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Der Phoebus-Berlchl im Ausschuh Karle Kritik Berlin» 13. März. Im Haushaltsansschutz des Reichstags steht heute bei der Fortsetzung der Beratung des Marineetats der gestern von der Regierung ausgegebene Bericht über die sogenannten L o h m a » n - U n t e r n e h in u » g e n zur Be sprechung. Der Vorsitzende Abg, Heimann (Soz.) teilte mir, daß >m Rahme» der parlamentarischen Kontingentierung für di« Be sprechung nur drei Stunden vorgesehen seien. Werde der Ausschutz in dieser Zeit nicht damit fertig, so müßte heute eine N a ch t s i tz u n g stattsinden In der Tagesordnung nahm zuerst das Wort Abg. -einig (Soz.). Er führte aus: Nachdem der Bericht in die Oessenttichkeit gelangt ist, wird festzustellen sein, was daran ganze und was halb« Wahrheit ist. Da wird von Auf trägen auf Motorbooten gesprochen. Aber gegründet werden mit diesem Gelbe eine Reihe Gesellschaften! Beim P h o e b u s-Fall ireten sonderbare Treuhänder auf. Eine Reih« werden ge nannt. In den Hintergrund tritt aber der Treuhänder für das Marmorhaus, der auch beim Hauskauf in der Lützowstraße verdient hat. Ueber dieses System von Treuhändern, die auch selbständige Geschäft« machen, müssen wir Klarheit durch Vor legung der Verträge erhalten. Ehe das nicht geschieht, werden wir die Nachtragsforderung von sieben Millionen Reichsmark nicht genehmigen. Wir verlangen, daß die Liquidation der Gesellschaften, die beteiligt sind, an die zuständige Behörde, das Reichsfinanzmtnistcrium. z» übertragen ist. Sonst wird keine sachgemäße Liquidation erreicht. Abg. Dr. Haas (Dem.): Wollen wir Klarheit schaffen, so ist es nötig, daß diese Angelegenheit nicht parteipolitisch behandelt und nicht Lohmann einfach als Sündenbock behandelt wird. Hier haben di« Behörden stark gesünd-igt, z. B. wenn es richti gist. daß die Ablieferung der Ruhrkrcdite an Lohman" also an eine einzige Person. gcsä)ah. Und wie war es nach Beendigung des Ruhrkanipsos? Gewiß, wir standen nahe vor dem Bankrott und dadurch wird manches erklärlich! Wir müssen fragen, wo waren die verantwortlichen Männer, die Lohmann beaufsichtige» und ihn von weiteren falschen Schritten abhalten mußten Als der Finanzminister Nein hold in sein Amt kam, war das Unglück schon geschehen. Er ist zur Mitübernahme der Bürgschaft durch eine schwere Pslicht- rvidrigkeit Lohmanns verführt worden. An der geschäftlichen »Schlamperei" hat die damalige Negierung die Schuld. Das einzig«, was wir erreichen können, ist. zu verhindern, daß eine Wiederholung solcher Vorkommnisse für die Zukunft unmöglich wird. Abg. Schneller (Komm.) bezeichnet« es als falsch, wenn der Bericht die Verfehlungen als eine Lohmann-Angelegenheit hin stellen will. Tatsächlich handle es sich um ein System, für das die Vorgesetzten des Kapitäns und das Wehrministerium ver antwortlich seien. Abg. Dr. Leber (Soz.): Der Bericht stellt eine Reihe Dinge stark einseitig dar. So seien dir Vorgänge bei der Trayag irrig dargestellt. Zaun Beweis für die engen Ver flechtungen der von Lohmann gegründeten Gesellschaften mit der Marine erwähnt der Redner noch gegenseitig« „Geschenke", wie z. B. die Schenkung eines aus Rußland Kuriickgekoinmenen Kraftlastwagens an die Trayag. ein von der Trayag an ein« Ofsiziersvereinigung geschenktes Motorboot usw Hierüber müsse Klarheit geschaffen werden. Abg. Erstng (Ztr.) meinte, es handle sich hier um eine tieftraurige Angelegenheit. Sie wevoe aber leider setzt parteipolitisch in einer Art behandelt, die nicht zu recht- fertigen sei. Di« Schuld daran trage zum großen Teil das Reichswehrministerium. Hätte es die ersten Mel dungen des .Berliner Tageblattes" nicht dementiert, sondern offen zugegeben, daß Fehler vorgekommen sind, so würbe das besser gewesen sein. Man sollte auch nicht, wie es in dem vorliegenden Bericht geschieht