schlitte» aus Kanada. Mit llnii mhi! man den Alerg biimiitcr. lind ein Toboggan wird in ?h" nla ein Mensch genannt, mit dem es bergab gebt. Die>e Be- ; .!mnng seines Helden bicll dcr junge Dichter Gerhard M c n- »-! inc das d e n l scl> e Vnblikmn am geeignetste», »ni den Sinn '.ü- .-. g,i> dem Äleistprcis ansgczeichnelen Dramas richtig zu erfasse». mM'man heißt ein Artillerie-Haupt»«»!», n. b. ein Deutscher, »r ->nc schwere Verwundung empfängt. Gleich zu Anfang des 1. 5 . .s. t Bildcc spielen im Weltkrieg, Trommelfeuer, Artillerie, ?.!-»!»iigrabeii, Gefechtsbefehle, all das, was wir uns zu vergessen ln mm wird liebevoll und bis ins kleinste Detail nach dew Regle- ii- aul-icrollt. Toboggan null aber nicht sterbe», obwohl man ibn stbmi..gestrichen* liat. Er entweicht dem Krankenzimmer, hält einen l'>v»si!>m aus, söbrt mit iln» in die Heimat zur Geliebte». Die hat si.-.l mm ästet und haßt jetzt den lookranken Mann. Auf der Straße » kann er dem Tod, der ihn aus allen Stationen seiner Flucht t'. -ml hat, nicht mehr entwcichcn. Sang- und klanglos stirbt er. D H-ich, ins Leben, das er sich sehnliclist wünscht, konnte seine Euer- lg. im, eine Weile diirchlpiltcii. Tas ist eigentlich alles, was geschieht. Die Aiisciiiandcrzcrrimg dicstr.Handlung* in 9 Bilder mit einem unerhörten Answand an MOmmapparal t«it offenbar die Verleihung des Klcislpreises ansge- !ös>. Drama im weitesten Sinne ist dach m. E. inniier noch die Acigcgcinnärligiing einer bedeutsamen Handlung auf nminltclbarc A- die Stellung dcr Welt nnler de» -Standpiinkl des z» vcrlvirk- lip cnecii sittlichen Zweckes Daran fehlt cs bc! diesen, Kaleidoskop ab?, vollständig. Der Dichter hält deswegen ein Geleitwort für »ol- wcndlg. nni seine Absichten zu „erhellen". Die Tragödie des Men schen, nicki! mir des sterbenden, sondern auch die des lebenden ist ganz und gar im Tode enthalte» und kann nur von ihm aus begriffen und emp'nnden werden. Das klingt sehr schön, ist aber Phrase. Dazu müsste man erst mal gestorben und wieder lebendig geworden sein. Nein Toboggan gibt der eigenartigen Weltanscliauiiiig des Autors Ausdruck, wenn er sagt: „Ich lmbc meine Zeit vergeude« und nichts aiisgerichlctl* Davon ist auszugehen: Das Leben soll nur „gelebt" Die Krife im Lanülag Borliiusige Vertagung? Dresden. 10. Februar. Gestern tagte im Landtage der von den Regierungsparteien eingesetzte engere Ausschuß, um über die Disscren.zcn wegen der Locherung dcr Verordnung aus dem lllebiete der Wohnungs- zivangswirtschast zu verhandeln. Das Ergebnis der Verhand lungen wurde für vertraulich erklärt. Wie verlautet, wurden jedoch die Chemnitzer Beschwerden über entstandene Mißstände zum Teil als berechtigt anerkannt. Da die weitere aufgeworfene Frage der Erhöhung des Hausbesitzeranteils an der gesetzlichen Miete überhaupt erst nach dem 1. April spruchreif wird, so ist es »tcht unwahrscheinlich, daß diese Frage noch zunächst zurüek- gestellt wird, und man sich zunächst mit der Regelung der Chemnitzer Wohiiuugsnotverordnung begnügen wird. Das würde soviel bedeute», wie vorläufige