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Presfeslimme« zur Stresemann-Neste Paris, 3>. Januar. Nur wenige Blätter nehmen heute früh zu der gestrigen Rede des Reichsministers des Reichern Dr. Stresemann, die die Presse in längeren Auszügen wiedergibt, Stellung: Zustimmend Sichert sich lediglich das radikale „Oeuvre". Das Blatt er klärt. das Expose Stresemanns könne nur die Meinung be stätigen, die man im allgemeinen von ihin habe. Der jetzige 'Reichsminister des Reichern sei unzweiselhast ein wahrhafter Siaaisinaiin. Seine Rede habe nichts Aggressives enthalten. Sie stelle sich dar als die einfache Analyse einer Politik, die fortgesetzt beeinsltcht sei von den Interessen des deutschen Volkes, aber deshalb in keiner Weise die Interessen der anderen Völker störe. Stresemanns Rede sei eine Rede von großer Mäßigung und großer Geschicklichkeit gewesen. Ablehnend verhalten sich die Rechtsblütter. „Echo de Paris" schreibt: Die gestrige Rede Stresemanns bedeutet das Ende der langen Zurückhaltung, die der Chef der Wihelmstraße der deutschen Politik seit 1820 aufzuerlegen die Klugheit und Tatkraft besessen hat. Wer zuviel beweisen will beweist nichts. Stresemann ermahnt uns, im Grunde ge nommen, daran zu denken, daß die Seele der Menschen im allgemeinen und die der Deutschen im besonderen seit sechs Jahren einen tiefen Wechsel durchgomacht hat. Er pocht aus diese moralische Revolution. Nach der furchtbaren Lehre, di« wir erhalten haben, fühlen wir uns ermächtigt, von Deutschland ohne Haß, aber auch ohne Schwäche zu fordern, daß es noch bis >935 den Beweis für seine innere Erneuerung fortsetzt. Gaulois führt ausi Stresemann läßt die zeitlich be grenzte Kontrolle zu. Das ist aber auch das Höchstmaß seiner Konzessionen. lieber 1935 will er aus keine Kontrolle eingehen. Wird Frankreich, für das die Rheinlandbesetzung di« einzige Garantie der Reparationen ist, den Sperling in der Hand für die Taube auf dem Dache fahren lassen? In der Szt. Gotthardasfäre sehen wir zu sehr die Unfähigkeit der Organe des Völkerbundes, die ungesetzlichen Rüstungen Ungarns zu kontrollieren. Wie würde es mit denen Deutschlands sein? London, 31. Januar. Die Rede des deutschen Außenministers Stresemann in> oenischen Reichstag hat in England große Ausmerksamkcit ge sunden. Sie wird in der englischen Presse besonders in den Stellen, die sich aus die englische Politik beziehen, ausführlich wiodergegeben. Nachdem in der englischen Presse das Rhein- lairdproblem mit Ausnahme der Veröffentlichung des „Daily Expreß" lange nicht mehr behandelt worden war, hat die Rede Dr. Stresemanns offensichtlich bejahend gewirkt und zwar haupt sächlich durch die Energie, mit der sie das Problem behandelt. Dies wird auch sowohl in der ,. M o r n i n g p o st " als in den „Daily News" zugegeben. Ter diplomatische Korrespondent des ..Daily Telegraph" kleidet diese Empfindung in die Worte, daß die Rede in diploma tischen Kreisen lieber rasch ung hervorgerfen habe. Alan habe erwartet, daß der deutsche Außenminister die Rheinland frage nur nebenbei berühren werde und zwar mit Rücksicht auf bie kounncnden Wahlen in Deutschland und Frankreich, über