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Februar E «««»»«,»« » .«» « ««»«»-»»eise. »1. >a.sd-u."- r.u«4'"»»« ^.^"'.''7'' »nt.tg.n und «teil.»,«such« »« 4- Die Pelitrell-meieU«. «S RiMmeter b«tt. » 4» c>ff.rien«.sa»r »« 4 ?>» »»derer «ewalt «ritscht >.»« B.rpfltchtmi, -ul Ltes.ru»« >o«e rrfitlllmg t>. «»,eigen-«uftr»«.» u. Leistung v. «chadeneisa». ».schaslitcher L«U «rt>r L«i»t. Dr.rden. o-lksseimno «.«»Lftsftelle, Druck».Verlag - oi.rmimta. »^O. !?r «erlag und Druckerei.Ftltal« Dresden. Dresden.«, l. «olierllratzell. FrrnnisLiois. Postichecklonto Drekden r«az «ankkonto ««adtbank Dresden 7>r S>71» Für chriftttche Politik und Kultur «edaktt»» »er ««chftsche» «»Nszettu», »den-Mtstadt 1. Polterstratz« »7. F.rnrni «NU Dresden. und „vir. Sie Zukunst des Elsaß Das Erscheinen Poincarös in Straschura hat, rote W erwarten war, zu einer großen propagandistisch««! Ku,ü>- gebung der ftanzöstschen Kreise des Elsaß geführt. Der Besuch bedeutete dm Nachklang zu der großen Auto nom istenaktion, welche im Dezember das gesamt« Elsaß in Aufruhr versetzt hat. Ebenso wie jene Aktion hängt auch dieser Propagandafeldzug eng mit den bevorstehenden fran zösischen Wahlen zusammen, für die es ebenso sehr gilt, die Bildung einer elsässischen Jrredentistengruppe zu verhin dern, wie für den nationalen Gedanken Stimmung zu mackM. Unter diesen Gesichtspunkten muß auch di« Rede des französischen Ministerpräsidenten beurteilt werden, weiche sich in erster Linie an die französisch« Oeffentlichkeit wendet und ihr die westliche Auffassung des elsässischen klationalitätsprogramms eindringlich vorführen soll. Poincare sucht aus der Erschlicht« den schon oft wider legten Nachweis zu erbringen, daß das Elsaß ein urfran- Msches Land sei. Nachdem er di« römischen Historiker als Kronzeugen dafür bemüht hat, daß die Germanen „jen seits des Rheins wohnten", sucht er den Wert der elsässi schen Zugehörigkeit zum hl. römischen Reich dadurch zu ent kräften, daß er diesem Reich einen nationaldeutschen Cha rakter abspricht. Gerade der deutsche Charakter des Elsaß war der Anlaß dafür, daß es auch in den Zeiten der Schwäche des Kaisertums noch nach Osten tan gierte und erst mit Waffengewalt vom Westen her erobert werden mußte. Straßburq hat feinen deutschen Charakter weit über diesen Aeiftmnkt hinaus bewahrt, und jedes Kind weiß von Goethe, daß er im Leipziger „Klein-Paris" französisch in Sprache und Sitte wurde, mährend er in Straßburg zu seinem Deutschtum zurückfand. Und das Etsaß von heute, das eine so stattliche Zahl deutscher Ge lehrter und Künstler, deutscher Politiker und Glaubens boten heroorgebracht hat, kann man wahrlich nicht als ein französisches Land bezeichnen! PoincarL spricht von der Kühnheit und Heuchelei, mit welcher gewisse Kreise des Elsaß mit Zrredentisten und Landesfeinden konspirierten und die französische Herrschaft im Elsaß zu untergraben suchten. Wir haben es schon an dieser Stelle ausgesprochen, daß wir durchaus nicht mit dem Verhalten gewisser Persönlichkeiten wie des merkwürdig Wandlung--fähigen Klaus Zorn von Bulach sympathisieren und eine Loyalität der Elsässer gegenüber ihrem neuen Staatsverbande für selbstverständlich halten. Äber wir können es nicht begreifen, warum der Herr Ministerpräsi dent keinen deutlicheren Trennungsstrich zieht zwischen denen, welche