Vertagung der Krise. Heute wird der große lntersraktionelle Ausschuß endgültig zu der ganzen Angelegenheit Stellung zu nehmen haben. Aus -en Lan-1agsaus?chülfen Dresden, 10. Februar. Im R ech t sa u s s ch n ß des Landtages wurde gestern die zweite Leimig zum P o l i z e i b ea m i e ng e s e tz durchgeführt, wobei im Wesenllichen die bekannten Standpunkte der Parteien zum Ausdruck kamen. Die von der SPD. und KPD. gestellten Anträge wurden abgelehnt. Mit den von den Regierungspar teien beantragien Äendernngen wurde das Gesetz einstimmig znm Beschluß erhaben. Anträge, betr. Ministergc'hälter, wurden bis zur Verhandlung über die Verwaltungsreform zurückgestelit. Ein weiterer Antrag betr. die Arifwandentschädigung der Ab geordnete» wurde gegen die Stimmen der Rechtsparteien ab gelehnt. Im Ha n s h a l t sa u s s ch u tz A wurde die Berainng über einige Anträge betr. Hilfsmaßnahmen an die sächsische La n d w i r t scha f c fortgesetzt. Die Negierung hatte über dieses Gebiet e,ne Denkschrift vorgelegt, in der die mannig fachen Hilfeleistungen, die infolge der ungünstigen Witterungs- verhällnisse der letzten Jahre nötig geworden waren, dargestellt werden. Von kommnnistischer Seite wurden über die Land wirtschaft die in dieser Partei üblichen Auffassungen vor getragen und hierbei gegen die Regierung mehrfach Porwnrfe erhoben. Von sozialdemokratischer Seite wurde ans Anträge dieser Partei im Reichstage verwiesen, da die Hanpthilie reichs karte, die beim Herrn Pfarrer Klesse, Königsbrücker Str. 10, 2., zu beantragen ist. Dieselbe kostet pro Jahr 1 Mk. und berech tigt zu sreiem Eintritt. —c. : Katholischer Gcsellenvereln. In der am Moniag statt- gefundenen Versammlung, die von aktiven und Schutziniiglie- dern gut besuch! war, waltete der neue Präses, Kaplan Echinger, seines Amtes. Nachdem das Kolpingslied verklungen, referierte das Mitglied Knesset über „Sicherhciisvorrich- tnngen bei der Reichsbahn". Dnrch die interessanten Ausfüh rungen wurden die Anwesenden mit den Maßnahmen vertraut, welche znm Schutze des reisenden Publikums heut bestehen. Reicher Beifall löhnte dem Redner sein Mühen. Drei neue 'Mitglieder wurden in den Verein ausgenommen. Nach Erledi gung verschiedener Vereinsangelegeichciten wurde die Versamm- lnng gegen 10 Uhr geschlossen. : Ermittelte Brtrüger. Die hiesige Kriminalpolizei hat ein Ehepaar ermittelt, das Ende Januar in Kirchenkanzlcien Betrü gereien verübt hat. Die Frau erschwindelte unter dein Vorgehen, ihr Mann sei schwer lmigeukrank und sie lebten in bedrängten wirt schaftlichen Verhältnissen, mehrfach Geldbeträge, : Tarifvertrag im Baiikgewcrbe. Dcr im März 1027 abge schlossene Neicbslariluerlrag für das denlscbc Bankgcwerbc, der allge meinverbindlich erklärt worden ivar, leinst im nächsten Monat ab. So wohl die Manteliarisbcstimiiningcn als auch die Gcbalissätze müssen neu geregelt werden. Im Deutschen Bankbeamien-Vcrein als der znständigen Fachgcwerkschast mit mckrercn hnnderl Oilsnlieocrnngen seilig erfolgen müsse. Abg. Schladebach <Dn. Vp.