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.0 Nummer 17 — 27. Jahrgang Gr,ch»>„I Lina! wSchenttt» mit de» illustrierten «rati»beilnge» .Tu« weil' und .Für unser« «leinen Leu«»', iowie den Lert- »«ttaaen .«>. Benno-Biatl'. .llnierhallung und Wissen'. .Die «e» der Frau'. .»lerjUicher Ratgeber'. .Da» gute Buch". .Filmruudichau'. Monatlicher Vezug-pret» N.- Ml. einlchl. vestellgeld. Stuzelinnnmer IN Sonnlagnummei «N 4. -auptlchrtsttelter^ D». V. DeScjt>k. Dresden. SüchMe Sonnabend» 21. Januar 182^ Vertaas-rt» Dredden Auzeiaenprrisei Die Igetpalteue velOzeiie ItO 4 Familien- anjcigc» und Stellenaeiuche 80 4- Die PeOtrellamezell«. u > Millimeter breit. I X Osseriengebühr itc» I Im Fall« dö!,.cerüi..e,ll cclischi jede Berpslichluug aut Lieferung sowi, ^ljnlinu i u. A/,zeigen'Auttntge» ». Leiiiung d. L-chadcueriatz. «rntzüsliiltzec Teil: Artur Lenz. Dresden. volksseiluna OtetchöslrfteU». Druau.«erlag: «ermama. tlirBerlaa»ndDrulkeret,Ft>iaieDrel>den.DreSdeu-R. I. Polterslratzel?. Fernr»»2w>2. PolNcheltlontoDresden ,7„N. Vaulkonlo «tadtbank Tredoe» Rr litiiu Für ehrisNiche Politik und Kultur tltcdaktto» der Sächsischen «olktizettuug Dresden Altstadi t. Pol>erstras,e >7. Fernruf Mit und rn»2. Die Elalrede Köhlers Die Beratung -es Kaushatts für 1928 — TrUbe Aussichten für 1929 Berlin, 20. Januar Der Reichstag trat gestern nachmittag um 3 Uhr zur ersten Sitzung nach de» Weihiiachtssene» zusammen, Aus der Tages ordnung stand die t. Lesung des Haushaltsplanes für das Rech nungsjahr 1928. Das Haus mies eine nur mittelmäßige Be setzung ans. während die Tribünen gut besucht waren. Aus l-er Rogieningsbank halten u a. Reichskanzler Dr. Marx. Rcichs- jvjlizminister Dr. Hcrgt und die Staatssekretäre Plinder und Popitz Platz genommen Reichstagspräsident Loebe erössnete die Sitzung und gedachte zunächst des Ablebens des Reichsiagsabgeorkuelen Vohla lKoini».). Dann erteilte er dem Reichssinanzminister Dr. Böhler das Wort, der folgendes onsfuhrtc: Die Bedeutung des Houshaltsplunes für 1928 dürfte es recht- fertigen, ihm einige mündliche Ausführungen über unsere finanz politische Situation und die damit zujamme-ihängenoen Probleme mit auf den Weg zu geben. Ich werde mich dabei bemühe», die Verhältnisse durchaus offen und klar barzulegen, um so ein in jeder Beziehung wahrheitsgetreues Bild über die Ziele und Wege unserer Finanzwirlschaft zu geben. Als ich Mille Februar I!t27 den Haushallsenlwuri des Jahres I!>27 vorlegtc. konnien die Wirtschaft- und Finanzlage nicht ohne Sorge betrachtet werden. Bor allein war die Zahl der Erweroelosen noch immer gefährlich Niog. Der monalliche Aufwand für die S rwcrbs l osen su r j o r g e, der vom l. April l!>27 au ganz uom Reich bestritten werden sollte betrug etwa 4i> Millionen und der Haushalt ent hielt leine ausreichenden Mittel für diese Zahlungen. Den Beamten- und Kriegsbeschädigten mussten die Be züge erhöht werden und von den L i g u i d a t i o n s g e s ch ü d i g- l e ii wurde eine alsbaldige ansreichendc Schlnßentschädignn.g ver langt. Woher die Mittel für die Befriedigung all dieser An forderungen kommen sollten, war bei der bumilig'n Wirtschafts lage nicht zu ersehen. Der Etat not hierfür keinen Nahmen. Ich war daher, so führt der Minister fort, angesichts dieser Eeiaiittlagc berechtigt und verpflichtet, meinen 'Besorgnissen offen Ausdruck