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Sächsische Volkszeitung : 11.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192802117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-11
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.02.1928
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krn fiillstanden. da die tschcchostowakische Produktion infolge der Stabilisierung der Krone zeitweise aus dem Weltmärkte konkurrenz unfähig geworden >var. Jehl aus einmal besinnt man sich auf Für- sorgeoerpjlichtunge» sür das heimische Proletariat und tut so. als ob »le Tschechoslowakei ein wahres ArbeiisparadicS wäre, in das cin- „inxnidcr» der sehnlichste Wunsch der Arbeitnehmer der halben Well ist. Ter Gesetzentwurf selbst enthält als wichtigsten Paragraphen sie Bestimmung Saß jeder inländisch« Arbeitgeber für alle beschäf tigten cwcr zu beschäftigenden Ausländer, sofern sic nicht schon vor dem 1. Mai bei ihm in ständigem Dienste standen, die Bewilli. zu » g der Landesbehörd« einholen muh. Dies gilt sür jede ktrl der Bcschüsligung. wobei Arbeiter, Angestellte, Hausgehilfinnen, Arbeitnehmer im höheren Dienste, Lehrlinge und Volontäre im Ge- sctzcnlw! cse besonders angcsühn sind. Diese Bewilligung wird lediglich für bestimmte Personen in bestimmten Betrieben, für eine bestimmte Zeit und eventuell für eine bestimmte Arbeit gewährt, und zwar nur, wen» keine gleichen inländischen Arbeitnehmer zur Ber. sngung sinü und wenn außerordentliche Gründe dasür sprechen. Da Proicltionöioirtjchast und Umständlichkeit hierzulande heimatberech- ligt sind, kann die Bewilligung an Bedingungen geknüpft werden (Anstellung tschechischer Unteroffiziere, Fübrung tschechischer Firmen» schiidcr, Spenden fürs tschechische Rote Kreuz usw.) und es drohen formale Schikanen jeder Art. Die Folge dieser Bestimmung wird ein Wirrwarr, jedenfalls aber eine wesentliche Verschlcch. terung des heutigen Zustandes sein, den dos Oberste Vcrivaltungsgericht mit einer kürzlich ergangenen Entscheidung da hingehend klar umschrieben bat. das; für die Anstellung von Auslän dern in tschechoslowakischen Betrieben rin« ausdrückliche Bewilligung nicht erforderlich und keinerlei Gebühr hierfür zu zahlen ist. Rach der Volkszählung vom Jahre 1921 ballen sich, In der Tschechoslowakei 238 800 A u s l ä nd e r auf. Davon sind 58 000 Tculschösterrcicher und 3 9 7 0 0 Reichsdeutsche. Die Zahl der Ausländer aus slawischen Staaten ist gering, die der Fran zosen verschwindend klein. An anderen „unerwünschten"' Auslän dern, gegen die sich der i» Frage stehende Gesetzentwurf werde,, gibt es 21 600 Ungarn und noch der Teilung LstschlcsienS 81 OM Polen. Demgegenüber leben i» Deutschland 110 000 T <chcn uni, 200 000 Sudetcndcutschc, davon allein in Bayern 81 <»00 Slckrlcndeutschc lschechosloivakischer Swolszugehörigkelt. Oesterreich beherbergt 120 000 Tschechen und 400 000 Sudctcndcut- sche. Wenn man angesichts dieser Zahle» ein Oiesetz schaffen will, das die betro,lenen Nachbarstaaten zu Repressalie» zwingen muß, sollte man dom ein wenig bedachtsamer in seiner Gesetzgebung Vor gehen. Aber auch da sind die ans amtlichen Quellen gespeisten tschechischen Blätter mit Aufklärungen rasch bei der Hand. „Ccsko Slovo" erklärt zum Beispiel, die Im Auslande arbeitenden Tschechen seien entweder unersetzliche Spezialisten oder so billige Arbeitskräfte, daß sür sic Gegenmaßnahmen nicht zu fürchte» sind. Wohlgcmcrkt, sür die Tschechen. Eine besondere Bedeutung erlangen die in dem Gesetzentwürfe vorgesehenen Maßnahmen, wenn man an der Hand eines Aus weises des statistischen Slaalsamles berücksichtigt, daß i n d e n d e n t- schen