Frankreichs Herrschaft ablehnen, und jenen anderen, di« im Rahmen des Staates Kultur- und Verwaltungsautonomie erstreben. Wir wissen, daß es den in zentralistischen Ideen groß-geivordenen fran zösischen Politikern naheliegt, den Wunsch nach Dezen. tralisation dem Hochverrat gleichzusetzen, und wir sehen hierin einen Wesensunterschied zwischen westlicher und ger. manischer Staatsaafassung. Aber eben daß man für diesen Zentralismus im Elsaß so wenig Verständnis hat, dürfte der best« Beweis dafür sein, daß man in diesem Lande im innersten germanisch empfindet und sich mit der westlichen Staatsivee niemals restlos abfinden wird. Poincart hat eine Verteidigung»-, keine Vermittlungs. tede gehalten. Er vergaß zu erklären, warum er seinen Versprechungen gegenüber den Elsässern nicht nach, gekommen ist. Bereits zweimal während seiner jetzigen Negierungszeit hat der Ministerpräsident bei früheren Be- suchen im Elsaß feierlich zugesagt, daß die Regierung di« geforderte Zweisprachigkeit in Schul«, Verwaltung und Ge. richt alsbald verwirklichen würde. Diele Versprechungen sind nicht gehalten worden. Als vielmehr die größte elsässische Partei, di« Katholische Volkspartei (Zentrum), deren Loyalität nicht in Frage steht, und jüngst wiederum durch eine öffentliche Adresse bekräftigt wurde in der Kammer durch ihren Präsidenten, den Abgeordneten Thomas Seltz die Einsetzung einer Sprachenkommtsston verlangte, welche die Einführung der versprochenen Zwei sprachigkeit oorbereiten sollt«, hat sich PoincarL aus. drücklich diesem Antrag widersetzt. Glaubte der Herr Ministerpräsident, daß dies das geeignete Mittel >>t. um die Bereitwilligkeit und Freude zur Mitarbeit in den gemäßigten Kreisen der elsässischen Bevölkerung zu "arken? Auch bezüglich der Hoffnung auf eine Berwattungs- »utonomie wird die Rede PoincarLs den Elsässern eine Enttäuschung bereiten. Wie bekannt, haben vor allem die katholischen Kreise um die elsässische Volkspartei ein Inter esse daran, eine gewisse Schul- und Verwaltungsautonomie zu erhalten, um den von Paris ausgehenden Laisierungs bestrebungen mit Erfolg entgegentreten zu können. Eigenes, gewähltes Landesparlament in Straßburg, eigenes Landesbudget, eigene Verwaltung sind die Pro grammpunkte der Partei, auf welche bemerkenswerterweis« sich auch die Vertreter des nationalstisch-französischen Flü gels der Partei verpflichtet haben, als es im Januar v. I. aalt. Mandate zu erwerben. Alle diele Reckte bat Elsaß. Neuwahlen Anfang Wal? Die Verhandlungen im inkerfrakiionelle« Ausschutz — Noch keine Entscheidung Berlin, 14. Februar. Der interfraktionelle Ausschuß der Regie rungsparteien hat gestern nachmittag erneut verhandelt. Bei den Verhandlungen wurde wie verlautet noch einmal die Gesamtheit der wegen des Schulgesetzes entstandenen Differen zen durchgesproche». Die Beratungen des Ansschusses wurden nach zweistündiger Dauer abgebrochen, sie sollen heute s 0 rtgeführt werden. Im Reichstag wird allgemein angenommen, dag aneine Einigung jetzt nicht mehr zu denken ist. Die Deutsche Bolkspartei hat sich bekanntlich geweigert, aus ihren» Koalitionsbruch die Konseguenzen zu ziehen und ihre Minister aus dem Kabinett abzuberufen. Seitens der Zen trumspartei ist gestern an die D e u t s ch n a t i 0 na l e n inoffi ziell die Frage gerichtet worden, ob sie bereit seien, gleich