den Versuch unternehmen, den Kapitän Lohmann als den Alleinschuldigen hinzustellen. Weiter sei es nicht richtig, daß nur einige Nein« Ctatsverletzungen vorgekommen seien. Nein, die sämtlichen hier aus gegebenen Summen seien Eta ts Verletzungen und eine Schädigung schwerster Art. die dem Vermögen des deutschen Volkes zugefügt worden sei. Diese an sich schon be kannten Dinge hätten in dem Bericht offen ausgesprochen werben müssen, weil sonst der Eindruck entstehe, als werde noch vieles verschwiegen. Es sei nicht zu verstehen, we-chalb die Stell« die dem Kapitän Lohmann die Abwicklung der Ruhrkredite übertragen Hab«, ihm nicht auch die Ver pflichtung dauernder Berichterstattung auf- erlegt Habs, oder warum Lohmann nicht selbst die moralische Verpflichtung zur Berichterstattung gefühlt habe. Jedenfalls habe Lohmoun auch schwer gegen das Deutsch« Reich gefehlt. Die sogenannien Treuhänder hätten doch reichlich verdient. Sie müßten zur Abdeckung der Verlust« mit h eräug »zogen wer den. Leider müsse das Reich, wie schon öfter, auch jetzt wieder einen Strich unter die Verluste machen. Der Ausschuß mülfe aber danach fragen, wie hoch der wirkliche Ver lust sei. nur sieben Millionen, wie der Bericht angebe, oder 25 bis 3t) Millionen, wie di« Zeitungen meinen. Die Reichstags abgeordneten müßten hier klar sehen. Darüber solle man sich aber nicht täuschen, daß das Ansehen der Marin« im Lande durch diese Vorgänge schwer geschädigt worden sei. „Schaffen Sie sich wieder das Vertrauen im Parlament wie in der Oeffentlichkeit!", so rief der Redner zum Schluß aus. „Es sinb zwar schwere Fehler vovgekommeii, aber die jetzige Leitung wird hoffentlich alles tun, damit ähnlich« Fehler nicht wieder Vorkommen." Abg. Bruninghans (D. Vp.) erklärte, er stimm« mit den meist-n Vorrednern überein in der Verurteilung dieser höM un- erquIMichen Vorkommnisse. Es sei unverständlich, wie io lange Zeit derartige Geschäfte gemacht werden konnten, ohne baß die an höchster Stelle verantwortlichen Instanzen davon Kenntnis erhielten. Kapitän Lohmann habe sich nach dem Kriege als Leiter der Seetransport-Abteilung bei wirtschaft lichen Abschlüssen außerordentlich gut bewährt. Das sei viel leicht die psychologische Erklärung dafür, daß er sich wirtschaft lich« Fähiakeiten zutraute, di« er in diesem Make dock nickt be za», n«a> das, e« sich darum ans so höchst bedenkliche Geschäfte etn- ließ. Im Interest« der Marin« liege es. daß den Abgeordnete» volle Aufklärung gegeben wertx. Der Redner fragte, wie er möglich gewesen sei. daß keine geordnete Rechnung», legung gefordert wurde. Offenheit sei hier nötig. Denn es dürfe sich aus diesen Vorkommnissen kein Vorurteil gegen die Marine entwickeln. Diese nicht etatsmätzige Verwendung vo» Reichsmitteln müsse im Publikum Mißtrauen erwecken. Eine möglichst schnelle Abwicklung der Angelegenheit sei auch im In teresse der Reichsregierung notwendig. Abg. Müller-Franken (Soz i erklärte: Vor allem müsse ge. sagt werden, wieviel Mittel aus dem im Bericht erwähnte,, Sonderfonds genommen worden sind, und ob auch bei an deren Ministerien ähnliche Sonderfonds vorhanden sind. Endlich scheine ihm die Frage wichtig zu sein, ob neben Lohmann »och andere Schuldige vo-handen sind. Die Seetransport-Ab teilung müsse sofort aufgelöst werden. Im Haushaltsausfchus, könnten allerdings nicht olle Einzelheiten geklärt werden: besser sei dafür der Unterausschuß geeignet. Es müsse volle Aufklärung gegeben werden. SVenn man Vertrauen für die Marine ver lange, so dürfe man nicht mit erlogenen Dementis arbeiten, wie es leider unter dem vorigen Reickswehrminister geschehen iei. Abg. Leicht (Bayr. Volksp.) erklärte, er sei durch den vor- gelegten Bericht nichtvollbefriehigt. Die Abgeordnete» würden pflichtwidrig handeln, wenn sie nicht jede Ausgabe kon trollierten. Zunächst müsse die Frage beantwortet werde», welche Mittel aus de» jetzt ausgeschöpften Sonderfonds dein Kapitän Lohmann zur Bevsügunq gestellt worden sind, und welche Mittel zur vollständigen Liquidierung der Unternehmun gen erforderlich sein werden. Im weiteren Verlauf der Debatte nahm dann Reichs wehrminister Sröner das Wort, um auf ein« R«ih« von Frage» zu antworten. » Kapitän zur See Walter Lohman». der nach Aufdeckung dr« Phoebns-Skandals zunächst beurlaubt worden war, scheidet mit dem 31. März endgültig aus drin Marinedienst au». Wlndlhorsks Todesrag . 