> stellt se'st, daß die sächsische Regierung alles getan habe, was in ihren Kräften stand und daß in dieser Beziehung Sachsen von keinem Lande überiroijen werde. Abg. Clauß lDew.) nennt als Quelle der Schwierigkeiten die Ueberproduküon an Fleisch und besür- woriet cüe Einschränkung der Gefrierfleischeinsuhl. Abg. Boigl jD. Bp.) warnt vor schlagwortartiger Behandlung der Agrarfrage. Rur eine hochstehende Landwirtschaft könne be friedigende Arbeits-Verhältnisse und die deutsche Bottzsernäh- rung sicherstellen. Ans Antrag des Berichterstatters Abg. Schladebach lT». Vp.s wurden sowohl die k o m m u n istische n, als auch die d e u t s ch n a > i o n a l e n Anträge abgelehnt. weil sie dnrch die Regiernngserklärnngen als erledigt anzu sehen sind. Dann beriet der Ausschuß einen sozialdemokratische» An trag, betr. Bereitstellung von Rütteln zur Errichtung von E he il nd S e x ua l ü e ra t n n g s ste l l e n. Die Bcrichlcrstaiierin Frau Abg. Schilling sSPD.t unterzog die voni Sächsischen Arbeits- und Wohlsahrtsministcrinm zu dieser Frage vorgeiegte Denkschrift einer Beirachtnng und stellte verschiedene Forde rungen ans. In den non der Regierung an die Vezirkssürsorge- verbände geleiteten Richtlinien für Ehe- und Sexualberainng zur Dnrchsührung des 8 12 dcr Aussührungsverorünnng znin säch sischen Wohlsabrispilegegesetz wollte die Berichterstatter»! die Bezeichnung „Seelsorge" gestrichen haben. Die Kommu nisten sonderten die Ausschaltung der Mitarbeit der Kirche ans diesem Gebiet und erhoben in diesem Znsaminen- hang die hinlänglich bekannten Parieiforderungcn zur .Regelung des Nachwuchses. Demgegenüber betonte Abg. Dr. Blüher tD. B. P.). daß es sich niemals um ärztliche Behandlung und ähnliches, sondern lediglich um Beratung handeln könne, deren Regelung und Einzelheiten den tztezirksvcrbänden überlassen bleiben müßten. Abg. Voigt legte einen Antrag folgenden Wortlautes vor: Der Landtag wolle beschließen: Die Regierung zu ersuchen, dafür besorgt zu sein, daß Ücker Gerichtsver handlungen, die sexuelle Gebiete betreffen, wie gegen wärtig in Berlin, die P r e s s e b e r i ch I e r sta t t n n g ans ein Mindestmaß beschränkt bleibe. Die Abstimmung wurde ansgesctzk. Ei» kommnnistischer Antrag bezieht sich ans den Neubau einer Heil und Pslegeaustalt in Waldheiw und ans Erhöhung des dortigen Verpsleggeldes. Nach den; Berichterstatter Abg. Rntzscher (Komm.) gab die Negierung einen nnifasi'i'den Ucber- blick über die Verhältnisse in den Waldhcimer Ai.i.-ilien und widerriet der Annahme des Antrages. Auch hierüber findet die Abstimmung in der nächsten Sitzung statt. Der Uniersuchnngsausschnß über die Dammbrnch» Katastrophe ans dem staatlichen Brannkohlenwerk Böh len versammelte sich heute in Böhlen, um an Ort und Stelle Zcngenvernehmnngen vorzunehmen. sind die Vararbeiien zur Einreichung zeitgemäßer Anträge im Gonge. Der Gin Sachsen im D. B. V. hat entsprechende Anregungen an seine Berliner Leitung herangebracht. : Ei» Flieger-Jubiläum. Der Flngzeiignllncr Polte von der Denlschen Lnitkansa kalte gestern auf dem Fluge von Wie» nach DreSdcn seinen 500 000. Fliigkilomeicr