zu geben, und ich befand mich mit dieser Auffassung im Einklang mit der Meinung vieler »emhasler Wirischastssllhrer und Politiker. Dag dennoch die an das Reich gestellten Anforderungen im Laufe des Jahres 1927 erfüllt werden konnten, liegt an dem nichtvoraus- sehbarcn Aufschwung, den das Wirtschaftsleben genommen hat. Die Produklionszissern hoben sich fast aus allen Gebieten Die Wirtschaft war überraschenderweise in der Lage, nach und nach fast die gesamten t!4 Millionen Arbeitsloser in sich aufzu nehmen. Das Tariflohnniveau des deulschen Arbeiters stieg. Du Zahl der Konkurse sank und betrug im September 1927 mit 30 sobar weniger als die Hälfte des Jahresdurchschnitts von 19ll' Die Spareinlagen stiegen von 2.9 Milliarden im November 19r auf 4.4 Milliarden im Oktober 1927. Sie erreichten damit aller dings erst 29 Prozent der Einlagehöhe des Jahres 1913. Ein Jahr guter Konjunktur liegt hinter uns. S hatte für die Neicksfinanzen zwei erfreuliche Er gebnisse. Einmal wurden die Mittel der Erwerbslosen für sorge in einem erheblich geringeren Umfange in Ansprm' genommen als vorauszusehen war. Von den vorgesehenen 4 Millionen wurden nur 270 Millionen dafür verbraucht, un wir ersparen mithin etwa MO Millionen. Die zweite Holge de wirtschaftlichen Aufschwunges war ein erhebliches Mehr a»sk om men an Steuern und Verbrauchsabgaben In de neun Monaten April bis Dezember 1927 haben die Besitz- un Verkehrsteuern, die Zölle und Verbrauchsabgaben zusamnie 0,3 Milliarden erbracht Das bedeutet gegenüber dem Haue haltssoll ein Mehr von über 500 Millionen Ich habe also Reck vehalten. als ich im Oktober das voraussichtliche Gesamttneh' aufkommen in vorsichtiger Schätzung aus 300 bis 350 Millionei anaab. Damals wurde ich aber wegen angeblich leichtfertig'?. Schätzung stark angegriffen. An di« Länder ist gegenüber de Garantiesumme eine Mehriiberweisung in Höhe von 83 Mil klonen in diesem Dreivierteljahr erfolgt. Das Gesamtergcbn- dlirfte jedenfalls sein, dasi neben einer rech! erheblichen Mehr überwe isungandjeLiinder dem Reiche ein Mehr aufkommen von nicht unter 500 Millionen vcr bleibt. Der Mehrerlrag wird zum allergrößten Teil durch de N a ch t ra g s k a u sh a l l ausgezehrt werden. In diese»' werden rund 100 Millionen Air die Erhöhung der Kriegs beschädigten- und Beamtenbezüge ange-'ordert lerncr 100 Millionen für die Barzahlungen nach dem Kr egsschäden-Schlußgesetz Dazu ko in me» Beträge wie das be rcils zugesaale W e st g r c n z p r o g r a m m. sür die Einleitung und Durchführung des Ostpreußenprogramms, zur Be hebung der Unwcticrscknden in Sachse» Pommern und sa mener Insgesamt wird der Nachlragshaushalt nicht nitter 500 Mil lione» erfordern, so dag noch 15 0 bis 180 Millionen Mark an Ersparnissen verbleiben werden. Das Wirt- schasts- und Nusräuinungsjahr 1927 wird also trotz der Mehrbelastungen einen Ueberschuß ettva in gleicher Hohe erbringen, wie es ihn aus dem Jahre 1926 übernommen hat Ls wird lm gangen in sich balancieren. Das ist ein Fort- stbritt aeaenilber >926. wo sicki bei BcrücNichliaunn des an« dem Die heutige Nummer enthält das 2t. Uenno-Blalt >«s Tonntagsblat: sür oi, Diö.ele Melken »»nähre übernommenen Uedeischusses ein Fehlbetrag von 200 Millionen ergab Mir ist der Vorwurf gemacht worden, daß ich im Februar zu schwarz gemalt habe und dann anderer Meinung