deren Ergebnisse man noch in Zweifel sei. Wenn man auch erwarten müsse, daß Poincarö vielleicht mit einer scharfen Antwort kommen würde, so sei doch der Hinweis völlig qerccht- sert-igt, daß der französische Wunsch nach einer größeren Sicher heit, wie sie durch Großbritannien und Deutschland gemäß dem Locarnovertrag gewährt werden können, eine Beleidigung für beide Staaten darstelle. Die Rede Strojemanns setzte lediglich den I-Punkt auf das jüngste Memorandum über die Sicherheit und Schic-dsgerichtsbarkeit. Wie». 31. Januar. Zur Rede Dr. Slresemanns schreibt die „Reue Freie Presse": Sellen hat ein Minister des Aeußern so kernhnft und geradezu seine Ansicht rundgegeben, selten auch hat Dr. Slresemann so sehr die Erundausfassung auf der Linken wie auf der Rechten des Reichstages getroffen. Kein Vor wand kann gelten, um das Kriegsregime im Rheinlande a u f r e ch t z n e r h a l t e n. Frankreich hat durch die Garantie Englands eine Sicherheit erworben, wie sie nie vorher einem kontinentalen Staat zuteil wurde. So muß wirklich diese ganze Besetzungspolitik als das Resultat der Hysterie betrachtet werden. Stresemann hat vollkommen Recht, wenn er betont, daß die ganze Sicherheitssrage im wesentlichen eine Frage des Vertrauens ist. Vertrauen und gegenseitige Achtung, nur diese können einen neuen Weltbrand unmöglich macben. Schutz »es Handwerk» Debatte im Haushaltsausschuh. Der Haushaltsau sschuß des Reichstags setzte heute die Aussprache über den Haushalt des Reichswirt- schastsministeriums fort. Abg. Drewitz (W. Vg.) besprach die augenblickliche Kohlennot in den Großstädten. Neichskohlenkommissar Strutz teilt mit, daß eine solche Kohlennot sich nur in Berlin und zwei anderen Großstädten gezeigt hätte und zwar bei Brechkoks aus dem Ruhrrevier und bei den Briketts. Zum Teil sei das eine Folge des Braunkohlenstreiks gewesen. Inzwischen seien Maß nahmen getroffen, um diese Not zu beheben, und zwar mit Erfolg. Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius ersuchte, keines falls beim wirtschaftlichen Nachrichtendienst Abstriche vorzu- nehmen. Es handle sich dabei nicht um die Tagespost, sondern um ergänzende, ausführliche und schnellste Nachrichten, die die Wirtschaft aus eigenem sich nicht beschaffen könnte. Das gleiche habe zu gelten für die für das Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit in Höhe von 1,2 Millionen ange- sorderten Mittel. Er bedaure, daß hier der Reichswirtschasts- cninister nicht in der Lage sei, dem amerikanischen Beispiele folgend, ganz erheblich höhere Summen zur Verfügung zu stellen. Dort gebe man viele Hunderte von Millionen für diese Zwecke aus, und zwar mit Erfolg. Im Verlauf der Debatte ersuchte der Abgeord neter Sonner (Ztr.) die im Reichswirtschaftsrat ver abschiedete Handwerks »vvclle bald dem Reichstag zuzu leiten. Redner bringt den schädlichen Wettbewerb zur Sprache, den Lsfeniliche Monopolbetricbe und die Reichswehr dem Hand werk bereite, namentlich den Buchdruckereien, ferner den Schnei dern und Schuhmachern, die zum Teil auf Flickarbeit herunter gedrückt seien. Die schönen Läden der Bäcker und Metzger dürften darüber nicht hinwegtäuschen. Der Metzger und Bäcker sei die letzte Stelle vor dem Verbraucher; man vergleiche Er zeuger- und Verbraucherpreis, vergesse aber die Zwischenstellen, die Frachtenspesen, die Steuern und Abgaben völlig. Der Pro letarisierung des Handwerks müsse entgegengetretn werden. Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius teilte mit, daß die Handwerksnovelle im Reichswirtschaftsrat erst kürzlich erledigt worden sei, daß sie gleichzeitig an den Reichsrat gegangen sei; er werde sich bemühen, auf eine Beschleunigung der Beratung dort zu drängen. Die Regiebetriebsfrage lei im Vorjahre im vokkSMrtsthäftktchen Ausschuß ausführlich erörtert worden Dt» Frage der Flickstuben der Reichswehr fei eingehend in eine« großen Konferenz im Reichswirtschaftsnrinisterium erörtert war den. Er hoffe, von der Reichswehr eine Zusage zu bekomme», die eine Erleichterung für das Schustergewerbe herbeiführen würde. Ministerialdirektor!: Dr. Lot Holz gibt Auskunft über di» Fonds, die im Etat für A u s st e l l u n g s z w e ck e erscheinen Er nennt dabei das Reichsarbeitsministerium mit der Position für das Arbeiterfchutzinuseum und das Neichsverkehrsministerium mit dem Fonds für das Lustiahrnvesen. Dazu komme die Aus- stellung in Barcelona. Daneben würden von einzelner, Spezialressorts auch Spezialausstellungen aus dem Fonds unter stützt, die eine Förderung der von der Ausstellung verfolglen Zwecks oorsehen, z. B landwirtschaftliche Ausstellungen vom Laiiüwcnschaftsministerium. Wie bie Stellung des Reichs kommissars für Ausstellung!-, und Messewesen gestärkt werden könne, sei eine Sache der Verwaltungspolitik und nicht der Eiatspolilik. Schweres vsduugliick Graz, 30. Januar. Wie aus Vordernberg berichtet wird, begann gestern ein mit sieben Personen besetzter Bob auf der Prebichler Straße während rasender Fahrt zu springen, geriet in den Straßen graben und fuhr derart knapp an einem Obstbaum vorbei, daß der Lenker mit dem Kopf gegen den Baum geschlagen wurde und sofort tot war. Der nun führerlos gewordene Bob rannte noch 30 Meter abwärts und prallte auf einen Holzstoß aus. Dabei erlitt ein Fahrer so schwere Verletzungen, daß er im Spital von Leoben, wohin er gebracht wurde, verstarb. Zwei Mitfahrer wurden schwer, die übrigen leichter verletzt. Explosion eines Heizkessels Hamburg, 3l. Januar. In dem Hause Oberstraße 140, das in den einzelnen Stock werken getrennte Warmwasserheizungsanlagen hat, platzt« gestern nachmittag in einem großen Zimmer die Heizungs anlage. Der Kessel flog bis aus die andere Seite des große«, Raumes und riß einen Teil der Wand um. an der er befestigt war. Drei Personen wurden verletzt, und zwar zwei von ihne« so schwor, daß sie in eine Klinik gebracht werden mußten. » Rückkehr der deutschen Wirtschastosiihrer aus Warschau. Die Teilnehmer der deutschen Industrie- und Wirtschasts- delog«tion sind von den Verhandlungen mit polnischen Mirt- schaftsfiihrern aus Warschau heimgekehrt. Die Warschauer Kon. ferenz brachte nicht nur eine allgemeine Aussprache, man ist auch zu den Einzelheiten übergegangen, ohne allerdings den Wün schen der deutschen und polnischen Vertreter gemäß den offiziellen