Grenzstädten verhältnismäßig die größte Zahl von rcichsdeutschen und österreichischen Staatsangehörigen beschäftigt sind So gibt es in Reichenberg allein 1012 Reichsdeutsche und 557 Tcntschösicrreichcr, in Warnsdorf etwa 700 Reichsdeutsche, in Troppau 280 Reichsdeutsche und 320 Dcuischöstcrrcichcr, in Prehbnrg 3100 Tcntsck'österreicher usw. Wenn diese Ausländer ihke Arbeitsplätze nicht behalten dürfen, werden Tscheche» an ihre Stellen nachdrängen. Fa mittels des Paragraphen, daß Auscntlialts- bewillignngen an Bedingungen geknüpft werden können, wird das Geietz. wie man ähnliche Entscheidungen schon kennt, bald so ge- önndlmbt werden, daß die Bewilligung zur Wnierbelassung unent behrlicher deutscher Ausländer nur unter der Bedingung gegeben wird, daß an Stelle der anderen bisher beschäftigten Ausländer Tsche chen angcstcllt werden, d. h. daß die deutschen Gebiete und Unter nehmungen der Tschechoslowakei zwangsmäßig Ischechisicrt werden. Die rcichsdeutschen Arbeitnehmer werden jedenfalls gut daran tun. sich darauf vorznbereiten. daß ihre Existenz in der Tschechoslo wakei über kurz oder lang arg gefährdet werden kann. Daß um gekehrt init dem „geschlichen Schutze des Arbeitsmarkics" auch sür die tschechoslowakischen Staatsangehörigen in rcichsdeutschen und dcutschösicrrcichischcn Diensten eine .Katastrophe hcranszieht, ist selbst verständlich. Tenn cs kann kaum angenommen werden, daß sich die beiden Staaten einen feindseligen Akt gefallen lasten werden, der tausende Existenzen eigener Staatsangehöriger gefährden würde. W «r wvIWIui: ..Mus" Jur deutschen Uraufführung in Berlin r steht im Walde . . ." intoniert Schmidt - ich« Begleitmusik, — eine niedlich einfältige „C>n Männlein Gentners trefflich Kind-ermelodie, — und ein ganges, großes Haus voller Prominenz wartet auf das Ereignis dieser Nacht, auf Charlie Chaplin, das Männlein in der abgegriffenen Melone, im abgetragenen Schwenker, mit dem dünnen, biegsamen Knotenstock in der Hand, mit dem blassen Gesicht, dem krausen Haar und dem netten Zahndiirsten-Därtchen, wartet, daß dieses Genie der Bescheiden heit, das jetzt schon mehr als ein Sprichwort und allen kleinen Kindern vertraut ist. di« weiß« Wand belebt mit seinem llr- witz. den fixen Einfällen eines rechten Tausendsassas und das in seiner abgründigen Lebensphilosophi« wieder einmal unbe merkt dem allzeit Guten di« Herzen erobert. Ein« Stunde vor her stockt „rund um di« Gedächtniskirche rum" der Verkehr, stauen sich Taxen und Privatautos, stauen sich Massen von Menschen in festlichen Roden vor dem lichten Poelzigbau, um eingelasten zu werden zu dem Ereignis, besten Echo schon aus seinen Vorbe reitungen in Hollywood heriiberdrang und dessen Welturauffüh rung im Lande der sackstichsten Menschen und der größten Kinder vor kurzen Wochen bis zu uns mächtig herüberebbt«. Und draußen bleiben di« stehen, die Großen und L-,« Kleinen, die auch „ihren Chaplin" sehen möchten, denen er mehr ist als ein gesell schaftliches Ereignis, und sie warten — bis die Plätze billiger werden, bis sich auch dieser Film hindurchgefunden hat inseine Umgebung, in di« kleinen Provinz- und Vorstadtkinos, wo di« Bienschen noch ihr erlösendes „Ach, jai" finden vor der Lein wand, vor dem Stückchen Schicksal eines in die Ecke (bedrückten, vor dem tapferen, gradlinig sicheren Weg dieses unscheinbaren Mannes, der aus so großem und doch so kleinem Fuß zu heben cnd sich znrechtzufiirden versteht. Dieses Mal legt ihn der Wind durch ein« bitterböse (aber sehr lustige!) Tasihendelberei mitten in einem Wanderzirkus. Mit einem Schlage ist der von Polizisten Verfolgte von den Zufchaucr- mcngen als das