reworde» sei. Tatsächlich habe nicht ich meine Ansicht geändert wilder» geändert hat sich die deutsche Wirtschaftslage. Sic Grundlage unserer Finanzpolitik. Es scheint fast, als ob wahrheitsgetreue Darlegungen und eine Politik der raschen An oasiung an die wirtlichen Verhältnisse nicht überall beliebt würden. Von dem zu erwartenden Ueberschuß sind 100 Mil lionen in den Etat für 1928 eingestellt worden. Sollte ein höherer Ueberschuß erzielt werden, so wird der Rost zur Ab icckung des noch immer hohen A n l e i h e b e v a r s s verwandt werden. Im folgende» wendet sich der Minister dem Etat sür 19 2 8 zu. dem ersten Etat mir der R o r IN a l b e l a st u » g des Dawesplans. Bei dem neuen Erat galt es. die mehrsachen ilnkündigungen sparsamer Wirtschaft ln die Tal nmzu etzen, man kann ihn mit Recht als Etat der Sparsam keit bezeichnen. Trotz neuer zwangsläufiger Ausgaben ist es zelungcu. ihn ohne S t e u e r e rh ö h u ng zu balancieren. Der Nettobcdarf des Reiches kür seine gesamten Verwaltungs zwecke, der vor dem Kriege rund L.t Milliarde» im Jahre 1920 rund 2.5 Milliarden betrug, ist in dem neuen Etat auf rund l.7 Milliarden gesunken. Im außerordentlichen Etat ist er- r"icht, daß kein e n e u e A n I c i h e e r in ä ch t i g u n g erfor derlich ist Der Elai siir 1928 schließt im Ordinarium mit 9.350 Milliarden, im Extraordiuarium mit 110 Millionen, zu sammen mit 9k- Milliarden in Einnahme und Ausgabe ab Das bedeutet zusammen ein Ai ehr von 307 Millionen gegenüber den Vorjahren, also ein Mehr, das »och nicht die Erhöhung der Neparationslast-mit 390 Millionen erreicht, linier 'Berücksich tigung des voraussjchiliche» Istcrgebnisses des Jahres >927 wird die Gesamtausgabe des Jahres 1928 sogar rund 100 Millionen niedriger sei». Das Steueraufkommen ist gegenüber dem Soll von 1927 um 912 Millionen hoher geschätzt. Diese zunächst erschreckende Höherschätzung gewinnt ein anderes Aussehen, wenn man berücksichtigt, daß das tatsächliche Aufkommen von 1927 allein ein Nettomohr von wenigistens 500 Millionen ,ur die das Reich ergeben wird Die Schä.zung des B c. Beurleilung der wirr si . mens wird bedingt durch chaitlichen Lage. Die Konjunktur scheint ihre Höhe erreicht zu haben; es liegen aber leine Anzeichen dafür vor, daß sich ein erheblicher Rück schlag oder gar eine Krise vorbereile. Eine Teue'rungspsqchoi» wäre die größte Geiahr, die unserer Wirtschaft im Äugenvlick entstehen könnte. Die Förderung des Exports wird sich die Reichsregieruna auch fernerhin angelegen sein lassen. Zur Zelt finden Besprechungen über die Wiederholung von Garantie« zu diesem Zweck statt. In dieses Gebiet sollt auch die Z o l l s e n k u » g s a k t i o n. Ihr Ergebnis ist insofern vorweggenommen, als das Zoll» aufkommen des Jahres 1928 um 150 Millionen niedri ger eingesetzt worden ist. Ein besonders schwieriges Kapitel bildet die wachsende Verschuldung der L a n d w i r I i ch a i t. Die Regierung hüll eine baldige Losung dieser außerordentlich schwierige» Lage siir erjorberlich. Tue Einkommen- und Körper- ichaststeuern werden zusammen aus 3150 'Millionen geschätzt. Das sind 430 Millionen mehr als oas Soll des Jahres 1927. Von diesem Mehr entfallen 100 Millionen auf die Lohnsteuer. Die Erbschaft- und Rennwettsteuer sinc. unverändert geblieben. Bei der Heraussetznng der Schätzung der llinsalzstener aus >050 Millionen. 