deutsch-polnischen Verhandlungen vorgreisen zu wollen. Die Besprechungen haben ein prinzipielles Einverständnis ergeben, und sie sollen, soweit erforderlich, innerhalb der Fachkreise weiter fortgesetzt werden. * Der Reichsrat hält am Donnerstag nachmittag wieder eine Vollsitzung ab. Auf der Tagesordnung sicht erneut die Beschlußfassung über die Besetzung der Senatspräsi» dentenstelle beim Reccl-sgericht. VerrmiwsrMck! siir de» poliltlche» Teil: Nr. Gerhard Desczhc, Dresden, illr den sächsischen Teil und das genilletan vr. Mar Domichce Dresden Mr Anzeigen: ArtnrLenz. Dresden. 2urUcicgekebrt vomOrabs unsere lieben Vätern, Oroü- uncl 8ckviegervaters sagen vir allen „VecgsN» Lvttl" 6e- sonclers clanicen vir blocbvürcien Herrn Plärrer Nott lür seine trost- unck sinn- reictien ^orte am Qrabe uncl kür ctie liebe volle Kuknsbme im pkarrkause, sowie cler kranlcenscbvestor, cier Oomstiktl. korst- vervaltunx, «len IValckarbeitern, clem katk. Nsnnerverein, allen Vervanckten uncl 6e- lcannten von nab uncl kern kür clas rsbl- reicbe Geleit ccur letzten kubestätte unck cien überaus reicken kllurnensckmuck. Dir aber lieberVster ruken vir ein .kuke sankt l" in «lie kiviAiceit nacb. stieu-Sckii-q«»cva>«1e, 6eorg»val«1e» cien l. kebruar 1428. Sil tiskli'Slisi'vü» «intsi'lillebsnso. Altbekanntes Dresdner Schuhgeschäft gibt an solide Leute Schuhe Im Äuuien. Zenen und Mit ohne Anzahlung gegen 1v"/g ige wöchentliche Abzahlung ab. Zuschriften unter k k 2022 an die Geschäftsstelle d. 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Bettiedcrn u aller war zum Schlasztmm. gehört, ree», solid u. bilt igst in riesiger Auswahl bei «b. gahiungS- erieichierung im bekannien SvczialgcIch.„»reSd«nsia", Rensiädi. Marli I Tel. bbb c fornrpr. 1939S frsibergei Steaks 32 ! IM» - IN»! »Mil, W Katholiken sollten vor allem der Sächsischen Volkszeitung ihn Anzeigen zuweisen. Dresdner Theater Npernhavs Donnerstag . Anrechtsreihe ^ Fcstvorstcllung zur Feier des 50. Jahrestages der Eröffnung deS Semper-Baues llio iSmrter,ingor von Nllrndorg j6) Freitag 3. 8inloni«.konrert Reiöe ^ Oeffentl. Hauptprobe st/z12s Schaulpiellialls Donnerstag Kein öffentl. Kartenverkauf. Oer lotate Kitter (>/,8) Freitag Anrechtsreihe ^ 2völttaussnci (>/z8) Albert-Ttseatkr Donnerstag i-i»oi«N von Oer ktolr B.-A.-B. (Sr. 1. 4M-43"0 Freitag Gastspiel Opernschule Petrenz riäoiio Ekiltral-LIseatel Donnerstag vor 6r»i von l-uxamdurg 8> Freitag >or Oral von Luxemburg (8 yie Komöbir Donnerstag vor Loislorrug l»/^8) Gr. 1:4951-8000 Abonnement l) 9 Freitag I.a»u ,»/«8l Erstaufführung Abonnement k 3 Nesidenl-tllskattr Donnerstag vio golst'n» Uoistvrin (>.,8) V.-B.-B. Gr.1- 1501-1550 Freitag llio golst'n o kstoiotorin <'/r8) B..B..A.(Sr. I. 1561-1750 Är.2 351-50V Slialia-Siskater Heute und tolgende Tage 8 Ubr: vei- SekurtepproraL mit Paul kecker» Königs!,»!-Theater Täglich abends 8 Uhr ll», sonosiionoll» Programm Släbt. Pianetariom Dresden-A.,StiibeI-Allee 2 a Täglich 4 und "/,«> llhr llio 8t«rns cm nou^n lade Ukc EWSeleion 54Z80 I^WätralZenIi.WW: I»inls»s > »»II» -1 »5. 7. 14. !Mler DM" ttuk vlelseitlc-en U/un»c i "M8 0«c Lckuslsrprorsk! mit psul kscksrs backen okne knckel