begriffen, was er ist: als das komischste Objekt, tas ihnen je vor Augen gekommen ist, Haben sie sich eben noch oelangweilt vor den alten sanken Späßen der Clowns, vor den hundertmal daacwcsencn Kunststücken d«r Artisten, sobald das , rleimbehutete Männlein aus der rollenden Scheibe erscheint, bie- l./ gen sich sprichwörtlich die Bänke vor Lachen. Das kapiert sogar ein Rohling, wie dieser Zirtusdirrktor. Und als er den Kleinen abends findet, engagiert er ihn. Charlie hilft wo er kan» in seiner rührenden, tälpellgen Unbcholscnheit. die, sobald sie sich in der Manege etabliert, zur Galavorstellung und zum Riesenerfolg wird. Aber man will sich nicht mit dem göttlich Zufälligen be- gnitgen. Man will dem unfreiwilligen Komiker „Nummern" Dresdner SkadwerorSnelerisitzung Dresden, 10. Februar. ^,ie gestrige Stadtverordnetensitzung war er freulich kurz und sachlich. Es wurde meist ohne Fensterreden ein« reich« Tagesordnung erledigt. Nach dem Vorschläge des Rechtsausschusses wurde der bekannte Antrag Leydel (Bolksr.) ab'felehnt, der Maßnahmen verlangte, die das ver fassungsmäßig geivährleistete Recht der freien Kritik der Stadt verordneten gegenüber dem Rat und den städtischen Beamten sichere. Dasür beschließt man, Landtag und Regierung zu er suchen. die Frage der Verleihung der Immunität an Gemein deverordnete durch Aenderung der Gcmeinde- ordnung zu prüfen. Der Rat hat dem Ersuchen der Stadtver ordneten zugestimmt, wegen Zurückziehung der Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft beim Reiche (nicht bei der Landes- regierung) vorstellig zu werden. Die Eingabe soll gemeinsam durch Rat und Stadtverordnete erfolgen. Es ist immerhin auffallend, daß in diesem Punkte dos Stadtparloment von der Auffassung des Landtages, der doch eine ganz ähnliche Partei konstellation aufweift, grundsätzlich «rbweicht, denn der Landtag hat erst dieser Tage einen Antrag auf Beseitigung der Locke rungsverordnung echgelehnt. Vielleicht, daß sich der Rat des halb an das Reich wenden will, weil er vom Landtag doch keine Zustimmung zu erhoffen hat. Um den Achtstundentag in den Krankenhäusern bemüht sich zu wiederholten Malen ein Antrag Rösch (Soz). Daß dabei auch die üblichen Angriffe gegen den Dezernenten des Krankenpflegeamtes, Stadtrat Dr. Temper nicht fehlen dürften, versteht sich ohne Kommentar: der Antrag ging an den Finanzausschuß. Die Sozialisten haben wieder einmal entdeckt, daß an einer Volksschule noch der Spruch „Ehret den König!" stehengeblieben ist. Darod ein temperamentvoller Protest und di« Beruhigungspille von seiten des Rates, der erklären läßt, daß augenblicklich erörtert werde, welche Sprüche zu beseitigen seien. Man solle doch diese Erörterungen abwarten. Ferner befaßte man sich mit dem Ausbau der Altstädter Höheren Mädchenschule. Der Beschluß der Stadtverordneten vom 31. März 1927 ist insofern nicht durchführbar gewesen, als das Ministerium die Schaffung eines künstlerisch-technischen Zuges deutscher Oberschule nicht als berechtigt anerkannt hat. Die Klasse mußte daher als „Deutsche Oberschule" geführt werden. Die jetzig« Obersekunda soll dis zur Reise weitergeführt, der bestehende Privatlateinunterricht als wahlfreies Unterrichtsfach eingefuhrt iverden. Diesen Aenderungen stimmte das Kolle gium zu. ebenso dem weiteren Vorschlag, einmalig 1928 einen dreistufigen Zug nach den Plänen der Reformoberveolschule der Vreden un<i Umgebung Falsche 20-Mark-Aeichsbanknoken 3000 Mark Belohnung für die Ermittelung des Täters. Bon einem in Deutschland umherreisenden Falschmünzer werden seit längerer Zeit falsche Reichsbanknoten mit dem Ausgabedatum vom 11. Oktober 1924 verausgabt. Die