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i>« Schilksat des Ab!»« Sem«»« lv«« unserer Pariser Vertretung.) D Paria, 9. Februar Lurch die französisch« Presse geht di« Nachricht, das, der Abb« Demulier, der Leiter der „deutsch-französischen Korrespondenz", wegen verräterischer Verbindung mit elsässischen Autonomisten verhaftet worden sei. In seiner Wohnung habe eine genaue Untersuchung stattgesunden, durch die „belastendes Material" zutage gefördert sei. Damit ist endlich den zahlreichen Feinden, welche der muiige Abbü sich in den Reihen der sranzösischen Katholiken und nicht zum mindesten der „^etion kiau^niss" schuf. ,.Genugtuung" verschasst morden. Die ,,/Veli-rn kiani.nise" triumphiert heule, denn ihr allein sei wiederum die Unschädlichmachung eines Landesverräters zu danken. Und mit der „Motion kvo in.-«' triumphiert das nationalistische „Echo de Paris". Auch das kartellistische „Oeuvre" kann seine Genugtuung nicht verhehlen, denn schließlich und vor allein ist der verhaftete Abbe zweifellos ein Klerikaler. Woraus gründet sich die allgemeine Entrüstung? Abbü Demulier hat bereits zu den Zeiten des Ruhrkampfes alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Versöhnung wenigstens zuerst der deutschen und der französischen Katholiken zustandezu bringen. Hierzu schien ihm das geeignete Mittel. Katholiken beider Länder zu einer aufrichtigen und ehrlichen brieflichen Aussprache einzuladen. Sie sollten sich erst einmal kennen und verstehen lernen. Zugleich aber sollten sie beten. Auf seine Anregung wurde der „eucharistische Sonntag" ins Leben gerufen: an jedem ersten Sonntag des Monates sollten die Teilnehmer an der Korrespondenz, aus welcher übrigens stets interessante Teile verossenituyt wurden, o,e Kommunion empfangen und danu »«« Deutschen für Frankreich, di« Franzosen siie Deutschland bete«. Der Abbü ging noch weiter. Er wollt« nicht einfach die bußfertige Bekehrung der ..verirrten" Deutschen abwarten, sondern selbst und ohne Rücksicht auf die nationale Eigenliebe der Wahrheit dienen. So kam er zu der Ueberzeugung, daß di« französische Regierung und im besonderen der Ministerpräsident Poincar 6 ein großes Teil Mitschuld am Kriege trage. Er scheute sich nicht, dies« Ueberzeugung auszusprechen und zu begründen. Die» jedoch wurde ihm bald zum Verhängnis. Während nicht nur der Papst selbst, sondern auch der Erzbischof von Paris das Unternehmen zuerst gefördert hatten, stießen die Ansichten, welche Abbü Demulier vortrug, mit der Zeit auf lebhaften Widerspruch. Der Kardinal Dubais, welcher von der „-Vctian tl-auirams" als Komplize von Landesverrätern und „bochophil" bezeichnet wurde, ließ erklären, daß er nur die Gefühle, von welchen der Abbü beseelt sei, billige, nicht aber seine Ansichten teile. Die „deutsch-französische Korrespondenz" geriet immer mehr in Mißkredit, und schließlich verboten die kirchlichen Behörden ihr Erscheinen. Endlich hat man heraus gefunden, daß der Abbü mit dem ehemaligen elsässischen Landtagspräsidenten Ricklin korrespondiere. Also lag nunmehr offenkundiger Landesverrat vor, und es wurde zur Tat geschritten. Abbü Demulier erklärte nach seiner Verhaftung, sein Werk habe allein die Durchdringuirg der Politik mit den Grundsätzsn der christlichen Moral zum Ziel« gehabt. Frankreich habe vor dem Kriege in der Welt die Meinung aufkommen