150 Millionen mehr ,"S oas Soll von 1927. ist zu berücksichtigen, dnß durch den Uebergang zu oe» Nicrteliayrs- zahlunaen im Inhre 1927 die Umsätze ,we>er Monate aussallen. Das bedeutet siir 1928 einen Mehrerlog von über 1iit> Millionen. Was die einzelne» indirek'e.r Steuern betrijst. sa ist deren Ertrazz im allgemeinen nach dem Istergebnis des Jahres 1927 gezchützi worden. Die Aufgabe jeder Negierung werde es sein, nach Senkttngsinöglicqteiten zu suchend Die Forderung der 'Neubildung von Kapital nno die pflegliche Be handlung des vorhandenen Kapitals sei unerläßliche Pflicht. Zu prüsen sei. ob das Problem der allgemeinen Abgobensenkung nicht in der Hauptsache vom Reiche her zu debandeln sei. Die Voraussetzung eines Erfolgs des jetzt oor.ziibereilenoen end gültigen F i n n n z a n s g l e i ch s sei eine rationalisiert« ö f s e n t l i ch e W i r t s ch a s t. Mit mner reinen Schematisierung des Ansgabeno.bdanes werde wenig .zu erreichen sein. Der aus 1N20 und 1927 übernommene Anleihebedarz sei der dunkelste Punkr in der Etats- und Finanzlage des Reichs. Der Kurs, der im Frühjahr 1927 begebenen Reichsanleihe habe sorlgesetzl gestützt werden müssen n>» nicht zu stark nbzusinken. Der Kassenbestttiid. der Ende 19m o>.ch eine Milliarde betrug, werde Ende I.-28 nur noch 200 Miilio -en betragen. Im Lause des Jahres 1928 würden die sür z>o,»e des Eriraordinariums verausgablen Kanenmittel ersetzt werden müssen. Ob der Anleihemarkt die Begebung von R. e i ch s a n l e i h e n 1928 zu lassen werde, stehe »och nicht fest, »nier allen Umständen werbe rian aber der deutschen Willichazi and der Neichsbahn-Gesell- chast als Kre.'ilsuckend.'n er». Vorrang lassen müssen. Wenn ne Reichsregierung »ich. im I - tt>28 zu einer gennrl-kamen lbdrolieluna der anurrordenllichen wie der ordcnllicüen Aus- Marx und Slegerwald Die Differenz zwischen den beiden Zenirumsführern beigelegl Der Vorstand der Z e n t r u m s s ra I> I i o n des Reichstages hat sich in den letzte» Tagen mit der Differenz besaßt. Sie .zwischen üem Reichslagsabgeordneien Dr. Sieger- waIü und dem Reichskanzler Tr. M a r x entstanden war Es ist dem Vorstand der Zentrumssraküon sehr rasch gelungen, diese Dissercnz zu beseitigen. Am Ende der Verhandlungen wurde die volle Uebcreinstimmung erzielt, die in einer Erklä rring nicöergclegl wurde. In der Erklärung wird seftgestellt. daß in der Presse wiedcrgegebenc Brief des Parieivorsitzenden Marx c>» ein 'Mit glied des Katholischen Lchreroerbondes eine private Meinungs üußerung gewesen ist. die ohne Zustimmung des Reichskanzlers verösscnllichl wurde. Der Herr, auf den die Veröffentlichung zurückziifiihren ist, ist inzwisck>en aus dem Vorstand des Katho lischen Lchreroerbondes ansgeschiedc». Der Brief nimmt Bezug lediglich aus den bekannten Prioatbrief des Abgeordneten Ste- gerwalü an eine Magdeburger Redaktion, der ebenfalls ohne dessen Zustimmung verösscnllichl morden mar. Die In den Worten „unbegründet" und „unsachlich" enthaltende Kritik des Parieivorsitzenden bezog sich aus die oo» Dr. Slegerwald w eder- gegebenen Äeußerungen Dritter, über einen Teil der Warte- sianüsbeamten. Sie richtete sich aber keineswegs gegen die sachliche Stellungnahme Stegerwalds zur Besoldungsirage überhaupt. Eine beiderseits beabsichtigte Aussprache zw sehen Marx und Slegerwald ist durch die in den