Fäl schung ist an der mangelhaften, unsauberen und harten Wieder gabe des Frauenkopsbildnisses auf der Vorderseite der Note leicht erkenntlich. Das Gesicht der Frau zeigt auf den Falsch- stuckcn einen ganz anderen Ausdruck, ältere und härtere Züge als auf dem echten Schein. Di« Fälschung war bis vor kurzem auch daran erkenntlich, daß das aus dem rechten druckbildsreien Ronde der Note befindliche farblose geprägte Linienmuster, die sogenannte Blindprägung, falsch aufgebracht war. Seit Mitte Dezember 1927 bringt der Fälscher jedoch Stücke in Verkehr, bei denen die Blindprägung richtig liegt, also auf der Vorder seite der Note erhoben hervortritt. Diese verbesserten Falsch- stücke, die jedoch an dem veränderten schlechten Kopfbild noch wie vor gut zu erkennen sind, iveisen bisher alle die Kontroll- nummern E 4851237 und E 4178532 auf. Neuerdings tragen die Nolen jedoch die Nr. E 4351783. Der bisher unbekannte Falsch münzer hat Noten der veränderten Fälschung am 4. Februar in Leipzig, Zeitz und Greiz und an folgenden Tagen in Zwickau , verausgabt. Da es nicht ausgeschlossen erscheint, daß er auch rührt nur uns, weil wir es so komisch dürftig finden, daß unser Freund überhaupt etwas „machonsoll, was ihm nicht aus seiner Selbstverständlichkeit kommt. Der bärbeißige Direktor ist wütend enttäuscht. Er läßt ihm ein paar Galanummern vor machen, so ergötzlich langweilig und blöd, daß sich Charlie krümmt vor Spaß, und als Charlie sie imitieren soll, verkorkst er so pu<-ig die Pointe, variiert alles so wundervoll eigenmächtig, daß nur einer nicht vor Heiterkeit vergeht: Dieser Klotz von Zirkus- chsf. Aber irgend ein guter Geist hat ihm doch cingeblasen, daß es mit diesem Mann etwas auf sich haben muß. Und als der Klein« sein Herz auch noch innerhalb der Zirkuszelte au das Stieftöchterchen des Alten verliert (Mer na Kennedy), da ist es ihm nicht allzuschwer, sein« Dlanznununer zu behalten. Aber Eharlt« weiß auch hier bald „Bescheid", und es sind mit die besten Szenen, wie er seiner Kunstreiterin Meirichen» rechte vor ihrem stiesvätevlichen Tyrannen verschafft, wie er aber auch, aus sein« eigene getretene Lage einmal aufmerksam geworden, für sich mit beinahe sakralem Glauben an oi-ne ge rechte Ordnung der Dinge „erpreßt" was er kann, bis es dem Sägt. Und nun ent- ihm Herz der kleinen Kollegin in neu« Bande . riickelt sich Charlies komische Tragödie : hilflos "muß er sehen, wi« sein« äußere Bedeutungslosigkeit ihm das Glück nimmt. Er, der immer verzichtet hat, hi« rfcheint es ihm zum erstenmal zu schwer und nicht recht. Aber die Hand, die auch ihn aus das Spielfeld des Schicksals schiebt, stellt ihn an die schwierigste Stelle: er muß sein gutes Herz bis auf den Grund erweisen. Als eines Abende mitten in ber Vorstellung entdeckt wird, daß ber Seiltänzer fehlt, muß Charlie, den einmal der Neid aus den Nebenbuhler zur Ein übung auch dieser Kunst getrieben hat. cinspringen. Todesmutig sagt sein Ehrgeiz „Ja. Seine Pfiffigkeit aber trifft Fürsorge, baß aus dem „Ja" keine Vermessenheit wird: ein Bühnenarbeiter muß ihn an dünnem, unsichtbarem Drahtseil ül>er den Köpfen der Tausenden sicher halten. Er turnt, keck und urkomisch jede Geste seines Prototyps nachahmend, am Seil hinauf, auf dem Seile hin, — da rutschi ihm der Gürtel ab, und er muß erwei sen, daß er seiner Kühnheit wirklich gewachsen ist In seiner Todesangst strafst sich sein Wagemut, und starr vor Entsetzen steht er fest ans dem schmalem Punkt. Aber er muß sich auch noch einer Belastungsprobe gewachsen zoigen: ein Rudel Meerkatzen, die er im Spiel vor zehn Minuten sreigelasten hat, fällt jetzt über ihn her, ihn