znrückgelegt. Er wurde hei der Landung auf dem Heller vo» der Fluglmfenleitung beglückwünscht. : Wicderverhaftiing Müller Heims. Der Schrisisteller Georg Müller-Heim, der in Frcibcrg eine neue Zeitung gegründet und bis vor kurzem heransgegeben hatte, ist am Dienstag wieder verhaftet worden, lieber die Gründe dcr Verhaftung ist noch nichts bekannt. : Ausstellung „Die Geschlechtskrankheiten »iid ihre Bekämp fung". Die nächste» ärztlichen Führungen finden wie folgt stall: Freilag, d-en 17. Februar, 18 llhr Dr. i»ed. Kloeppel, Sonna-end, den 18. Februar, 18 Ubr Dr. nied. David. Außerdem Sonnabend abends 7.t!0 llkr die Wicdeibolnng des Vortrags von Herrn Sani- tätSrat Dr. »ic-d. Hops über „BLas muß der Laie von den Geschlechts- krankbeilen wissen" mit Filmvorführung. Die Ansstellnng wird am 10. Februar endgültig geschlossen: eine abermalme Ver längerung kommt nicht in Frage, da die Aiisstetlniig ansctziicßend in Leipzig gezeigt wird. : Technische Hochschule. Der QberregiernngSrat Im Mini sterium für Volksbildung Dr. Mich ist znm Hvnorarpro'c'ssvr für daS Lehrgcbiet dcr praküschen Pädagogik j» der Kiillurwisscii'cbasilichen Abteilung der Technischen Hochschule in Dresden ernannt morden. sein, jede Lust, die cs bietet, soll mitgenommen werden. Die Blässe dieses Gedankens paßt in unsere Zeit, die ja das Sichanslebcn ans ikr Panier geschrieben Hai. Die Flucht ins Leben ist vielleicht das Nene ans dcr dramatischen Bübne. Sic ist auch zu gestalten. Aber das lwl Menzel mit seiner Konstruktion doch nicht verstanden, Kriegs- evisodcn und Tbemcn, die damass-aktuell waren, beherrschen die Szene. Sogar An'ützc zu einer wirklichen Tragik sind znzugcben, nirgends aber ersteht Tragödie. Toboggan erzählt all das, waS in modernen Fenillcions über die letzte» Dinge geschwätzt wurde, agier! schuldlos — in, Sinne einer tragischen Schuld — unk stirbt. Mußte wirklich dcr KlcistprciS dafür hcrgegebe» werden? Kann er nicht auch einmal zu seiner Nehabililicrnng unterbleiben? Das Pro tokoll über die Sitzung dieser Inch müßte interessant sein! Der Weltkrieg wurde also wach. Sehr realistisch mit allen Wir kungen und Schrecken, die er ansgelöst Hai. Ist das denn aber nicht vom künstlerischen Standpunkt schon ei» Verdienst? Q ja, aber für die 8! c g i e! Dcr Autor ist an diesen Wirkungen wahrlich schuldlos und wenn er deswegen etwa so große» Beifall erntete, dann darf er sich herzlich bc! (Kielen bedanken, dcr mit seinen Effekten bei ge radezu fabelhafter Ansnntznng der Drehbühne Kolossales geleistet hat. Der D-Zng scheint seit „Ionnp spiel! ans" ein beliebtes Rcguisit zu werde». Gielen und seine Helfer dürfen für sich den Rnbm in Anspruch nehmen, den idealsten Schnetl»ig, den ich ie ans dcr Bühne sah, produziert zu haben. Wie anders mniei neben diesem Aus stattungsstück Rahnals ..Grakmal des unbekannten Soldaten" an! Wollen unsere jumicn Dickster den Franzosen wieder die Herrschaft ans dem dramatische» Gebiete überlassen? Schon einmal tvar cs zu nn scrcin Schade» so . .. Rolle ist eigentlich nur Toboggan. Die andercil sind