letzten Tagen vor der Weihnachispanse s'ch häufenden zcarlan'.eniarische» Arbeiten ver hindert worden Dr Marx legt besonderen Wert auf die Er klärung. daß er sich m-> Entschiedenheit gegen die Annahme verwahrt, er habe die Wenduna „Stegerwald und einige (tze- werkschasissckreiäre" in geringschätzigem Sinne gebraucht. Bei seiner grundsätzlichen Emstelliiiig zur Ars'iterliewegung und bei dem Achtlings- und Vertrauensverhältnis, in dem er seit vielen Jahren zu den Ehristlichen Gewerkschaften stehe, sei das völlig ausgeschlossen Dar Vorstand der Zentrumssraktion des Reichstaaes ist der Ansicht, daß nach dieser Au'KIärung der Zu sammenhänge die Angelegenheit als erledigt betrachtet werden muß. llm dem Vorgang auch jede persönliche Spitze zu nehmen, hat Ser Parleivorsihende Marx nachstehenden Brief an Dr. Slegerwald gerichtet: „Nachdem in den Beratungen des Vor standes unserer Fraktion die bedauernswerten Mißverstand nissr zwischen uns ansoeräumt sind, drängt es mich. Ihnen von Huzen dafür zu danken, daß Sie mttgeholseii habe», den Weg Ser Be:Kündigung zu finde». Sie dürfen ve>sichert sein, daß ich inchi oaran gedacht habe. Ihne» durch de» bekannten Brief Vorwüise zu machen, um so weniger, als wir seil Jahr und Tag an oer Spitze der Hianei große politische Beraiilmorliiiig mil- eiuoiidel gelragcn haben. Ich wünsche nichts sehnlicher, a.s daß Sie weüerhi» mit Ihrem Rai und Ihrer Erfahrung gestützt aus Ihre engste Fühlungnahme mit der christlichen Arbeiler- sckgusl gemeinsam mit uns die großen sozialen und staatspoli- tischen Außzabe» m Ihrer führende» Steilung lösen Helsen. Bei dieser Gelegenheit Hobe ich mit Bedauern sesigestellt. daß meine soziale Gesinnung in Zweifel gezogen worden ist. Ich vertrete den Gedanken der Volksgemeinschaft und der soziale» Grund sätze unserer Partei unentwegt und bleibe festen Willens, den Ausstieg der Arbeiterschaft in jeder .Hinsicht rechtlich und prak- tisch z», fördern." » Die persönliche Tiiserenz zwischen Tr. Marx und Dr. Slegerivaiö hat mit diesen Erklärungen des Vorstandes der Reickstagssraktion ihre Erledigung gesunden. Das ist eine er freuliche Rückkehr zu der alte» Tradition dieses Zentrums, perchnliche Meinungsverschiedenheite» rasch und ohne '.'lussehen durch oie «lasur .zuslehendeii Parleiinslanze» zu erled ge». Es ist in erste-' Linie dem Takt des Parteivorsitzenden Morr zu danken, daß eine solche Regelung so rasch geiunden werden konnte Was wir vermissen und was wir noch erwarten, ist. d a ß >! u ii auch d e in P arteivor si tz enden G e n u g -- ! n n n g verschafft wird siir d'e unsachiiche» persönlichen Angrissc. die >n der bckannien ^berhausener Rede des Abg Imbuich und in dem bekannte» Artikel des ..Deutschen" gegen ihn genchtcl worden sind. Groß ist die Betrübnis der liberalen Presse, aaß oer .neue Zwiespall im Zentrum", der nun endlich einmal die verhaßte Partei st-aiten sollte, wieder so schnei! beigelegt worden ist. Man bringt die Meidling ober die Einigung zwischen Marx und Slegerwald möglichst versteckt ans de» letzten Seite», während man über die Dlsstreiiz in großer Auf machung auf der eiste» Seite nicht nur berichtete sonder» groteske llebertreibnnge» brachte. Wn steilen fest, daß dieses Verfahren eine starke Anerkennung s.lr die Stärke des Zen trums ist. Z" dessen Bekä>»vinna den Geanern kein Mittel zu schlecht ist