zeitig mit dem Zentrum ihre Vertreter aus dem Kabinett ab- zuberufen. Die Deutschnationalen haben aber zu dieser Frage noch nicht Stellung genommen. Ebensowenig konnte die Zentrumsfraktion, die für gestern abend einberusen war, zu bindenden Beschlüssen kommen, da erst das Ergebnis der interfraküonellen Verhandlungen abgewartet werden soll. In der Berliner Presse wird Sie Lage als hoff nungslos beurteilt. Daß es noch zu einer Einigung kommen könnte, wird eigentlich von keiner Seite mehr angenommen. Einen viel breiteren Raum 'nimmt die Erörterung darüber ein, bis zu welchem Termin die Neuwahlen möglich sein würden. Von seiten der demokratischen Presse wird eine Be rechnung ausgemacht, nach der der Etat und der Notetat in etwa 4 bis 6 Wochen erledigt sein könnte, die Relchstagsaus- lösung würde dann noch vor Ende März erfolgen und die Neu wahlen »nützten aufAnsangMai festgesetzt werden «- Im Laufe des gestrigen Nachmittags hatte der Vorsitzende der Zentrumsfraktion des Reichstages. Herr von GuSrard, eine längere Aussprache mit dem Reichskanzler Marx, der be- kanntl'.ch durch Krankheit ans Bett gefesselt ist. Der Reichs- Kanzler mutz voraussichtlich noch 14 Tage das Bett hüten, mit seiner Rückkehr in den Dienst ist erst Anfang März zu rechne». Die Llielergesehe vom Leichsrat gebilligt De» Reichs rat befaßte sich in einer öffentlichen Voll sitzung ain Montag mit der vom Reichstag verabschiedeten No vell« zum Mieterschutzgesetz und zum Reichs miete ngesetz. Der Berichterstatter hob hervor, daß di« Bedenken gegen den urssriinglichen Entwurf durch die Aende- rungen des Reichstages im wesentlichen oder -um großen Teil behoben seien. Die Vertreter von Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Hamburg, Lübeck und Braunschweig forderten erneut, daß der Reichsrai Einspruch erhöbe. Der preußische Vertreter erklärte, daß auch bei der preußischen Regierung Zweifel bestän den, ob di« bestehenden Bedenken ausgeräumt seien. Der Reichsrat sei aber dadurch, daß die geltenden Gesetze jetzt ab laufen, in eine Zwangslage versetzt. Darum werde Preußen gegen die Einsprucherhebung stimmen. Die Unter stützung für di« Anträge aus Erhebung des Einspruchs reichte nicht aus, so daß der Vorsitzende feststellen konnte, daß der Reichsrat mit den Beschlüssen des Reichstages einverstan den ist. Die Fememörder begnadigt Durch Beschluß des Preußischen Staatsminl- fteriums v»m 15. Februar d. Z. ist, wie amtlich mitgcteili w-ird, die wegen Ermordung des Kausmanno Wilms rechtskräftig erkannte Todesstrafe für die Verurteilten Fuhrmann, Klapproth und Schulz in lebenslängliche» Zuchthaus, sür den Verurteilten Umh 0 fer in eine Zucht hausstrafe von 15 Jahren umgewandelt worden. Lothringen in deutscher Zeit genoffen, und' es bedürfte kaum schwerwiegender Umstellungen, um den alten Appa rat wieder zu schaffen. Die französische Regierung hatte die Möglichkeit, nachdem sie gegenüber der wirklichen oder vermeintlichen Separatisten mit solcher Schä-.e oorgegan- gen war, nunmehr zu beweisen, daß sie den mc.,jvollen For derungen einer loyalen Regierungspartei entgegenzu kommen bereit mar. Sie hat von dieser Gelegenheit keinen Gebrauch gemacht. Haussuchungen und Verhaftungen in großer Zahl sind erfolgt, eine Anzahl bekannter Zeitungen wurden verboten, 21 Elsässer sitzen in Untersuchungshaft. Berge