14. März, unseres großen Führers Ludwig Wind,, horsi Todeslast, aut einen Wochentag fällt, wurde die alljähr liche Gedächtnisfeier der Katholiken Eroß-Hannovers schon am Privatdozent Tischleder (Munster), der in diesem Winter in der Technischen Hochschule in Hannover religiöse Vorlesungen hält, entwarf ,n der Predigt ein Lebensbild Windthorsts. das jeden katholischen Mann seine Pflichten im öffentlichen Leben vor Augen stellt. Die Teilnahme der Katholiken von Groß. Hannover an der Feier war wie immer überaus groß. * Der ältrste Mann Bayerns gestorben. In der Rächt zum Montag starb hier der ältest« Mann Bayerns, der Nagelschmied Johann Ruckdesckel, im Alter von 105 Jahren. Leraniwori»» >»r den poii iichen len Gerharo SeSczg.. Dresden, -IN den iiichstich«» Teil nnd da» Feuilleton Ur. Max Domichie Dresden >ür Anzeigen: Art »r Lenz. Dresden. Gott rism blerrn bist es ^elsllen, meinen liehen Vetter unci ^clnvie^erveiter, nnsern guten Oroüvater Herrn 8eiine'i6erme'>8ter MM Halme! kurr vor seinem 70. Geburtstage von clieser Lrcle akruruken. In tiek s ter Trauer Uox IMbne!, k ekrer, und ksmille. vresrien, am >3. lVlärr 1928. VMcler - diann - 5traüs 23 k. Leeräigung 8onnabenci, äen 17. kiarr, nacbm. Z Gin- von äer ttalle cies inneren statbol. krteciboles, Triettricbstr. 54, aus. Das Spezialresrkiist 8. Mt!» ^7»'-' 11 ciiipfiehst eine große Auswahl Tafelbestecke s. Kommunion- ». Hochzeitsgeichenke Alvaka — Wellner Silber Echt Silber 800 Dresde«, Grnnaer Strafte 41, nahe der Ausstellung »»»»»»»»»»»»»»»» WliMesWliluMes'eii Sonntag, den 18. März IM abends V»8 lihr ii» großen Saale des Kolpinghauses, Kaufferstraßc 4 Grotzer Thealer-Aben- Zur Alisfiii'rung kommt „Endltrb erieirhi", Lustspiel in drei Aufzügen Mitglieder mit Angehörigen, Freunde und Gönner des Vereins sind zu zahlreichster Teilnahme gchclen. Eintritt 0 60 Mk. Einlaß V-7 Uhr. Der Gesamioorstanb. gsabriklager! Resorm-, Messt»» - u. KIndrrbet-«n » M -trotze» u. Aul ag. Di wan lvetlieder-i u a'IeS IvaS zum Schiaizin-m. gehör«, ree» > ol > d ii. bllI, gst in riesiger Auswahl bei »v. gabiuugS- er eich-enmg Im bekan nie» Sve,ialgelch.„'rreSdensta". >!e»l«-id>. Marli , Tel. K5öio fsrnspr. I03g8 rroidsrgsr Strick« 32 - Me» - Ml ? »»«»»»»»»»»»»»»» Jur Verkittung von Mitzbr^uch Bl AlMPlMlie Ul MB an unbekannle TUrbetlle». Erhältlich in Blättern zu 8 Stück für 50 Pf. im Caritas - Sehre «niai > resden - N.. Aiberlplah 2, oder durch Einzahlung auf Postscheckkonto Dresden 26465 Bärm<2U8ckänke DresdensgMess' '' in ihrer neuen E»ne Sehenswür- «lkeit Dresdens ^ ..Vären-Vräu ^ in seiner bekannien hervorragenden Qualität Der Düren-Wirt Karl Köhne Sr. (Hitkllv f"r '"eine Tochter. 16 Jahre, kathol., kinderliebe»!», welche schon zwei Jahre in der Haus wirtschaft tätig ist. mlsesde Stelle möql. mit Gelegenheit zun, Kochenleri'cii. Zuschriften erbelen »nt. 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Gr.1 110l—1800 Freiing Gastspiel OSkar Aigner tturra — ein tun,, <»/,8i B.-V.-B. Gr.1: 2851-2500 B.-B -B. Gr. 2 876 4 0 Eentrai-tziikiter Heute und kolaende Tage Ai» «Ins» im U»l <8 Dlkkomödir Donnerstag Der Lsrtsn Lös» G>. I. 2i Ol—20« Abonnement D 1 Nelilikitt-Stirittr Donnerstag öroi »rm« kl«in,UtiI»Ii(".8> B.-V.-B. Gr 1. bOI-böO Freitag llroi »im« KI«In« USiiil» l'/,^ B.-B.-A. Gr.Ir 551-000