beißend, quälend, ihn seiner Kleider beraubend, und aus dem tollen Spaß ist ein ungeheuerlicher Ernst geworden, umso furchtbarer, als die gaffendem Massen brüllen ob des ver meintlichen Witzes. Man braucht nicht zu sagen, daß alles seinem guten Ausgang fand: baß der klein« Charlie schließlich auch auf seine Herzenswünsche verzichtet, und das mit ihm zur Flucht be reit« Mädchen nicht nur- an ihren Platz weist, sondern sie auch noch ihrem Seiltänzer Rex persönlich -uführt. Zum Schluß sitzt der kleine Kerl, der ssin goldenes Herz in taufend guten Taten täalicb am i«d« Kreatur verteilt und dvb« lteto selber »er» ministeriellen Denkschrift unter der Bezeichnung „Dreistufig, Studienanstalt" mit wahlfreiem Latein zu führen. Die Dekali, " g". Der Koin. nelehrbuch st, . _ . . en wie „Fenn. Mörder" und „Insanterieschule" Eine Anzahl weiterer Anträge sind von sehr unlergeord, neter Bedeutung. Es war aber immerhin ein Ausnahmelall, baß die reichl-altige Tagesordnung bereits um fl 11 Uhr erledig,' war. Einkomnrsnskeuer - Veranlagung -es Kausbesitzes Dresden, 10. Februar. Vom Verband der Sächsischen Grund' und Hausbesitzer, vereine wird mitgeleilt: Der Reichsminister der Finanzen hat in einem Kunderlas, vom 28. Januar 1928 die Richtlinien sür die Frühjahr». Veranlagung 1928 zur Einkommensteuer und Kör, p e rscha s t s.st e u e r dekannigegeben, die auch den Hausbesltz berühren. Der Erlaß hält es sür zweckmäßig, wie in den Lar. jahrcn, die Werdungskosten einschließlich Gebäudeabnutzung sti den Hausbesitz zu pauschalieren. Die Festsetzung der Paiisch- sätze bleibt den Landesfinanzämtern überlasse», indessen kann der einzelne Hausbesitzer trotzdem unter Nachweis die laisäch. liehen Werbungskosten in Ansatz bringen. In Fällen, in denen der Hausbesitzer früher bereits den Nactxweis seiner Uber den Pauschsotz hinausgehenden Werdungskosten gebracht hat. mus er auch diesmal die tatsächlichen Werbungskosten naelpveisen. Das Finanzamt kann die als Werbungskosten in Ansatz gebrach ten Unkosten nachprüfen. Ebenso wie im Vorjahr, sind für die Absetzung der Gebäudeabnutzung kl Prozent des Friedensbrand. kassenwertes ausgestellt worden. Vermag der steuerpslichllg, Hausbesitzer nnt Rücksicht auf einen veralteten Brandknssenwerl die Unrichtigkeit des Prozentsatzes nachzuweisen, so kann n einen schätzungsweise zutreffenden Brand Kasse »wert ermilleln lassen, sofern nicht vom Bermögensivert auszugehen ist. Bei Eigenhäusern, dl« von den Eigentümern und ihren Angehörigen im wesentlichen selbst bewohnt werden, kann der Betrag von dem bisherigen Einkommen abgosetzt werden, um den die Werbiingskostcn den Mietwert des Eigenhaufes über stiegen haben. Der Reichsfinanzminister weist in diesem In- somnwnhange besonders daraus hin, daß die Finonzbehörden gehalten sind, in solchen Fällen di« geltend gemachten Wer- bungskostcn nachzuprüfen. Dresden aufsucht, wird besonders auf ihn und die Falschstiichc aufmerksam gemacht. Der Täter, der auch Helfer haben Kon», ist beschrieben worden: 26—30 Jahre alt, 170—175 groß, schlanke Gestalt, schmales bartlases Gesicht, dunkles, langes, zurückgekämmtes Haar und sprach norddeutsche Mundart. Für die Ermittelung des Fälsäxers hat das Reichsbankdirektorium 3000 Mark Belohnung ausgelobt. Der geheimnisvolle Direktor Der am 2. Mo! 1883 zu München geborene, wiederhol' uoi>- slrotlc Thealennalcr Alfred Franz Jakob Modena, der nach Vc. im- ßung einer Gefängnisstrafe von einem Jahr drei Monaten im 'Am 1925 aus der Dresdner Gefangenenanstaii entlassen worden is>, s'vtte in der letzten Zeit seine Betrügereien erneut wieder ausoenomiwn Er ist gewerbsmäßiger Betrüger, sucht vor ollem