von beschlag nahmten Material wurden gesichtet. Bis zur Stunde aber hat man offenbar noch keine Beweise für eine angebliche hochverräterische Tätigkeit und Verbindung mit dem Aus lands. Herr Poincarä hat nicht bekanntgegeben, ob die Schuld der Verhafteten erwiesen wurde, hat auch nicht an gedeutet, wie sich die Autonomistenprozesse, die im März beginnen sollen, entwickeln werden. Er hat den alten Klagen neue hinzugefügt und dabei versteckte Warnungen an Deutschland gerichtet. Nach dem deutschen Verhalten seit Locarno darf wohl kein Zweifel mehr an der Loyalität unserer Absichten hinsichtlich des Elsaß bestehen, ebenso wenig wie daran, daß uns bei unserem Interesse für das Schicksal der Deutsch-Elsässer kulturelle, nicht politische Er wägungen leiten. Um so offener dürfen wir es aussprechen, daß die Rede Poincares eine große Enttäuschung war. ma Zwischenfall be! der Abreise Volncares Paris, 12. Februar. Me Havas aus Straßburg berichtet, kam es bei der Abfahrt Poincares zu einem Zwischenfall. Als Poincare den Zug bestieg, rief der kommunistische Abgeordnete Hueber auf dem Bahnhofsplatz: '„Nieder mit PoincarLl", und einige seiner Freund« stimmten ein Pfeiskonzert an. Di« Menge stürzte sich, so heißt es in der Havasmeldung weiter, auf sie, und die Polizei hatte große Mühe, sie zu schützen. Sie mußt« sie, von der Masse stark belästigt, bis in das Gebäude der kommunisti schen Gewerkschaften begleiten. Die Straßen, die zu dem kom- munistischen Eewerkschaftsgebäude führen, wurden schließlich ge. räumt, worauf dt« Ruhe wiederhergestellt wurde. E» ist kein« Verhaftung vorg«nommen worden Die Feier des vapfllrönungsrages Rom, 12. Februar. Anläßlich »es Gedenktages der Papstkrönung fand heut« in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans eine feierliche Zeremonie statt, an der der P a p st, ein Kardinal, Prälaten und Würdenträger vom päpstlichen Hof teilnahmen. Die Feier des Krönvngslages in England (Drahtbericht unsere» K0rresp0ndent«n>) * London, 12. Februar. Der Krünungstag Papst Pius XI. ist heute zum ersten Male in England in der auf dein Festland« üblichen Weise ge feiert worden. Heute nachmittag wurde in der Westminster- Kathedrale ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, bei dem Kar» sinal Bourne den Segen erteilte. Diplomaten aller Länder, ai« in Beziehungen zuin Vatikan stehen, nahnien daran teil und ourden nachher vom Kardinal Bourne im erzbischöflichen Hause -mpfangen. Für Deutschland waren Botschafter Sthamer und Botschaftsrat Dieckhoff zugegen. Vatikan and Tschechoslowakei Eine sehr hohe Auszeichnung sür Nuntius M a r m a g g i. Rom, 1l. Februar. Der „Oflervarore Romano" schreibt über die Beziehungen de, Heiligen Stuhles zu der Tschechoslowakei, daß di« Stellung Monsignore Marmaggis, des früheren päpstlichen Nuntius in Prag, zur Zufriedenheit beider Teil« gelöst worden sei. Da« tschechoslowakische Regierung werde dem Präsidenten der Republik Vorschlägen, Monsignore Marmaggi eine sehr hohe Auszeichnung zuteil werden zu lassen und habe davon bereits dem päpstlichen Staats sekretariat in einem für Marmaggi sehr schmeichelhaften Schrei ben Mitteilung gemacht. Hini-sti, uub Slresemami Paris, 15. Februar. Der rumänische Minister des Neußern Titulescu wird, wie „Petit Parisien" berichtet, sich an, Mittwoch nach Sa» R««o bsaebe»