Siaf- sagc. P o ii i o spielte ih» i»i> seiner seinnervigen Kunst und ihm gcbükrt entschieden höchste Anerkennung Er vertritt in einige» Episoden die miballbare Sache des Dichters. Daneben blitzen Mever, Schröder, die Verden gelegentlich aus. Aber den Klcistpreis konnien sie doch nickt retten n»d werden wohl auch den Beifall auf sich beziehen. Besonders der herrliche Ponio. Franz Zickler. Das Urbach-Trio (Siegrid Urbach. Klavier: Walter Dietzeli, Vivline: Herbert Zänker, Violincell) ans Dresden wurde im April zu Konzerten nach Westpreußen verpflichtet. Ein Goethe-Erlebnis Ludwig Wüllncr, dcr Siebzigsiihrige. kam endlich ein mal wieder inil Goethe. Ganz «n'bcbren kann er ibn zwar in seinen Dirhlerabendc» nicht, aber n n r Goetbe, das ist dock die Hö' e Wüll- nericber Kunst, das ist auch, was wir uns immer am mc sie» von Wällner wünsche» Wie ist nbcrbanvi das Phänomen Wällner zu erklären? Edles, machtvolles Organ, die könig'iche Eisibeiiinng, „Technik" haben auch andere, denen man obendrein das Eindringen in die Gocihesche Welt dcr Lieder nicht wird absprechcn mögen. Aber sie sind ca lwcdcc betonte Künstler, dann scb.w'i'ielern sie. oder betonte Literalen, dann kommt die Schönheit der Svrache zu kurz. Wällner ist beides, ganz gleich abgewogen, lind Künstler ist er ii'cht nur ans Gründen des angeborene,i Talent?, sondern auch aus ade ligster Seele unö weil ibn sein Weg über Bübne und Konzerisaal führte. Der Münsterländer hat einen Lebensweg genommen mn dc» man ihn beneiden könnte Schon als Sechsundzwanz'aiähriger lehrte er an der Universität sclncr Heimatstadt Germanistik, ein paar Iabre darauf gehört er den berühmten Meiningern als Heldcndar. steiler an, in» bald die Bühne mit dem Portragstisch zu lauschen. Nur kurze Zeit übrigens, dann lmt er das gesunden, was ibn znm berühmte» Manne machte: er wurde Lieckersänger und w.» als lol eher der Wegbereiter für Wolf und Bralnns. In den Städten, >va er sang, waren wochenlang zuvor die Abende «»isverkansi. Erst seit dem Kriege ln» sich Wällner wieder der Bortraoskunit z,»»-wendet, mid waS der Sänger dem Rezitator geben konnte, ist so hedeulend gewesen, daß ili» gerade seine Vortrag-Kunst ans den höchsten Gihfel des Ruhmes geführt bat. Mit Vorliebe spricht c,- noch beute Melo dramen. aber Goethe ist sein größtes und tiefstes Erlebnis, und wie er dieses Erlebnis vcrmiUeln kann, das steht ganz einzig da „Herman», und Dorothea" war diesmal daS Erleb- »iS. Nur wenige gibt cs, die das EpoS nock' ah und zu zm Hand nehme», ganz selten jemanden, dcr es genau kein». So erichicn di« von liebevoller Sorge getragene Enlschnloigung WüllnerS wegen der notwendig gewordenen größeren Stricke faß unnölig, denn diese Striche bezogen sich ohnehin nur ans sch,nücke,,-des Beiwerk. „Es ist schade um jeden Vers Goethes" meinte der Interpret und nm- riß damit seine Einstellung znm Dichter Die Dichtung hat nach ihrem Erscheine» mir bei — Schiller Anktang gefunden, der die »ivinmicnkale Verherrlichung der Jugendliebe und ihre Erfüllung
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