lassen, daß es die Revanche wolle. Die französische Regierung habe die Auf nahme des Bekenntnisses der Alleinschuld Deutschlands in den Versailler Vertrag veranlaßt, aber sie lei die eiiuiae Reaieruna. welche ihre Archiv« noch nicht geöffnet habe. Die Hunger blockade sei grausamer gewesen als der Unterfeeboikrieg Di« Rivalitäten und Sewaltaktionen welche da» Rachkriegszeitaltrr kennzeichii«, seien nur «Ine Folge der Gewaltpolitik der Entente Im November 1918 Hab« das Herz Deutschlands den Franzose» entgegengeschlageii, aber Frankreich habe davon nicht zu profi tieren gewußt. Zn Bezug auf die Kriegsfchuldfrage erklärte der Abbü, daß er niemals gesagt habe, daß Frankreich für den Krieg verantwortlich sei. Er habe nur gesagt, die französische Regierung habe durch ihr Verhalten das Ausland zu der Annahme ge zwungen, daß Frankreich einen Krieg wolle. Heute trete Europa aus der Periode des Nachkricgcs in eine erneute Periode des Vorkrieges ein. Der Berichterstatter fügt dem hinzu, in Kassel, der Heimar deo Abbös, habe man ihm erklärt, cs handele sich um einen Verrückten. „Ein Verrückter vielleicht" bemerkt hierzu der Korrespondent, „aber ein Verrückter, der außerordentlich intelli gent und gebildet und darum um so gefährlicher ist .. ." ». 0 - A Das Ganze ein Beweis mehr für die wenig undurch sichtigen Machenschaften der Kreise um Poincarö, wenn es gilt, sich einen „Verräter" vom Halse zu schaffen. Frühe» oder später könnte er einem doch noch die „reine» Hände" beschmutzen, und den Schleier ängstlich behütetet Geheimnisse lüften. Drum denn: glaube auch du an da» Los eines Jean Iauräs! * Der sranzöfisch« Botschaft«» beim Helliae» Stuhl, Doulcet, ist heute früh plötzlich verschieden. ksumkunst bisker vresäen, Viktorisstraüe 5/7 ervNnet nsue Aurrlkllunorvttls wisnvr Ltesa» SS / bernruk 47214 Ualte-itsUe lleUerl-tfolle I.lule 8, I», 2» / NuioUus Noltestelle llellertslisüe Ulnle L SM IS UnverblneMckL ve^lOkU^unk erdsion MLeselleMlliilSres-eM Gegründet IST« Sonntag, - n 19. Februar 1828 i. Goethegarten, Dresdrn-Blasewitz. Schilierpl. (direkt a. d. Haltestelle d. Linie l, 2 und I8> Faschingsfeier Humor» Ball, Bunle Bühne Einlaß ^2 5 Uhr Beginn mit Bali S Uhr Eintritt 49 Pfg. Hierzu ladet alle Katholiken ein Der Gesamtvorftan- Bekannkmachungen yon Vereinen nur Ln die Sächsische Dolkszeiiung! LlIM küll Die schönsten klrimen am billigsten immer de! »6558 Dresden, ^cheffelskr. 12 Versand auch kleiner Posten unter Nachnahme. wr>c/ /ner'n //aar c/uro/k e/as mr'k -Lc/laurn- /oon." 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Febr. 1928 Ikr Ntan» ('/,«) Albkrt-Shrtttt Mittwoch ver llexer l'/,8) B.-V..B.Nr. 1. 2l>1-406 Dr.2. 51-75 Donnerstag i.i»«I«tt von iter ptoii s>/,H B.-B.-B. Gr.1: »901-5100 Gr. 2: 26-50 ' SenIral.Sykrler Mttwoch 8t„,I unck Kretol (>/,4) (Kleine Preiset Aio «In»t im kll»l <8> Donnerstag Ai, ,In,t im I»,s lS) AitKomödik Mittwoch Her blinck« Lrooeßen t> ,4) Weihnachtsmärchen lotonlLnr (>/,8t Gastspiel Paul Wegen« B.-B.-B. «r. 1 590l-5»A. Abonnement L 1 Donnerstag vor Koioiorrug ^/<8f P..B..B.Gr. I. 422»-4M Abonnement v 1 KtKdküf'SIskM Mittwoch ««Uwe,«» l'/«4> (Kleine Prelle' vor stMtornookiovmieor B.-B.-B. Gr.1: 1901-1950 Donnerstag vor »ilittornavtrtovslror (>/,Sr B.-P..B. Gr. 1.19Z1-2000 KömgsIjos'Tijeater rSglich abend, 8 Nhr v», »oeooilonoli« Krozromi»