Arheitsnachiveiü auf »nd machte sich dort an stcllensuchciide weibliche Personen heran, dabei bezeichnet er sich beispielsweise als Direktor einer von der öfter reichischen Negierung elnznrichienden Zentrale sür Lcbensmlilc! und erklärt, er benötige dazu Filialleiierinnen. Er sucht die ihm je weils bekannt geworbenen Frauen oder Mädchen dann in deren Woh nungen auf. verspricht ibncn gutbezahlte Stellungen, schließt Schein- Verträge ab »nd erschwindelt sich bei diesen Gelegenheiten Kmii- oncn, in der Regel in Höhe von 50 Mark. Diese niedcrO üchl.gcn Betrügereien an erwerbslosen Personen verübte Morcna u. a in Großenhain. Gera, in der Provinz Brandenburg, ferner in Dessau, Schlesien und anderwärts. Einer Meldung ans München zufolge, konnte er kürzlich dort f«st g e n o in m e n werden züchtet hat, auf einer NumpeUist« nulten in der Ringfpur bei einstigen Manege und sinnt lange den schwindenden Zinus wagen noch. Ihm zu Füßen liegt noch ein pavierner Sie ruschen aus dein Reifen, durch den seine Kunstreiterin oft und oft 'ge sprungen. Er hebt ihn hoch, zerknüllt ihn behutsam, steht auf tritt ihn mit dem Absatz weit weg unv geht, Charlie, der eimu Landstreicher, mit seinem für all« Zeiten bekan-nieu Gang wic^i in die Weite, Zum nächsten Geschick, das uns wieder einmal die weiße Wand in einer großen Premiere beugen wird. Vor diesem Schicksal werden immer wieder wir Hochgezüch teten des zuxmziasten Jahrhunders sitzen und »ns von ihm dis in die innersten Kammern unserer wahren Armseligkeit leuchn» lassen, neu begreifend: „Selig sind di« Einfältigen!" Dicsei Charlie ist die stumme Dichtung eines entzückenden Menschen. Werk der genialischsten Komikers von heute: es ist aber auch di« unglaublich« Kleinarbeit des tüchtigen R-gisseurs Chaplin. Man weiß mcht soll man ein« Anetoot« wi« die. wo er einem Kinde aus menschenschönster Gefälligkeit seinen Kuchen wuscht, oder die im Löwenkäfia mehr bewundern, als jenen besten F,tm> Einfall,^wo er sich selbst in einen Spicnelirrgorten cinsperrt. uu» bapliin hundert machend und damit voll t-o« begreifend, das uns Zulschauer vor der Fock- - sevbst rat- und hilflos wevoen läßt, rpoich« richtige ist. oon den vielen der ausgedeutet, wenn auch anders, wenn auch weniger umfass. >d, so drückt die Liebesgeschichte in der Form das Niveau. Ein kleiner Seitenbeweis: Chaplins untrügerifches Filmaugc ist selbst di« Kitschlgkeit der Waldnachtstzene. wo sich die beiden Fli.beiden treffen, entgangen Dann aber bat der zweite Teil nicht mehr die Straffheit des erstem Dt« An«Violen fügen sich nicht s» sauber ineinander und machen sich im einzelnen zu breit. Nm- oermißt der schärfer Zusehende, daß eine zweit« wunde-o,A« Filmidee nicht entfaltet wrd, eine fzenisihe Iniroduktion, di« immer mit großgeslig-em Schwung in dos Nächte überleitet. Lo fährt Charlie nach den Abenteuern auf dem Seil mit den, ED« ras aus der Luft dinier di« „Kulissen": Chaptim läßt das Red weitersausen und findet sich erst wieder in irgend einem wild fremden Milieu, wo er fein« Danleserweilse gar nicht mehr an« zubringen rveiß. Ein glänzender Uebergang: ober hier liche sich di« Atemlosigkeit der filmischen Dynamik wesensqemläß davstelle», hier müßt« (und immer mußt« so) das nächst« Ereignis Miwittei- bar an da» vorig« angefügt werden. Kleinigkeii-en! Bor diesem, imposanten Werk! Nicht so g* türmt ist er wie „Goldrausch", aber er schillert weit reick^r in den Ein-ellhelhen der ersten Hälfte. Das offizielle Berlin ließ sich hinreißen zu rauschender, sprühender, tindlickkter Lustigkeit. Uu» da« will wirklich viel heißen Neinrlod vaekniaim.
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